Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
136127.pdf
Größe
719 kB
Erstellt
07.10.14, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 21:56
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 61/0059/WP17
öffentlich
07.10.2014
Dez. III / FB 61/30
Emissionsarme Busse im innerstädtischen ÖPNV einsetzen
Antrag der Grüne-Fraktion im Rat der Stadt Aachen vom
24.03.2014
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
13.11.2014
MA
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Der Mobilitätsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis. Der Antrag gilt
als behandelt.
Vorlage FB 61/0059/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 28.10.2014
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Erläuterungen:
Antrag:
Die Grüne-Fraktion im Rat der Stadt Aachen hat beantragt, dass ab 2015 im Stadtgebiet Aachens nur
noch Busse eingesetzt werden, die die Grenzwerte der Abgasnorm EURO-5 einhalten oder
emissionsärmer sind. Diese Vorgabe soll im Nahverkehrsplan der Stadt Aachen festgeschrieben
werden.
ASEAG Fahrzeugflotte
Die ASEAG unterhält einen umfangreichen Kfz-Fuhrpark mit 207 Bussen (Stand 31.08.2014) sowie
mehreren Einsatz- und Versorgungsfahrzeugen. In der Busflotte kommen etwa zwei Drittel
Gelenkbusse zum Einsatz. Seit 2007 setzt die ASEAG bei der Neuanschaffung von Bussen auf den
abgasarmen Euro-5 / EEV-Emissionsstandard. Ab 2014 erfolgt bei der Anschaffung neuer Fahrzeuge
eine Umstellung auf den neuen Euro-6-Standard. Annähernd 60 % der ASEAG-Flotte können bis
Ende 2014 den Schadstoffklassen Euro-5 und Euro-6 zugeordnet werden (Anlage 2). Inzwischen sind
mehr als 80 % der Fahrzeuge mit einem Rußpartikelfilter ausgestattet.
Anschaffungsstrategie
Innerhalb der kommenden fünf Jahre (bis 2018) wird die ASEAG gemäß ihrer Strategie zur
Beschaffung von Neufahrzeugen im eigenen Fuhrpark ausschließlich Fahrzeuge einsetzen, die Euro5- bzw. Euro-6-Standard entsprechen (Anlage 2). Bis Ende 2017 wird die Busflotte der ASEAG bei
einer Beschaffung von 14 Neufahrzeugen jährlich zu 100 % mit Partikelfiltern (Euro-3 plus Partikelfilter
oder besser) ausgestattet sein.
Darüber hinaus testet die ASEAG seit vielen Jahren unterschiedliche Antriebskonzepte unter realen
Bedingungen, um zu bewerten, welche Antriebsformen unter ökologischen und finanziellen
Gesichtspunkten die Flotte zukünftig ergänzen könnten. 2012 sind zwei Hybrid-Fahrzeuge in Betrieb
genommen und gemeinsam mit der RWTH Aachen University auf ihre Energieeffizienz und
Einsatzpotenziale im Linienverkehr getestet worden. In 2014 baut die ASEAG einen seriellen HybridGelenkbus zu einem reinen Elektro-Fahrzeug um. Damit soll der Einstieg in die elektrische
Antriebstechnologie im Linienbusverkehr bei der ASEAG geschaffen und ein weiterer Betrag zur
Luftreinhaltung der Aachener Innenstadt geleistet werden.
Die ASEAG beschafft ausschließlich Busse modernster Technik und Umweltstandards. Der
Subunternehmeranteil der erbrachten Leistungen der ASEAG-Linien im Gesamtbedienungsgebiet
liegt aktuell bei ca. 40 %, der Anteil in Aachen liegt bei ca. 25 %. Die Subunternehmer, die zum
Großteil Leistungen im Spitzen- und Schülerverkehr für die ASEAG erbringen, schaffen ebenfalls
sukzessive neue Fahrzeuge an. Seit Sommer 2014 sind auch hier bereits Euro-6-Fahrzeuge im
Einsatz.
Grundsätzlich wird jede zukünftige Kfz-Ersatzbeschaffung der ASEAG unter dem Gesichtspunkt der
Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit getätigt. Die ASEAG hat zur Zeit ein jährliches
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Ausdruck vom: 28.10.2014
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Investitionskostenvolumen von 4 Mio. Euro für Fahrzeugneuanschaffungen. Bei den
Bussubunternehmern beläuft sich die jährliche Investitionssumme für Neuanschaffungen auf ca. 1,5
Mio. Euro.
Luftreinhalteplan Aachen
Die Fortschreibung des Luftreinhalteplans befindet sich gerade in der Überarbeitung. Die EUGrenzwerte an den Messcontainerstandorten Adalbertsteinweg und Wilhelmstraße werden nach wie
vor an zu vielen Tagen jährlich überschritten. Zum Teil ist dies auf die Baustelle am Kaiserplatz und
hohe Verkehrsbelastungen zurückzuführen. Was den Adalbertsteinweg betrifft, leisten hier sicherlich
auch die große Anzahl der verkehrenden Busse pro Tag einen Beitrag. Das Landesamt für Natur,
Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) fordert die Einrichtung einer
Umweltzone. Die Verhandlungen hierzu sind noch nicht abgeschlossen.
Situation Adalbertsteinweg, Wilhelmstraße (Luftmessstandort des Landes NRW)
Für den vom Busverkehr hochfrequentierten Adalbertsteinweg, im Luftreinhalteplan Aachen als
Hauptverkehrsstraße mit immissionsseitiger Beurteilungsfunktion eingestuft, werden die NO2Grenzwerte überschritten. In 2014 hat sich die Situation leicht verbessert.
Im März 2014 betrug der Anteil an ASEAG-Fahrzeugen mit der Schadstoffklasse Euro-5 / EEV ca.
70 % (Anteil Fahrzeuge mit Rußpartikelfilter 80 %). Der Anteil eingesetzter Subunternehmer an den
Fahrten auf dem Adalbertsteinweg lag bei lediglich 12,2 %, wobei hiervon ca. 25 % über die
Schadstoffklasse Euro-5 / EEV und Partikelfilterausstattung verfügten.
Auf der Wilhelmstraße fuhren 85 % aller Busse mit Motoren der Schadstoffklasse Euro-5 / EEV. Der
Subunternehmeranteil an allen Fahrzeugen beträgt hier lediglich 4 %. Dabei lag der Anteil von Euro5 / EEV bei den Subunternehmern auf den hier relevanten Linien bei 50 %.
Die Grenzwertüberschreitungen für NO2 an den beiden Messstationen werden in den kommenden
Jahren voraussichtlich weiterhin ein Problem darstellen. Laut Prognoseberechnungen des LANUV
wird allerdings eine kontinuierliche Verbesserung erwartet.
Zukünftige Umweltstandards der Stadt Aachen
Die Messungen im Rahmen des Luftreinhalteplans belegen, dass weiterer Verbesserungsbedarf
notwendig ist. Die Einführung einer Umweltzone ist im Gespräch. Um die busbezogenen Emissionen
auf den Umweltzonenstandard zu reduzieren, wird die Verwaltung deshalb in den in Arbeit
befindlichen Nahverkehrsplan aufnehmen, dass der Linienbusverkehr in Aachen künftig nur noch mit
grüner Plakette möglich ist. In Anbetracht der notwendigen Arbeitsschritte und Fahrzeuganpassungen
ist davon auszugehen, dass dies vor Ende 2016 nicht der Fall sein wird. Dabei wird die Anpassung
des ASEAG-Fuhrparks nicht das Problem darstellen, sondern die Umstellung der Fahrzeuge der
Subunternehmer. Die Einführung einer Umweltzone könnte hierdurch ggf. entfallen.
Der ausschließliche Einsatz von Bussen mit Abgasnorm Euro-5 oder besser ist mit der Festsetzung
eines solchen Standards im Nahverkehrsplan allerdings nicht sichergestellt. Hierzu sind weitere
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finanzielle Anstrengungen notwendig. Dazu werden derzeit weitere Fördermöglichkeiten, auch auf
europäischer Ebene, eruiert.
Anlage/n:
Anlage 1: Ratsantrag der Grüne-Fraktion im Rat der Stadt Aachen "Emissionsarme Busse im
innerstädtischen ÖPNV einsetzen"
Anlage 2: Busbestand ASEAG, Planung bis 2018
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Anlage 1, Seite 1
Anlage 1, Seite 2
Anlage 2
Busbestand ASEAG Euro5/EEV und Euro 6
250
200%
Euro 5 / EEV und 6
Rußpartikelfilter
% Anteile Euro 5 und 6 / EEV
% Anteile Rußpartikelfilter
209
195
200
150
139
148
147
177
149
135
121
110
91
54%
68%
75
70%
71%
107
73%
140%
163
153
180%
160%
181
167
100
209
120%
100%
100%
93%
100%
87%
80%
85%
80%
78%
71%
60%
65%
45%
58%
51%
50
37%
42%
40%
43%
20%
23%
0
15%
2008
Seite 1
0%
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018