Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
125674.pdf
Größe
815 kB
Erstellt
23.01.14, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 21:36
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
Federführende Dienststelle:
Kulturservice
Beteiligte Dienststelle/n:
E 49.5/0114/WP16
öffentlich
23.01.2014
Sachstand Zollmuseum Friedrichs
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
30.01.2014
05.03.2014
BaKu
B6
Entscheidung
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Der Betriebsausschuss Kultur nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und spricht sich
für eine Überarbeitung des Konzeptes aus.
Vorlage E 49.5/0114/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 19.02.2014
Seite: 1/3
Erläuterungen:
Das Zollmuseum Friedrichs wurde1998 mit den Heimatfreunden des Heydener Ländchens 1989 e. V.
gegründet.
Es ist Teil der städtischen Museen des Kulturbetriebs der Stadt Aachen.
Das "Zollmuseum Friedrichs" erweist sich als eine aus verschiedenen heterogenen Quellen
erwachsene Sammlung: Neben dem Eigenbesitz von Christian Friedrich besteht der überwiegende
Teil der originalen Exponate aus Dauerleihgaben der Zollverwaltung der Bundesfinanzverwaltung der
Bundesrepublik Deutschland. Hinzu kommen viele weitere zollrelevante Objekte, welche aus
Bevölkerungskreisen dem Museum gestiftet worden sind. Ein Großteil der Fotos, Reproduktionen und
Sekundärdokumentationen sind im Laufe der Jahre von den Museumsbetreibern selbst erstellt
worden.
Der Schauwert des Museums liegt in seinem Kernbereich auf der Darstellung der Zoll- und
Grenzgeschichte der Region, welche historisch gesehen immer ein besonderer Brennpunkt gewesen
ist. Insofern wird auch in der Vielzahl der Originalexponate sehr anschaulich die spannende
Geschichte der deutschen Westgrenze dokumentiert (von der Administration über die Arbeit des
Binnenzolls bis zum Schmuggel). Die regionale Focussierung des Museums wird allerdings nur
verständlich, wenn sie auf der Basis der allgemeinen Zollgeschichte betrieben wird. Zu letzterem
bereitet das Zollmuseum vielfältigste Dokumente aller Art aus, die allerdings in den meisten Fällen aus
Reproduktionen bestehen.
An den 22 Räumen und rund 3.000 Exponaten des Zollmuseums lässt sich die Geschichte der Zölle
und ihre Entwicklung von der Einnahmequelle bis hin zum Schutz für die einheimische Wirtschaft
nachvollziehen. Als lebendiges Zentrum zur Erinnerung der Grenzgeschichte und Grenzgeschichten
ist hier neben historischen Hintergründen auch viel Anschauliches ausgestellt.
Dazu zählen Dokumente der sog. "sündigen Grenze" in den fünfziger Jahren, als sich Zöllner und
Schmuggler Verfolgungsjagden mit erfindungsreichen Hilfsmitteln lieferten, verbotene Souvenirs wie
ausgestopfte Bären, Krokotaschen, Elfenbein und Schlangenhaut, Zeugnisse der Markenpiraterie
aber auch Uniformen, ein Zimmer mit Originalmöbeln, eine Schwarzbrennerei und Schusterwerkstatt
im Keller, ein Miniaturmodell des Zollübergangs Aachen-Lichtenbusch.
Die Grundkonzeption eines Zollmuseums wäre nur einseitig, wenn sich die Darstellung lediglich auf
lokale Grenzaktivitäten beschränken würde.
Ein zollgeschichtliches Museum könnte für die Stadt und die Region Aachen, wo man sich als ein Ort
für die geschichtliche Entwicklung eines (west)europäischen Kulturraumes sieht, genügend Potential
besitzen, um Grenzziehungen, Absicherungspraktiken und ihre heutigen Auflösungen anschaulich zu
dokumentieren.
Es ist eine Überarbeitung der musealen Präsentation vonnöten. Dies betrifft vor allem die
Konzentration der Didaktik bzw. der Sekundärdokumentation auf eine aussagekräftige
Schwerpunktbildung bei einer Steigerung des Erlebniswertes der Originalobjekte, weiterhin aber auch
die Entwicklung eines eigenen Marketingkonzepts mit einer Ausrichtung u.a. auch auf die westlichen
Nachbarn.
Vorlage E 49.5/0114/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 19.02.2014
Seite: 2/3
Zur Zeit besteht kein didaktisches Konzept, eine Überarbeitung des Bestandes ist erforderlich.
Außerdem ist das Haus nur am Wochenende geöffnet. Dies entspricht nicht dem Stellenwert einer
zollgeschichtlichen Sammlung.
.
Die zu erstellende Konzeption wird auch einen Finanzierungs- und Kostenplan mit Folgekosten
enthalten. Erst danach können die erforderlichen politischen Entscheidungsfindungen vorgenommen
werden.
Anträge werden derzeit bei verschiedenen Stiftungen gestellt. Die Kostenschätzung liegt bei 20.000 €.
Hinzu kommt die offene Erbschaftsangelegenheit. Hierzu werden vorrangig Sponsoren angesprochen.
Anlage/n:
Vorlage E 49.5/0114/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 19.02.2014
Seite: 3/3