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Vorlage-Sammeldokument

Daten

Kommune
Aachen
Dateiname
137375.pdf
Größe
141 kB
Erstellt
30.10.14, 12:00
Aktualisiert
28.05.18, 11:45

Inhalt der Datei

Der Oberbürgermeister Vorlage Federführende Dienststelle: Fachbereich Umwelt Beteiligte Dienststelle/n: Vorlage-Nr: Status: AZ: Datum: Verfasser: FB 36/0024/WP17 öffentlich 30.10.2014 FB 36/40, Herr Rischka Energie- und CO2-Bilanz der Stadt Aachen Beratungsfolge: TOP: 9 Datum Gremium Kompetenz 18.11.2014 AUK Kenntnisnahme Beschlussvorschlag: Der Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis. Vorlage FB 36/0024/WP17 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 03.11.2014 Seite: 1/6 finanzielle Auswirkungen Investive Ansatz Auswirkungen 20xx Fortgeschriebener Ansatz Fortgeschriebe- Ansatz ner Ansatz 20xx ff. 20xx Gesamtbedarf (alt) 20xx ff. Gesamtbedarf (neu) Einzahlungen 0 0 0 0 0 0 Auszahlungen 0 0 0 0 0 0 Ergebnis 0 0 0 0 0 0 + Verbesserung / - 0 0 Deckung ist gegeben/ keine Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung ausreichende Deckung vorhanden vorhanden Verschlechterun g konsumtive Ansatz Auswirkungen 20xx Ertrag Fortgeschriebener Ansatz Fortgeschriebe- Ansatz ner Ansatz 20xx ff. 20xx 20xx ff. Folgekos- Folgekos- ten (alt) ten (neu) 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Abschreibungen 0 0 0 0 0 0 Ergebnis 0 0 0 0 0 0 Personal-/ Sachaufwand + Verbesserung / Verschlechterun 0 0 Deckung ist gegeben/ keine Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung ausreichende Deckung vorhanden vorhanden g Vorlage FB 36/0024/WP17 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 03.11.2014 Seite: 2/6 Erläuterungen: Energie- und CO2-Bilanz der Stadt Aachen bis 2013 Im Jahr 2013 standen die Themen Energie und Klimaschutz unter dem Eindruck weiter steigender Strompreise für Haushalte und Gewerbe (Betriebe ohne EEG Umlagen-Befreiung) und stagnierender Energie- und Treibstoffpreise (fossil). Weite Teile von Politik, Wirtschaft und Verbraucherverbänden forderten daher eine Neuformulierung des EEG, die aufgrund der erst im Herbst 2013 erfolgten Bundestagswahl dann nochmals auf 2014 verschoben wurde. Gleichzeitig erreichte der Ausbau der regenerativen Energien in der Stromversorgung Deutschlands in 2013 mit einem Anteil von 25,4 % (2012: 22,9 %) am Bruttostromverbrauch einen neuen Höchststand. Infolge sinkender Preise für Emissionszertifikate und zunehmender Unwirtschaftlichkeit von Gaskraftwerken stieg allerdings auch der Anteil Kohlestroms durch Verschiebungen im Strommarkt nochmals um 1,5% gegenüber dem Vorjahr auf 45,5%. Die Folge sind bundesweit leicht gestiegene Emissionen in der Stromerzeugung. Die vorliegende Energie- und CO2-Bilanz der Stadt Aachen schreibt die seit 2009 jährlich durchgeführte Bilanzierung für das Jahr 2013 fort. Die Bilanz enthält eine Endenergie- und Primärenergiebilanz (LCA: Life Cycle Assessment) als Grundlage für die Berechnung der CO2Emissionen (LCA). Die Berechnungen wurden mit dem Bilanzierungstool ECORegion der Fa. Ecospeed AG (Schweiz) durchgeführt. Folgende Anpassungen der Bilanz sind vorgenommen worden: 1. Eingabe der relevanten Daten für das Jahr 2013 (Energieverbrauch, Verkehrsleistungen, etc.) 2. Nutzung aktualisierter Bilanzierungsfaktoren 3. Durchführung der Witterungskorrektur mit Aachen-spezifischen Korrekturfaktoren (GTZ: Gradtagszahlen für Aachen) für einen besseren Vergleich und Interpretation der Ergebnisse Bilanz 2013 - Ergebnisse Statistisches Grundgerüst Das statistische Grundgerüst der Bilanz 2013 (Einwohner, Beschäftige, Kfz) hat sich gegenüber 2012 wie folgt verändert: • Die Einwohnerzahl stieg auf 249.746 Einwohner (+1.609 E/a.; +0,6 %). • Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten sank leicht auf 116.204 (-521; -0,4 %). • Die Anzahl der angemeldeten Kraftfahrzeuge (Pkw+Lkw+Krad) stieg leicht auf insgesamt 132.533 (+753; +0,6 %,). Anm.: Als Basis wurden die von FB 02/3 - Statistik und Stadtforschung aktuell bereitgestellten Daten genutzt. Vorlage FB 36/0024/WP17 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 03.11.2014 Seite: 3/6 Witterungseinfluss Mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 10,0°C war 2013 ein „kaltes“ Jahr, da das langjährige Aachener Mittel (10,3 °C) um 0,3 °C unterschritten wurde; im Trend waren die letzten 20 Jahre mit wenigen Ausnahmen allerdings warme Jahre. Der Witterungseinfluss auf den Heizenergieverbrauch wird durch einen Korrekturfaktor (ermittelt aus Gradtags-Zahl) zur korrekten Interpretation der Bilanzergebnisse und zum Jahresvergleich kompensiert. Endenergiebilanz Die Endenergiebilanz 2013 umfasst den Energiebedarf innerhalb des Bilanzierungsraums Stadt Aachen (geografische Stadtgrenze). Der Endenergiebedarf lag mit 6849 Gigawattstunden [GWh] ca. 4,5 % unter dem Endenergiebedarf 1990 (7173 GWh, Basisjahr). 2013 stieg der Endenergieverbrauch (ohne Verkehrsanteile) gegenüber dem Vorjahr von 4.754 GWh auf 4.874 GWh entsprechend einem Plus von 120 GWh (+2,5 %). Insgesamt sind die kältere Witterung im Vergleich zum Vorjahr (höherer Wärmebedarf) und der weitere Anstieg der Einwohnerzahl hier als Gründe zu nennen (vgl. Tabelle). Der Erdgasverbrauch stieg gegenüber 2012 um 5 %, der Fernwärmebedarf stieg ebenfalls um 8 %. Der Stromverbrauch stieg leicht um 0,8 % und liegt nun 14,3 % unter dem absoluten Höchstwert des Jahres 2002. Insgesamt steigen gegenüber dem Vorjahr die Einwohnerzahlen im 4. Jahr in Folge bei allerdings leicht gesunkener Beschäftigtenzahl. Mit der höheren Einwohnerzahl erhöhte sich auch Anzahl angemeldeter Kraftfahrzeuge mit entsprechenden Auswirkungen auf den Gesamtenergiebedarf. Nach Witterungskorrektur (für Erdgas und Fernwärme) ist aber eine leichte Verringerung der Endenergiebilanz um 1 % gegenüber 2012 zu verzeichnen. Primärenergiebilanz Die Primärenergiebilanz ohne Witterungskorrektur zeigt eine Steigerung von 9.556 GWh auf 9716 GWh (+160 GWh entsprechend +1,6 %) in 2013. Witterungskorrigiert sank die Bilanzsumme von 9.476 GWh auf 9.421 GWh (-0,6 %). Trotz gestiegener Einwohnerzahl ist damit die Bilanzsumme insgesamt wieder gesunken, da weiterhin Energieeffizienzmaßnahmen im Bereich Wärmeerzeugung, Gebäudedämmung und Ausbau der KWK (hohe Energieeffizienz) hierauf einwirken. Der Energiebedarf des Verkehrssektors ist geringfügig gestiegen, was auf die insgesamt gestiegenen Zulassungszahlen bei den Kfz zurückzuführen ist; aber die Anzahl PKW je Einwohner ist leicht gesunken. CO2-Emissionen Die aus der Primärenergiebilanz resultierenden absoluten Emissionen stiegen gegenüber dem Vorjahr von 2,113 Mio.t auf 2,150 Mio.t (+ 1,8 %), vgl. Abbildung 1. Witterungsbereinigt zeigt sich, dass trotz eines Anstiegs der Einwohnerzahlen und der Kfz-Zulassungen die Emissionen und der Primärenergieverbrauch leicht unter das Vorjahresniveau sanken. Insgesamt wurden in 2013 bereinigt 2,090 Mio.t CO2 freigesetzt. Die witterungskorrigierte Emissionsminderung bezogen auf das Basisjahr 1990 beträgt nunmehr 17,8 % (vgl. Tabelle).Die Stagnation der CO2-Emissionen ist auch im Jahr 2013 auf den nochmals im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen Emissionsfaktor für Strom (Bundesmix) Vorlage FB 36/0024/WP17 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 03.11.2014 Seite: 4/6 zurück zu führen, der entgegen des langjährigen Trends bei ca. 560 g/kWh verharrt, da nochmals emissionsärmere Kraftwerke (Gas) durch Kohlekraftwerke in der Grundlast ersetzt werden. Emissionen je Einwohner Die Emissionen je Einwohner lagen 2013 absolut bei 8,6 t CO2 (1990: 9,85 t CO2 je Einwohner). Witterungskorrigiert verringerten sich die Emissionen je Einwohner im Vergleich zum Vorjahr um 1 % auf 8,37 t CO2 pro Jahr (Vorjahr 8,45 t CO2/Einwohner). Dies entspricht einer Verringerung der Emissionen je Einwohner von 16,4 % seit 1990 (10,0 t CO2 je Einwohner). Fazit Die städtische Entwicklung insbesondere bei Einwohnerzahlen und Kfz-Zulassungen lässt den Gesamtenergiebedarf und die daraus resultierenden CO2-Emissionen auf dem Niveau der beiden Vorjahre stagnieren. Insbesondere der Trend zum Wohnen in der Stadt und die anhaltend hohen Studentenzahlen der Aachener Hochschulen tragen maßgeblich zu dieser Entwicklung bei. Das anhaltend hohe Energiepreisniveau bei fossilen Brennstoffen sowie die gegenüber der allgemeinen Teuerungsrate überproportional gestiegenen Strompreise der letzten Jahre bleiben Schlüsselfaktoren für die Energieeinsparung und die Steigerung der Energieeffizienz. Der erneut gestiegene Anteil erneuerbarer Energien in der Stromversorgung führt vorübergehend dazu, dass der Ausstoß von CO2 aufgrund von Verschiebungen im eingesetzten Kraftwerkspark stagniert. Insbesondere hocheffiziente Gaskraftwerke haben zunehmend geringere Laufzeiten zu verkraften, zeitgleich verbilligte sich Kohlestrom (Grundlaststrom) vor allem durch den zusammenbrechenden Emissionszertifikate-Markt. Mittel- und langfristig dürften die Emissionen je erzeugter kWh nach dieser Stagnationsphase aber weiter deutlich fallen. Diesen Prozess unterstützt die Stadt Aachen u.a. durch den Ausbau der Windkraft und die sehr erfolgreichen Initiativen für den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung. Im Rahmen der Bewerbung zur KWK-Modellkommune NRW wurde eine detaillierte Aufnahme zum Stand der KWK in Aachen erstellt und ein Feinkonzept für den Ausbau der Effizienztechnologie KraftWärme-Kopplung für die nächsten Jahre erarbeitet. Der laufende Ausbau der KWK stellt für Aachen einen zentralen Schritt zu mehr Effizienz, sinkenden Emissionen und zur Dezentralisierung und Neuordnung der Strom- und Wärmeversorgung dar, der vornehmlich von Industrie- und Gewerbe vorangetrieben wird. Das nun abschließend vorliegende Strategiekonzept 2030 liefert darüber hinaus weitere Kernpunkte zur zukünftigen Gestaltung der kommunalen Klimaschutzpolitik der nächsten beiden Jahrzehnte. Vorlage FB 36/0024/WP17 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 03.11.2014 Seite: 5/6 Anlage/n: 1. Tabelle: Energieverbrauch und CO2-Emissionen 2. Abbildung 1: CO2-Emissionen auf Primärenergiebasis 3. Abbildung 2: CO2-Emissionen auf Primärenergiebasis mit Witterungskorrektur Vorlage FB 36/0024/WP17 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 03.11.2014 Seite: 6/6 Veränderung Veränderung 2012/2013 1990/2013 4874 +2,5 % -10,5 % 6707 6849 +2,1 % -4,5 % 10.800 9556 9716 +1,6 % -10 % CO2-Emissionen [1000t] 2.491 2113 2150 +1,8 % -13,7 % Veränderung Veränderung Witterungskorrigierte Werte 1990 2012 2013 2012/2013 1990/2013 Energieverbrauch und CO2Emissionen 1990 Endenergie [GWh] (ohne Verkehr) 5.447 4754 Endenergie (Gesamt) [GWh] 7.173 Primärenergie [GWh] 2012 2013 Endenergie [GWh] 7.400 6635 6579 -0,85 % -11,1 % Primärenergie [GWh] 10.066 9476 9421 -0,58 % -6,4 % CO2-Emissionen [1000t] 2.544 2097 2090 -0,33% -17,8 % Tabelle 1: Energieverbrauch und CO2-Emissionen Stadt Aachen - CO2-Emissionen [LCA, in 1000t] - Witterungsbereinigt 2544 2572 2.500 2097 2096 2098 2090 2.000 1.500 1.000 500 0 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Strom Erdgas Flüssiggas Fernwärme Heizöl EL Abfall Holz Biogase Umweltwärme Sonnenkollektoren Biodiesel Braunkohle Steinkohle Benzin Diesel Kerosin Stadt Aachen - CO2-Emissionen [LCA, in 1000t] reg. 2.500 2491 2158 2027 2113 2150 2012 2013 2.000 1.500 1.000 500 0 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Strom Erdgas Fernwärme Flüssiggas Heizöl EL Abfall Holz Biogase Umweltwärme Sonnenkollektoren Biodiesel Braunkohle Steinkohle Benzin Diesel Kerosin