Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
147595.pdf
Größe
219 kB
Erstellt
10.06.15, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 22:21
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Fachbereich Soziales und Integration
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 50/0078/WP17
öffentlich
10.06.2015
Entwicklung der Finanzierung der Suchthilfe - Auswirkungen auf
die Stadt Aachen
Beratungsfolge:
TOP: 6
Datum
Gremium
Kompetenz
25.06.2015
SGA
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss für Soziales, Integration und Demographie nimmt die Ausführungen zur Kenntnis.
In Vertretung
(Prof. Dr. Sicking)
Vorlage FB 50/0078/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 12.08.2015
Seite: 1/2
Erläuterungen:
Am 06.05.2015 hat sich der Ausschuss für Soziales, Gesundheit, Senioren und demographischen
Wandel des Städteregionstages mit dem Thema „Suchthilfe in der Städteregion AachenAuswirkungen der Entgeltanpassung 2014“ befasst. Die Vorlage und die beiden Anlagen sind als
Anlage 1 bis 3 beigefügt.
Die Beschlussfassung liegt noch nicht vor und wird mündlich vorgetragen.
Vertreter der Suchthilfe werden die Auswirkung der nicht erfolgten Erhöhung der Leistungsentgelte in
Bezug auf das Stadtgebiet darstellen und stehen in der Sitzung für Fragen zur Verfügung.
In Bezug auf den Kaiserplatz ist festzuhalten:
Seit Anfang des Jahres 2015 hat die Ordnungsbehörde in Abstimmung und mit Unterstützung der
Polizei ihre Aktivitäten rund um den Kaiserplatz verstärkt.
Aufgrund dessen haben sich bereits einige Verlagerungen des Klientels ergeben.
Eine deutlich stärkere Wirkung wird auch noch im Zusammenhang mit der Eröffnung des "Aquis
Plaza" Ende Oktober erwartet.
Schon jetzt beobachtet die Ordnungsbehörde sehr aufmerksam die Szene und deren "Bewegungen".
Im engen Kontakt mit der Polizei und der Suchthilfe, nicht zuletzt institutionalisiert über die "Kleine
Ordnungspartnerschaft", findet ein regelmäßiger und - im Vorfeld der Eröffnung des Aquis Plaza noch enger werdender Austausch über Strömungen und Entwicklungen statt.
Die Einrichtungen der Suchthilfe sollen am Kaiserplatz ihren Platz behalten.
Anlage/n:
Anlage 1 - Städteregionsvorlage vom 06.05.2015
Anlage 2 - Einsparvorschläge der Suchthilfe
Anlage 3 - Ergänzungen der Suchthilfe
Vorlage FB 50/0078/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 12.08.2015
Seite: 2/2
StädteRegion Aachen
SOZ
Der Städteregionsrat
A 53 - Gesundheitsamt
Sitzungsvorlagen - Nr.:
2015/0183
Mitteilungsvorlage
vom 17.04.2015
öffentliche Sitzung
Suchthilfe in der StädteRegion Aachen Auswirkungen der Entgeltanpassung 2014
Beratungsreihenfolge
Datum
Gremium
06.05.2015
Ausschuss für Soziales, Gesundheit, Senioren und demographischen
Wandel
Sachlage:
Der Städteregionstag hatte in seiner Sitzung am 12. Dezember 2013 die Haushaltssatzung für das Jahr 2014 verabschiedet und dabei im Bereich der Zuschüsse an die
Wohlfahrtsverbände Erhöhungen ab 1. Januar 2014 von 5% vorgesehen. Für die Träger der Suchthilfe in der Städteregion Aachen wurde diese Erhöhung aber auf 2%
beschränkt und zusätzlich mit einem Sperrvermerk versehen.
Der zunächst bestehende Sperrvermerk ist mit dem Verlangen gegenüber der Suchthilfe aufgehoben worden, Transparenz bezüglich der Kosten herzustellen. In Zusammenarbeit mit dem A 53 hat die Suchthilfe daraufhin ein Transparenzpapier erstellt, das den Ausschussmitgliedern in der Sitzung am 20. November 2014 (Vorlage
2014/0443) vorgestellt worden ist. Daraus sind sämtliche Erträge und Aufwendungen der Träger der Suchthilfe sowie die einzelnen Tätigkeitsfelder ersichtlich.
Daneben hat die Suchthilfe Einsparvorschläge erarbeitet (siehe Anlage 1), mittels
derer die dargestellten finanziellen Defizite kompensiert werden sollen.
Die Vorschläge der Suchthilfe sowie mögliche Alternativen sind in mehreren Gesprächen zwischen Dezernent II, Vertretern des Gesundheitsamtes und der Suchthilfe
sowie der Verwaltung und den sozialpolitischen Sprechern der Fraktionen ausführlich diskutiert worden. Die Suchthilfe hat ihre Einsparvorschläge im Anschluss noch
Seite: 1/2
ergänzend erläutert (Anlage 2) und dabei insbesondere dargelegt, welche Kriterien
für die Auswahl der jeweiligen Alternative ausschlaggebend waren.
Im Ergebnis ist festzuhalten, dass die Vorschläge des Einsparpapiers auf Annahmen
beruhen. Die tatsächlichen Auswirkungen können nicht verbindlich beschrieben
werden. Die Suchthilfe ist bemüht, die fehlenden finanziellen Mittel so zu kompensieren, dass die Auswirkungen auf die betroffene Klientel möglichst gering bleiben.
Rechtslage:
Die Leistungsverpflichtung der Suchthilfe sowie die Zahlungsverpflichtung der StädteRegion werden durch Leistungs- und Entgeltvereinbarungen begründet, wobei die
Entgeltvereinbarungen mit einer Frist von 6 Monaten und die Leistungsvereinbarungen mit einer Frist von 12 Monaten zum Ende eines Kalenderjahres kündbar sind.
Die Verwaltung bittet um Kenntnisnahme.
Im Auftrag
gez. Jansen
Anlagen:
Einsparvorschläge der Suchthilfe (Anlage 1)
Ergänzungen zu den Einsparvorschlägen (Anlage 2)
Seite: 2/2
Entwicklung der Zuschüsse der StädteRegion
•
Für die Suchthilfe in der Stadt Aachen ist in 2015 ein Defizit von 86.011,-€ zu
kompensieren.
Aachen in 2015 für die Suchthilfe
•
in der Stadt und der StädteRegion Aachen
Für die Suchthilfe in der StädteRegion beträgt das auszugleichende Defizit
50.507,-€.
•
- Reduzierung der Angebote der beiden Suchthilfen in der StädteRegion -
Weitere Details entnehmen sie bitte der Anlage (HHplan 2015 mit und ohne
Kürzungsszenario).
•
Laut Beschluss des Städteregionsrates vom 11.12.2014 werden die städteregionalen Zuschüsse in 2015 und 2016 auf dem Niveau von 2014 eingefroren
Auf Grundlage der o. g. Berechnungen werden folgende Kürzungen der Angebote
vorgenommen werden müssen:
bzw. festgeschrieben. Das hat zur Folge, dass trotz eines strikten Spardiktats
und Einsparungen der beiden Träger Caritas und Diakonie sowohl im Sachund Personalkostenbereich ein großer Teil der Kostensteigerungen insbeson-
Suchthilfe Aachen:
dere aufgrund der Tariferhöhungen zukünftig nicht aufgefangen werden kann.
Auch Einnahmesteigerungen sind nicht realisierbar. Auch eine Erhöhung des
Trägeranteils ist unrealistisch, da in den vergangenen Jahren regelmäßig die
Jahresdefizite zum Ende des Jahres im vier- bis fünfstelligen Bereich bereits
zusätzlich kompensiert wurden und auch die Finanzsituation beider Träger
1. Reduzierung der Psychosozialen Betreuung bei Substitution in der Jungend- und Drogenberatung Herzogstr.
(aktuell drei Mitarbeitende mit insgesamt 200 % BU, hier: Kürzung um 50 %
BU auf 150 % BU; Einsparung 38.464,-€ incl. Overhead)
angespannt ist. Als Folge ist eine spürbare Reduzierung des Angebotskatalogs in der Suchthilfe für die Bürgerinnen und Bürger der Städteregion daher
betreuen können (z.Zt. werden durchschnittlich 200 PSB-Klienten von uns be-
unumgänglich.
•
Die Umsetzung der Leistungs- und Angebotskürzungen orientieren sich an
den vorhandenen arbeitsrechtlichen Bindungen und schwerpunktmäßig nicht
an fachlich-inhaltlichen Erwägungen oder an den jeweiligen Auswirkungen für
die jeweils Betroffenen bzw. die Allgemeinbevölkerung.
•
Es ist beabsichtigt, weitergehende betriebsbedingte Kündigungen möglichst
zu vermeiden und geeignete Mitarbeitende ggfls. mit anderen Aufgaben zu
betrauen. Im Gebiet des „Altkreises“ gibt es nicht genügend arbeitsrechtliche
Bewegungsspielräume. Hier sind weitergehende Einschnitte wohl mittel- und
langfristig nicht zu umgehen.
•
Dies wird zur Folge haben, dass wir ca. 50 substituierte Klienten nicht weiter
Die im folgenden Text beschriebenen Angebots- und Leistungsreduzierungen
bewegen sich im Rahmen der vertraglichen Vereinbarungen mit der Städteregion (evtl. müssen die Leistungsbeschreibungen noch dementsprechend angepasst werden) und werden im engen Dialog mit der Verwaltung abgestimmt.
treut) . Dadurch wird für die betroffenen 50 Personen die aktuelle Substitution
bei den niedergelassenen Ärzten möglicherweise gefährdet, weil die psychosoziale Betreuung wegfällt. Nachteile entstehen somit nicht nur für die Klienten, sondern auch für die Ärzte, die ohne psychosoziale Betreuung nur in
Ausnahmefällen weiter substituieren können. Die Klienten werden sich neue
PSB-Stellen (z.B. Methadonambulanz) beziehungsweise substituierende Ärzte
mit PSB-System suchen müssen. Ob an anderer Stelle noch freie Kapazitäten
verfügbar sind, ist zu bezweifeln. Die Verelendung dieser Personen und deren
(zum Teil problematischer) Verbleib im öffentlichen Raum werden vorprogrammiert sein.
2. Reduzierung im Bereich Streetwork in der Grundversorgung Schwerstabhängiger am Kaiserplatz
(aktuell drei Mitarbeitende mit insgesamt 200% BU, hier: Kürzung um 25 %
BU auf 175 % BU; Einsparung ,15.316 -€ incl. Overhead)
1
2
Die Kürzung der Kapazitäten wird u.a. zur Folge haben, dass wir nicht mehr
mehr. Das bedeutet zukünftig nicht nur eine starke qualitative und quantitative
so flexibel und zeitnah auf kurzfristige Anfragen sowie Hinweise der Ord-
Einschränkung der Dienstleistungsqualität für die Schwerstabhängigen sondern
nungspartner, der Geschäftsleute sowie der Anwohner reagieren können. Zu-
auch die individuellen Angebote zum Ausstieg aus der Szene werden für den
dem haben wir weniger Möglichkeiten, alle aktuellen Plätze regelmäßig (teil-
Einzelnen stark eingeschränkt. Im Krankheitsfall des diensthabenden Sozialarbei-
weise mehrmals am Tag) anzusteuern, an denen sich unser potentielles Klien-
ters kann es zudem auch wieder vermehrt zu Schließungszeiten des Kontaktca-
tel aufhält, um diese vor Ort zu betreuen. Darüber hinaus werden wir die Be-
fes kommen.
treuung und Anleitung unseres Spritzensammlerprojektes (zur Zeit fünf vom
Jobcenter geförderte AGH-Stellen) einschränken müssen. Das wird u.a. eine
4. Reduzierung in der Fachstelle für Suchtprävention
Reduzierung der Spritzenfunde zur Folge haben. Zudem sind die aktuellen
(aktuell fünf Mitarbeitende mit insgesamt 178 % BU (22 % BU werden von al-
Spritzensammler wichtige Multiplikatoren in die „Szene“ hinein. Sie sind identi-
len Mitarbeitenden und Leitungen in Form von durchgeführten Veranstaltun-
fiziert mit der Suchthilfe und transportieren Regeln und Angebote auch in
gen für Multiplikatoren und Endverbraucher sowie Öffentlichkeitsarbeit er-
Richtung Schwerstabhängiger, die nicht bzw. noch nicht unsere Einrichtungen
bracht), hier: Kürzung um 25 % BU; Einsparung 12.606,-€ incl. Overhead)
nutzen. Ein wichtiger Faktor, der u.a. dazu geführt hat, dass zur Zeit 80 bis
120 Kontakte pro Öffnungstag im Kontaktcafe gezählt werden. Auch das geplante Beschäftigungsprojekt „Querbeet“ kann mit reduzierter Personalkapazi-
Das wird folgende Auswirkungen haben:
•
tät nur schwer umgesetzt werden.
Reduzierung der Check it! - Einsätze in weiterführenden Schulen von 40 Klassen auf 20 Klassen (d.h. es werden ca. 500 SchülerInnen pro Jahr weniger erreicht) Check it! Ist eine Unterrichtsreihe für Schüler ab der Jahrgangsstufe 8.
3. Reduzierung im Bereich Sozialdienst im Kontaktcafe in der Grundver-
Check it! beinhaltet fünf Pflichtbausteine für die Schüler und einen für die El-
sorgung Schwerstabhängiger am Kaiserplatz
tern. Zwei Bausteine gestaltet dabei der Klassenlehrer, der Beratungslehrer
(aktuell drei Mitarbeitende mit insgesamt 171% BU, hier: Kürzung um 25 %
oder der Schulsozialarbeiter (nach Anleitung). Alle anderen Termine werden
BU auf 146 % BU; Einsparung ,18.002 -€ incl. Overhead)
von externen Referenten (Jugend- und Drogenberatung, Polizei und Selbsthilfe) übernommen. Check it! wurde in Mühlheim a.d. Ruhr entwickelt und wird
Laut unserem Standard im Qualitätsmanagement und den täglichen Anforderun-
mittlerweile in vielen NRW-Städten erfolgreich durchgeführt). Da die Fachstel-
gen unseres Klientels sind während der gesamten sechstägigen Öffnungszeit ne-
le für Suchtprävention immer die Gesamtkoordination der Check it - Einsätze
ben den Servicekräften bisher immer auch zwei Sozialarbeiter vor Ort. Sie bieten
und die Anleitung der Lehrkräfte vor Ort übernimmt, entfallen somit auch die
neben der Gesamtverantwortung für das Kontaktcafe bei Bedarf u.a. Einzelge-
Veranstaltungen der anderen Kooperationspartner (Polizei, Selbsthilfe) sowie
spräche, Unterstützung bei Kontakten zu Behörden und Vermittlung in andere Un-
der obligatorische Elternabend.
terstützungsangebote an. Sie begleiten die Klienten auch bei Bedarf zu Behördengängen etc.. Auch die Streetworker nutzen das Kontaktcafe in der Grundver-
•
Im Bereich der Fort- und Weiterbildung bzw. Multiplikatorenschulung entfallen
sorgung als Hintergrundeinrichtung für ihre Klienten. Die Kürzung der Personal-
mind. 10 Veranstaltungen. D.h. ca. 200 Fachkräfte aus Schule, Jugendhilfe
kapazitäten im Sozialdienst des Kontaktcafes wird zur Folge haben, dass zukünf-
und Betrieben können nicht nach ihrem Bedarf für Ihre Einrichtungen fachge-
tig durchschnittlich nur noch ein Sozialarbeiter vor Ort sein kann. So sind Einzel-
recht ausgebildet und methodisch im Bereich der Suchtprävention geschult
beratungen und Betreuungen nur noch sehr eingeschränkt und zu bestimmten
werden.
Sprechstundenzeiten möglich und eine externe Begleitung zu Terminen gar nicht
3
4
•
Die Wartezeit für individuelle und bedarfsgerechte, von den weiterführenden
Schulen und Jugendeinrichtungen in der Stadt Aachen nachgefragte Klassen-
•
Einschränkung der Gremienarbeit. Das heißt in mindestens fünf Arbeitskreisen
besuche, Seminare und Elternabende verlängern sich auf bis zu vier Monate
in Würselen, Alsdorf, Stolberg, Süd-Eifel und Baesweiler kann eine Beteiligung
bzw. müssen ggfls. auf das nächste Schuljahr verschoben werden.
der Fachstelle nicht mehr regelmäßig gegeben sein. Die wichtige und in der
Vergangenheit als besonders sinnvoll angesehene Vernetzung wird damit un-
•
Die derzeitigen Pläne, das Bundesmodellprojekt HALT (HaLT ist ein Sucht-
terbrochen. Die Koordination der suchtvorbeugenden Angebote in den jeweili-
präventionsprojekt für Kinder und Jugendliche nach stationär behandelter Al-
gen Kommunen ist damit gefährdet. Langjährig gute Kooperation stehen damit
koholintoxikation, bestehend aus einem reaktiven und proaktiven Baustein) in
zur Disposition
Aachen einzuführen (zur Zeit laufen Kooperationsgespräche mit der Klinik für
Kinder- und Jugendmedizin im Klinikum) werden aufgrund der gekürzten Kapazitäten in der Fachstelle wieder auf Eis gelegt d.h. nicht weiter verfolgt werden können. Perspektivisch sollten die HALT-Einsätze durch die Krankenkas-
2. Reduzierung in der Verwaltung bzw. der Erreichbarkeit der Suchtberatung Baustein Alsdorf
(aktuell zwei Teilzeitstellen mit insgesamt 8,05 Std. BU. hier: Kürzung um 8,05
Std. auf 0 % BU. Einsparung: 7.233,-€ incl. Overhead
sen finanziert werden.
Die Reduzierung wird deutliche Auswirkungen auf die Erreichbarkeit der Suchtberatung haben. Anrufe können dann nicht persönlich entgegen genommen werden
Suchthilfe in der StädteRegion (Alsdorf und Eschweiler)
und die Ratsuchenden werden an zwei weiteren Nachmittagen nur noch den Anrufbeantworter erreichen. Das Sekretariat wird zu den Nachmittagssprechzeiten
1. Reduzierung in der Fachstelle für Suchtprävention
(aktuell drei Personalstellen mit 200 % BU hier Kürzung um 5 % BU auf 195 %
BU ; Einsparung 7.780 € incl. Overhead)
Verwaltungsarbeit übernehmen müssen und somit dann weniger Zeit für die Klienten bleiben wird, die unsere Sprechstunden besuchen.
Das wird folgende Auswirkungen haben:
•
nicht mehr besetzt sein können, so dass die anwesenden Sozialarbeiter mehr
3. Reduzierung in der Psychosozialen Betreuung bei Substitution in der
Reduktion der Multiplikatoren – Aus- und Fortbildung im Bereich der motivierenden Kurzintervention (Move – dreitägige zertifizierte Ausbildung). Dies betrifft die Angebote für Kindertagesstätten und Grundschulen und die Basis-
Suchtberatung Baustein Alsdorf
(aktuell zwei Mitarbeitende mit insgesamt 100 % BU, hier: Kürzung um 50 %
BU auf 50 % BU; Einsparung 28.152,-€ incl. Overhead)
ausbildung von Multiplikatoren an Schulen in der Jugendpflege und Jugendhilfe. Eine Veranstaltung kann in diesem Segment nicht mehr durchgeführt werden. Dies betrifft 16 Multiplikatoren.
Dies wird zur Folge haben, dass wir ca.40 substituierte Klienten nicht weiter
betreuen können (z.Zt. werden durchschnittlich ca. 100 PSB-Klienten von uns
betreut) . Dadurch wird für die betroffenen 40 Personen die aktuelle Substituti-
•
Darüber hinaus werden wir Einschränkungen geplanter Weiterbildungsangebote für Multiplikatoren verschiedener Institutionen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten zum Thema „Neue Medien/Medienabhängigkeit“ vornehmen. Betroffen davon sind vier halbtägige Fortbildungen mit einer zu erwar-
on bei den niedergelassenen Ärzten möglicherweise gefährdet, weil die psychosoziale Betreuung wegfällt. Nachteile entstehen somit nicht nur für die Klienten, sondern auch für die Ärzte, die ohne psychosoziale Betreuung nur in
Ausnahmefällen weiter substituieren können. Die Klienten werden sich neue
tenden Teilnehmerzahl von ca,.90 Personen.
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6
PSB-Stellen (z.B. Methadonambulanz) beziehungsweise substituierende Ärzte
mit PSB-System suchen müssen. Ob an anderer Stelle noch freie Kapazitäten
In Folge der beschriebenen Reduzierungen der Beschäftigungsumfänge und somit
verfügbar sind, ist zu bezweifeln. Die Verelendung dieser Personen und deren
der Angebote für die Bevölkerung in der StädteRegion, wird es nach der derzeitigen
(zum Teil problematischer) Verbleib im öffentlichen Raum werden vorpro-
Planung den Trägern der Suchthilfe sowohl im Altkreis, als auch in der Stadt Aachen
grammiert sein.
gelingen, ein nahezu ausgeglichenes Ergebnis in 2015 zu erzielen.
Fazit:
Die kurzzeitigen Folgen sowie langfristigen Effekte dieser Kürzungen sind selbst für
gez. Gudrun Jelich und Kalle Wilms
uns als Fachleute nicht wirklich umfassend abzuschätzen. Die flankierenden sucht-
26.01.2015
präventiven Maßnahmen, die insbesondere durch die Fachstellen für Suchtprävention in den Schulen, der Jugendhilfe, in Betrieben und sonstigen Einrichtungen nicht
mehr geleistet werden können, haben einen Schneeballeffekt. Die von uns in allen
Bereichen intendierten Multiplikatoreneffekte, die durch reduzierte Angebote nicht
mehr in dem Umfang erreichbar sind, haben langfristig negative Auswirkungen.
Grundsätzlich spricht man vom „vier zu eins Prinzip“ d.h. jeder in die Prävention investierte Euro zahlt sich vierfach in der späteren Investition in Hilfe, Beratung und
Therapie aus.
Die Einschränkung von Streetwork, des Spritzensammlerprojektes und der Sozialberatung im Kontaktcafe wird erhebliche negative Auswirkungen auf das Sicherheitsempfinden der Aachener Bevölkerung insbesondere der anliegenden Bewohner, Eltern und Geschäftsleute haben. Auch die Presse und die Bürgerinitiative werden dies
erneut zum Anlass nehmen, die Gesamtsituation rund um den Kaiserplatz kritisch zu
bewerten. Dazu kommt noch das besondere Augenmerk der Öffentlichkeit im Rahmen der geplanten Aquis Plaza Eröffnung im Herbst 2015.
Lange Jahre hat es gedauert, dass wir ein gut funktionierendes System in der Zusammenarbeit zwischen substituierenden Ärzten und der psychosozialen Betreuung
etablieren konnten. Insbesondere das abgestimmte qualitätsgesicherte Verfahren mit
dem Jugendamt in Bezug auf Kindeswohlgefährdung ist in NRW beispiellos. Diese
enge und funktionale Zusammenarbeit wird durch die Angebotsreduzierung im Bereich PSB auf eine harte Probe gestellt. Die enge Anbindung der Klienten an die Mitarbeitenden der Suchthilfe und somit ein stabiles Beziehungs- und Bindungsangebot
wird aufgrund finanzieller Einsparungen reduziert.
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8
Ergänzungen zu dem Papier „Reduzierung der Angebote
in der Suchthil
Suchthilfe“ vom 26.01.15
zur Erstellung der Ausschuss
Ausschussvorlage für den 06.05.15
•
•
•
Wie in dem Papier erläutert orientieren sich die vorgeschlagenen Leistungs- und Angebotskürzungen in erster Linie an den vorhandenen arbeitsrechtlichen Bindungen der einzelnen Mitarbeitenden in den betreffenden Aufgabenbereichen sowie deren alternativen Einsatzmöglichkeiten in anderen Abteilungen der Verbände, um möglichst betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden.
Nichtsdestotrotz liegen dem Kürzungsszenario auch die bewusste
strategische Ausrichtung der Suchthilfe Aachen sowie die grundsätzliche Orientierung an dem Leitbild und den aktuellen fachlichen Standards zu Grunde.
Grundlegende Prinzipien und Prämissen sind dabei:
Offene, niedrigschwellige und unbürokratische ZugangsZugangsmög
möglich
lichkeiten zu den Beratungsstellen für alle BürgerinBürgerinnen und Bür
Bürger der Stadt und Städteregion. Darum gibt es
keinen Kürzungsvorschlag im Bereich der Öffnungszeiten
aller Einrichtungen (incl. telefonischer- und emailBeratung), der offenen Sprechstunden sowie der Terminvergabe an Abendstunden. Auch die –zur Inanspruchnahme frühzeitiger Hilfen außerordentlich wichtige- professionelle Öffentlichkeitsarbeit wird unverändert weiter fortgeführt.
Angebot von veränderungsorientierten Hilfen so früh wie
mög
möglich d.h. sowohl
sowohl vom Lebensalter als auch vom
vom StadiStadium der Er
Erkran
krankung (Früherkennung und –intervention):
Darum gibt es keinen Kürzungsvorschlag in den Bereichen
Jugendberatung, Elterncoaching, Cannabisgruppen, Drogen- und Suchtberatung für junge Menschen bis 27 Jahren, Fachstelle für Essstörungen, Onlinesucht und Beratung von Bezugspersonen.
Suchtvorbeugung ist ein elementarer Bestandteil und eine
Quer
Querschnittsaufgabe der Suchthilfe:
Suchthilfe Darum wurde der Reduzierungsvorschlag im Bereich der Fachstellen für Suchtprävention möglichst gering gehalten. Feuervogel wird dagegen über Mittel aus dem Jugendhilfeetat sowie aus
Spenden in 2015 weiter ausgebaut (Mit vier Gruppen ist es
1
dann das größte und ausdifferenzierteste Angebot für Kinder aus suchtkranken Familien in der gesamten BRD.)
Ambulante
Ambulante vor stationären
stationären Hilfen:
Hilfen Abhängige (Alkohol,
Drogen, Glücksspiel), die in Gruppen- und Einzeltherapien
in ihrer Abstinenz bestärkt werden und an der (Wieder)Herstellung ihrer Erwerbstätigkeit und anderen individuellen Therapiezielen arbeiten werden möglichst in unsere hausinternen ambulanten Angebote vermittelt. Darum
gibt es kein Kürzungsvorschlag im Bereich der Ambulanten
Rehabilitation Sucht. Zumal dort auch zusätzliche sechsstellige Summen durch die Rentenversicherungen generiert
werden, die in die Finanzierung der gesamten Suchthilfeangebote mit einfließen.
Differenzierte Hilfe in jeder Phase der Krankheit:
Krankheit Es soll
kein gesamter Baustein aus dem differenzierten Portfolio
der Angebote bzw. der professionellen Versorgung gestrichen werden sondern es ist jeweils die konkrete Ausgestaltung bzw. Angebotsdichte betroffen (z.B. Reduzierung
von PSB, Streetwork, Sozialdienst Kontaktcafe).
Kooperation mit Selbsthilfe:
Selbsthilfe auch in diesem wichtigen Bereich für die Stabilisierung, Rückfallvermeidung und Verhinderung der Chronifizierung sind wir mit gleichem Engagement weiter unterwegs bzw. die Zusammenarbeit wird
durch ehrenamtliche Mitarbeitende weiter ausgebaut.
Qualitätsgesichert:
Qualitätsgesichert alle Angebote orientieren sich an aktuellen fachlichen Standards und unterliegen einer ständigen
Überprüfung und Weiterentwicklung. Auch im Bereich
Qualität und Dokumentation wird der hohe Standard in
2015 beibehalten. Ein hohes Qualitätsniveau wird zusätzlich durch in den Trägerverbänden vorhandenen Ressourcen erreicht (z.B. Schuldnerberatung, Erziehungsberatung,
stationäre Unterbringungen, Cafe Plattform, Unternehmensservice) generiert. Darüber hinaus gestalten wir mit
einer wachsenden Zahl von Partnern erfolgreich Kooperationsprozesse.
Jelich, 15.04.2015
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