Daten
Kommune
Aachen
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135635.pdf
Größe
151 kB
Erstellt
23.09.14, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 21:56
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Fachbereich Umwelt
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 36/0018/WP17
öffentlich
23.09.2014
FB 36/82, Herr Dr. Krämer
Forstwirtschaftsplan 2015
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
21.10.2014
AUK
Entscheidung
Beschlussvorschlag:
Vorbehaltlich der Zustimmung der Bezirksvertretungen Aachen Kornelimünster/Walheim (29.10.14)
Aachen-Mitte (05.11.14) und Aachen-Brand (29.10.14) genehmigt der Ausschuss für Umwelt und
Klimaschutz die vorstehende Planung und stimmt der Vergabe der erforderlichen Fremdaufträge zu.
In Vertretung
Nacken
(Beigeordnete)
Vorlage FB 36/0018/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 30.09.2014
Seite: 1/7
finanzielle Auswirkungen
Investive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
Gesamtbedarf (alt)
20xx ff.
Gesamtbedarf
(neu)
Einzahlungen
0
0
0
0
0
0
Auszahlungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
+ Verbesserung /
-
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausreichende Deckung
ausreichende Deckung
vorhanden
vorhanden
Verschlechterun
g
konsumtive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Ertrag
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
20xx ff.
Folgekos-
Folgekos-
ten (alt)
ten (neu)
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Abschreibungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
Personal-/
Sachaufwand
+ Verbesserung /
Verschlechterun
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausreichende Deckung
ausreichende Deckung
vorhanden
vorhanden
g
Bereits eingeplant:
Kosten für die Holzbringung:
Verkehrssicherung:
Ankauf von Pflanzen, tw. Pflanzung:
Verbiss- und Fegeschutzmittel:
Wegebau inkl. Schwarzdecken:
Summe:
Vorlage FB 36/0018/WP17 der Stadt Aachen
68.000 Euro
39.000 Euro
25.000 Euro
2.000 Euro
29.000 Euro
152.000 Euro
Ausdruck vom: 30.09.2014
Seite: 2/7
Erläuterungen:
Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die geplanten und vollzogenen Maßnahmen des
Vorjahres:
Vollzug des Forstwirtschaftsplans 2014
Art der Tätigkeit
Einheit
Plan
Ist
Holzeinschlag
Festmeter
11.992
11.640
Kulturpflege
Hektar
18,5
20,0
Jungbestandspflege Hektar
26,8
15,0
Verbissschutz
Hektar
10,0
11,00
Pflanzung
Stück
16.600
16.600
Die geplanten Maßnahmen wurden weitestgehend umgesetzt.
Lediglich bei der Jungbestandspflege konnten die Planvorgaben nicht erfüllt werden. Einerseits ist
dies dem hohen Krankenstand geschuldet, andererseits einem sehr milden Winter bzw. Frühjahr und
der damit einhergehenden starken Verunkrautung der Flächen. Letzteres hatte Einfluss auf die
Flächenleistung der Forstwirte.
Forstwirtschaftsplan 2015
Im Forsteinrichtungszeitraum 2003-2015 sind im zwölften Jahr die Maßnahmen für die
Bewirtschaftung der städtischen Wälder zu planen.
Die Forsteinrichtung hat grundsätzlich eine Laufzeit von 10 Jahren und ist damit seit dem 01.10.2013
abgelaufen. Das Forsteinrichtungswerk ist in Gemeindewäldern mit einem Waldbesitz von über 100
ha gesetzlich vorgeschrieben (Landesforstgesetz NRW). Bisher wurde die Forsteinrichtung mit 80 %
der Kosten durch den Landesbetrieb Wald und Holz gefördert. Das MKULNV hat nun endgültig
mitgeteilt, dass Kommunen mit eigener Forstverwaltung keine Fördermittel mehr erhalten.
Das Gemeindeforstamt hat die Forsteinrichtungsarbeiten daher ausgeschrieben. Mit der Fertigstellung
der Arbeiten ist im Jahr 2016 zu rechnen.
Vorlage FB 36/0018/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 30.09.2014
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a) Holzeinschlag
Ei
Holzartengruppen (Angaben in Festmeter)
Bu/Alh
Aln
Ki/Lä
Fi/Dgl.
Summe
1041
8738
14465
2642
384
1633
22236
240
346
6354
8729
jährl. Hiebssatz
Forsteinrichtung
2003
809
3407
470
abgeglichener
Hiebssatz 2015
Stand 30.09.2014
3273
14304
Planung 2015
206
1583
*) Alh = andere Laubbäume mit hoher Umtriebszeit (Esche, Bergahorn, Kirsche)
Aln = andere Laubbäume mit niedr. Umtriebszeit (Roteiche, Birke, Roterle, Eberesche, Robinie,
Rosskastanie)
Vollzug und Einschlagsplanung
Der jährliche Hiebssatz wird im Forstbetrieb durch die Forsteinrichtung festgelegt und gibt die
flächenbezogene nachhaltig einschlagbare Holzmenge in Festmeter (entspricht Kubikmeter) an. Er ist
nach Holzartengruppen unterteilt und wird so bemessen, dass die Ertragskraft des Waldes sowie die
Nachhaltigkeit der Waldfunktionen erhalten bleiben.
Aus dieser Planung geht hervor, dass nach der abgelaufenen Forsteinrichtung jährlich 14.465 fm
dauerhaft genutzt werden können (Zeile 1). Durch die Anpassung des Einschlags an die
Holzmarktlage, aufgrund von waldbaulichen Notwendigkeiten sowie Kalamitäten (Insekten, Sturm)
treten Abweichungen vom idealen Planansatz auf. Im “abgeglichenen Hiebssatz“ werden die im Laufe
der Jahre eingetretenen Abweichungen zum Ursprungsplan aufsummiert. Die dort dargestellten Werte
weisen aus, wie hoch der Holzeinschlag im kommenden Forstwirtschaftsjahr sein müsste, um den
Betrieb wieder auf das ursprüngliche Planungsniveau zurück zu führen (Zeile 2). Demnach könnte der
Forstbetrieb im anstehenden Forstwirtschaftsjahr 22.236 fm einschlagen.
Geplant wurde lediglich ein Holzeinschlag von 8.729 fm. Ein Vermarktungsproblem stellt nach wie vor
das Laubholz dar. In diesem Segment wurden - wie auch in den Vorjahren - nur Einschläge mit hoher
Pflegedringlichkeit geplant. Bei den Nadelhölzern ist das sehr hohe Preisniveau der Vorjahre stabil
und die Nachfrage entsprechend rege. Die Planung bewegt sich zwischen dem jährlichen Hiebssatz
der Forsteinrichtung (8738 fm) und dem abgeglichenen Hiebssatz (1633 fm).
Vorlage FB 36/0018/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 30.09.2014
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b) Kulturen, Wege, Erholung
Kulturbegründung
Im kommenden Forstwirtschaftsjahr ist die Pflanzung von 16.260 Bäumen geplant. Diese verteilen
sich auf die nachstehenden Baum- und Straucharten wie folgt:
Buche:
15.510 Stück
Weißtanne:
400 Stück
Weißdorn:
75 Stück
Hainbuche:
75 Stück
Eberesche:
75 Stück
Roter Holunder: 50 Stück
Wildapfel:
25 Stück
Wildbirne:
25 Stück
Feldahorn:
25 Stück
Summe:
16.260 Stück
Die meisten Buchen werden im Rahmen des so genannten Voranbaus eingebracht. Als Voranbau
bezeichnet man die künstliche und vorzeitige Einbringung von Schlusswaldbaumarten in einen
Altbestand, in dem diese Baumarten nicht vorkommen und somit auch nicht natürlich zu verjüngen
sind. Ziel des Voranbaus ist es, aktiv einen Baumartenwechsel herbeizuführen. Es handelt sich
meistens um den Voranbau von Buche unter Fichte oder unter Kiefer. Rund 2000 Buchen werden auf
Kalamitätsflächen (Borkenkäferbefall) gepflanzt.
Die oben angeführten Straucharten dienen zur Nachbesserung eines Waldrandes. Dort sind aufgrund
unterschiedlicher Ursachen einige Sträucher ausgefallen.
Kulturpflege/Kultursicherung
Bei der Kulturpflege werden einerseits junge Bäume gegen starke Konkurrenzvegetation wie
Brombeere und Adlerfarn aber auch Neophyten frei geschnitten. Andererseits werden dicht
aufwachsende Naturverjüngung (v. a. Nadelholz) „vereinzelt“ um die gegenseitige Konkurrenz um
Licht, Wasser und Nährstoffe zu reduzieren (Vitalisierung, Förderung gut veranlagter Individuen).
Geplant sind diese Maßnahmen im kommenden Sommer auf 13,2 ha.
Jungwuchspflege
Im Alter von rund 10 - 20 Jahren werden die favorisierten Bäume nach den Kriterien Vitalität, Stabilität,
Qualität und Verteilung ausgewählt und gefördert. Unerwünschte Bäume werden bei den
Pflegearbeiten zurückgedrängt. Ziel ist es, einen gesunden und artenreichen Mischwald aufzubauen,
auch im Hinblick auf mögliche Folgen des Klimawandels (Sturm, Trockenperioden, usw.). Die
Pflegeeingriffe erstrecken sich auf insgesamt 23,0 ha.
Waldschutz
In Gebieten mit einem geringen Äsungsangebot für Wild (wenige Gräser, Kräuter etc. in der
Bodenschicht) ist die Verbissbelastung meist hoch. Ungünstig ist die Versorgung daher in
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geschlossenen Fichtenmonokulturen, bspw. im Münsterwald. Obwohl die Wilddichte dort aufgrund
konsequenter Bejagung zurückgeht (s. Punkt c)), werden die gepflanzten Laubbäume gerne vom Wild
angenommen. Daher müssen die Pflanzen durch Aufbringen von Verbissschutzmitteln geschützt
werden. Geplant ist ein zweimaliger Schutz auf rund 7,6 ha (jeweils im Sommer und im Winter).
Zur Kontrolle der Wilddichte werden im Stadtwald wie auch im Münsterwald diverse Weisergatter
unterhalten. Dies sind kleine eingezäunte Flächen in der Größe von 10 x 10 Metern. Der
Vegetationsvergleich innerhalb und außerhalb des Zaunes lässt Rückschlüsse auf die Wilddichte zu
(Baumartenvielfalt im Unterstand, Länge der Höhentriebe, Zusammensetzung der Krautschicht usw.)
Wegebau/Wegeunterhaltung
Diverse sand-/wassergebundene Waldwege wurden in 2014 neu aufgeschottert. Ziel ist es, die
Wegesubstanz auf dem vorhandenen Niveau zu halten. Die Unterhaltungsarbeiten werden in
Eigenregie durchgeführt.
Mit der Sanierung der Schwarzdecken wurde vor 3 Jahren begonnen; die Maßnahmen werden in den
kommenden Jahren sukzessiv fortgesetzt. Die Arbeiten erfolgen in Fremdleistung mit einem
Auftragsvolumen von rund 24.000 Euro für das Jahr 2015.
Erholungseinrichtungen
Im Aachener Wald wurden die in die Jahre gekommenen Orientierungstafeln durch neue ersetzt. In
diesem Zusammenhang wurden auch einige Trägergestelle ausgetauscht. Überdies wird ein neues
Kennzeichnungssystem für die Wanderwege eingeführt: das Knotenpunktsystem für Wanderer. Im
Gelände und im Wald ist die neue Kennzeichnung der Wanderwege noch nicht umgesetzt. Die
Maßnahme soll noch im Winter 2014 starten und bis zum Frühjahr/Sommer 2015 abgeschlossen sein.
c) nachrichtlich: Entwicklung der Rotwildbestände im Münsterwald
Seit 2007 führt das Gemeindeforstamt Rotwildzählungen durch, die in der Gesamtbetrachtung mit
anderen Parametern (Rotwildsichtungen, Höhe und Entwicklung von Schälschäden, Fund von Losung
usw.) Rückschlüsse auf die Entwicklung des Rotwildbestandes zulassen. Aufgrund der geringen
Größe des Zählgebietes unterliegt die Zählung starken Schwankungen, da nicht sichergestellt werden
kann, dass sich die Wildart im Zählgebiet aufhält und ob man zum Zeitpunkt der Zählung das Wild bei
der Nahrungsaufnahme antrifft.
Dennoch kann man aus der mehrjährigen Zeitreihe ableiten, dass sich die Population im Zählgebiet I
einer für den Wald erträglichen und tolerierbaren Wilddichte annähert. Im Zählgebiet II kommt Rotwild
mittlerweile nur noch als Wechselwild vor. Die Gründe hierfür sind unklar, da die Abschussvorgaben in
genau diesem Waldgebiet gleich geblieben sind. In den unmittelbar angrenzenden belgischen Jagden
ist der gleiche Trend zu verzeichnen.
Vorlage FB 36/0018/WP17 der Stadt Aachen
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Zählgebiet I
Zählgebiet II
EJB Kornelimünster Wald II (AC)
414 ha
EJB Walheimer Wald Ost (AC)
145 ha
GJB Friesenrath/Hahn
270 ha
EJB Walheimer Wald West (AC)
352 ha
EJB Landogt
200 ha
EJB Prälat
75 ha
EJB = Eigenjagdbezirk, GJB = Gemeinschaftlicher Jagdbezirk
d) Fremdaufträge
Kosten für die Holzbringung: Das in Eigenregie aufgearbeitete Holz (v. a. Laubholz) muss
durch Unternehmer bis an die LKW-befahrbaren Wege geliefert werden. Für diese Arbeiten
werden Kosten in Höhe von 68.000 Euro kalkuliert.
Verkehrssicherungsmaßnahmen: ca. 39.000 Euro
Ankauf von Pflanzen inklusive Pflanzung: ca. 25.000 Euro (Pflanzung in Eigenregie)
Verbiss- und Fegeschutzmittel: ca. 2.000 Euro
Unterhaltungsarbeiten an sand-/wassergebundenen Wegen, Gräben und Böschungen
(Erhaltung des Lichtraumprofils, Wegebaumaterial): ca. 5.000 Euro
Instandhaltungsarbeiten an Schwarzdecken: ca. 24.000 Euro
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