Daten
Kommune
Aachen
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143105.pdf
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241 kB
Erstellt
18.02.15, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 22:10
Stichworte
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Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Fachbereich Kinder, Jugend und Schule
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 45/0076/WP17
öffentlich
18.02.2015
FB 45/500
Dritter Sachstandsbericht zur Schulsozialarbeit
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
24.03.2015
24.03.2015
KJA
SchA
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
1. Der Kinder- und Jugendausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur
Kenntnis.
2. Der Schulausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis.
Vorlage FB 45/0076/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 29.05.2015
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finanzielle Auswirkungen
Es ergeben sich für den Haushalt 2015 ff keine finanziellen Auswirkungen.
Investive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
Gesamt-
Gesamtbedarf (alt)
20xx ff.
bedarf
(neu)
Einzahlungen
0
0
0
0
0
0
Auszahlungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
+ Verbesserung /
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausreichende Deckung
ausreichende Deckung
vorhanden
vorhanden
- Verschlechterung
konsumtive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Ertrag
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
20xx ff.
Folgekos-
Folgekos-
ten (alt)
ten (neu)
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Abschreibungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
Personal-/
Sachaufwand
+ Verbesserung /
- Verschlechterung
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausreichende Deckung
ausreichende Deckung
vorhanden
vorhanden
Vorlage FB 45/0076/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 29.05.2015
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Erläuterungen:
1. Ausgangslage
Die Konzeption der Schulsozialarbeit der Stadt Aachen wurde am 08.05.2012 im Kinder- und
Jugendausschuss sowie am 10.05.2012 im Schulausschuss zur Kenntnis genommen und
beschlossen.
Unter Punkt 12. Qualitätsentwicklung sieht die Konzeption vor, im Kinder- und Jugendausschuss und
im Schulausschuss zum jeweiligen Stand der Schulsozialarbeit zu berichten. Dies ist zuletzt am
12.03.2013 und am 13.03.2014 mit dem ersten und zweiten Sachstandsbericht in den gemeinsamen
Sitzungen der beiden Fachausschüsse geschehen. Der nun vorliegende dritte Sachstandsbericht
setzt diese jährliche Berichterstattung fort.
2. Vorgeschichte
Bereits im Jahre 1990 beschloss der Rat der Stadt Aachen die Einrichtung von 5 Planstellen für
Schulsozialarbeit. In den Folgejahren erfolgte der Ausbau der Planstellen auf den Umfang von
insgesamt 9,5 Stellen.
Am 09.11.2011 hat der Rat der Stadt im Zusammenhang mit zusätzlich bereitgestellten Mitteln im
Rahmen des Bildungs- und Teilhabepakets (BuT) beschlossen, überplanmäßig und befristet für die
Dauer der Drittmittelfinanzierung Fachkräfte für Schulsozialarbeit im Umfang von 18 Vollzeitstellen
einzustellen. Die konkrete Verteilung auf die Schulen wurde am 12.12.2011 im Koordinierungskreis
Jugendhilfe/Schule beraten und in den Sitzungen des Kinder- und Jugendausschusses vom
07.02.2012 sowie des Schulausschusses vom 09.02.2012 beschlossen.
Am 02.07.2014 beschloss der Rat der Stadt die befristete Einrichtung der zusätzlichen 18
Vollzeitstellen für Schulsozialarbeit bis zum 31.07.2016. Die Refinanzierung der Personal- und
Sachkosten sollte im Rahmen der Bewirtschaftung durch übertragene Restmittel aus dem Bildungsund Teilhabepaket aus Vorjahren erfolgen.
3. Einsatz der städtischen Schulsozialarbeit im Schuljahr 2013/2014
Im Schuljahr 2013/2014 erfolgte der Einsatz der städtischen Schulsozialarbeiter/-innen an 38 Schulen,
die insgesamt von ca. 12.000 Schüler/-innen besucht wurden. Dazu gehörten 22 Grund-, 4 Förder-, 3
Haupt-, 4 Real-, 4 Gesamtschulen und 1 Gymnasium.
Die folgende Tabelle gibt Auskunft über die konkreten Einsatzorte, den Stellenumfang für die
jeweiligen Schulen und darüber, ob die Schulsozialarbeit befristet im Zusammenhang mit dem
Bildungs- und Teilhabepaket eingerichtet wurde.
Vorlage FB 45/0076/WP17 der Stadt Aachen
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Schule
Vollzeitstelle
KGS Am Fischmarkt
Grundschule Am Haarbach
Grundschule am Lousberg
Annaschule
GGS Brühlstr., Gebäude Barbarastr.
KGS Beeckstraße
KGS Bildchen
GGS Driescher Hof
KGS Düppelstraße
Mont. GS Eilendorf
KGS Feldstraße
KGS Forster Linde
Gerlachschule
GGS Gut Kullen
KGS Hanbruch
Karl-Kuck-Schule
KGS Luisenstraße
KGS Mataréstraße
Mont. GS Mataréstraße
KGS Michaelsbergstraße
KGS Passstraße
GGS Schönforst
FöS Walheim, Primarbereich
FöS Am Rödgerbach
FöS Martin-Luther-King
Viktor-Frankl-Schule (FöS des LVR
GHS Aretzstraße
GHS Eilendorf
Reformpäd. Sekundarschule am Dreiländereck
Alkuinrealschule
David Hansemann Realschule
Hugo-Junkers-Realschule
Luise-Hensel-Realschule
Gesamtschule Brand
Heinrich-Heine- Gesamtschule
Maria-Montessori-Gesamtschule
4. Aachener Gesamtschule
Couven-Gymnasium
Teilzeitstelle
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
Stelle im Zusammenhang
mit BuT eingerichtet
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
4. Evaluation städtischer Schulsozialarbeit im Schuljahr 2013/2014
Die Evaluation setzt sich zusammen aus den konzeptionell verankerten Abstimmungsgesprächen
zwischen Teamleitung, Schulleitungen und Schulsozialarbeiter/-innen, den Rückmeldungen von
Schüler/-innen und Erziehungsberechtigten sowie den Auswertungen der durchgeführten Angebote
und Maßnahmen. Auch im Schuljahr 2013/2014 dokumentierten die städtischen Schulsozialarbeiter/innen ihre Arbeit anhand einer Statistik. Den Zahlen und Diagrammen zugrunde liegen die Angaben
von 38 Fachkräften an 22 Grundschulen mit 3.675 Schüler/-innen, 4 Förderschulen mit 530 Schüler/innen und 12 Schulen der Sekundarstufe I (und teilweise II) mit 7.736 Schüler/-innen.
Vorlage FB 45/0076/WP17 der Stadt Aachen
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4.1.
Einzelhilfe
Im Schuljahr 2013/2014 wurden seitens der städtischen Schulsozialarbeiter/-innen insgesamt 1.407
Kinder und Jugendliche im Rahmen der Einzelhilfe erreicht. Es wurden 788 Erziehungsberechtigte
einbezogen.
Zu den Themen und Auslösern der Einzelhilfe gehörten unter anderem Schulabsentismus, Trennung,
Scheidung, Trauer, häusliche Gewalt, psychische Erkrankung der Eltern, Überforderung der Eltern,
Erziehungsfragen, Alkohol- u.a. Drogenkonsum (der Eltern), Krankheiten, Computer-/Internetsucht,
(Cyber)Mobbing, Sexting, finanzielle Probleme/Schulden/Armut, Handicaps, Beziehungsprobleme
und/oder Konflikte mit Eltern/Freunden/Mitschülern/Lehrkräften, Ticks, Ausgrenzung, Ängste,
Ausüben und/oder Erleben von Gewalt, Sprachschwierigkeiten, Konzentrationsstörungen,
fehlendes/unvollständiges Material, Schüchternheit, mangelnde Körperhygiene,
Verwahrlosungstendenzen, geringes Selbstvertrauen/Selbstwertgefühl, Schlafstörungen,
Schwierigkeiten im Umgang mit Anträgen und/oder Behörden, sexualisiertes Verhalten,
Überforderung in der Schule, frühe Schwangerschaft, Delinquenz, selbstverletzendes/autoaggressives
Verhalten, Suizidgedanken, Essstörungen, Lernprobleme, Störungen des Unterrichts (delinquentes,
oppositionelles Verhalten, aggressive Ausbrüche, geringe Frustrationstoleranz), Kriegserlebnisse,
Fluchterlebnisse.
Im Rahmen der Einzelhilfe wurde in vielen Fällen eng mit den Sozialraumteams des FB 45 sowie den
übrigen Jugendämtern in der StädteRegion und anderen Jugendämtern kooperiert. Darüber hinaus
bildete die Zusammenarbeit mit dem Schulpsychologischen Dienst, mit diversen Beratungsstellen, der
Kinder- und Jugendpsychiatrie und anderen Institutionen einen wesentlichen Bestandteil dieses
Hilfeangebots. In vielen Fällen nahmen die Schulsozialarbeiter/-innen außerdem Kontakt zur
Sozialpädagogischen Familienhilfe, zu Arzt- und Therapiepraxen etc. auf. Die Intensität und Dauer der
Kooperationen hing dabei immer vom Einzelfall ab und kann in ihrer Breite und Tiefe nicht mittels
einer Statistik erfasst werden. Bei der Einzelhilfe handelt es sich in der Regel um einen länger
andauernden Hilfeprozess, der Zeit bindet und das Herzstück der Schulsozialarbeit darstellt.
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Im Rahmen der Einzelhilfe nahmen die Schulsozialarbeiter/-innen an 156 Hilfeplangesprächen teil und
führten 187 Hausbesuche durch. Es erfolgte in 362 Fällen eine Weitervermittlung zu anderen
Hilfsorganisationen, Institutionen und Unterstützungsangeboten.
Bei 239 Kindern und Jugendlichen, die im Rahmen der Einzelhilfe unterstützt und begleitet wurden,
lag ein Anfangsverdacht auf Kindeswohlgefährdung vor. Dies verteilte sich auf alle Schulformen,
wobei 49 % eine Grundschule besuchten. Insgesamt erfolgte in 79 Fällen eine Meldung nach § 8a
SGB VIII an die jeweils fallzuständigen Jugendamtsmitarbeiter/-innen. In den anderen Fällen konnten
entweder keine gewichtigen Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung verifiziert werden oder die
Familien befanden sich bereits in Hilfeprozessen oder aber das direkt einsetzende Beratungs- und
Unterstützungsangebot seitens der Schulsozialarbeiter/-innen und anderer Fachkräfte an der Schule
wurde angenommen und zeigte Wirkung.
Die Schulsozialarbeiter/-innen waren bei 17 Inobhutnahmen durch den ASD involviert (bei Gefahr im
Verzug), zum Teil bis hin zur Begleitung in die aufnehmende Stelle.
4.2.
Einzelförderung
Ergänzend zur Einzelhilfe wurden nach Bedarf Kinder bzw. Jugendliche individuell durch die
Schulsozialarbeiter/-innen unterstützt. Im Schuljahr 2013/2014 gab es 2.978mal Einzelförderung
durch die Fachkräfte der Schulsozialarbeit. Es profitierten Schüler/-innen aller Schulformen von
diesem Angebot. Konkret handelte es sich um Angebote zur Förderung in Bezug auf
Sozialkompetenz, Konfliktbewältigung, Frustrationstoleranz, Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl,
Konzentrationsvermögen, Schulmotivation, Fein- und Grobmotorik, Fremd- und Selbstwahrnehmung,
Sprach-, Lese- und Rechenkompetenz, Schultaschenmanagement, Arbeits- und Lerntechniken,
Medienkompetenz.
4.3.
Soziale Gruppenarbeit
4.3.1.
Offene Angebote
Die Schüler/-innen besuchten insgesamt 908 offene Gruppenangebote der Schulsozialarbeit, z.B.
Pausenangebote, Spielezirkel etc.. Es handelt sich hierbei um niedrigschwellige Angebote mit der
Gelegenheit sich auszutauschen, Gemeinsamkeit, Vergnügen und Entspannung zu erleben,
Anerkennung und Eigenverantwortung zu erfahren und Vertrauen zu den Schulsozialarbeiter/-innen
aufzubauen.
4.3.2.
Themenspezifische bzw. zielgruppenorientierte Gruppenangebote
Im Schuljahr 2013/2014 wurden durch die Schulsozialarbeit Gruppenangebote im Umfang von mehr
als 5.000 Stunden durchgeführt. Erfolgt die Betrachtung der sozialen Gruppenarbeit unabhängig von
der Schulform entsteht folgendes Bild:
Vorlage FB 45/0076/WP17 der Stadt Aachen
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Soziale Gruppenarbeit
40
78
104
Suchtprävention (40)
147
Berufsorientierung (78)
171
1089
theaterpädagogische Angebote (104)
242
erlebnispädagogische Angebote (147)
natur- umweltpädagogische Angebote (171)
337
geschlechtsspezifische Angebote (242)
freizeitpädagogische Angebote (337)
368
608
Streitschlichterprogramme (368)
Sonstige Angebote (379)
Mitwirken in Unterrichtsprojekten (439)
379
439
Unterstützung Lernprozesse (608)
Förderung Sozialverhalten (1089)
Ein deutlicher Schwerpunkt der sozialen Gruppenarbeit im Tätigkeitsfeld der Schulsozialarbeit liegt auf
den Angeboten mit der Zielrichtung „Förderung des Sozialverhaltens“ (mehr als ¼ aller
Gruppenangebote). Es folgen mit hohem Abstand die Gruppen zur Unterstützung der Lernprozesse
(z.B. Konzentrationstraining) und die zur Mitwirkung in Unterrichtsprojekten (z.B. bei Projekttagen und
–wochen, in verankerten Unterrichtsstunden „Soziales Lernen“, im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts
und punktuell z.B. in Kunstwerkstätten, Einheiten zu Klassenklima, Sexualität, Mediennutzung,
Mobbing etc.). Zu den dann folgenden „sonstigen Angeboten“ gehören u.a. musik-pädagogische und
medien-pädagogische Gruppen oder auch die Arbeit mit Kinderparlamenten. Die Statistik zeigt
zudem, dass in vielen Schulen mittels Schulsozialarbeit Streitschlichter/-innen oder Pausenengel in
Gruppen ausgebildet und betreut werden.
Die im Kreisdiagramm aufgezeigten Werte verdeutlichen, wie vielfältig und breit gefächert die
Angebotspalette der Schulsozialarbeit allein im Bereich der sozialen Gruppenarbeit im Schuljahr
2013/2014 war. Schulsozialarbeit griff dabei stets die Bedarfe und Interessen der jeweiligen Schule
und Schülerschaft auf.
4.4.
Konfliktberatung
Die Konfliktberatung war ebenfalls ein fester Bestandteil der Schulsozialarbeit aller Schulformen.
Insgesamt waren die Schulsozialarbeiter/-innen 2.700mal in Konflikten beratend tätig. Dabei
handelte es sich um Spannungen zwischen einzelnen Schüler/-innen, Schülergruppen oder auch
Schüler/-innen und Lehrkräften.
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Deutlich überwogen die Konfliktberatungen zwischen einzelnen Kindern und Jugendlichen. Die
niedrigsten Werte lagen in der Konfliktkonstellation zwischen Schüler/-in und Lehrkraft.
4.5.
Elternarbeit
Wie bereits weiter oben dargestellt, wurde mit 788 Eltern bzw. Erziehungsberechtigten im Rahmen der
Einzelhilfe zum Teil sehr intensiv und über einen längeren Zeitraum hinweg gearbeitet. Darüberhinaus
fanden 2.498 Elterngespräche seitens der Schulsozialarbeiter/-innen statt. Erfolgten im
Zusammenhang der Einzelhilfe 362 Weitervermittlungen, kamen durch diese zusätzlichen
Beratungsgespräche weitere 303 Vermittlungen an andere Hilfsinstitutionen und –angebote
zustande. Für die Zielgruppe Eltern/Erziehungsberechtigte veranstalteten die Schulsozialarbeiter/innen außerdem 142 Gruppenangebote z.B. in Form von Elterncafés, Info- oder Themenabenden.
4.6.
Beratung und Unterstützung im Zusammenhang mit dem Bildungs- und Teilhabepaket
Im Schuljahr 2013/2014 gab es seitens der Schulsozialarbeit 36 Informationsveranstaltungen und
694 Einzelberatungen zum Bildungs- und Teilhabe-Paket (BuT). Insgesamt leistete das Team der
städt. Schulsozialarbeiter/-innen bei 1.680 Einzelanträgen Hilfestellung. Hinzu kamen unzählige
Kontakte zu den Mitarbeiter/-innen des Jobcenters der StädteRegion und des Fachbereichs Soziales
und Integration. Es sei darauf hingewiesen, dass nicht in allen Schulen, an denen Schulsozialarbeit
angeboten wurde, die Schulsozialarbeiter/-innen bzgl. des BuT zuständig waren. So lag an einigen
Standorten die Zuständigkeit in den Händen der OGS-Koordinatorinnen, der Schulsekretärinnen
oder/und der jeweiligen Lehrkräfte. Außerdem gab es in zahlreichen Schulen Teilzuständigkeiten,
orientiert an den Leistungsbereichen des BuT. An vielen Standorten lag es im Aufgabenbereich der
Schulsozialarbeiter/-innen, Lehrkräfte über die Möglichkeiten und Verfahrensweisen des BuT zu
informieren, insbesondere in den Bereichen Lernförderung und Klassenfahrten/Ausflüge.
Die nachstehende Grafik zeigt die Unterstützung der Erziehungsberechtigten durch die
Schulsozialarbeiter/-innen bei der konkreten Antragstellung für die einzelnen Leistungsbereiche.
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4.7.
Kollegiale Beratung mit Lehr- und Fachkräften
Insgesamt fanden 6.219 kollegiale Beratungen im Schuljahr 2013/2014 zwischen
Schulsozialarbeiter/-innen und Fachkräften anderer Professionen oder Arbeitsfelder statt. Die
pädagogische Arbeit in multiprofessionellen Teams setzt Kooperation und Vernetzung am Ort Schule
voraus. Die Zahlen der Statistik weisen auf eine enge und kontinuierliche Zusammenarbeit im
Hinblick auf die konkrete pädagogische Arbeit mit den einzelnen Schüler/-innen hin. Darüber hinaus
spielte insbesondere im Bereich der Einzelhilfe und Einzelförderung der Austausch mit externen
Fachkräften eine wesentliche Rolle.
Die Grafik zeigt die Beratungsgespräche mit den unterschiedlichen Fachkräften.
Kollegiale Beratung und Fallbesprechungen
403
mit Lehrkräften (3223)
mit OGS-Mitarbeiter/-innen (785)
1141
mit anderen innerschulischen Fachkräften (667)
3223
667
785
4.8.
mit externen Fachkräften (1141)
im multiprofessionellen Team (403)
Vernetzung
Neben der gerade dargestellten Vernetzung fanden sich weitere Formen im Alltag der
Schulsozialarbeit wieder. Dazu zählte die aktive Teilnahme an 761 (Schul)Konferenzen und 189 OGSTeamsitzungen.
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Das Schuljahr 2013/2014 war zudem geprägt durch eine gute Zusammenarbeit mit den Mitarbeiter/innen folgender Teams und Einrichtungen:
Sozialraumteams der Stadt und Jugendämter anderer Städte und Regionen, Jugendpflege,
Schulpsychologischer Dienst, Kommunales Integrationszentrum, Kinderschutzbund, Suchthilfe,
ProFamilia, Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ), Autismuszentrum (ATZ), IN VIA, Kommissariat
Kriminalprävention und Opferschutz, Café Zuflucht, diverse OTs, Aachener Engel, Bleiberger Fabrik,
Theater 99, Das DA Theater, Caritas, Ausländerbehörde u.a.
Des Weiteren gab es enge Kontakte zu verschiedenen Firmen bzgl. Schülerpraktika sowie eine gute
Zusammenarbeit mit verschiedenen Therapeutinnen und Therapeuten etc.
4.9.
Gremienarbeit
Entsprechend der Konzeption der Schulsozialarbeit arbeiteten die Schulsozialarbeiter/-innen in
unterschiedlichen inner- und außerschulischen Gremien mit. So wirkten sie in zahlreichen
schulinternen Arbeitskreisen und –gruppen mit, die sich z.B. mit folgenden Themen beschäftigten:
Kindeswohlgefährdung, Gemeinsames Lernen, Inklusion, Ganztag, Logbuchentwicklung,
Schulentwicklung, Cybermobbing, Organisation von Festen und Feiern. Sie waren Mitglied in
Krisenteams, in Steuergruppen (z.B. zur Kulturschule), im Beratungsausschuss etc..
Einige Schulsozialarbeiter/-innen wurden seitens der Schulleitungen in externe Gremien entsendet.
Dazu gehörten Stadtteilkonferenzen (Forst, Brand, Brander Feld, Preuswald), IG Aachen Portal e.V.,
Stadtteilbüro Nord, AK Rehmviertel, AK Kind, Jugend, Schule in Aachen Nord, AK PriSe, AK Kind und
Kegel, KiM (Kinder im Mittelpunkt), AG Jugend und Prävention (Haaren). Zudem gab es bei Einzelnen
eine regelmäßige Teilnahme an Sitzungen der LAG Schulsozialarbeit NRW e.V., des AK
Schulsozialarbeit an Gesamtschulen im Regierungsbezirk Köln und des LVR für Schulsozialarbeit an
Förderschulen, um diesbezüglich als Multiplikator/-in fungieren zu können.
Darüber hinaus war die Teamleitung Mitglied in der AG nach § 78 SGB VIII „Jugendarbeit,
Jugendsozialarbeit, erzieherischer Kinder- und Jugendschutz“, der LAG Schulsozialarbeit NRW, dem
Aktionsbündnis NRW „Schulsozialarbeit muss bleiben“ sowie dem ADHS-Netzwerk Region Aachen.
4.10.
Sonstige Tätigkeiten
Auch im Schuljahr 2013/2014 gehörten die Teilnahme und Mitgestaltung von Elternabenden,
Schulveranstaltungen und Klassenausflügen ebenso wie die Konzeptarbeit und die Dokumentation
der Arbeit zum beruflichen Alltag der Schulsozialarbeiter/-innen. Unter anderem begleiteten sie in 19
sozialpädagogisch begründeten Fällen einzelne Klassen auf mehrtägigen Klassenfahrten.
Im Hinblick auf eine Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung wurden verschiedene Maßnahmen
ergriffen:
Es fanden Fortbildungen zu verschiedenen Themen statt wie zu Jungenarbeit, Mediation,
Prüfungsangst, häusliche Gewalt sowie zu einzelnen Methoden wie „Ich schaff´s“ (Motivation
zur Verhaltensänderung) und „No Blame Approach“ (Anwendungsmethode bei Mobbing). Ein
Großteil der Schulsozialarbeiter/-innen nahm an der stadtinternen Schulung Interkulturelles
Training teil. Drei Fachkräfte besuchten erfolgreich die Weiterbildungsreihe zur Fachkraft für
medienpädagogische Medienpass-Arbeit
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Darüber hinaus wurden folgende Fachtagungen besucht: „Lernen durch Engagement“, Praxis
der Multi-Familien-Therapie im Kontext von Jugendhilfe und Schule (mit Eia Asen),
Fachvortrag und Infoveranstaltung zum Thema Kindeswohlgefährdung (Aachener Netzwerk
Anstoss), Fachtagung „Vielfalt in Schule – Chancen und Herausforderungen interkultureller
Schulentwicklung“ und den Bildungstag 2013.
Außerdem nahmen einzelne Fachkräfte an den interdisziplinären Fachberatungen bei
Kindeswohlgefährdung des Kinderschutzbundes teil.
Das Angebot von Supervision in Kleingruppen nutzten 26 Schulsozialarbeiter/-innen.
Es fanden 9 Dienstbesprechungen statt, davon 2 unter Beteiligung der landesbediensteten
Schulsozialarbeiter/-innen. Die Dienstbesprechungen dienten vorrangig der gegenseitigen
Informationen, dem fachlichen Austausch sowie der Vorstellung praxisbewährter Methoden
und Verfahrensabläufe.
An allen Schulen fanden Abstimmungsgespräche zwischen den Schulleitungen, den
Schulsozialarbeiter/-innen und der Teamleitung des Fachbereichs FB 45 statt.
5. Schlussbemerkung
Das Schuljahr 2013/2014 war aus Sicht der städtischen Schulsozialarbeiter/-innen wie erwartet
arbeitsintensiv und sehr facettenreich. Es gab viele erfolgreiche Projekte und Veranstaltungen,
präventive und intervenierende Konzepte wurden weiter bzw. neu entwickelt und Kooperationen
wurden intensiviert oder neu initiiert. So mündete beispielsweise eine erfolgreiche Kooperation der
Schulsozialarbeit mit dem Kommissariat Prävention und Opferschutz und dem Schulpsychologischen
Dienst in den „Runden Tisch gegen (Cyber)Mobbing“.
In der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen bzw. ihren Familien konnten in vielen Fällen wichtige
Teilziele erreicht werden und so mancher „Fall“ fand erfolgreich seinen Abschluss. Bemerkenswert ist,
dass entgegen der ursprünglichen Annahme von Verwaltung, Politik und Fachwelt, die Kosten für HZE
trotz breitem Einsatz von Schulsozialarbeit nicht angestiegen sind. Vielmehr ist eine Stagnation der
HZE-Kosten zu beobachten.
Bezüglich des Bildungs- und Teilhabepakets kann davon ausgegangen werden, dass
Schulsozialarbeit einen beträchtlichen Anteil daran hat, dass die Leistungen bei Aachener Familien
bekannt sind und genutzt werden und sich somit die Chancen von Kindern und Jugendlichen erhöhen
und Benachteiligungen abgebaut werden. So wird zum Beispiel an einigen Schulen der
Leistungsbereich Lernförderung von den jeweiligen Schulsozialarbeiter/-innen komplett organisiert
und koordiniert mit dem Ergebnis, das Lernförderung fest in der Schule verankert werden konnte.
Feedback-Gespräche mit Kindern, Jugendlichen und Eltern sowie Rückmeldungen von
Schulleitungen, Lehrkräften und anderen Fachkräften weisen ebenso wie die Auswertungen der
Angebote und Maßnahmen darauf hin, dass Schulsozialarbeit inzwischen in allen beteiligten Schulen
etabliert ist und von Kindern/Jugendlichen, Erziehungsberechtigten und Lehr- und Fachkräften
angenommen und als ein unterstützendes und gewinnbringendes Angebot erlebt wird.
Nicht selten äußerten Schulleitungen in diversen Gesprächen, dass sie nicht mehr wissen, wie es vor
dem Einsatz von Schulsozialarbeit funktionieren konnte und dass ein zukünftiges Schulleben ohne
Schulsozialarbeit nicht vorstellbar sei. Es gab vielfach Aussagen dazu, dass sich das Schulklima
deutlich verbessert habe und das Schulleitungen und Lehrkräfte sich insgesamt entlastet fühlen.
Erziehungsberechtigte berichteten von unbürokratischer und wertschätzender Unterstützung, Kinder
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und Jugendliche gaben an, Spaß in den Angeboten zu haben, Hilfe zu bekommen und sich gerne an
die Schulsozialarbeiter/-innen wenden, wenn sie Probleme oder Fragen haben.
Die Umsetzung des Anspruchs auf inklusive Beschulung und die Arbeit an Schulen mit gemeinsamem
Lernen birgt auch für die Schulsozialarbeiter/-innen teils neue Herausforderungen. Dabei sind
Auftrags- und Rollenklärung innerhalb multiprofessioneller Teams ebenfalls von Bedeutung.
Ferner stellen sich durch die verstärkte Zuwanderung u.a. von Flüchtlingen mit und ohne ihre Familien
Aufgabenstellungen heraus, die auch Schulsozialarbeiter/-innen neu fordern. Ansprech- und
Kooperationspartner/-innen müssen gefunden, Netzwerke gemeinsam mit anderen Akteuren
geschaffen und Synergieeffekte genutzt werden. Hier muss Schulsozialarbeit ihren Teil übernehmen.
Auch das Themenfeld der Medien wird zukünftig für die Schulsozialarbeit von fortlaufender Bedeutung
sein. Medien haben im Lebensalltag von Kindern und Jugendlichen mittlerweile ihren festen Platz und
bieten eine Vielzahl positiver aber auch kritisch zu sehender Möglichkeiten, mit denen gute wie
schlechte Auswirkungen erzielt werden. Spätestens in Fällen von Cybermobbing und Sexting ist die
Schulsozialarbeit mit ihren Methoden und Möglichkeiten gefordert. Im Bereich der Medienkompetenz
sind sowohl Konzepte mit präventivem als auch mit intervenierendem Charakter notwendig, wobei die
Arbeit mit Eltern ebenfalls im Blick gehalten werden muss. Schulsozialarbeit kann dies nicht alleine
leisten. Sie hat aber unbenommen die Aufgabe des Unterstützens und Initiierens und muss darüber
hinaus in konkreten Fällen mit Einzelnen, mit Gruppen oder im Klassenverbund agieren.
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