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Vorlage-Sammeldokument

Daten

Kommune
Aachen
Dateiname
125894.pdf
Größe
5,2 MB
Erstellt
29.01.14, 12:00
Aktualisiert
28.02.18, 18:24

Inhalt der Datei

Der Oberbürgermeister Vorlage Federführende Dienststelle: Dezernat III Beteiligte Dienststelle/n: Bauverwaltung Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen Wirtschaftsförderung / Europäische Angelegenheiten Vorlage-Nr: Status: AZ: Datum: Verfasser: Dez III/0014/WP16 öffentlich 29.01.2014 Dez. 3 Soziale Stadt Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes für die Jahre 2015 - 2019, hier: Beschluss Beratungsfolge: TOP:__ Datum Gremium Kompetenz 12.03.2014 HA Entscheidung Beschlussvorschlag: Der Hauptausschuss der Stadt Aachen nimmt den Bericht der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis. Er beschließt die Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzepts als Grundlage für die weitere Arbeit im Rahmen des Projektes „Soziale Stadt Aachen-Nord“. Er beauftragt die Verwaltung, die Fortschreibung kurzfristig beim Land Nordrhein-Westfalen zur Städtebauförderung einzureichen und im weiteren Verlauf insbesondere die Projekte des Programmjahres 2014 (Umsetzung ab 2015) zu konkretisieren und die konkretisierten Planungen fristgerecht beim Land Nordrhein-Westfalen nachzureichen. Philipp Oberbürgermeister Vorlage Dez III/0014/WP16 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 20.02.2014 Seite: 1/7 finanzielle Auswirkungen 2. Förderabschnitt Umsetzung 2015-2019 Investive Ansatz Auswirkungen 2014 Fortgeschrieb Ansatz 2015 ener Ansatz Fortgeschriebener Ansatz ff. 2014 2015 ff. Gesamtbedarf Gesamtbedarf (alt) (neu) Einzahlungen 0 0 2.400.000 2.400.000 4.000.000 4.000.000 Auszahlungen 0 0 3.000.000 3.000.000 5.000.000 5.000.000 Ergebnis 0 0 - 600.000 - 600.000 - 1.000.000 -1.000.000 + Verbesserung / 0 - Verschlechterung 0 Deckung ist gegeben konsumtive Ansatz Auswirkungen 2014 Ertrag Personal-/ Sachaufwand Fortgeschriebener Ansatz Ansatz Fortgeschriebener Ansatz 2015 ff. 2014 2015 ff. 100.000 100.000 1.038.000 1.038.000 125.000 125.000 1.263.000 1.263.000 - 25.000 - 25.000 - 185.300 - 185.300 Folgekos- Folgekosten ten (alt) (neu) Noch nicht bezifferbar Abschreibungen Ergebnis + Verbesserung / - Verschlechterung 0 0 Deckung ist gegeben Deckung ist gegeben Anmerkungen: Enthalten sind in der oben dargestellten Übersicht der finanziellen Auswirkungen ausschließlich Ausgaben, die dem 2. Förderabschnitts mit Umsetzung 2015-2019 (inkl. vorbereitender Planungen in 2014) zuzurechnen sind. Maßnahmen des 1. Förderabschnitts (Umsetzung 2010-2014) sind somit nicht enthalten. Dies führt dazu, dass im Haushaltsjahr 2014 im konsumtiven Bereich nur Mittel im PSP-Element 4-090101-001-6/ Kostenart 52910000 in Höhe von 125.000€ Aufwand und (anteilig) 100.000€ Ertrag als Vorbereitungskosten für den 2. Förderabschnitt angegeben sind. Mittel für die Umsetzung des 1. Förderabschnitts 2010-2014 (wie zum Beispiel für das Stadtteilbüro, den Verfügungsfonds oder auch die Mobilisierungsaktivität von altbauplus) sind nicht enthalten. Für 20152017 sind die konsumtiven Mittel vollständig angegeben. Weitere hier nicht dargestellte konsumtive Mittel fallen in den Jahren 2018-2019 an (2019: Abschlussjahr Aachen-Nord) an. Die investiven Mittel sind grundsätzlich erst ab 2015 dargestellt. Orientierung für die Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzepts ist der zu Beginn der Maßnahme Soziale Stadt in 2009 grob festgelegte Finanzrahmen, der einen Kostenrahmen von ca. Vorlage Dez III/0014/WP16 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 20.02.2014 Seite: 2/7 1,3 Mio € / Jahr vorsieht. Für den zweiten Förderabschnitt (5 Jahre - Haushaltsjahre 2015-2019) handelt es sich somit um eine Summe von ungefähr 6,5 Mio €. Es ist eine Förderung in Höhe von 80% zu erwarten. Die entsprechenden Beträge sind bereits im aktuell beschlossenen Haushaltsplan für die Jahre bis einschließlich 2017 enthalten. Mittel (einschl. Förderung) für die Förderphase 2014/15-2019 sind eingeplant in den PSP-Elementen Investiv: 5-090101-000004000-501 (Umsetzung Integriertes Handlungskonzept AC-Nord) Konsumtiv: 4-090101-001-6 (Aachen-Nord) und 4-150201-907-7 (AC-Nord) Die Verlagerung in teilprojektscharfe PSP-Elemente und Kostenarten erfolgt teilweise erst im weiteren Verlauf der Bearbeitung. Ergänzend werden im Sinne eines integrierten Vorgehens der beteiligten Dienststellen auch in anderen Haushaltsbereichen Mittel zur besonderen Verwendung im Stadtteil Aachen-Nord eingeplant. Dies betrifft zum Beispiel die Sanierung der städtischen Wohnungsbestände und ihre Außenanlagen. Diese Mittel werden nicht durch die Städtebauförderung gefördert und gehen somit auch nicht in den oben angegebenen städtebauförderrelevanten Kostenrahmen von 6,5 Mio. € ein. Vorlage Dez III/0014/WP16 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 20.02.2014 Seite: 3/7 Erläuterungen: In den Jahren 2008 und 2009 erarbeitete die Stadt Aachen gemeinsam mit Akteuren aus dem Stadtteil, unterstützt durch die Planungsbüros BASTA und Planungsgruppe Stadtbüro, das Integrierte Handlungskonzept für Aachen-Nord. Das Handlungskonzept bildete die Grundlage für den Antrag zur Aufnahme in das Bund-Länder-Programm Soziale Stadt, dem die zuständige ressortübergreifende Arbeitsgruppe des Landes Nordrhein-Westfalen gefolgt ist: Im Dezember 2009 wurde der Stadtteil Aachen-Nord in das Programm Soziale Stadt aufgenommen. Für die Bearbeitung des Programms ist eine Laufzeit von 10 Jahren vorgesehen, aufgeteilt in zwei Förderabschnitte 2010-2014/5 und 2014/52019. Die Projekte der ersten Förderphase bis 2014 befinden sich derzeit in Umsetzung. Die Arbeits- und Beteiligungsstrukturen sind aufgebaut, das Stadtteilbüro und die Beratungsangebote etabliert und erste Projekte umgesetzt. Viele der baulichen und städtebaulichen Projekte sind in einer umsetzungsreifen Planungsphase und werden bis zum Abschluss der ersten Förderphase innerhalb der Bewilligungszeiträume abgeschlossen sein. Für die zweite Förderphase 2015-2019 werden mit dieser Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes auf Basis der Erstkonzeptes die konkretisierten Ziele und Projekte benannt. Die im Konzept 2009 für die zweite Phase projektierten Maßnahmen wurden auf ihren Bestand überprüft, fortgeschrieben und vertieft. Veränderte Rahmenbedingungen, neu identifizierter Bedarf und Erfahrungen haben dazu geführt, dass Projekte entfallen und neue hinzugekommen sind. Mit dieser Fortschreibung werden im Gegensatz zur Erstbeantragung mit einem sehr umfassenden Ansatz aufgrund der bisherigen Erfahrungen nur die Projekte in die Antragstellung gebracht, die erste Förderpriorität haben. Eine weitere Ausdifferenzierung wurde hier bewusst nicht vorgenommen. Die vorliegende Fortschreibung integriert die vielen engagierten, ressortübergreifenden Ergebnisse von Diskussionen mit der Verwaltung, der Politik, vor allem aber mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedenster Einrichtungen sowie den Bewohnerinnen und Bewohnern in Aachen-Nord. Die Fortschreibung wurde in folgenden Schritten erarbeitet: - April 2013: Erstellung Fortschrittsbericht 2013 durch Projektleitung als Grundlage für 2. Förderphase 2015-19 - Mai und Juni 2013: Beratung in Lenkungsgruppe Aachen-Nord 22.05. sowie Hauptausschuss 12.06.2013 - Juni 2013: Beauftragung des Planungsbüros Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen im Juni mit der Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes - Juli 2013: Gemeinsame und offene Auftaktveranstaltung „Dialog Aachen-Nord“ zur Fortschreibung - September 2013: Beratung und Beschluss des Exposés zur Fortschreibung sowie der grundsätzlichen Einstufung der Projekte in die 5. Förderstufe (Programmjahr 2014, Umsetzung ab 2015) in Lenkungsgruppe am 05.09. und Hauptausschuss am 18.09. - September und Oktober 2013: 4 thematische und offene Dialogveranstaltungen - Februar 2014: Beratung und Beschluss der Fortschreibung in Lenkungsgruppe am 11.02. Vorlage Dez III/0014/WP16 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 20.02.2014 Seite: 4/7 geplant: - März 2014: Beratung und Beschluss Hauptausschuss am 12.03., Einreichung Fortschreibung beim Land Nordrhein-Westfalen - parallel: Fortsetzung und Beginn der Arbeit an den Einzelprojekten nach Zeitplanung (s. Anlage) - Mitte 2014: Einreichung konkretisierter Anträge der Einzelprojekte für das Programmjahr 2014 beim Land Nordrhein-Westfalen In Abstimmung mit der Lenkungsgruppe und nach Diskussion im Dialog Aachen-Nord mit den Akteuren und Bewohnern werden für die zweite Phase folgende Themen gesetzt und getragen: 1 Räumliche und thematische Schwerpunkte A Schwerpunkt Quartier Feld- und Liebigstraße B Schwerpunkt Wohnen und Wohnumfeld C Schwerpunkt Lokale Ökonomie D Schwerpunkt Jülicher Straße 2 Fortführungen E Nahmobilität im Rehm- und im Ungarnplatzviertel F Quartier Wiesental G Spielorte 3 H Schwerpunkt Prozessgestaltung, Stadtteilmanagement und Partizipation Gegenüber dem ersten Entwurf in der Lenkungsgruppe wurden auf Hinweise aus beteiligten Verwaltungsdienststellen sowie der Lenkungsgruppe verschiedene kleinere inhaltliche Ergänzungen vorgenommen, die die inhaltlichen Ausprägungen der Projekte betreffen. Die Auswahl, die Budgets und die Zeitplanung der Projekte sind hiervon nicht betroffen. Insgesamt sind Projekte mit einem Umsetzungsvolumen von ca. 6,3 Mio (80% Förderung im Rahmen der Städtebauförderung) mit Umsetzung in den Jahren 2015-2019 vorgesehen. Darüber hinaus werden weitere städtische Mittel außerhalb der Städtebauförderung gezielt in Aachen-Nord eingesetzt, wovon die umfangreichsten Mittel zur Sanierung städtischer Wohnungsbestände vorgesehen sind. Umfangreiche Informationen zum Projekt Soziale Stadt Aachen-Nord werden auch im Internet unter www.aachen.de/aachennord bereitgestellt. Das Stadtteilbüro betreibt darüber hinaus eine Facebookseite mit zahlreichen aktuellen Informationen (www.facebook.de – Stadtteilbüro AachenNord). Vorlage Dez III/0014/WP16 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 20.02.2014 Seite: 5/7 Projektübersicht 2015-2019 Schwerpunkt A Projekttitel Quartier Feld- und Liebigstraße - Quartiersplatz Feldstraße/Liebigstraße - Integriertes Gesamtkonzept Spiel-Sport-Schule für den Schul- und Freizeitbereich Feldstraße – Zum Kirschbäumchen - Aufwertung des Wohnbestands und der Wohnsituation im Quartier Feld-/ Liebigstraße - Aktivierung der Bewohnerschaft im Quartier Feld /Liebigstraße B Wohnen und - Wohnumfeld Innovative Sanierungsmaßnahmen der Wohnungen der Stadt und der gewoge AG - Entwicklung Wiesental/Burggrafenstraße - Eigentümermobilisierung und Mieteraktivierung - Folgeprojekt Eigentümermobilisierung und Mieteraktivierung - Gestaltung von Innenhöfen und gebäudezugehörigen Freiräumen C Lokale Ökonomie - Profil- und Entwicklungskonzept Gewerbestandort AachenNord – Lokale Ökonomie - Projektmanagement Lokale Ökonomie - Kooperationsprojekte zwischen LuFo – DEPOT – Schlachthof D Jülicher Straße - Beschäftigungsinitiative Aachen-Nord - Jülicher Straße: Aufenthaltsqualität, Image und Sicherheit - Qualitative Aufwertung von Einzelhandelsbetrieben und Gastronomie sowie Beratung zur Sanierung von Gebäuden E Nahmobilität im Rehm- - Trendsporthalle - Umnutzungsperspektive St. Elisabeth - Projekt „Mobil und spielend aktiv“ – Nahmobilität, und im Ungarnplatzviertel Aufenthaltsqualität und Spielangebote im Rehm- und im Ungarnplatzviertel F Quartier Wiesental - Fortführung der Quartiersentwicklung durch Gestaltung des öffentlichen Raums G - Projekt Spielorte - Freizeitanlage Talstraße - Weiterführung Stadtteilmanagement Stadtteilmanagement und - Verfügungsfond Partizipation - Evaluation und Verstetigung - Fortschreibung IHK, weitere Planungsleistungen, H Spielorte Prozessgestaltung, Planungspauschale Vorlage Dez III/0014/WP16 der Stadt Aachen Investitionsförderung sozialer Einrichtungen Ausdruck vom: 20.02.2014 Seite: 6/7 Anlage/n: - Entwurf der Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzept für das Projekt Soziale Stadt Aachen-Nord 2015-2019 - Aktuelle Zeit- und Kostenplanung Vorlage Dez III/0014/WP16 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 20.02.2014 Seite: 7/7 Aachen-Nord 2015-2019 Soziale Stadt Aachen-Nord Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzepts - Entwurf - www.aachen.de/aachennord Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 1 / 72 Impressum Soziale Stadt Aachen-Nord Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzepts 2015-2019 - Entwurf zur Beratung im Hauptausschuss am 12.03.2014 Herausgeber: Stadt Aachen - Der Oberbürgermeister Bearbeitung: Dezernat für Planung und Umwelt Fabian Kumkar Fachbereich Wirtschaftsförderung / Europäische Angelegenheiten Maria van den Busch stadtteilbüro aachen nord Silke Gärtner, Nicole Meyr www.aachen.de/aachennord Externe Beratung: Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Dipl.-Geogr. Ursula Mölders Neumarkt 49, 50667 Köln www.stadtplanung-dr-jansen.de Ein besonderer Dank geht an alle, die sich auf den Veranstaltungen Dialog Aachen-Nord und auf anderem Weg in die Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzept eingebracht haben. Aachen, Februar 2014 Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 2 / 72 Inhaltsverzeichnis Update ............................................................................................................ 3 Der Einstieg in die Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzepts Aachen-Nord .................... 3 Das Bearbeitungsprogramm....................................................................................................... 3 Aktualisierung der Einordnung der Fortschreibung in städtische Gesamtplanungen und Strategien . 4 A: Der Norden in Kürze – Städtebauliche Struktur, Kennziffern und Charakteristika ............................................................................................... 6 Lage......................................................................................................................................... 6 Innerstädtische Gründerzeitviertel: Rehm- und Ungarnplatzviertel............................................... 7 Jülicher Straße .......................................................................................................................... 7 Gut Kalkofen ............................................................................................................................ 8 Unterteilung in Quartiere ........................................................................................................... 9 Soziale Kontextindikatoren ...................................................................................................... 10 B: Der Blick zurück – Projekte und Strukturen, Erfolge und Erfahrungen .. 11 Überblick über die bisher umgesetzten Projekte ........................................................................ 11 Fazit und der Blick zurück ........................................................................................................ 20 C: Der Blick voraus – Strategien, Schwerpunkte und Ziele bis 2019 ............. 21 Strategien .............................................................................................................................. 21 Schwerpunkte ......................................................................................................................... 22 Ziele....................................................................................................................................... 22 D: Das Programm – Handlungskonzept für die zweite Förderphase............ 23 Schwerpunkt Quartier Feld- und Liebigstraße ............................................................................ 23 Schwerpunkt Wohnen und Wohnumfeld ................................................................................... 30 Schwerpunkt Lokale Ökonomie ................................................................................................ 38 Schwerpunkt Jülicher Straße .................................................................................................... 44 Nahmobilität, Aufenthaltsqualität und Spielangebote im Rehm- und im Ungarnplatzviertel .......... 52 Projektfortführung Quartier Wiesental ...................................................................................... 54 Projektfortführung – Spielorte ................................................................................................. 57 Prozessgestaltung, Stadtteilbüro und soziale Infrastruktur ......................................................... 60 Projektübersicht 2015-2019..................................................................................................... 69 E: Ausblick – Eine nachhaltige Zukunft für einen vielfältigen Stadtteil ..... 71 Anhang: Kriterienkatalog „Familienfreundliche Stadtplanung“ .................................................. 72 Fotonachweis: Sofern nicht anders angegeben, sind die Fotos innerhalb des Dokuments von der Stadt Aachen oder von Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH In dem nachfolgenden Text verwenden wir eine geschlechtsneutrale Sprache. Bei der konkreten Ansprache von Personen werden sowohl die weiblichen als auch die männlichen Personen genannt, z. B. „Bewohnerinnen und Bewohner“. Sollte aus Versehen oder aus Gründen der besseren Lesbarkeit an einigen Stellen nur die männliche Form, z. B. „Akteure“ gewählt sein, meinen wir aber immer auch die weiblichen Personen, nämlich die Akteurinnen. Selbstverständlich sind für uns immer Männer und Frauen gleichzeitig, gleichgestellt und chancengleich angesprochen. Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 3 / 72 Update Der Einstieg in die Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzepts Aachen-Nord In den Jahren 2008 und 2009 erarbeitete die Stadt Aachen gemeinsam mit Akteuren aus dem Stadtteil, unterstützt durch die Planungsbüros BASTA und Planungsgruppe Stadtbüro, das Integrierte Handlungskonzept für Aachen-Nord. Das Handlungskonzept bildete die Grundlage für den Antrag zur Aufnahme in das Bund-Länder-Programm Soziale Stadt, dem die zuständige ressortübergreifende Arbeitsgruppe des Landes Nordrhein-Westfalen gefolgt ist: Im Dezember 2009 wurde der Stadtteil Aachen-Nord in das Programm Soziale Stadt aufgenommen. Für die Bearbeitung des Programms ist eine Laufzeit von 10 Jahren vorgesehen, aufgeteilt in zwei Förderabschnitte 2010-2014/5 und 2014/5-2019. Die Projekte der ersten Förderphase bis 2014 befinden sich derzeit in Umsetzung. Die Arbeits- und Beteiligungsstrukturen sind aufgebaut, das Stadtteilbüro und die Beratungsangebote etabliert und erste Projekte umgesetzt. Viele der baulichen und städtebaulichen Projekte sind in einer umsetzungsreifen Planungsphase und werden bis zum Abschluss der ersten Förderphase innerhalb der Bewilligungszeiträume abgeschlossen sein. Für die zweite Förderphase 2015-2019 werden mit dieser Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes auf Basis der Erstkonzeptes die konkretisierten Ziele und Projekte benannt. Die im Konzept 2009 für die zweite Phase projektierten Maßnahmen wurden auf ihren Bestand überprüft, fortgeschrieben und vertieft. Veränderte Rahmenbedingungen, neu identifizierter Bedarf und Erfahrungen aus der ersten Projekthälfte haben auch dazu geführt, dass Projekte entfallen, dafür aber neue hinzugekommen sind. Mit dieser Fortschreibung werden im Gegensatz zur Erstbeantragung mit einem sehr umfassenden Ansatz aufgrund der bisherigen Erfahrungen nur die Projekte in die Antragstellung gebracht, die erste Förderpriorität haben. Eine weitere Ausdifferenzierung wurde hier bewusst nicht vorgenommen. Die vorliegende Fortschreibung integriert die vielen engagierten, ressortübergreifenden Ergebnisse von Diskussionen mit der Verwaltung, der Politik, vor allem aber mit den Bewohnerinnen und Bewohnern in Aachen-Nord. Der Bericht gliedert sich in folgende Kapitel: A: Der Stadtteil in Kürze – Städtebauliche Struktur, Kennziffern und Charakteristika B: Der Blick zurück – Projekte und Strukturen, Erfolge und Erfahrungen C: Der Blick voraus – Handlungsschwerpunkte, Strategien und Ziele bis 2019 D: Das Programm – Projekte und Maßnahmen für die zweite Projektphase E: Der Ausblick – Eine nachhaltige Zukunft für einen vielfältigen Stadtteil Das Bearbeitungsprogramm Zur Erarbeitung der Fortschreibung des Integrierten Handlungsprogramms beauftragte die Stadt Aachen im Juni 2013 Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH. Folgende Inhalte wurden bearbeitet: - Deskresearch, Analyse von Fortschrittsberichten, Projektdokumentationen und Materialien der Öffentlichkeitsarbeit Festlegen der Handlungsschwerpunkte Diskussion der Ziele zu den einzelnen Handlungsschwerpunkten im Dialog Aachen-Nord, der öffentlichen Auftaktveranstaltung mit 80 Akteuren und Bewohnern Erstellung eines Exposés als Zwischenbericht und Diskussionsgrundlage Expertengespräche mit Stakeholdern Fortführung des Dialogs Aachen-Nord mit vier Themenabenden zu den Handlungsschwerpunkten mit dem Ziel, gemeinsam mit Bewohnerschaft und Akteuren Projekte zu konkretisieren Beratung der Ergebnisse in den Entscheidungsgremien Zusammenstellung der Fortschreibung als Grundlage für die weitere Beantragung von Projektmitteln Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 4 / 72 Der vorliegende Bericht ist ein Gemeinschaftsergebnis von vielen Autoren. Einige Textbausteine in dem hier vorliegenden Bericht wurden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt Aachen und dem Team des Stadtteilbüros Aachen-Nord erarbeitet. Zudem wurden bestehende Texte vor allem aus den Fortschrittsberichten übernommen. Im Rahmen der Analyse wurden maßgeblich das IHK Aachen-Nord 2009, die Fortschrittsberichte aus den Jahren 2012 und 2013 sowie die Protokolle zu Ausschusssitzungen und Lenkungsgruppensitzungen genutzt. Aktualisierung der Einordnung der Fortschreibung in städtische Gesamtplanungen und Strategien Das Projekt Soziale Stadt Aachen-Nord ist verknüpft mit verschiedenen integrierten und fachlichen Konzepte und Plänen. Wesentliche Rahmenbedingungen wurden im Handlungskonzept 2009 beschrieben. In einigen Bereichen wurden umfangreichere Änderungen der Planungen vorgenommen, die in ihrer Bedeutung für Aachen-Nord kurz dargestellt werden. An erster Stelle ist der Prozess Aachen*2030 zu nennen, der einen Masterplan für die räumliche Entwicklung Aachens als erste und einen neuen Flächennutzungsplan als zweite Stufe enthält. Der Rat der Stadt Aachen hat die erste Version des Masterplans am 19. Dezember 2012 beschlossen. Er wird konstant fortgeschrieben werden. Gleichzeitig wurden die Arbeiten am Flächennutzungsplan begonnen. In der folgenden Tabelle werden die unmittelbar für Aachen-Nord relevanten Ziele nach Handlungsfeldern differenziert dargestellt. Masterplan Aachen*2030: Ziele für Aachen-Nord in Stichworten (Auswahl) Wohnen Wirtschaft Hochschule Lebensumfeld Mobilität Stadt-Bau-Kultur Freiraum Natur und Umwelt Klimaschutz, Klimaanpassung Wohnraumangebote schaffen, Quartiersentwicklung forcieren, Qualitätsverbesserung des Gebäudezustands sowie klimagerechte Ausrichtung, Immissionsschutz an Hauptverkehrsstraßen Bestehendes Gewerbegebiet restrukturieren, Sicherung des Gleisanschlusses, Standort für erheblich emittierende Betriebe sichern, Sicherung und Entwicklung gemischt genutzter Quartiere Verknüpfung FuE, flexible Wohnangebote schaffen Lebensräume mit vorrangigem Handlungsbedarf, u.a. zum Thema Migration, Fortsetzung „Soziale Stadt“-Maßnahmen, Bewegungsräume schaffen (Zugänglichkeit verbessern, Kur- und Stadtgarten) Magistralen stärken (Jülicher Straße und Adalbertsteinweg), Verknüpfung verschiedener Mobilitätsarten stärken Aufwertung der Stadteingänge, Städtebauliche Neuordnung / Aufwertung Alt-Gewerbestandorte, neue Nutzungsmischungen fördern, InWert-Setzung historisch bedeutsamer Quartiere, historische Park- und Friedhofsanlagen qualifizieren (Ostfriedhof, Kur- und Stadtgarten), Bestandteil „Aachen macht Kultur“ durch Vernetzung der Kultureinrichtungen Innenstadt – Aachen-Nord „Grünfinger“ dauerhaft sichern (Kalkofen) und fortführen, innenstadtnahe Bachtäler sichern, innerstädtische Grünverbindungen stärken, Parkanlagen und innerstädtische Grünflächen qualifizieren, Defizitflächen Grünversorgung verringern, Ausbau überregionaler Freizeitwege (Radweg Aachen – Jülich) Renaturierung von Fließgewässern (Wurm), Überschwemmungsgebiete von Bebauung freihalten (teilweise Wiesental), Erhalt von Belüftungsbahnen (Kalkofen), Berücksichtigung geringer Grundwasserflurabstände, Erhalt und Aufbau eines Biotopverbundsystems, Projektidee: 10.000 Bäume Abwärmenutzung aus Kanalnetz, Klimaschutzsiedlung entwickeln, Anpassung an Starkniederschläge, energetische Gebäudesanierung, Wärmeinseln (Vorsorge gegen Hitzestress), Nutzung industrieller Abwärme prüfen Quelle: Stadt Aachen 2013: Aachen*2030 – Masterplan Die dargestellten Ziele stimmen in hohem Maße mit den Entwicklungszielen des Projekts Soziale Stadt Aachen-Nord überein. Für die Umsetzung im Rahmen des Projekts müssen Schwerpunkte gewählt werden, der Masterplan gibt aber darüber hinaus wichtige Richtungshinweise. Herausgestellt wird im Masterplan erneut die Bedeutung von Aachen-Nord für die Stadtentwicklung Aachens. Diese gesamtstädtische Bedeutung ist auch die Grundlage für die Förderung durch das Bund-Länder-Programm Soziale Stadt. Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 5 / 72 Der Flächennutzungsplan wird nach dem aktuellen Vorentwurfsstand für Aachen-Nord keine wesentlichen Änderungen im Vergleich zum bestehenden Flächennutzungsplan aufweisen. Weitere städtebauliche und verkehrliche Planungen mit Relevanz für Aachen-Nord sind insbesondere das Innenstadtkonzept 2022, das Integrierte Handlungskonzept Haaren, die Verkehrsentwicklungsplanung Aachen und auf konkreterer Ebene der Maßnahmenplan Radverkehr. Derzeit wird das Innenstadtkonzept 2002 zum Innenstadtkonzept 2022 fortgeschrieben. Auswirkungen auf Aachen-Nord werden insbesondere die Entwicklung des Bushofgeländes an der Peterstraße sowie eine Stärkung der Fuß- und Radwegeverknüpfung zwischen Innenstadt über die Promenadenstraße in das Rehmviertel (Maxstraße) haben. Das Integrierte Handlungskonzept Haaren schließt räumlich unmittelbar nordöstlich an Aachen-Nord an. Bedeutung wird insbesondere die Gestaltung der Jülicher Straße im Übergang zwischen Haaren und Aachen-Nord sowie ebenfalls die Stärkung der Fuß- und Radwegeverbindung entlang der Wurm haben. Ein sehr umfangreiches Projekt ist die aktuell in Erarbeitung befindliche Verkehrsentwicklungsplanung Aachen. Derzeit sind noch keine konkreten Maßnahmen im kleinräumigen Maßstab identifizierbar. Die Stadt Aachen beabsichtigt aber, das Handlungsfeld Mobilität stärker als bisher in die Arbeit in Aachen-Nord einzubringen. Aus diesem Grund werden sich verschiedene Verknüpfungen ergeben, die zu Synergieeffekten führen können. Aachen-Nord könnte für einige allgemeine Ziele Vorreiter für die weitere Entwicklung und die Umsetzung werden. Sektoraler Bestandteil der Verkehrsplanung ist der Maßnahmenplan Radverkehr. Im Juli 2013 hat der Mobilitätsausschuss der Stadt Aachen die Planung für weitere Radverkehrsanlagen entlang der Hauptverkehrsstraßen beschlossen. In Aachen-Nord werden der Adalbertsteinweg, die Stolberger Straße, die Joseph-vonGoerres-Straße und die Peliserkerstraße für den Radverkehr aufgewertet. Besonders die Jülicher Straße bietet infrastrukturell weiteren Handlungsbedarf. Insbesondere für das Handlungsfeld und den Schwerpunkt Wohnen und Wohnumfeld ist die „Aachen Strategie Wohnen“ wichtig. Die Strategie wurde im Dezember 2010 im Rat vorgestellt. Bausteine mit direkter Relevanz für Aachen-Nord sind die Handlungsschwerpunkte „Öffentlich geförderter Wohnungsbau/bezahlbarer Wohnraum“ (aufgrund hoher Relevanz bezahlbaren Wohnraums in Aachen-Nord), „Qualitätsverbesserung im Wohnungsbestand“ (insbes. energetische Sanierung und Barrierefreiheit“), „Innerstädtisches Wohnen/Grundstücksmobilisierung“ sowie „Aufwertung von Stadtquartieren“. Die „Aachen Strategie Wohnen“ wird aktuell fortgeschrieben. Besonders wichtig ist dabei eine Betrachtung des Teilwohnungsmarktes mit Blick auf für AachenNord spezifischen Handlungsbedarf und Chancen. Einen besonderen Fokus lenkt die Stadt Aachen auf die Familien- und Kinderfreundlichkeit. Die Internetseite der Stadt Aachen symbolisiert mit einem breiten Informations-, Unterstützungs- und Hilfeangebot die Bedeutung und Wertschätzungen von Familien in der Stadt. Die Ziele der Sicherung der Familienfreundlichkeit im Detail sind: - Sicherung und Verbesserung der konkreten Lebensbedingungen der Familien in der Stadt Aachen Beteiligung der Familien, Kinder und Jugendliche an der Entwicklung ihres Lebensumfeldes Sensibilisierung für die Bedürfnisse und Gefährdungen der Familien Sicherung der attraktiven Wohnstadt Aachen mit hoher Lebensqualität für Familien Verbesserung der Lebens- und Umfeldsituation für Kinder, Jugendliche und Familien Modellhaft verfolgt die Stadt Aachen u. a. seit 2013 in einem breiten Ansatz das Projekt „Familienzeitpolitik“. Gemeinsam mit 40 anderen Städten macht die Stadt Aachen „Familien-zeitpolitik“ zu einer kommunalen Aufgabe. Politik, Verwaltung, Wirtschaft und viele andere Partner arbeiten eng – auch über übliche Bereichsgrenzen hinweg – zusammen. Weitere Pläne und Konzepte der Stadt Aachen wie beispielsweise der Sozialentwicklungsplan werden ebenfalls fortgeschrieben. Die Erkenntnisse und Ergebnisse fließen in die Projektarbeit ein. Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 6 / 72 A: Der Norden in Kürze – Städtebauliche Struktur, Kennziffern und Charakteristika Lage Das Programmgebiet Aachen-Nord befindet sich im Stadtbezirk Aachen-Mitte und erstreckt sich in nordöstlicher Ausdehnung bis an den Stadtbezirk Haaren (Berliner Ring und Wurmbach). Im Westen wird es von der Innenstadt (Heinrichsallee) und im Süden vom Frankenberger Viertel entlang des Adalbertsteinwegs, der Stolberger Straße und dem ehemaligen Fördergebiet der Sozialen Stadt Aachen-Ost (Joseph-von-Görres-Straße, Peliserkerstraße und der Bundesautobahn A 544 bis Höhe Berliner Ring) begrenzt. Jenseits des Grünen Wegs nordwestlich des Projektgebiets schließen sich Einzelhandelsbereiche, der Sportpark Soers und schließlich der Landschaftsraum Soers an. Das Programmgebiet ist eine seit Mitte des 19. Jahrhunderts gewachsene Erweiterung des Aachener Stadtkerns entlang der Achse Jülicher Straße. Aachen-Nord ist daher ein heterogener Stadtteil, der sich aus sehr unterschiedlich geprägten Bereichen zusammensetzt, die auch nicht über eine gemeinsame Stadtteilidentität verfügen. Das Gebiet wurde im Integrierten Handlungskonzept 2009 in drei Bereiche unterteilt: 1. in die Jülicher Straße, 2. in das Rehm- und Ungarnplatzviertel und 3. in das private Gut Kalkofen. Die drei Teilräume weisen eine heterogene Bebauungs-, Siedlungsund Sozialstruktur auf. Zur besseren Verortung von Projekten wurden die drei Räume in sieben Quartiere unterteilt. Das Gebiet umfasst eine Gesamtfläche von ca. 300 Hektar und ist der Wohnraum und Heimat für ca. 15.500 Bewohner und Bewohnerinnen, von denen ca. 25 % eine ausländische Staatsbürgerschaft besitzen. Im Vergleich zur Gesamtstadt wohnen in Aachen-Nord überdurchschnittlich viele Kinder im Vorschulalter, aber auch der Anteil der Single-Haushalte ist, bezogen auf den gesamtstädtischen Durchschnitt, mit über 60 % überdurchschnittlich hoch. Ebenso liegt der Anteil der Langzeit- und Arbeitslosen weit über den städtischen Vergleichswerten. Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 7 / 72 Innerstädtische Gründerzeitviertel: Rehm- und Ungarnplatzviertel Die an die Innenstadt angrenzenden gründerzeitlichen Rehm- und Ungarnplatzviertel sind ab den 1860er-Jahren in den Spätzügen der Industrialisierung entstanden. Die Viertel waren als Arbeiterwohnstandorte geplant und errichtet worden und besaßen insbesondere in vielen Blockinnenbereichen gewerbliche und kleinindustrielle Nutzungen. Bis heute weist der Bereich eine hohe Einwohnerdichte auf; zwei Drittel der Einwohnerinnen und Einwohner des Programmgebiets haben hier ihren Lebensmittelpunkt. Der westliche Teil ist im Schwerpunkt durch Gründerzeitbebauung geprägt während im östlichen Teil zumeist Arbeiterwohnungen der 20/30er-Jahre dominieren. Zentral innerhalb der Viertel liegen die Identität stiftenden Plätze Rehmplatz und Ungarnplatz. An das Rehmviertel anschließend liegt der unter Denkmalschutz stehende Ostfriedhof, der für die Anwohner auch ein attraktiver Erholungsraum ist. Im Nordwesten dieses Viertels befinden sich der Kurund der Stadtgarten sowie weitere öffentliche Freiräume, die der Naherholung in noch größerem Maße dienen. Rehm- und Ungarnplatzviertel werden von zwei Hauptverkehrsachsen, der Jülicher Straße und der Autobahnanbindung an die A 544, Blücherplatz und Europaplatz, durchzogen. Der Bereich um den Europaplatz als „Eingangstor“ zur Aachener Innenstadt wird von ca. 25.000 Autos täglich passiert. Durch diese beiden Achsen ist an dieser Stelle ein bedeutsamer Verkehrsknotenpunkt entstanden. Jülicher Straße Die Jülicher Straße und ihr Umfeld ist – großräumlich betrachtet – eine Gemengelage aus altindustriellen Bereichen, industriellen und gewerblichen Flächen, Kulturstandorten, Wohnbebauung und aus der Handels- und Dienstleistungsnutzung direkt an der Jülicher Straße. Bezogen auf die Wohnbebauung sind Wohnquartiere aus unterschiedlichen Jahrzehnten vorhanden, In direkter Nähe zu den Industrieanlagen wurden architektonisch interessante Werkswohnungen errichtet, die allerdings sehr sanierungsbedürftig sind. Die Industrieansiedlungen an der Jülicher Straße reichen zurück bis in die 1840er-Jahre (Talbot/Bombardier). Die Lagegunst des Standorts zeichnete sich schon früh sowohl durch die Topografie als auch durch die Hauptwindrichtung in Relation zur Lage der Aachener Innenstadt aus. Der gesamte Industrie- und Gewerbestandort befindet sich seit Jahren durch Werksschließungen, Strukturwandel und Wirtschaftskrise, aber auch durch Neuansiedlungen in einem stetigen Wandel. Firmen wie Zentis, Talbot Services (ursprünglich Talbot, danach Bombardier), das Krantz-Center, der „Alte Schlachthof“, das Technologiezentrum und die Firmen am Grünen Weg machen jedoch deutlich, welche bedeutende Rolle Aachen-Nord als Gewerbe- und Wirtschaftsstandort übernimmt. Zunehmend siedeln sich auch Unternehmen der Kreativwirtschaft an. Durch die zugleich innerstädtische und verkehrsgünstige Lage werden zumindest gut erschlossene und nicht anderweitig problematische frei werdende Flächen und Hallen schnell neu vermarktet. Hervorzuheben ist das Gebiet „Alter Schlachthof“, bei dem sowohl alte Hallen umgenutzt werden als auch innovative Dienstleister sich in modernen Neubauten ansiedeln. Andere, schwierigere Grundstücke oder Grundstücksteile haben jedoch substanzielle Vermarktungsschwierigkeiten. Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 8 / 72 Mitten durch Aachen-Nord verläuft die Jülicher Straße. Die Jülicher Straße ist insbesondere im Abschnitt zwischen Hansemann- und Blücherplatz als Hauptausfallstraße und Verbindung zum Europaplatz durch ein sehr hohes Verkehrsaufkommen belastet. Ihr Charakter wird bestimmt durch Geschwindigkeit und die Vierspurigkeit sowie durch die Straßenraumgestaltung, in welcher der PKW- bzw. LKW-Verkehr dominiert. Die Jülicher Straße ist neben dieser Belastung eine Straße, die durch die Anordnung von Handel, Gewerbe und Wohnungen viele verschiedene Funktionen und Nutzungsansprüche erfüllen muss. Wünschenswert wären ein Umbau und eine Neugestaltung zu Gunsten aller Verkehrsteilnehmer, weg vom „Schnellstraßencharakter“ der Straße hin zu einem innerstädtischen Charakter. Die Jülicher Straße ist für Aachen-Nord ein wichtiger Standort für Handel und Dienstleistungen sowie für Einrichtungen der Kunst und Kultur; im Einzugsbereich der Jülicher Straße befinden sich zudem viele soziale Einrichtungen. Auch wenn einzelne Leerstände und Unternutzungen vorhanden sind, bietet das Angebot auf der ganzen Länge der Jülicher Straße eine ausreichende Nahversorgung. Nach Aussagen von Akteuren auf der Auftaktveranstaltung wird die Dominanz des Verkehrs zwar negativ wahrgenommen; die Straße bietet aber durch günstige Mieten, teilweise schöne und begrünte Innenhöfe und die gute Erreichbarkeit auch viele Vorteile. Sie ist zudem ein Ort der Kommunikation und der Identifikation. Grün- oder öffentliche Freiräume sind im engeren Einzugsbereich der Jülicher Straße nicht vorzufinden. Allerdings konnte das Naherholungsangebot in den letzten Jahren verbessert werden. Als nächste Erholungsfläche für die Bewohner und Bewohnerinnen rund um die Jülicher Straße stehen der LuFo-Park, der zusammenhängende Kurgarten, der Stadtgarten, der Farwickpark und die Carolus-Thermen zur Verfügung; auch die Wander- und Radwege entlang des Wasserlaufs der Wurm haben einen hohen Erholungswert. Er führt vom Europaplatz aus direkt am Gut Kalkofen vorbei und verläuft bis in die Soers. Gut Kalkofen Der dritte Teilraum ist gemäß des Integrierten Handlungskonzeptes 2009 der Bereich um das (Ritter-) Gut Kalkofen im Südosten. Es handelt sich dabei um eine private Grünfläche, die im Südosten von der A 544, im Nordwesten vom Bachlauf der Wurm und im Nordosten vom Berliner Ring begrenzt wird. Diese Freifläche ist von hoher ökologischer Bedeutung, dient als Frischluftschneise und soll langfristig zum Stadtgebiet hin geöffnet werden. Dieser Raum ist, abgesehen vom Baudenkmal des Gutsgebäudes, im Wesentlichen unbebaut. Die Grünfläche, an deren Nordseite der Wurmradweg in Richtung Europaplatz verläuft, ist im Landschaftsplan der Stadt Aachen geschützt. Der Bereich wird in der Fortschreibung des Handlungskonzepts nicht weiter berücksichtigt. Gleichzeitig verfolgt die Stadt insgesamt weiterhin das Ziel, dem Hochwasserschutz an der Wurm ein stärkeres Gewicht zu geben. Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 9 / 72 Unterteilung in Quartiere Innerhalb der zwei Bereiche von Aachen-Nord, die in der Fortschreibung weiter berücksichtigt werden, standen bereits im Handlungskonzept 2009 Quartiere im Mittelpunkt, die auch im Folgenden zu einer genaueren Verortung der Projekte herangezogen werden sollen: - Rehmviertel (alte Bezeichnung „Zwischen Rehmplatz, Blücherplatz und Hohenzollernplatz“) Ungarnplatzviertel (alte Bezeichnung: „Rund um den Ungarnplatz“) Quartier Wiesental (alte Bezeichnung „Zwischen Wurm und Jülicher Straße“) Quartier Feld-/Liebigstraße (alte Bezeichnung „Zwischen Prager Ring und Altem Schlachthof“) Zwischen Altem Schlachthof und Nordbahnhof Gewerbering Zusätzlich wird die Jülicher Straße in ihrer gesamten Länge zwischen Hansemannplatz und Haaren als ein weiterer Aktionsraum betrachtet. Quelle: Kartengrundlage Stadt Aachen, Darstellung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 10 / 72 Soziale Kontextindikatoren Kontextindikator Programmgebiet Wohnberechtigte Bevölkerung (Anzahl Personen) Gesamtstadt 15.529 246.865 5,5% 4,7% 14,1% 14,2% 18,0% 13,7% 24,8% 14,0% Deutsche mit zweiter Staatsbürgerschaft in % der Bevölkerung Saldo der Zu-/Fortgezogenen in % der Bevölkerung (im Mittel der letzten drei Jahre) 7,3% 4,4% - + 0,2% Zuzüge Nichtdeutscher in % der Zuzüge insgesamt 34,1% 29,6% Fortzüge Nichtdeutscher in % der Fortzüge insgesamt 33,8% 25,2% Arbeitslosengeld-II-Empfänger (ALG II) an der Bevölkerung zwischen 18- und 64- Jahren in % an der Gesamtzahl und absolut ( arbeitslose erwerbsfähige Hilfsbedürftige ) Anteil der ALG-II-Empfänger an der nichtdeutschen Bevölkerung zwischen 18- und 64 Jahren in % an der Gesamtzahl und absolut Arbeitslose in % der Bevölkerung zwischen 18- und 64 Jahren an der Gesamtzahl und absolut 10,84% (1.221) 11.260 5,19% (8.688) 167.314 14,82% (477) 3.219 9,48% (2.598) 27.418 12,65% (1.424) 11.260 6,78% (11.343) 167.314 Wohnfläche je (Wohnberechtigter) Person in qm Keine Angaben Keine Angaben Übergangsquote zum Gymnasium in %, im Programmgebiet Übergänger der Grundschulen Passstraße und Feldstraße 38,0 % 52,8 % Wahlbeteiligung (Kommunalwahlen 2004) in % 43,0 % 56,3 % unter 6-Jährige in % der Bevölkerung unter 18-Jährige in % der Bevölkerung 18- unter 25-Jährige in % der Bevölkerung Nichtdeutsche in % der Bevölkerung Quelle: Stadt Aachen, Bevölkerungszahlen Stand 31.12.2011 Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 11 / 72 B: Der Blick zurück – Projekte und Strukturen, Erfolge und Erfahrungen Überblick über die bisher umgesetzten Projekte Nach einer Konkretisierungsphase wurde aus dem sehr umfassenden Ansatz des Integrierten Handlungskonzepts 2009 eine für die erste Förderphase realisierbare Auswahl von Projekten vorgenommen. Besonders wichtig waren der Aufbau der Arbeitsstrukturen, die Einrichtung und das Besetzen des Stadtteilbüros sowie der Aufbau von Beteiligungs- und Beratungsstrukturen, sodass zu allen baulichen Projekten eine intensive Beteiligung der Akteure und der Bewohnerschaft erfolgen konnte. In der ersten Projektphase wurden elf bauliche Projekte auf den Weg gebracht. Trotz einiger Verzögerungen befinden sich alle Projekte im Blick auf den im Förderbescheid festgelegten Durchführungszeitraum innerhalb der zeitlichen Fristen, sodass die Fertigstellung nahezu aller baulichen Projekte bis Ende 2014 gewährleistet ist. Aufgrund förderrechtlicher Bestimmungen besteht für den zweiten Bauabschnitt des DEPOTs eine Fertigstellung bis Ende 2015. Die nicht-investiven Projekte haben ebenfalls eine aktuell bewilligte Laufzeit bis Ende 2014. Insbesondere für Stadtteilmanagement und Verfügungsfonds ist ein nahtloser Übergang in die neue Bewilligung essenziell. 2. Förderabschnitt 1. Förderabschnitt Maßnahme 2010/11 Umsetzung Planung Planung Planung Vorbereitung MLK-Schulhof Spielplatz Wiesental Planung Spielplatz Talbotstraße Freizeitanlage Talstraße Spiellinie V. Mobilisierung privater Wohnungseigentümer Vorbereitung Planung Quartier Wiesental Weitere Projekte 2015 20162019 Fertigstellung 2. BA Umsetzung Umsetzung Umsetzung Vorbereitung Planung und Umsetzung Fortsetzung Umsetzung Planung Umsetzung Planung Umsetzung Fortsetzung Planung Umsetzung Fortsetzung Umsetzung Park des Ludwig Forums Stadtteilmanagement Verfügungsfonds 2014 Vorbereitung Oberplatz Rehmplatz Wenzelplatz Spielorte 2013 Planung Stadtteilzentrum DEPOT Rehm-Plätze 2012 V. Umsetzung Umsetzung Umsetzung Umsetzung Vorbereitung / Planung Fortsetzung Fortsetzung Fortsetzung Fortsetzung Planung / Umsetzung Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 12 / 72 Bauliche Projekte sowie Stadtteilbüro 2010-14 Quelle: Stadt Aachen Im Folgenden werden die Projekte und Handlungsansätze der ersten Förderphase nach Handlungsfeldern aufgeführt und kurz beschrieben. Dabei werden Ziele, Umsetzungsschritte und Projektergebnisse aufgeführt. Stadtteilzentrum DEPOT Ein besonderes Highlight für das Programmgebiet ist der Umbau des ehemaligen Straßenbahndepots zu einem integrativen und multifunktionalen öffentlichen Stadtteilzentrum „DEPOT“. Mit dem DEPOT werden die Projekte viTalStation/ Stadtteilzentrum und die Entwicklung einer sogenannten KreativFabrik gemeinsam umgesetzt. Das DEPOT ist das zentrale Vorhaben für die gesamte Projektumsetzung. Es werden sowohl Einrichtungen aus dem sozialen Bereich als auch Akteure aus verschiedenen kreativen und kulturellen Milieus gemeinsam unter einem Dach arbeiten, sich vernetzen und aktiv für den Stadtteil einsetzen. Mit diesem Projekt werden insbesondere die drei Zielsetzungen verfolgt: soziale Stabilisierung des Stadtteils, kulturelle und öffentliche Ausstrahlung und Förderung der lokalen Ökonomie. Die Planungen zum Umbau des ehemaligen Straßenbahndepots starteten im Jahr 2011. Ein Jahr später wurde gemeinsam mit allen potenziellen Nutzergruppen und angesprochenen Akteuren das erste Raum- und Nutzungskonzept entwickelt. Im Folgenden wurde die Entwurfsplanung unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Beteiligungsverfahren in Auftrag gegeben, die einschließlich einer Kostenkalkulation bis September 2012 erstellt wurde. Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 13 / 72 Das Gesamtbudget für das Projektvorhaben von 9,4 Mio. € wurde in Abstimmung mit dem Fördermittelgeber in zwei Bauabschnitte aufgeteilt. Im ersten Bauabschnitt wird das Verwaltungsgebäude umgebaut, im zweiten Bauabschnitt dann das eigentliche DEPOT. Quelle: pbs Architekten Besonders hervorzuheben ist, dass durch die gemeinsame Planungsphase und die vielfältigen gemeinsamen Kunst- und Beteiligungsaktionen wie z. B. der überaus gut besuchten Kettenreaktion die von Beginn an angestrebte Nutzerzusammensetzung beibehalten bzw. gefestigt werden konnte. So haben sich im gesamten Entwicklungsprozess bereits verschiedenste Kooperationen zwischen sozialen und kreativen Einrichtungen gebildet, die derzeit immer weiter ausgebaut werden. Im Laufe des Projektvorhabens wird es weitere Aktionen geben, welche die Kooperationen der zukünftigen Nutzer und Einrichtungen des Stadtteils unterstützen. Hierdurch lässt sich erkennen, dass das Erreichen der o. g. Zielsetzung des Projektvorhabens bereits auf einem guten Weg ist. Rehm-Plätze: Rehmplatz, Oberplatz und Wenzelplatz Das größte Projekt im öffentlichen Raum ist die Umgestaltung der zentralen Plätze im Rehmviertel. Die neue Gestaltung des Rehmplatzes wurde 2013 ausführlich mit den Bürgern diskutiert und geplant und wird bis 2014 baulich umgesetzt. Die Planung für die Umgestaltung des Platzes zeichnet sich durch eine sehr starke Orientierung auf die Bedürfnisse und Wünsche der Anwohnerinnen und Anwohner aus. Dabei wurden ungewöhnliche Wege der Beteiligung gewählt. Im Ergebnis der Beteiligung zeigte sich, dass die Wünsche und Anforderungen an den Rehmplatz sehr unterschiedliche, teilweise sogar gegensätzliche sind. Mit der entwickelten Planung sind die Landschaftsarchitektin sowie die Stadt Aachen zuversichtlich, dass das Leben unter dem Motto „draußen zuhause“ und insgesamt im Quartier einen deutlichen Attraktivitätsschub bekommt. Sicherzustellen sind auch die Unterhaltung und der Umgang der Nutzer mit den neu gestalteten Plätzen. Rehmplatz Der Entwurf des Rehmplatzes zeigt eine offene Raumstruktur, welche den Nutzern und Nutzerinnen ein großes Sicherheitsgefühl und eine gute Übersicht über die gesamte Platz-situation vermitteln soll. Sämtliche Bestandsbäume und -pflanzungen auf und um den Platz sollen erhalten bleiben und aufgewertet werden. Gleiches gilt für die Mosaikpflasterung des Gehwegbereiches um den Platz herum. Funktional bietet der Platz eine differenzierte Ein-teilung in verschiedene Zonen, die aufei- Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 14 / 72 nander abgestimmte Funktionen anbieten, welche nach Ergebnissen der Bürgerbeteiligung berücksichtigt wurden. Das Hauptaugenmerk liegt hier auf den partiellen, mit Betonelementen eingefassten Hochbeeten (Beton mit Weißzementanteil) und die Integration der mittigen Bestandsbäume. Das konzipierte und in einzelne Nutzungsbereiche gegliederte Band im Norden mit Elementen wie z. B. einer Hollywoodschaukel (ohne Dach), Spieltischen, einem Laufrad („Hamsterrad“), einer Tischtennisplatte und Fitnessgeräten bietet eine Abfolge von Ruhe- und Bewegungsräumen an, die Kommunikation fördern, aber auch das „für sich sein“ zulassen. Das sogenannte „Hamsterrad“ erfreut sich im Ergebnis der durchgeführten Beteiligung größter Beliebtheit und wird in das Konzept zur Umgestaltung integriert. Der Kleinkinderspielbereich im Westen besteht aus einer Sandspielfläche und einer Gummigranulat-Fläche, in die ein flaches Klettergerät und ein Trampolin integriert sind. Einzelne Wipp Elemente (teils aus dem Bestand) runden das Spielangebot ab. Das Erscheinungsbild der Mariensäule soll durch konservatorische Maßnahmen an dem Sockel und der Säule verbessert werden bzw. die Säule soll vor weiterem Verfall gesichert werden. Entlang des Rehmplatzes verläuft im nördlichen Straßenbereich der verrohrte Pau-/ Johannisbach. Eine akustische Hörbarmachung des Fließgewässers unter dem Rehmplatz in Form eines Hörrohrs zum Rohrlauf des Baches soll im nordwestlichen Bereich daran erinnern, denn der Bachlauf hatte in der Historie große Bedeutung für das Viertel. Im östlichen Teil des Platzes ist der Freiraum großzügiger gestaltet. Wichtigster Punkt ist hier als optionaler Bestandteil ein neuer Pavillon, der ein Café, Imbiss oder mehr sein kann und genügend Mobiliar für zahlreiche Gäste anbietet. Der freie Platzbereich ist weiterhin für größere Veranstaltungen wie z. B. kleine Märkte, Feste oder Anwohnerzusammentreffen gut nutzbar. Wenzelplatz Der sehr dominante Kletterfelsen auf dem Wenzelplatz soll einer offeneren, vor allem aber ungefährlicheren Raumstruktur weichen. Die bestehenden Bäume um den Platz sollen erhalten bleiben, da diese optisch wie funktional einen guten Rahmen für den Spielbereich des Platzes bieten. Ebenso bleiben die Pflasterungen um den Platz herum erhalten. Im Unterschied zum Bestand ist der Platz nun zweigeteilt: in einen kleinen Vorplatz als Treffpunkt und in den Hauptaufenthaltsbereich. Um die Bäume herum werden Aufenthaltsbereiche mit Bänken, Tischen und einzelnen Bewegungsgeräten konzipiert. Zugänglich ist der eingezäunte Bereich von Nord, Ost und West. Als Bodenbelag bleibt die wassergebundene Wegedecke erhalten und wird geringfügig nach Westen erweitert. Der Hauptspielbereich des Platzes ist eine große Spielfläche mit einer Kletterkombination und einer Einzelschaukel. Ergänzend zum Rehmplatz wendet sich das Spielgerät auch an Kinder und Jugendliche bis ca. 13 Jahre. Die Gerätekombination ist ebenfalls offen und ohne Engstellen konzipiert und ermöglicht eine hindernisfreie Nutzung auch für betreuende Eltern von bewegungseingeschränkten Kindern. Ergänzt wird das Spielangebot durch einen Sandbereich für Kleinkinder. Ein Ergebnis der Beteiligung ist, dass insbesondere im direkten Umfeld des Wenzelplatzes zahlreiche Familien mit bewegungseingeschränkten Kindern wohnen. Dem wurde in der Entwurfsplanung besonders Rechnung getragen. Die Belange dieser Kinder werden in der Form berücksichtigt, dass die Wasserpumpe auch mit dem Rollstuhl anfahrbar ist. Außerdem ist die Einfassung des Spielbereiches an zwei Stellen bodenbündig abgesenkt, sodass man mit dem Rollstuhl bequem auf die Flächen gelangen kann. Der Vorplatzbereich soll ausgestattet werden mit hereinragenden Sitzflächen um die Pflanzflächen, einer Tischtennisplatte und einem Baumpodest, welches optional entlang der Wenzelstraße ein bis zwei Mal eingesetzt werden kann, um auch Anwohner und Anwohnerinnen vor der Tür eine Sitzmöglichkeit zu bieten. Oberplatz Die Gliederung des Oberplatzes orientiert sich an den Bestandsbäumen des Platzes und bindet diese strukturell in die Planung ein. Zwischen den Bäumen am Platzrand entstehen Unterpflanzungen. Diese fassen den Platzbereich räumlich ein und schaffen damit eine Gliederung zwischen den äußeren Laufkorridoren und der inneren Platzfläche. Durch diese Struktur entsteht eine kontinuierliche Verbindung zwischen innen und außen. Auch die innen liegenden Bereiche sind durch He- Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 15 / 72 cken-/Staudenbänder gegliedert, um eine räumliche, aber auch funktionale Begrenzung einzelner Funktionen zu schaffen. Hauptmerkmale der Planung des Oberplatzes sind der westliche Spielbereich und ein MiniBallspielfeld. Der Spielbereich soll insbesondere ein Nutzungsangebot für Kinder schaffen. Er soll mit einer kleinen Gerätekombination, einem Trampolin, einer Nestschaukel und einer DoppelSchaukel ausgestattet werden. Die Schaukel steht in Fallschutzsand, der übrige Spielbereich ist aufgrund der Anforderungen des Baumschutzes mit einem Teppichvlies-Belag konzipiert. Bei der Ausgestaltung und Wahl der Geräte werden die Belange von bewegungseingeschränkten Kindern berücksichtigt. Das Spielfeld ist der Mittelpunkt und Aktivitätsort des Platzes. Das Mini-Spielfeld richtet sich besonders an Kinder und Jugendliche, die keine institutionellen Anlaufstellen oder Einrichtungen aufsuchen. Im Spielbereich sind Sitzmöglichkeiten für Erwachsene/Eltern in unmittelbarer Nähe zur Spielfläche vorgesehen. Pflanzungen bilden eine visuelle Abgrenzung des Spielbereiches und schaffen einen geschützten Innenbereich. Ein niedriger Zaun, der teilweise von der Bepflanzung gestalterisch eingebunden ist, soll zum einen verhindern, dass der Spielbereich für Hunde frei zugänglich ist und zum anderen, dass spielende Kinder in Richtung Steinkaulstraße laufen. Zugänge sind von Osten und Westen geplant. Für die künftige Ausstattung auf dem Oberplatz ist auch eine Hocker-/ Lehnenbank vorgesehen. Der nördliche Korridor des Platzes bleibt als Gehwegbereich erhalten. Sitzgelegenheiten auf der Nordseite sollen Raum zum Verweilen bieten und zum Beobachten des Geschehens auf dem Platz dienen. An der westlichen und östlichen Seite des Platzes sollen Fahrradbügel errichtet werden; diese sollen in einzelnen Parklücken positioniert werden. Hierdurch entfallen insgesamt 3 PKWParkplätze. Die Umgestaltungsmaßnahmen am Oberplatz konzentrieren sich auf die innere Platzfläche und den Vorbereich an der Steinkaulstraße. Spielorte In Aachen-Nord sind die Orte zum Spielen im öffentlichen oder auch im halböffentlichen Raum sehr unterschiedlich ausgestattet, insgesamt und oft aber wenig attraktiv. Zu diesen Orten gehören klassische öffentliche und halböffentliche Spielplätze, Stadtplätze mit Spielmöglichkeiten, Parks, zum Spielen freigegebene Schulhöfe, aber auch der öffentliche Raum im Allgemeinen. Ziel der Spielorte-Strategie und Zusammenfassung dieser unterschiedlichen Angebote ist, eine übergreifende Vernetzung der Spielorte zu erreichen. Dazu wurden verschiedene Zielgruppen von Kleinkindern, Kindern über Jugendliche und nicht zuletzt auch bis zu den Eltern berücksichtigt. Ziel der SpielorteStrategie ist aber auch, dort Maßnahmen außerhalb des Programms Soziale Stadt Aachen-Nord zu koordinieren, um weitere städtische Mittel zur Aufwertung und Unterhaltung von Spielplätzen zielgerichtet einzusetzen. Auf Grundlage der in 2012 erstellten „Strategie Spielorte“ wurden bzw. werden noch bis 2014 folgende Spielorte umgestaltet: - Spielplatz Wiesental Schulhof Martin-Luther-King-Schule Spielplatz Talbotstraße Spiellinie Stadtgarten - Ludwig Forum Auf verschiedenen Spielplätzen wurden zusätzlich bereits unmittelbar städtische Mittel mit dem Schwerpunkt Instandsetzung eingesetzt (z. B. Spielplatz Ungarnplatz/Stadtgarten, Spielplatz Wiesental, Spielplatz Talbotstraße). Park Ludwig Forum Der Park des Ludwig Forum für Internationale Kunst ist als neu interpretierter, zeitgemäßer Museumspark konzipiert. Er ist gleichermaßen auf Museumsbesucher wie auf Stadtteilanwohner abgestimmt. Durch Öffnung, Transparenz und sichtbar strukturierte Vegetation ist der Park attraktiv gestaltet. Ungewöhnliche Obst- und Blumenparzellen, aber auch spezielle Spielgeräte, Plattformen und Stege haben neue attraktive Orte geschaffen, die gleichermaßen erholsam, vergnüglich und anregend für die Sinne wirken. Zusätzliche Schulkooperationen und Veranstaltungen unter freiem Himmel beleben den Park und ziehen weitere Interessenten an. Das Pflücken von Obst ist erwünscht, Liegestühle können ausgeliehen werden. Der Park stellt somit ein integratives Angebot an die Anwohner dar. Zugleich entspricht das dem aktuellen internationalen Standard einer Begegnung von zeitgenössischer Kunst, Natur und Mensch und versteht sich somit als gleichwertiger Bestandteil des Ludwig Forums. Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 16 / 72 Die behutsame und akzentuierende Aufwertung des „LuFo-Parks“ durch die Landschaftsarchitekten atelier le balto geht mittlerweile in ihr viertes und somit letztes Jahr. Nach der „Neuentdeckung“ des Nils-Udo-Hügels im letzten Jahr diente die erste Aktionswoche 2013 der Fortführung bereits begonnener Maßnahmen in Hof und Park. Dazu gehörte auch das Auspacken der im letzten Jahr gepflanzten kleinen Palmen auf dem Hügel. Für 2014 stehen Maßnahmen im Fokus wie z. B. eine Rutsche auf dem Nils-Udo-Hügel, rund um das Amphitheater, weitere unkonventionelle Spielmöglichkeiten, Informationen über den Park und die Arbeit von atelier le balto. Zentral für den Erfolg dieses Projektes ist die Überführung in eine individuelle und behutsame Pflege und Unterhaltung, kombiniert mit der Fortführung und Ausweitung von Angeboten und Aktionen im Park durch das Forum und auch durch andere Akteure. Wohnen und Wohnumfeld Mobilisierung privater Eigentümer Im Jahr 2012 konnte altbau plus e.V. im Stadtteilbüro seine Arbeit auf Grundlage des abgestimmten Arbeitsprogramms aufnehmen. Es wurden zahlreiche Beratungsgespräche geführt, altbau plus e.V. wurde in Aachen-Nord bekannt gemacht, Thermografien finanziell unterstützt und Sanierungstreffs angeboten. Kontakte konnten über ein Eigentümerrundschreiben, bei Bürgerinformationen anderer Aachen-Nord-Projekte, über Pressearbeit, einen eigenen Informationsflyer, im Internet oder über direkte Gespräche auf der Straße geknüpft werden. Verbunden mit dem vorgesehenen Ende der Mobilisierung Ende 2014 stellt sich der gegenüber der ursprünglichen Planung deutlich verspätete Beginn als schwierig dar. Es ist zu befürchten, dass die Anlauferfolge nicht ausreichend verstetigt werden können. Darüber hinaus erfolgt aus bereits umgesetzten Projekten im öffentlichen Raum auch noch keine neue Motivation für Eigentümer. Diese soll daher in der kommenden Förderphase ab 2015 zeitlich begrenzt fortgesetzt werden. Ergänzend konnte die Stadt Aachen mittlerweile die Möglichkeit verbesserter steuerlicher Abschreibungen von Instandsetzung und Modernisierung anbieten. Informationen hierzu sind per Internet, Flyer, Presse oder Merkblatt verfügbar. Quartier Wiesental Im Rahmen des ersten Förderabschnitts bis 2014 wurden in diesem Quartier Maßnahmen in der Kleingartenanlage Wiesental und ihrem unmittelbaren Umfeld umgesetzt. Diese Maßnahmen sind mit den Spielorte-Maßnahmen Spielplätze Wiesental und Talbotstraße sowie dem Martin-LutherKing-Schulhof abgestimmt. Bestandteile sind die Schaffung von drei einladenden Wegen zwischen Quartier und Wurm als Ergebnisse der Mediation; zwei davon durch die Kleingartenanlage (und somit während der „Betriebszeiten“ der Kleingartenanlage geöffnet) und ein dauerhaft geöffneter Weg über derzeitige Flächen der Martin-Luther-King-Schule. Hinzu kommen die Aufwertung des „Kastanienweges“ zwischen Burggrafenstraße und Talbotstraße einschließlich der Beleuchtung und neue Aufenthaltsbereiche am Wurmradweg und innerhalb der Kleingartenanlage. Baubeginn ist im Herbst 2013, um die Hauptsaison der Kleingartenaktivitäten im Sommer nicht mehr als nötig zu beeinträchtigen. Stadtteilbüro Die vielseitigen und zahlreichen Aufgaben des Quartiersmanagements wurden gemeinsam mit den Akteuren des Viertels bzw. deren Vertretern und in Abstimmung mit der Lenkungsgruppe AachenNord definiert bzw. konkretisiert: Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes - - - 17 / 72 Dem Stadtteilbüro/Quartiersmanagement kommt als „Schaltstelle“ der Umsetzung des Sozialen Stadtprogramms Aachen-Nord vor Ort und damit als Schnittstelle zwischen Quartier und Verwaltung/Politik eine besondere Bedeutung zu. Als besondere Merkmale wurden definiert: Vom Stadtteilbüro aus erfolgt die Begleitung des Gesamtprozesses in Abstimmung mit der Projektleitung und den Gremien. Das Stadtteilbüro hat die Aufgabe, in Kooperation mit den Akteurinnen und Akteuren Transparenz zu erzeugen und so den Entwicklungsprozess auf eine breite Basis zu stellen. Das Stadtteilbüro hat in Kooperation mit den Akteuren und Akteurinnen zudem die Aufgabe, Aktivitäten zu bündeln, zu initiieren und in diesem Kontext auch beratend tätig zu sein. Dem Stadtteilbüro obliegt die Aufgabe, Partizipationsprozesse anzustoßen und zu organisieren. Dem Stadtteilbüro kommt auch die Aufgabe zu, einen konstruktiven Dialog anzustoßen und bei unterschiedlichen Interessen in diesen Prozessen Kompromisse anzustreben. Dem Stadtteilbüro obliegt die Aufgabe, Ergebnisse der Prozesse für die Entscheidungsgremien vorzubereiten. Bei der Ausübung dieser Aufgaben versteht sich das Stadtteilbüro als Dienstleister für den Stadtteil, d. h. vornehmlich greift das Stadtteilbüro Ideen und Aktivitäten aus dem Stadtteil auf und bündelt diese zielführend in enger Absprache mit den Akteuren und Akteurinnen/Bürgerinnen und Bürgern im Viertel. Andererseits macht das Stadtteilbüro Vorschläge, um Prozesse anzustoßen und greift dabei auf Beispiele guter Praxis der Förderkulisse Soziale Stadt (hier auch Aachen-Ost) zurück. Insgesamt kommt der Initiierung bürgerschaftlicher Aktivitäten eine besondere Bedeutung zu, damit längerfristig die Entwicklung des Stadtteils verstärkt von der Bewohnerschaft und den ansässigen Unternehmen getragen wird. Deshalb sind geförderte Maßnahmen und Aktivitäten der sozialen Stadtentwicklung von Beginn an hinsichtlich ihres Transferwerts und in Bezug auf ihre nachhaltige Wirkung zu bewerten. Nachdem die Rahmenbedingungen geschaffen wurden, hat das Team des Stadtteilbüros am 01.01.2012 über die Interessengemeinschaft Aachen-Nord e. V. die Arbeit aufgenommen und ist am 01.03.2012 am Rehmplatz/Ecke Ottostraße eingezogen. Zur Begrüßung wurde für den 03.03.2012 zu einem sogenannten „Paraplü-Flashmob“ auf dem Rehmplatz „eingeladen“, zu dem sich Anwohner, Freunde und Aktive des Viertels einfanden. Neben einer aktiven Beteiligung in den bestehenden Gremien (Stadtteilkonferenz, Arbeitskreise, Werkstätten etc.) kommt dem Stadtteilbüro zunehmend die Rolle einer “Anlaufstelle“ für die Bürgerinnen und Bürger zu. Die fest etablierten Öffnungszeiten des Büros finden regen Zuspruch. Das hat zum einen zur Folge, dass die Aktivitäten im Rahmen des Förderprogramms „Soziale Stadt“ kommuniziert werden, zum anderen auch die Begehren der Bürger und Bürgerinnen wahrgenommen und aufgegriffen werden können. Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 18 / 72 Öffentlichkeitsarbeit und Partizipation Neben der Entwicklung eines Logos für Aachen-Nord erfolgt Beteiligung in Form von Sonderseiten im Magazin des Stadtviertels „AachenNord“ mit Berichterstattung über die Aktivitäten im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“. Insbesondere auch durch projektbegleitende Maßnahmen konnte das Interesse der Bürgerinnen und Bürger geweckt werden. So war z. B. bei der sogenannten Fensteröffnung zum Stadtteilzentrum DEPOT eine breite Öffentlichkeit eingeladen, sich zu informieren. Es wurde eine Filmaufnahme hergestellt, und mit einer Graffiti-Mitmach-Aktion zur Wandgestaltung wurden auch die Jugendlichen explizit beteiligt. Neben einer Vielzahl von weiteren Aktivitäten wie z. B. der Beteiligung am Programm einer Veranstaltung aus dem Arbeitskreis Lokale Ökonomie sind insbesondere hervorzuheben: - Ein Filminterview, „das aachen-nord gefühl", bei dem Passanten zu ihrer Positionierung zum Stadtteil befragt wurden, und eine Demo unter dem Motto „WIR SIND OBEN. aachen-nord“. Am 30.06.2012 zogen unter diesem Motto mehr als 800 Menschen durch Aachen-Norden. Es kann resümiert werden, dass gerade durch die eher unüblichen Formate wie z. B. der „Fensteröffnung“ und einer „Demonstration“ die Bürgerinnen und Bürger des Viertels erreicht werden konnten und damit eine gute Basis für weitere Aktivitäten geschaffen wurde. Verfügungsfonds Da der Operationalisierung von Bürgerbeteiligung, Aktivierung und Vernetzung eine besondere Bedeutung beizumessen war und ist, wurde seitens der Lenkungsgruppe Aachen-Nord die Etablierung der Schwerpunktgruppen, die Initiierung der Starterprojekte, teilraumübergreifende und vor allem partizipative Ansätze sowie der Beginn eines „Stadtteillebens“ in der Startphase mit Priorität versehen. Es wurde daher vereinbart, Projekte mit dem Schwerpunkt „Partizipation“ zu fördern. Viele unterschiedliche Projektideen konnten umgesetzt werden, insbesondere seitdem das Stadtteilbüro seine Arbeit aufgenommen hat. Die folgende Auflistung umfasst die Projekttitel sowie eine kurze Erläuterung zum Projektinhalt. � Bisherige Projekte mit dem Schwerpunkt „Stadtteilleben und Stadtteilkultur “: - Matinee du Nord (Beteiligung am Viertelfest) Demo – wir sind oben aachennord (Mittel für die Konzeptentwicklung für ein Stadteilfestformat) Demo – wir sind oben aachennord (Kleinstprojekte im Zusammenhang mit der Durchführung der Demo) 1.Rehmplatz - Picknick (Bürgerfest) 2. Rehmplatz - Picknick (Bürgerfest) Tanzveranstaltung "Zwischen Boden und Kuppel" (Beteiligung durch ein Workshopangebot) 4 - Elementefest der OT Talstraße (Beteiligung durch einen Workshopangebot) Comic Fest - COMICIADE AACHEN NORD www.comiciade.de (Beteiligung an der Comiciade durch Workshopangebote) Immer den Kanal entlang – Stadtteilrundgang(Entwicklung eines Stadtteilrundgangs mit Bürger/-innen-Beteiligung) Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 19 / 72 Bisherige Projekte mit dem Schwerpunkt „Partizipation sowie gesellschaftliche und kulturelle Teilhabe: - Starke Eltern - Starke Kinder (Kinderbetreuung für Kursteilnehmer/innen) Was geht für UNS in unserem Viertel? (Mobile Jugendarbeit mit dem Chill out Doppeldecker Jugendbus) Mitmachen - Praxisbericht zur Bürgerbeteiligung (Mittel für Referent bzw. Vortrag) Afri Nord-Lernhilfe (Lernhilfe für Kinder afrikanischer Zuwanderfamilien) Blick Winkel - Unser Blick in jeden Winkel (Fotoprojekte zum Rehmviertel aus der Perspektive von Kindern und Erwachsenen) Farbklecks- Familien erleben Kreativität und Kultur (Niederschwellige, kulturelle Stadtteilerkundung für Familien) Senioren in Aachen Nord, wohin? Viele Ansprechpartner - ein Seniorennetzwerk (Materialien zur Öffentlichkeitsarbeit) Vollversammlung der Stadtteilkonferenz (Mittel für Ankündigungsplakate und Organisation) Partizipation und Dialog durch Öffentlichkeitsarbeit (Konzept und Maßnahmen zur Professionalisierung der Öffentlichkeitsarbeit der Stadtteilkonferenz) Bisherige Projekte mit dem Schwerpunkt „Soziokulturelle Projekte und Gestaltung des öffentlichen Raumes“: - Bau dir deine Bank - partizipative Stadtmöblierung (Bauworkshops und Aufstellen von Bänken im öffentlichen Raum) Outdoor-Jugendtreff auf dem Spielplatz Talbotstraße (Bauen eines Unterstands und Errichten von Chillnetzen mit Jugendlichen) Öffentlicher Bücherschrank für Aachen-Nord (Aufstellen eines Bücherschranks im öffentlichen Raum) Bildfläche - Wandgestaltung (Beteiligungsprojekt zur künstlerischen Gestaltung einer unansehnlichen Wand) Kettenreaktion - baut auf was euch aufbaut (Akteurs- und Stadtteilworkshops zum Zwischennutzungsprojekt im DEPOT in der Talstraße) Aachen-Nord zeigt Farbe! Graffiti – (Beteiligungsprojekt auf 140 m² Wandfläche) Inklusiver Kunst-Workshop mit dem Künstler Artur Zmijewski (Partizipative Gestaltung einer Skulptur für den LUFO-Park mit Menschen mit und ohne Behinderung) "Buntes Aachen - Vielfältiger Norden" (Interkulturelles Stadtteiltheater mit theaterpädagogischer Anleitung) Fassadengestaltung des integrativen Familienzentrums Schikita (Gemeinschaftsaktion mit Eltern und Kindern) Stadtteilspiel (Partizipative Entwicklung eines Stadtteil-Brettspiels mit Senior/-innen und Kindern) Weitere umgesetzte Projekte, auch außerhalb der Sozialen Stadt - - Umsetzung des Programms „KiM – Kind im Mittelpunkt“ im Programmgebiet, bei dem Kinder im Alter zwischen 6 und 12 Jahren Toleranz und Akzeptanz gegenüber anderen lernen können; Hilfsbereitschaft und Kontaktfreudigkeit werden gefördert. Die Kindergruppen sollen den Kindern Geborgenheit und Sicherheit vermitteln. Positive Erlebnisse in den Gruppen helfen, Erinnerungswerte zu schaffen und zu sammeln: Ausbau der Kinder- und Familieninfrastruktur durch die Stadt Aachen und andere Träger: Z. B. Familienzentrum Aachen-Nord als eine zentrale soziale Einrichtung vor Ort, Ausbau Kita Wiesental und Ausbau der benachbarten Kita Farwickpark Gemeinsame Aktivitäten wie im Rahmen der Feste der IG Aachener Portal und anderer Akteure Anwohnerparken: Das Anwohnerparken ist in Aachen-Nord aus Richtung Innenstadt bis zur Joseph-von-Görres-Straße eingerichtet, eine Ausweitung bis zur Burggrafenstraße wird diskutiert Radverkehrsanlagen: Die Hein-Janssen-Straße wurde anlässlich einer umfangreicheren Kanalbaumaßnahme in die Tempo30-Zone einbezogen, sodass hier der Radverkehr bei verringerter Geschwindigkeit des Kfz-Verkehrs auf der Fahrbahn verbleibt Projekt an der KGS Passstraße zu Schulwegen: Ein Projekt vom Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen und der KGS Passstraße wird schrittweise umgesetzt Ausweitung CarSharing: Durch den Anbieter cambio wurden zwei neue Stationen am Technologiezentrum und an der Passstraße eingerichtet weitere Spielorte (z. B. Spielplatz Stadtgarten/Ungarnplatz) durch städtische Aktivitäten Sanierung städtischer Wohnungsbestände im Bereich Hein-Janssen-Straße/Blücherplatz: Die Sanierung der Wohngebäude in Regie der gewoge AG wird schrittweise umgesetzt Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes - 20 / 72 Kooperation gewoge AG, stawag und Stadt Aachen: Die energieeffiziente Modernisierung von gewoge- und städtischen Wohngebäuden im Projekt „smart cities“ ist in Vorbereitung Fazit und der Blick zurück Die Stadt Aachen zieht insgesamt eine positive Bilanz der ersten Förderphase. Nach begründeten Verzögerungen am Anfang hat das Projekt nun „deutlich an Fahrt“ aufgenommen. Die Verankerung des Projekts und seiner Kommunikationsstrukturen im Stadtteil wächst. Alle Akteure warten mit Spannung darauf, dass 2014 ein aktives „Baujahr“ wird, in dem die vielen diskutierten und umkämpften Planungen Realität werden. Besonders hervorzuheben sind die aktiven Stadtteilnetzwerke wie die Stadtteilkonferenz, die Arbeitskreise Rehmviertel und Liebigstraße, die IG Aachener Portal und der Trägerverein des Stadtteilbüros IG Aachen-Nord. Auch zahlreiche Einrichtungen haben sich unmittelbar in den SozialeStadt-Prozess eingebracht, sei es bei der Diskussion um das DEPOT, der Arbeit an den RehmPlätzen oder auch bei der Gestaltung von Spielplätzen wie dem Spielplatz Wiesental. Wachsend ist auch das Engagement verschiedener Bürger, zum Beispiel durch die Organisation von Nachbarschaftsfesten oder das Mitmachen bei Verfügungsfondsprojekten. In diesem Zusammenhang sind auch Künstler und andere Engagierte zu erwähnen, die überwiegend über Verfügungsfondsprojekte ihr Wissen und ihr Können in den Prozess einbringen und dabei Bürger begeistern. Insgesamt konnten bislang Projekte in und für Aachen-Nord in der Höhe von ca. 13 Mio. € Städtebauförderung auf den Weg gebracht werden. Diese Projekte werden zu 80 % gefördert von EU, Bund und Land. Darüber hinaus fließen weitere Mittel gezielt nach Aachen-Nord zum Beispiel über die Sanierung städtischer Wohnungsbestände. Bei den Projekten handelt es sich um einen guten Mix aus „großen“ und „kleineren“ Projekten. Gerade bei allen investiven Projekten wurden die Akteure, Anlieger und die breite Öffentlichkeit immer intensiv, teilweise auch über ganz neue Wege der Beteiligung eingebunden. Bei den beiden größten Projekten DEPOT, Rehm-Plätze und Wiesental sollen Konflikte zwischen unterschiedlichen Interessensgruppen nicht verschwiegen werden. Diese Konflikte konnten aber gemeinsam so weit wie möglich einvernehmlich ausgeräumt werden. Rückblickend kann vor allem gesagt werden, dass gut funktionierende Strukturen der Zusammenarbeit aufgebaut werden konnten. Die erfolgreiche gemeinsame Arbeit von Verwaltung, Stadtteilbüro und Akteuren vor Ort bestätigt den gewählten integrierten Ansatz der Stadtteilarbeit. Die Zusammenarbeit wird zudem unterstützt durch eine breite Mehrheit in der städtischen Politik, die mit ihren Beschlüssen die Erarbeitung und Umsetzung der Projekte ermöglicht. Auch in der Reflektion mit Ehrenamtlichen, die sich in Aachen-Nord engagieren, kann das Fazit gezogen werden, dass das Projekt Aachen-Nord auf einem guten Weg ist. Mit der Fortschreibung soll nun die Chance genutzt werden, auch über die konkrete Projektumsetzung hinaus den Stadtraum Aachen-Nord insgesamt zu betrachten. Dazu gehört die Aufgabe, die räumlichen Schwerpunkte der weiteren Arbeit auf das Quartier Feld- und Liebigstraße zu lenken sowie eine Überprüfung der Entwicklungschancen der Jülicher Straße vorzunehmen. Für die Schwerpunkte in der zukünftigen Arbeit in Aachen-Nord sind drei strukturelle Perspektiven bestimmend: - Welche Themen sind für die grundsätzlichen Ziele der sozialen Stadtteilentwicklung auch mit der vorhandenen Ausrichtung der Förderung vielversprechend – thematische Schwerpunkte? Welche Teilräume besitzen einen besonders hohen Handlungsbedarf – Schwerpunkträume? Welche Projektansätze lassen in Kombination mit den Handlungsfeldern und Quartieren Erfolge in den nächsten Jahren erwarten – Projektschwerpunkte? Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 21 / 72 C: Der Blick voraus – Strategien, Schwerpunkte und Ziele bis 2019 Strategien Die Stadt Aachen blickt auf einen lebendigen, vielfältigen und innovativen Stadtteilprozess in Aachen-Nord. In der Projektumsetzung wurden bislang inhaltliche und räumliche Schwerpunkte gesetzt, mit der Folge, dass an vielen Stellen oder vielen Bewohnern im Programmgebiet das Stadtteilprojekt Soziale Stadt noch nicht präsent ist. Aachen-Nord ist sehr weitläufig und das Stadtteilprogramm konnte noch nicht in allen Quartieren aktiv sein. Darüber hinaus wird Aachen-Nord nicht als Stadtteil mit einer einzigen und gemeinsamen Stadtteilidentität wahrgenommen. Das zu erreichen, kann und wird auch nicht Intention des weiteren Projektverlaufs sein. Trotzdem soll für Aachen-Nord eine gemeinsame Strategie verfolgt werden, um das gesamte Programmgebiet als sozial nachhaltigen, perspektivvollen Wohn- und Lebensstandort zu stabilisieren und die Attraktivität insgesamt zu steigern. Im gesamten Prozess wurden verschiedenste Zielgruppen im Stadtteil in einem sehr engagierten Beteiligungsprozess einbezogen." Die gelebte Strategie der Stadtteilarbeit basiert in der ersten Phase darauf, die Quartiere in ihren eigenen Strukturen und individuellen Bezügen zu stärken, gleichzeitig aber auch Ansätze für übergreifende und verknüpfende Ideen zu entwickeln. Wie die Analyse der durchgeführten Projekte zeigt, werden die Defizite in den Quartieren erfasst und die Lösung der stadträumlichen und sozialintegrativen Fragen in intensiver Partizipation mit den Anliegern, Nutzern und Betroffenen diskutiert. Diese Strategie der letzten Jahre soll weiter verfolgt werden. Die Planung der baulichen Projekte aus der ersten Phase hat in den Quartieren bereits hohe Beteiligungserfolge gezeigt. Um bei den Bewohnern eine hohe Verantwortung für die Bewahrung des Geschaffenen im Quartier zu erreichen, soll die Umsetzung durch Mitmachaktionen, Patenschaften und identitätsstiftende Nachbarschaftsaktivitäten begleitet werden. Es ist eine wichtige Aufgabe, die dem Projekt eigenen Potenziale auch mittel- und langfristig zu aktivieren. Diese Aufgabe rückt nun in der zweiten Phase besonders in den Fokus. Auch wenn Aachen-Nord keine gemeinsame eigene Stadtteil-Identität hat, wird durch die Projekte und die Beteiligung der Bewohner die quartiersbezogene Identität gestärkt. Ein besonderer Wert wird in der zweiten Phase darauf gelegt, alle Nationalitäten und Generationen gleichberechtigt zu berücksichtigen. Auch die Kinder- und Familienfreundlichkeit soll bei allen Projekten in besonderem Maße Berücksichtigung finden. Das bedeutet, dass Familien mit Kindern und Jugendlichen gute Wohn-, Lebens- und Bildungsmöglich-keiten im Stadtteil erhalten und ältere Menschen nach Möglichkeit ein Leben lang eine Heimat im Quartier finden bzw. behalten. In der zweiten Phase sollen aber auch die räumlichen und inhaltlichen Verknüpfungen zwischen den Quartieren stärker betrachtet werden. Ein Beispiel hierfür ist die Überprüfung der Handlungsspielräume für die Jülicher Straße. Die Handlungsfelder für die zweite Phase ergeben sich aus den Erfahrungen der ersten Phase und aus dem laufenden Prozess: Die begonnenen Maßnahmen und Strukturen, die sich in der Umsetzung befinden und bewährt haben, werden analysiert und abgeschlossen. Es werden darauf aufbauend gemeinsam Handlungsfelder für die zweite Phase herausgearbeitet, die in der ersten Phase keine Berücksichtigung finden konnten. Mit dieser vorliegenden Konkretisierung und Fortführung des Handlungskonzepts werden jedoch auch viele Projekte aus dem ersten Integrierten Handlungskonzept 2009 abschließend von der Agenda genommen, da sich nach intensiver Prüfung die Rahmenbedingungen entscheidend geändert haben, Projekte auf anderem Wege umgesetzt wurden oder bei den erforderlichen Partnern keine Mitwirkungsbereitschaft erreicht werden konnte. Diese Projekte sind zum Abschluss der Fortschreibung aufgeführt. Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 22 / 72 Schwerpunkte In Abstimmung mit der Lenkungsgruppe und nach Diskussion im Dialog Aachen-Nord mit den Akteuren und Bewohnern werden für die zweite Phase folgende Themen gesetzt und getragen: 1 - Räumliche und Thematische Schwerpunkte A Schwerpunkt Quartier Feld- und Liebigstraße B Schwerpunkt Wohnen und Wohnumfeld C Schwerpunkt Lokale Ökonomie D Schwerpunkt Jülicher Straße 2 - Fortführungen E Nahmobilität im Rehm- und im Ungarnplatzviertel F Quartier Wiesental G Spielorte 3 H Schwerpunkt Prozessgestaltung, Stadtteilmanagement und Partizipation Ziele Die strategischen Ziele für die zweite Phase sind aufbauend auf Kapitel 3 des IHKs 2009 (übergeordnete Leitlinien) die Folgenden: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Nachhaltige Verbesserung der Wohnsituation und Aufwertung des Wohnumfeldes im Schwerpunkt für heutige Bewohner, Angebote für neue Zielgruppen Verbesserung der Rahmenbedingungen für eine vielfältige Nutzungsmischung auf der Jülicher Straße durch Gestaltung von Aufenthaltsbereichen, durch Verbesserung der Verkehrssicherheit, Marketing, Kooperation und Kommunikation Stabilisierung des Gewerbestandorts Aachen-Nord und Nutzung der Potenziale für die ökonomische Stadtteilentwicklung z. B. zur Verbesserung der Beschäftigungssituation im Stadtteil, Abbau von Leerständen und Gewerbebrachen, Verbesserung der Kommunikation der Betriebe untereinander Verbesserung und Ausbau der familienfreundlichen Rahmenbedingungen im Quartier Sicherung eines lebenslanges Wohnens und Gesundseins im Quartier für alle Generationen Zielgruppenorientierte Verbesserung der Mobilität im Stadtteil Stabilisierung der sozialen Situation im Viertel und Integration von Menschen mit Migrationshintergrund Optimierung der Kommunikation im Stadtteil Grundlagen schaffen für ein verstetigtes Stadtteilprogramm Aachen-Nord Im Folgenden werden die Handlungsschwerpunkte beschrieben und nach Ausgangssituation, Zielsetzungen und Projekten gegliedert. Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 23 / 72 D: Das Programm – Handlungskonzept für die zweite Förderphase Schwerpunkt Quartier Feld- und Liebigstraße Ausgangssituation und Herausforderungen Das Quartier Feld- und Liebigstraße liegt zwischen Prager Ring und Altem Schlachthof im Norden des Programmgebiets und ist gekennzeichnet durch die für Aachen-Nord charakteristische Gemengelage. Neben dem Gelände des sich in Entwicklung befindlichen ehemaligen Schlachthofs und neu erschlossenen Gewerbeflächen liegen Geschosswohnungsbestände und EinfamilienhausSiedlungen. Das Gebiet wird an drei Seiten durch stark befahrene Straßen geprägt, durch die Jülicher Straße im Südosten, den Grünen Weg im Nordwesten und den Prager Ring im Norden. Durch verschiedene verkehrliche Maßnahmen konnte in der Vergangenheit der Durchgangsverkehr zwischen den Hauptverkehrsstraßen deutlich reduziert werden, sodass in den inneren Bereichen eine relativ geringe Verkehrsbelastung vorhanden ist. Es ist keine städtebauliche Verbindung zu anderen Wohnbereichen vorhanden, sodass das Gebiet eine deutliche Eigenständigkeit aufweist. Die Bevölkerungsstruktur im Quartier ist charakterisiert durch viele Familien mit Kindern, einen wachsenden Anteil an älteren Menschen sowie eine hohen Anzahl an Familien mit Migrationshintergrund. Während das Quartier im Süden durch eine eher kleinteilige gewerbliche Nutzung und das städtebaulich markante Gelände des Alten Schlachthofs geprägt ist, befindet sich entlang der Jülicher Straße sowie nördlich und südlich des Prager Rings eine heterogene Wohnbebauung. Siedlungen innerhalb des Quartiers wie die Carlasiedlung, die sogenannte Kanonenwiese und die Siedlung Daheim stellen mit ihrer eher kleinteiligen Bebauungsstruktur mit hohem privatem Grünanteil intakte Wohnquartiere mit – an der Lage in der Stadt gemessen – hoher Wohnqualität dar. Die Straßen Feldstraße und Zum Kirschbäumchen sind dagegen durch eine typische Bebauung der 1950er- und 1960er-Jahre geprägt, die zum Teil einen Erneuerungsbedarf sowohl bei den Gebäuden als auch in den Außenanlagen aufweist. Die Lebensmittel-Nahversorgung im Gebiet ist durch verschiedene Discounter entlang der Jülicher Straße ausreichend gedeckt. Im Gebiet befinden sich mehrere Einrichtungen der sozialen und kulturellen Infrastruktur. Darunter fallen die Katholische Grundschule Feldstraße mit Turnhalle, der Kindergarten Feldstraße, der Sportplatz, Abenteuerspielplatz Kirschbäumchen, Spielplatz Kirschbäumchen und zwei Kirchengemeinden (katholische Gemeinde Christus unser Bruder (St. Martin) und Vineyard Aachen); zusammengesehen hat das Quartier eine ungewöhnlich gute Ausstattung mit Infrastruktureinrichtungen. In den Räumlichkeiten des Pfarrheims ist das Stadtteil-Café Tabitas mit unterschiedlichen Beratungsangeboten eingerichtet. Neben weiteren anderen Religionsgemeinschaften plant die Ahmadiyya Muslim Jamaat den Bau einer Moschee an der Feldstraße. Das Theater DAS DA, die Starfish-Disko und der Abenteuerspielplatz haben einen Einzugsbereich, der zum Teil über den Stadtteil und das Stadtgebiet hinaus reicht. Positiv zu werten sind die guten Netzwerkstrukturen zwischen den vor Ort ansässigen Akteuren der sozialen Infrastruktur sowie der IG Aachener Portal und dem neu gegründeten AK Liebigstraße, in dem sich viele der Akteure speziell für die Belange des Quartiers einsetzen. Aus Sicht der Akteure wird die Gesamtsituation aktuell für das Quartier durch „eine schwierige Situation für Kinder und Jugendliche“ bestimmt, hier sind Hilfestrukturen aufzubauen. Es wird Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 24 / 72 wahrgenommen, dass die Kinder und Jugendlichen kaum Beschäftigungsmöglichkeiten haben; viele Kinder und Jugendliche sind oft auf sich alleine gestellt und fallen teilweise negativ im Stadtbild und Quartier auf. Auch die sehr heterogene Bevölkerung und scheinbare hohe Wohnfluktuation stellt aus Sicht der befragten und beteiligen Akteure und Bewohner ein Problem dar. Ziele - Stabilisierung und Sicherung des Wohnstandorts Quartier Feld- und Liebigstraße Aufwertung des Wohnumfeldes durch zentrale Kommunikationsorte im öffentlichen Raum Verbesserung der Angebots- und Betreuungsstruktur für Kinder und Jugendliche für Freizeit und Beschäftigung, Aufwertung und Gestaltung der Spielbereiche Verbesserung der sozialen Infrastruktur für Personen mit Unterstützungsbedarf Stärkung des AK Liebigstraße Projekte Folgende Projekte sollen im Rahmen der Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes Aachen-Nord nach intensiver Beteiligung weiter verfolgt werden: Quartiersplatz Feldstraße/Liebigstraße Integriertes Gesamtkonzept Spiel-Sport-Schule für den Schul- und Freizeitbereich Feldstraße – Zum Kirschbäumchen Aufwertung des Wohnbestands und der Wohnsituation im Quartier Feld./Liebigstraße Aktivierung der Bewohnerschaft im Quartier Feld /Liebigstraße Weitere Förderzugänge und Investitionen außerhalb der Städtebauförderung Für die Zielerreichung sind weitere Förderzugänge zu nutzen. Darunter fallen im Quartier Feld- und Liebigstraße vor allem die KfW-Förderung für energetische Gebäudesanierung und die ESFFörderung im Bereich der Ausbildungs- und Jugendförderung. Weitere öffentliche und private Investitionen werden unter anderem im Rahmen der Entwicklung des alten Schlachthofs getätigt. Es wird angestrebt, weitere städtische und darüber hinausgehende Fördermittel einzusetzen. Hierunter werden auch Mittel zur Spielplatzinstandsetzung fallen. Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 25 / 72 Die Projekte im Detail zum Schwerpunkt Quartier Feld- und Liebigstraße Projekt/Maßnahme, Nr. Quartiersplatz Quartier Feld-/Liebigstraße A1 Operatives Projektziel Mit dem neuen Quartiersplatz wird im Quartier eine zentrale, kommunikative und soziale Mitte geschaffen. Indikatoren für die Zielerreichung sind die Baufertigstellung, die Akzeptanz und Nutzung (Aufenthalt, Veranstaltungen, Pflege) sowie die subjektive positive Wertschätzung der Bewohner des Platzes. Projektbeschreibung Der bereits heute gestalterisch abgesetzte Straßenbereich vor dem Kirchengebäude der Glaubensgemeinde Vineyard Aachen soll zum Quartiersplatz aufgewertet werden. Die Fläche ist gepflastert und am nördlichen Bereich durch Poller abgetrennt. Dadurch ist das Gebiet schon heute autofrei. Ziel ist es, diesen Bereich zu einem Quartiersplatz für das Quartier Feld-/ Liebigstraße und damit zu einem kommunikativen und sozialen Ort auszubauen. Der Platz soll die gefühlte und sichtbare Mitte für alle Generationen und Nationalitäten des Quartiers werden. Dazu wird der Straßenraum mit Begrünung, Begegnungsmöglichkeiten und Ruhezonen gefasst, möbliert und gestaltet. Der Platz soll dauerhaft autofrei bleiben und durch seine neue Gestaltung zum Verweilen einladen. Eine besonders hohe Bedeutung hat dabei eine ausreichende gestalterische Beleuchtung, die auch an den weniger hellen Tageszeiten eine angenehme Atmosphäre und gerade für Frauen und ältere Menschen sichere Aufenthaltsqualität gewährleistet. Als Nutzungen wurden in der ersten Beteiligung folgende Wünsche genannt: Überdachter Chillout-Bereich für Jugendliche, Platz für Feste wie z. B. einen Weihnachtsmarkt, Standort für Bücherschrank, Boule-Bereich und Tischtennisplatte, Sitzgelegenheiten für alle Generationen. Informationen in besonders gestalteten Schaukästen könnten auf die vielfältigen Angebote der Vereine und Institutionen im Quartier und im Stadtteil hinweisen. Ziel ist dabei, dass sich sowohl jüngere als auch ältere Menschen auf dem Platz wohl fühlen und keiner ausgeschlossen ist. In der Gestaltung soll sich die kulturelle Vielfalt des Stadtteils widerspiegeln. Das kann z. B. durch künstlerische Interventionen erfolgen. Ebenso wurden von Akteuren und Bewohnerschaft verschiedene Bürgerbeteiligungsformate während und nach der Umsetzung gewünscht: Genannt wurden weitere Planungsbeteiligungen, ein Eröffnungsfest zur Präsentation der Fertigstellung des Platzes, die Bekanntmachung zu Aktivitäten auf dem Quartiersplatz und stetige Information im Stadtteilmagazin als Informationsplattform, Spielaktionen, Informationsarbeit im Tabitas etc. Im Rahmen der baulichen Umsetzung soll eine aktive Mithilfe bei der Umgestaltung des Platzes, ein „Mitanpacken“, ermöglicht werden. Im Rahmen des Projekts muss die für das Quartier problematische Situation mit den Starfish-Diskotheken-Besuchern thematisiert und eine Lösung herbeigeführt werden. Die nächsten Schritte: - Klärung der planerischen Rahmenbedingungen (Größe des Quartiersplatzes, Erschließung, technische Infrastruktur etc. - Definition der Planungsaufgabe, Vergabe an Freiraumplaner - Intensive Beteiligung während des Planungsprozesses - Umsetzung inkl. Beteiligung und Mitmachaktionen - Stetige Bespielung durch Akteure vor Ort Projektlaufzeit, Beantragung Planung 2015/16, Umsetzung 2017, Programmjahr 2016 Projektträger Stadt Aachen Projektpartner bzw. bei der Umsetzung zu beteiligen Kostenschätzung AK Liebigstraße und Bewohnerschaft Förderprogramm, Nr. d. FRL Städtebauförderung, 10.4 Investition außerhalb der Förderung 30.000 € Planung / 270.000 € Umsetzung Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 26 / 72 Projekt/Maßnahme, Nr. Integriertes Gesamtkonzept Spiel-Sport-Schule für den A2 Schul- und Freizeitbereich Feldstraße – Zum Kirschbäumchen Operatives Projektziel Aufwertung und Ergänzung der vorhandenen Angebote zu einem hoch attraktiven Bildungs- und Bewegungsbereich. Indikatoren der Zielerreichung sind: Gestiegene Anmeldezahlen an der Schule durch die Attraktivität des Gesamtangebots, gestiegene Besucherzahlen am Abenteuerspielplatz, erhöhte Bewegungsangebote für Kinder und Jugendliche, gute Besucherzahlen zu allen Angeboten Projektbeschreibung Die Grundschule Feldstraße, die OGS Feldstraße, der heute nicht mehr nutzbare Bolzplatz, der Ascheplatz, der Abenteuerspielplatz sowie der öffentliche Spielplatz liegen in direkter räumlicher Nachbarschaft an der Feldstraße und Zum Kirschbäumchen, bilden jedoch keine funktionale Einheit. Zäune, starke Verbuschung, partielle Verwahrlosung und Verschmutzung im Freiraum sowie eine starke Nutzung durch Hunde mindern die eigentlichen Potenziale des gesamten Bereichs erheblich. Die angrenzende Kindertagesstätte hat nur einen sehr kleinen Außenbereich und kann die angrenzenden Freiflächen nicht additiv nutzen. Soziale Sicherheit ist in weiten Teilen des Bereichs nicht gegeben, da vor allem der Sportplatz durch dichte Bäume und Begrünung keine Einsicht zulässt. Die verschiedenen Nutzungen und Flächen bieten jedoch ein sehr großes Potenzial, um das Bewegungs- und Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche zu optimieren und Synergieeffekte zu erzielen. Zurzeit arbeiten vor allem die Mitarbeiter von OGS und dem Abenteuerspielplatz intensiv zusammen. Ein Erfolg ist, dass viele Familien ihre Kinder schon heute bewusst an der Grundschule Feldstraße anmelden, weil das Nachmittagsangebot in Kombination mit dem Abenteuerspielplatz als besonders attraktiv bewertet wird. Die Mitarbeiter vom Abenteuerspielplatz bauen zurzeit den Kontakt zur Kindertagesstätte auf, um auch für die kleineren Kinder ein erweitertes Bewegungsangebot zu schaffen. Das Projekt umfasst ein integrierendes Gesamtkonzept zur Verbesserung der Spiel- und Bewegungssituation von Kindern und Jugendlichen im räumlichen Zusammenhang der Einrichtungen und unter Einbeziehung des Straßenraums. Primäres Ziel ist eine optimierte Ausnutzung des vorhandenen Freiraumpotenzials. Der gesamte Bereich soll ein transparenter und multifunktionaler Spiel- und Bewegungsort sein, an dem die Kinder zu Schul- und Kita-Zeiten, aber auch während der Freizeit einen sicheren und sauberen Ort haben, an dem sie sich auf vielfältige Weise bewegen, treffen und austoben können. Durch die transparente Gestaltung soll auch eine raumfunktionale und nutzungsbezogene Verknüpfung der Einrichtungen erreicht werden. Des Weiteren sollen Zuwegungen und Eingangsbereiche aus Sicht der Kinder optimiert werden, um Wegstrecken zu verringern. Aber nicht nur die neue räumliche Gestaltung soll mit dem Masterplan vorbereitet werden, auch die Verbesserung der Angebote in den Einrichtungen (z. B. mehr bedarfsgerechte Sportangebote in der Turnhalle) und eine erweiterte und verbesserte Zusammenarbeit der Einrichtungen (z. B. Öffnung des Fußballclubs) sind Bestandteil der Planung. Durch die Maßnahmen soll insbesondere der Schulstandort gesichert werden. Das umfassende und attraktive Angebot im Umfeld soll der Schule die Möglichkeit bieten, ihr Profil zu erneuern und eine gute Alternative für alle Eltern im weiteren Umfeld zu bieten. Im Rahmen der Diskussion vor allem mit den Vertretern der Einrichtungen vor Ort wurden folgende Gestaltungsvorschläge gesammelt: - Aufwertung des Spielplatzes angrenzend zum Abenteuerspielplatz mit neuen Spielgeräten und Begrünung in Form von Bäumen - Errichtung eines öffentlichen Bolzplatzes und Installation von Basketballkörben im Sportplatzbereich auf der ungenutzten Grünfläche - Aufstellen von „Jugendmöbeln“ als Aufenthaltsort für Jugendliche, beispielsweise Hängematten, Schaukeln etc. - Mehr Sandspielflächen - Bau eines geschützten Weges vom Kindergarten zum Abenteuerspielplatz, weitere Aufwertung des Schulhofes - „Elternhaltestelle“ - Ausbau eines Teils der Straße bzw. des Fußwegs Zum Kirschbäumchen als Spielstraße für Skater/Inliner/Radfahrer, Absenken der Bordsteine - Hunde-Agility-Parcours Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 27 / 72 - Drainage des Abenteuerspielplatzes - Multikulturelle Nutzung des Sportplatzes in Form eines ethnisch gemischten Fußballvereins - Erweiterung der Sportangebote in der Turnhalle der Grundschule (Tanzkurse für Mädchen oder Kampfsportarten) - Generationenübergreifende Angebote Zur weiteren Planung und Umsetzung sind die Anforderungen gemeinsam mit den Einrichtungen zu konkretisieren. Nach Vergabe an einen Freiraumplaner ist eine Arbeitsgruppe mit den Vertretern der Einrichtungen, Eltern und Anwohnern zu gründen, die den Prozess intensiv begleitet. Sofern die Handlungsspielräume definiert sind, ist im weiteren Schritt eine umfassende Kinderbeteiligung durchzuführen. Die Umsetzung erfolgt nach Möglichkeit unter Beteiligung von Beschäftigungsinitiativen. Projektlaufzeit, Beantragung Planung 2015 - 17, Umsetzung 2018/19, Programmjahr 2017 Projektträger Stadt Aachen Projektpartner bzw. bei der Umsetzung zu beteiligen Kostenschätzung Schule Feldstraße, OGS Feldstraße, Abenteuerspielplatz, KITA, Fußballvereine, Stadtsportbund 50.000 € Planung 400.000 € Umsetzung Förderprogramm, Nr. d. FRL Städtebauförderung, 10.4 Investition außerhalb der Förderung Es ist beabsichtigt, weitere städtische Mittel sowie Fördermittel in das Gesamtprojekt einzusetzen und zu beantragen. Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 28 / 72 Projekt/Maßnahme, Nr. Aufwertung des Wohnbestands und der Wohnsituation im Quartier Feld-/Liebigstraße A3 Operatives Projektziel Energetische Erneuerung des Wohnbestands, Aufwertung der Wohnqualität und Verbesserung der durch die Mieter subjektiv empfundenen Wohnsituation. Indikatoren für die Zielerreichung sind: CO2-Minderungen, Reduzierung von Heizund Nebenkosten, erhöhte Mieterzufriedenheit und sinkende Mieterfluktuation Projektbeschreibung Im Quartier Feld-/Liebigstraße sind verschiedene Eigentümer von Wohnungsbeständen bekannt. Ein großer Teil des Wohnungsbestandes ist mit der im Quartier ansässigen Firma Fecken-Kirfel verbunden. Im Rahmen der zweiten Projekthälfte soll ein Schwerpunkt der Eigentümermobilisierung, die in der ersten Förderphase bereits angestoßen wurde, u. a. auf dem Quartier Feld-/Liebigstraße liegen. Darunter fällt die gezielte Ansprache von Eigentümern, Beratung bezüglich der Finanzierung und Sanierung und die Mieterinformation sowie der energetischen Erneuerung. Aus Sicht der Bewohner und Bewohnerinnen sind vor allem die Belange der vielen älteren Bewohner im Quartier von großer Bedeutung. Demnach gilt es im Freiraum sowie in den Gebäuden zu prüfen, wie Barrieren im Bestand reduziert werden können. Auch das Wohnumfeld sollte seniorengerecht gestaltet sein, z. B. operativ durch Sitzgelegenheiten vor den Haustüren und im öffentlichen Bereich sowie durch überdachte und seniorengerechte Außenbereiche. Innerhalb der Bestände sollte die Belegung Rücksicht auf die Bedürfnisse von älteren Menschen nehmen und beispielsweise Senioren Vortritt in EG-Wohnungen gewährt werden. Auch die Hofinnenflächen sollen offener gestaltet werden. Nächste Schritte: - Festlegen von Prioritäten - Gezielte Eigentümeransprache von Großbeständen - Gemeinsame Strategieentwicklung für Gebäudesanierungen und Gestaltung der Außenflächen - Beratung und Planung - Beteiligung und Mieteraktivitäten altbau plus e.V. wird vor Ort Sprechstunden anbieten. Projektlaufzeit, Beantragung Ab 2015 Projektträger Stadt Aachen. altbau plus e.V. Projektpartner bzw. bei der Umsetzung zu beteiligen Kostenschätzung Eigentümer, Mieterschaft Förderprogramm, Nr. d. FRL Keine Investition außerhalb der Förderung Eigenanteil der Eigentümer bei den Sanierungen, heute noch nicht zu beziffern. Im Rahmen von altbau plus und der laufenden Verwaltung Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 29 / 72 Projekt/Maßnahme, Nr. Aktivierung der Bewohnerschaft im Quartier Feld-/ Liebigstraße A4 Operatives Projektziel Schwerpunktmäßige Bewohnerbeteiligung in der zweiten Förderphase im Quartier Feld-/Liebigstraße, Indikatoren für die Zielerreichung: Anzahl der „erreichten“ Bewohner, Besucherzahlen bei Veranstaltungen, Teilnahme an Mitmachaktionen etc. Projektbeschreibung Schon in der ersten Förderphase der Umsetzung des IHKs Aachen-Nord haben sich verschiedene Akteure aus dem Quartier intensiv an der Umsetzung des Projekts beteiligt. Ein besonderer Erfolg ist die Gründung und Arbeit des AKs Liebigstraße. Der AK Liebigstraße trifft sich als Netzwerk regelmäßig und sichert eine gute Kommunikation unter den Einrichtungen und Akteuren und gemeinsame Projektentwicklungen in kleinerem Rahmen. Diese Arbeit soll in der zweiten Phase unterstützt werden. Da sich für die zweite Förderphase verschiedene Maßnahmen im Quartier Feld/Liebigstraße konzentrieren, soll zur ortsnahen Begleitung und Unterstützung eine Vor-Ort-Präsenz des Stadtteilbüros im Quartier sichergestellt werden. Als Ort für regelmäßige Sprech- und Präsenzzeiten ist das Tabitas-Café bereits ausgewählt worden. Dort sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtteilbüros zu festen Sprechstunden vor Ort ansprechbar sein und von dort aus die verschiedenen Beteiligungen und die Aktivierung von Institutionen sowie die Unterstützung der Netzwerkarbeit leisten. Wünschenswert ist, dass das Stadtteilbüro von der Straße aus als neutrale, interkulturelle und religionsunabhängige Einrichtung sichtbar ist; dafür soll es einen separaten Eingang bekommen. Im Zuge der Vor-Ort-Präsenz soll eine Quartiersmarke für den Stadtteil erarbeitet werden. Auch aktivierende Bewohnerbeteiligungen sind vorgesehen. Im Rahmen des Quartiersmarketings wird die Lebensraumgestaltung für unterschiedliche Zielgruppen und deren Interessen definiert. Zu den Zielen eines Quartiersmarketings gehören eine Attraktivitätssteigerung nach innen und außen im Zusammenhang mit dem Image, der Identifikation mit dem Viertel und der Nachfrage und Nutzung von Angeboten und Strukturen. Ein Teilbereich des Quartiersmarketings ist die Entwicklung einer Quartiersmarke. Die Quartiersmarke soll ein visuelles, öffentlichkeitswirksames Mittel sein und die Visionen sowie Leitideen der Quartiersentwicklung gebündelt transportieren. Die Marke soll zum Mehrwert für Unternehmen und zur Identifikation für Bewohner/-innen gleichermaßen entwickelt werden. Dabei werden die Stärken und Potenziale des Stadtteils positiv hervorgehoben und in eine aktive Marketingstrategie eingebunden. Im Rahmen der ersten Diskussionen wurde deutlich, dass die Bewohnerschaft aktuell nur sehr schwer zu motivieren ist. Daher soll im Rahmen der vor-OrtArbeit auch eine aktivierende Befragung durchgeführt werden, um die Ressourcen und Potenziale der Bewohnerschaft für andere Projekte zu wecken und zu kanalisieren. Die Arbeit des Stadtteilbüros vor Ort beginnt direkt mit der zweiten Förderphase. Arbeitsplatz und Strukturen sind vorab einzurichten. Projektlaufzeit, Beantragung 2015 - 2019, Programmjahr 2014 Projektträger Stadt Aachen Projektpartner bzw. bei der Umsetzung zu beteiligen Kostenschätzung Alle Einrichtungen und Akteure vor Ort Förderprogramm, Nr. d. FRL Städtebauförderung, 12 Investition außerhalb der Förderung 70.000 € für die aktivierende Beteiligung, Erstellung der Quartiersmarke und Budget Stadtteilbüro (Personalkosten werden über das Projekt Fortführung Stadtteilbüro dargestellt) Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 30 / 72 Schwerpunkt Wohnen und Wohnumfeld Ausgangssituation und Herausforderungen Das Programmgebiet weist eine sehr heterogene Wohnsituation von dichtem Gründerzeitviertel über kommunalen und privaten Geschosswohnungsbau der Zwischenkriegszeit und der Nachkriegszeit bis hin zu Kleinsiedlungsbereichen auf. Große Teile des Bestands sind bezüglich ihres Erscheinungsbildes im Originalzustand. Während einzelne Häuser saniert sind, weist die Mehrzahl ein eher negatives Erscheinungsbild und einen schlechten Erhaltungszustand auf. Das heißt auch, dass weite Teile des Bestands noch nicht energetisch saniert sind oder anderen aktuellen Anforderungen an modernes Wohnen nicht mehr entsprechen. Punktuelle Lagen weisen sogar starke Vernachlässigung auf. Aachen-Nord zeichnet sich als ein nach wie vor preiswerter Wohnstandort aus. Trotz der angestrebten Sanierungstätigkeiten soll der preisgünstige Wohnraum so weit wie möglich erhalten werden. Das Rehmviertel weist überwiegend eine Gründerzeit-Blockrandbebauung auf, die durch Wohnungsbau der 1980er-Jahre ergänzt wird. Die Gebäude haben einen unterschiedlichen Erhaltungszustand; Innenhöfe sind überwiegend dicht bebaut. Das Quartier weist an verschiedenen Stellen Sanierungsansätze auf, die besonders die gründerzeitlichen Gebäude behutsam und modern anmutend in Szene setzen. Gentrifizierungstendenzen sind jedoch nicht nachzuweisen. Auffällig ist hier das Nebeneinander von gut erhaltenen und vernachlässigten Gebäuden. Schwerpunkte von vernachlässigter Bausubstanz finden sich in der Ottostraße und Aretzstraße sowie am Blockrand Jülicher Straße/ Ecke Hein-Janssen-Straße. Im Rehmviertel sind vor allem die Blockinnenbereiche deutlich untergenutzt. Hier bieten der innenstadtnahe Raum und die vorherrschende Gebäudetypologie mit den ruhigen Innenbereichen viele Potenziale für die Entwicklung zu einem vielfältigen Stadtquartier, das Nachfragergruppen mit einem urbanen Lebensstil anspricht. Die Aufwertungs- und Verdichtungspotenziale können neue Interessentengruppen anziehen. Bereits die Parzellierung zeigt aber auch die Vielzahl der Eigentümer von Kleinbeständen, die in die Quartiersentwicklung einzubeziehen sind. Der hohe Denkmalanteil macht das Rehmviertel einerseits reizvoll, führt aber auch zu erhöhten Sanierungskosten bei einzelnen Gebäuden. Das Gründerzeitviertel rund um den Ungarnplatz stellt den hochwertigsten Wohnstandort im Programmgebiet dar. Die repräsentativen Wohngebäude aus der Gründerzeit sind schon weitgehend modernisiert. Der Ungarnplatz, die unmittelbare Nähe zum Kurpark und die prägende Infrastruktur (Therme, Schule, Kindergarten) stärken das Image und die Identität des Viertels. Lediglich in den Gebäuden an der Jülicher Straße, die den heutigen Anforderungen an Schallschutz und Wohnqualität nicht entsprechen, zeigen sich für die verkehrlich stark belasteten Straßen partielle Vermietungsschwierigkeiten. Das Grundstück Jülicher Straße/ Ecke Robensstraße bietet Nachverdichtungspotenzial in zentraler Lage und mit dem rückwärtig angrenzenden Kurpark auch vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Dieses Grundstück bietet gleichzeitig auch eine sehr gute Chance, eine neue fußläufige Verbindung vom dicht bebauten Rehmviertel in den weitläufigen Kurgarten zu schaffen. Rund um den Ungarnplatz könnte es nahe liegen, die Selbstverantwortung und das Engagement der Eigentümer für das Viertel zu stärken. Die Einzelhandelssituation der Jülicher Straße könnte als teilraumübergreifendes Problem mit allen betroffenen Eigentümern thematisiert werden (z.B. im Sinne von Standortgemeinschaften). Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 31 / 72 Einen Sonderbereich bildet die kleinteilige Reihenhaussiedlung am Karlsburgweg. Die geringe Größe der Häuser und der bauzeitbedingte Energiestandard legen eine Einbeziehung der selbstnutzenden Eigentümer in den Erneuerungsprozess nahe, um die Zukunftsfähigkeit dieser Bestände zu sichern. Bereits jetzt scheint hier ein Generationswechsel im Gange zu sein, der zu ersten Modernisierungen der Bestände führt, die durch entsprechende Informations- und Beratungsangebote optimiert werden könnten. Kontakte wurden bereits hergestellt. Im Quartier Wiesental, das sich im weiteren Verlauf der Jülicher Straße an das Rehmviertel anschließt, bildet das Wohnen die Übergangszone zu den Industrie- und Gewerbestandorten im Aachener Norden. Die zusammenhängenden Siedlungsbestände, zu Beginn des letzten Jahrhunderts im Zuge der Stadterweiterung zur Wohnungsversorgung für Arbeiter und Angestellte errichtet, haben heute ein recht geschlossenes Erscheinungsbild mit denkmalwerten Fassaden und großzügigen grünen Freibereichen. Die unmittelbare Nachbarschaft zu den traditionellen Industrie- und Gewerbegebieten zwischen Nordbahnhof und Prager Ring auf der einen Seite und die grüne Lage zum Wurmtal auf der anderen Seite bilden einen starken Kontrast in diesem Gebiet. Insbesondere unmittelbar an der Jülicher Straße zeigen sich Vermietungs- und Vermarktungsschwierigkeiten. Aber auch in diesem Bereich gibt es noch kleinteilig parzellierte Gründerzeitbestände im Besitz von Einzeleigentümern, die für eine gemeinsame Strategie zu gewinnen wären. Die Freifläche „Burggrafenstraße“ bietet sich zukünftig als attraktiver Wohnstandort an. Die Sanierung der ehemaligen Talbot-Werkswohnungen, heute im Eigentum der gewoge AG, steht hiermit in enger Verknüpfung. Ziel der Entwicklung ist die Schaffung von neuen Wohnangeboten für verschiedene Zielgruppen in einem Mix von Miete und Eigentum, von größeren und kleineren Wohneinheiten sowie von frei finanziertem und gefördertem Wohnungsbau. Hierzu entwickelt die Stadt derzeit ein städtebauliches Konzept und will mit neuen Bebauungsmöglichkeiten Investitionen sowohl für den Neubau als auch für die Sanierung mobilisieren. Hier können voraussichtlich bis zu 90 neue Wohneinheiten geschaffen werden. Gemeinsam mit den weiteren Sanierungen im Quartier Wiesental und den Aufwertungsmaßnahmen des öffentlichen Raums hat das Quartier das Potenzial, Aachen-Nord einen spürbaren Schub zu geben und gleichzeitig seinen Charakter zu wahren. Im Quartier Feld- und Liebigstraße findet das Wohnen in der vorhandenen Gemengelage „auf einzelnen Inseln“ statt. Im Schatten des Industrie- und Gewerbegebietes wird dieser Wohnstandort als solcher von außen kaum wahrgenommen und bildet nach innen keine eigene Identität aus. Verstärkten Modernisierungsbedarf zeigen die Lagen Prager Ring/Ecke Jülicher Straße und Jülicher Straße/Ecke Heinrich-Hollands-Straße. Positive Effekte in diesem Gebiet gehen von der Entwicklung des Alten Schlachthofes und den städtischen Wohnblöcken im Bereich zwischen Feldstraße und Jülicher Straße aus, die bereits in den letzten Jahren modernisiert und aufgewertet wurden. Die Kleinsiedlungen zwischen Prager Ring und der Ortsgrenze von Haaren erscheinen trotz ihrer isolierten Lage als intakte Wohnbereiche. Der Generationenwechsel der Eigentümer hat bereits begonnen. Die Zeilenbauten aus den 50er- und 60er-Jahren sind in einem unterschiedlichen Zustand. Auch wenn Eigentümeraktivitäten sichtbar sind, besteht doch insgesamt ein hoher Sanierungsbedarf. Auch hier ist der Dialog mit den Eigentümern erforderlich, um die Potenziale der Erneuerung auszuloten. Der Abschnitt zwischen Jülicher Straße und Feldstraße stellt sich in einem der Lage entsprechenden Erhaltungs- und Modernisierungszustand dar. Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 32 / 72 Bei der Mehrzahl der Wohngebäude im gesamten Programmgebiet ist energetischer Erneuerungsbedarf festzustellen. Dies gilt im Prinzip für alle Gebäude, die älter als 25 Jahre sind und noch nicht saniert wurden. Die zentralen Handlungsanlässe werden deshalb zunächst vor allem bei den vernachlässigten Objekten gesehen. Auch die Anpassung an aktuelle Anforderungen im Wohnungsbau zur Generierung der Nachfrage bei alten und neuen Zielgruppen durch den Ausbau der Potenziale einzelner Wohnungen (z. B. Optimierung der Grundrisse, Barrierefreiheit) sollten verstärkt unterstützt werden. Im Rahmen dieser Aktivitäten sollten die Aspekte der Energieeffizienz stets mitbetrachtet werden. Für das Programmgebiet sind umfassende Erneuerungsprozesse im Rahmen des Projekts „smart cities“ geplant. Diese beziehen sich auf die Bestände von Stadt und gewoge, wodurch ein hoher Prozentsatz der Gebäude energetisch und anderweitig saniert werden wird. Im Rahmen der Fortführung soll jedoch nicht nur ein Fokus auf die bauliche Erneuerung gelegt werden. Gerade auch die Mieterperspektive und die Wohnzufriedenheit soll bei der Behandlung des Themas berücksichtigt werden. Aus der ersten Analyse lässt sich feststellen, dass viele der Bewohner und Bewohnerinnen schon sehr lange im Stadtteil und auch in der Nähe zu ihrem Arbeitsplatz wohnen. Dadurch besteht eine lange Verbundenheit mit dem Stadtteil. Die soziale Zusammensetzung ist sehr gemischt, verfügt aber über belastbare Nachbarschaftsstrukturen. Allerdings herrscht bei aktuell noch günstiger Mietsituation auch eine Angst vor Mietsteigerung und Verdrängungseffekten. Ziele - Energetische Aufwertung des Wohnbestands Eigentümermobilisierung und Mieterbetreuung Verbesserung der Wohnzufriedenheit, insbesondere von Kindern und Familien Verbesserung der Möglichkeiten des Lebenslangen Wohnens im Stadtteil Aufwertung und Pflege des direkten Wohnumfeldes Anpassung des Wohnbestands an generationengerechtes Wohnen und an ein barrierefreies Wohnumfeld Zielgruppenorientierte Ergänzung des Wohnbestands Projekte - Innovative Sanierungsmaßnahmen der Wohnungen der Stadt und der gewoge AG Entwicklung Wiesental/Burggrafenstraße Eigentümermobilisierung und Mieteraktivierung Folgeprojekt Eigentümermobilisierung und Mieteraktivierung Gestaltung von Innenhöfen und gebäudezugehörigen Freiräumen Weitere Förderzugänge und Investitionen außerhalb der Städtebauförderung Im Schwerpunkt Wohnen und Wohnumfeld stehen maßgeblich die KfW-Förderprogramme zur Verfügung. Für mögliche neue Wohnprojekte werden Förderzugänge der Wohnraumförderung dann je nach Projektausgestaltung separat beantragt. Seit 2009/10 bis einschließlich 2013 wurden innerhalb von Aachen-Nord für die Sanierung von städtischen Wohnungen alleine ca. 11,5 Mio. € im städtischen Haushalt bereitgestellt. Für die mittelfristige Planung bis einschließlich 2017 ist ein ähnliches Volumen eingestellt. Vorbehaltlich der kommenden Haushaltspläne und der tatsächlichen Umsetzung wird bis zum Ende des Projekts Soziale Stadt Aachen-Nord nahezu der vollständige städtische Wohnungsbesitz in Aachen-Nord saniert bzw. modernisiert sein. Hinzu kommen Sanierungen und Modernisierungen des Wohnungsbestandes der Wohnungsgesellschaft gewoge AG und private Sanierungsaktivitäten. Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 33 / 72 Die Projekte im Detail zum Schwerpunkt Wohnen und Wohnumfeld Projekt/Maßnahme, Nr. Innovative Sanierungsmaßnahmen Wohnungen der Stadt und der gewoge AG B1 Operatives Projektziel Innovative Sanierung der städtischen und der gewoge-Bestände mit intensiver Mieterbeteiligung Projektlaufzeit Die Sanierung des umfangreichen Wohnungsbestands der Stadt Aachen und der gewoge AG wird bis zum Laufzeitende des Projekts Soziale Stadt Aachen-Nord fertiggestellt. Die kommenden Maßnahmen werden im Rahmen des Programms EU-GUGLE auf Niedrigstenergiestandard entwickelt und umgesetzt. Das betrifft Wohngebäude im Rehmviertel zwischen Hein-Janssen-Straße und Blücherplatz sowie im Quartier Wiesental. Die Sanierungen werden mit bereits durchgeführten oder noch anstehenden Maßnahmen im öffentlichen Raum (Rehmviertel: Nahmobilität und Aufenthalt, Spielplatz Sigmundstraße; Quartier Wiesental: Spielplatz Wiesental, Fortsetzung Maßnahmen öffentlicher Raum) eng verknüpft. Projektlaufzeit, Beantragung Aktuell - 2019 Projektträger Stadt Aachen, gewoge AG. stawag Projektpartner bzw. bei der Umsetzung zu beteiligen Kostenschätzung Förderprogramm, Nr. d. FRL Investition außerhalb der Förderung 2014 - 2017 ca. 11,5 Mio. € städtische Mittel zusätzlich Mittel der gewoge AG Fördermittel aus EU-GUGLE sowie Wohnraumförderung Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 34 / 72 Projekt/Maßnahme, Nr. Entwicklung Wiesental/Burggrafenstraße B2 Operatives Projektziel Entwicklung des Bereiches Wiesental/Burggrafenstraße Projektbeschreibung Das Neubaugebiet Burggrafenstraße wurde 2003 entwickelt, konnte allerdings bisher nur in Ansätzen bebaut werden. Im Rahmen von Soziale Stadt AachenNord und in Verknüpfung mit der „Aachen Strategie Wohnen“ soll dieses Gebiet im Quartier Wiesental mit neuen Ansätzen neue Wohnmöglichkeiten bieten. Bestandteile sind die denkmalgeschützte Wohnbebauung an der Jülicher Straße (ehemaliger Talbot-Werkswohnungsbau), das bestehende Neubaugebiet sowie die angrenzenden Flächen der Kleingartenanlage Burggrafenstraße (nicht: Kleingartenanlage Wiesental). Seitens der Stadt wurde ein städtebauliches Konzept entwickelt und durch den Planungsausschuss bestätigt. Gleichzeitig wurde ein Aufstellungsbeschluss zur Sicherung der Ziele der Bauleitplanung gefasst. Die Stadt bereitet derzeit die Projektentwicklung vor. Die gewoge AG ist hier essenzieller Projektpartner, da der überwiegende Teil der Grundstücke sowie Bestandsgebäude im Eigentum der gewoge AG sind. Im Gebiet sollen verschiedene Bau- und Wohnformen kombiniert werden. Dabei soll bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden, der in neuen Einfamilienhäusern (verdichtet als Reihenhäuser) und Mehrfamilienhäusern sowie in den sanierten Bestandsgebäuden angeboten wird. Gleichzeitig ist eine enge Verknüpfung mit den bereits in Umsetzung befindlichen Maßnahmen im öffentlichen Raum im Quartier angestrebt. Projektlaufzeit, Beantragung Aktuell in Planung, Umsetzung ab 2015/16 Projektträger Stadt Aachen Projektpartner bzw. bei der Umsetzung zu beteiligen Kostenschätzung gewoge AG Förderprogramm Wohnraumförderung Investition außerhalb der Förderung städtische und private Investitionen 16 Mio. € Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 35 / 72 Projekt/Maßnahme, Nr. Eigentümermobilisierung und Mieteraktivierung B3 Operatives Projektziel Fortsetzung der Eigentümermobilisierung zur Steigerung der Modernisierungsquote, zusätzlicher Schwerpunkt in der Mieterberatung und -aktivierung Projektbeschreibung altbau plus e.V. arbeitet seit 2012 in Aachen-Nord im Rahmen des Projektes Soziale Stadt. Die Arbeit konnte aus fördertechnischen Gründen erst verspätet aufgenommen werden, sodass eine Verlängerung der Aktivität sinnvoll ist. Gleichzeitig haben sich die größeren baulichen Projekte ebenfalls verzögert, sodass diese Projekte zu großen Teilen erst ab Mitte/Ende 2014 auf die angrenzenden Gebäude ausstrahlen können. Die zugrunde liegenden Ziele der Aktivität von altbau plus e. V. in Aachen-Nord sind zum einen die Verbesserung der Wohnverhältnisse und zum anderen die Verringerung negativer Umweltauswirkungen unmodernisierter Gebäude. Vor diesem Hintergrund wurde im ersten Jahr der Tätigkeit von altbau plus e.V. im Stadtteil deutlich, dass zur Erreichung der Ziele neben den Eigentümerinnen und Eigentümer die Mieter und Mieterinnen eine größere Rolle spielen müssen. Aus diesem Grund soll altbau plus e.V. seine Aktivitäten in Aachen-Nord in Zukunft auch auf Mieterinnen und Mieter ausrichten. Zielrichtungen werden sein: - Einfluss der Mieterinnen und Mieter auf die Eigentümerinnen und Eigentümer zur passgenauen Modernisierung und Sanierung, ggf. auch Kooperationsmodelle - Beratung zur richtigen Nutzung modernisierter (und nicht modernisierter) Wohnungen - Artikulierung von Mieterinteressen, insbesondere von Familien und Senioren Bestandteil dieser Ausrichtung auf Mieterinnen und Mieter sollen auch verstärkte Kooperationen mit Einrichtungen wie dem Mieterschutzverein Aachen e.V. sein. Geplant wird derzeit mit einer Verlängerung der Aktivität von altbau plus e.V. bis einschließlich 2016. Je nach konkretisierter Projektplanung ist aber auch eine dreijährige Projektlaufzeit bei gleichem Budget denkbar. Projektlaufzeit, Beantragung 2015 - 16/17, Programmjahr 2014 Projektträger altbau plus e.V. Projektpartner bzw. bei der Umsetzung zu beteiligen Kostenschätzung Mieterschutzverein Aachen e.V., Haus und Grund Förderprogramm Städtebauförderung, Nr.12 Investition außerhalb der Förderung Investitionen privater Wohnungseigentümer 200.000 € Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 36 / 72 Projekt/Maßnahme, Nr. Folgeprojekt Eigentümermobilisierung und Mieteraktivierung B4 Operatives Projektziel Verstetigung der Eigentümermobilisierung und Stärkung der Mieterinteressen Projektbeschreibung Während des und nach dem Abschluss der Aktivitäten von altbau plus e.V. soll in diesem Projekt die Möglichkeit für eine stark umsetzungsorientierte Verstetigung geschaffen werden. Inhalte, Ziele und Kooperationspartner werden im Rahmen der Aktivitäten von altbau plus e.V. erarbeitet. Das Konzept wird rechtzeitig zur Förderung eingereicht. Projektlaufzeit, Beantragung 2016 - 2017, Programmjahr 2015 Projektträger Impuls durch Stadt Aachen und altbau plus e.V. Projektpartner bzw. bei der Umsetzung zu beteiligen Kostenschätzung Mieterschutzverein Aachen e.V., Haus und Grund Förderprogramm Städtebauförderung Investition außerhalb der Förderung 50.000 € Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 37 / 72 Projekt/Maßnahme, Nr. Gestaltung von Innenhöfen und gebäude-zugehörigen Freiräumen B5 Operatives Projektziel Verbesserung der Aufenthalts- und Kommunikationsmöglichkeiten der Mieter in Wohnortnähe, Indikatoren zu Zielerreichung sind die qm um-gestalteter Fläche, Erhöhung der Mieterzufriedenheit und längere Zeiten des selbstbestimmten Wohnens Projektbeschreibung Der Stadtteil Aachen-Nord zeichnet sich durch eine sehr dicht bebaute Struktur aus. In der zweiten Projektphase soll Eigentümern neben dem Beratungsangebot zusätzlich ein Angebot zur Gestaltung von Innenhöfen und gebäudezugehörigen Freiräumen gewährt werden. Im Rahmen der Beratung von altbau plus e.V. und der Eigentümermobilisierung bzw. bei schon erfolgten Sanierungen sollen Eigentümer auch zur Aufwertung von Freiflächen animiert werden. Damit sollen Räume für Kommunikation, Familien, Kinderspiel und Aufenthalt für ältere Menschen in Wohnortnähe geschaffen werden. Zurzeit sind der Bedarf und das Interesse der Bewohner nicht abzuschätzen. In 2014 sollen daher innovative Formen der Mobilisierung und Öffentlichkeitsarbeit ausprobiert werden, um den Bedarf festzustellen. Vor der Beantragung werden die Ergebnisse der Erfassung vorgelegt. Die Förderung für das neue Innenhof- und Freiflächenprogramm erfolgt nach den Förderrichtlinien des Hof- und Fassadenprogramms. Es werden pauschale Mittel nach 11.2 der Städtebaurichtlinien NRW 2008 beantragt. Projektlaufzeit, Beantragung Derzeit in Abstimmung Projektträger Stadt Aachen, Eigentümer Projektpartner bzw. bei der Umsetzung zu beteiligen Kostenschätzung altbau plus e.V. Förderprogramm, Nr. d. FRL Städtebauförderung, 11.2 Investition außerhalb der Förderung 100.000 € privates Kapital 200.000 € im Rahmen des Hof- und Fassadenprogramms Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 38 / 72 Schwerpunkt Lokale Ökonomie Ausgangssituation und Herausforderungen Zum Gewerbe Aachen-Nord ist stark durch seine industrielle Entwicklung geprägt. Großflächige Industrie- und Gewerbeflächen mit zum Teil traditionsreichen Großbetrieben befinden sich vor allem zwischen Jülicher Straße und Grüner Weg (z. B. Bombardier, Zentis, Krantz-Gelände). Im Zuge des Strukturwandels gibt es aber gerade hier großflächige Industriebrachen, für die neue Entwicklungskonzepte notwendig sind. Auch die aktuellen Geschehnisse im Zusammenhang mit dem Rückzug des Bombardier-Konzerns aus Aachen führen voraussichtlich zu weiteren Leerständen und Brachflächen. Die Weiterführung des traditionellen Eisenbahnbaus der Firmen Talbot und später Bombardier durch die Neugründung Talbot Services stellt einen wichtigen Ankerpunkt dar. Das Spektrum der Firma Talbot Services besteht sowohl in der Wartung von Schienenverkehrsfahrzeugen und anderen Aufträgen aus dem Eisenbahnsektor als auch bei der Fertigung des für Aachen besonders wichtigen „Streetscooters“. Hierdurch ergibt sich eine neue Nutzung für einen Teil des Geländes und für einen Teil der Belegschaft. Eine Betriebsfläche von über 100.000 m2 wird jedoch nicht mehr genutzt. Insgesamt stehen in dem Gewerbegebiet eine Reihe von Objekten und Flächen zum Verkauf, die derzeitigen Mieter sind aufgrund der Verkaufsabsichten verunsichert, und daraus resultierende Verlagerungen führen zu immer mehr freiwerdenden Gebäuden bzw. Flächen. Ziel muss sein, die freien Flächen neu zu vermarkten und für den Stadtteil Arbeitsplätze zu schaffen. Zu den potenziellen Unternehmen gehören Produktionsunternehmen, Handwerksbetriebe und Logistikunternehmen. Unter Berücksichtigung der charakteristischen Merkmale des Stadtteils gilt es, eine übergreifende, ganzheitliche Strategie mit Maßnahmen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation des Quartiers und seiner Bewohner zu entwickeln. Diese sollte an verschiedenen Punkten ansetzen und entsprechend heterogen angelegt sein. Die Förderung der lokalen Ökonomie wird als ein solches Instrument gesehen und bildet daher einen wichtigen Bestandteil der strategischen Stadtentwicklung. Durch die Förderung und Stärkung der lokalen Ökonomie ergeben sich Synergien und Potenziale für verschiedene Handlungsfelder mit einzelnen Themenschwerpunkten, wodurch sich eine ganzheitliche Entwicklungsstruktur darstellen lässt. Zum Einzelhandel Neben kleineren Handwerksbetrieben in Aachen-Nord konzentrieren sich vor allem entlang der Jülicher Straße vielfältige Dienstleistungs- und Einzelhandelsangebote, die jedoch eher einem niedrigen Angebotsniveau entsprechen. Beim Branchenspektrum haben sich z. B. viele Friseure angesiedelt. Trotzdem können sich Anwohnerinnen und Anwohner ausreichend wohnortnah versorgen. Insgesamt gestaltet sich das Straßenbild der Haupteinfallsstraße eher negativ und vernachlässigt. Unter dem Motto „Einkaufen in Aachen-Nord“ soll mittelfristig eine andere Einzelhandelsstruktur etabliert werden. Neben dem Ziel der Stärkung der vorhandenen Unternehmen werden explizit nachfrageorientierte Neuansiedlungen angestrebt. Dabei können Nutzungsformen wie z. B. „CoWorking“ und/ oder „Zwischennutzungsmöglichkeiten“ auch kurzfristig eine Belebung bewirken. Damit korrespondieren die Überlegungen, die Leerstände entlang der Jülicher Straße gezielt für den Branchenschwerpunkt „Kreativwirtschaft“ zu nutzen. Da es sich insgesamt um kleine „ehemalige“ Ladenlokale handelt, haben darin zwar nur kleine Einzelunternehmer/-innen Platz, diese könnten jedoch insbesondere aufgrund der Lage für Gründerinnen und Gründer zu attraktiven Preisen im Niedrigsektor zugänglich sein. Mit Wettbewerben wie zum Beispiel „Das schönste Schaufenster“, welcher in Aachen-Ost sehr erfolgreich durchgeführt und zu einer Aufwertung von etablierten Unternehmen über die Grenzen von Aachen-Ost hinaus geführt hat, kann auch für Unternehmen in Aachen-Nord eine höhere Präsenz erreicht werden. Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 39 / 72 Zum Thema Arbeiten Unter dem Motto „Arbeiten in Aachen-Nord“ sollen gezielt Maßnahmen ergriffen werden, welche die Basis für ein gestärktes soziales Klima im Viertel bilden. Zwar werden durch Neuansiedlungen und Bestandsstärkungen Arbeitsplätze geschaffen bzw. erhalten. Darüber hinaus ist es aber erforderlich, über eine strategische Entwicklung die Erschließung/ Revitalisierung von Gewerbeflächen/ Brachflächen zu erreichen. Dabei wird es insbesondere darauf ankommen, eine attraktive Ausgangslage für potentielle Investoren über einen breiten Konsens von Politik, Verwaltung und Bürgern zu schaffen. Ferner gilt es, mit den ansässigen Firmen verstärkt Kooperationen zur Förderung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen einzugehen. Neben dem Bereitstellen von Ausbildungsplätzen ist auch ein Praktikum für viele Jugendliche eine erste Möglichkeit, Erfahrung mit verschiedenen Berufsbildern zu sammeln. Ferner sind Förderinstrumente wie z. B. die Verbundausbildung oder auch die „Einstiegsqualifizierung für Jugendliche“ (EQJ) im Rahmen einer Kampagne und in Kooperation mit den Kammern, der Bundesagentur für Arbeit und den vor-Ort-Unternehmen einzusetzen. Dabei wird insbesondere dem Erfordernis der Unterstützung der Jugendlichen Rechnung zu tragen sein. Mit dem mittlerweile weitgehend vermarkteten Gebiet des Alten Schlachthofes, dem Technologiezentrum am Europaplatz und den derzeit stattfindenden Entwicklungen des ehemaligen Straßenbahn-DEPOTs in der Talstraße als Stadtteilzentrum wurden bereits neue Akzente im Stadtteil geschaffen, auf denen bei einer integrierten Stadtteilentwicklung durch Vernetzung und Kooperation aufgebaut werden kann. Das trägt ggf. zur Festigung und zum Ausbau dieser eingesetzten positiven Entwicklung insbesondere für die genannten Zielgruppen bei. Ziele - Stärkung und Reaktivierung des Gewerbestandorts Aachen-Nord durch Akquise neuer Unternehmen und Nachnutzungskonzepte Verbesserung der Kooperation mit den ansässigen Unternehmen Ausbau der Kooperationen von Ausbildungswerkstätten, bestehende Ausbildungszentren, um diese stadtteilbezogen zu nutzen und auszubauen Verbesserung der Bildungs- und Beschäftigungschancen für Langzeitarbeitslose und Jugendliche Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf Einzelhandel und Gastronomie gezielt fördern und ansiedeln Nutzung ausländischen Handwerkerpotentials Projekte - Profil- und Entwicklungskonzept Gewerbestandort Aachen-Nord – Lokale Ökonomie Projektmanagement Lokale Ökonomie Kooperationsprojekte zwischen LuFo – DEPOT – Schlachthof Beschäftigungsinitiative Aachen-Nord Weitere Förderzugänge und Investitionen außerhalb der Städtebauförderung Gerade für die ökonomischen Projekte und die Themen der Fort- und Weiterbildung werden in Abstimmung mit der Arbeitsagentur, dem Jobcenter und dem Wirtschaftsministerium Förderzugänge und Beschäftigungsinitiativen zu prüfen sein. Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 40 / 72 Die Projekte im Detail zum Schwerpunkt Lokale Ökonomie Projekt/Maßnahme, Nr. Profil- und Entwicklungskonzept Gewerbestandort Aachen-Nord – Lokale Ökonomie C1 Operatives Projektziel Schaffung einer fundierten Planungs- und Entscheidungsgrundlage für die Aktivitäten und Sicherung des Einzelhandels- und Gewerbestandorts Jülicher Straße, Indikator der Zielerreichung ist ein abgestimmtes und breit akzeptiertes Konzept Projektbeschreibung Die Jülicher Straße in Aachen-Nord ist durch traditionellen Handel und flächenmäßig ausgedehnte Gewerbebereiche gekennzeichnet. In der Diskussion um den städtebaulichen Entwicklungsbedarf des Gewerbestandortes Aachen-Nord und zur Verbesserung der Bildungschancen von Jugendlichen wurde deutlich, dass kaum Grundlagendaten vorliegen, die Aussagen über Entwicklungstendenzen und den städtebaulichen Bedarf zulassen. Auch ist ein Kontakt zu bzw. eine Kommunikation mit den Gewerbetreibenden sowohl im Handel als auch im Handwerk und in Großunternehmen kaum gegeben. Daher sollen im ersten Schritt eine umfassende städtebauliche Grundlagenerhebung und eine intensive Befragung der Betriebe vor Ort erfolgen. Dabei sollen Entwicklungsperspektiven und Strategien zur Standortsicherung und Standortaufwertung sowie zur Profilierung aufgezeigt und Projekte der Mobilisierung und Zusammenarbeit erarbeitet werden. Dieses Konzept soll extern vergeben werden. Zu den Aufgaben gehören u. a. folgende Punkte: - Darstellen der vorhandenen Nutzungen durch entsprechende Kartierung - Erstellung eines Katasters zu den freien Flächen, um zu untersuchen, welche Flächen zur (Nach-)Nutzung für Gewerbe zur Verfügung stehen. Dazu gilt es, den vorhandenen Katasterplan der Stadt Aachen auf den Stadtteil Aachen-Nord detailliert zu aktualisieren. Unternehmensbefragung, um die Planungsabsichten der jeweiligen Betriebe besser einschätzen zu können - „Best-Practice-Recherche“ nach positiven Beispielen der Reaktivierung von Gewerbestandorten - Prüfung von Optimierungsmöglichkeiten der verkehrlichen Erreichbarkeit und Prüfung der Parksituation im Stadtteil - Prüfung der Kooperationsmöglichkeiten zwischen den vorhandenen Unternehmen und Schulen, Beschäftigungsinitiativen, dem Jobcenter etc. zur Verbesserung der wohnortnahen Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten - Definition von Entwicklungszielen und konkreten Projekten, differenziert nach den unterschiedlichen Wirtschaftszweigen (Handel, Gewerbe, Kreativwirtschaft, Produktion etc.) - Strategieentwicklung, um Unternehmen für Aktivitäten im Stadtteil zu gewinnen - Revitalisierungsstrategien, Nachfolgenutzungsoptionen für Brachen - Integration des im Stadtteil ansässigen Technologiezentrums für die Profilierung des Stadtteils - Fördermöglichkeiten aufzeigen In enger Kooperation mit dem Unternehmen sollen die Umsetzungsstrategien abgestimmt und konkrete Projekte entwickelt und umgesetzt werden. Projektlaufzeit, Beantragung 2014/15, Programmjahr 2014 Projektträger Stadt Aachen Projektpartner bzw. bei der Umsetzung zu beteiligen Kostenschätzung Unternehmen im Programmgebiet, Technologiezentrum, Qualifizierungsunternehmen Förderprogramm, Nr. d. FRL Städtebauförderung, 9 Investition außerhalb der Förderung 50.000 € Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 41 / 72 Projekt/Maßnahme, Nr. Projektmanagement Lokale Ökonomie C2 Operatives Projektziel Durch die externe Unterstützung sollen Unternehmen an ihrem Standort AachenNord gesichert werden, neue Arbeitsplätze geschaffen und die sozialökonomische Situation im Stadtteil verbessert werden. Indikatoren der Zielerreichung sind: Neuansiedlungen, Materialien der Profilbildung, erhöhte Anzahl an neuen Unternehmenskontakten und Unternehmens-kooperationen etc. Projektbeschreibung Auf Grundlage des Profil- und Entwicklungskonzepts Gewerbestandort AachenNord hat das Projektmanagement Lokale Ökonomie gemeinsam mit den Akteuren vor Ort die Aufgabe, die erarbeiteten Projekte anzustoßen und umzusetzen. Mögliche Projekte könnten sein: - Gewerbeflächenentwicklung für KMU - Flächenrevitalisierung - Fördern und Stärken von Existenzförderung - Kreative Inseln schaffen und fördern - Profil- und Markenbildung Jülicher Straße, Standortaktivitäten, z. B. Schaufenstergestaltungswettbewerb, Buy-Local-Kampagne, Zwischennutzungen für Ladenlokale - Imageaufwertung - Unternehmertreffs - Kooperationen mit IG Aachener Portal - Bewerben des Kreativdreiecks LuFo, DEPOT und Alter Schlachthof - Beratungen Es werden Kosten für die externe Vergabe eines Projektmanagements Lokale Ökonomie und für die Umsetzung der Maßnahmen veranschlagt. Die Festlegung der Aufgaben und der Aktivitäten werden mit der Wirtschaftsförderung der Stadt Aachen abzustimmen sein. Ebenso ist eine enge Abstimmung aller Aktivitäten mit dem Stadtteilbüro vorzunehmen. Projektlaufzeit, Beantragung 2016 - 2019, Programmjahr 2015 Projektträger Stadt Aachen Projektpartner bzw. bei der Umsetzung zu beteiligen Kostenschätzung Unternehmen im Programmgebiet, Wirtschaftsförderung, Technologiezen-trum, Qualifizierungsträger, IG Aachener Portal etc. Projektmanagement Lokale Ökonomie 250.000 € Umsetzungsprojekte 100.000 € (pauschale Mittel zur Mobilisierung und Profilbildung im Stadtteil Aachen-Nord) Förderprogramm, Nr. d. FRL Städtebauförderung, Projektmanagement: 9 Sachmittel für Projektmanagement , 12 Investition außerhalb der Förderung Eigenanteil der Eigentümer Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 42 / 72 Projekt/Maßnahme, Nr. Kooperationsprojekt DEPOT – LuFo-Schlachthof C3 Operatives Projektziel Nutzung der aktuellen Entwicklung im Stadtteil zur Profilierung Aachen-Nords als Standort mit kreativem Potenzial, Indikatoren der Zielerreichung sind die Anzahl an Kooperationsprojekten. Projektbeschreibung Das Ludwig Forum hat eine lange Tradition als avantgardistisches Museum. Mit der Umnutzung des DEPOTs zu einem Sozialkulturellen Zentrum wird ein weiterer kulturaffiner Ort geschaffen. Hier werden Akteure aus dem kreativen und kulturellen Milieu sowie soziale Träger unter einem Dach zusammen arbeiten. Das DEPOT wird Einblicke in Ateliers und Werkstätten bieten und regt zum Mitwirken an. Auf fast 7000 Quadratmetern entsteht Platz für Ausstellungen, Theater, Tanz, Lernen und Arbeiten. Im neuen Stadtteil- und Kulturzentrum können Veranstaltungen und Konzerte stattfinden sowie Beratungsdienstleistungen in Anspruch genommen werden. Darüber hinaus soll es dort auch ein gastronomisches Angebot geben. Ein weiterer kreativer Part im Stadtteil sind die neuen Ansiedlungen im umgebauten Schlachthof. Hier sind ebenfalls kreative Unternehmen eingezogen. Auch wenn alle drei Pole einen unterschiedlichen Schwerpunkt haben, sind sie kulturelle/künstlerische und kreative Leuchttürme für den Stadtteil. Diese sollen imagefördernd für den Stadtteil genutzt werden. Dazu soll eine gemeinsame Arbeitsgruppe mit Vertretern der Einrichtungen gebildet werden, die gemeinsame Kooperationsprojekte, Synergieeffekte, Werbestrategien etc. entwickeln sollen. Die Arbeitsgruppe wird nach Möglichkeit vom Stadtteilbüro aus zunächst organisiert und moderiert. Die Ergebnisse der Arbeit sollen mit den Aktivitäten des Stadtteilbüros abgestimmt werden. Erste Ideen sind: - Gegenseitige Besuche der Einrichtungen und Brainstorming zu gemeinsamen Aktivitäten - Gemeinsame Tage der besonderen Aktivitäten, die aufeinander abgestimmt sind - Gemeinsame Werbestrategie für den Stadtteil - Gemeinsame Kooperationsprojekte mit Schulen Projektlaufzeit, Beantragung Ab 2014 Projektträger Stadt Aachen Projektpartner bzw. bei der Umsetzung zu beteiligen Kostenschätzung Stadtteilbüro, LuFo, DEPOT, Betriebe am Schlachthof Förderprogramm, Nr. d. FRL Investition außerhalb der Förderung Keine separaten Kosten Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 43 / 72 Projekt/Maßnahme, Nr. Beschäftigungsinitiative Aachen-Nord C4 Operatives Projektziel Verbesserung der Vermittlung in Ausbildung und Arbeit Projektbeschreibung Das Untersuchungsgebiet ist durch eine schlechte Beschäftigungssituation in allen Generationen geprägt. Auffällig ist eine hohe Arbeitslosigkeit bei jungen Müttern, gegen die das Projekt TEP (Programm für die Teilzeit-berufsausbildung) arbeitet. Ziel muss sein, die Familien für ein selbst-bestimmtes Leben zu qualifizieren. Aktuell ist jedoch unklar, welchen besonderen Handlungsbedarf die im Stadtteil ansässigen Arbeitslosen, speziell die Jugendlichen, haben. Im Rahmen einer Beschäftigungsinitiative sollen daher sehr umfassende Ansätze der Beschäftigung für unterschiedliche Altersgruppen (Jugendliche, Wiedereinsteiger etc.) entwickelt werden. Jugendliche müssen positiv motiviert werden, und es sollen (wieder) Perspektiven eröffnet werden. Vor allem im Bereich der Jugendlichen im SGB II muss der Beratungsprozess deutlich verbessert werden bzw. Jugendliche individuell betrachtet werden. Die zu entwickelnden Projekte und die bestehenden Ansätze sollen schon in der Konzeptphase miteinander vernetzt werden. Konkrete Ideen für die Beschäftigungsinitiative Job-Speed-Dating Jobinitiative Aachen-Nord, Kooperationsprojekt von Handwerk und Betrieben Analyse und transparente Veröffentlichung aller Angebote für Jugendliche zum Thema Bildung und Beschäftigung Bewerbungstrainings Recherche von Beispielprojekten z. B. „Tausche Bildung gegen Wohnung“ Einrichtung einer Art „Potenzialbörse“: Menschen geben an, welche Ausbildung sie haben und was ihre Stärken sind und bieten sich dem Arbeitsmarkt an Ausbildungspatenschaften Projektlaufzeit Projektträger Projektpartner bzw. bei der Umsetzung zu beteiligen Kostenschätzung Förderprogramm, Nr. d. FRL Investition außerhalb der Förderung 2015 - 2019, Programmjahr offen Stadt Aachen, Beschäftigungsträger Bildungsträger im Stadtteil stärken z. B. low-tec gemeinnützige Beschäftigungsund Qualifizierungsgesellschaft mbH und MYPEGASUS GmbH Offen ESF Offen Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 44 / 72 Schwerpunkt Jülicher Straße Ausgangssituation und Herausforderungen Zentral durch den Aachener Norden verläuft die Jülicher Straße. Die Jülicher Straße ist eine stark befahrene Hauptverkehrsader, die durch die Anordnung von Handel, Gewerbe und Wohnungen viele verschiedene Funktionen und Nutzungsansprüche erfüllen muss. Der Charakter der Jülicher Straße wird jedoch maßgeblich bestimmt durch die Straßenraum-aufteilung, die durch den PKWund LKW-Verkehr und dessen Geschwindigkeit geprägt wird. Die Straße ist aber auch wichtiger Standort für Einrichtungen der Kunst und Kultur sowie Einzugsgebiet für soziale Einrichtungen. Sie ist das Rückgrat des Untersuchungsgebiets. Städtebaulich lässt sie sich in drei Abschnitte unterteilen: Vom Hansemannplatz bis zur Lombardenstraße, von der Lombardenstraße bis zur Talbotstraße, von der Talbotstraße über den Prager Ring bis nach Haaren. Im ersten Abschnitt der südlichen Jülicher Straße dominieren in den Erdgeschossen Dienstleistungund Einzelhandelsangebote. An der Jülicher Straße kann ein großer Teil der Nahversorgung der Bewohnerschaft abgedeckt werden. Daneben sind auch viele Betreiber der ethischen Ökonomie vertreten. Das Angebot ist sowohl in der Angebotsvielfalt als auch in der Qualität breit gefächert: Vom Elektrofachhandel und der Autoreparaturwerkstatt bis hin zum türkischen Imbiss, Asia-Shop, Kiosk und Second-Hand-Laden. Das Niveau ist jedoch relativ niedrig im Vergleich zu anderen Stadteilzentren der Stadt. Geprägt wird das städtebauliche Bild durch zunehmend unattraktive, sanierungsbedürftige Gebäude und Fassaden, punktuelle Leerstände im Wohnungsbestand und bei Ladenlokalen und durch das große, mindergenutzte Grundstück westlich der Einmündung Robensstraße. Positiv herauszustellen sind die teilweise begrünten Bereiche der Straße, der „grüne Blick“ in Richtung Monheimsallee, die attraktiven und imagebildenden Gründerzeitgebäude am Hansemannplatz. Obwohl die Jülicher Straße von der Verkehrsbelastung geprägt ist, wird sie in diesem Bereich als wichtiger zentraler Raum für den Stadtteil wahrgenommen und von den Akteuren weniger negativ bewertet als erwartet. Vielmehr ist die Jülicher Straße als preisgünstiger und traditioneller Wohnstandort beliebt und wird durchaus von einigen Akteuren in der Beteiligungsphase auch als Ort der Begegnung beschrieben. Ein Potenzial für eine attraktive Umnutzung bietet die Kirche St. Elisabeth, deren kirchliche Funktionen aufgrund der hohen Unterhaltungs- und Instandhaltungskosten aufgegeben werden sollen. Im Rahmen von Aachen-Nord soll die Möglichkeit gegeben werden, einen Anstoß für eine neue Nutzung zu entwickeln. Ab der Lombardenstraße liegen noch einige Mietwohnungsbestände an der Jülicher Straße 224234. Die wenigen Wohngebäude im Gebiet befinden sich in Gemengelagen zwischen Gewerbebetrieben und stark befahrenen Straßen. Dominiert wird dieser Straßenabschnitt jedoch von gewerblicher Nutzung mit überwiegend großflächigen Gebäuden und Hallen, die sich zwischen Jülicher Straße und Wurm als Gewerbeband bis zum Siedlungsrand von Haaren fortsetzt. Diese Hallen sind wichtige Zeugnisse der Industriegeschichte und sind zum Teil architektonisch und städtebaulich attraktiv. Der Rahmenplan Grüner Weg von 1996 umfasst diesen Teilraum. Der Rahmenplan macht grundlegende Aussagen zu einer denkbaren veränderten Erschließungsstruktur für den Gewerbestandort, die bislang aber nur teilweise umgesetzt werden konnten. Dazu gehören u. a. die neue Erschließung zur Nutzung bisher auf dem Werksgelände „eingeschlossener“ Bereiche parallel zur Krantzstraße sowie eine Anbindung zum Grünen Weg. Im nördlichen Teil der Jülicher Straße zwischen Talbotstraße und dem Prager Ring nimmt der Anteil an Wohnungsbau im Verhältnis zu Gewerbe wieder zu. Er schließt an das Quartier Feld- und Liebigstraße an. Die Wohnlage ist weiterhin gekennzeichnet von Verkehr und Geschwindigkeit. Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 45 / 72 Eine wichtige Aufgabe für die Jülicher Straße ist die Verbesserung der Verkehrssicherheit. Die Jülicher Straße weist eine hohe Anzahl von Radfahrerunfällen an Einmündungen, Zufahrten und aufgrund des Bordsteinradwegs auf. Die Jülicher Straße ist zusammenfassend ein gutes Beispiel für die notwendige und gewünschte integrierte Vorgehensweise in Aachen-Nord. Sie stellt einen räumlichen Fokus für die Schwerpunkte „Lokale Ökonomie“ und „Wohnen und Wohnumfeld“ dar. An der Jülicher Straße und ihren Nebenstraßen liegt der ökonomische Schwerpunkt des Stadtteils: überwiegend Einzelhandel und Büros im südlichen Teil, in den nördlichen Abschnitten zusätzlich Gewerbe und Industrie. Zwischen Wirtschaft und Straße bestehen wichtige Wechselwirkungen, die im Projekt berücksichtigt und genutzt werden müssen. Nicht zu vernachlässigen ist die sich ebenfalls die gesamte Jülicher Straße entlang ziehende Wohnnutzung, die durch Gegensätze geprägt ist: Starke Immissionsbelastungen auf der Straßenseite, überwiegend ruhige rückwärtige Lagen, unterschiedliche Sanierungszustände. Ähnlich wie die Betriebe strahlt auch die Wohnnutzung auf die Wahrnehmung der Straße aus. Im besonderen Fokus steht die Wohnnutzung am Rand des Quartiers Wiesental mit den denkmalgeschützten Häusern nördlich der Burggrafenstraße. Mit der Jülicher Straße verknüpft ist die Entwicklung der Straßen- und Platzfolge Europa- und Blücherplatz. Eine Aufwertung dieser wichtigen Eingangssituation nach Aachen war im IHK 2009 als Projekt geplant. Im Rahmen der Gesamtbetrachtung musste dieses Projekt jedoch zurückgestellt werden. Aktivitäten im kleineren Umfang wie eine behutsame Aufwertung des Europaplatzes werden - mit dem Projekt Aachen-Nord koordiniert - derzeit bearbeitet und aus städtischen Mitteln betrieben. Sollten sich aufgrund derzeit noch nicht absehbarer Entwicklungen in diesem Projekt besondere Möglichkeiten ergeben, wird eine Bearbeitung geprüft werden. Ziele - Aufenthalts-, Gestalt- und Wohnqualitäten verbessern Belange von Kindern und Senioren im Straßenraum berücksichtigen Verbesserung der Verkehrssicherheit und Abbau von Barrieren Branding und Marketing für die südliche Jülicher Straße entwickeln Aktivitäten auf der Jülicher Straße zur Identitätsstärkung Vernetzung der Gewerbetreibenden in der südlichen Jülicher Straße Projekte - Jülicher Straße: Aufenthaltsqualität, Image und Sicherheit Qualitative Aufwertung von Einzelhandelsbetrieben und Gastronomie sowie Beratung zur Sanierung von Gebäuden Trendsporthalle Umnutzungsperspektive St. Elisabeth Weitere Förderzugänge und Investitionen außerhalb der Städtebauförderung Neben der Städtebauförderung sind weitere Förderzugänge zu prüfen. Hierzu zählt insbesondere eine Förderung über GVFG/Entflechtungsgesetz, ggf. über den Maßnahmenplan Radverkehr. Weiterhin müssen in Abstimmung mit den städtebaulichen Zielen städtische Mittel zur Straßenunterhaltung eingesetzt werden. Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 46 / 72 Die Projekte im Detail zum Schwerpunkt Jülicher Straße Projekt/Maßnahme, Nr. Jülicher Straße: Aufenthaltsqualität, Image und Sicherheit D1 Operatives Projektziel Ganzheitliche und umfassende Revitalisierung des Standorts Jülicher Straße zur Imageaufwertung des Wohn-, Arbeits-, Einkaufs- und Aufenthaltsraumes Projektbeschreibung Die Jülicher Straße soll als Stadtraum gestärkt werden. Damit die Straße ihre vielfältigen Funktionen für den Stadtteil besser erfüllen kann, sollen die angrenzenden Nutzungen mehr Einfluss auf die Gestalt der Straße erhalten. Die hohe Verkehrsbelastung, die unattraktive Gestaltung von Fahrbahn und Gehwegbereichen, Mindernutzungen in den Ladenlokalen, der schlechte Zustand von manchen Fassaden und Gebäuden, Parkplatzprobleme, die Länge und die unterschiedlichen Nutzungscharaktere entlang der Straße sind einige der Punkte, welche die Jülicher Straße heute prägen. Demgegenüber stehen die „schlummernden“ Potenziale der Straße, sich als Mitte und Stadtteilzentrum von Aachen-Nord zu entwickeln. Es gibt keine Alternative für ein Nahversorgungszentrum in Aachen-Nord, weshalb zum einen der Kfz-Verkehr verträglicher und verkehrssicherer gestaltet und zum anderen die Aufenthaltsqualität deutlich gesteigert werden soll. Mit der zweiten Förderphase soll die Jülicher Straße neu und ganzheitlich betrachtet werden. Im Vordergrund steht dabei nicht, sektorale Entwicklungsperspektiven (Verkehr, Einzelhandel, Bewohner) zu erarbeiten, sondern eine von den gewünschten und vorhandenen Nutzungen ausgehend gedachte Gesamtplanung vorzulegen. Wie können Rahmenbedingungen für Einzelhändler, Dienstleister, Ludwig Forum, Wohnbevölkerung und dort arbeitende Menschen geändert werden, um bessere Voraussetzungen für das Gewerbe, Arbeiten, Wohnen und Leben zu schaffen? Eine zentrale Rolle spielt dabei auch die Frage nach dem Image der Jülicher Straße. Eine Veränderung des Images kann für den gesamten Stadtteil AachenNord eine positive Wirkung entfalten. So wie das bereits vorhandene Motto „wir sind oben“ Selbstbewusstsein vermittelt, soll das Projekt an der Jülicher Straße das Selbstverständnis der Menschen in Aachen-Nord fördern und die Identifikation mit dem Stadtteil verbessern. Bei der Erarbeitung der Maßnahmen erhält die Einbindung der Bürger daher eine große Bedeutung. In engem Austausch sollen die Menschen vor Ort in die Planung eingebunden werden und Ihre Ideen und Meinungen so einbringen können, dass sie sich am Ende mit der Planung und den Maßnahmen identifizieren können und damit Unterstützer werden. Um diese Art der Planung zu ermöglichen, ist angedacht, die Beteiligung anhand der vorhandenen Nutzungsschwerpunkte in Abschnitten durchzuführen. Die Zielsetzungen – und ebenso die Beteiligungsformate – in diesen drei Abschnitten werden unterschiedlich ausfallen: - Abschnitt Süd (Hansemannplatz bis Lombardenstraße): Einzelhandel/ Nahversorgungsstandort/ Ludwig Forum (Kunst im öffentlichen Raum)/ Wohnen - Abschnitt Mitte(Lombardenstraße bis Metzgerstraße): Wohnen, großflächiges Gewerbe/Industrie (Zentis, Talbot Services) - Abschnitt Nord (Metzgerstraße bis zum Stadtteil Haaren): (familienfreundliches) Wohnen, Gewerbe, Nahversorgung, Querungen, Gestaltung Übergang nach Haaren/Eingang nach Aachen-Nord Folgende beispielhafte Punkte sollen in der weiteren Planung untersucht werden (zum größten Teil wurden sie von Bürgern genannt): - Aufwertung von Orten des Aufenthalts und der Kommunikation (auch Außengastronomie) - Durchgangswege zu Grünstrukturen schaffen - Begrünung der Straße prüfen - Motivation der Eigentümer und Händler zur Aufwertung ihrer Gebäude und Ladenlokale - Verbesserung der Verkehrssicherheit durch bauliche Veränderungen prüfen - Brandwände nutzen - Brachen und mindergenutzte Flächen entwickeln Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 47 / 72 - Radfahrspuren vereinheitlichen/verbessern - ÖPNV-Spur und Haltestellen ansprechender gestalten - Erreichbarkeit für die Gewerbetreibenden und deren Anlieferer betrachten - Lichtkonzept entwickeln (Kombination mit Einzelhandel) - Eigenes „Design“ für die Straße entwickeln Neben der Betrachtung der Jülicher Straße in Abschnitten soll sie auch als Ganzes, als verbindendes Element, von Aachen-Nord aus gesehen werden. Der starke Wunsch nach Einheitlichkeit und Großzügigkeit wurde von Seiten der Bürger geäußert. Er entspricht dem Ziel, die Jülicher Straße als Zentrum von AachenNord zu stärken und ihr mehr Strahlkraft zu geben. Gestaltungselemente zur Erreichung dieses Ziels sollen untersucht werden. Eine besondere Chance für die Jülicher Straße sind das Ludwig Forum und weitere Kreative im Stadtviertel (v. a. aufgrund des neuen „DEPOTS“). Die Planung soll daher in enger Kooperation mit Künstlern und dem Ludwig Forum erfolgen, das sich bereits in der ersten Förderphase aktiv in die Stadtteilentwicklung eingebracht hat. Über das Projekt „Kinderkönigreich“ plant das Ludwig Forum im Sommer 2014 ein Fest auf der Jülicher Straße. Entsprechende temporäre Aktionen sollen auch im Rahmen der Planung in Erwägung gezogen werden. Im Themenfeld „Kunst und Kreative“ wurden u. a. in der Bürgerbeteiligung folgende erste Ideen für eine künstlerische Gestaltung bzw. Aktionen gesammelt: - Einrichtung eines XL-Bürgersteigs vor dem Ludwig Forum - Innovative Sitzmöbel - Kunst in der Höhe - Fassadenevents - Kunst aus dem Ludwig Forum vor dem Nordbahnhof aufbauen - Lange Nacht der Jülicher Straße - Design für die Busspur in Mittellage und weitere verkehrliche Elemente im Straßenraum - Verknüpfung Innenstadt mit dem Ludwig Forum (Kunstroute mit besonderen Info- bzw. Kunstelementen) - Stärkere Verknüpfung des LuFo-Parks zum Stadtteil (ggf. weitere „Parkzellen“ im Stadtteil) - Vermittlung der historischen Bedeutung der Jülicher Straße Die Umgestaltung der Jülicher Straße soll in engem Zusammenspiel mit einer künstlerischen Gestaltung erfolgen. Daher stammt die Idee, die Planung der Umgestaltung der Straße von einem gemeinsamen Team aus Planern unterschiedlicher Fachrichtungen (Stadtplaner, Verkehrsplaner) und Stadtraumkünstlern/Künstlern erarbeiten zu lassen. Dadurch sollen verschiedene Blickwinkel in eine ganzheitliche Planung einfließen – Stadtraumgestaltung, Aufenthaltsqualität, Verbesserung der Verkehrssicherheit, Einbindung kreativer Inseln etc. Die Aufgabe besteht darin, sich mit dem Spannungsverhältnis von Verkehr, Integration und sozialer Problemlage und der Weiterentwicklung zu einem akzeptierten Wohn- und Lebensraum zu beschäftigen und das in einer plastischen Form in den Straßenraum zu bringen. Die weiteren Schritte: Gemeinsam mit den unterschiedlichen Fachämtern soll das Planungsvorgehen und der Maßnahmenrahmen konkretisiert werden. Ggf. sollen externe Experten die Schwerpunktsetzung durch Beratung unterstützen. Die Bürgerbeteiligung soll dann in einem frühen Planungsstadium im Rahmen von Werkstätten mit Begehungen vor Ort einsetzen. Dieser Schritt soll mit Hilfe von kompetenten Teilnehmern (Bürger als Experten vor Ort, externe Planer, Künstler, Vertreter des Einzelhandels und des Gewerbes, Moderatoren, Verwaltungsmitarbeiter) bereits erste Planungsergebnisse liefern. Eine Möglichkeit für diesen Schritt ist das Charrette-Verfahren. Das Auswahlverfahren für die Entwürfe bzw. alternativ vorlaufend für die „kompetenten Teilnehmer“ muss noch näher bestimmt werden. Die konkreten weiteren Planungsschritte sollen konsequenterweise auch weiter in einem iterativen Prozess im Austausch mit Bürgern und Fachleuten erfolgen, sodass die Planung bis zur Umsetzung von allen mitverfolgt und unterstützt werden kann. Projektlaufzeit, Beantragung 2014 - 2019, Programmjahr 2016 Projektträger Stadt Aachen Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes Projektpartner bzw. bei der Umsetzung zu beteiligen Kostenschätzung 48 / 72 Anwohnerschaft, Geschäftsleute, Eigentümerschaft, Gewerbebetriebe, LuFo, DEPOT etc. 80.000 € Planung 570.000 € Umsetzung Förderprogramm, Nr. d. FRL u. a. Städtebauförderung, 10.4 Investition außerhalb der Förderung Weitere Förderzugänge(z.B. Fö-Ri-Kom-Stra, GVFG, ÖPNVG) sind zu prüfen bzw. Maßnahmen aus dem Geschäft der laufenden Verwaltung sind zu integrieren Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 49 / 72 Projekt/Maßnahme, Nr. Qualitative Aufwertung des Einzelhandels-standorts Jülicher Straße D2 Operatives Projektziel Aufwertung der Qualität und Angebotsvielfalt; Indikatoren der Zielerreichung sind neue Einzelhandelsansiedlungen und verbesserte Außen-präsentation Projektbeschreibung Aktuell verfügt der Einzelhandelsstandort über eine geringe Attraktivität. Viele Angebote auf der Jülicher Straße sind von geringer Qualität und durch ein Nischendasein gekennzeichnet. Dem gegenüber stehen jedoch auch Betriebe, die einen sehr guten Ruf genießen und einen gesamtstädtischen Einzugsbereich haben. Ziel des Projektes ist, parallel zu den Umbaumaßnahmen auf der Jülicher Straße eine neue Dynamik in den Kommunikationsprozess mit Einzelhändlern zu bekommen. Dazu sollen gezielte Beratungsgespräche, Leerstandsnutzungen, Zwischennutzungen, Akquise von Neuansiedlungen etc. bearbeitet bzw. angestoßen werden. Qualität und Quantität der Angebote sollen verbessert werden. Um die Händler zu motivieren, werden pauschale Mittel beantragt, mit denen Wettbewerbe und Mitmachaktionen etc. finanziert werden können. Die Projektumsetzung übernimmt das Projektmanagement Lokale Ökonomien (C2). Projektlaufzeit, Beantragung Parallel zu Planung und Umbaumaßnahmen Jülicher Straße (ab 2016) Projektträger Stadt Aachen. Wirtschaftsförderung Projektpartner bzw. bei der Umsetzung zu beteiligen Kostenschätzung Projektmanagement Lokale Ökonomie Förderprogramm, Nr. d. FRL Investition außerhalb der Förderung Kosten siehe C1 Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 50 / 72 Projekt/Maßnahme, Nr. Trendsporthalle D3 Operatives Projektziel Schaffung eines modernen Bewegungsangebots für Jugendliche in Kombination mit flankierenden Beratungsangeboten sowie Schaffung eines Highlights im Stadtteil mit gesamtstädtischer Ausstrahlung, Indikatoren der Zielerreichung: Attraktivitätssteigerung im Stadtteil, Bindung von Jugendlichen an die Einrichtung, besserer Zugang zu Jugendlichen Projektbeschreibung In vielen Städten sind Trendsporthallen entstanden, die ein bestimmtes, meist junges Publikum ansprechen. Trendsport ist eine Sammelbezeichnung für neue Sportarten. Trendsport kann als kulturelle Ausdrucksform bezeichnet werden, deren Bedeutung für Externe oft schwer nachzuvollziehen ist. Aktuell erfahren die Sportarten Parcouring und Streetworkout zunehmenden Zuspruch. Es sind bereits viele innovative Beispielprojekte realisiert worden, bei denen unter intensiver Beteiligung von Jugendlichen eine alte Halle, ein Kino oder eine Kirche zum Bouldern und Skaten zu Jugendorten umgewandelt wurden. Ein langer Wunsch der Akteure im Stadtteil ist es, einen Ort zu schaffen, an dem Jugendliche aus dem Stadtteil und der Stadt eine vielfältige Bewegungs- und Kommunikationsmöglichkeit bekommen. Daher entstand die Idee, eine Trendsporthalle mit flankierenden Angeboten aufzubauen. In einer Diskussionsrunde wurden folgende wünschenswerte Angebote zusammengetragen: Parcour, Basketball, Bouldern, Skaten, Tanzen, BMX, Chillen. Die Zielgruppe sind primär Jugendliche. Als flankierende Angebote sind Kontaktaufbau zu eher schwierigen Jugendlichen durch Streetworker, Bewerbungstrainings, soziale Kompetenztrainings etc. angedacht. Die besondere Herausforderung für die geplante Trendsporthalle in Aachen-Nord ist, dass das Angebot zum einen möglichst niedrigschwellig ist, damit auch die „schwierigeren“ Jugendlichen dort hinkommen. Zum anderen ist aber auch angesagt, dass „normale“ Jugendliche aus dem Stadtteil als auch aus der ganzen Stadt kommen und die Einrichtung nutzen, ohne durch die erste Gruppe abgeschreckt zu werden. Auch ist der Ort der Umsetzung noch offen. Nachdem der zunächst präferierte Ort, die Bogenhalle auf dem ehemaligen Schlachthof, nun vermarktet ist, werden neue Optionen geprüft. Aus dem Stadtteil und der Stadtgesellschaft liegen bereits Interessensbekundungen zur Trägerschaft und zur Beteiligung vor. Diese Akteure übernehmen in Abstimmung mit der Stadt auch die weitere Projektentwicklung. Als nächste Schritte sind zu tun: - Örtlichkeiten klären - Gute Beispiele vor Ort recherchieren - Trägermodell entwickeln und Partner suchen - Detailplanung - Beteiligung der Jugendliche vor Ort - Umsetzung Projektlaufzeit Offen, Programmjahr vorläufig 2017 Projektträger Projektpartner bzw. bei der Umsetzung zu beteiligen low tec, gemeinnützige Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft mbH Sponsoren, Deutscher Alpenverein, benachbarte Betriebe, Bürgerstiftungen, Skate-Shops (Burn, Titus), Sportvereine, Stadtsportbund, Jugendberufshilfe Kletter-Aixperten oder alternativ: Kletter-Gemeinschaft in Aachen/ FB52 etc. Kostenschätzung 1.000.000 € Förderprogramm, Nr. d. FRL Städtebauförderung; Initiative ergreifen oder 11.3 Investition außerhalb der Förderung Private Investitionen für Bau und Betrieb Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 51 / 72 Projekt/Maßnahme, Nr. Umnutzungskonzept St. Elisabeth D4 Operatives Projektziel Umnutzung einer Kirchen Projektbeschreibung In vielen Kirchengemeinden können die Kirchengebäude nicht mehr bewirtschaftet und gehalten werden und müssen einer Nachfolgenutzung zugeführt werden. Weitere Flächen und Gebäude müssen zurückgebaut werden. Diese Prozesse sind für den Stadtteil und die Kirchengemeinde schmerzliche Prozesse, da auch eine Identifikation und Tradition verloren geht. Umso wichtiger ist es, eine für den Stadtteil „gute“ Nachnutzung zu finden. Die Überlegungen zur Nachnutzungen von Kirchen sind dabei vielfältig. Die Konzepte reichen von gastronomischen Nutzungen, Discotheken, Kletterhallen, einem Kolumbarium bis hin zu Wohnungen für verschiedene Wohnkonzepte und Zielgruppen. Auch die Kirche St. Elisabeth an der Jülicher Straße wird als Gotteshaus aufgegeben. An dem Gebäude besteht erheblicher Sanierungsbedarf. Vor allem der Turm weist erhebliche bauliche Mängel auf. Es bestehen noch keine konkreten Nutzungsabsichten. Im ersten Schritt soll daher eine Machbarkeitsstudie vergeben werden, welche die Nutzungsmöglichkeiten für das Kirchengebäude prüft. Dabei sind vor allem die Nutzungseffekte mit dem umliegenden Stadtraum und primär der Jülicher Straße zu berücksichtigen. Es gilt zu hinterfragen: Welche Nutzungen können für das Programmgebiet Soziale Stadt Aachen-Nord einen besonderen Mehrwert darstellen? Mit dieser Entscheidungsgrundlage wird dann, je nach Nutzung und Relevanz für den Stadtteil, auch eine weitergehende Förderung geprüft. Projektlaufzeit Offen, Programmjahr vorläufig 2017 Projektträger Stadt Aachen Projektpartner bzw. bei der Umsetzung zu beteiligen Kostenschätzung Kirchengemeinde Christus unser Bruder Förderprogramm, Nr. d. FRL Städtebauförderung, 9 Investition außerhalb der Förderung 30.000 € Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 52 / 72 Nahmobilität, Aufenthaltsqualität und Spielangebote im Rehmund im Ungarnplatzviertel Ausgangssituation und Herausforderungen Im Förderzeitraum 2010-2014 stand für das Rehmviertel und das Ungarnplatzviertel die Gestaltung der folgenden, für den Stadtteil besonderen Orte im Vordergrund: die Rehm-Plätze, der LuFo-Park und das DEPOT. Im Rahmen der Projektumsetzung sollen gemeinsam mit den sozialen Einrichtungen im Stadtteil die Wege und Räume zwischen diesen und weiteren Orten in den Blick genommen werden. Die Erreichbarkeit unterschiedlicher Ziele im Stadtteil für Fußgänger, Radfahrer, Kinder und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen soll verbessert und die Sicherheit auf den Wegen gewährleistet werden. Denn im Rehm- und im Ungarnplatzviertel leben beidseitig der Jülicher Straße über 11.000 Menschen. Es bestehen zahlreiche Fuß- und Radwege innerhalb und zwischen den beiden Vierteln. Die wichtigsten Ziele für diese „kurzen Wege“ sind Kindertagesstätten, Grundschulen im Ungarnplatzviertel und in der Luisenstraße, Plätze und Spielplätze, Parks und andere Grünflächen sowie Seniorenwohnheime. Und bei vielen Wegen besteht ein dringendes Erfordernis, die Sicherheit und Zugänglichkeit zu verbessern. Die beiden Viertel sind durch stark befahrene Hauptverkehrsstraßen wie der Jülicher Straße und dem Adalbertsteinweg mit starken Trennwirkungen auf der einen und verkehrlich relativ ruhigen Innenbereiche auf der anderen Seite geprägt. Auch in einigen anderen Straßen gibt es nach wie vor Durchgangsverkehr. Die Viertel sind gleichzeitig sehr dicht bebaut und besitzen enge Straßenräume, in denen wiederum die Flächen für den motorisierten Individualverkehr einen relativ großen Raum einnehmen. In der Vergangenheit wurden bereits zahlreiche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung durchgeführt, die unter anderem zu den ruhigen Innenbereichen geführt haben. Auch gezielte Maßnahmen zur Schulwegsicherung wurden bereits umgesetzt bzw. sind in Vorbereitung. Trotz dieser Maßnahmen bestehen nach wie vor zahlreiche große und kleine Barrieren für die Mobilität im engeren Umfeld. Besonders betroffen von diesen Barrieren sind folgende Zielgruppen: Kinder und ihre Familien, Menschen mit Mobilitätseinschränkungen sowie generell ältere Bewohnerinnen und Bewohner. Somit sind diese Gruppen auch besonders wichtig für die Erarbeitung eines Konzeptes. Andere Personengruppen können von diesen Anforderungen ebenfalls profitieren. Ziel ist, gemeinsam mit den Akteuren und deren ehrenamtlichem Engagement ein abgestimmtes Konzept mit kleinen Maßnahmen zu identifizieren und umzusetzen. Ein besonderes Augenmerk soll auf die vormals separat angelegten Spiellinien gelegt werden. Die Verbindung von für Kinder attraktiven Orten im Stadtteil durch solche Spiellinien im öffentlichen Straßenraum bietet eine zusätzliche Chance, die Aufenthaltsqualitäten auch für Kinder zu verbessern und ihnen mehr Gewicht zu verschaffen. Ziele - Wegeverbindungen zwischen wichtigen Orten stärken, Barrieren reduzieren, Querungen verbessern, Komfort und Aufenthaltsqualität verbessern Möglichkeiten für Kinderspiel und Bewegung im öffentlichen Raum verbessern Sicherheit für Senioren im Straßenraum verbessern Spiellinien zur Vernetzung zwischen Spielplätzen und anderen attraktiven Orten schaffen. Projekt - Projekt „Mobil und spielend aktiv“ – Nahmobilität, Aufenthaltsqualität und Spielangebote im Rehm- und im Ungarnplatzviertel Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 53 / 72 Das Projekt im Detail zum Schwerpunkt Nahmobilität Projekt/Maßnahme, Nr. „Mobil und spielend aktiv“ – Nahmobilität, Aufenthaltsqualität und Spielangebote im Rehm- und im Ungarnplatzviertel E1 Operatives Projektziel Verbesserung der Bedingungen von Nahmobilität und Aufenthaltsqualität mit besonderem Fokus auf bestimmten Zielgruppen Projektbeschreibung Mit dem Projekt “Mobil und spielend aktiv“ sollen die Realisierung folgender Inhalte angestrebt werden: - Verbesserung der Bewegungsmöglichkeiten und der Sicherheit im Straßenraum vor allem für Kinder, Familien und Senioren - Verbesserung der Möglichkeiten der Teilhabe an Mobilität - Querungen der Hauptverkehrsstraßen für Fuß- und Radverkehr verbessern (inkl. Überprüfung Lichtsignalanlagen) - Wichtige Wegebeziehungen identifizieren und bevorzugt gestalten, auch zu Zielen außerhalb von Rehm- und Ungarnplatzviertel - Bordsteinabsenkungen, Sichtbeziehungen verbessern - Begrünung zur Stärkung der Aufenthaltsqualität - Überprüfung und Ergänzung der Beleuchtung, insbesondere zur Verbesserung der subjektiven Sicherheit - Spielangebote schaffen Eine besondere Bedeutung besitzen hierbei die geplanten Spiellinien. Grundlage für die Arbeit in diesem Projekt ist in erster Linie bereits im Rahmen anderer Projekte (Rehm-Plätze, Studienprojekte, Schulwegprojekte, Straßenplanungen) erhobener Bedarf. Hierauf aufbauend werden verschiedene Dienststellen und das Stadtteilbüro abgestimmte Maßnahmenvorschläge entwickeln, die in einer Beteiligung von Einrichtungen und Anwohnerinnen und Anwohnern diskutiert, überprüft und gegebenenfalls ergänzt werden. Projektlaufzeit, Beantragung Planung ab 2014, Umsetzung 2016, Programmjahr 2015 Projektträger Stadt Aachen, Stadtteilbüro Projektpartner bzw. bei der Umsetzung zu beteiligen Kostenschätzung soziale und andere Einrichtungen Förderprogramm Städtebauförderung, Nr. 11.4 Investition außerhalb der Förderung 340.000 € Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 54 / 72 Projektfortführung Quartier Wiesental Ausgangssituation und Herausforderungen Das Quartier Wiesental bildet die Übergangszone zwischen dem Rehmviertel und den gewerblichen Nutzungen im weiteren Verlauf der Jülicher Straße. Neben einer teilweise kleinteiligen Grundstücksstruktur ist der Bereich v. a. durch die Bestände des Wohnungsunternehmens gewoge AG, die über großzügige Freiflächen verfügen, geprägt. Aufgrund der besonderen Sozialstruktur und der erheblichen Defizite im Gebäudebestand wurde in diesem Teilraum im ersten Integrierten Handlungskonzept 2009 ein erhöhter Handlungsbedarf identifiziert. Da bisher nicht alle wünschenswerten Projekte im Quartier umgesetzt werden konnten, wird der Teilraum auch in den nächsten Jahren mit einem hohen Handlungsbedarf eingestuft. Im Fortschrittsbericht 2012 wurde ausführlich auf die bisherige Entwicklung im Quartier Wiesental und die gelaufenen Planungs- und Beteiligungsschritte eingegangen. Grundlage für die umgesetzten bzw. unmittelbar vor Umsetzung stehenden Maßnahmen und für die weitere Entwicklung des Quartiers ist das fortgeschriebene städtebauliche Konzept, in das auch die Ergebnisse der Mediation und die weitergehende Planungen mit den Kleingärtnern eingeflossen sind. Maßnahmen der ersten Förderphase im Quartier Wiesental sind v. a. Maßnahmen im räumlichen Zusammenhang mit der Kleingartenanlage Wiesental. Hierdurch entsteht eine verbesserte kleinräumige Vernetzung innerhalb des Quartiers bzw. des Quartiers mit dem Landschaftsraum. Die Kleingartenanlage Wiesental wird mit ihren Freiraumqualitäten noch mehr Bestandteil und Kommunikationsraum des Quartiers. Die Vernetzung der Kleingartenanlage mit dem Quartier und der damit einhergehende Austausch zwischen den Menschen muss weiter verfolgt werden. Kleinere Aktionen mit dem Ziel der Gemeinschaftsbildung, des Kennenlernens und des interkulturellen Austauschs sollten daher auch im Rahmen der Sozialen Stadt noch gefördert werden, damit die Öffnung der Kleingartenanlage auch langfristig Erfolg hat. Weitere Maßnahmen der ersten Förderphase betreffen das Wegenetz und die Beleuchtung. Sie werden zur Steigerung des Sicherheitsgefühls beitragen und sind auch vor dem Hintergrund der geplanten Bebauung ein sinnvoller Schritt. Auch über das Spielorteprogramm und den Verfügungsfonds konnten erste wichtige Maßnahmen im Quartier angestoßen werden (Spielplatz, Wiesental, Outdoortreff für Jugendliche, siehe Kap. B). Die Umsetzung weiterer Maßnahmen sind in Planung (Schulhof Martin-Luther-King-Schule, Spielplatz Talbotstraße, vgl. Kap. B). Für die zweite Förderphase stehen insbesondere umfangreiche Investitionen in die Wohnungsbestände sowie Neubauprojekte auf der Agenda. Schwerpunkt wird dabei der Bereich zwischen denkmalgeschützter Bebauung an der Jülicher Straße und der Kleingartenanlage Wiesental sein. Ziel ist es, Wohnraum für unterschiedliche Zielgruppen zu schaffen. Ein besonderes Augenmerk soll dabei auf die öffentlichen und halböffentlichen Bereiche gelegt werden, sodass die Entstehung guter Nachbarschaften gefördert wird und die Wegenetze im Viertel sinnvoll ergänzt werden. Die Umsetzung von Aspekten des Klimaschutzes sollen in der Planung geprüft werden (vgl. Projekt B2). Die Verknüpfung dieser Maßnahmen im Gebäudebestand bzw. Neubau mit dem öffentlichen Raum soll durch Projekte im Rahmen der Sozialen Stadt unterstützt werden. Hierzu zählen zum einen die Straßen Burggrafenstraße und Dennewartstraße: Sie prägen durch ihre Lage das Image des Viertels und könnten bspw. durch eine Begrünung mehr Aufenthaltsqualität bieten. Zudem sind sie hinsichtlich der Funktionalität und Aufteilung zu untersuchen. Vorhandene Spielräume sollen hier für Maßnahmen der Verkehrsberuhigung genutzt werden und somit die Wohnqualität verbessern. An der Ecke Burggrafenstraße/Wiesental ist ein gemeinschaftliches Wohnprojekt angedacht, das sich zum Außenraum und damit dem Quartier öffnen soll. Ggf. sind im Erdgeschoss auch Nutzungen umsetzbar, die für das Quartier von Interesse sind. Unter dieser Voraussetzung liegt ein be- Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 55 / 72 sonderes Augenmerk auch auf dem öffentlichen Raum in diesem Bereich. Ggf. sind hier Fördermittel der Sozialen Stadt einzusetzen, sollte das ein entsprechendes Projekt umsetzen helfen. Ein weiterer Begegnungsraum für die Bewohner soll am „Wendehammer Wiesental“ geschaffen werden: Er könnte zu einem kleinen „Quartiersplatz“ umgestaltet werden. Die sozialen Einrichtungen (Kita Wiesental und AWO Begegnungsstätte) sollen dabei – neben den Bewohnern – im Besonderen einbezogen werden. Im Rahmen der Modernisierung bzw. Sanierung der Wohnungsbestände von Stadt und gewoge AG sollen auch die Grünbereiche umgestaltet werden. Heute sind sie überwiegend durch reine Rasenflächen geprägt, in Teilen auch mit Teppichklopfstangen bestückt. Hier soll in enger Abstimmung mit den Mietern eine Umgestaltung erfolgen, sodass die an sich attraktiven Flächen besser genutzt werden können. In diesem Zusammenhang besteht auch die Möglichkeit, einen Durchgang durch den Torbogen der Wohnbebauung zum Park hinter dem Technologiezentrum zu schaffen. Im Zuge der Neubebauung an der Burggrafenstraße werden umliegende Grünflächen erweitert bzw. geschaffen. Entlang der Kastanienallee soll eine begleitende öffentliche Grünfläche mit Spielangeboten („Spiellinie“) entstehen. Der Spielbereich Talbotstraße wird Richtung Neubebauung erweitert. Ggf. ist die Finanzierung dieser Maßnahmen – neben Mitteln des Investors – durch Mittel der Sozialen Stadt zu unterstützen. Ein weiteres Entwicklungspotential für das Viertel ist die Fläche des ehemaligen GotaTeppichmarktes, die zurzeit ungenutzt ist. Das städtebauliche Entwicklungskonzept schlägt vor, an dieser Stelle günstigen Wohnraum für große Familien zu schaffen und die Freiflächen im Zusammenhang mit den gewoge-Zeilen zu gestalten. Ein weiterer Baustein der Quartiersentwicklung ist der anstehende und vergrößerte Ersatzbau der Kindertagesstätte Talbotstraße in unmittelbarer Nachbarschaft zur Martin-Luther-King-Schule und zum Spielplatz Talbotstraße. Ziele - Wohnstandort für verschiedene Zielgruppen stabilisieren, zu einem MehrgenerationenWohnquartier entwickeln, vor allem für Familien und Senioren gewoge- und städtische Mietwohnungsbestände modernisieren Neubebauung ergänzen Öffentliche Spiel- und Aufenthaltsqualitäten und Übergänge in den angrenzenden Freiraum verbessern Angebote der sozialen Einrichtungen sichern, ergänzen und weiterentwickeln Projekte - Fortführung der Quartiersentwicklung durch Gestaltung des öffentlichen Raums Weitere Förderzugänge und Investitionen außerhalb der Städtebauförderung Im Quartier Wiesental werden in umfassenden Maße Sanierungsmittel aus dem EU-Förderzugang „smart cities“ in Anspruch genommen. Daneben sind KfW-Förderprogramme für weitere energetische Sanierungen in Anspruch zu nehmen. Im Quartier Wiesental werden schwerpunktmäßig städtische und gewoge-Mittel zur Sanierung der Wohnungsbestände eingesetzt (vgl. Schwerpunkt Wohnen und Wohnumfeld). Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 56 / 72 Die Projekte im Detail zum Schwerpunkt Quartier Wiesental Projekt/Maßnahme, Nr. Fortsetzung Maßnahmen öffentlicher Raum im Quartier F1 Wiesental Operatives Projektziel Fortsetzung der Aufwertung des öffentlichen Raums im Quartier zur Steigerung der Lebensqualität Projektbeschreibung Geplante Bausteine der Aufwertung des öffentlichen Raums sind auf Grundlage des bestehenden städtebaulichen Entwicklungskonzepts: - Wendehammer Straße Wiesental in Verknüpfung mit Sanierung Wohngebäude gewoge AG und Stadt Aachen sowie Seniorenwohnheim - Durchgänge Wiesental zu Joseph-von-Görres-Straße und zum Technologiezentrumspark - Dennewartstraße (Umgestaltung Parken, Begrünung) - kleinere Maßnahmen an Straßen Burggrafenstraße und Wiesental Die Maßnahmen rund um die Straße und den Wendehammer Wiesental sollen gemeinsam mit der gewoge AG entwickelt und auch finanziert werden. Aus diesem Grund ergibt sich eine zeitliche Abhängigkeit von den Gebäudesanierungen. Projektlaufzeit, Beantragung Voraussichtlich 2017 - 18, Programmjahr 2016 Projektträger Stadt Aachen Projektpartner bzw. bei der Umsetzung zu beteiligen gewoge AG Kostenschätzung 200.000 € Förderprogramm Städtebauförderung, Nr.10.4 Investition außerhalb der Förderung gewoge AG, städtische Mittel Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 57 / 72 Projektfortführung – Spielorte Ausgangssituation Im Förderzeitraum 2010-2014 hat die Stadt Aachen eine Strategie für „Spielorte“ für Aachen-Nord erarbeitet. Diese beinhalten Schulhöfe, Spielplätze und sogenannte Spiellinien. Mit dem Projekt Spiellinien sollen Spielorte über den öffentlichen Straßenraum miteinander verbunden werden. Das Projekt ist in dieser Fortschreibung mit dem Projekt Nahmobilität verbunden worden und ein entscheidender Beitrag zur Verbesserung der Familienfreundlichkeit im Stadtteil. Das Projekt Spielorte soll aufbauend auf den bisherigen Erfolgen weitergeführt werden. Im Schwerpunkt sollen die noch nicht bearbeiteten Schulhöfe integrativ mit Schüler-, Eltern- und Lehrerschaft geplant und umgesetzt werden. Unter die Maßnahmen fallen folgende Teilmaßnahmen: Hugo-Junkers-Realschule: Für die Hugo-Junkers-Realschule ist eine relativ umfangreiche Aufwertung notwendig, da sich der Schulhof heute in einem wenig einladenden Zustand präsentiert und nur wenige Angebote besitzt GHS Aretzstraße und KGS Passstraße: Beide Schulhöfe weisen bereits jetzt einen relativ guten Standard auf, der vor dem Hintergrund der besonderen Anforderungen der Schulen mit einem geringeren Betrag und in einer Beteiligungsplanung noch punktuell aufgewertet werden soll Der Schulhof der KGS Feldstraße soll im Rahmen der Quartiersentwicklung Feld- und Liebigstraße aufgewertet werden, wird hier also nicht gesondert mit Kosten veranschlagt Freizeitanlage Talstraße und Außengelände DEPOT: Nach ersten Maßnahmen auf dem Gelände der Freizeitanlage in den Jahren 2012-2014 sollen weitere Maßnahmen vorgenommen werden, die auch das neue DEPOT mit dem Außenraum noch stärker verknüpfen Spielplätze: Im Vordergrund steht der Spielplatz Sigmundstraße, der vergleichsweise aufwändig umgestaltet werden soll. Ziel ist auch die Verknüpfung mit den Außenanlagen der ihn umgebenden und bis 2016 in der Sanierung befindlichen städtischen Wohngebäude Der Spielplatz Kirschbäumchen wird im Rahmen der Quartiersentwicklung Feld- und Liebigstraße aufgewertet Ziele - Verbesserung der Mobilität und Bewegungsangebote für Kinder Verbesserung der Familienfreundlichkeit im Stadtteil Aufwertung von Schulhöfen Projekte - Projekt Spielorte Freizeitanlage Talstraße Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 58 / 72 Die Projekte im Detail zum Schwerpunkt Spielorte Projekt/Maßnahme, Nr. Projekt Spielorte G1 Operatives Projektziel Verbesserung der Lebensbedingungen für Kinder und Jugendliche durch attraktive Orte zum Spielen, Indikatoren der Zielerreichung: Abgeschlossene Fertigstellung, Anzahl an Kindern und Jugendlichen als Besucher, Akzeptanz Projektbeschreibung Schulhof Hugo-Junkers-Realschule: Für die Hugo-Junkers-Realschule ist eine relativ umfangreiche Aufwertung notwendig, da sich der Schulhof heute in einem wenig einladenden Zustand präsentiert und nur wenige Angebote besitzt. Schulhöfe GHS Aretzstraße und KGS Passstraße: Beide Schulhöfe weisen bereits jetzt einen relativ guten Standard auf, der vor dem Hintergrund der besonderen Anforderungen der Schulen mit einem geringeren Betrag und in einer Beteiligungsplanung noch punktuell aufgewertet werden soll. Der Schulhof der KGS Feldstraße soll im Rahmen der Quartiersentwicklung Feldund Liebigstraße aufgewertet werden, wird hier also nicht gesondert mit Kosten veranschlagt. Spielplätze: Im Vordergrund steht der Spielplatz Sigmundstraße, der vergleichsweise aufwändig umgestaltet werden soll. Ziel ist auch die Verknüpfung mit den Außenanlagen der ihn umgebenden und bis 2016 in der Sanierung befindlichen städtischen Wohngebäude. Der Spielplatz Kirschbäumchen wird im Rahmen der Quartiersentwicklung Feldund Liebigstraße aufgewertet und hier nicht gesondert veranschlagt. Projektlaufzeit, Beantragung 2016 - 2019, Programmjahr 2015 (voraussichtlich) Projektträger Stadt Aachen Projektpartner bzw. bei der Umsetzung zu beteiligen Kostenschätzung Akteure sowie Bürger im unmittelbaren Umfeld der Spielorte Förderprogramm FRL Nr. 10.4 Investition außerhalb der Förderung 400.000 € Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 59 / 72 Projekt/Maßnahme, Nr. Freizeitanlage Talstraße G2 Operatives Projektziel Aufwertung der Freizeitanlage Talstraße unter besonderer Berücksichtigung der Verknüpfung zum DEPOT, Indikatoren der Zielerreichung: Abgeschlossene Fertigstellung, Anzahl an Kindern und Jugendlichen als Besucher, Akzeptanz Projektbeschreibung Die Freizeitanlage Talstraße spielt mit ihren unterschiedlichen Bereichen (Kleinkinderbereich, Sportfeld, Laufbahn, Grünfläche, Sandbereich) eine besondere Rolle für das gesamte Rehmviertel. Mit den beantragten Mitteln soll die Freizeitanlage punktuell aufgewertet werden. Im Fokus stehen dabei unter anderem: - Überprüfung und Verbesserung der Sportangebote - Schaffung eines Kleinkinderbereich - Überprüfung der Verknüpfung zur Hugo-Junkers-Realschule - Verknüpfung der Bereiche untereinander - Verknüpfung zum DEPOT Die Stadt Aachen wird bis Mitte 2014 auf Grundlage der bisherigen Beteiligungsaktionen und in Abstimmung mit der DEPOT-Entwicklung eine konkrete Planung erarbeiten. Die bereits im Programmjahr 2012 für die Freizeitanlage bewilligten Mittel in Höhe von 110.000 € beabsichtigt die Stadt Aachen zum Projekt DEPOT zu verlagern (Änderungsantrag). Projektlaufzeit, Beantragung 2015, Programmjahr 2014 Projektträger Stadt Aachen Projektpartner bzw. bei der Umsetzung zu beteiligen Kostenschätzung Akteure sowie Bürger im unmittelbaren Umfeld Förderprogramm FRL Nr. 10.4 Investition außerhalb der Förderung 450.000 € Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 60 / 72 Prozessgestaltung, Stadtteilbüro und soziale Infrastruktur Ausgangssituation und Herausforderungen Die „Schaltstelle“ für die Umsetzung des Projekts Soziale Stadt befindet sich seit dem 01.03.2012 am Rehmplatz, das „stadtteilbüro aachen nord“ in Trägerschaft der neu gegründeten Interessengemeinschaft Aachen-Nord e.V. Für das Stadtteilbüro wurde eine ehemalige Gastronomie zum Büro umfunktioniert und wird seit dem rege von den Bewohnerinnen und Bewohnern als Anlaufstelle genutzt. Im Zuge der weiteren Entwicklung im Stadtteil Aachen-Nord ist geplant, dass das Stadtteilbüro nach Fertigstellung des ersten Bauabschnitts in das „DEPOT Talstraße“ umziehen wird. Die Aufgaben des Stadtteilbüros und der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind vielfältig. Das Stadtteilbüro bewirbt den Verfügungsfonds, initiiert und koordiniert Projekte und Veranstaltungen. Vom Stadtteilbüro aus finden die projektbezogenen Aktivierungen Partizipationsprozesse statt; die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Stadtteilbüro sichern eine ausreichende und gute Kommunikation für das Gesamtprogramm „Soziale Stadt NRW“. Seit November 2012 ist das Stadtteilbüro zusätzlich mit einer Architektin in Trägerschaft von altbau plus e.V. besetzt, die ihren Schwerpunkt in der Mobilisierung privater Eigentümer zur energetischen Sanierung und zur Barrierefreiheit in Wohngebäuden hat. Die produktive Zusammenarbeit wird auch für die nächste Förderstufe weiter angestrebt. Aus den Erfahrungen der vergangenen 1,5 Jahre kann zusammenfassend gesagt werden, dass das Stadtteilbüro besonders von den Anwohnern und Anwohnerinnen der südlichen Quartiere im Untersuchungsgebiet durch die räumliche Nähe sehr gut angenommen wird und sich als „Institution am Rehmplatz“ etabliert hat. Das Büro wird darüber hinaus vielseitig genutzt, z. B. als Treffpunkt einer engagierten Nachbarschaftsgruppe, als Veranstaltungsort für Arbeitskreistreffen oder Pressekonferenzen, als Informations- und Lotsenstelle für interessierte Anwohner/-innen zur Stadtentwicklung und/oder zu sozialen oder kulturellen Angeboten im Stadtteil. Auch die offene Vorortpräsenz zur Sicherstellung der direkten Kommunikation im Stadtteil hat sich bewährt. Mit Blick auf die Größe, Multikulturalität und Heterogenität des Stadtteils wird besonders vom Quartier Feld- und Liebigstraße zur dortigen Quartiersentwicklung eine Vorortpräsenz gewünscht. Das Stadtteilbüro ist als wichtiger Netzwerkpartner in der Stadtteilkonferenz Aachen-Nord, im „Arbeitskreis Feld- und Liebigstraße“ und dem „Arbeitskreis Rehmviertel“ vertreten sein und steht in engem Kontakt zur „Interessengemeinschaft Aachener Portal“. Die Kollegen des Stadtteilbüros sind Ansprechpartner für die Mitglieder der Lenkungsgruppe und unterstützen die Projektleitung in den Belangen der Programmumsetzung „Soziale Stadt“. Das Stadtteilbüro ist aktiv in der weiteren Vernetzung für Kooperationsprojekte tätig, wie beispielsweise mit dem Ludwig Forum – Museum für Internationale Kunst, dem Zentrum für Ästhetik und Kommunikation (Zäsko) von der Katholischen Hochschule für Soziale Arbeit sowie mit weiteren Kulturschaffenden. Das Stadtteilbüro betreibt weiter sehr erfolgreich die Öffentlichkeitsarbeit mit unterschiedlichen Medien; dazu gehören die lokale Printpresse, der lokaler Hörfunk, Internetseiten, der FacebookAuftritt, Printmedien wie Flyer und Stadtteilbüroseiten im Viertelmagazin. Die Funktion als Bindeglied zwischen den Bürger/-innen, der Verwaltung und der Politik zu fungieren, die vielfältige Vernetzung von Einrichtungen, Akteure/-innen, Anwohner/-innen sowie bestehenden Netzwerken weiter auszubauen und zu festigen, ist ebenfalls angestrebt. Mit dem Ziel, den Verfügungsfonds als Aktivierungs- und Beteiligungsinstrument für den Stadtteil breit zugänglich zu machen, wurden in der ersten Förderstufe seit 2011 inhaltliche sowie formale Grundlagen gelegt. Das Stadtteilbüro etablierte sich als Ansprechpartner von der Idee bis hin zur Realisierung von Stadtteilprojekten in Bezug auf Projektentwicklung, Antragsberatung und Projektmanagement. Nebst der Kommunikation dieses Instruments in die Akteurskreise hinein fanden zwei Arbeitstreffen mit Kulturschaffenden (20 Teilnehmer/-innen) statt mit dem Ziel, soziokulturelle Projekte für Aachen-Nord ins Leben zu rufen. Darüber hinaus wurde ein Workshop mit institutionellen Akteuren (40 Teilnehmer/-innen) durchgeführt, um Nutzungshürden abzubauen und mit den Akteuren weiter an einem Gesamtkonzept für den Verfügungsfonds zu arbeiten. Die gesetzten Querschnittskriterien der Lenkungsgruppe Partizipation, soziale Teilhabe, Kooperationen und Stadtteilbezug bilden die Leitlinien für die entstandenen Projektschwerpunkte. Die Nutzung des Verfügungsfonds ist zunehmend positiv zu bewerten. Sie ist als Bindeglied zwischen den städtebaulichen Projekten und der Bürgerschaft von hoher Bedeutung. Insbesondere Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 61 / 72 Mitmachprojekte und Projekte im öffentlichen Raum erzeugen Aufmerksamkeit und zeigen hohes Aktivierungspotenzial. Thematisch sollen für die Zukunft weitere Schwerpunkte diskutiert werden. Es werden mit der Fortschreibung auch weitere Mittel für den Verfügungsfonds beantragt. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die reibungslose Organisation und Abwicklung der Verfügungsfondsprojekte nur durch das enorme Engagement von Stadteilmanagement und der Akteure vor Ort gewährleistet werden konnte. Im Rahmen der Projektumsetzung werden weitere Mittel für die Themen der Öffentlichkeitsarbeit berücksichtigt. Für den Prozess der Verstetigung, der parallel zur Umsetzung der zweiten Projekthälfte startet, sowie für die hier vorliegende Fortschreibung werden ebenfalls Kosten veranschlagt. Ein neuer Ansatz ist, dem Wunsch der sozialen Einrichtungen im Stadtteil nach einer Investitionsunterstützung entgegenzukommen. Eine Möglichkeit ist hier die Förderung von barrierefreien Zugängen. Dazu soll ein Fonds eingerichtet werden, um den sich die Einrichtungen bewerben können. Hierfür ist ein Verfahren einschließlich transparenter Förder- und Vergabekriterien zu erarbeiten. Im Rahmen der Prozessbegleitung sollen die Potenziale des Stadtteils Aachen-Nord weiter in der Öffentlichkeit sichtbar gemacht werden, um so die Innen- als auch Außenwahrnehmung positiv zu verändern. Durch öffentlichkeitswirksame Projekte innerhalb des Fördergebietes, die das Stadtteilbüro begleitet und unterstützt, wird die Identifikation mit dem umliegenden Lebensraum und dem sozialen nachbarschaftlichen Zusammenhalt gefördert und die Eigenverantwortung unter den Bewohner/-innen gestärkt. Ziele - Fortführung und Ausbau der bestehenden Kommunikationsstrukturen und von zielgruppenorientierten Partizipationsansätzen Ausfüllen der kommunikativen Scharnierfunktion zwischen Bewohnerschaft, Stadtverwaltung und Politik Initiieren von Kooperationen zwischen Institutionen Initiieren und Begleiten des Verstetigungsprozesses Projekte - Weiterführung Stadtteilmanagement Verfügungsfonds Evaluation und Verstetigung Fortschreibung IHK, weitere Planungsleistungen, Planungspauschale Investitionsförderung sozialer Einrichtungen Weitere Förderzugänge und Investitionen außerhalb der Städtebauförderung Gerade im Bereich der sozialintegrativen Maßnahmen sind nach dem Wegfall der Modellmittel in Kooperation mit den Trägern alternative Förderzugänge zu prüfen. Hier sind neben den ESFFörderzugängen Möglichkeiten der Finanzierung durch Stiftungen und Fundraising zu ermitteln. Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 62 / 72 Die Projekte im Detail zum Schwerpunkt Prozessgestaltung, Stadtteilmanagement und Partizipation Projekt/Maßnahme, Nr. Weiterführung Stadtteilmanagement H1 Operatives Projektziel Weiterführung „Stadtteilbüro Aachen-Nord“ als Informations- und Netzwerkknotenpunkt sowie Stärkung der Kommunikationsstrukturen. Indikatoren der Zielerreichung sind Besucherzahlen im Stadtteilbüro und den Beteiligungsveranstaltungen, Bekanntheitsgrad und Akzeptanz Projektbeschreibung Tätigkeitsschwerpunkte des Stadtteilmanagements sind die Initiierung und die beratende Prozessbegleitung zum Aufbau von selbstständigen Bürger/-innen, Interessenvertretungen sowie die Unterstützung der Verwaltung in projektbezogenen städtebaulichen Beteiligungsverfahren. Bedingt durch die Heterogenität des Fördergebietes und zur Sicherstellung der direkten Kommunikation wird das Team des Stadteilbüros vom festen Standort auch an anderer Stelle im Quartier mit Sprechzeiten präsent sein. Das Stadtteilmanagement hat eine beratende, prozessbegleitende und moderierende Funktion. Im Fokus der Stadtteilarbeit stehen nach wie vor drei Zielgruppen: die Arbeitskreise und Stadtteilkonferenz, Unternehmen und Bürger und Bürgerinnen sowie zwei Zielrichtungen der Aktivierung und Beteiligung, eine quartiersbezogene und eine projektbezogene Beteiligung. Die niederschwellige Vorortpräsenz des Stadtteilbüros mit regelmäßigen Öffnungszeiten gewährleistet, dass Informationen für alle zugänglich und die Ziele sowie Projekte der Sozialen Stadt in die Breite getragen werden. Eine wichtige Aufgabe für das Stadtteilmanagement wird in der zweiten Förderphase sein, ein Quartiersmarketing anzustoßen, modellhaft zunächst im Quartier Feld- und Liebigstraße. Das Projekt „Quartiersmarke“ mit einem Mehrwert für Unternehmen und Anwohner/-innen stellt einen wichtigen Schritt im Strukturwandel des Quartiers und des ganzen Stadtteils dar. Weiter bietet Aachen-Nord durch die räumliche Nähe der Unternehmen mit den Quartieren die Möglichkeit, Unternehmen durch „Social Partnership“ in die Arbeit des Stadtteilbüros einzubinden. Um die Bewohnerschaft zu handlungsfähigen Akteuren im Rahmen der Quartiersentwicklung zu befähigen, werden in der zweiten Förderphase verstärkt Methoden des „Community Organizing“ angewandt mit den Kernprinzipien der „Hilfe zur Selbsthilfe“ und „Betroffene zu Beteiligten machen“. Das ist auch mit Blick auf die anstehende Verstetigung wichtig. Im Quartier Feld- und Liebigstraße soll der skizzierte Aktivierungs- und Beteiligungsprozess als Modellprozess realisiert werden. In der projektbezogenen Beteiligung stehen neben den Foren, Dialogangeboten und Experteninterviews weiter eine Vielzahl an Verfahren und Formaten zur öffentlichen Beteiligung zur Verfügung, z.B. moderierte Begehungen, Projektwerkstätten, Simulationen und Planspiele. Das Stadtteilbüro wird im Bereich der städtebaulichen Maßnahmen Beteiligungsverfahren vorschlagen, diese organisieren oder/und die Verwaltung und Projektleitung der jeweiligen Maßnahmen unterstützen. Das Thema Fundraising soll mit Blick auf die zeitlich begrenzte Programmlaufzeit als weiterführende Finanzierungsquelle für Projekte bearbeitet werden. Hierzu sollen Referenten und Workshops durchgeführt werden. Zielgruppen zur Entwicklung von Fundraising Strategien sind die Akteursnetzwerke bzw. soziale Einrichtungen und Bildungsinstitutionen sowie Bürger/-innengruppen. Projektlaufzeit 2015 - 2019, Programmjahr 2014 Projektträger Interessengemeinschaft Aachen-Nord e.V. Projektpartner bzw. bei der Umsetzung zu beteiligen Kostenschätzung Stadt Aachen, Akteursnetzwerke, Bürger/-innen, Förderprogramm, Nr. der FRL Städtebauförderung, 18 Investition außerhalb der Förderung 800.000 € Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 63 / 72 Projekt/Maßnahme, Nr. Öffentlichkeitsarbeit H2 Operatives Projektziel Umfassender Imagewandel durch innovative Methoden der Öffentlichkeitsarbeit, Indikatoren der Zielerreichung: Anzahl der veröffentlichen Medien, Verbesserte Wahrnehmung des Stadtteils Projektbeschreibung Die Veränderung des Images wird als ein langwieriger Prozess betrachtet, welcher durch Öffentlichkeitsarbeit in Verbindung mit realen städtebaulichen Veränderungen erreicht werden kann. Kernthemen der Öffentlichkeitsarbeit sind städtebauliche Projekte, flankierende Aktionen sowie Projekte des Verfügungsfonds. Die Verbesserungen im Lebensumfeld sowie die Mitmach-Aktionen im Rahmen des Verfügungsfonds führen sukzessive zur besseren Identifikation der Bewohner/-innen mit ihrem Stadtteil und damit zu Veränderungen des Außen- als auch des Binnenimages. Die Akquise von (Mitmach-) Projekten aus Kunst und Kultur mit der Schnittstelle Öffentlichkeitsarbeit soll weitergeführt werden. Projektübergreifend werden im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit die folgenden Kommunikationsziele angestrebt: Aufmerksamkeit, Verknüpfung der einzelnen Maßnahmen, Informiertheit, Dialogbereitschaft, Engagement und Unterstützung für die Programmziele. Zur öffentlichkeitswirksamen Kommunikation wird ein Mix aus Kommunikationsmitteln angewendet und sukzessive ausgebaut. Dazu gehören: Gedruckte Informationen - Stadtteilbüroseiten - Plakate und Flyer - Bürgerinformationen und Mailings - Dokumentationen Medien - Internetveröffentlichungen auf aachen.de - Social Media - Lokale Presse, Hörfunk und lokal TV - Sonderveröffentlichungen in der lokalen Presse Aktionen - Präsenz auf lokalen Veranstaltungen - Aktionen im Rahmen des Baustellenmarketing - Feste und Veranstaltungen - Workshops und Zwischenpräsentationen Die Professionalisierung der Öffentlichkeitsarbeit soll durch externe Unterstützung fortlaufend entwickelt werden. Insbesondere gilt das für die Entwicklung von zielgruppenspezifischen Botschaften und innovativen, öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungsformaten. Projektlaufzeit, Beantragung 2015 - 2019, Programmjahr 2014 Projektträger Stadt Aachen Projektpartner bzw. bei der Umsetzung zu beteiligen Kostenschätzung Alle Akteure und die gesamte Bewohnerschaft im Programmgebiet Förderprogramm, Nr. der FRL Städtebauförderung, 17 Investition außerhalb der Förderung 172.500 € Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 64 / 72 Projekt/Maßnahme, Nr. Verfügungsfonds H3 Operatives Projektziel Fortführung des Beteiligungsinstruments ‘Verfügungsfonds‘ als ein Kernthema der Öffentlichkeitsarbeit, Indikator der Zielerreichung sind die Aktivierung und Kommunikation bei Mitmach-Aktionen im Stadtteil Aachen-Nord. Projektbeschreibung Der Verfügungsfonds wurde den Bewohnern, Institutionen und Akteuren im Stadtteil Aachen-Nord in den letzten Jahren durch die zahlreichen Aktionen breit zugänglich gemacht und konnte sich so durch erfolgreich durchgeführte Projekte etablieren. Als nur eines dieser Projekte sei beispielhaft das erfolgreiche und identitätsstiftende Partizipationsprojekt „Bau dir deine Bank“ genannt. Der Verfügungsfonds dient auch in Aachen ganz stark der Aktivierung der einzelnen Bewohner und Institutionen und regt die Initiierung von Mitmach-Aktionen im Fördergebiet untereinander an. Ziel ist es, den Verfügungsfonds fortzuführen und mit ihm die vorhandenen Netzwerke in Aachen-Nord weiter auszubauen und zu stärken. Durch teilweise niederschwellige Angebote ermöglicht der Verfügungsfonds insbesondere die Bürgeraktivierung durch öffentliche Treffs oder nachbarschaftliche Feste und ist daher auch zukünftig ein wichtiger Bestandteil für Beteiligungsprojekte. Das hierdurch entstehende „Wir“- Gefühl ist von hoher Bedeutung und wird als positiver Impuls für den Gesamtprozess Soziale Stadt gesehen. Zudem bewirken sowohl die sozialkulturellen als auch die kreativen Beteiligungsprojekte eine Aufwertung im öffentlichen Raum des Programmgebiets Aachen-Nord. Das Stadtteilbüro wird auch weiterhin die festgesetzten Leitlinien der Lenkungsgruppe für entstehende Projektschwerpunkte geschäftsführend umsetzen. Die Richtlinien sind beschlossen und haben sich als pragmatisch und zielführend für die Umsetzung erwiesen. Der Verfügungsfonds wird über verschiedene Medien und durch die Netzwerkarbeit beworben. Projektlaufzeit 2015 - 2019, Programmjahr 2014 Projektträger Stadt Aachen Projektpartner bzw. bei der Umsetzung zu beteiligen Bewohner Aachen-Nord, Stadtteilkonferenz Aachen-Nord, Arbeitskreis Feld- und Liebigstraße, Arbeitskreis Rehmviertel, Interessengemeinschaft Aachener Portal etc. Kostenschätzung 387.500 € Förderprogramm, Nr. der FRL Städtebauförderung, 17 Investition außerhalb der Förderung Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 65 / 72 Projekt/Maßnahme, Nr. Evaluation und Verstetigung H4 Operatives Projektziel Mit der Evaluation wird das Erreichen der Ziele des Gesamtprojektes geprüft. Die Verstetigung sichert den Erhalt des Geschaffenen. Indikatoren der Zielerreichung sind von allen Akteuren beschlossene, getragene und gemeinschaftlich umgesetzte Konzepte. Projektbeschreibung Bislang wurden die Projekte und der Fortschritt der Projekte des Stadtteilprogramms Aachen-Nord in den jährlichen Fortschrittsberichten dokumentiert. Mit der zweiten Projektphase soll nun die Evaluation des Projekts Aachen-Nord intensiviert werden. Es wird angestrebt, sie ab nun prozessbegleitend, aber auch ex post für die bereits laufenden und abgeschlossenen Projekte durchzuführen. Das Evaluationskonzept umfasst dabei vier Bausteine: - Baustein 1: Erstellung eines Zielsystems und Überprüfung der Zielerreichung mit Hilfe von geeigneten Indikatoren - Baustein 2: Sozialraum-Monitoring auf der Grundlage von ausgewählten Kontextindikatoren - Baustein 3: Projekt-Dokumentationssystem zur (Selbst-) Evaluation der einzelnen Projekte des Stadtteilprogramms - Baustein 4: Durchführung von Bewohnerbefragungen, um die Erfolge bzw. Wirkungen des Programms aus Sicht der Bewohnerinnen und Bewohner zu unterschiedlichen Zeitpunkten zu untersuchen Die einzelnen Projekte werden nach folgenden Inhalten analysiert: - Projektinhalt mit Priorität - Daten zu Projektträger, Ansprechpartner, Gesamtlaufzeit, anerkannte Projektkosten und Kurzprofil des Projekts - Projektziele und Zielerreichung: Angestrebte Ergebnisse werden anhand einer konkreten Zielformulierung, Indikatoren sowie einem Vergleich der Soll-Vorgaben und des Ist-Befunds bewertet - Selbsteinschätzung der Projektumsetzung: Die Projektträger geben eine Einschätzung zum Stand des Projekts, u. a. zu den erreichten Zielgruppen sowie den zentralen Stärken und Schwächen der Projektarbeit. Hier besteht auch die Möglichkeit, Vorschläge für eine Modifizierung der Projektarbeit festzuhalten - Qualitätsstandards der Projektumsetzung: Zur Messung der Qualität des Projekts wird z. B. die Vernetzung des Projektträgers, die Kooperation des Projekts mit anderen Stadtteilakteuren, die Beteiligung der Zielgruppe an der Projektplanung und -umsetzung sowie die Vorkehrungen zur Verstetigung der aufgebauten Strukturen und erzielten Ergebnisse nach dem Ende des Stadtteilprogramms dokumentiert - Materialanhang: Unterlagen wie Projektdokumentationen, Broschüren, Ergebnisse von Teilnehmerbefragungen, Pressspiegel oder Studien Entscheidend für den Erfolg der Evaluation ist, dass die beteiligten Akteure nicht persönlich zum Gegenstand der Beobachtung werden. Vielmehr stehen die Arbeit, die Effizienz und die Verbesserung der Umsetzung von Projekten und Maßnahmen im Vordergrund, um entsprechende Hilfestellungen geben zu können. Die Projektleitung der Stadt Aachen wird die Evaluation steuern. Die Projektevaluation soll extern vergeben werden. Frühzeitig vor dem Auslaufen der Fördermittel ist gemeinsam mit den Akteuren im Stadtteil, den Gremien und zuständige Ämtern der Verwaltung ein Konzept zu erarbeiten, mit dem möglichst viele Strukturen und Projekte im Stadtteil fortgeführt bzw. umgesetzt werden können. Vor allem bei den modellhaften Projekten sind die Erfolge zu prüfen und amtsintern festzulegen, wie die Strukturen und Projekte weiterzuführen oder weiterzuentwickeln sind. Hierzu trägt das Evaluationsverfahren als Entscheidungsgrundlage wesentlich bei. Die Experten sind sich darüber einig sind, dass allein von der Bürgerschaft getragene Strukturen nicht ausreichen. Vielmehr müssen in fast allen benachteiligten Stadtteilen für die wesentlichen Projekte und Strukturen auch über die Programmzeit hinaus die politischen und finanziellen Voraussetzungen vorbereitet und geschaffen werden. Für den Aufbau von selbstständigen Bürger/-innen Interessensvertretungen soll das modellhafte Vorgehen im Quartier Feld- und Liebigstraße mit der Methode Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 66 / 72 „Community Organizing“ Erkenntnisse bringen, die auf andere Quartiere übertragbar sein sollen. Diese Strukturen könnten über die Programmlaufzeit hinaus Bestand haben, da sie sich aus den Anliegen der Bürgerschaft heraus bilden und sich nicht ausschließlich auf die städtebaulichen Projekte beziehen Eine weitere wichtige Erkenntnis mit Blick auf die Verstetigung zeigt sich schon jetzt am Rehmplatz. Die Präsenz des Stadtteilbüros dort wird von der Nachbarschaft sehr positiv angenommen und ist mittlerweile zur festen Institution geworden. Um den Rehmplatz und in den angrenzenden Straßen wohnen viele alteingesessene ältere Menschen. Aus den Erfahrungen der Mitarbeiter/-innen des Stadtteilbüros während der Präsenz vor Ort, leitet sich die Notwendigkeit her, ein Beratungsangebot speziell für Senior/-innen zu etablieren. Eine wohnortsnahe Anlaufstelle für Senior/-innen könnte mit dem geplanten Bistro/Café kombiniert werden. Für die konkrete Bedarfserfassung ist eine Befragung erforderlich. Es bietet sich an, die Räumlichkeiten des Stadtteilbüros nach dem Umzug in das Depot Talstraße hierfür zu nutzen und nach einer geeigneten Trägerschaft zu suchen. Diese und vergleichbare Ansätze bilden die Grundlagen für das Verstetigungskonzept, das intensiv mit allen Akteuren erarbeitet werden soll. Projektlaufzeit, Beantragung Evaluation ab 2015 Verstetigungskonzept ab 2016, Programmjahr 2015 Projektträger Stadt Aachen Projektpartner bzw. bei der Umsetzung zu beteiligen Kostenschätzung Alle Akteure und Projektträger Förderprogramm, Nr. d. FRL Städtebauförderung, 12 Investition außerhalb der Förderung 75.000 € Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 67 / 72 Projekt/Maßnahme, Nr. Fortschreibung IHK, weitere Planungsleistungen, Planungspauschale H5 Operatives Projektziel Sicherstellung einer ausreichenden vorbereitenden Planung Projektbeschreibung Im Rahmen der Umsetzung entstehen und entstanden unvorhersehbare Kosten für Planungsleistungen, die sich aus der Entwicklung des Prozesses und sich veränderter Rahmenbedingungen ergeben. Eine der Planungsleistungen, die die Stadt bereits vergeben hat, ist die Erstellung der Fortschreibung der hier vorliegenden Fortschreibung des Handlungskonzeptes. Des Weiteren werden pauschale Mittel für Planungsleistungen beantragt. Vor jeder Vergabe wird die Planung der Bezirksregierung zur Bewilligung und Anerkennung vorgelegt. Projektlaufzeit, Beantragung 2013 - 2019, Programmjahr Projektträger Stadt Aachen Projektpartner bzw. bei der Umsetzung zu beteiligen Kostenschätzung 100.000 € (davon 25.000 € für die Fortschreibung des IHKs) Förderprogramm, Nr. d. FRL Städtebauförderung, 9 Investition außerhalb der Förderung Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 68 / 72 Projekt/Maßnahme, Nr. Investitionsförderung sozialer Einrichtungen H6 Operatives Projektziel Unterstützung der sozialen Einrichtung im Quartier bei baulich investiven Erneuerungen, Indikatoren der Zielerreichung sind abgeschlossene Umbaumaßnahmen bei sozialen Einrichtungen, z.B. zur Sicherung eines niederschwelligen Zugangs und Entrees Projektbeschreibung Die sozialintegrativen Einrichtungen im Stadtteil leisten wertvolle Arbeit. Das betrifft sowohl die familienbezogenen Beratungs-, Betreuungs- und Hilfeangebote für Familien mit Kindern, Angebote für Senioren als auch Angebote für Menschen in anderen Notlagen. Das Angebot im Stadtteil ist ein stabiles und aktives Netz für die Bewohnerinnen und Bewohner. Diese Einrichtungen stehen jedoch vor vielfältigen und sich immer erweiternden Aufgaben bei einer Gesellschaft, in der die soziale Schere immer größer wird und Armut besonders im Alter zunimmt. Ein wichtiger Aspekt ist daher, dass die bestehenden Hilfe- und Beratungsangebote einen niederschwelligen Zugang gewähren. Dies betrifft die Ansprache genauso wie die bauliche Zugangssituation der Einrichtung. Viele Einrichtungen haben signalisiert, dass sie sich als wichtiger Netzwerkpartner des Programms Soziale Stadt immer wieder neu auf den Bedarf im Stadtteil einstellen. Eine Zielsetzung des Projekts ist, den sozialen Einrichtungen im Stadtteil eine Unterstützung bei baulichen Veränderungen der Einrichtung zu gewähren. Dies betrifft vor allem die Gestaltung des Eingangsbereichs, der Barrierefreiheit und eines niederschwellig und einladend gestalteten Eingangsbereichs. Die Unterstützung der baulichen Maßnahmen soll im Rahmen des Hof- und Fassadenprogramms gewährt werden. Die Stadt wird dazu Förderrichtlinien aufstellen, die der Bezirksregierung zur Genehmigung vorgelegt werden. In den Richtlinien werden die förderfähigen Maßnahmen definiert. Es wird das Ziel konkretisiert, die jeweiligen Einrichtungen in ihrer Präsenz im Stadtteil zu stärken. Projektlaufzeit, Beantragung Ab 2015, Programmjahr Projektträger Stadt Aachen Projektpartner bzw. bei der Umsetzung zu beteiligen Kostenschätzung Soziale Einrichtungen, Wohlfahrtsverbände, Kirchengemeinden etc. Förderprogramm, Nr. d. FRL Städtebauförderung, 11.2/11.3 Investition außerhalb der Förderung 150.000 € Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 69 / 72 Projektübersicht 2015-2019 Schwerpunkt Projekttitel A Quartier Feld- und Liebigstraße - B C Wohnen und Wohnumfeld Lokale Ökonomie D Jülicher Straße E F Nahmobilität im Rehm- und im Ungarnplatzviertel Quartier Wiesental G Spielorte H Prozessgestaltung, Stadtteilmanagement und Partizipation Quartiersplatz Feldstraße/Liebigstraße - Integriertes Gesamtkonzept Spiel-Sport-Schule für den Schul- und Freizeitbereich Feldstraße – Zum Kirschbäumchen - Aufwertung des Wohnbestands und der Wohnsituation im Quartier Feld-/ Liebigstraße - Aktivierung der Bewohnerschaft im Quartier Feld /Liebigstraße - Innovative Sanierungsmaßnahmen der Wohnungen der Stadt und der gewoge AG - Entwicklung Wiesental/Burggrafenstraße - Eigentümermobilisierung und Mieteraktivierung - Folgeprojekt Eigentümermobilisierung und Mieteraktivierung - Gestaltung von Innenhöfen und gebäudezugehörigen Freiräumen - Profil- und Entwicklungskonzept Gewerbestandort Aachen-Nord – Lokale Ökonomie Projektmanagement Lokale Ökonomie Kooperationsprojekte zwischen LuFo – DEPOT – Schlachthof Beschäftigungsinitiative Aachen-Nord - Jülicher Straße: Aufenthaltsqualität, Image und Sicherheit - Qualitative Aufwertung von Einzelhandelsbetrieben und Gastronomie sowie Beratung zur Sanierung von Gebäuden Trendsporthalle Umnutzungsperspektive St. Elisabeth Projekt „Mobil und spielend aktiv“ – Nahmobilität, Aufenthaltsqualität und Spielangebote im Rehm- und im Ungarnplatzviertel - Fortführung der Quartiersentwicklung durch Gestaltung des öffentlichen Raums - Projekt Spielorte - Freizeitanlage Talstraße - Weiterführung Stadtteilmanagement - Verfügungsfonds - Evaluation und Verstetigung - Fortschreibung IHK, weitere Planungsleistungen, Planungspauschale - Investitionsförderung sozialer Einrichtungen Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes Quelle: Stadt Aachen 70 / 72 Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 71 / 72 E: Ausblick – Eine nachhaltige Zukunft für einen vielfältigen Stadtteil Die Stadt Aachen setzt mit diesem Konzept die umfassende Stadtteilerneuerung in Aachen-Nord fort, die der nachhaltigen Stabilisierung und Profilierung eines sehr vielfältigen Programmgebiets dient. Die Ausgangslage in Aachen-Nord war und ist sehr komplex: Aachen-Nord bietet sehr viele Potenzial, ist aber an vielen Stellen auch noch ein stigmatisierter und überforderter Stadtraum mit veralteten Wohngebäuden, Brachen, Leerständen und fehlenden Freiräumen sowie einer heterogenen Eigentümerstruktur. Aachen-Nord hat zudem noch hohe Integrationsaufgaben zu bewältigen. Die Anforderungen an das Stadtteilteam sind dementsprechend hoch. Die Herausforderungen des Programmgebiets müssen und werden heute bereits ganzheitlich und mit allen Akteuren vor Ort „in Angriff genommen“. Ansatzpunkte für eine positive Entwicklung gibt es viele: Eine junge Bevölkerung, kulturelle Vielfalt, engagierte Kindergärten und Schulen, Ehrenamtliche und bereits bestehende, ausbaufähige Netzwerke und Arbeitskreise der Akteure vor Ort. Die Zukunft von Aachen-Nord soll nicht mehr mit einem problembelasteten, benachteiligten Ortsteil assoziiert werden, sondern vielmehr mit Vielfalt, Kultur und Lebendigkeit, und vor allem mit seinen Bewohnern und Bewohnerinnen. Nordlichter | Aachen-Nord: Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes 72 / 72 Anhang: Kriterienkatalog „Familienfreundliche Stadtplanung“ Der Rat der Stadt Aachen hat 2003 einen Kriterienkatalog mit den wesentlichen Anforderungen an einen kinder- und familienfreundlichen Städtebau beschlossen, der Planern frühzeitig Anhaltspunkte für das Vorhaben und die Ansprüche der Stadt Aachen benennt. Ein entsprechendes Kriterienraster ermöglicht anhand von Fragestellungen eine Prüfung, inwieweit die Zielvorgaben einer „kinderund familienfreundlichen Stadtplanung“ bei dem Vorhaben berücksichtigt wurden. Für die Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzepts Aachen-Nord ist der Katalog 1.1. „Stadtentwicklungskonzept und Stadtteilentwicklungskonzepte“ anzuwenden. Sicherheit und sozialesZusammenleben fördern Werden gebietsübergreifende Bindungen Mit dem Projekt „Mobil und spielend aktiv“ (E1) werden die neu geschaffebeachtet oder neu geschaffen (Schule, nen Orte für Spiel und Bewegung für Kinder sicher miteinander verbunden; Grünflächen, Wegeverbindungen)? aber nicht nur für sie, vielmehr werden mit dem Projekt die Sicherheits- und Mobilitätsanforderungen im Nahbereich des Wohnorts der gesamten Familie und von Senioren berücksichtigt. In besonderem Maße spielen gebietsübergreifende Verbindungen auch bei den Projekten Jülicher Straße und Spielorte eine Rolle. Wird durch Nutzungsmischung die Nähe Aachen-Nord ist und bleibt ein Stadtteil, in dem Arbeiten und Wohnen nevon Wohnen und Arbeiten erreicht? ben- und miteinander bestehen. Im Fokus steht unter dem Schlagwort Nutzungsmischung die Stärkung des Gewerbestandorts insbesondere bei den Projekten C1 und C2. Mit einem Profil- und Entwicklungskonzept sollen Gewerbeflächen für neue Entwicklungen und Arbeitsplätze aktiviert werden. Es wird zudem eine Stärkung der Einzelhandels- und Dienstleistungsnutzungen entlang der Jülicher Straße und in den Wohnquartieren forciert. Mit einer neuen Beschäftigungsinitiative werden speziell für Langzeit-arbeitslose neue Perspektiven aufgezeigt (C4). Gewährleistet die Konzeption – etwa Förderung eines benachteiligten Stadtteils aufgrund seiner Rolle in der durch Mischung unterschiedlicher Wohn- Gesamtstadt, Maßnahmen Sanierung Wohnquartier Wiesental/J.v.Görresformen sowie Angebote für unterschiedli- Straße/Talbotstraße, zielgruppenbezogene Bestandsverbesserung und Moche Generationen – eine differenzierte dernisierung, Qualifizierung des Wohnungs-bestands - Des Weiteren sollen Sozialstruktur in der Gesamtstadt und die Mieterbelange besser berücksichtigt werden bzw. sollen die Mieter in fördert sie die soziale Integration unterder Wahrung ihrer Rechte gestützt werden (Handlungsschwerpunkt B). schiedlicher Bevölkerungsgruppen? Eigenständige Mobilität fördern Wird ein integriertes Verkehrskonzept für Mit dem Projekt „Mobil und spielend aktiv“ (E1) werden Sicherheits- und Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV und IndiviMobilitätsanforderungen im Nahbereich verbessert. Zudem wird mit der dualverkehr geplant? Umgestaltung der Jülicher Straße (D1) ein integriertes Konzept zur Aufwertung des Straßenraums verfolgt. Werden Fuß- und Radwegeverbindungen Die verbesserte Radwegeführung an Hauptverkehrsstraßen soll maßgeblich als Netz und ggf. straßenunabhängig auf der Jülicher Straße verfolgt werden (D1). geplant? Werden die Siedlungsbereiche an den Alle Bereiche in Aachen-Nord sind bereits heute sehr gut an den ÖPNV ÖPNV angeschlossen (Haltestellenradius angebunden. 200 - 300 m eingehalten)? Nutzbarkeit, Erlebnisvielfalt und Veränderbarkeit schaffen Wird eine Vernetzung von Grünflächen Besonders mit dem Projekt A2, „Integriertes Gesamtkonzept Spiel-Sportund Naturräumen mit der Wohnbebauung Schule“ wird an Feldstraße und Zum Kirschbäumchen eine vernetzte Strukgewährleistet? tur von Spiel-, Bewegungs- und Grünräumen geschaffen. Werden innerstädtische Frei- und GrünMit dem Projekt Spielorte (G1) werden die Freiflächen miteinander vernetzt. flächen miteinander vernetzt? Werden Treffpunkte im Stadtteil geschaf- Im Quartier Feld- und Liebigstraße wird ein kommunikativer Quartiersplatz fen? (A1) geschaffen. Des Weiteren ist beabsichtigt, wohnortnahe Innenhöfe zu begrünen und aufzuwerten (B5). Werden infrastrukturelle Erfordernisse an Mit der Aufwertung des Schul- und Freizeitbereichs mit Abenteuerspielplatz soziale, schulische, sportliche Einrichtun- in der Feldstraße werden bestehende Infrastrukturen aufgewertet (A2). gen erfüllt? Entsprechen die Standorte dafür den Das bestehende Stadtteilmanagement führt seine umfassende Beteiligungsaktuellen Bedürfnissen? arbeit fort. Beteiligung Wird die Beteiligung von betroffenen Die Beteiligung bei der Aufwertung öffentlicher Plätze, Spielbereiche, SchulKindern, Jugendlichen und Familien standorte und der Jülicher Straße durch Verwaltung und Stadtteilmanagean der Planung vorgesehen? ment ist sichergestellt. A 1 2019 2018 2017 2015 2016 Projektlaufzeit Vorbereitun g 2014 Projekttitel Förderstufe: Programmjahr Projekt-Nr. Projektliste inkl. vorläufiger Zeit- und Kostenplanung Fortführung IHK Aachen-Nord - ENTWURF 22.01.2014 Kostenschätzung in EUR Quartier Feld-/Liebigstraße ① Quartiersplatz Feld-/Liebigstraße Vorbereitungen und Definition der Planungsaufgabe, Klären Rahmenbedingungen Planung (inkl. Beteiligung) ② ③ 7: 2016 300.000 Umsetzung 2 Integriertes Gesamtkonzept Spiel-Sport-Schule für den Schulund Freizeitbereich Feldstraße - Zum Kirschbäumchen Vorbereitungen und Definition der Planungsaufgabe, Klären Rahmenbedingungen ① ② ③ 8: 2017 450.000 Planung (inkl. Beteiligung) Umsetzung 3 Aufwertung des Wohnbestands und der Wohnsituation im Quartier Feld-/Liebigstraße Aktivierung der Eigentümer 4 Aktivierung der Bewohnerschaft im Quartier Feld/Liebigstraße 5: 2014 ② ③ 70.000 Summe B Wohnen und Wohnumfeld 1 Innovative Sanierungsmaßnahmen Wohnungsbaugesellschaft gewoge AG und Stadt 2 3 Entwicklung Wiesental / Burggrafenstraße Eigentümermobilisierung und Mieteraktivierung Aktivierung der Eigentümer 820.000 5: 2014 ② ③ 200.000 Begleitung der Umsetzung 4 Folgeprojekt Eigentümermobilisierung und Mieteraktivierung 7: 2016 5 Gestaltung von Innenhöfen und gebäudezugehörigen Freiräumen 5: 2014 ① ② ③ 50.000 100.000 350.000 Summe C Lokale Ökonomie 1 Profil- und Entwicklungskonzept Gewerbestandort Aachen Nord Vorbereitungen und Definition der Planungsaufgabe, Klären Rahmenbedingungen ② ③ 5: 2014 50.000 Gutachtenerstellung und Beteiligung 2 Projektmanagement Lokale Ökonomie Externe Vergabe 5: 2015 ① ② ③ 250.000 Umsetzung 3 4 Kooperationsprojekt LuFo-Depot Beschäftigungsinitiative Aachen-Nord 300.000 Summe D 1 Jülicher Straße ① Jülicher Straße: Aufenthaltsqualität, Image und Sicherheit Vorbereitungen und Definition der Planungsaufgabe, Klären Rahmenbedingungen Planung (inkl. Beteiligung) ② ③ 7: 2016 650.000 Umsetzung 2 3 Qualitative Aufwertung des Einzelhandelstandorts Jülicher Straße Trendsporthalle Planung (inkl. Beteiligung) ① noch offen ② ③ 1.000.000 Umsetzung 4 Umnutzungskonzept St. Elisabeth noch offen ① Summe E Nahmobilität 1 „Mobil und spielend aktiv“ – Nahmobilität, Aufenthaltsqualität und Spielangebote im Rehm- und im Ungarnplatzviertel Planung (inkl. Beteiligung) ② ③ 30.000 1.680.000 6: 2015 ① ② ③ 340.000 Umsetzung Summe 2014-01-20 Projektliste_Zeitplan_FK.xlsx 340.000 23.01.2014 1 F Projekte im Wiesental 1 Kleinteilige Umsetzungsprojekte zur Aufwertung des Wohnumfeldes Planung (inkl. Beteiligung) ① 7: 2016 ② ③ 200.000 Umsetzung Summe G Spielorte - Projektfortführungen 1 Spielorte und Schulhöfe 2 Talstraße Planung (inkl. Beteiligung) 200.000 6: 2015 5: 2014 ① ② ② ③ 400.000 ③ 450.000 Umsetzung 850.000 Summe H Prozessgestaltung, Stadtteilmanagement und Partizipation 1 Weiterführung Quartiersmanagement ② ③ 800.000 2 Öffentlichkeitsarbeit ② ③ 172.500 3 Verfügungsfonds ② ③ 387.500 ② ③ 75.000 ② ③ 100.000 ② ③ 150.000 4 5 6 Evaluation und Verstetigung Fortschreibung IHK, Weitere Planungsleistungen, Planungspauschale Investitionsförderung Soziale Einrichtungen 5: 2014 noch offen Summe 1.685.000 Gesamtkosten 6.225.000 Meilensteine Projektbeantragungen: ① Überprüfung Projektbudget und ggfs. Änderung Förderstufe ② Konkretisierte Antragsunterlagen ③ Bewilligungsbescheid 2014-01-20 Projektliste_Zeitplan_FK.xlsx 23.01.2014 2