Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
145872.pdf
Größe
441 kB
Erstellt
06.05.15, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 22:17
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 61/0192/WP17
öffentlich
06.05.2015
FB 61/300
Effiziente und stadtverträgliche LKW-Navigation Region Rheinland
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
21.05.2015
MA
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Der Mobilitätsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis und begrüßt die
Teilnahme der Stadt Aachen an der Kooperation „Effiziente und stadtverträgliche Lkw-Navigation
Region Rheinland“.
Vorlage FB 61/0192/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 11.05.2015
Seite: 1/2
Erläuterungen:
Anlass
In den Jahren 2009 und 2010 wurden von der Verwaltung die Grundlagen für ein LkwFührungskonzept erarbeitet. Auf Basis eines Lkw-Verkehrsmodells wurden Vorschläge für ein
Vorrangnetz sowie eine Anpassung der Beschilderung erstellt. Bereits damals wurde diskutiert, dass
sowohl das Lkw-Vorrangnetz als auch bestehende Beschränkungen im Straßennetz für den
Schwerlastverkehr den Herstellern von Navigationssystemen zur Verfügung gestellt werden müssen.
Der Versuch einer Kontaktaufnahme und Kommunikation zwischen der Stadt Aachen und den
Herstellern von Navigationssystemen gestaltete sich allerdings schwierig und konnte nicht nachhaltig
etabliert werden.
Aktuell bietet sich über das Projekt „Effiziente und stadtverträgliche Lkw-Navigation Region Rheinland“
die Möglichkeit, diese Informationen regionsübergreifend zusammenzuführen und gebündelt den
entsprechenden Unternehmen zur Verfügung zu stellen.
Ansatz und Ziel des Projektes „Effiziente und stadtverträgliche Lkw-Navigation Region
Rheinland“
Die aktuell von den meisten Lkws genutzten Navigationsgeräte sind für die Routenwahl nur
eingeschränkt verwendbar, da sie in der Regel auf unzureichenden oder nicht für die speziellen
Nutzeransprüche optimierten Kartengrundlagen basieren und somit spezielle Lkw-Vorrangrouten nicht
anbieten können. Erstmalig in NRW hat sich in den vergangenen Jahren die Wirtschaftsförderung
metropoleruhr im Regionalverband Ruhr (RVR) mit diesem Problem befasst und in Zusammenarbeit
mit den Kommunen und Industrie- und Handelskammern des Ruhrgebietes ein Lkw-Vorrangnetz
erarbeitet. In Zusammenarbeit mit einem führenden Hersteller von digitalen Navigationskarten wurde
so ein Netz erstellt, welches als innovative Routinggrundlage zur Lkw-Navigation dienen kann.
Mit Unterstützung und Förderung durch das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und
Verkehr des Landes NRW (MBWSV) wird das Projekt nun auf die Metropolregion Rheinland und somit
auch auf die Aachener Region ausgeweitet.
Unter Federführung des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg/mobil-im-rheinland sowie der Industrie- und
Handelskammern des Rheinlandes sollen nun in den teilnehmenden Kommunen routingfähige
Kartengrundlagen für ein effizientes und stadtverträgliches Lkw-Vorrangnetz erarbeitet werden. Die so
abgestimmten Vorrangrouten und Lkw-Restriktionen sollen in einer webbasierten Anwendung
zusammengeführt und zweimal im Jahr allen interessierten Herstellern von Navigationskarten zur
Verfügung gestellt werden.
Beteiligung der Stadt Aachen
Die Stadt Aachen unterstützt die Initiative der Industrie- und Handelskammern und hat zum 1.5.2015
die in Anlage 1 beigefügte Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.
Für die teilnehmenden Kommunen entstehen keine zusätzlichen Kosten. Mit der
Kooperationsvereinbarung sagt die Stadt Aachen die personelle Unterstützung und Mitarbeit bei der
Projektbearbeitung (insb. Erhebung, Eingabe und Pflege des kommunalen Datenbestandes) zu.
Anlage/n:
Anlage 1: Kooperationsvereinbarung
Vorlage FB 61/0192/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 11.05.2015
Seite: 2/2
Effiziente und stadtverträgliche Lkw-Navigation Region Rheinland
- Kooperationsvereinbarung zur Erstellung von Lkw-Vorrangrouten in kommunalen Netzen
Präambel
Deutschland ist Europas Transitland Nr. 1 für Waren und Güter, gleichzeitig zählt das
Rheinland zu den wichtigsten und größten Logistikstandorten Europas. In NRW arbeiten rd.
600.000 Beschäftigte in rd. 21.600 Unternehmen in der Logistikbranche. 1/3 der 100
umsatzstärksten Firmen Deutschlands haben ihren Sitz in dieser Region.
Diese wirtschaftspolitisch gewollte Entwicklung bedeutet gleichzeitig höchste Ansprüche an
bauliche Infrastruktur und Verkehrsmanagement. Der Lkw-Verkehr ist maßgebliche
Bemessungsgröße für Dimensionierung und Lebensdauer von Verkehrswegen einschließlich
seiner Ingenieurbauwerke. Die negativen Auswirkungen der Entwicklung im Lkw-Verkehr für
das Anlagevermögen der Straßenbaulastträger werden exemplarisch deutlich durch den
enormen Erhaltungs- und Erneuerungsaufwand der Rheinbrücken in den kommenden
Jahren.
Aus verkehrs-, wirtschafts- und umweltpolitischer Sicht ist es dringend geboten, zeitnah
steuernd in die Routenführung der Logistikverkehre einzugreifen bzw. diese zu unterstützen.
Im Rahmen der inter- und multimodalen Ausrichtung von VRS / mobil-im-rheinland wird das
Projekt „Effiziente und stadtverträgliche Lkw-Navigation Region Rheinland“ hierzu einen
entscheidenden Beitrag leisten.
Projektansatz und Ziel:
Die aktuell von den meisten Lkws genutzten Navigationsgeräte sind für die Routenwahl nur
eingeschränkt verwendbar, da sie in der Regel auf unzureichenden oder nicht für die
speziellen Nutzeransprüche optimierten Kartengrundlagen basieren und somit
Vorrangrouten im Sinne der Straßenbau- und Straßenverkehrsverwaltungen nicht anbieten
können. Erstmalig in NRW hat sich die Wirtschaftsförderung metropoleruhr im RVR
(Regionalverband Ruhr) mit diesem Problem befasst und in Zusammenarbeit mit den
Kommunen und IHKs des Ruhrgebietes ein Lkw-Vorrangnetz erarbeitet. In Kooperation mit
dem führenden Hersteller von digitalen Navigationskarten ist somit ein Netz erstellt worden,
welches als innovative Routinggrundlage zur Lkw-Navigation dienen kann.
Die Umsetzung von Luftreinhalteplänen kann durch dieses Instrument ebenso unterstützt
werden. Auch eine Steigerung der Verkehrssicherheit ist durch eine Reduktion von LkwUnfällen zu erwarten. Die gezielte Steuerung leistet einen Beitrag, hohe verkehrsbedingte
Schadstoffbelastungen gleichmäßiger zu verteilen und Streckenabschnitte mit besserer
Durchlüftung auszuwählen.
unterstützt durch:
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Effiziente und stadtverträgliche Lkw-Navigation Region Rheinland
Das Projekt „Effiziente und stadtverträgliche Lkw-Navigation Region Rheinland“ wird durch
das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW
(MBWSV) gefördert. Die beteiligten Kommunen des Wirkungsgebietes der Initiative
Metropolregion Rheinland werden unter Federführung des Verkehrsverbundes RheinSieg/mobil-im-rheinland, der Industrie- und Handelskammern des Rheinlandes sowie
weiteren Partnern in die Lage versetzt, routingfähige Kartengrundlagen für ein effizientes
und stadtverträgliches Lkw-Vorrangnetz in der Region zu schaffen sowie eine
Bestandserfassung der Restriktionen für den Lkw-Verkehr. Dieses erfolgt unter Einbeziehung
des Systems der metropoleruhr und ist somit zu diesem kompatibel.
Die Entwicklung berücksichtigt dabei die Möglichkeit, das System langfristig einer NRWweiten Nutzung zuführen zu können.
Projektpartner und Aufgaben
Die vorliegende Kooperationsvereinbarung dient der Planungs- und Handlungssicherheit
aller Beteiligten. Teilnehmende Kommunen gehen keine finanziellen Verpflichtungen ein.
Vorausgesetzt wird die erforderliche Bereitstellung des Personals und Umsetzung des
Projektes in den vereinbarten Zeiten.
Verkehrsverbund Rhein-Sieg / mobil-im-rheinland (m-i-r)
Gesamtkoordinator für die organisatorische und technische Umsetzung des Projektes
und ebenfalls Ansprechpartner für Kommunen, MBWSV, IHKs, externe Dienstleister
und Forschungseinrichtungen sowie Anbietern von Navigationslösungen ist mobil-imrheinland (m-i-r). m-i-r organisiert und moderiert den Informations- und
Erfahrungsaustausch zwischen den Beteiligten, erstellt den Projektplan (ZeitMaßnahmen-Plan) und fasst die Fortschritte als Meilensteine zur Information der
Partner, vor allem des Landes als Fördergeber, zusammen.
m-i-r beauftragt die technische Umsetzung durch einen externen Dienstleister, der die
webbasierte Oberfläche zur Erfassung aller Routen und Restriktionen entwickelt, und
stellt den technischen Betrieb der Plattform sicher. Die erfassten Restriktionen und
Vorrangrouten stellt der VRS den Kommunen für eigene Anwendungen zur Verfügung.
Der VRS / m-i-r trägt die Verantwortung für die Verwendung der Fördermittel sowie
die Einbindung externer Dienstleister.
Industrie- und Handelskammern
Die IHKs, unter Federführung der jeweils Projekt leitenden IHK (zurzeit Aachen), sind
Mitinitiatoren des Projektes und ebenfalls Ansprechpartner von Kommunen und
Wirtschaft. Die Industrie- und Handelskammern übernehmen dabei als Vertreter der
Wirtschaft die Aufgabe, die Interessen ihrer Mitglieder zu bündeln und gegenüber den
Kommunen zu vertreten, um die kommunale Abstimmung zu erleichtern. Die IHKs
nehmen eine Mittlerrolle zwischen wirtschaftlichen und kommunalen Interessen wahr.
In diesem Sinne unterstützen die Kammern m-i-r bei der Einbindung der kommunalen
unterstützt durch:
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Effiziente und stadtverträgliche Lkw-Navigation Region Rheinland
Partner und stehen diesen als Fachberater während der Aufstellung der Vorrangnetze
auch zur Verfügung, um die kommunale Abwägung zu erleichtern.
Kommunen
Die Städte sind Projektpartner und erstellen in eigener Zuständigkeit die LkwVorrangrouten und erfassen die Restriktionen. Sie pflegen die Daten ihres
Zuständigkeitsbereiches entsprechend den nachfolgenden inhaltlichen und zeitlichen
Festlegungen in die webbasierte Datenbank ein. Die Städte und Gemeinden sind
gemeinschaftliche Eigentümer der Datensammlung. Sie gestatten dem VRS/mobil-imrheinland die Übernahme der Informationen in den Datenbestand der digitalen Karten.
Die Kommunen verpflichten sich zur Umsetzung bzw. Einhaltung nachfolgender
Punkte:
Mitarbeit:
Jede teilnehmende Kommune benennt einen Ansprechpartner, der die
Kommunikation mit den anderen Projektpartnern und dauerhaft
Verantwortung für die Pflege des kommunalen Datenbestandes übernimmt.
Gleichzeitig ist er kompetenter Vertreter der Kommune innerhalb des
Projektes. Das notwendige Zeitbudget für diese Aufgabe wird gewährleistet.
Der Ansprechpartner sowie eventuelle personelle Änderungen werden m-i-r
unmittelbar mitgeteilt.
Die Kommunen entsenden aus ihrem Kreis einige Vertreter in eine interne
Arbeitsgruppe zu Fragen der technischen Entwicklung und zum laufenden
Betrieb. Der Arbeitskreis trifft sich mindestens zwei Mal pro Jahr und
dokumentiert seine Ergebnisse. m-i-r kommuniziert diese Ergebnisse für alle
Projektpartner.
Erstellung der Lkw-Vorrangrouten:
Lkw-Vorrangrouten unterstützen die Gemeinden in ihren Bemühungen der
konsequenten Lenkung von Lkw-Verkehren in ihren Städten durch effektive
Anbindung aller Gewerbegebiete, großen Verkehrserzeugern etc. an das
überörtliche Netz. Wohngebiete und andere sensible Bereiche sollen
weitestgehend geschützt werden. Priorität hat nicht zwingend die kürzeste
Route sondern Hindernisse für den Lkw auszuschließen.
Die zuständige IHK ist als Vertreter der Wirtschaft in den Prozess der
Routenwahl einzubeziehen. Ebenso ist die Nachhaltigkeit der Routen und
Restriktionen durch politische Akzeptanz bzw. parlamentarische Beschlüsse
sicherzustellen. Daher ist die Kommunalpolitik mindestens über den
zuständigen Fachausschuss einzubinden.
Interkommunale Abstimmung:
Die effizienteste Route zum überörtlichen Netz liegt unter Umständen nicht im
eigenen Stadtgebiet. Es ist daher im Dialog mit der Nachbarkommune sicher zu
stellen, dass die jeweiligen Vorrangrouten und Restriktionen abgestimmt und
unterstützt durch:
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Effiziente und stadtverträgliche Lkw-Navigation Region Rheinland
sinnvoll weitergeführt werden und nicht an der jeweiligen Stadt- oder
Kreisgrenze enden.
Die Abstimmung erfolgt nach dem verwaltungsinternen Erstellungsprozess der
Routen. Die IHKs bieten bei Bedarf eine Moderation in ihren Bezirken an.
Der kommunale Abstimmungsprozess ist zeitlich so zu gestalten, dass die
Eingabe der Vorrangrouten und Restriktionen bis zum 30.06.2016
abgeschlossen werden kann.
Erfassung Verkehrsrestriktionen:
Jede Kommune erfasst in ihrem Zuständigkeitsbereich mindestens die
folgenden vier Restriktionen:
Höhenbegrenzung
Gewichtsbegrenzung
Breitenbegrenzung
Lkw-Durchfahrtverbote
Die Informationen müssen aktuell und vollständig sein. Das Kartenwerk ist
daraufhin zu prüfen, ob alle Neu- oder Rückbauten sowie Verlegungen von
Straßen im Datenbestand enthalten sind. Die o.g. Restriktionen sind als Basis
für eine spätere Erweiterung zu betrachten.
Alle Restriktionen sind in die webbasierte Anwendung einzugeben. Eingaben
und Überprüfungen sollen bis zum 30.06.2016 abgeschlossen sein.
Datenpflege nach Ersterfassung
Sämtliche Lkw-Vorrangrouten und Restriktionen sind in die webbasierte
Anwendung einzugeben. Darüber hinaus ist jede Kommune für die dauerhafte
Pflege ihrer Daten im Netz verantwortlich und hat die organisatorischen
Vorkehrungen zu treffen, dass alle Änderungen im Netz (Restriktionen, Neu/Umbauten, Änderungen Vorrangnetz) dem in der eigenen Kommune
Zuständigen zwecks Einpflege zur Verfügung gestellt werden.
Allen interessierten Herstellern der Navigationskarten werden zwei Mal jährlich
Updates zu gleichen Bedingungen zur Verfügung gestellt. Zu den im Vorfeld
kommunizierten Stichtagen müssen die Änderungen seitens der Kommunen
eingepflegt sein. Die Stichtage werden durch Absprache zwischen m-i-r und
dem Kartenhersteller festgelegt und mit einem angemessenen Vorlauf bekannt
gegeben.
Kommune:
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zuständiger Dezernent:
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rechtsverbindliche Unterschrift/: _____________________, den__________
Stempel
Ansprechpartner der Kommune:_____________________________________
unterstützt durch:
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