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Vorlage-Sammeldokument

Daten

Kommune
Aachen
Dateiname
175615.pdf
Größe
38 MB
Erstellt
17.02.14, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 21:37

Inhalt der Datei

Museum in Bewegung Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung Wie aus einem Schatzhaus, an das sich alle gewöhnt haben, der überaus zeitgemäße Salon der Aachener wird Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung Anlass 1 Kritik an Besuchszahlen Anlass 2 Eröffnung des Centre Charlemagne 2014: Verschärfung der Situation als Museum am Rande der Innenstadt Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung Aufgabe - Karlsjahr nutzen, um das Marketingkonzept des SLM zu überdenken Ziel - Ausschreibung für ein neues Corporate Design Ende 2014 Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung Voraussetzung - Museumskonzept auf den Prüfstand stellen: ohne Grundsatzdiskussion kein konsistentes Erscheinungsbild ⇒ ohne Corporate Identity kein konsistentes Erscheinungsbild Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung • Die Corporate Identity drückt sich in allen Bereichen aus: › › › › › › › › › › Haltung des Teams Architektur Ambiente Sammlung Sammlungspräsentation Wechselausstellungskonzept Kunstvermittlung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Marketing Corporate Design Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung • Corporate Identity › Klares, in sich stimmiges Profil › Packendes Storytelling ⇒ Das SLM ist anders als andere Museen: Alleinstellung gegenüber Museen in der Euregio und dem Ludwig Forum Aachen ⇒ Akteure erarbeiten gemeinsam die CI Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung • Analyse › › › › Identifizieren der Stärken und Schwächen in allen Bereichen Betonung der Stärken Aus Schwächen Stärken machen Beseitigung der Schwächen, die sich nicht stärken lassen Ziel: Ertüchtigung der Corporate Identity – Stärken als Anknüpfungspunkte zur Identifikation mit dem Museum nutzen Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung • Handicaps › Standort am Rande der City › Mangelhafte Besucherführung (Autofahrer, Fußgänger) › Wechselausstellungen (monothematisch?; zum Profil des Hauses passend?; zu wenig populär?) › Dauerausstellung (stagnierend) › Veraltetes und widersprüchliches Corporate Design › Fehlende Infomaterialien zur Dauerausstellung etc. › Webseite veraltet › Mangelhaftes Storytelling Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung • Stärke: 1. Das Team › › › › › › › › Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Sammeln Pflegen Vermitteln Forschen Restaurieren Organisieren Aufpassen Verkaufen Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung • Analyse: Das Team › Corporate Behaviour: Vom Leiter über den Kurator über den Museumspädagogen bis zum Kassenpersonal Ziel: Engagierte Mitarbeiter, die von der CI überzeugt sind und das auch ausstrahlen Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung • Stärke: 2. Traditionsreicher Museumsverein und Ludwig Stiftung › 1877 Aachener Museumsverein = Nukleus des SLM als Bürgermuseum › Seit 1906 Publikation der wissenschaftlichen Aachener Kunstblätter › Sponsoring: Seit der Neugliederung der Aachener Museumslandschaft in den 1980er Jahren versteht sich der Aachener Museumsverein als Förderverein der Aachener Museen – insbesondere SuermondtLudwig-Museum und Couven-Museum › Ohne Förderung durch die Ludwig Stiftung ist die Museumsarbeit undenkbar Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung Stärke: 3. Der Bestand › Eines der größten kommunalen Museen der BRD › Mittelalterliche Skulpturensammlung › Holländische Gemälde der Barockzeit › Druckgrafik › Gemälde des 19. und frühen 20. Jh.s › Glasmalereien › Kunstgewerbe › Fotografie Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung • Im Jahr 2007 definierter Markenkern der Sammlung: › spätgotische Holzskulptur › niederländische Malerei des 16. und 17. Jh.s Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung • Analyse: Die Dauerausstellung › › › › Präsentation der Sammlungsschwerpunkte Kunstvermittlung: zielgruppendifferenzierte Angebote Fachveranstaltungen: Vorträge, Kongresse Veranstaltungen, die den Markenkern des Hauses stützen Ziel: Vermarktung der Sammlungen als klar profiliertes und ansprechend präsentiertes Schau-, Lern- und Mitmach-Angebot Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung • Analyse: Die Wechselausstellungen › Themen aus dem Markenkern › Mixtur aus monografischen, thematischen, epochenübergreifenden Ausstellungen › Lebendige Vermittlung: anschauliche Themenführungen und MitmachAngebote für Jung und Alt › Fachveranstaltungen: Vorträge, Kongresse › Erschließung neuer Zielgruppen Ziel: Wiederkennbarkeit des Museumsprofils und immer wieder neuer Publikumsmagnet Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung • Die Wechselausstellungen „Die Attraktivität und die Anzahl der Sonderausstellungen haben großen Einfluss auf die Besucherzahlen.“ Quelle: Institut für Museumsforschung (IfM): Statistische Gesamterhebung an den Museen der BRD für das Jahr 2011, Berlin 2012, S. 14-16 Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung Stärke: 4. Das Haus › Herausragende Architektur des 19. Jh.s (Stadtpalais des Kratzenfabrikanten Eduard Cassalette); zuletzt 1992 erweitert › Bibliothek mit 55.000 Bänden in ehemaligen Wohn- und Empfangsräumen › Wichtig: moderne Elemente wie Kassenbereich Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung • Analyse: Das Haus › › › › › › Erreichbarkeit Besucherführung im Haus Ambiente / Möblierung Museumsshop Bistro Sauberkeit Ziel: Vermarktung des Museums als Ort mit hoher Aufenthaltsqualität Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung Storytelling: Wofür steht das Haus? Wofür steht die Sammlung? › › › › › 19. Jahrhundert Tradition Aachener Bürgertum Schatzhaus mit kostbaren Stücken Liebevoll zusammengetragener Besitz › Ausdruck bürgerschaftlichen Engagements – gestern und heute Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung Storytelling: Wofür steht das 19. Jahrhundert? › Bürgerliches Selbstbewusstsein: Entrepreneurs bauen bombastische Gründerzeitarchitektur › Wissen demokratisiert sich: Bürger sammeln, sortieren, klassifizieren Mitbringsel aus aller Welt auf Humboldts und Darwins Spuren Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung • Neu: Erweiterung des Markenkerns um das 19. Jahrhundert › Architektur und Inneneinrichtung als starke Markentreiber erkennen und vermarkten › Grundstock der bürgerlichen Sammlungen des 19. Jh.s zum Thema machen: SLM – das Bürgermuseum mit der großen Sammlertradition Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung Neupräsentation: Einrichtung einer Bürgerlichen Kunstkammer Sichtbarer und sinnlich erfahrbarer Ausdruck der Sammlertradition des 19. Jh.s Konzept: Michael Rief Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung Was bringt Besucher? Nach den Sonderausstellungen und einer Erweiterung der Öffentlichkeitsarbeit und Museumspädagogik war 2011 die „Eröffnung neuer Räume, Neubau“ der Hauptgrund für „eine deutliche Zunahme der Besuchszahlen“ in Deutschlands Museen. Quelle: Institut für Museumsforschung (IfM): Statistische Gesamterhebung an den Museen der BRD für das Jahr 2011, Berlin 2012, S. 14/15 Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung • 19. Jahrhundert – Tradition – Bürgermuseum? Wem das rückwärtsgewandt, piefig und unzeitgemäß erscheint, der sollte mal über den Tellerrand schauen. Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung • Best Practice 1: MAS Antwerpen › 2011 eröffnet › Neuartiges Stadtmuseum, das die Geschichte Antwerpens über den Hafen mit der Welt verbindet Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung • MAS Schaudepot: Sammlungen des 19. Jh.s › › › › › › Altertumssammlung Hasse (1880-1956) Heimatkunde Max Elskamp (1862-1931) Volkskunde du Caju-Van Walle (1892-1977) Schiffsmodell E. Beuckeleers (1854-1945) Hafengemälde René de Bock (1885-1968) Afrikanische Kunst aus der früheren belgischen Kolonie Kongo von Henri Pareyn › Porzellan und Textil Ridder Smidt van Gelder (1879-1956) Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung Sitzmöbel im MAS 19. Jh. in moderner Inszenierung Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung • Best Practice 2: vorarlberg museum, Bregenz › 1857, wiedereröffnet Juni 2013 › Kunst und Kultur des Landes › Hunderte von schmiedeeisernen Grabkreuzen › Hunderte Hauben › Sammlervitrinen › Tradition des 19. Jh.s trifft auf moderne Inszenierung Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung • Sammeln, klassifizieren und das 19. Jh. auf der Documenta und der Biennale Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung • Das Marketing: Passgenaue Darstellung der Museumsaktivitäten › Ertüchtigung der Corporate Identity in Zusammenarbeit mit dem Team (strategische Analyse, Festlegung qualitativer und quantitativer Ziele, Auswahl geeigneter Strategien zur Erreichung der Ziele; Budgetierung der operativen Umsetzung) › Presse- und Öffentlichkeitsarbeit mit zielgruppendifferenzierter Ansprache und Erschließung neuer Zielgruppen (inkl. Webseite, Social Media etc.) › Vermarktung der Wechselausstellungen › Regionale und überregionale Vermarktung des Museums (Imagewerbung) – im Verbund mit Stadtmarketing und ats Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung • Meilenstein: Ende 2014 Ausschreibung CD › Entwicklung eines Erscheinungsbildes, das die CI konsequent widerspiegelt (davon abhängig: Produktion fehlender Werbemittel wie Infoflyer zum Haus) Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung • Meilenstein: Ende 2015 Eröffnung der Bürgerlichen Kunstkammer › Zeitplan erstellen › Koordinieren mit neuem CD, neuer Möblierung (Sofas und Foyer, Steinway und Palme) › Produktion ständiges Infomaterial › Veranstaltungsprogramm › Eröffnungskampagne der Neupräsentation Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung • Ziel: Das SLM – ein überaus zeitgemäßer Salon › Das Suermondt-Ludwig-Museum: Hort kostbarer Kunst, Ort der Kontemplation und Wertschätzung bürgerschaftlichen Engagements, der Pflege kultureller Werte, ein Haus mit Tradition › Das Suermondt-Ludwig-Museum: Ein Ankerplatz in der virtuellen, globalisierten, rastlosen und volatilen Welt › Das Suermondt-Ludwig-Museum: Ein Zuhause für Bürger Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Suermondt-Ludwig-Museum in Bewegung Glückliches Ende Das Aachener Traumpaar Avantgarde & Tradition Marketingkonzept Suermondt-Ludwig-Museum 2014 - Fachbereich Presse und Marketing Fünfjahresplan 2013-2017 Suermondt-Ludwig-Museum, Aachen und Couven-Museum, Aachen Peter van den Brink Balthasar van der Ast – Stillleben mit Blumen, Früchte und Muscheln (Musée de la Chartreuse, Douai) 1 INHALTSVERZEICHNIS Vorbemerkung A – Suermondt-Ludwig-Museum - Rückblick auf die Jahre 2005-2012 - Einführung - Das Haus und die Sammlung - Ausstellungen - Förderung, Finanzen und Besucherzahlen B - Das moderne Museum – Ausblick auf die kommenden Jahre - Profil - Die Rolle des Museumsleiters - Sichtbarkeit – Marketing – Presse - Besucher – Service – Front office - Das Suermondt-Ludwig-Museum, wie es im Zukunft aussehen soll - Förderung und finanzielles Management C - Das Haus und seine Sammlung - Umbauten und Neupräsentation - Sammlungspflege und Restaurierung - Wissenschaftliche Bearbeitung der Sammlung - Ankäufe und Leihgabenpolitik - Beutekunst und NS Raubkunst D - Das Ausstellungsprogramm 2013-2017 - Einführung - 2013 - 2014 - 2015 - 2016 - 2017 E - Das Couven-Museum F - Zum Abschluss 2 Anlagen Anlage 1 - Neupräsentation der Kunstgewerbesammlung im Suermondt-LudwigMuseums Anlage 2 – Neugestaltung: Ein größeren und besseren Arbeitsraum für Kinder und Schulen, als auch ein separaten Spritzraum für unsere Restauratoren im SuermondtLudwig-Museum Anlage 3 – Protokoll der IX. Sitzung der Deutsch-Ukrainischen Gemischten Kommission zu Fragen der Rückführung und Restitution von während und in der Folge des Zweiten Weltkriegs verschollenen oder unrechtmäßig verbrachten Kulturgütern 3 Vorbemerkung Bereits in meinem ersten Fünfjahresplan wies ich darauf hin: „Ein einheitliches Profil der fünf musealen Einrichtungen kann nicht erzeugt werden, weil zwei der Museen – Internationales Zeitungsmuseum [IZM] und Zollmuseum Friedrichs – mit den anderen drei bezogen auf den Inhalt nichts gemein haben. Von diesen anderen drei Museen haben nur das Suermondt-Ludwig-Museum und das Couven-Museum realistische Wachstumschancen. Die historische Sammlung der Stadt hat in der Burg Frankenberg keine Zukunft und gehört ebenso wenig zu den beiden anderen Museen. Es scheint nahe liegender, analog zu der Struktur der städtischen Museen in Brügge, die Häuser nach ihrem inhaltlichen Zusammenhang zu gruppieren. So wird die stadtgeschichtliche Sammlung beispielsweise viel besser verbunden sein mit dem Centre Charlemagne, dem Stadtarchiv und dem historischen Rathaus. Das Suermondt-Ludwig-Museum und das Couven-Museum sind Kunstmuseen, die nicht voneinander getrennt werden sollten und können. Für diese beiden Museen kann ohne große Mühe ein klares Profil entwickelt werden, das der Kritik standhalten wird.“ Das Stadtmuseum in der Burg Frankenberg gibt es nicht mehr, stattdessen soll das Centre Charlemagne (CC) am Katschhof 2013 seine Pforten öffnen. Wie auch das IZM wird das CC Teil der Route Charlemagne sein und nicht mehr zu den Aachener Museen gehören. Das Zollmuseum Friedrichs besteht zwar noch, doch werde ich es hier – aus den bereits genannten Gründen – nicht berücksichtigen. Somit verbleiben das Suermondt-Ludwig-Museum und das Couven Museum, wobei ich mich aber vor allem auf die Darlegung der Entwicklung des ersteren konzentrieren werde. Ein Fünfjahresplan mag den einen oder anderen an glücklich überwundene Sowjetzeiten erinnern, eine Berechtigung aber hat er durchaus. Er gibt einen konkreten Ausblick auf die kommenden Jahre und ermöglicht es, den grundsätzlichen Kurs und die Details miteinander abzustimmen. Und im Falle eines zweiten Fünfjahresplans legt der Autor damit zudem Rechenschaft ab und zeigt, inwieweit er vermochte, seine Visionen in die Tat umzusetzen. Im Hinblick auf Via2018 (Maastricht als Kandidat für die Kulturhauptstadt Europas) ist er zudem von Nutzen, weil er einen Eindruck von den kulturellen Ambitionen der Stadt Aachen vermittelt, dazu gehören auch die deutlich erkennbaren Profile der beiden Häuser. 4 A - Rückblick auf die Jahre 2005-2012 Einführung Im Rückblick auf die letzten sieben Jahre wird deutlich, dass vieles in die Tat umgesetzt werden konnte, die Planung aber in einigen Fällen doch ein wenig zu optimistisch war. Bestimmte Ausstellungsprojekte erwiesen sich – aus ganz unterschiedlichen Gründen – als nicht realisierbar, andere hingegen entstanden geradezu spontan. Bisweilen ergab sich, fast über Nacht, die Möglichkeit, wichtige, weiterführende Schritte zu gehen oder unterschiedliche Komplexe miteinander zu verknüpfen, wie zum Beispiel im Falle Simferopol. Hervorzuheben ist vor allem, dass die angestrebte Profilierung des Suermondt-Ludwig-Museums geglückt ist. Schnell zeigte sich, dass die Mitarbeiter der städtischen Museen sehr qualifiziert und motiviert sind, viele Funktionen aber einfach nicht oder nicht ausreichend abgedeckt sind. Dringliche Aufgaben in den Bereichen Registrarwesen, Restaurierung, Marketing, Pressearbeit, Besucherservice und Provenienzforschung (für Beutekunst und NS-Raubkunst) sind so nur bedingt zu erfüllen. Das Haus und die Sammlung In der Zeit zwischen 2005 und 2012 konnten im Haus an der Wilhelmstrasse eine Reihe von Änderungen umgesetzt werden, wenn auch weniger schnell als erhofft und mit einigen Abstrichen gegenüber den Ausführungen im ersten Fünfjahresplan. Die wichtigen Schritte indessen sind vollzogen. Die Skulpturen werden völlig neu präsentiert, deutlich anschaulicher und raumgreifender im Erdgeschoß, was ihrer tragenden Bedeutung für die Sammlung entspricht. Die Ausstellungsräume im ersten Stock für die holländische und flämische, sowie jene für die altdeutsche und altniederländische Malerei waren schon 2006 fertig gestellt, und auch die spanische und italienische Malerei wird seit geraumer Zeit in einem neuen Arrangement gezeigt. Das gilt seit kurzem auch für den sogenannten Teppichraum, in dem die schönsten Teppiche mit einer Auswahl von Antiken kombiniert werden. Schließlich konnte ebenfalls die Neupräsentation der Gemälde und Skulpturen des 19. und 20.Jahrhunderts im 2.Stock vollendet werden. Nicht realisiert sind bislang die Neugestaltung des Straßensaals für unsere fabelhafte Kunstgewerbesammlung, die notwendige Umstellung des Kupferstichkabinetts und die Umgestaltung des an den Kaminraum angrenzenden Innenhofs zu einer 5 Werkstatt für die praktische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen (mitsamt einem von Arbeitsmedizinern geforderten Spritzraum). Erst danach erscheint die Erstellung eines neuen Übersichtsplans für die Besucher sinnvoll. Ein im ersten Fünfjahresplan formuliertes und noch unerfülltes Desiderat war die Beleuchtung von drei Räumen im ersten Stock. Geld dafür jedoch ist schwierig zu beschaffen. Auch die Heizkörper in den Räumen 43-44 sind noch nicht von Sofas eingefasst. Der Eingangsbereich wurde dagegen schon umgestaltet: die Bar Museo beherbergt jetzt zugleich den Museumsshop, der von der nun in die Kutscheneinfahrt integrierten Kasse aus bedient wird. Tatsache ist, dass momentan nur ein kleiner Teil der vorliegenden Buchtitel präsentiert wird und die übrigen nur ‚wissenden’ Interessenten auf Nachfrage gezeigt werden. Ein genuiner Museums-Shop, etwa im Kaminraum wäre sicherlich effektiver, doch wirklich lohnend wäre das wohl nur während der großen Frühjahrsausstellungen. Die Wiederherstellung und Renovierung der historischen Wandmalereien (Kutscheneinfahrt, Foyer, Treppenaufgang, Umgang ersten Stock) wurde bislang nicht ausgeführt, obschon die Möglichkeit besteht, dass sich das Rheinische Amt für Denkmalpflege daran beteiligt. Die Prioritäten der Stadtverwaltung sind aber anders gelagert. Ein derartiges Projekt mag kostenträchtig sein, doch zweifellos auch überaus lohnenswert. Wichtige Werke der Gemäldesammlung sind im Lauf der vergangenen Jahre restauriert worden. Das Projekt „Hundert Meisterwerke“ konnte mit Hilfe externer Förderungen (Land NRW, Museumsverein, private Stifter) überaus erfolgreich umgesetzt werden. So erstrahlen zahlreiche holländische und flämische Gemälde in neuem Glanz. Gleichwohl finden sich im Depot noch eine ganze Reihe von Kunstwerken, die einer ähnlichen Behandlung bedürfen, um ihren verdienten Platz in den Schauräumen einnehmen zu können. Unsere Restauratorin Ulrike Villwock wird damit fortfahren, doch eigentlich bräuchte sie in dieser Sache dringend Unterstützung von einem Kollegen oder einer Kollegin. Erst mit der steigenden Zahl ausstellungsfähiger Werke kann sich der Fokus der Leihgabenpolitik hin zu höchster Qualität verschieben. Seit 2006 haben verschiedene private Leihgeber, aber vor allem Museen, uns auch für längere Zeit holländische, flämische und altniederländische Gemälde zur Verfügung gestellt. Hauptleihgeber 6 war die Gemäldegalerie in Berlin, die uns 2006 mit mehr als 20 Leihgaben für die Dauer von vier Jahren unterstützt hat. In der zweiten Runde, 2010, waren es nur noch 15 Gemälde und 2014 werden wir diese Zahl noch weiter reduzieren. Auch die Bremer Kunsthalle und das Hessisches Landesmuseum in Darmstadt hatten uns für längere Zeit hochkarätige Leihgaben überlassen. Der Zahl privater Leihgaben ist deutlich beschränkt und sie werden auch nur akzeptiert, sofern sie eine besondere Bereicherung darstellen und die Leihfrist nicht weniger als fünf Jahre beträgt. Momentan finden sich im Suermondt-Ludwig-Museum etwa 15 solcher Dauerleihgaben aus fünf verschiedene Privatsammlungen. Hans von Aachen – Porträt Jacques Bylevelt Joos van Cleve – Christus und Johannes als Küssende Kinder Notwendig sind derartige Leihgaben aufgrund der problematischen Ankaufspolitik. Wie schon im ersten Fünfjahresplan festgestellt wurde: „Die städtischen Museen in Aachen haben kaum Geld für Ankäufe. Insgesamt stehen den Museen jährlich 20.000 Euro zur Verfügung. Das ist natürlich kein ernst zu nehmender Betrag. Zum Vergleich: Das Maastrichter Bonnefantenmuseum hat einen jährlichen Ankaufsetat von 250.000 Euro, gut zehn Mal so viel.“ Dennoch haben wir es in den letzten Jahren geschafft, wichtige Ankäufe für das Suermondt-Ludwig-Museum zu tätigen, etwa das Porträt von Jacques Bylevelt, ein Hauptwerk von Hans von Aachen (Versteigerung), Cornelis Begas Besuch bei einer Bauernfamilie von 1663 (Kunsthandel), Joos van 7 Cleves Christus und Johannes als küssende Kinder (Privat) und schließlich Das Jüngste Gericht von Nicolaes Eliasz Pickenoy (Kunsthandel), wobei die Mittel fast vollständig von externen Geldgebern stammen (allen voran von der Kulturstiftung der Länder in Berlin und der hiesigen Peter und Irene Ludwig-Stiftung), insgesamt mehr als € 600.000,-. Eine einigermaßen substantielle Eigenleistung wird von eigentlich allen potentiellen Sponsoren vorausgesetzt, ohne diese ist das Einwerben von Geldern praktisch unmöglich. Nach dem Tod unserer Mäzenin Irene Ludwig, in November 2010, wurde dem Haus ein Großteil der Leihgaben vermacht, eine trotz des traurigen Anlasses willkommene Zuwendung, die wir sehr zu schätzen wissen. Irene Ludwig zu Ehren wurde zwischen November 2011 und März 2012 eine Auswahl dieser Stücke im Kaminraum präsentiert. Ein beträchtlicher Teil unserer Sammlung, vor allem der Gemälde (knapp 300), verschwand gegen Ende des 2. Weltkriegs. Das Gros wurde von der Roten Armee vom Auslagerungsort Meißen in die ehemalige Sowjetunion verbracht. Mindestens 76 Stücke tauchten 2008 in der Ukraine auf, im Kunstmuseum Simferopol, auf der Krim. Auch an anderen Orten der ehemaligen Sowjetunion konnten Kunstwerke aus Aachen ausfindig gemacht werden, bislang drei in Moskau (Puschkin Museum) sowie je eines in Privatbesitz in Alupka und im Museum in Sewastopol. Zudem sind noch weitere Kunstwerke aufgetaucht, wie ein Dirk Wijntrack in England und drei Bilder der Brüder Andreas und Oswald Achenbach in deutschem Besitz. Diese vier Kunstwerke werden hoffentlich schon bald wieder heimkehren. Schwieriger ist die Situation mit den drei wohl prominentesten Verlusten von Balthasar van der Ast (New York), Claude Monet (Moskau) und Rubens (vermutlich Genf). Der Kontakt mit der Sammlerin in New York ist nach wie vor gut und hoffentlich wird bald eine Lösung gefunden. Der Privatsammler in Moskau, mit recht dubiosem Hintergrund, bleibt leider unerreichbar, jener in Genf ist zwar bekannt, doch recht schwierig im Umgang. Von großer Bedeutung ist aber vor allem das Verhältnis zwischen Aachen und Simferopol. Seit zwei Jahren steht das Thema der Aachener Bilder auf der Tagesordnung der Kulturgutverhandlungen zwischen beiden Länder. Zwar wird zum einen die ukrainische Hoffnung deutlich, dass man ihnen die Gemälde auch als Eigentum überlässt, doch braucht das Kulturministerium auch Erfolge bei den 8 Verhandlungen, die man in Kiew vorweisen kann. Der 2010 von den beiden Delegationsleitern eingebrachte Vorschlag wurde wieder aufgegriffen und wird hoffentlich dazu führen, dass einige der Aachener Gemälde aus Simferopol wieder heimkehren. Blick in die Ausstellung Schattengalerie (2008-09) Der Schattengalerie-Katalog Das Projekt „Schattengalerie“ hat eine entscheidende Rolle bei den Verhandlungen mit der Ukraine gespielt. Ohne den Verlustkatalog – eine Arbeit mehrerer Mitarbeiter des Hauses – hätten wir die Arbeit in Simferopol wohl kaum so effektiv erledigen können. Dieser Katalog war und ist von immenser Bedeutung; das gilt ebenfalls für Schattengalerie Website. Zweifellos war Ausstellung „Schattengalerie“ letzten Endes der Anlass für das Kunstmuseum in Simferopol, Aachener Gemälde nach 60 Jahre im Depot endlich der Öffentlichkeit zu zeigen. Das Symposium im Januar 2009, das zusammen mit der Ausstellung ein breites überregionales Presseecho fand, wurde zur Plattform für drängende Diskussionen zwischen Fachkollegen, Vertretern der Diplomatie, des Kunsthandels und Kennern. Es besteht kein Zweifel an der Wichtigkeit und der Notwendigkeit von Bestandskatalogen. Es gehört zu den genuinen Aufgaben jedes Museums, seine Bestände zu erforschen und zu publizieren. Digitale Kataloge allein reichen hier nicht aus. Solche Kataloge wollen aber auch finanziert werden, doch ähnlich wie bei den Ankäufen gibt es in Aachen für solche Vorhaben kaum Geld. Alle Bestandskataloge die zwischen 2005 und 2012 publiziert wurden (sechs Kataloge), verdanken sich vor allem externen Geldgebern. Insgesamt – das neue Katalogprojekt der 9 altniederländische Malerei mit gerechnet – wurden mehr als 400.000,- Euro hierfür eingeworben – ein Umstand, der nicht übersehen werden sollte. Ausstellungen Blick in der Ausstellung Jacob Backer: Der große Virtuose (2009) Nicht weniger als 53 große und kleine Ausstellungen wurden seit meinem Antritt in März 2005 realisiert, wobei 2007 mit der Ausstellung Gemaltes Licht, zu den Stillleben des Rotterdamer Malers Willem Kalf, erstmals die enge Anbindung an die Maastrichter TEFAF realisiert wurde. Im Jahr zuvor gab es mit der Ankündigung der Kooperation mit der Gemäldegalerie Berlin und der Neupräsentation der Dauerleihgaben aus der Hauptstadt bereits eine Art Generalprobe. Seitdem fand jedes Jahr eine große Ausstellung während TEFAF statt. Die im ersten Fünfjahresplan angekündigten Ausstellungen wurden weitgehend umgesetzt. Die große Überschau über mittelalterliche Skulptur gemeinsam mit Utrecht war ursprünglich früher geplant, wird nun aber erst im kommenden Jahr stattfinden. Das Konzept der für 2011 geplanten Ausstellung zum Haarlemer Bauerngenre wurde 10 nachträglich verändert und unter dem Titel Eleganz und raue Sitten einem der Hauptvertreter gewidmet, Cornelis Bega. Zudem wurde die Schau verschoben. In beiden Fällen kam der Wunsch zur Terminänderung von unseren Ausstellungspartnern, dem Museum Catharijneconvent in Utrecht bzw. der Berliner Gemäldegalerie. Für den Frühling 2011 wurde deshalb kurzfristig die Ausstellung zu Joos van Cleve, Leonardo des Nordens konzipiert. Zwei der im ersten Fünfjahresplan aufgenommenen Ausstellungen sollen nun später gezeigt werden: Die Präsentation der Sammlung Thomée-Marks 2015 und die AlfredRethel-Retrospektive 2016, anlässlich des 200.Geburtstags des Malers. Einige kleinere Ausstellungen konnten nicht realisiert werden. Die Präsentation der Sammlung Schoufour hat sich aufgrund von Unstimmigkeiten zwischen uns und dem Partner Museum Boijmans van Beuningen in Rotterdam zerschlagen. Das Rätsel der kleinen Landschaften erwies sich mit nur einem Partner, den Museen in Brügge, als zu teuer. Dennoch bleibt es grundsätzlich eines der möglichen Projekte, auch wenn eine Umsetzung mittlerweile eher unwahrscheinlich ist. Andere Vorhaben, wie Das handelnde Bildwerk oder Pieter van Roestraeten können dagegen durchaus in den kommenden Jahren eingeplant werden. Die überaus erfolgreichen, von Sylvia Böhmer kuratierten Retrospektiven zu Fotografen erhalten ihre konkrete Form bisweilen eher kurzfristig, so etwa jene zu Roger Melis, Dirk Reinartz oder Sabine Weiss. Andere Präsentationen wiederum waren ursprünglich nicht vorgesehen, so natürlich die Werkschau des 2007 verstorbenen Malers Herbert Bardenheuer, aber auch die von Darmstadt (Vom Paradies ein heller Schein), Bremen (Noble Gäste) und Amsterdam (Rembrandt gespiegelt) übernommenen Ausstellungen. Eine Überschau der zwischen 2005 und 2012 realisierten Ausstellungen macht deutlich, dass der Zahl der Ausstellungen stark reduziert wurde, von zwölf Ausstellungen in 2006 bis auf drei in 2012. Es gibt dafür zwei Gründe. Zum einen nimmt die ständige Sammlung des Hauses jetzt schlicht mehr Raum ein, was zur Folge hat, dass nur noch die große Ausstellungshalle und für kleinere Vorhaben der Kaminraum zur Verfügung stehen. Zum anderen erfordern die großen Frühjahrsausstellungen einen Gutteil des stetig schrumpfenden Ausstellungsbudgets, weshalb kleinere Projekte zurückstehen müssen, wie etwa die mir sehr am Herzen liegenden Dossier-Ausstellungen. Gleichwohl hat diese Verringerung keinen negativen Einfluss auf die Besucherzahlen, im Gegenteil: hatten wir 2005 mit elf 11 Ausstellungen 23.000 und 2006 mit zwölf Ausstellungen 20.600 Besucher, waren es 2010 mit nur drei Ausstellungen 36.459 und 2011 mit fünf Ausstellungen fast 40.000 Besucher. Es dürfte klar sein, dass die Frühjahrsausstellung parallel zur TEFAF für besondere Aufmerksamkeit und zusätzliche Eintritte sorgt, weshalb diese Terminierung auch weitergeführt werden sollte. Dies ist in der Planung für die kommenden Jahre auch berücksichtigt, mit Ausnahme des Karlsjahrs 2014. Förderung, Finanzen und Besucherzahlen Wie schon erwähnt, konnten in den letzten Jahre große Summen an Fördermitteln eingeworben werden, wobei zu betonen ist, dass die Möglichkeiten für so genannte alte Kunst im Gegensatz zu zeitgenössischer Kunst sehr deutlich eingeschränkt sind. Insofern sind die drei Millionen Euro, die wir die letzten sieben Jahre für Ausstellungen, Ankäufe, Restaurierung, wissenschaftliche Forschung und Bestandskataloge gewinnen konnten, nicht zu unterschätzen. Ohne die zahlreichen Förderer sähe es im Suermondt-Ludwig-Museum völlig anders aus. Die Stadt Aachen hat in den letzten und wird vermutlich in den kommenden Jahren vor allem eines tun, sparen. Förderer zu finden, seien es Privatleute, Betriebe, Kunsthändler oder Stiftungen, bleibt deshalb absolut unabdingbar. Anders sind die Ambitionen der Stadt und des Museums nicht zu verwirklichen. Es ist hervorzuheben, dass es in Deutschland nicht ein anderes städtisches Museum unserer Größe gibt, das das Suermondt-Ludwig-Museum in dieser Hinsicht zu übertreffen vermag. Noch weitere Einschränkungen, seien sie personeller oder finanzieller Natur, bedeuten mit nahezu hundertprozentiger Sicherheit auch das Ausbleiben von Förderungen. Die Besucherzahlen des Suermondt-Ludwig-Museums in den Jahren 2002-2006 bewegten sich zwischen den 18.000 und 24.000. Die Zahlen zwischen 2007 und 2011 zwischen 29.000 und 46.000, was in etwa eine Verdopplung bedeutet. 2002 23.628 2007 45.976 2003 18.270 2008 32.211 2004 23.012 2009 28.901 2005 23.085 2010 36.459 2006 20.600 2011 39.936 12 Die starke Änderung geht zweifellos vor allem auf die geänderte Ausstellungsprogrammierung zurück. Seit 2007 finden die großen, mit der TEFAF beginnenden Frühjahrsausstellungen statt und das Motto lautet „less is more“. Sobald die NeuEinrichtung des Hauses vollzogen ist, kann sich das Museum nochmals stärker auf die Ausstellungen konzentrieren, wobei vor allem Themen wie Marketing, Presse und Besucherkontakte verstärkt in Angriff zu nehmen sind. Die Ausstellung Eleganz und raue Sitten – Cornelis Bega (2012) 13 B - Das moderne Museum – Ausblick auf die kommenden Jahre Profil Soll das Suermondt-Ludwig-Museum in der Zukunft auf gleichbleibend hohem Niveau erfolgreicher sein, so bedarf es einiger Veränderungen, sowohl hinsichtlich der Rolle des Museumsleiters, als auch in Bezug auf die personelle Struktur des Hauses und des Kulturbetriebs. Ausgehend vom existierenden Modell mit drei Ausstellungen pro Jahr, der Fokussierung auf die Frühjahrsschau, gibt es momentan kaum Kapazitäten, die Sammlung besser zu präsentieren oder besucherfreundlicher zu werden (Beleuchtung, Sofas, mehrsprachige Texte, Museumsplan für die Besucher, außerdem bessere Information im Museum, mehr Besucherveranstaltungen, noch nicht fertig gestellte Präsentationsräume). Das Haus verfügt einfach nicht über genügend Mittel und Mitarbeiter, um diese Projekte angemessen umzusetzen. Letztlich haben wir also – in finanzieller Hinsicht – die Wahl zwischen A) guten Ausstellungen ohne angemessenes Marketing, B) schlechten Ausstellungen mit gutem Marketing, C) einer besseren Sammlungspräsentation mit gutem Besucherservice unter Verzicht auf Ausstellungen. Für alles zusammen ist das Budget schlicht zu klein. Bisher fiel die Entscheidung weitgehend zugunsten von Option A), weil das immerhin die Besucherzahlen steigert ohne hier die Qualität und dringend gebotene überregionale – und auch internationale – Sichtbarkeit zu vernachlässigen. Zudem ist es natürlich einfacher, Förderer für Ausstellungen zu finden als etwa für einen verbesserten Besucherservice. Dass wir die Qualität aufgrund mangelnder Werbemittel nicht nutzen können und damit auf Besucher verzichten, ist eine schmerzliche Tatsache; ebenso wie der Umstand, dass der Besucherservice und die Sammlungspräsentation weit hinter den Möglichkeiten zurückbleiben müssen. Wie können wir hier ein Verbesserung erreichen, wie kann das Museum moderner werden in seinem Umgang mit seinen Besuchern? 14 Die Rolle des Museumsleiters Der Museumsleiter ist den letzten sieben Jahren verstärkt als Kurator tätig gewesen und zu wenig Direktor. Es wäre besser für das Haus, wenn der Museumsleiter mehr Zeit der Verwaltungsarbeit und Organisation widmet und weniger der Katalogredaktion oder Ausstellungen vorbereitenden Reisen. Für ambitionierte Ausstellungsprojekte aber sind heutzutage mehr denn je gute Kontakte und ein engmaschiges Netzwerk notwendig, über das in dieser Form nur der Museumsleiter verfügte. Alle wichtigen Zuwendungen sind darüber zustande gekommen, und auch die Ausstellungspartner (Rembrandthuis, Gemäldegalerie Berlin, Houston Museum of Fine Arts, Louvre, Museum Boijmans van Beuningen Rotterdam, Kunsthistorisches Museum, Wien, Catharijneconvent Utrecht) verdanken sich dieser Tatsache. Die Ambitionen des Museumsleiters sind groß, vielleicht zu groß, und möglicherweise wäre es besser nur einmal alle zwei (oder) drei Jahre eine große Ausstellung (sprich von über 300.000 Euro) vorzubereiten, so könnte der Museumsleiter die andere Seite des Spektrums besser bespielen und damit zugleich den Druck hinsichtlich der Organisation verringern. Natürlich würde so auch das erlangte internationale Ansehen des Museums riskiert, aber vielleicht sollte dies in Erwägung gezogen werden. Halten wir fest an einer großen Ausstellung pro Jahr, dann werden ohne eine veränderte Personalstruktur andere Bereiche leiden. Aber was soll denn idealerweise erreicht werden? Sichtbarkeit – Marketing – Presse Das Suermondt-Ludwig-Museum hat sich international ein gutes Renommee in der Museumswelt erworben. Große Museen wie der Louvre, das Kunsthistorische Museum in Wien, die Berliner Gemäldegalerie oder das Museum of Fine Arts in Houston möchten gerne mit uns zusammenarbeiten – von solchen Möglichkeiten ist vor 10 Jahren schlicht nicht die Rede gewesen. Das Museum hat durchaus Gewicht erlangt und wird weithin anerkannt. Nicht nur von anderen Museen, sondern auch von der Presse. So wurde Hans von Aachen. Hofkünstler in Europa von der Fachzeitschrift Apollo (England) und auch von der großen niederländischen NRC zur besten Ausstellung des Jahres gekürt. Leonardo des Nordens. Joos van Cleve erhielt in allen namhaften Zeitungen überaus positive Besprechungen, und auch die kleinere 15 Ausstellung Eleganz und raue Sitten zu Cornelis Bega wurde etwa in der Neuen Züricher Zeitung außerordentlich gelobt. Umso dringlicher wäre es, dass solche Qualitätsausstellungen auch ein größeres Publikum erreichten. Dass El Greco in Düsseldorf, die der Kölner Stadtanzeiger zusammen mit Cornelis Bega in Aachen vergangenen Mai als die beiden wichtigsten Ausstellungen in NRW bezeichnete, weit über die 100.000 Besucher erreicht hat, wir Bega hingegen etwa 15.000, hat natürlich mit dem prominenten Namen zu tun, aber zu einem erheblichen Teil auch mit dem Düsseldorfer Marketingbudget, das ein Vielfaches des unseren betrug. Natürlich ist eine solche Ausstellung finanziell und logistisch in Aachen kaum vorstellbar. Das ist insofern zu verschmerzen, als solche Veranstaltungen in erster Linie als Wow-Events fungieren, was dem Profil des Suermondt-Ludwig-Museums sicher nicht entspräche. Dennoch wäre es von immensem Vorteil Presse, PR, Marketing und Werbung in einer professionell aufgestellten Abteilung zusammenzulegen, so wie auch Hans Poth das bereits vorgeschlagen hat. Besucher – Service – Front office Es ist zu beobachten, dass Besucher, die neu- oder umgebaute Museen betreten, neben einer Kasse auch einen Infostand, Raumpläne, Kopfhörer und ähnliches vorfinden. Nicht selten kommen sie auch in einen großen Empfangsraum, wo sie sich erst einmal in aller Ruhe umschauen können und vielleicht mit einem ersten Kaffee ihren Rundgang planen. Das ist die Art von Museums(ent)spannung, auf die sich Besucher freuen. Das war eine der Ideen, die ich mit meinem Antritt in Aachen gerne umgesetzt hätte. Die anfängliche Vorstellung, dafür die Ausstellungshalle aufzugeben ging zweifellos zu weit und wurde bald wieder aufgegeben. Zwar ist der Eingang in der Kutscheneinfahrt mittlerweile modernisiert, sind Kasse, Shop und BarMuseo miteinander kombiniert, was um einiges besser funktioniert als zuvor, doch letztlich bleibt es eine optimierte Notlösung. Es besteht eine stete Nachfrage nach einem Übersichtsplan, dem zu entnehmen ist, wie groß das Haus ist und was wo gezeigt wird. Ein solcher Übersichtplans kann aber sinnvollverweise erst nach der Neugestaltung erstellt werden. Dafür aber fehlen uns leider die Mittel, sowohl finanziell als auch personell. Es ist eine Folge der getroffenen Entscheidung, den Ausstellungen oberste Priorität einzuräumen. Auf Dauer ist das nicht zu tolerieren. Es ist auch ein Paradox, besser noch eine „Catch- 16 22“-Situation. Wir verwirklichen publikumsträchtige Ausstellungen, und dann fehlt es an manpower, Organisation und Geld, um die potentiellen Besucher effektiv darüber zu informieren und einen guten Service zu leisten. Im Gegensatz zu vielen anderen Museen in die Nähe (Bonnefantenmuseum Maastricht, Wallraf-RichartzMuseum Köln, Musée Grand Curtius, Lüttich) wird der Besucher in unserem Haus nicht gerade hofiert. Was wäre notwendig um das zu verbessern? Man bräuchte ein so genanntes Front Office, wie in der modernen Museumslandschaft weitgehend üblich. Es ist zuständig für Kasse und Kassenpersonal, das Aufsichtspersonal (oder besser GastgeberInnen), trägt Verantwortung für den Museumsshop und das Angebot, bringt Ideen zum Besucherservice ein, hält Pläne auf dem neuesten Stand, gestaltet Informationen, pädagogische Programme, kümmert sich um die Vermietung der Räume etc. Vieles davon leistet sicherlich der Kulturservice. Wir arbeiten an einer Optimierung. Das Suermondt-Ludwig-Museum wie es im Zukunft aussehen soll Vor fast 20 Jahre hat Aachen die Chance vertan, ein neues Kunstmuseum zu bauen. Die Folgen dieses historisch zu nennenden Fehlers sind auch heute noch zu spüren. Nicht nur weil die Kunst und ihre Entwicklung getrennt in zwei, zudem weit voneinander entfernten Häusern gezeigt wird und die ohnehin dünne Personaldecke unnötig strapaziert wird. Substantielle Investitionen, mit denen das SuermondtLudwig-Museum grundlegend aufzuwerten wäre, bleiben aus. Natürlich wären substantielle Investitionen teuer und es ist auch durchaus zu schätzen, dass die Verwaltung derartige Investitionen mit großer Vorsicht behandelt. Der eigentliche Punkt aber ist, dass man sich noch immer nicht klar entschieden hat, in welche Richtung man gehen will: wird die Idee eines gemeinsamen Kunstmuseums jetzt endgültig beerdigt oder nicht? Es steht zu befürchten, dass sich in dieser Hinsicht auch in den kommenden fünf Jahren nicht allzu viel ändern wird. Die Neueinrichtung wird eher schleppend weitergeführt (s. unten Abschnitt C) und nur sehr langsam wird die Sammlung besser gesichert im Haus. Natürlich wird es auch nach dieser Neugruppierung noch Veränderungen geben, aber wohl leider nicht struktureller Natur. Die Kuratoren sollen sich in der Zukunft auch weiter und noch mehr beschäftigen mit dem Verfassen von Wandtexten, zumindest in Deutsch und Englisch. Auch die 17 Beleuchtung soll verbessert und Sitzgelegenheiten angebracht werden. Die Besucher sollten stärker im Zentrum stehen. Förderung und finanzielles Management Der Finanzhaushalt des Suermondt-Ludwig-Museums ist nicht einfach zu überschauen. Ein wichtiger Grund dafür liegt in der Ambition des Museumsleiters und einer nicht dazu passenden Organisationsstruktur. Die Ausrichtung, jedes Jahr eine große Ausstellung zu organisieren, erfordert einen absolut überdurchschnittlichen Einsatz, von den Museumsmitarbeitern wie dem Museumsleiter und den beteiligten Kolleginnen und Kollegen des Kulturbetriebs. Dieser Druck ist in den letzten sieben Jahren unverändert geblieben und die Organisationsstruktur passt sich an dieser Praxis nicht an. Sowohl die Struktur des Museums als auch die des FinanzManagements gehen aus von Verwaltungsvorschriften, nicht von der internationalen Museumspraxis. Der Bruch kulminiert meist beim Museumsleiter, der dann Entscheidungen zu treffen hat. Der Struktur lässt sich aber auch nicht ändern und die Papierarbeit wird durch abermals extremere Vorschriften noch umfangreicher. Das mag zynisch klingen, ist aber nicht so gemeint. Die Situation kann zumindest durch Verstärkung des Back-Office-Bereiches entschärft werden. In Zukunft werden wohl nur mehr 20% der Kosten von Restaurierungen, Ankäufen, Forschung und Ausstellungen aus dem städtischen Haushalt bezahlt werden. In den letzten sieben Jahren waren es um die 30% und eine Verbesserung ist kaum in Sicht. 18 C - Das Haus und seine Sammlung Umbauten und Neupräsentation Nicht alle im ersten Fünfjahresplan angeführten Umbauten konnten umgesetzt werden. Vielleicht war die Planung teilweise zu optimistisch, vor allem aber fehlt eine entsprechend finanzielle und personelle Ausstattung. Mehr oder weniger alles musste aus dem einzig größeren Budget für Ausstellungen bezahlt werden. 2012 können die Sanierungsarbeiten an der Fassade abgeschlossen werden. Auch der so genannte Teppichraum im ersten Stock ist in diesem Jahr neu gestaltet worden, wobei die schönen Teppiche mit den Höhepunkten unserer Antikensammlung kombiniert werden. 2013-2014 ist die Neupräsentation unserer großartigen Kunstgewerbesammlung im Straßensaal und den beiden kleinen Stichräumen links und rechts vom Treppenaufgang geplant. (vgl. Anlage 1). 2015-2016 soll genutzt werden, um den Garten beim Kaminraum zu sanieren und dort einen Raum für eine zukünftige Doppelnutzung zu schaffen: ein größerer und besserer Arbeitsraum für Kinder und Schulgruppen, sowie ein separater, vom Arbeitsschutz geforderter Spritzraum für die Restauratoren und den Schreiner(Anlage 2). 2017-2018 schließlich soll das Kupferstichkabinett endlich einen neuen Platz bekommen: in den beiden Räumen im Neubau über der BarMuseo sollen Studiensaal und Graphikdepot angemessen untergebracht werden. Mit diesen drei Projekten ist die Neugestaltung des Hauses vorläufig abgeschlossen – auch wenn noch zahlreiche weitere Restaurierungs- und Renovierungsprojekte anstehen. Sammlungspflege und Restaurierung Dem Suermondt-Ludwig-Museum steht mit Ulrike Villwock lediglich eine Restauratorin in Festanstellung zur Verfügung. Michael Rief war bis vor zwei Jahren als Restaurator tätig, hat aber seit 2004 nur gelegentlich noch Kunstwerke restauriert. Neben der Abwicklung der restauratorischen Belange des ein- und ausgehenden Leihverkehrs musste er sich in erster Linie mit der Organisation und der damit verbundenen Verwaltungsarbeit befassen, ohne die eine Restaurierungswerkstatt und eine Sammlung von der Größe der des SuermondtLudwig-Museums und der Stadt Aachen nicht vernünftig funktionieren kann. 19 Folgerichtig ist er seit einigen Jahren als Kustos der Sammlungen tätig. Es leuchtet ein, dass der Umfang der möglichen Restaurierungen mit nur einer Kraft einigermaßen beschränkt ist. Für die Struktur des Hauses und der umfangreichen Sammlungen wäre es allerdings zweifellos notwendig, in Zukunft wieder eine zweite Restauratorenstelle einzurichten, insbesondere mit Blick auf das 2013 neu zu eröffnende Centre Charlemagne. Wolf Traut – Enthauptung des Johannes; vor (links) bzw. nach (rechts) der Restaurierung Auch nach dem Projekt 100 Meisterwerke muss die Restaurierung der Sammlung weitergeführt werden, damit wieder mehr Bilder unserer eigenen Sammlung gezeigt werden können. 2011 gab es eine wunderbare Ausstellung einer Gruppe restaurierter Tafelbilder, die mit finanzieller Hilfe des Landschaftsverbands Rheinland gesichert und wieder präsentabel gemacht werden konnten: etwa zwei wichtige große Tafeln des Meisters der Aachener Anbetung und zwei Tafeln eines Johannesaltars von Wolf Traut. Momentan werden zwei wichtige Bilder über eine externe Finanzierung restauriert: Die Anbetung der Könige nach Hieronymus Bosch und die Kreuztragung Christi von Frans Francken. Zudem stehen die Chancen gut, dass mit Unterstützung von TEFAF in Kürze auch Jacob Cornelisz van Oostsanens Altarflügel mit der 20 Versuchung Christi restauriert werden kann. Verschiedene andere Objekten werden in den kommenden Jahren restauriert, teilweise in der Restaurierungswerkstatt des Museums, teilweise auch extern, wie Jan Thopas‘ Doppelporträt eines Ehepaars. Die Pflege der Sammlung aber besteht nicht nur in der Restaurierung, auch die fotografische Dokumentation, die weitere Inventarisierung, das Organisieren von Dossierausstellungen und zudem die wissenschaftliche Bearbeitung der verschiedenen Teilsammlungen gehören dazu. Es ist und bleibt deswegen essentiell, dass die dafür eingestellten Mittel auch fließen. Wissenschaftliche Bearbeitung der Sammlung Es gehört zu den Kernaufgaben jedes Museums, seine Bestände wissenschaftlich zu erforschen. Deswegen werden Bestandskataloge verfasst, fast immer eine Arbeit mehrerer Jahre. Zu Unrecht richtet sich die Aufmerksamkeit dabei meist vorrangig auf die Gemäldesammlungen, den oftmals populärsten Teil eines Bestandes. In den Jahren 2005-2012 haben wir zwei erste Bestandskataloge zur Gemäldesammlung publiziert, einen zu den Skulpturen, zwei zur graphischen Sammlung (Albrecht Dürer und Umfeld sowie Max Klinger) und mehrere zum Bereich Kunstgewerbe (Antiken, Besteck, Ofenkacheln). Auch für die kommenden Jahre sind verschiedene Bestandskataloge geplant. Bestandskataloge der Gemäldesammlung: Adam C. Oellers bereitet den Bestandskatalog der Gemälde des 20. Jahrhunderts vor, mit Höhepunkten Barthel Gilles, Max Liebermann, Lovis Corinth, Otto Dix, Max Slevogt, Max Beckmann, Alexej von Jawlensky und Walter Ophey. Dieser Band soll Ende 2013 publiziert werden. Im April 2012 hat Alice Taatgen mit der Forschung für den Bestandskatalog der altniederländischen Malerei begonnen. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen der Stadt Aachen, dem Aachener Museumsverein und der Universität von Amsterdam. Das Projekt ist mit € 230.000,- veranschlagt, wobei die Stadt Aachen lediglich € 16.000 und der Museumsverein € 6.000 beitragen. Um die € 210.000,- konnten von verschiedene Sponsoren eingeworben werden, aus Deutschland (Ludwig Stiftung, Oetker Stiftung, Bucherius Stiftung), den Niederlanden (Universität von Amsterdam, ABC Fonds, Prins Bernard Cultuurfonds, Gijzelaar Hintzenfonds u.a.) und von Privatsponsoren aus Spanien und England. Das Projekt wird abgeschlossen mit 21 einem wissenschaftlichen Bestandskatalog. Frau Taatgen wird unterstützt von Prof. Dr. Claudine Chavannes (UVA), Dr. Arie Wallert (RMA), Prof. Dr. Joris Dik (TU Delft), Prof. Dr. Bernhard Bluemich (RWTH), Dr. Tyler Meldrum (RWTH), Peter van den Brink, Michael Rief und Ulrike Villwock. Die technologische Erforschung der Aachener Gemälde stellt einen wichtigen Aspekt der Arbeit dar. Die bedeutendsten Ergebnisse werden im Herbst 2015 in einer Ausstellung im Suermondt-LudwigMuseum präsentiert. Der zweite Band der Skulpturensammlung ist für 2014 geplant, er befasst sich mit den Werken des 15. und 16. Jahrhunderts aus dem Köln-Lütticher Raum, einem prominenten Teilbestand des Museums. Dieser Katalog wird mit Hilfe des Museumsvereins im Rahmen der Aachener Kunstblätter publiziert. Das Projekt wird hausintern getragen von Dr. Dagmar Preising, Michael Rief und Ulrike Villwock, mit Unterstützung von externen Autoren. Der Museumsverein Aachen e.V. und der Landschaftsverband Rheinland (LVR) unterstützen seit 2006 ein Forschungsprojekt zur Inventarisierung der Keramikbestände der Museen der Stadt Aachen. Die rund 700 Objekte umfassende Sammlung Rheinischen Steinzeugs, die bis 2006 im Turm des Museums Burg Frankenberg ausgestellt war, wird im Rahmen der Dissertation von Belinda Petri inventarisiert und wissenschaftlich untersucht. Die Kooperation mit dem LVR schließt eine Zustandserfassung durch die Restauratorin Susanne Carp (Rheinisches Museumsamt, LVR) ein. Die Inventarisierung der Objekte erfolgt nach wissenschaftlichen Standards mit dem Datenbanksystem MuseumPlus. Im Anschluss ist eine Schnittstelle, d.h. eine Einbindung in die Internetdatenbank www.rheinische-keramik.de vorgesehen. Und schließlich haben wir uns bei der Kulturstiftung des Bundes (http://www.kunsthistoriker.org/2048.html) für ein Förderprogramm beworben, das Museen und öffentliche Sammlungen dabei unterstützt, mit Hilfe eines ausländischen Nachwuchswissenschaftlers eine vergleichsweise kleine Teilsammlung zu erforschen, in diesem Fall die Elfenbeinsammlung des Suermondt-LudwigMuseums. 22 Ankäufe und Leihgabenpolitik Es gestaltet sich von Jahr zu Jahr schwieriger, Ankäufe für das Suermondt-LudwigMuseum zu gewährleisten, weil das ohnehin extrem niedrige Ankaufsbudget zur Zeit nicht zur Verfügung steht. Es wird kaum mehr möglich sein, Förderanträge zu stellen, wenn die Stadt Aachen selbst keinen Beitrag leisten kann. Im Vergleich mit vielen anderen Museen in Deutschland und den Niederlanden ist die Situation in Aachen alles andere als aussichtsreich. Dennoch werden wir uns auch weiterhin bemühen, Gelder für Ankäufe zu sichern, um die Sammlung so durch wichtige Werke zu vervollständigen. Nicolaes Eliasz, genannt Pickenoy – Das Jüngste Gericht 2012 haben wir bei der Kulturstiftung der Länder, der Peter und Irene Ludwig Stiftung und dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) Anträge für die Finanzierung des Ankaufs von Nicolaes Eliasz Pickenoys Gemälde 23 Das Jüngste Gericht gestellt. Ob das Vorhaben angesichts der aktuellen Situation gelingen kann, ist noch unklar. 2006 hat das Suermondt-Ludwig-Museum ein Kooperationsprojekt mit der Berliner Gemäldegalerie begonnen. Vier Jahre lang wurde hier eine Auswahl von circa 25 Bildern aus Berlin gezeigt, um die dramatischen Lücken adäquat schließen zu können, die durch die notwendige Restaurierung wichtiger Teile der eigenen Bestände entstanden. 2010 wurde die Zahl der Berliner Leihgaben auf 15 reduziert, und von 2014 bis 2018 werden es nur noch 10 Werke sein. Dank der Restaurierungen können wir die eigenen Stücke wieder gesichert und in neuem Glanz präsentieren. Frans Hals – Der Hl. Markus Jan van Hemessen – Der Hl. Hieronymus Danach werden nur noch höchstrangige Einzelstücke als Dauerleihgaben im Haus sein, die die Qualität unserer Sammlung pointieren, wie etwa die Darstellung des Hl. Markus von Frans Hals, Teil einer Serie von vier Evangelisten, oder zwei herrliche Gemälde des 16. Jahrhunderts aus Münchener Privatbesitz, ein Prachtstück des Mechelener Malers Vincent Sellaer, das für mindestens fünf Jahre in Aachen bleiben wird, und ein Heiliger Hieronymus von Jan Sanders van Hemessen. Auch drei großartige Gemälde aus Schweizer Privatbesitz, Hauptwerke von Melchior 24 d’Hondecoeter, Adam Pynacker und Simon de Vlieger sollen bald die Wände des Suermondt-Ludwig-Museums für längere Zeit bereichern. 25 Beutekunst und NS Raubkunst Kunstmuseum Simferopol: Zwei Bilder aus dem Suermondt-Ludwig-Museum 26 Das Projekt Schattengalerie in den Jahren 2008-09 (Ausstellung, Bestandskatalog der Verlustgemälde, Website und Symposium im Januar 2009) hat deutlich mehr Aufsehen mit sich gebracht als vorherzusehen war. Vor allem die Entdeckung von 91 Gemälden im ukrainischen Simferopol, von denen 76 mit Sicherheit aus Aachen stammen, zwei aus Dresden und ein Bild aus Potsdam (auch die übrigen 12 dürften nach Deutschland stammen), hat das Thema der nach Osten verlagerten Kulturgüter und die Verhandlungen über eine mögliche Rückkehr nach Aachen in den Fokus gerückt. Zwei Verhandlungsrunden zwischen der Ukraine und Deutschland haben dazu geführt, dass im letzten Protokoll (s. Anlage 3) unter TOP 6 zu lesen ist: „Beide Seiten werden die Möglichkeit prüfen, im Einzelfall die in Folge des Zweiten Weltkriegs aus dem Suermondt-Museum in das Kunstmuseum Simferopol verbrachten Bilder gegen Bilder, die durch beide Seiten abgestimmt werden, dem Partnermuseum [die Partnermuseen sind das Suermondt-Museum Aachen und das Kunstmuseum Simferopol] zu überlassen. Die Kommission hat sich auf die Einrichtung einer Arbeitsgruppe verständigt, die bis zur nächsten Kommissionssitzung eine abgestimmte Liste der Bilder vorlegt.“ Dirck Wijntrack, Drei Enten in einer Landschaft 27 So besteht, erstmals nach langen Jahren des Stillstands, die berechtigte Hoffnung, dass, ausgehend von Aachen Bewegung, in die Sache kommt; eine Entwicklung, in deren Folge eine Reihe von Gemälden aus der Ukraine nach Aachen zurückkehren dürfte. Die nächste Verhandlungsrunde soll im Oktober in Odessa folgen. Es ist unbestritten, dass das Projekt Schattengalerie erheblich dazu beigetragen hat, das Thema Beutekunst erneut auf die Tagesordnung zu bringen. Mehr und mehr Gemälde kommen an die Oberfläche, so etwa zwei Bilder von Willem van Aelst und Anthonie Verstraelen im Moskauer Puschkin Museum, in dem bekanntermaßen auch eine der Rubens’schen Ölskizzen ’aufbewahrt’ wird. Auch in Sewastopol auf der Krim ist ein Aachener Gemälde aufgetaucht und im November 2011 wurde ein Werk von Dirck Wijntrack, Drei Enten in einer Landschaft, von Art Loss Register bei Sotheby’s beschlagnahmt. Dieses Gemälde wird wohl im Herbst 2012 wieder nach Aachen zurückkehren. Zuletzt tauchten zudem drei Gemälde der Achenbach-Brüder auf der auf, zwei von Andreas und eines von Oswald (Blick auf Florenz). Auch sie werden hoffentlich bald wieder ins Suermondt-Ludwig-Museum zu bewundern sein. Oswald Achenbach – Blick auf Florenz (1893) 28 Obwohl es offiziell im Suermondt-Ludwig-Museum keinen Mitarbeiter gibt, der sich mit dem Thema Beutekunst beschäftigt, kümmert sich bislang Dr. Heinrich Becker – aus lauter Interesse – darum. Es wird aber mehr und mehr Arbeit in diesem Bereich anfallen, wie auch im Arbeitsfeld Forschung nach NS Raubkunst in den Sammlungen des Hauses. Es wäre überaus wichtig, wenn wir eine halbe Stelle für Provenienzforschung einrichten könnten, die vielleicht zu verbinden ist mit einer strukturellen Stelle für einen Registrar, die heute – bezahlt aus dem Ausstellungstopf – von Dr. Becker wahrgenommen wird. 29 D - Das Ausstellungsprogramm 2013-2017 Einführung Das Suermondt-Ludwig-Museum wird das Profil, so wie es sich in den letzten sieben Jahre entwickelt hat, beibehalten. Das heißt, dass im Prinzip drei Ausstellungen pro Jahr stattfinden, die erste in März, parallel zur TEFAF in Maastricht. Meist sind es monografische Ausstellungen zu bislang nur wenig bekannten Künstlern des 16. oder 17. Jahrhunderts. Der Fokus liegt topographisch auf Deutschland, Flandern und den Niederlanden und thematisch vor allem auf Malerei, obschon natürlich auch Zeichnung, Druckgraphik, Skulptur und Kunstgewerbe berücksichtigt werden. Im Juli wird die Sommer- und im November die Herbstausstellung eröffnet. Gezeigt werden sie in der großen Ausstellungshalle. Daneben sollen im Kaminraum, direkt beim Foyer, kleinere Dossier-Ausstellungen gezeigt werden, die beispielsweise Ankäufe, neue Dauerleihgaben, frisch restaurierte Werke – und gegebenenfalls auch zurückgekehrte Verluste – präsentieren. 2013 2013 beginnt mit noch zwei auslaufenden Ausstellungen von 2012, in der Ausstellungshalle Verfemt – Vertrieben – Zurückgekehrt, die eindrucksvolle Überschau der Sammlung Bernard Heymann aus London, mit achtzig Hauptwerken des expressionistischen Malers Fritz Schaefler. Ursprünglich bis Oktober 2012 geplant, wird die Schau auf Wunsch des Sammlers bis Mitte Februar 2013 verlängert. Anschließend wird sie dann in der deutschen Botschaft in London gezeigt. Im Kaminraum wird ab Oktober 2012 noch eine Dossier-Ausstellung mit Porträts der niederländischen Familie Craeyvanger aus der New Yorker Sammlung Thomas Kaplan zu bewundern sein, mit Gemälden von Paulus Lesire, Gerard ter Borch und Caspar Netscher . Die Ausstellung wird im April vom Maastrichter Bonnefantenmuseum übernommen, bevor sie im September weiter nach Zwolle (Museum De Fundatie) reist. 30 Fritz Schaefler – Bildnis von Joseph Heymann Gerard ter Borch & Caspar Netscher – Bildnisse von Reijnder und Willem Craeyvanger Am 14. März 2013 wird die Ausstellung Made in Utrecht. Mittelalterliche Bildhauerkunst aus der Domstadt 1430-1528 eröffnet. Es handelt sich um die erste große Skulpturenausstellung im Suermondt-Ludwig-Museum seit Gegen den Strom im Jahr 1996. Mehr als achtzig Holz- und Steinskulpturen, Pfeifenton-Reliefs und sogar ein Retabel aus Norwegen werden in diese großartige Ausstellung, die zuvor im Museum Catharijneconvent in Utrecht gezeigt wird, präsentiert. Adriaen van Wesel-Hl. Agnes Meister des Utrechter steinernen Frauenkopfes – Maria und (Rijksmuseum Amsterdam) Kind, Stifter und der Hl. Jakobus (Centraal Museum Utrecht) Dem Thema der Utrechter Skulptur wurde bislang noch keine umfassende Schau oder spezielle Untersuchung gewidmet. Die Ausstellung und der begleitende 31 wissenschaftliche Katalog zeichnen erstmals die Entwicklung der Bildhauerkunst in der Bischofsstadt von der Mitte des 15. Jahrhunderts bis in das 16. Jahrhundert nach. Im protestantischen Bildersturm, der in den nördlichen Niederlanden massiv wütete, wurde der größte Teil der Werke in Utrecht selbst zerstört. Da aber nicht nur für heimische Auftraggeber gearbeitet, sondern auch exportiert wurde, haben sich verteilt in Sammlungen und Museen Objekte erhalten, die nun exemplarisch zusammengetragen werden. Adriaen van Wesel – Die Begegnung der heiligen drei Könige (Rijksmuseum Amsterdam) So werden die einzelnen Meister und Werkstätten in ihren Gemeinsamkeiten und Unterschieden anschaulich gemacht. Der schöpferische Reichtum und die einstige Bedeutung der Domstadt werden greifbar. Alle für die Utrechter Skulpturenproduktion charakteristischen Materialien – Stein, Holz, Pfeifenton – werden durch bedeutende Werke repräsentiert. Neben den auch in anderen Städten vorkommenden Bildaufgaben, wie etwa dem Skulpturenretabel, werden die für 32 Utrecht besonderen Aspekte in der Bildnerei – wie das steinerne Epitaph und der Kaminfries – in herausragenden Einzelwerken vorgestellt. Der grundlegende wissenschaftliche Katalog erscheint in Deutsch und Niederländisch, mit Beiträgen aller großen Kenner auf diesem Gebiet: Jan Klinkaert, Marieke van Vlierden, Henri Defoer, Michael Rief, Dagmar Preising, Reinhard Karrenbrock, Truus van Bueren und Micha Leeflang. Dieser Katalog wird von Ludion in Gent in Kooperation mit dem Stuttgarter Belser-Verlag publiziert. Das finanzielle Risiko liegt vollständig bei den beiden Verlagen. Robert Lebeck – Romy Schneider Der Sommerausstellung 2013 zeigt eine Auswahl von Fotografien aus einer rheinischen Privatsammlung. Diese Sammlung befindet sich als Dauerleihgabe und „promised gift“ des Sammlerehepaars im Suermondt-Ludwig-Museum. Die Schwerpunkte der Sammlung entwickelten sich aus den persönlichen Begegnungen der Sammler mit den Fotografen. Über sie wurde der Zugang zu wichtigen Werken des Bildjournalismus, einem zentralen Schwerpunkt der Sammlung, gelegt. Der Mensch, das Porträt, sind weitere wichtige Säulen dieser Fotosammlung; zudem die „Deutschen“ – thematisiert von Fotografen in Ost wie West von den 20er- bis in die 90er-Jahre. Namen wie August Sander, Will McBride, Arno Fischer, Lebeck und René Burri, Stefan Moses, Christian Borchert, Ursula Arnold, Barbara Klemm und Chargesheimer sind darunter. Insgesamt sind in der Sammlung rund 110 Fotografen mit ca. 800 Originalwerken, in der Regel signiert, vertreten. Dazu gehören auch 33 Sach- und Landschaftsaufnahmen, darunter exemplarische Arbeiten der subjektiven Fotografie. Die Ausstellung wird eine Auswahl von ca. 100 fotografischen Meisterwerken präsentieren, die thematisch den „Blick auf Deutschland“ umkreisen. Die Ausstellung wurde schon geplant in 2012, musste aber aus Kostengründen verschoben worden. Lotte Jacobi – Albert Einstein René Burri – Straßenszene Rheinpfalz (1959) In Princeton (1938) 2014 Vom Herbst 2013 bis Herbst 2014 wird in der Ausstellungshalle das Depot des Suermondt-Ludwig-Museums breit präsentiert. Gemälde werden in der so genannten Petersburger Hängung gezeigt, um auch genug Platz für Skulpturen und Möbel zu haben. Dass wir in diese Periode keine große Ausstellung präsentieren, hat zwei Gründe. Das Gros der Mittel wird für die beiden Karlsausstellungen benötigt, die im Juni 2014 im Krönungssaal und Centre Charlemagne eröffnet werden. Der zweite Grund ist die Notwendigkeit, den Straßensaal im ersten Stock des Hauses grundlegend neu mit einer Kunst- und Wunderkammer zu bespielen. Dennoch werden auch für diese Periode einige kleinere Präsentationen vorbereitet. Eine davon ist die Dossier-Ausstellung zu dem taubstummen Künstler Jan Thopas, die ebenfalls schon 2012 vorgesehen war. Die Ausstellung wird voraussichtlich 30-40 Porträtzeichnungen auf Pergament und ein Gemälde im Kaminraum zeigen. Sie wird, zusammen mit der Depotausstellung, unsere Visitenkarte für die TEFAF 2014 sein, und im Anschluss im Amsterdamer Rembrandthuis gezeigt. Das Hauptwerk des Zeichners ist das Doppelporträt eines Ehepaars aus dem Besitz des Suermondt- 34 Ludwig-Museums. Diese Zeichnung und auch der Rahmen werden im Vorfeld restauriert, so dass sie angemessen als Teil der Schau gezeigt werden können. Johan Thopas – Bildnis eines unbekannten Ehepaars (Suermondt-Ludwig-Museum) Der 1620 in Arnhem geborene Künstler Johan Thopas ist nur wenig bekannt, auch nicht so manchem Fachmann. Auch wenn man diesen taubstummen Maler und Zeichner nicht als Meilenstein für die Entwicklung der niederländischen Kunst bezeichnen mag, so sind seine feinen und extrem raffinierten, nahezu ausschließlich auf Pergament gefertigten Porträts in Tusche von ganz außerordentlicher Qualität und deshalb auch sehr beliebt bei Sammlern. Thopas stammte aus einer gutsituierten Familie. Seine Mutter heiratete nach dem Tod des Vaters den Bürgermeister der Stadt Emmerich, in der der Künstler seine Jugend verbrachte. Aufgrund seiner Behinderung stand er sein Leben lang unter Aufsicht eines Vormunds. Er wohnte und arbeitete in Utrecht, Amsterdam, Haarlem und Assendelft (bei Zaandam), wo er 1682 starb. Es haben sich noch etwa siebzig Zeichnungen erhalten, die meisten davon in niederländischen Sammlungen. Lediglich eine davon (Teylers Museum, Haarlem) hat 35 ein mythologisches Thema Mars, Venus und Amor, es ist eine gezeichnete Kopie nach Cornelis Cornelisz van Haarlem. Bei allen anderen Zeichnungen auf Pergament handelt es sich um Bildnisse. Darüber hinaus hat noch ein Gemälde überdauert: das Bildnis eines Mädchens aus der Haarlemer Familie Van Valkenburg auf dem Todesbett (Mauritshuis, Den Haag). Die wichtigsten Werke stammen aus seiner Zeit in Haarlem, wo er auch Mitglied der Lukasgilde war, bzw. Amsterdam, wo er viele wichtige Patrizier porträtierte. Johan Thopas – Zwei Bildnisse (1684) (Victoria & Albert Museum, London) Die Ausstellung wird vorbereitet von Prof. Dr. Rudi Ekkart, dem Direktor des Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie in Den Haag, einem der weltweit wichtigsten Spezialisten für niederländische Porträtmalerei des 16. und 17. Jahrhunderts. Natürlich steht das Jahr 2014 in erster Linie im Zeichen Karls des Großen, doch im Herbst wird das Suermondt-Ludwig-Museumsmit Forever young den Faden der Foto-Ausstellungen wieder aufnehmen (Ende Oktober 2014 bis Anfang Februar 2015). Dennis Stock, 1928 in New York geboren und 2010 in Florida gestorben, gehört zu den großen amerikanischen Fotografen der Nachkriegszeit. Im Laufe seiner langen Karriere als Magnum-Fotograf hat er in seinen Auftragsarbeiten für internationale Magazine wie Life, Look, Geo, Stern, Bunte und Paris Match und in 36 seinen freien Projekten den amerikanischen Traum und das amerikanische Lebensgefühl beispielhaft dokumentiert. Dennis Stock – San Diego coast line (1968) Audrey Hepburn, New York 1954 & James Dean, haunted Times Square, New York 1955 37 Die Ausstellung ist eine Erinnerung an einen bekannten Unbekannten. Dennis Stocks Bilder von James Dean gingen um die Welt, ohne das er selbst ins Licht der großen Öffentlichkeit trat. Ob es sich um Aufnahmen aus dem Bereich des Jazz, aus Hollywood, um atmosphärische Bilder aus Kalifornien handelt, Dennis Stock war diesen stimmungsvollen Momenten immer auf der Spur. In seiner Aktualität und dem Reichtum an Ausdrucksformen ist sein Werk beispielhaft für die unnachahmliche Fotografie seiner Zeit. Die Ausstellung stellt eine sorgfältig ausgewählte Übersicht der wichtigsten Arbeiten der frühen fünfziger bis in die der siebziger Jahre vor. Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit der Howard Greenberg Gallery, New York und MAGNUM Paris. 2015 Balthasar van der Ast – Stillleben mit Blumen, Früchte und Muscheln (Musée de la Chartreuse, Douai) 38 Ab März 2015 wird mit einer Ausstellung zu dem Stilllebenmaler Balthasar van der Ast (1593/94-1657) die Willem-Kalf-Schau Gemaltes Licht ihre lang erwartete Fortsetzung finden. Die vierzig besten Bilder und Zeichnungen des Meisters aus Middelburg werden im Vergleich mit einigen Stücken seines Lehrmeister Ambrosius Bosschaert und Roelant Saverys gezeigt, der in Utrecht einen bedeutenden Einfluss auf van der Asts künstlerische Entwicklung hätte. Van der Ast malte vor allem Blumen- und Früchtestillleben, gelegentlich aber auch solche von Muscheln und Meeresschnecken. Diese Hauptgegenstände kombiniert er auf traumhafte Weise mit Fliegen, Schmetterlingen, Eidechsen, Spinnen, Libellen, Grashüpfern, Wespen und Bienen. Großartig ist auch sein geschickter Einsatz chinesischen Porzellans. Er beherrschte kleine, aber auch große Formate, wie das unglaubliche Gemälde in Douai, sein Opus Magnum – in doppelter Hinsicht –, das mit 134 x 140 cm weitaus größte Werk. Balthasar van der Ast - Blumenstrauß mit Muscheln (Mauritshuis Den Haag) Balthasar van der Ast – Blumenstrauß (Rijksmuseum Amsterdam) Die Ausstellung wird mitkuratiert von Danielle Lokin, der ehemaligen Direktorin des Museums Prinsenhof in Delft und weltweit anerkannten Kennerin Balthasar van der Asts. Die Ausstellung wird zunächst in Aachen und anschließend in den USA gezeigt (Houston, Blaffer Foundation, Museum of Fine Arts und Manchester, NH, Currier Art Museum). Ein Katalog wird in Deutsch und Englisch erscheinen. 39 Im Sommer 2015 wird endlich die Sammlung Thomée einen Platz im SuermondtLudwig-Museum finden. Diese Privatsammlung aus der Nähe von Düsseldorf ist ganz und gar hochkarätig, mit Hauptwerken der altniederländischen und altdeutschen Malerei, mittelalterlicher Skulptur und vor allem Kunsthandwerk. Eine Auswahl dieser Sammlung wird vom Gastkurator Thomas Fusenig vorbereitet, in Absprache mit Dagmar Preising, Michael Rief, Peter van den Brink und dem Sammler Werner Marks. Die Sammlung Thomée ist insofern außergewöhnlich, als sie ursprünglich von Landrat Dr. Friedrich Thomée in Altona (1862–1944) aufgebaut, nach seinem Tode aber aufgeteilt und teilweise verkauft worden war, und nun von seinem Enkel, Werner Marks, peu à peu erneut zusammengetragen wird. Die Sammlung kennt zahlreiche Höhepunkte, Gemälde von Pieter Coecke van Aelst, Lucas Cranach, Peter Gertner und der Werkstatt von Rogier van der Weyden, Skulpturen von Tilman Riemenschneider und Erasmus Grasser oder auch Kunsthandwerk aus der Zeit zwischen dem 12. und 18.Jahrhundert: Plastik, Textilien, (Klein)Möbel, Tischgerät, Keramik, Fayence und vieles mehr. Im Herbst 2015 wird das Resultat der wissenschaftlichen Forschung am Bestandskatalog der altniederländischen Malerei im Suermondt-Ludwig-Museum präsentiert. Die wichtigsten Ergebnisse des Projektes und der Katalog von Alice Taatgen werden dann dem Publikum vorgestellt. Dieser Bestand von ca. 65 Gemälden gehört zu den wichtigsten Teilsammlungen des Hauses, darunter viele Highlights wie das berühmte Diptychon von Aelbrecht Bouts sowie Gemälde von Bilder von Cornelis Engebrechtsz, Jacob Cornelisz, Joos van Cleve und der Meister des Virgo inter Virgines. 40 Jacob Cornelisz van Oostsanen – Versuchung Christi Cornelis Engebrechtsz – Maria Magdalena und Johannes der Täufer 41 2016 Dirck Vellert – Die Beschneidung Christi (British Museum London) Im März 2016 ist eine Ausstellung über den Zeichner und Glasmaler Dirck Vellert geplant. Vellert war der bedeutendste Glasmaler im ersten und zweiten Viertel des 16. Jahrhunderts und Albrecht Dürers wichtigster Künstlerfreund in Antwerpen. Geboren in Amsterdam um 1480-85, wurde er 1511 als Freimeister in die Antwerpener Lukasgilde eingeschrieben, im selben Jahr wie Joos van Cleve. Wie letzterer war auch Vellert schon im 17. Jahrhundert in Vergessenheit geraten. Er wurde erst 1901 wiederentdeckt. Vellerts Oeuvre ist sehr umfangreich. Nicht weniger als 70 Zeichnungen können ihm zugeschrieben werden, zudem mehrere Glasscheiben und Fragmente größerer Glasfenster. Obschon er viele zahlreiche Aufträge als Glasmaler erhielt, ist nur ein Ensemble übrig geblieben in der Kings College Chapel in Cambridge. Lange Zeit dachte man, dass Vellert auch herkömmliche Gemälde 42 angefertigt habe, bis Ellen Konowitz diese Gruppe von Werken einer anderen Hand zuschrieb, dem sogenannten Meister der Anbetung von Lille. Die Ausstellung, eine Zusammenarbeit mit dem Musée du Louvre in Paris, das die Schau ab November 2015 zeigt, wird ca. 30 Zeichnungen, 20 Glasscheiben, 15 Graphikblätter, zwei Glaspanelen und vier Gemälde umfassen. Der Ausstellungskatalog wird in Französisch, Englisch und Deutsch erscheinen mit Beiträgen von Ellen Konowitz, Peter van den Brink, Olivia Savatier, Cécile Scailliérez, Jean-Michel Massing und Dagmar Preising. Dirck Vellert – Das Urteil des Cambyses (1542) (Rijksmuseum Dirck Vellert – Die Badende Amsterdam) (Musée du Louvre Paris) Die Ausstellung für den Sommer 2016 ist noch offen. Der Herbst 2016 gehört einer großen Schau zum Oeuvre des in Aachen geborenen Malers Alfred Rethel. Anlass ist der 200. Geburtstag des Künstlers. Hierzu muss noch ein externer Kurator gefunden werden. Die Ausstellung soll eine angemessene Übersicht sein mit den besten Historienbilder, wie Nemesis von 1637 (Eremitage), Bildnissen, Kartons und Zeichnungen, wobei natürlich auch die Wandmalereien im Aachener Krönungssaal einzubeziehen sind, die Rethel ab 1846 für seine Geburtsstadt anfertigte. 43 Alfred Rethel – Porträt seines Mutters (Alte Nationalgalerie Berlin) Alfred Rethel – Nemesis (Hermitage Sankt Petersburg) Alfred Rethel - Die Harkort‘sche Fabrik auf Burg Wetter (Privatbesitz) 44 2017 Frans Hals – Singender Knabe mit Flöte Johannes Vermeer – Junge Dame mit Perlenhalsband 2017 soll ein Suermondt-Jahr werden. Barthold Suermondt, 1917 gestorben, war ein wichtiger früher Mäzen des heutigen Suermondt-Ludwig-Museums. Seine zweite Gemäldesammlung war der Eckstein der Aachener Museumsammlung, wie der Name des Hauses belegt. Seine erste Sammlung war noch weitaus bedeutender. Doch diese Sammlung verkaufte er 1874 nahezu en bloc an Wilhelm von Bode für das KaiserFriedrich-Museum in Berlin (heute Bode-Museum). Der Reichtum dieser Suermondt’schen Sammlung kann nicht überschätzt werden: Vier bedeutende Bilder von Frans Hals in Berlin gehörten dazu, sowohl der berühmte Singende Knabe mit Flöte, Malle Babbe oder das Porträt Catharina Hooft mit ihrer Amme, alle drei Hauptwerke des Haarlemer Malers. Aber auch Die Madonna in der Kirche, ein Hauptwerk von Jan van Eyck, oder Jan Vermeers Junge Dame mit Perlenhalsband waren Teil der Sammlung; ebenso vier wunderbare Ölskizzen von Peter Paul Rubens und Anton van Dyck, drei Hauptwerke von Jacob van Ruisdael oder der einzige Pieter Saenredam in Berlin, Blick in den Chorumgang von St. Bavo in Haarlem. Die Ausstellung soll in Aachen und Berlin gezeigt werden. 45 Die Ausstellungen für Sommer und Herbst 2017 sind noch offen. Es gibt aber durchaus noch weitere Ideen, die vielleicht noch ein wenig reifen müssen. Eine Ausstellung über James McNeill Whistler war schon längere Zeit ein Traum, ist aber nur mit einem Kurator zu bewerkstelligen, der das Konzept schreibt. Zudem fehlt zur Kostenminimierung noch ein Partnermuseum, das die Schau übernimmt. Es besteht Interesse von Museen aus Amsterdam und Assen in den Niederlanden, wie auch von der Universität in Glasgow. Kleinere Ausstellungen über Maler wie Pieter van Roestraeten, Willem Duyster oder Esaias Boursse sind in jedem Fall der Mühe wert und Partner dürften dafür auch zu finden sein. Auch eine größere Schau zu der Stilllebenmalerin Rachel Ruysch wäre grandios. Für 2018, das Jahr, in dem Maastricht möglicherweise zur Kulturhauptstadt Europas wird, wäre wohl am ehesten eine Skulpturenausstellung geeignet, weil das kulturelle Erbe in der Euregio Maas-Rhein vor allem in diesem Bereich liegt, wie sowohl das Maastrichter Bonnefantenmuseum als auch das Suermondt-Ludwig-Museum mehrfach gezeigt haben. 46 E - Das Couven-Museum Wie schon in meinem ersten Fünfjahresplan erörtert, brauchte das Couven-Museum eine strukturelle Regie um die Besucherzahlen des Hauses zu verbessern. Dafür wurde auch stetig gekämpft. Ich habe damals gesagt, dass das Couven Museum „bequem 30.000 Besucher im Jahr anziehen (könnte) und vielleicht sogar noch mehr“. Die Doppelbesetzung des Hauses ab den 1. Mai 2007, mit Dr. Dagmar Preising als Leiterin und Dr. Christine Vogt als Assistenz-Kuratorin (nach ihrem Abschied kam als Nachfolgerin Gisela Schäffer) hat dann auch tatsächlich dazu geführt, dass die Besucherzahlen phänomenal gestiegen sind. Es gibt dafür zwei wichtige Gründe. Erstens sorgen beiden Kuratorinnen dafür, dass regelmäßig, im Prinzip drei Mal pro Jahr, Ausstellungen stattfinden, die sehr gut zu dem Profil des Hauses passen. Die Ausstellungen werden vor allem geplant für den Sommer und die Weihnachtszeit, um die dann besonders große Zahl von Touristen im historischen Stadtzentrum anzusprechen. Davon profitiert das Haus. Es ist wichtig festzustellen, welche Ausstellungen die meisten Besucher anziehen, so dass wir für die Zukunft noch besser planen können. Sehr erfolgreich war die Ausstellung Faszination & Mythos Bernsteinzimmer im Winter 2008-09. Mit einer Laufzeit von nur zwei Monaten hatte diese Ausstellung fast 10.000 Besucher, dicht gefolgt von der Sommerschau 2008 zum 50-jährigen Jubiläum des Hauses (8500), Süße Versuchung (7600) und La Beauté (7200), den beiden Sommerausstellungen von 2009 und 2011. Auch Die Ernüchterung des Abendlandes, die Winterausstellung von 2010-11 war mit 6000 Besuchern durchaus erfolgreich. Beim genauen Vergleich der Besucherzahlen von 2002 bis 2006 mit jenen der vergangenen fünf Jahre zeigt sich die überaus positive Entwicklung. Was vor allem auffällt ist, dass sich nicht nur die Gesamt-Besucherzahlen (die jeweils ersten Zahlen) fast verdoppelt haben, sondern dass auch die zusätzlichen Besuche zu Sonderveranstaltungen wie Konzerten, Lesungen oder die Vermietung im „Wohnzimmer Aachens“ deutlich zugenommen haben. Verantwortlich für diese großartige Steigerung sind nicht nur die Kuratoren, sondern auch das Team des Kulturservices(E 49S) von Irit Tirtey, das das Couven-Museum wieder zu einem der beliebtesten Orte der Stadt gemacht hat. Seitdem bewegen sich die Besucherzahlen tatsächlich um die 30.000 und bisweilen auch darüber wie in 2008 und 2011. 47 2002 14.462 – 18.398 2007 14.772 – 21.995 2003 11.209 – 16.500 2008 25.618 – 34.189 2004 11.730 – 15.035 2009 18.642 – 29.482 2005 10.906 – 16.819 2010 17.105 – 24.710 2006 11.689 – 17.095 2011 20.065 – 31.576 Ist dann alles in Ordnung? Nein, nicht alles. Nicht immer können die Ausstellungen wie geplant stattfinden, schlicht, weil die Mittel nicht immer zur Verfügung stehen. Zudem gibt es mit steigenden Besucherzahlen auch ein Sicherheitsproblem. Grundsätzlich aber kann man sehr zufrieden sein und sich auf die kommenden Ausstellungen freuen, etwa auf jene unter dem Titel Augenschmaus, die die historische Bestecksammlung des Suermondt-Ludwig-Museums zeigt – eine Zusammenarbeit mit der Sammlung Ludwig Bamberg – oder die für 2013 geplante Ausstellung Klangwelten in Couven-Räumen, ein euregionales Kulturprojekt zum 250. Todesjahr von Johann Joseph Couven, das einen wunderschönen Ausblick in die Zukunft bietet. 48 F - Zum Abschluss Wie deutlich geworden ist, wurde viel erreicht und zugleich gibt es weiteren Handlungsbedarf finanzieller und personeller Art. Obwohl alle Mitarbeiter ausgesprochen motiviert sind und gut ‚funktionieren’, ist der Druck bei den heutigen Ambitionen der Museen zweifellos sehr hoch und auf Dauer nicht zuträglich – weder den Menschen noch der Sache. Hinzu kommt, dass es in der Zukunft wohl noch schwieriger wird große Besucherströme in die Museen zu steuern. Ich denke aber, wir sind auf einem guten Weg. Wir haben die Planungen des ersten Fünfjahresplans umsetzen können und schauen zuversichtlich in die Zukunft. Den Mitgliedern des Betriebsausschusses Kultur und des Rates der Stadt sowie der Gesamtverwaltung und insbesondere dem Kulturdezernenten danke ich für die vertrauensvolle und produktive Zusammenarbeit bei der Umsetzung des ersten Fünfjahresplanes für die Museen der Stadt Aachen. Ein besonderer Dank gilt den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Aachen, die ihre Museen in den vergangenen fünf Jahren mehr als je zuvor besucht haben. Dies ist uns eine große Anerkennung, wofür wir sehr dankbar sind. Aachen, im August 2012, Peter van den Brink 49 Anlage 1 Neupräsentation der Kunstgewerbesammlung des Suermondt-LudwigMuseums Anlage 2 Neugestaltung: Ein größerer und besserer Arbeitsraum für Kinder und Schulgruppen sowie ein separater, vom Arbeitsschutz geforderter Spritzraum für die Restauratoren und den Schreiner Anlage 3 Öffentliches Protokoll der IX. Sitzung der Deutsch-Ukrainischen Gemischten Kommission zu Fragen der Rückführung und Restitution von während und in der Folge des Zweiten Weltkriegs verschollenen oder unrechtmäßig verbrachten Kulturgütern 50 Suermondt-Ludwig-Museum 5-Jahresplan 2013-2017 Suermondt-Ludwig-Museum 2014 Suermondt-Ludwig-Museum 2006-2013: Fakt und Fiktion Ausstellungsprofil Direktor oder Kurator Ab- und Anwesenheit Sichtbarkeit der Museen Presse Besucherzahlen im SLM und Couven Fördergelder Kooperationspartner Suermondt-Ludwig-Museum 2014 Suermondt-Ludwig-Museum 2006-2013: Fakt und Fiktion Ausstellungsprofil Direktor oder Kurator Ab- und Anwesenheit Sichtbarkeit der Museen Presse Besucherzahlen im SLM und Couven Fördergelder Kooperationspartner Suermondt-Ludwig-Museum 2014 Suermondt-Ludwig-Museum 2006-2013: Fakt und Fiktion Ausstellungsprofil Direktor oder Kurator Ab- und Anwesenheit Sichtbarkeit der Museen Presse Besucherzahlen im SLM und Couven Fördergelder Kooperationspartner Suermondt-Ludwig-Museum 2014 Suermondt-Ludwig-Museum 2006-2013: Fakt und Fiktion Ausstellungsprofil Direktor oder Kurator Ab- und Anwesenheit Sichtbarkeit der Museen Presse Besucherzahlen im SLM und Couven Fördergelder Kooperationspartner Suermondt-Ludwig-Museum 2014 Suermondt-Ludwig-Museum 2006-2013: Fakt und Fiktion Ausstellungsprofil Direktor oder Kurator Ab- und Anwesenheit Sichtbarkeit der Museen Presse Besucherzahlen im SLM und Couven Fördergelder Kooperationspartner Suermondt-Ludwig-Museum 2014 Suermondt-Ludwig-Museum 2006-2013: Fakt und Fiktion Suermondt-Ludwig-Museum 2014 Suermondt-Ludwig-Museum 2006-2013: Fakt und Fiktion Ausstellungsprofil Direktor oder Kurator Ab- und Anwesenheit Sichtbarkeit der Museen Presse Besucherzahlen im SLM und Couven Fördergelder Kooperationspartner Suermondt-Ludwig-Museum 2014 Suermondt-Ludwig-Museum 2006-2013: Fakt und Fiktion Besucherzahlen Suermondt-Ludwig-Museum 2002 23.628 2007 45.976 2003 18.270 2008 32.211 2004 23.012 2009 28.901 2005 23.085 2010 36.459 2006 20.600 2011 39.936 Suermondt-Ludwig-Museum 2014 Suermondt-Ludwig-Museum 2006-2013: Fakt und Fiktion Besucherzahlen Couven-Museum 2002 14.462-18.398 2007 14.772-21.995 2003 11.209-16.500 2008 25.618-34.189 2004 11.730-15.035 2009 18.642-29.482 2005 10.906-16.819 2010 17.105-24.710 2006 11.689-17.095 2011 20.065-31.576 Suermondt-Ludwig-Museum 2014 Suermondt-Ludwig-Museum 2006-2013: Fakt und Fiktion Ausstellungsprofil Direktor oder Kurator Ab- und Anwesenheit Sichtbarkeit der Museen Presse Besucherzahlen im SLM und Couven Fördergelder Kooperationspartner Suermondt-Ludwig-Museum 2014 Suermondt-Ludwig-Museum 2006-2013: Fakt und Fiktion Fördergelder 2006-2013 für: - Ausstellungen - Ankäufe - Restaurierung - Bestandskataloge € 2.600.000,- Suermondt-Ludwig-Museum 2014 Suermondt-Ludwig-Museum 2006-2013: Fakt und Fiktion Ausstellungsprofil Direktor oder Kurator Ab- und Anwesenheit Sichtbarkeit der Museen Presse Besucherzahlen im SLM und Couven Fördergelder Kooperationspartner Suermondt-Ludwig-Museum 2014 Suermondt-Ludwig-Museum 2006-2013: Fakt und Fiktion Ausstellungspartner 2006-2013 Museum Boijmans van Beuningen, Rotterdam Koninklijke Musea voor Schone Kunsten, Brüssel Rembrandthuis, Amsterdam Gemäldegalerie der Staatliche Museen zu Berlin Kunsthistorisches Museum, Wien Burggalerie, Prag Stadtmuseum, Köln Käthe Kollwitz-Museum, Köln Hessisches Landesmuseum, Darmstadt Kunstsammlungen Veste Coburg Museum Catharijneconvent, Utrecht Suermondt-Ludwig-Museum 2014 Suermondt-Ludwig-Museum Blick nach vorne: 5-Jahresplan 2013-2017 und weiter Profil des Hauses und der Zukunft Das Team Marketingplan SLM Ausstellungsplan 2015-2020 Couven-Museum Rolle des Museumsdirektors Last but not least Suermondt-Ludwig-Museum 2014 Suermondt-Ludwig-Museum Blick nach vorne: 5-Jahresplan 2013-2017 und weiter Profil des Hauses und der Zukunft Das Team Marketingplan SLM Ausstellungsplan 2015-2020 Couven-Museum Rolle des Museumsdirektors Last but not least Suermondt-Ludwig-Museum 2014 Suermondt-Ludwig-Museum Blick nach vorne: 5-Jahresplan 2013-2017 und weiter Profil des Hauses und der Zukunft Das Team Marketingplan SLM Ausstellungsplan 2015-2020 Couven-Museum Rolle des Museumsdirektors Last but not least Suermondt-Ludwig-Museum 2014 Suermondt-Ludwig-Museum Blick nach vorne: 5-Jahresplan 2013-2017 und weiter Marketingplan SLM Reiche Bürgertradition aus den 19. und frühen 20.Jh. Und das Bürgerengagement heutzutage In der Sammlung: - Foyer und Steinway - Sofas - Staun- und Wunderkammer Ausstellungen: - 2015 Die Sammlung Thomée - 2016 Alfred Rethel (1816-1859) - 2018 Barthold Suermondt (1818-1887) Suermondt-Ludwig-Museum 2014 Neupräsentation der Kunstgewerbesammlung 18 10 12 11 5 9 5 15 19 6 7 8 1 14 4 13 5 16 1 Schwerlastregal mit 5-6 Truhen (15.-18. Jh.) übereinander 2 Prunk-Jagdwaffen mit Zubehör (Pulverflaschen usw.) 3 Frühbarock-Altar, Augsburg, 17. Jh. 4 Neu gebaute Präsentationsschränke (4 - 6 Stk.) in Anlehnung an Schloß Ambras für Elfenbeinarbeiten, Glas, Gold- und Silberschmiedewerke, figürliche Arbeiten aus Wachs, Alabaster, Marmor, Buchsbaum, Terrakotta etc., Arbeiten aus Kupfer/Email 5 Einzelvitrinen für allansichtige Kunstgewerbe-Highlights 6 ausgestopftes Krokodil, vom Unterzug herabhängend 7 ausgestopfter Hai, vom Unterzug herabhängend 8 4-6 alte Pultvitrinen (Holz) mit histor. Besteck 9 histor. Präsentationsschränke für Kunstgewerbe (Schmiedeeisen, Bronzemörser, Zinnarbeiten, Metallleuchter, Waffen der Südsee) 10 histor. Präsentationsschränke für Kunstgewerbe (Ostasiataca, ägyptische, antike Kunst etc.) 2 17 3 11 Spätrenaissance-Tisch mit Bronze-Tischgruppe (Stierhatz, um 1680, Dauerleihgabe Ludwig-Stiftung), Frühbarock-Stühle (17. Jh.), 12 ofenähnlicher Aufbau mit eingelassenen Ofenkacheln (15.-18. Jh.) u. gusseisernen Ofenplatten (15.-18. Jh.) 13 Leuchterweibchen (Schweiz, um 1540), von der Deckenmitte herabhängend 14 intarsierter Kredenzschrank, um 1600, Melchior von Rheydt, Köln 15 reich verzierter Sekretär, Spanien 16./A. 17. Jh. 16 Schrank des Aachener-Lütticher Rokoko 17 Präsentationsschrank mit Beispielen aus der Textilsammlung 18 verglaste Stellage mit Kleinmöbel (Truhen, Kassetten etc.) 19 Dauerleihgaben aus der Ledertapeten-Sammlung S. & R. Fürst, Aachen 2018 Barthold Suermondt (1818-1887) Suermondt-Ludwig-Museum 2014 Suermondt-Ludwig-Museum Blick nach vorne: 5-Jahresplan 2013-2017 und weiter Profil des Hauses und der Zukunft Das Team Marketingplan SLM Ausstellungsplan 2014-2020 Couven-Museum Rolle des Museumsdirektors Last but not least Suermondt-Ludwig-Museum 2014 Suermondt-Ludwig-Museum Blick nach vorne: 5-Jahresplan 2013-2017 und weiter Ausstellungsplan 2014-2021 Morgen Deaf, dumb & brilliant – Johannes Thopas Meisterzeichner 2014 Forever young – Dennis Stock 2015 Die Sammlung Thomée-Marks 2016 Balthasar van der Ast 2016 Alfred Rethel 2017 Aelbrecht Bouts und die Geheimnisse der Werkstattpraxis 2017 Meister Dietrich und Dürer 2018 Die Sammlung Barthold Suermondt 2019 Trionfi 2020 Dürers Tagebuch 2021 Die Kölner Skulptur im 15. und 16.Jahrhundert Suermondt-Ludwig-Museum 2014 Suermondt-Ludwig-Museum 2016 Alfred Rethel (1816-1859) Suermondt-Ludwig-Museum 2014 Suermondt-Ludwig-Museum 2019 Trionfi – mit Kunsthistorisches Museum, Wien Suermondt-Ludwig-Museum 2014 Suermondt-Ludwig-Museum 2020 Dürers Tagesbuch: mit Albertina & Prado Suermondt-Ludwig-Museum 2014 Couven-Museum Blick nach vorne: 5-Jahresplan 2013-2017 und weiter Profil des Hauses und der Zukunft Das Team Marketingplan SLM Ausstellungsplan 2015-2020 Couven-Museum Rolle des Museumsdirektors Last but not least Suermondt-Ludwig-Museum 2014 S-L-M & Couven-Museum Blick nach vorne: 5-Jahresplan 2013-2017 und weiter Profil des Hauses und der Zukunft Marketingplan SLM Ausstellungsplan 2015-2020 Couven-Museum Rolle des Museumsdirektors Last but not least Suermondt-Ludwig-Museum 2014 Karl Blick nach vorne: 5-Jahresplan 2013-2017 und weiter Profil des Hauses und der Zukunft Marketingplan SLM Ausstellungsplan 2015-2020 Couven-Museum Rolle des Museumsdirektors Last but not least Suermondt-Ludwig-Museum 2014 Karl Blick nach vorne: 5-Jahresplan 2013-2017 und weiter Suermondt-Ludwig-Museum 2014