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Vorlage-Sammeldokument

Daten

Kommune
Aachen
Dateiname
125541.pdf
Größe
536 kB
Erstellt
22.01.14, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 21:35

Inhalt der Datei

Der Oberbürgermeister Vorlage Federführende Dienststelle: Soziales und Integration Beteiligte Dienststelle/n: Vorlage-Nr: Status: AZ: Datum: Verfasser: FB 50/0297/WP16 öffentlich 22.01.2014 Evaluation zum Integrationskonzept der Stadt Aachen Beratungsfolge: TOP: - 3 - Datum Gremium Kompetenz 05.02.2014 20.02.2014 INT SGA Kenntnisnahme Kenntnisnahme Beschlussvorschlag: Der Integrationsrat nimmt die „Evaluation zum Integrationskonzept der Stadt Aachen“ des ISG Köln zur Kenntnis. Der Ausschuss für Soziales, Integration und Demographie nimmt die „Evaluation zum Integrationskonzept der Stadt Aachen“ des ISG Köln zur Kenntnis. In Vertretung ( Prof. Dr. Sicking ) Vorlage FB 50/0297/WP16 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 11.04.2014 Seite: 1/2 Erläuterungen: Die Stadt Aachen hat 2006 ihr erstes Integrationskonzept veröffentlicht. In diesem Konzept wurden in einem ganzheitlichen Ansatz Maßnahmen in Handlungsfeldern der Integration mit den unterschiedlichen Beteiligten festgehalten. Nach fünf Jahren sollten diese Maßnahmen erhoben und ein Bericht erstellt werden. Da darüber hinaus viele andere Maßnahmen und Projekte der unterschiedlichen Akteurinnen und Akteure in den Jahren 2006 bis 2011 in Aachen umgesetzt wurden, wurde in einem partizipativen Prozess mit allen Beteiligten die Erhebung erweitert. Das ISG Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik GmbH aus Köln wurde mit der Erstellung des Integrationsberichts „Evaluation zum Integrationskonzept der Stadt Aachen“ beauftragt. Über die Bestandsaufnahme der Aktivitäten in den Handlungsfeldern der Integration hinaus hat das ISG Köln Empfehlungen für den Integrationsprozess in Aachen entwickelt. Der Integrationsbericht soll einen weiteren Baustein der wissenschaftlich-partizipativen Integrationsarbeit liefern, um darauf aufbauend die Planung des neuen Integrationskonzeptes der Stadt Aachen zu beginnen. Integrationsmonitoring, Integrationsbericht und Integrationskonzept bilden die Basis, um gemeinsam zielorientiert und wirkungsvoll die Chancengleichheit aller zu verbessern. Frau Dr. Köller vom ISG Köln für wird die „Evaluation zum Integrationskonzept der Stadt Aachen“ in einer PowerPoint Präsentation dem Integrationsrat vorstellen. Anlage/n: Anlage 1 - Integrationsbericht „ Evaluation zum Integrationskonzept der Stadt Aachen “ Vorlage FB 50/0297/WP16 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 11.04.2014 Seite: 2/2 Bericht des ISG Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik GmbH Evaluation zum Integrationskonzept der Stadt Aachen ISG Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik GmbH Dr. Regine Köller Dr. Dietrich Engels Köln, den 16. Januar 2014 ISG Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik GmbH Tel. +49 (0) 221-23 54 73 • Telefax +49 (0) 221-21 52 67 • E-Mail: info@isg-institut.de Amtsgericht Köln HRB 61917 • Geschäftsführer: Dr. Dietrich Engels, Dr. Michael Fertig Bankverbindung: Sparkasse KölnBonn • BLZ 370 501 98 • Konto-Nr. 190 140 7476 • Steuernummer 214/5808/2023 Barbarossaplatz 2 • D-50674 Köln • 1. EINLEITUNG 1 2. HINTERGRUND UND UNTERSUCHUNGSKONZEPT 2 2.1 Hintergrund 2 2.2 Konzeptionelles Grundverständnis 2 2.3 Methoden zur Evaluation der Integrationsarbeit 4 3. AUSGANGSBEDINGUNGEN UND ÜBERGREIFENDE STRUKTUREN 5 3.1 Stand und Entwicklung der Integrations- und Migrationspolitik in Deutschland und Nordrhein-Westfalen 5 3.2 Situation in Aachen 7 4. UMSETZUNG DER INTEGRATION IN VERSCHIEDENEN HANDLUNGSFELDERN UND BEREICHEN 13 4.1 Soziale Beratung und Betreuung 14 4.2 Gesundheit und psychosoziale Beratung 16 4.3 Sprache 17 4.4 Bildung 19 4.5 Arbeitsmarkt und berufliche Ausbildung 21 4.6 Wohnen/Planen 23 4.7 Kultur 24 4.8 Sport/Freizeit 25 4.9 Partizipation/Gesellschaft 26 4.10 Rechtliche Integration 28 4.11 Religion 29 5. ZUSAMMENFASSUNG UND EMPFEHLUNGEN DES ISG 30 5.1 Zusammenfassung 30 5.2 Empfehlungen des ISG 36 6. ANHANG 39 1. Einleitung In welchem Maße Personen mit Migrationshintergrund in Deutschland integriert sind, bleibt als gesellschaftlich diskutiertes Thema aktuell. Dabei reicht das Spektrum der Beiträge von berechtigter Sorge über die frühkindliche Sprachentwicklung und den zukünftigen Fachkräftemangel bis hin zur Infragestellung der „Integrationsbereitschaft“ einzelner Gruppen von Zuwanderinnen und Zuwandern. Im Unterschied zu solchen Konjunkturen der öffentlichen Aufmerksamkeit ist es wichtig, den Prozess der Integration auf der Basis von Dokumenten und empirischen Daten verlässlich zu bewerten und mit wissenschaftlichen Analyseinstrumenten sachgerecht zu untersuchen. Integrationsfortschritte lassen sich aber nicht „von oben“ verordnen, sondern sind das Ergebnis gezielter Maßnahmen ebenso wie ungeplanter Prozesse im politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben. Eine wirksame Steuerung kann daher vor allem auf der politischen Ebene ansetzen, die diesen Prozessen unmittelbar nahe steht, nämlich auf der kommunalen Ebene („Integration vor Ort“, vgl. Nationaler Integrationsplan 2009: 54 f.). Die Stadt Aachen hat 2006 ein Integrationskonzept erstellt, in dem in sieben Handlungsfeldern insgesamt 23 Maßnahmen entwickelt wurden, die den Integrationsprozess in Aachen fördern sollen. Im Integrationskonzept ist festgehalten, dass die definierten Ziele der Handlungsfelder in einem Zeitrahmen von ca. fünf Jahren erreicht werden können. Daher sollte ein „Umsetzungsbericht“ den Stand der Zielerreichung untersuchen und ggf. eine Weiterentwicklung des Konzepts anregen. Dieser Prozess kann nicht allein am „grünen Tisch“ durchgeführt werden, sondern muss an die Expertise der an der Integrationsarbeit beteiligten Akteurinnen und Akteure anknüpfen. Daher war die Evaluation als Basis für den Umsetzungsbericht als partizipativer Prozess angelegt, in den ein breiter Kreis von Expertinnen und Experten einbezogen wurde, die in der Stadt mit Fragen der Integration befasst sind und teilweise unterschiedliche Ansätze erprobt und vielfältige Erfahrungen gesammelt haben. Aus diesem Grund wurden sowohl Treffen verschiedener Arbeitsgruppen (AGs) durchgeführt als auch eine schriftliche Befragung der im Integrationskonzept beschriebenen 23 Maßnahmen. Da viele andere Projekte und Maßnahmen im Rahmen des Integrationskonzeptes oder darüber hinaus durch unterschiedliche Akteurinnen und Akteure umgesetzt wurden, wurden in die Befragung auch weitere - nicht ausdrücklich im Integrationskonzept genannte – Projekte einbezogen. Der Erhebungszeitraum erfasst ca. die Jahre 2006 bis 2011. Die Informationen aus den Treffen der AGs, die Rückmeldungen der Maßnahmen und Projekte sowie aus unterschiedlichen verfügbaren Statistiken, Berichte, Dokumentationen dienen als Basis für den vorliegenden Bericht. Dieser Bericht konnte nur mit der Unterstützung aller Beteiligten erstellt werden, denen an dieser Stelle herzlich gedankt werden soll: Denjenigen, die sich der Mühe unterzogen haben, den Fragebogen auszufüllen oder anderweitig Dokumente und Informationen zur Verfügung gestellt haben und denjenigen, die in den AGs mit ihren Erfahrungen und konstruktiven Beiträgen unterstützt haben.1 1 Eine Auflistung der Mitwirkenden (Projektrückmeldungen sowie Teilnehmerinnen und Teilnehmer der AGs findet sich im Anhang. 1 2. Hintergrund und Untersuchungskonzept 2.1 Hintergrund Die Stadt Aachen hat im Jahr 2006 ein Integrationskonzept nach einem partizipativen Ansatz erarbeitet. Unter Einbeziehung des Migrationsrats (heute „Integrationsrat“), der Migrantenorganisationen, bestehender Netzwerke und verschiedener Facharbeitskreise wurden Arbeitsgruppen zu den folgenden sieben Handlungsfeldern gebildet: • Soziale Beratung und Betreuung, psychosoziale Beratung und Gesundheit • Sprachförderung • Bildung • Arbeitsmarkt • Wohnen/Planen • Sport/Freizeit/Kultur • Seniorinnen/Senioren In diesen Bereichen haben die Mitglieder der Arbeitsgruppen zunächst eine Bestandsaufnahme durchgeführt, auf deren Grundlage Ziele formuliert und konkrete Handlungsstrategien entwickelt wurden. Insgesamt wurden in diesen Handlungsfeldern 23 Maßnahmen bzw. Handlungsstrategien entwickelt, die ausgehend von den seinerzeit bekannten Bedarfen als besonders wichtig für den Integrationsprozess bewertet wurden. Das Ziel dieses Vorgehens ist es, in den Handlungsfeldern eine zielgruppengerichtete Integration vor Ort zu erreichen. Die Hauptzielgruppen sind Neuzugewanderte, Bestandsausländerinnen und Bestandsausländer, Kinder und Jugendliche, junge Mütter, bildungsferne Schichten und nicht zuletzt auch die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Die Verantwortlichen der Stadt Aachen haben beschlossen, ein Integrationsmonitoring einzuführen. Der erste Monitoringbericht (2008) enthält Daten von 2006 und 2007. Der zweite Bericht (2011) enthält die Daten über den Zeitraum von 2006 bis 2009. Im Rahmen des Integrationsmonitorings können nicht die konkreten Maßnahmen evaluiert werden, sondern der Integrationsprozess wird anhand von Indikatoren beschrieben und geprüft werden. 2.2 Konzeptionelles Grundverständnis Integrationskonzepte sollten sich nicht nur auf wenige Bereiche konzentrieren, sondern ganzheitlich angelegt sein – dementsprechend ist auch das Integrationskonzept der Stadt Aachen aufgebaut. Dies kann mit einem mehrdimensionalen Lebenslagenansatz veranschaulicht werden.2 Demnach vollzieht sich der Prozess der Integration in verschiedenen gesellschaftlichen Teilsystemen, die aufeinander bezogen sind. So ermöglicht beispielsweise der Zugang zum Erwerbssystem den Erwerb von Einkommen und damit ein bestimmtes Niveau des materiellen Lebensstandards, was Auswirkungen auf Wohnqualität, kulturelle und gesellschaftliche Partizipation hat. Die Zu2 Vgl. Engels, D. (2013): Artikel „Lebenslagen“ in: Grundwald, K.; Horcher, G. Maelicke, B. (Hrsg.): Lexikon der Sozialwirtschaft, Baden-Baden, S. 614-618 sowie Zweiter Integrationsindikatorenbericht (2012), S. 22 2 gangsvoraussetzungen zum Erwerbssystem sind insbesondere durch Bildungsniveau (Sprachkompetenz, schulische und berufliche Bildungsabschlüsse) und Gesundheit (physische und psychische Leistungsfähigkeit) definiert. Für Migrantinnen und Migranten spielt in dieser Hinsicht auch der Rechtsstatus (Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis) eine wichtige Rolle. Hier stellt sich der Integrationspolitik unter anderem die Frage, welche Integrationsangebote für langjährig sich im Lande aufhaltende Flüchtlinge gesellschaftlich sinnvoll und ethisch geboten sind, auch wenn die rechtliche Grundlage an dieser Stelle noch der Weiterentwicklung bedarf. Abbildung 1 „Bereiche der Lebenslagen und Schwellen der Integration“ (nach Engels, D.: „Artikel Lebenslagen“ in: Grundwald, K.; Horcher, G. Maelicke, B. (Hrsg.), Lexikon der Sozialwirtschaft) Bereiche der Lebenslage und Schwellen der Integration Rechtsstatus Bildung Aufenthalts-, Arbeitserlaubnis, Bürgerrechte Sprachkompetenz, Schul- und Berufsausbildung Gesundheit Soziale Netzwerke physische und psychische Leistungsfähigkeit Erwerbsarbeit berufliche Position Partizipation Familie, Freunde, Kollegen, Nachbarschaft Teilhabe an Kultur, Freizeit, Politik Materielle Ressourcen Vermögen Erwerbseinkommen Transferleistungen Wohnen Qualität der Wohnung, attraktive Wohnlage ISG 2013 ISG 2011 Flankiert wird der Integrationsprozess weiterhin durch familiale und soziale Netzwerke, die einerseits motivierend und unterstützend, andererseits aber auch hemmend (z.B. durch traditionelle Rollenmuster oder durch Vereinbarungskonflikte zwischen Erwerbstätigkeit und Kindererziehung) wirken können. Schließlich ist der Zugang zu guter und zugleich erschwinglicher Wohnqualität in einer guten nachbarschaftlichen Wohnumgebung ein wichtiger Aspekt von Integration, durch den sozialräumliche Segregation bzw. die Verfestigung von Konflikten in einzelnen Wohngebieten vermieden werden kann. Prozesse der Integration werden somit einerseits als erfolgreiche Zugänge zu gesellschaftlichen Teilsystemen verstanden, andererseits als jeweiliger Grad der Inklusion, d.h. als Höhe des Bildungsabschlusses, Status der beruflichen Position, Qualität des Wohnens etc. Die Kehrseite dieser Inklusion stellen unterschiedliche Grade der sozialen Ausgrenzung dar, wie sie beispielsweise von Lehrstellenbewerberinnen und -bewerbern mit ausländischem Namen häufig erfahren werden. 3 Im Hinblick auf die Integration von Migrantinnen und Migranten macht dieser Ansatz zum einen deutlich, welche Aspekte als Schlüsselbereiche in dem Sinne zu verstehen sind, dass sie Zugangsmöglichkeiten zu anderen Bereichen eröffnen oder verschließen. Zum anderen verhindert seine Mehrdimensionalität, dass bei der Konzentration auf eine Integration in den Schlüsselbereichen andere Aspekte wie Wohnsituation oder Teilnahme am kulturellen Leben etc. aus dem Blickfeld geraten. Dabei ist zu unterscheiden, inwieweit Zugangsschwierigkeiten durch soziostrukturelle oder durch migrationsspezifische Faktoren bedingt sind – wobei sich beide auch überschneiden und wechselseitig verstärken können. 2.3 Methoden zur Evaluation von Integrationsarbeit Die bisherige konzeptionelle Arbeit der Stadt Aachen, wie sie im Integrationskonzept und in dem ersten Bericht zum Integrationsmonitoring zum Ausdruck kommt, bezieht mehrere Dimensionen der Lebenslage ein. Im vorliegenden Integrationsbericht soll resümiert werden, inwieweit die formulierten Ziele der Maßnahmen erreicht werden und den Integrationsprozess in unterschiedlichen Lebenslagen fördern konnten. Da sich die Evaluation zum Integrationskonzept in erster Linie auf die Auswertung der Ergebnisse bezieht, wurde eine summative Evaluation durchgeführt. Im Rahmen einer summativen Evaluation werden die Ergebnisse der Integrationsarbeit insgesamt ausgewertet und keine einzelnen Projekte dargestellt. Problemstellungen in der Ausgangslage werden analysiert, deren Bearbeitung durch die Projekte untersucht, die ermittelten hemmenden und fördernden Faktoren herausgearbeitet sowie die erzielten Ergebnisse beschrieben und bewertet. Der Stand der Integration wurde in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen untersucht. Dazu wurden die verfügbaren Statistiken, Berichte, Dokumentationen und die im Rahmen des Integrationsmonitorings zusammengestellten Daten im Hinblick auf die oben genannten Dimensionen der Integration ausgewertet. Weiterhin wurden die 23 im Integrationskonzept genannten Maßnahmen und die darüber hinaus relevanten Projekte anhand eines Kriterienkatalogs hinsichtlich des aktuellen Stands und der Zielerreichung ausgewertet. Zentrale Fragestellungen hierbei waren: • Auf welchem Stand der Umsetzung ist die Maßnahme, und welche Faktoren haben dabei eine Rolle gespielt? • Wurde die Zielgruppe erreicht? Wenn nein, warum nicht? • Konnte die Maßnahme im geplanten Zeitrahmen umgesetzt werden? • Wer war/ist an der Umsetzung der Maßnahme beteiligt? • Hat die Maßnahme zum gewünschten Ergebnis geführt? Wurden auch Ergebnisse erzielt, die zuvor nicht intendiert waren? • Kann die Maßnahme auf andere Orte übertragen werden? Dieser Arbeitsschritt wurde in Form einer schriftlichen Befragung durchgeführt. Ziel ist es, entsprechende Informationen über die im Integrationskonzept beschriebenen 23 Maßnahmen zu erhalten und Aussagen zu den entsprechenden Kriterien machen zu können. Darüber hinaus wurden auch weitere Projekte, die nicht explizit im Integrationskonzept aufgeführt sind, einbezogen. Weiterhin 4 wurde der Stand der regulären Integrationspolitik berücksichtigt. Auch die Maßnahmen zur Förderung von ‚Kultureller Vielfalt’ wurden miteinbezogen, da die Einbeziehung der Mehrheitsgesellschaft ein wichtiger Faktor ist. Außerdem wurden die Anmerkungen und Beiträge aus den AGs aufgenommen. 3. Ausgangsbedingungen und übergreifende Strukturen 3.1 Stand und Entwicklung der Integrations- und Migrationspolitik in Deutschland und Nordrhein-Westfalen Seit der Erstellung und Verabschiedung des Integrationskonzepts der Stadt Aachen hat es im Bereich der Integrationspolitik der Bundesrepublik und des Landes Nordrhein-Westfalen einige Entwicklungen gegeben, die im Folgenden kurz zusammenfassend dargestellt werden. Deutschland Eins der wichtigsten Gesetze im Bereich der Integration ist das Zuwanderungsgesetz, das 2005 in Kraft getreten ist. Auch wenn es somit bereits bei der Erstellung des Integrationskonzepts der Stadt Aachen existiert hat, ist es an dieser Stelle erwähnenswert, da es zum einen noch recht neu war und zum anderen im Integrationsbereich eine neue Grundlage geschaffen hat. Insbesondere die Integrationskurse spielen hierbei eine wichtige Rolle. In diesem Rahmen ist das bundesweite Integrationsprogramm als eine konzeptionelle Aufgabe des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) für die Entwicklung von Empfehlungen zur Verbesserung der Integrationsförderung zu nennen. Des Weiteren ist der Nationale Integrationsplan (NIP) von entscheidender Bedeutung. Dieser entstand im Nachgang des 1. Integrationsgipfels im Jahr 2006 und enthält Einzelmaßnahmen und Selbstverpflichtungen der Länder und Kommunen sowie der nichtstaatlichen Akteurinnen und Akteure zur Förderung der Integration. Mit dem Nationalen Aktionsplan Integration (NAP-I 2012) wurde der NIP konkretisiert und weiterentwickelt. Der Nationale Aktionsplan stellt dabei einen Paradigmenwechsel in der Integrationspolitik dar: Weg von zeitlich befristeten Projekten – hin zu Regelangeboten. Daher legt die Bundesregierung im NAP-I einen besonderen Schwerpunkt auf Maßnahmen, die Strukturen verändern, wie z.B. mit dem Integrationsmonitoring auf Bundesebene, dem Integrationsgipfel, der Integrationsministerkonferenz, der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Integration und Flüchtlinge und der Bundeskonferenz der Integrationsbeauftragten. Seit Juli 2012 gibt es die Blaue Karte EU in Deutschland (auch EU Blue Card Germany genannt). Dies ist ein Aufenthaltstitel, also ein Nachweis(-dokument) über den legalen Aufenthalt eines Angehörigen bzw. einer Angehörigen eines Drittstaates in einem EU-Mitgliedsstaat zum Zwecke der Erwerbstätigkeit. Gut ausgebildeten ausländischen Fachkräften wird es leichter gemacht, zur Arbeit nach Deutschland zu kommen. Zu den Bedingungen, die erfüllt werden müssen, gehören ein Hochschulabschluss und ein Arbeitsvertrag mit einem Jahresgehalt von mindestens 44.800 Euro. Nordrhein-Westfalen Nordrhein-Westfalen ist von Zuwanderung besonders geprägt und gehört zu den Bundesländern, die bereits frühzeitig durch entsprechende Politik Integration förderten. So wurden beispielsweise 1980 die ersten Regionalen Arbeitsstellen zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien (RAA) eingerichtet. Diese sind eine Service-, Beratungs- und Dienstleistungseinrichtung für interkulturelle Arbeit mit dem Schwerpunkt im Bildungsbereich. Insbesondere sollen 5 die Bildungschancen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Zuwanderungsgeschichte verbessert werden. Sie werden finanziert aus Mitteln des Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales sowie vom Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes NRW und den jeweiligen Kommunen bzw. Kreisen. Die Aufgabenschwerpunkte liegen in den Handlungsfeldern • Frühe Bildung und Elementarerziehung • Schulische Bildung • Übergang Schule/Beruf • Umsetzung von Programmen und Initiativen der Landesregierung • Dienstleistungen für Pädagoginnen und Pädagogen in Schulen und Kindertagesstätten, für Mitarbeitende kommunaler Fachdienste und externer Institutionen • Interkulturelle Fortbildungen für Schulen und Kindertagesstätten Ein weiterer wichtiger Baustein zur Förderung der Integration in Nordrhein-Westfalen ist der Aktionsplan Integration, der 2006 vorgelegt wurde und in 20 Handlungsfeldern konkrete Arbeitsschritte für eine erfolgreiche Integrationspolitik enthält. Der Erste Integrationsbericht der Landesregierung beschreibt die Umsetzung der Maßnahmen. So wurde z.B. das Landesprogramm „KOMM-IN NRW – Innovationen in der kommunalen Integrationsarbeit“ ausgebaut. Es wurde für weitere Kommunen geöffnet und bis 2010 verlängert. Nach fünfjähriger Laufzeit wurde das Landesprogramm KOMMIN NRW 2010 durch eine externe Evaluation überprüft. Von April 2005 bis Ende 2010 haben insgesamt 123 verschiedene Kommunen und Kreise mit 359 Projekten in Nordrhein-Westfalen mit dem Programm KOMM-IN NRW ihre Integrationsarbeit vor Ort optimiert und weiterentwickelt. Das Land hat die Kommunen dabei mit rund 15 Mio. Euro unterstützt. Das Ergebnis bestätigt, dass das gesetzte Ziel, die Kommunen in Nordrhein-Westfalen bei der Optimierung von Prozessen in der Integrationsarbeit zu unterstützen, um die Voraussetzungen für besser organisierte Angebote und Strukturen zur Integration von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte zu schaffen, in den Kommunen umgesetzt worden ist und dass das Programm mit der Fokussierung auf die Förder- und Projektschwerpunkte zukunftsweisende Veränderungen in Gang gebracht und nachhaltige Lösungen initiiert hat. Dieses soll fortgeführt und stabilisiert werden. Aus diesem Grund konnten auch im Jahr 2011 Anträge gestellt werden. Seit 2007 fördert das Land Nordrhein-Westfalen in Trägerschaft der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege Integrationsagenturen für die Belange von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte und setzt somit auf eine systematische Integrationsarbeit zwischen Kommunen, Freien Trägern und dem Land. In den Integrationsagenturen arbeiten Fachkräfte in den Feldern interkulturelle Öffnung von Diensten und Einrichtungen, Sozialraumorientierte Arbeit, Förderung des bürgerschaftlichen Engagements von und für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte sowie Antidiskriminierung. Die Integrationsagenturen sollen Einrichtungen der sozialen Versorgung dabei unterstützen, die Zugewanderten rechtzeitig zu erreichen und angemessen zu versorgen. Dies reicht vom Kindergarten über das Krankenhaus bis hin zum Seniorenheim. Des Weiteren sollen sie das vorhandene bürgerschaftliche Engagement im Bereich der Integration weiter qualifizieren und ausbauen, dort helfen, wo es im Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft zu Problemen kommt und in Stadtteilen mit sozialen Problemlagen die Eigeninitiative von Migrantenselbstorganisationen fördern. Arbeitsgrundlage der Integrationsagenturen ist eine Rah6 menkonzeption, die in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe der Wohlfahrtsverbände und des Integrationsministeriums mit Unterstützung durch eine wissenschaftliche Begleitung erarbeitet wurde. Im Februar 2012 beschloss der Landtag das Gesetz zur Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe und Integration in Nordrhein-Westfalen. Damit setzen Landtag und Landesregierung neue Akzente im Sinne eines friedlichen und guten Zusammenlebens. Bestandteil des Gesetzes ist u.a. eine flächendeckende Landesförderung von „Kommunalen Integrationszentren“ in allen Kreisen und kreisfreien Städten, die über ein Integrationskonzept verfügen. Kommunale Integrationszentren stellen eine Weiterentwicklung der „Regionalen Arbeitsstellen zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien (RAA)“ dar. Hinzu kommen die erprobten Ansätze und gewonnenen Erkenntnisse aus dem Landesprogramm KOMM-IN NRW, getragen durch das Kompetenzzentrum für Integration (KfI) bei der Bezirksregierung Arnsberg. Gebündelt werden so das mehr als 30-jährige Know-how der RAA im Bildungsbereich und das fundierte Erfahrungswissen von KOMM-IN in der kommunalen Integrationsarbeit als prozessorientierte Strukturaufgabe in den Kommunen. Durch Koordinierungs-, Beratungs- und Unterstützungsleistungen sollen die Kommunalen Integrationszentren Einrichtungen des Regelsystems in der Kommune im Hinblick auf die Bildung und Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund sensibilisieren und qualifizieren. Darüber hinaus unterstützen sie die Kommunen bei der Konzeptionierung passgenauer Angebote und Dienstleistungen und begleiten deren Entwicklung und Umsetzung. Orientiert an der Bildungskette arbeiten alle Fachkräfte gemeinsam auf eine durchgängige Bildung von Kindern und Jugendlichen hin, vom Vorschulalter an bis in die Phase des Übergangs von der Schule in den Beruf sowie bis zur Erwachsenenbildung und den Arbeitsmarkt. Ergänzend werden in der Kommune vorhandene Integrationsangebote erfasst und für alle transparent gemacht sowie deren nachhaltige Vernetzung mitgesteuert. Im Schuljahr 2012/2013 gibt es im Bildungssystem in Nordrhein-Westfalen Neuerungen: Schulen, die die organisatorischen Voraussetzungen erfüllen und die über die entsprechenden Lehrerinnen und Lehrer verfügen, können islamischen Religionsunterricht erteilen; zum Schuljahr 2012/2013 zunächst in der Grundschule, ab dem Schuljahr 2013/2014 dann auch in der Sekundarstufe I. 3.2 Situation in Aachen 3.2.1 Aachener Bevölkerung Im Jahr 2011 lebten 244.100 Personen mit Hauptwohnsitz in Aachen (basierend auf dem Einwohnermelderegister).3 Unter Berücksichtigung der Zweitwohnsitzbevölkerung haben 86% die deutsche und 14% eine ausländische Staatsangehörigkeit. Personen, die neben der deutschen Staatsangehörigkeit noch eine oder mehrere weitere Staatsangehörigkeiten besitzen, gelten als Deutsche. Die ausländische Gesamtbevölkerung setzt sich aus über 150 Nationalitäten zusammen. Durch statistische Berechnungen, wird die Bevölkerung in Personen mit und ohne Migrationshintergrund differenziert. Nach diesem Berechnungsverfahren hatte mindestens jede dritte Person aus Aachen im Jahr 2011 einen Migrationshintergrund.4 3 4 Die Bevölkerungsstärke liegt laut Zensuserhebung vom Mai 2011 jedoch um knapp 8.000 Personen niedriger. Quelle: Auskunft des Kommunalen Integrationszentrums Aachen 2013. Der Migrationshintergrund ist bei diesem Berechnungsverfahren (Haushaltegenerierungsverfahren) wie folgt definiert: Personen haben einen Migrationshintergrund, wenn eines der vier aufgezählten Merkmale auf sie zutrifft. 1. 7 3.2.2 Übergreifende Strukturen Um Integration zu fördern und gleiche Teilhabechancen für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zu schaffen, bedarf es langfristiger, übergeordneter und kommunal verankerter Strukturen, die Ressourcen bündeln und zusammenführen. Dies ist eine Aufgabe der Stadtverwaltung Aachen mit ihren Expertinnen und Experten zur Integration. Seit Gründung der Städteregion 2009 ist durch die Aufgabenzuordnung z.B. der Ausländerbehörde eine übergreifende Zusammenarbeit vorhanden, die sich beispielsweise aktuell in dem Arbeitskreis für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF) zeigt. Wie in der Stadt Aachen ist auch in der Städteregion 2013 ein Kommunales Integrationszentrum eingerichtet worden, welches aus der ehemaligen RAA der Städteregion und der ehemaligen Stabsstelle für berufliche Integration besteht. (a) Kommunales Integrationszentrum Stadt Aachen5 Das Kommunale Integrationszentrum der Stadt Aachen ist im August 2013 aus der ehemaligen RAA der Stadt Aachen und der ehemaligen Stabsstelle Integration gebildet worden und ist organisatorisch im Fachbereich Soziales und Integration angesiedelt. Es unterstützt und berät städtische Fachbereiche und Dienststellen sowie die verschiedensten Einrichtungen und Organisationen in der Stadt Aachen zu Fragen der Integration und des interkulturellen Zusammenlebens. Für das neue Kommunale Integrationszentrum sind die Aufgaben in dem Teilhabe- und Integrationsgesetz des Landes NRW von 2012 (§7 Abs.1 Ziffer 1 u 2) benannt. Zu den Aufgaben, die bereits oben bei der RAA aufgeführt wurden, gehören Projekte und Programme wie beispielsweise Rucksack KiTa, Griffbereit, KOALA, Elterndiplom, Ich-Du-Wir- ohne Gewalt sowie Chancen der Vielfalt nutzen lernen – Modellprojekt etc. Des Weiteren zählen zu den Aufgaben des Kommunalen Integrationszentrum auch 5 • die Umsetzung und Weiterentwicklung des gesamtstädtischen Integrationskonzepts • zentrale Koordinierung von Planung und Durchführung integrationsfördernder Maßnahmen der städtischen Fachbereiche • Implementierung eines effektiven Monitoringsystems in den Handlungsfeldern der Integration • Steuerung, Organisation und Koordination von Arbeitsgruppen • Ansprechpersonen für Migrantinnen und Migranten sowie Migrantenorganisationen, Kontaktherstellung und –pflege, Vernetzung ausländische Staatsangehörige (Personen mit ausschließlich ausländischer Staatsangehörigkeit, unabhängig vom Geburtsort); 2. im Ausland geborenen Deutsche (Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit, die im Ausland geboren wurden, darunter z.B. Spätaussiedler); 3. in Aachen eingebürgerte Deutsche (Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit, die in Aachen eingebürgert wurden und die seit dieser Einbürgerung nicht ihren Wohnsitz bei der Einwohnermeldebehörde abmeldeten); 4. Deutsche mit familiärem Migrationshintergrund (Kinder und Jugendliche, die in Deutschland geboren sind und die nicht nachweisbar eingebürgert wurden und die in einer Haushaltsgemeinschaft mit mindestens einer Person leben, auf die einer der drei vorhergehenden Punkte zutrifft Seit August 2013 ist es der neuen Abteilung „Kommunales Integrationszentrum, Nadelfabrik, Sozialplanung“ zugeordnet, die von der Integrationsbeauftragten geleitet wird. 8 Ein sogenanntes „Kernstück“ des Integrationskonzepts ist die Kommunale Agentur für Bildungserstberatung (BEB). Die Beratungsstelle ist im Kommunalen Integrationszentrum angesiedelt und berät zugewanderte Menschen in praktischen Alltagsfragen, bzgl. Sprachkurse, in Bildungs- und Berufsfragen sowie bei Anerkennungsverfahren ausländischer Bildungsabschlüsse. Das Beratungsteam vor Ort setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern von sechs verschiedenen Verbänden sowie Bildungsträgern zusammen, die ihren Beratungsservice gebündelt und vernetzt in enger Kooperation sowohl mit der Ausländerbehörde als auch mit dem Jobcenter der Städteregion anbieten, aber auch mit den regionalen Fachdienststellen zusammenarbeiten. Außerdem sind Beraterinnen und Berater der Freien Wohlfahrtsverbände der Caritas, des Deutschen Roten Kreuzes und des Pädagogischen Zentrums, die Migrationsberatung für Erwachsene im Auftrag des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge anbieten, in der BEB tätig. Für Jugendliche und junge Erwachsene bis zu 27 Jahren wird zusätzlich der Jugendmigrationsdienst der Caritas angeboten. Für einen Kernbereich der Integrationsarbeit, das Erlernen der Sprache, steht in der BEB die Beratung durch die vor Ort tätigen Sprach- und Integrationskursträger zur Verfügung, das sind die Sprachenakademie, die Volkshochschule Aachen sowie die Werkstatt der Kulturen des Diakonischen Werkes. Im Rahmen der BEB arbeitet das Kommunale Integrationszentrum eng mit dem Ausländeramt und dem Jobcenter der Städteregion zusammen. Die Steuerung der Sprachförderung für die Gruppe der ALG II-Empfängerinnen und -Empfänger erfolgt dabei über sogenannte Migrantentickets, die entsprechend der Bedarfe des Ausländeramts und des Jobcenters entwickelt wurden. Die gute Zusammenarbeit mit der Ausländerbehörde der Städteregion zeigt sich auch im Rahmen der jährlichen Einbürgerungsfeier der Stadt Aachen. Eine weitere „feste“ Einrichtung ist inzwischen der Tag der Integration in Aachen, der im Jahr 2013 zum siebten Mal stattfindet und zum Markenzeichen einer lebendigen, toleranten, weltoffenen Stadt geworden ist. Der Tag der Integration wird von Aachenern für Aachener ausgerichtet. Große Einrichtungen und kleine Vereine zeigen, was man mit viel Engagement tun kann. Ein Teil der weiteren Aktivitäten des Kommunalen Integrationszentrums sind in dem Kurzbericht „Aktivitäten der Stabsstelle Integration 2010“ zusammengefasst.6 (b) Weitere Akteurinnen und Akteure In Aachen gibt es neben dem Kommunalen Integrationszentrum weitere Einrichtungen, die für den Integrationsprozess und die Unterstützung und Beratung von Menschen mit Migrationshintergrund eine wichtige Rolle spielen. Der Integrationsrat ist ein wichtiger Bestandteil der Integrationspolitik. Durch ihn wird den hier lebenden Migrantinnen und Migranten die politische Partizipation ermöglicht. Der Integrationsrat vertritt ihre Interessen auf kommunaler Ebene, insbesondere bezogen auf ihre rechtlichen, sozialen, beruflichen oder wirtschaftlichen Probleme, die der Integrationsrat thematisiert und bei den entsprechenden Stellen einbringt. Auf Antrag des Integrationsrates ist eine Anregung oder Stellungnahme dem Rat, einer Bezirksvertretung oder einem Ausschuss vorzulegen. Der bzw. die Vorsitzende des Integrationsrates oder ein von ihm bzw. ihr benanntes Mitglied ist berechtigt, bei 6 Dieser Bericht ist nicht öffentlich und kann bei der Integrationsbeauftragten eingesehen werden. 9 der Beratung dieser Angelegenheit an der Sitzung teilzunehmen; auf Verlangen ist ihm bzw. ihr das Wort zu erteilen. Die Integrationsstelle für Zugewanderte und ihre Familien (IZ) ist im Bereich der Integrationsförderung tätig, sie ist Koordinations- und Vernetzungsstelle für Zuwanderinnen und Zuwanderer in Aachen. Derzeitige Arbeitsschwerpunkte sind: Qualifizierungs- und Servicestelle für Sprach- und Kulturmittler sowie Förderung des Netzwerkes Aachener Migrantenselbstorganisationen. Seit 2009 gibt es als Modellprojekt der Integrationsstelle für Zugwanderte und ihre Familien einen Sprachund Integrationsmittlerpool in Aachen (SprInt Pool Aachen). Träger ist der Verein Pädagogisches Zentrum Aachen, gefördert und finanziert wird es von der Stadt. Des Weiteren ist das Gleichbehandlungsbüro Aachen (GBB) im Rahmen der Integrationsförderung zu nennen. Es ist eine überregionale Fachstelle für Betroffene, Institutionen, Organisationen und Vereine, die mit der Thematik und Problematik von Diskriminierung und Rassismus konfrontiert sind bzw. sich damit auseinandersetzen. Es steht als Beschwerde- und Beratungsstelle zur Verfügung. Darüber hinaus informiert es über gesetzliche Grundlagen, wie beispielsweise das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, das Zuwanderungsgesetz, das Staatsbürgerschaftsrecht etc. Ebenfalls eine wichtige Rolle spielen die Integrationsagenturen. In der StädteRegion Aachen sind vier Integrationsagenturen in Trägerschaft der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege aktiv: Regionaler Caritasverband (RCV), Diakonisches Werk/Werkstatt der Kulturen (WdK), Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband/Pädagogisches Zentrum Aachen (PäZ). Bedeutsam ist auch der Zusammenschluss der Wohlfahrtsverbände in der „Arbeitsplattform Migration“. Auch das Quartiersmanagement und die in diesem Zusammenhang durchgeführten Stadtteilkonferenzen in Aachen sind am Integrationsprozess beteiligt. „Sie sind ein Zusammenschluss aller in einem Sozialraum auf dem Gebiet der sozialen Arbeit tätigen professionellen und ehrenamtlichen Personen. Sie umfassen damit sowohl Mitarbeiter von Einrichtungen als auch im Viertel engagierte Einzelpersonen – unabhängig von ihrer Verbandszugehörigkeit und dem Institutionstyp, in dem sie tätig sind (Einrichtungen der Jugendarbeit, Schulen, Besuchsdienste, Seniorenvertreter, Begegnungsstätten, hauswirtschaftliche Dienste, pflegerische Einrichtungen etc.).“ 7 Ebenfalls am Integrationsprozess beteiligt ist das Büro der Regionaldekane im Bistum Aachen. Es ist beispielsweise im Dialog der Religionen (siehe hierzu ausführlicher Punkt 4.11) engagiert und wirkt beim Tag der Integration mit. Von zentraler Bedeutung für die Integration sind Migrantenselbstorganisationen. Sie sind die von Migrantinnen und Migranten gegründeten Zusammenschlüsse bzw. Vereine und bilden eine Brücke in die Aufnahmegesellschaft. Ebenfalls sind sie ein Motor der interkulturellen Öffnung der Gesellschaft und ein Partner der Integrationspolitik. Sie werden aktiv angefragt, an Gremien und Beiräten mitzuwirken oder in Projekten zu kooperieren. Sie bringen sich in die Integrationspolitik ein. In Aachen gibt es rund 185 Migrantenselbstorganisationen (Liste siehe im Anhang), die ganz konkret an Integrationsprojekten und –maßnahmen mitwirken. (c) Kulturelle Vielfalt in der Stadtverwaltung 7 Köster, G. (2012): Quartiersmanagement über „Stadtteilkonferenzen“ und „Stadtteilbüros“, Aachen http://www.aachen.de/DE/stadt_buerger/pdfs_stadtbuerger/quartiersmanagement.pdf 10 Kulturelle Vielfalt spielt in der Stadt Aachen eine große Rolle. So hat sich beispielsweise die Stadt Aachen als Arbeitgeberin für einen Beitritt zur „Charta der Vielfalt“ entschieden, um damit ein grundlegendes Bekenntnis zur Bereicherung und zum wirtschaftlichen Nutzen kultureller Vielfalt abzulegen (Beitritt war 2009). Neben der Stadt (und der RWTH) sind der Initiative weitere namhafte Unternehmen sowie Institutionen, Beschäftigungs- und Qualifizierungsträger aus Stadt und Region Aachen beigetreten. Die „Charta der Vielfalt“ wurde im Dezember 2006 von vier großen deutschen Unternehmen ins Leben gerufen. Die Initiative will dazu beitragen, Anerkennung, Wertschätzung und Einbeziehung der Vielfalt in der Unternehmenskultur voranzubringen und das wirtschaftliche Potenzial von Menschen mit Zuwanderungshintergrund stärker ins Bewusstsein zu rücken. Innerhalb der letzten Jahre sind der Initiative mehr als 500 Unternehmen beigetreten. Die Stadt Aachen verpflichtet sich mit dem Beitritt zu mehr Toleranz, Fairness und Wertschätzung von Menschen in öffentlichen Institutionen. Der Fachbereich Personal und Organisation (FB 11) ist seit geraumer Zeit verstärkt bemüht, den Anteil von Personen mit Migrationshintergrund zu erhöhen. Dies erfolgt auf vielfältigen Wegen. So wurden z.B. im Bereich Ausbildung die Aktivitäten verstärkt, um jungen Menschen unabhängig von kultureller und sozialer Herkunft eine Ausbildung in der öffentlichen Verwaltung zu ermöglichen. Des Weiteren bietet die Stadt seit 2007 ein interkulturelles Training für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an. Zudem nimmt sie an diversen Jobbörsen und spezifischen Veranstaltungen für Migrantenorganisationen teil. Der Fachbereich Wirtschaftsförderung (FB 2) der Stadt Aachen trägt durch die Unterstützung der Entwicklung von Stadtteilen in Aachen ebenfalls maßgeblich zur Integrationsarbeit in der Stadt bei. So wurden für die Stadtteile Aachen-Ost und Aachen-Nord Handlungs- und Entwicklungskonzepte entwickelt und damit in das integrierte Handlungsprogramm Soziale Stadt in Nordrhein-Westfalen aufgenommen. Dadurch konnten unterschiedliche Maßnahmen – auch im Bereich der Integration – realisiert werden. Ebenfalls einen wichtigen Beitrag innerhalb der Strukturen der Stadt Aachen im Hinblick auf kulturelle Vielfalt leistet der Fachbereich Sport (FB 52). Das Thema der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund ist im Sportentwicklungsplan (2010) aufgenommen und das Sportamt ist unter anderem an der Verleihung des städtischen Förderpreises „Integration durch Sport“ beteiligt. Einen weiteren Beitrag leistet der „Kulturbetrieb“ (zugehörig zum Dezernat IV), zuständig für die Förderung von Kunst und Kultur. Er leistet die sogenannte kulturelle Grundversorgung auf qualitativ hohem Niveau in vielfältiger Form und fördert die kulturelle Vielfalt, die für Integration eine wichtige Rolle spielt. „Kulturelle Vielfalt“ bezieht sich laut Definition des UNESCO-Übereinkommens über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen (2005) auf die mannigfaltige Weise, in der die Kulturen von Gruppen und Gesellschaften zum Ausdruck kommen. Diese Ausdrucksformen werden innerhalb von Gruppen und Gesellschaften sowie zwischen ihnen weitergegeben. Die Kulturelle Vielfalt zeigt sich nicht nur in der unterschiedlichen Weise, in der das Kulturerbe der Menschheit durch eine Vielzahl kultureller Formen zum Ausdruck gebracht, bereichert und weitergegeben wird, sondern auch in den vielfältigen Arten des künstlerischen Schaffens, der Herstellung, der Verbreitung, des Vertriebs und des Genusses von kulturellen Ausdrucksformen, unabhängig davon, welche Mittel und Technologien verwendet werden. Seit 2007 hat der Kulturbetrieb vielfältige Projekte, die das Thema Kultur und Integration tangieren und behandeln, durchgeführt und somit gezeigt, dass unter dem Aspekt der „Cultural Diversity“ auch stets der Aspekt der Integration ein wesentlicher Teil der Kulturarbeit des Kulturbetriebs war und ist. Unterstrichen wird dies durch das „Kulturelle Leitprofil der Stadt Aachen“, das im Jahr 2009 verabschiedet 11 wurde. Wesentlicher Bestandteil des kulturellen Selbstverständnisses ist das Themenfeld „Kultur und Integration“. Die Aachener Kulturarbeit ist interkulturell, qualitätsvoll und nachhaltig angelegt und richtet sich an alle Menschen und ausdrücklich auch an die Personen mit Migrationshintergrund. Die Kulturarbeit der Stadt Aachen kann mit ihren zahlreichen Projekten und Veranstaltungen als wichtiges Integrationsinstrument verstanden werden und weist deshalb in Aachen vielfältige Bezüge zu anderen Sprachen und Kulturen auf. Internationale Künstlerinnen und Künstler bringen fortlaufend ihre kulturellen Einflüsse nach Aachen. Dadurch wird den Menschen mit Migrationshintergrund nicht nur ihre Ursprungsheimat oder die Heimat ihrer Eltern etwas näher gebracht, sondern auch die Aachener können von anderen Kulturen lernen. Das Programm der Veranstaltungen, die der Kulturbetrieb anbietet, reicht von Theater, Tanz und Filmkunst zu Literatur- und Crossoververanstaltungen, von Ausstellungen bekannter und weniger bekannter Künstlerinnen und Künstler bis hin zu Orchester- oder Gesangsvorführungen. Bei diesen Projekten wird stets die Einbeziehung der Mehrheitsgesellschaft berücksichtigt. Hinsichtlich der Kulturtopografie der Stadt Aachen ist es das Ziel des Kulturbetriebs, qualitätsvolle und internationale Kulturangebote auch in Stadtteilen umzusetzen, die von einem Erneuerungsbedarf geprägt sind. Viele dieser Veranstaltungen können dank einer Kooperation mit anderen Partnerinnen und Partnern geplant und ausgeführt werden. Finanziert werden die Projekte aus eigenen Mitteln, durch Fördermittel sowie durch Sponsoren. Des Weiteren gibt es von der Stadt Aachen das Angebot „aachen-emotion.com“. Dies ist ein zweisprachiges Internet-Angebot für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Studierende in aller Welt und informiert über die Stadt und die Möglichkeiten, dort zu arbeiten, zu studieren und zu leben. Für ein Miteinander der verschiedenen Kulturen in Aachen steht auch die Kampagne „Ich bin Öcher“. Einheimische Aachener sollen damit für die Potenziale der Migrantinnen und Migranten sensibilisiert werden und erkennen, wie zugewanderte Menschen die Gesellschaft in jeder Hinsicht bereichern. „Ich bin Öcher! Hier ist mein Zuhause“ zeigt Menschen unterschiedlichster Kulturen, die in Aachen leben und arbeiten. Sie sind angekommen als Menschen mit all ihren Stärken und Möglichkeiten. Die Kampagne zeigt ebenfalls Unternehmen, die auf kulturelle Vielfalt setzen und diese auch als Gewinn erkannt haben. Auch der oben bereits erwähnte Tag der Integration trägt aufgrund der Beteiligung aller Bewohnerinnen und Bewohner Aachens zur kulturellen Vielfalt Aachens bei. Zusammenfassung und Empfehlungen des ISG Fast ein Drittel der Aachener Bevölkerung hat einen Migrationshintergrund.8 Die Entwicklung eines kommunalen Integrationskonzepts war dementsprechend ein wichtiger Bestandteil einer zukunftsorientierten Kommunalpolitik. In dem 2006 verabschiedeten Integrationskonzept der Stadt Aachen wird festgehalten, dass Integration nicht als einseitige Verpflichtung zu betrachten ist, sondern als stetiger Prozess des Aufeinanderzugehens. Integration in Aachen zum Erfolg führen bedeutet daher auch, die relevanten Akteurinnen und Akteure der Kommune, des Integrationsrates, der Migrantenorganisationen sowie der freien und gemeinnützigen Träger an diesem Prozess mitverantwortlich und aktiv zu beteiligen. Dies schafft die Voraussetzungen, um Ressourcen und Aufga8 Quelle: Integrationsmonitoring der Stadt Aachen 2011 12 ben effizient aufeinander abstimmen zu können. Dazu bedarf es verbindlicher, professioneller und langfristiger Strukturen, die fest in den kommunalen Strukturen verankert sind. Durch die damalige Einrichtung der Stabsstelle Integration, die nun im Kommunalen Integrationszentrum aufgegangen ist, hat die Stadt Aachen eine zentrale Voraussetzung zur Förderung der Integration und Umsetzung des Integrationskonzepts geschaffen, und Integration konnte als Querschnittsaufgabe aller Fachbereiche der Verwaltung etabliert werden. Eine der zentralen Aufgaben und Tätigkeiten ist die Bündelung der Ressourcen und die Vernetzung der verschiedenen Akteurinnen und Akteure. Sie ist eine wichtige Anlaufstelle sowohl für städtische Fachbereiche als auch für freie Träger und Migrantenselbstorganisationen. Es wird empfohlen, die in den vergangenen Jahren entstandenen Strukturen und Förderprozesse kontinuierlich fortzuführen. 4. Umsetzung der Integration in verschiedenen Handlungsfeldern und Bereichen Wie oben beschrieben, wurden im Rahmen des Integrationskonzepts der Stadt Aachen in verschiedenen Handlungsfeldern die Bedarfe analysiert, entsprechende Handlungsziele formuliert und konkrete Maßnahmen entwickelt. Im Folgenden werden die Handlungsfelder mit den Handlungszielen kurz vorgestellt sowie die Maßnahmen zusammenfassend dargestellt, für die aufgrund der ausgefüllten Fragebögen Informationen vorliegen. Dabei werden auch Projekte und Maßnahmen berücksichtigt, die später oder unabhängig vom Integrationskonzept 2006 entstanden sind und im Rahmen der Evaluation den Fragebogen ausgefüllt oder andere Dokumente zur Verfügung gestellt haben. Zu beachten ist, dass im Rahmen der Evaluation zum Integrationskonzept die Handlungsfelder erweitert bzw. differenziert wurden. So wurde das ursprüngliche Handlungsfeld „Soziale Beratung und Betreuung, psychosoziale Beratung und Gesundheit“ in zwei separate Felder geteilt („Soziale Beratung und Betreuung“ und „psychosoziale Beratung und Gesundheit“). Auch das Handlungsfeld „Sport/Freizeit/Kultur“ wurde aufgeteilt. Es gibt nun die Handlungsfelder „Sport/Freizeit“ und „Kultur“. Hinzugekommen sind die Handlungsfelder „Partizipation/Gesellschaft“ und „Rechtliche Integration“, während das Feld „Seniorinnen/Senioren“ weggefallen ist. Zu beachten ist weiterhin, dass keine einzelnen Maßnahmen oder Projekte aufgelistet und bewertet werden. Vielmehr geht es darum, die Entwicklung und den Stand innerhalb der Handlungsfelder aufzuzeigen und Empfehlungen daraus abzuleiten. Dementsprechend werden nur beispielhaft die Inhalte einiger Maßnahmen und Projekte kurz beschrieben, um zu veranschaulichen, welche Zielgruppen angesprochen werden, welche unterschiedlichen Ideen und welche Umsetzungsformen es gibt. Wie der Lebenslagenansatz zeigt (Kapitel 2.2), vollzieht sich der Prozess der Integration in verschiedenen gesellschaftlichen Teilsystemen, die aufeinander bezogen sind. Folglich sind die integrationsbezogenen Maßnahmen und Projekte, die in der Stadt Aachen stattfinden bzw. stattgefunden haben, häufig mehreren Handlungsfeldern zuzuordnen. Dementsprechend gab es in dem Fragebogen, mit dem der Stand der Projekte und Maßnahmen analysiert wurde, bei der Einordnung in Handlungsfelder die Option, mehrere zu benennen. Allerdings lässt sich oft ein thematischer Schwerpunkt erkennen, und diesem folgend wurden die rund 80 Maßnahmen und Projekte, die an der Befragung teilgenommen haben, zugeordnet. Dies heißt, dass die Maßnahmen und Projekte, die sich an der Abfrage beteiligt und Angaben gemacht haben, im vorliegenden Integrationsbericht in ein (Haupt-)Handlungsfeld eingruppiert werden, was allerdings nicht bedeutet, dass sie nicht auch in anderen Feldern relevant sind und zu deren Entwicklung beitragen. 13 Zusätzlich zu den Informationen aus der Befragung werden die Daten des Integrationsmonitorings der Stadt Aachen (Stabsstelle Integration 2011) hinzugezogen, um eine umfassendere Kenntnis über den Stand der Integration in Aachen zu erhalten. 4.1 Soziale Beratung und Betreuung Kurzbeschreibung und Handlungsziele In der Stadt Aachen bieten eine Vielzahl verschiedenster Fachberatungsstellen sowohl der Ämterund Fachbereiche der Stadtverwaltung als auch örtlicher Träger der freien Wohlfahrtspflege und Vereine ein breites Spektrum unterschiedlichster Beratungsangebote an. Entscheidend ist ein partizipativer Handlungsansatz, d.h. möglichst früh Ressourcen und Potenziale von Neuzugewanderten zu mobilisieren und deren Fähigkeiten zu unterstützen, sich Perspektiven zu erarbeiten und die eigene Zukunft zu gestalten. Zu den Handlungszielen der Integrationsarbeit gehört demnach die Unterstützung der Migrantinnen und Migranten unmittelbar nach erfolgter Zuwanderung bei ihrem sozialen Eingliederungsprozess durch eine verbesserte Bereitstellung von Orientierungs- und Beratungsleistungen, das Ermöglichen einer gleichberechtigten Teilnahme an allen sozialen Bereichen, eine Verbesserung der Aufklärungs- und Bildungsarbeit für Menschen mit Migrationshintergrund durch frühzeitige systematische und umfassende Zugänge zu Informationen über Sprachförderung, Bildungs- und Ausbildungssysteme, zum deutschen Arbeitsmarkt, zu einer guten Wohnsituation sowie über vorhandene Fördermöglichkeiten zum Spracherwerb und die Entwicklung von Qualitätsstandards der Arbeit im interkulturellen Kontext. Die Projekte und Maßnahmen, zu denen Informationen auf Basis der Fragebögen im Handlungsfeld Soziale Beratung und Betreuung vorliegen, lassen sich in zwei Kernbereiche einteilen. Zum einen gibt es Treffs, die in ihrer Strukturierung offener sind und insbesondere den Austausch untereinander in den Mittelpunkt stellen. Zum anderen gibt es Beratungs- und Betreuungsangebote, die konkrete Unterstützung anbieten. Es werden verschiedene Zielgruppen angesprochen, unter anderem Jugendliche, Mütter und Ältere. Da sich die verschiedenen Gruppen in unterschiedlichen Lebenssituationen befinden, gibt es ein entsprechend vielfältiges Angebot. Strukturen der umgesetzten Maßnahmen und Projekte im Handlungsfeld Soziale Beratung und Betreuung Offene Treffs Zielgruppen: Frauen, Mütter, Schwangere mit und ohne Migrationshintergrund Inhalte: Kommunikation mit Behörden und Ämtern Beratungs- und Betreuungsangebote Zielgruppen: Studierende, erwachsene Zugewanderte, junge Menschen mit MH, Kinder & Jugendliche aus Afrika, Ältere mit MH Inhalte: Wohnungssuche, berufliche & soziale Integration, Ausbildungssuche, Anträge ausfüllen, Bildung, Qualifizierung, Sprache 14 Durch die Orientierung an der Zielgruppe werden die Inhalte bestimmt: So wird beispielsweise für türkische Migrantinnen und Migranten im Alter ab 60 Jahren Beratung über die bestehenden Einrichtungen und Angebote der Altenhilfe in Aachen mittels muttersprachlichem Informationsmaterial angeboten, und bei Bedarf werden sie bei der Wohnungssuche sowie Organisation eines Umzugs unterstützt. Ein weiteres Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche mit afrikanischem Hintergrund, um deren Partizipation zu verbessern und sie im Umgang mit möglicher Diskriminierung und Rassismus zu beraten und zu unterstützen. Ein anderes Angebot, eine kulturelle Begegnungsstätte, wendet sich wiederum an Mütter und Schwangere. Ein weiteres Projekt unterstützt internationale Studierende sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und entwickelt Programme mit ausländischen Hochschulen. Zudem sind die Integrationsagenturen wichtige Bausteine der Integrationsarbeit. Auch die Migrationsberatung durch die Wohlfahrtsverbände ist in diesem Zusammenhang zu nennen. Mit der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderinnen und Zuwanderer (MBE) stellt das Bundesministerium des Innern (BMI) seit 1. Januar 2005 ein eigenständiges migrationsspezifisches Beratungsangebot zur Verfügung. Es handelt sich um ein zeitlich befristetes, bedarfsorientiertes, individuelles Grundberatungsangebot. Zugewanderte können die MBE höchstens drei Jahre lang in Anspruch nehmen. Die MBE und die Integrationskurse sind fester Bestandteil des Regelungsrahmens des Aufenthaltsgesetzes. Handlungsempfehlungen: Um die im Integrationskonzept formulierten Ziele, insbesondere das der Unterstützung der Migrantinnen und Migranten unmittelbar nach erfolgter Zuwanderung bei ihrem sozialen Eingliederungsprozess, zu erreichen, sollten die Angebote so niedrigschwellig wie möglich sein, um die Hürden und Ängste einer ersten Begegnung abzubauen. Um die Ressourcen und Potenziale von Neuzugewanderten möglichst früh zu mobilisieren, sollten die Angebote so zielgruppenorientiert wie möglich sein. Eine auf diese Weise vorangebrachte soziokulturelle Integration kann zu einer wichtigen Grundlage für die strukturelle Integration (Sprache, Bildung, Arbeit etc.) der Menschen werden, die diese Angebote in Anspruch nehmen. Viele der Angebote und Maßnahmen, die diesem Handlungsfeld zugeordnet werden, haben eine lange Laufzeit und bestehen oft schon mehrere Jahre. Alle sind so angelegt, dass sie verlängert oder sogar verstetigt und somit zu einem festen Element in den integrationsfördernden Strukturen der Stadt Aachen werden können. Auch sind die Maßnahmen und Angebote auf andere Orte übertragbar, und viele werden bereits an verschiedenen Orten angeboten (z.B. in mehreren Stadtteilen oder sowohl städtisch als auch städteregional). Dies deutet darauf hin, dass Bedarf an diesen Projekten und Maßnahmen besteht. Aus diesem Grund sollten sie weitergeführt werden. Da es wichtig ist, zielgruppenspezifisch zu arbeiten und Angebote dementsprechend zu konzipieren, sollten die Zielgruppen bekannt sein. Daher empfiehlt sich eine enge Zusammenarbeit und ein Austausch mit dem Kommunalen Integrationszentrum und der Ausländerbehörde. 15 4.2 Gesundheit und psychosoziale Beratung Kurzbeschreibung und Handlungsziele Eine gute und bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung zählt zu den Grundwerten unserer Gesellschaft. Aus der Integrationsperspektive heraus ist es daher wichtig, dass auch Personen mit Migrationshintergrund ungehindert an der gesundheitlichen Versorgung teilhaben können. Es gibt aber vielfältige Defizite bei der Inanspruchnahme von Angeboten der Rehabilitation, von Vorsorgeuntersuchungen (z.B. Schwangerschaft, Krebs) und vorschulischen Gesundheitsuntersuchungen von Kindern. Die Handlungsziele im Integrationskonzept waren dementsprechend eine Verbesserung von Information und Kommunikation im Bereich der Gesundheitsversorgung durch den Einsatz von mehr- oder muttersprachlichem Fachpersonal mit Migrationshintergrund, eine Verbesserung der Aufklärung von Migrantinnen und Migranten sowie die Sensibilisierung, Motivierung und Qualifizierung von ehrenamtlich tätigen Migrantinnen und Migranten zum Thema Gesundheitsvorsorge für Migrantinnen und Migranten. Die gesundheitsbezogenen Maßnahmen und Projekte in Aachen, die an der Befragung teilgenommen haben, konzentrieren sich zum einen auf Prävention und zum anderen auf die Behandlung akuter Krankheiten. Bei den präventiven Maßnahmen und Projekten geht es um gesunde Ernährung, Bewegung und die Aufklärung über Drogen. Hier werden insbesondere Kinder und Jugendliche als Zielgruppe angesprochen, aber auch Mütter, um insbesondere Informationen über gesunde Ernährung zu vermitteln. Die Projekte und Maßnahmen, die sich mit der Behandlung von akuten gesundheitlichen Einschränkungen befassen, betreuen konkret Menschen mit Migrationshintergrund und/oder Fluchterfahrung. Dabei stehen vor allem psychische und psychiatrische Unterstützung im Vordergrund. Aber auch eine kultursensible Begleitung in der palliativen und hospizlichen Arbeit spielt eine Rolle. Strukturen der umgesetzten Maßnahmen und Projekte im Handlungsfeld Gesundheit und psychosoziale Beratung Prävention Zielgruppen: Mütter, Kinder, Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund Inhalte: Ernährung, Drogen, Alkohol, Bewegung Behandlung von Krankheiten Zielgruppen: Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen mit Fluchterfahrung Inhalte: stationäre und ambulante psychiatrische Behandlung, palliative/hospizliche Begleitung, Beratung & Therapie Die Institutionen, die in diesem Handlungsfeld Maßnahmen und Projekte durchführen, berichten auch von Schwierigkeiten, mit denen umgegangen werden muss. Zum einen werden nicht alle 16 Zielgruppen im geplanten Maß erreicht, und zum anderen können Gesundheit/Krankheit und Tod sensible Themen sein, über die nicht in allen Kulturen in gleicher Form kommuniziert wird. Hier spielt sowohl das individuelle als auch das kulturelle Verständnis von Krankheit und Gesundheit eine Rolle. Sprach- und Integrationsmittler (SprInt-Kräfte), welche für kultursensible Begleitung und Übersetzung beim Pädagogischen Zentrum angefragt werden können, unterstützen in diesem Bereich. Das Integrationsmonitoring (2011) der Stadt Aachen zeigt, dass Kinder mit nicht-deutscher Erstsprache nicht so häufig an der vorschulischen Früherkennungsuntersuchung U 9 teilnehmen wie Kinder mit deutscher Erstsprache. Seit 2006 zeichnete sich für die deutschsprachigen Kinder mit leichten Schwankungen ein Mittelwert von knapp 93% ab. Bei den Kindern mit anderer Erstsprache lag dieser Mittelwert für die Jahre 2006 bis 2009 allerdings um 9% niedriger. Dies kann ebenfalls an sprachlichen Barrieren und kulturellen Unterschieden im Gesundheits- und Krankheitsverständnis liegen. Handlungsempfehlungen: Ein ungehinderter Zugang von Personen mit Migrationshintergrund zur gesundheitlichen Versorgung ist weiterhin mit Nachdruck anzustreben. Die von den Institutionen beschriebenen Schwierigkeiten lassen erkennen, dass an den vor Projektbeginn formulierten Zielen nicht statisch festgehalten werden kann und sollte. Vielmehr muss flexibel darauf reagiert werden. Wichtig ist es dabei, die Gründe zu erkennen, die die Zielerreichung behindern, um andere Wege zu finden, die Ziele zu erreichen oder diese evtl. zu modifizieren. Das Kommunale Integrationszentrum kann und sollte hier als Ansprechpartner fungieren. Eltern von Kindern im Vorschulalter sollten weiterhin (wie bisher) durch die Gesundheits- und Jugendämter über das Angebot und die Bedeutung der Vorsorgeuntersuchungen informiert werden, wobei mehrsprachige Informationsangebote und eine zugehende Informationsarbeit (unter anderem in Kooperation mit den Religionsgemeinschaften) angeregt werden. Auch die SprInt-Kräfte sollten weiterhin zur Verfügung stehen. Als ein weiteres Zukunftsthema sollte auch die kultursensible Pflege aufgegriffen werden. 4.3 Sprache Kurzbeschreibung und Handlungsziele Die Beherrschung der Sprache ist eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration und eine Schlüsselkompetenz, die den Zugang zu vielen Lebenslagebereichen erschließt. Sprachkurse im Rahmen der Integrationskurse (entsprechend der Verordnung über die Durchführung von Integrationskursen für Ausländerinnen und Ausländer sowie Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler) decken einen entscheidenden Bedarf an Sprachförderung ab. Allerdings ist es wichtig, zusätzliche vom Gesetz nicht berücksichtigte Bedarfe zu beachten, um möglichst allen Migrantinnen und Migranten mit unterschiedlichen Problemlagen gerecht zu werden. Dementsprechend waren die Handlungsziele im Integrationskonzept insbesondere die Standardisierung von Angeboten und Festlegung von Qualitätskriterien für Sprachkurse, die Schaffung funktionierender Strukturen zwischen allen am Verfahren Beteiligten, das Schließen bestehender Förderlücken, die 17 Sprachförderung für Kinder und Jugendliche sowie ein lebenslanges Lernen durch spezielle Angebote für SGB II-Empfängerinnen und -empfänger. Entsprechend der im Integrationskonzept formulierten Ziele gibt es über die „allgemeinen“ Sprachkurse für Zugewanderte hinaus spezielle Angebote für Migrantinnen und Migranten in besonderen Lebenslagen. So werden z.B. Alphabetisierungs- und Deutschkurse für Mütter mit Kindern unter zwei Jahren angeboten. Weitere Projekte und Maßnahmen, die Informationen rückgemeldet haben, beziehen sich auf die Sprachförderung im Vorschulalter oder in der Schule und beziehen teilweise die Eltern mit ein. Andere Projekte und Maßnahmen im Handlungsfeld Sprache finden sich im Bereich des Sprachaustauschs, der Vermittlung von Sprache und der Übersetzung. Zentral ist hier z.B. die Weiterbildung und Qualifizierung von Fachpersonal, das die Sprachkompetenz von Kindern fördert. Strukturen der umgesetzten Maßnahmen und Projekte im Handlungsfeld Sprache Sprachförderung Zielgruppen: Vorschulkinder, Schüler, Migrantinnen, Mütter, Zugewanderte, Eltern, Inhalte: Frühkindliche Entwicklung, Schulische Sprachförderung, Elternbildung, Sprachkurse Sprache/ Kommunikation/ Vermittlung Zielgruppen: Personen mit MH, Fachpersonal, Erzieherinnen und Erzieher Inhalte: Sprachaustausch, Integrationsmittler, Weiterqualifizierung Im Integrationsmonitoring der Stadt Aachen wird festgestellt, dass von den einzuschulenden Kindern mit deutscher Erstsprache im Jahr 2009 18,9% einen erheblichen Sprachförderbedarf hatten. Bei den Kindern mit einer anderen Erstsprache lag er mit 29,8% um die Hälfte höher. Seit 2006 reduzierte sich die Differenz zwischen den beiden Vergleichsgruppen von anfänglich gut 14% auf knapp 11%, allerdings aufgrund einer kontinuierlichen Zunahme des Sprachförderbedarfs bei Kindern mit deutscher Erstsprache. Von ursprünglichen 15,4% in 2006 stieg dieser in den Folgejahren um 3,5 Prozentpunkte an. Bei Kindern mit ausländischer Erstsprache lag der Sprachförderbedarf in den letzten vier Jahren konstant um die 30%. Handlungsempfehlungen: Das Erlernen der deutschen Sprache ist eine zentrale Voraussetzung für eine gleichberechtigte Teilhabe und ein wesentlicher Aspekt, um frühzeitig die Weichen für eine erfolgreiche Bildung und Entwicklung zu stellen. Daher sollte eine bedarfsgerechte, in den Alltag integrierte Sprachförderung für alle Kinder im Vorschulalter gewährleistet werden. Die Maßnahmen, die aktuell in Aachen zur Sprachförderung in Kindertagesstätten und zur Qualifizierung von Personal durchgeführt werden, sollten beibehalten werden. 18 Grundsätzlich lässt sich davon ausgehen, dass die Sprachförderung des Bundes (durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) gut gelingt. Es zeigt sich aber, dass teilnehmerspezifische Angebote sehr wichtig sind. Aus diesem Grund sollten die speziellen Angebote weiter bestehen bleiben bzw. noch ausgeweitet werden. Um eine zielgerichtete Sprachförderung anzubieten, muss der Bedarf ermittelt werden. Daher empfiehlt sich eine enge Zusammenarbeit und ein Austausch mit den beteiligten Akteurinnen und Akteuren, u.a. dem Kommunalen Integrationszentrum, die Ausländerbehörde (zuständig für die Vermittlung von Integrationskursen), die Migrationsdienste der freien Träger, Stadtverwaltung Aachen, Volkshochschule etc. 4.4 Bildung Kurzbeschreibung und Handlungsziele Bildung trägt entscheidend zu einem selbstbestimmten Leben und Handeln bei, ebenso zur gesellschaftlichen Teilhabe in sozialer, kultureller und wirtschaftlicher Hinsicht. Sowohl Allgemeinbildung als auch speziell Schulbildung und Berufsausbildung spielen eine entscheidende Rolle für eine umfassende Integration in die Gesellschaft. Die Handlungsziele im Integrationskonzept waren die Entwicklung von Programmen und Maßnahmen, die die Zusammenarbeit zwischen KiTas und Grundschulen stärken, die Einbeziehung und Stärkung von Eltern als Kooperationspartner und -partnerinnen, die Entwicklung von Maßnahmen, die auf eine ganzheitliche Sprachförderung ausgerichtet sind, die Förderung von Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteigern als spezielle Zielgruppe und die Schließung von Förderlücken an Schulen. Des Weiteren soll Sprachförderung als integrierter Bestandteil der Erzieherausbildung verankert werden. Das Handlungsfeld Bildung umfasst viele Bereiche von der vorschulischen Bildung bis zum Berufseintritt, aber auch den außerschulischen Bereich. Im Integrationsmonitoring der Stadt Aachen wurde festgestellt, dass es in Aachen gelungen ist, dass Kinder mit und ohne Deutsch als Erstsprache annähernd ebenso häufig mindestens drei Jahre eine Kindertagesstätte besuchten. Die Projekte und Maßnahmen in Aachen, die an der Befragung teilgenommen haben, lassen sich in drei Kategorien zusammenfassen. Zum einen gibt es Angebote innerhalb des Bildungssystems. Hier werden insbesondere Schülerinnen und Schüler beim Lernen oder bei den Hausaufgaben unterstützt. Zwischen deutschen und ausländischen Schülerinnen und Schülern gab es im Betrachtungszeitraum des Monitorings (2006-2009) große Unterschiede in der Verteilung auf die fünf Schulformen. Diese Unterschiede zeigten sich im Jahr 2009 besonders deutlich beim Besuch von Hauptschulen, Gymnasien und Förderschulen. Ausländische Schülerinnen und Schüler gingen drei Mal so häufig zu Hauptschulen, doppelt so oft zu Förderschulen und nur halb so oft zu Gymnasien wie deutsche Schülerinnen und Schüler. Im Jahr 2009 erhielt von den deutschen Schulabgängerinnen und Schulabgängern fast die Hälfte eine Studienberechtigung, während von der ausländischen Vergleichsgruppe nur knapp ein Viertel den dafür erforderlichen Abschluss erreichte. Zum anderen gibt es Maßnahmen und Projekte, die der Qualifizierung und Weiterbildung von Fachkräften und Mitarbeitenden dienen. Hierzu gehören beispielsweise interkulturelle Fortbildungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Aachen. 19 Ein weiterer Bereich im Handlungsfeld Bildung betrifft die Außerschulische Bildung. Hier weisen die ausgewerteten Projekte und Maßnahmen eine große Bandbreite und Vielfalt auf. Zielgruppen sind sowohl Kinder und Jugendliche als auch Erwachsene. Strukturen der umgesetzten Maßnahmen und Projekte im Handlungsfeld Bildung Bildungssystem Zielgruppen: Inhalte: Kinder, Lernförderung, Jugendliche Hausaufgaben(Schüler/innen) betreuung Qualifizierung/ Weiterbildung Zielgruppen: Päd. Fachkräfte, Kommunale Mitarbeiter/innen, Trainer/innen Inhalte: Interkulturelle Fortbildungen Außerschulische Bildung Zielgruppen: Familien, Kinder, Jugendliche, Erwachsene mit und ohne Migrationshintergrund Inhalte: Interkulturelles Training, Erziehungsfragen, Medien, Kompetenzstärkung, Förderung Ehrenamt, Kulturgeschichte, Toleranz Handlungsempfehlungen: Zur Förderung von Bildung gibt es vielfältige Ansatzpunkte und Handlungsstrategien. Die Maßnahmen und Projekte, die sich an der Befragung beteiligt haben, decken dementsprechend eine große Bandbreite ab. Zu begrüßen ist dabei der lebensweltnahe Bezug: Es werden nicht nur schulische, sondern auch soziale Kompetenzen vermittelt. Somit werden neben dem schulischen Lernen auch vielfältige außerschulische Lernangebote gefördert. Beachtet werden sollte das Konzept des lebenslangen Lernens, das Bildung nicht nur auf Kinder und Jugendliche bezieht, sondern auch der Erwachsenenbildung einen angemessenen Stellenwert gibt; entsprechende Angebote wurden in Aachen entwickelt. Wichtig ist außerdem die Förderung interkultureller Kompetenzen insbesondere bei pädagogischen Fachkräften und auch kommunalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Der Bereich der Kultursensibilität von Behörden und Organisationen ist ein Querschnittsfeld, das sich insbesondere auf die soziale Integration auswirkt. Fehlende interkulturelle Kompetenzen können zusätzliche Kosten bedeuten, insbesondere dann, wenn ein reibungsloser sowie nachhaltig erfolgreicher Ablauf aufgrund kultureller Missverständnisse nicht gegeben ist. Daher ist zu empfehlen, die Förderung kultureller Sensibilität bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kontinuierlich fortzuführen. 20 4.5 Arbeitsmarkt und berufliche Ausbildung Kurzbeschreibung und Handlungsziele Eine zentrale Voraussetzung für soziale Teilhabe ist im mittleren Lebensalter die Beteiligung am Erwerbssystem. Sie hat Auswirkungen auf weitere Dimensionen der Lebenslage: Neben dem Lebensstandard, der durch das Erwerbseinkommen bestimmt wird, sind dies auch der berufliche Status und die Einbindung in soziale Netzwerke. Die Verbesserung der beruflichen Integration von Migrantinnen und Migranten ist einer der wesentlichen Schwerpunkte der Integrationsarbeit. Die Handlungsziele in diesem Bereich waren eine bessere Vernetzung aller kommunalen Akteurinnen und Akteure des Arbeitsmarktes, das Schaffen eines Netzwerkes arbeitsmarktrelevanter Akteure und Akteurinnen, das Schaffen eines Kompetenzcenters für Beratung, Qualifizierung und Vorbereitung der Integration in den Arbeitsmarkt, das Bereitstellen von frühzeitigen Beratungs- und Unterstützungsangeboten beim Übergang Schule/Beruf sowie die Verbesserung der interkulturellen Interaktions- und Kommunikationsfähigkeiten von Migrantinnen und Migranten sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. Die Erwerbsbeteiligung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten war bei ausländischen Staatsangehörigen deutlich niedriger als bei deutschen. Um hier längerfristig auf eine Angleichung der Erwerbsquoten hinzuwirken, unterstützen die in Aachen im Handlungsfeld Arbeitsmarkt und berufliche Ausbildung entwickelten Maßnahmen und Projekte, die im Rahmen der Evaluation Informationen zur Verfügung stellten, in vielfacher Weise. Strukturen der umgesetzten Maßnahmen und Projekte im Handlungsfeld Arbeitsmarkt und berufliche Ausbildung Übergang Schule - Beruf Zielgruppen: Jugendliche und junge Erwachsene mit Migrationshintergrund, Eltern Inhalte: Kompetenzförderung, Berufsorientierung, Information, Verbesserung Beschäftigungsfähigkeit Berufliche Integration Zielgruppen: Migrant/innen, Jugendliche und Erwachsene mit Migrationshintergrund Inhalte: Kompetenzstärkung, Jobberatung, Vermittlung, Öffentlichkeitsarbeit Weiterbildung/ Qualifizierung Zielgruppen: Arbeitslose Migrant/innen Inhalte: Qualifizierung zum „Sprach- und Integrationsmittler“ Die Ergebnisse des Integrationsmonitorings der Stadt Aachen zeigen, dass der Eintritt in das Berufsleben bzw. der Übergang von der Schule in den Beruf ein wichtiger und sensibler Schritt ist. In der Regel bedeutet dies den Beginn einer beruflichen Ausbildung. Im Jahr 2009 befanden sich 9,2% der jungen Aachener mit deutscher Staatsangehörigkeit in einer betrieblichen Ausbildung. Bei den Jugendlichen mit ausländischer Staatsangehörigkeit waren es ca. die Hälfte (4,7%). Im gesamten Betrachtungszeitraum (2006 bis 2009) lag bei den deutschen Auszubildenden dieser Anteil bei 9,3%. Im Gegensatz dazu war eine leicht positive Entwicklung bei den ausländischen 21 Auszubildenden mit einem Zuwachs der Ausbildungsbeteiligung um 0,6% abzulesen. Der große Unterschied zwischen den beiden Vergleichsgruppen nahm minimal ab. In den Projekten und Maßnahmen, die sich an der Befragung beteiligten und die diesen Übergang als inhaltlichen Schwerpunkt haben, geht es in erster Linie um Hilfe bei der Berufsorientierung und der Förderung von Kompetenzen. Weitere Maßnahmen und Projekte, von denen anhand eines ausgefüllten Fragebogens Informationen vorlagen, haben zum Ziel, Personen mit Migrationshintergrund bei der Integration in den 1. Arbeitsmarkt und bei dem Finden einer qualifikationsadäquaten Beschäftigung zu unterstützen. Zusätzlich wird das Ziel verfolgt, durch öffentlichkeitswirksame Aktivitäten Vorurteile abzubauen. Des Weiteren gibt es in diesem Handlungsfeld Maßnahmen und Projekte, die Qualifizierungsmaßnahmen wie z.B. zum Sprach- und Integrationsmittler anbieten, die entweder berufsbegleitend oder bei dem Weg aus der Arbeitslosigkeit behilflich sein können. Denn von den Deutschen im Erwerbsalter waren 2009 in Aachen 6,6% arbeitslos gemeldet, während es bei den ausländischen Personen doppelt so viele waren (12,7%). Trotz der insgesamt leicht sinkenden Zahlen in den letzten Jahren wurde insbesondere im Hinblick auf den Bezug von SGB II-Leistungen Defizite der Integration in den Arbeitsmarkt deutlich. In diesem Rechtskreis lag während des Betrachtungszeitraums der Anteil der Leistungsbezieherinnen und -bezieher bei den arbeitslos gemeldeten ausländischen Personen etwa 10% über dem der deutschen Bezieherinnen und Bezieher. Unverändert seit 2006 war die Arbeitslosenquote der Ausländerinnen und Ausländer fast doppelt so hoch wie die der Deutschen. Auch war der Prozentsatz der ausländischen Arbeitslosen nach dem SGB II deutlich höher als bei deutschen Arbeitslosen. Die Dauer der Arbeitslosigkeit ausländischer Staatsangehöriger war somit deutlich größer als bei Deutschen. Handlungsempfehlungen: Bereits im Integrationsmonitoring der Stadt Aachen wird festgestellt, dass die bisherigen Bestrebungen einer Annäherung trotz minimaler Verbesserungen noch nicht zufriedenstellend sind. Unverändert seit 2006 war die Arbeitslosenquote der Ausländerinnen und Ausländer fast doppelt so hoch wie die der Deutschen. Auch war der Prozentsatz der ausländischen Arbeitslosen nach dem SGB II deutlich höher als bei Deutschen. Die Bemühungen, dieser Tendenz entgegen zu wirken, sollten daher fortgeführt und möglichst noch intensiviert werden. Aus dem Integrationsmonitoring ist ebenfalls bekannt, dass sich die Belegschaft der Stadt Aachen im Beobachtungszeitraum (2006-2009) zu ca. 96% aus deutschen und zu 4% aus ausländischen Staatsangehörigen zusammensetzt. Die Erhöhung des Anteils von pädagogischem Fachpersonal mit Migrationshintergrund sowie von Beschäftigten mit Migrationshintergrund im öffentlichen Dienst bedeutet neben der Angleichung der Beschäftigungsanteile die Förderung von Vielfalt und die Ausrichtung entsprechend der Klientel – seien dies Schülerinnen und Schüler oder Bewohnerinnen und Bewohner im Allgemeinen. Eine weitere Erhöhung dieses Anteils wird daher empfohlen. Des Weiteren zeigt das Integrationsmonitoring, dass die Erwerbsbeteiligung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bei Ausländerinnen und Ausländern deutlich niedriger ist als bei Deutschen. Allerdings liegt keine Information über Selbstständigkeit vor, die eine spezielle Form der Beteiligung am Erwerbsleben und Integration in den Arbeitsmarkt ist und für Menschen mit Migrationshintergrund eine wichtige Rolle spielen kann. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie weist darauf hin, dass es wichtig ist, dass Menschen mit Migrationshintergrund die 22 Hürden, die sie speziell bei Unternehmensgründungen nehmen müssen, kennen und sich darauf vorbereiten. Dementsprechend sollten Beratungsangebote zur Existenzgründung gemacht werden. 4.6 Wohnen/Planen Kurzbeschreibung und Handlungsziele Die Wohnsituation ist ein wichtiger Bereich der Lebenslage: Die Versorgung mit ausreichendem, qualitativ zufriedenstellendem und bezahlbarem Wohnraum ist eine wichtige Voraussetzung für angemessene Lebensqualität. Von großer Bedeutung sind nicht nur die eigenen vier Wände, sondern auch die Wohnumgebung. Handlungsziele im Integrationskonzept waren der Aufbau und die Optimierung eines kommunalen Netzwerkes wohnungsrelevanter Akteure und Akteurinnen mit dem Ziel, bedarfsorientierte Konzepte mit Migrantinnen und Migranten zu entwickeln, die darauf ausgerichtet sind, längerfristig die Wohnsituation der zugewanderten Menschen zu verbessern sowie die Vermittlung von frühzeitiger Information und Aufklärung über Rechte, Pflichten und Folgen zum Thema „Wohnen“ zu optimieren. Zum Zeitpunkt der Erhebung der Maßnahmen und Projekte in Aachen wurden keine Maßnahmen oder Projekte, die sich explizit mit dem Schwerpunkt Wohnen/Planen beschäftigten, zurückgemeldet. Allerdings gibt es Maßnahmen, die einen anderen Handlungsschwerpunkt haben, aber dieses Thema mit aufgreifen. So gibt es z.B. muttersprachliches Infomaterial zum Thema „Wohnen im Alter“ (siehe oben unter 4.1), und auch im Rahmen der Migrationsberatung der Wohlfahrtsverbände ebenso wie der Integrationsagentur spielt die wohnungsbezogene und sozialräumliche Beratung eine wichtige Rolle. Der Fachbereich Wohnen der Stadt unterstützt und begleitet Menschen aus anderen Kulturen insbesondere bei der Suche und Vermittlung von Wohnraum. Bei der Wohnraumschaffung und bei Neubauten ist es Ziel, eine kulturell und sozial ausgewogene Mischung der Bewohnerschaft zu erreichen und Segregationstendenzen zu vermeiden. Der Segregationsindex für die 60 Lebensräume der Stadt Aachen lag im Jahr 2009 bei moderaten 25,9% und wird im Bericht zum Integrationsmonitoring als akzeptabel eingestuft. Ob und inwieweit Segregation in den einzelnen Stadtteilen zu bewerten ist, sollte individuell betrachtet werden. Handlungsempfehlungen: In Aachen wurden „Stadtteilkonferenzen“ initiiert, die ein „Zusammenschluss aller in einem Sozialraum auf dem Gebiet der sozialen Arbeit tätigen professionellen und ehrenamtlichen Personen sind. Sie umfassen damit sowohl Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Einrichtungen als auch im Viertel engagierte Einzelpersonen – unabhängig von ihrer Verbandszugehörigkeit und dem Institutionstyp, in dem sie tätig sind (Einrichtungen der Jugendarbeit, Schulen, Besuchsdienste, Seniorenvertretung Begegnungsstätten, hauswirtschaftliche Dienste, pflegerische Einrichtungen etc.).“9 In diesem Rahmen würde sich die Förderung von Integration anbieten. 9 Köster, G. (2012): Quartiersmanagement über „Stadtteilkonferenzen“ und „Stadtteilbüros“, Aachen, http://www.aachen.de/DE/stadt_buerger/pdfs_stadtbuerger/quartiersmanagement.pdf 23 4.7 Kultur Kurzbeschreibung und Handlungsziele Die Teilhabe am kulturellen Leben verbindet Menschen unterschiedlicher Herkunft. Kulturelle Bildung ist ein Schlüsselfaktor der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund; sie öffnet den Zugang zu Kunst und Kultur und zum gesellschaftlichen Leben schlechthin. Kulturelle Vielfalt ist eine Bereicherung für die Gesellschaft. Ziele der Stadt Aachen waren, die Eigeninitiative der Migrantinnen und Migranten in der Kulturarbeit zu fördern und zu unterstützen, Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen, die die Kommunikation und den kulturellen Austausch mit Einheimischen und Angehörigen anderer Nationalitäten fördern sowie die Bedürfnisse und kulturelle Vielfalt der Migrantinnen und Migranten bei Kulturangeboten, insbesondere unter dem Aspekt, die Pflege kultureller Traditionen des Herkunftslandes zu berücksichtigen. Die Maßnahmen und Projekte aus dem kulturellen Bereich, die an der Befragung teilnahmen, zeichnen sich durch eine Vielzahl von Themen und Formen aus. Es werden Ausstellungen, Workshops, Theateraufführungen und andere Darbietungen organisiert, begleitet und unterstützt. Auch der Tag der Integration bietet ein großes Forum zum Kennenlernen vielfältigster Kulturen und deren Wertschätzung. Entsprechend der vielfältigen Angebote sind auch die Zielgruppen, die erreicht werden, sehr unterschiedlich. Eine spezielle Form der Integration durch kulturelle Aktivitäten wendet sich an Ältere mit Migrationshintergrund. Strukturen der umgesetzten Maßnahmen und Projekte im Handlungsfeld Kultur Ausstellungen/ Darbietungen Zielgruppen: Kinder & Jugendliche mit und ohne MH, alle Bewohner/innen Aachens Inhalte: Fremdsein, Identität, Kreativität, Konfliktbewältigung, Geschichte, Dritte Welt Integration durch Kultur Zielgruppen: Senior/innen mit MH Inhalte: Kulturelle Identität, Besuche von Theater, Museum, Kino Darüber hinaus sind an dieser Stelle das „Multikultifest“ und das „Aachener Weltfest“ zu nennen, die seit mehreren Jahren in Aachen jährlich erfolgreich stattfinden und die Begegnung und den Austausch von Menschen aus verschiedenen Kulturen und somit aller Bewohnerinnen und Bewohner Aachens fördern. Während das Weltfest einen größeren Schwerpunkt auf Entwicklungszusammenarbeit legt und durch das „Eine Weltforum Aachen e.V.“ organisiert wird, ist die Zielsetzung des Multikultifestes auf den Stadtteil Aachen-Ost und das Zusammenleben der Kulturen ausgerichtet. Eine Besonderheit ist, dass für das Multikultifest ein eigener Förderverein gegründet wurde und durch den Stadtteil inzwischen ein Multikultiumzug anlässlich des Festes stattfindet. 24 Handlungsempfehlungen: Kultur ist ein Querschnittsbereich, und dementsprechend ist die Förderung der Integration durch Kultur auch immer mit anderen Bereichen oder Zielen (z.B. Bildungszielen, Identitätsförderung, Wertschätzung) verbunden. Kultur ist ein „Mittler“: Mit Kultur sind dabei sowohl die jeweiligen Alltagskulturen gemeint als auch die verschiedenen sogenannten Hochkulturen. Auf der einen Seite können Menschen mit Migrationshintergrund ihre Identität ausdrücken und die ihres neuen Heimatlandes erfahren. Auf der anderen Seite kann sich die Aufnahmegesellschaft mit der Kultur der zugewanderten Menschen, mit Migration und Integration auseinandersetzen. Die Förderung der Integration durch Kultur ist durch den Kulturbetrieb (siehe oben) in den kommunalen Strukturen verankert. Wichtig ist es für die Kultureinrichtungen in Aachen, Wissen über ihre derzeitigen und potenziellen Nutzerinnen und Nutzer zu entwickeln, um diese letztlich als Publikum zu gewinnen – bei öffentlich geförderten Einrichtungen würde dies zudem die Legitimation der öffentlichen Förderung erhöhen. Kontinuierliche und systematische Besucherforschung ist hierfür zugleich der erste Schritt und Maßstab der Zielerreichung. Durch statistische Erhebung und Evaluation der kulturellen Teilhabe von Migrantinnen und Migranten kann die integrierende Wirkung von Kultureinrichtungen und ihren Angeboten empirisch belegt werden. 4.8 Sport/Freizeit Kurzbeschreibung und Handlungsziele Im Sport, insbesondere im Vereinssport, steckt ein großes Integrationspotenzial: Er vermittelt Werte wie Teamgeist, Fairplay und gegenseitige Wertschätzung. Der Sport verbindet Menschen und fördert das Miteinander. Ziele waren die gemeinsame Entwicklung und Sicherung von Konzepten, die den Zugang von Migrantinnen und Migranten zum Vereinssport vermitteln und fördern sowie die Einrichtung eines Qualitätsmanagements für Integration durch Sport. Die Rückmeldungen im Bereich Bewegung und Freizeit zeigen, dass in Aachen in diesem Bereich niedrigschwellige Angebote für alle Kinder und Jugendlichen gemacht werden, in denen es nicht nur um Integration geht, sondern auch um weitere lebensweltlich relevante Aspekte wie z.B. Drogen, Ernährung und den Spaß an Bewegung. Des Weiteren finden sich in diesem Handlungsfeld Qualifizierungsangebote für Übungsleiter und Übungsleiterinnen. Außerdem wurden im Bereich der konzeptionellen Arbeit durch die Einrichtung eines Arbeitskreises „Integration durch Sport“, früher „Runder Tisch Sport“, neue – längerfristige und aktive – Strukturen geschaffen. Auch die Einführung des städtischen Förderpreises „Integration durch Sport“ spricht für die Bedeutung des Sportes als Instrument (ebenso wie die Kultur), um soziale Integration zu befördern. 25 Strukturen der umgesetzten Maßnahmen und Projekte im Handlungsfeld Sport/Freizeit Bewegung/ Freizeit Zielgruppen: Kinder, Jugendliche, Mädchen mit und ohne MH Inhalte: Suchtprävention, Ernährung, Bewegung, niedrigschwellige Sportangebote Qualifizierung Zielgruppen: Übungsleiter/innen mit und ohne MH Inhalte: Übungsleiterausbildung Konzeptionelle Arbeit Zielgruppen: Migrant/innen, Sportvereine Inhalte: Arbeitskreis „Sport“ Runder Tisch „Sport Handlungsempfehlungen: Sport verfügt über ein großes Integrationspotenzial: Als Plattform für Bewegung und Kommunikation erreicht er weite Teile der Bevölkerung. Des Weiteren bietet er die Möglichkeit, sich ehrenamtlich zu engagieren. Allerdings findet Integration im Sport und durch Sport nicht automatisch statt und gelingt nicht ohne spezifisches Engagement. Durch die Einrichtung eines Arbeitskreises „Integration durch Sport“ in Aachen und das Engagement und die Zusammenarbeit von Vereinen, Schulen und freien Trägern wird in Aachen sowohl eine Integration in den Sport als auch durch den Sport vorangetrieben. Dies scheint auf mehreren Ebenen erfolgreich zu gelingen. Im Nationalen Integrationsplan „Integration 2012“ heißt es, dass die Verbesserung der Integration in den Sport grundsätzlich auf die Heranführung von bislang im Sport unterrepräsentierten Gruppen an den vereinsorganisierten Sport zielt. Dies sind zum Beispiel Mädchen und Frauen, ältere Erwachsene sowie sozial Benachteiligte. In Aachen gab und gibt es Angebote für Mädchen, suchtgefährdete Jugendliche, junge Erwachsene, sozial benachteiligte Kinder, Grundschul- und Kindergartenkinder. Somit wird bereits zum jetzigen Zeitpunkt versucht, verschiedene Gruppen zu erreichen. Anhand der Angaben, die im Rahmen der Befragung gemacht wurden, lassen sich keine Angebote für Frauen oder Ältere finden. Dies sollte entsprechend erweitert werden. Einen Grundstein für den Ausbau weiterer Angebote gezielt auch für Frauen und Ältere – im Sinne der Handlungsempfehlungen des Sportentwicklungsplanes –, bildet die geförderte Ausbildung von Übungsleiterinnen und Übungsleitern mit Migrationshintergrund oder Personen mit dem Wunsch, speziell in diesem Feld zu arbeiten. Hier wird in den kommenden Jahren ein besonderer Schwerpunkt liegen. 4.9 Partizipation/Gesellschaft Kurzbeschreibung und Handlungsziele Gesellschaftliche Partizipation umfasst die aktive Mitgestaltung der Lebensverhältnisse durch die Bewohnerinnen und Bewohner. Partizipationsformen können von informellem Engagement über Beteiligung an Interessenvereinigungen bis zu formeller Mitwirkung in Parteien und Verbänden reichen. 26 Anhand der ausgefüllten Fragebögen der Projekte und Maßnahmen in diesem Bereich zeigt sich, dass zur Förderung der gesellschaftlichen Partizipation in Aachen zum einen offene Treffs beitragen, z.B. für ältere Migrantinnen und Migranten und zum anderen ein spezifisches Angebot für Jugendliche – das Jugendbüro. Strukturen der umgesetzten Maßnahmen und Projekte im Handlungsfeld Partizipation/Gesellschaft Offene Treffs Zielgruppen: Ältere Migrant/innen Inhalte: Infos & Austausch zu Gesundheit, Älterwerden etc. Jugendbüro Zielgruppen: Jugendliche Inhalte: Jugendliche vertreten in der Öffentlichkeit Interessen und Belange Integrationsrat politische Vertretung der Migrant/innen Netzwerk Integration Zusammenschluss von Ämtern, freien Trägern, Vereinen, um Aktivitäten der Integrationsarbeit abzustimmen. Menschen mit Migrationshintergrund in Aachen beteiligen sich an der Gestaltung der Gesellschaft. Sie und ihre Organisationen sind in allen Bereichen zu finden – in Bildung, Kultur, Politik, Sport und auf sozialem Gebiet. Migrantenselbstorganisationen10 umfassen das gesamte Spektrum von sehr kleinen temporären und informellen Zusammenschlüssen bis hin zu großen Organisationen mit hauptamtlichen Beschäftigten. Migrantenselbstorganisationen sind Anlaufstellen für alle Menschen mit Migrationshintergrund und unterstützen Integrationsprozesse. Sie engagieren sich oft auf der kommunalen Ebene und im nahen Sozialraum, bieten Hilfe und Unterstützung in allen Lebensbereichen und stellen Beratungs- und Bildungsangebote zur Verfügung. Gleichzeitig sind sie in der Interessenvertretung tätig und fördern dadurch auch das politische Engagement. Ein wichtiges Gremium ist hierbei der Integrationsrat der Stadt Aachen. Er vertritt die Interessen der Migrantinnen und Migranten „auf kommunaler Ebene, insbesondere bezogen auf ihre rechtlichen, sozialen, beruflichen oder wirtschaftlichen Probleme, die der Integrationsrat thematisiert und bei den entsprechenden Stellen einbringt“. 11 Im Netzwerk Integration in Aachen haben sich Ämter der Stadt, freien Trägern und Vereinen, die sich zu einem Netzwerk zusammengeschlossen haben, um ihre Aktivitäten abzustimmen. Ziele des Netzwerks sind z.B. Sicherstellen des Informations- und Erfahrungsaustausches sowie Nutzung von Synergien und Bündelung von vorhandenen Ressourcen und die Förderung der gegenseitiger Akzeptanz und von Verständnis bei allen Bevölkerungsgruppen.12 Gesellschaftliche Partizipation bezieht sich auch auf Engagement in politischen Strukturen. Im Integrationsmonitoring der Stadt Aachen wurde analysiert, ob und in welchem Maße EUStaatsangehörige (ohne Deutsche) in den entscheidungstragenden kommunalen Gremien, dem Rat und den Bezirksvertretungen, entsprechend ihres wählbaren Bevölkerungsanteils vertreten 10 11 12 Siehe die Auflistung eines Großteils der Aachener Migrantenselbstorganisationen im Anhang. Vgl. Beschreibung des Integrationsrates auf http://www.aachen.de/DE/Stadt_buerger/gesellschaft_soziales/integration/integrationsrat/index.html Vgl. Integrationskonzept der Stadt Aachen (2006), S. 82 27 sind. Im Wahljahr 2004 besaß keine bzw. keiner der gewählten Vertreterinnen bzw. Vertreter im Rat und in den Bezirksvertretungen der Stadt Aachen eine nichtdeutsche EU-Staatsangehörigkeit. Seit der Kommunalwahl 2009 wirkte eine Person mit nichtdeutscher EU-Staatsangehörigkeit als gewähltes Mitglied in einer Bezirksvertretung der Stadt Aachen mit. Menschen mit Migrationshintergrund in Aachen beteiligen sich an der Gestaltung der Gesellschaft. Sie und ihre Organisationen sind in allen Bereichen zu finden – in Bildung, Kultur, Politik, Sport und auf sozialem Gebiet. Migrantenselbstorganisationen13 umfassen das gesamte Spektrum von sehr kleinen temporären und informellen Zusammenschlüssen bis hin zu großen Organisationen mit hauptamtlichen Beschäftigten. Migrantenselbstorganisationen sind Anlaufstellen für alle Menschen mit Migrationshintergrund und unterstützen Integrationsprozesse. Sie engagieren sich oft auf der kommunalen Ebene und im nahen Sozialraum, bieten Hilfe und Unterstützung in allen Lebensbereichen und stellen Beratungs- und Bildungsangebote zur Verfügung. Gleichzeitig sind sie in der Interessenvertretung tätig und fördern dadurch auch das politische Engagement. Ein wichtiges Gremium ist hierbei der Integrationsrat der Stadt Aachen. Handlungsempfehlungen: Damit sich das bürgerschaftliche Engagement aller Menschen mit Migrationshintergrund weiter entfalten kann, bedarf es aber auch einer konsequenten interkulturellen Öffnung der Strukturen des Ehrenamts und des bürgerschaftlichen Engagements sowie einer gleichberechtigten Einbeziehung und Partizipation aller. Es ist davon auszugehen, dass auch in der Bevölkerung mit Migrationshintergrund noch unausgeschöpfte Engagementpotenziale aktiviert werden können, was eine gezielte Ansprache und Hinweise auf passende Betätigungsfelder erfordert. 4.10 Rechtliche Integration Kurzbeschreibung und Handlungsziele Der Rechtsstatus von Zugewanderten hat entscheidende Auswirkungen auf Integrationsprozesse. Wer die deutsche Staatsangehörigkeit erwirbt oder seit der Geburt hat, genießt alle Staatsbürgerrechte. Drittstaatsangehörige Ausländerinnen und Ausländer (d.h. von außerhalb der EU) mit einem dauerhaften und verfestigten Aufenthaltsrecht können sich nicht nur ihres Aufenthalts in Deutschland recht sicher sein, sondern genießen auch eine weitgehende rechtliche Gleichstellung mit Deutschen, z.B. bei den Familienleistungen und in allen Feldern des Sozialrechts. Dagegen haben Ausländerinnen und Ausländer aus Drittstaaten ohne dauerhaftes Aufenthaltsrecht zu manchen gesellschaftlichen Bereichen nur einen eingeschränkten Zugang. Im Jahr 2009 befanden sich 63,6% der Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in einer „gefestigten“ aufenthaltsrechtlichen Lage. Von ihnen waren knapp 48% durch ihre EU-Staatsangehörigkeit und gut 52% durch ihren unbefristeten Aufenthaltsstatus in dieser positiven Situation (Integrationsmonitoring Aachen 2011). 13 Siehe die Auflistung eines Großteils der Aachener Migrantenselbstorganisationen im Anhang. 28 In das Handlungsfeld der rechtlichen Integration fallen die Maßnahmen, die die Einbürgerung von Migrantinnen und Migranten fördern bzw. vornehmen. Dazu gehören der im Gesetz verankerte Einbürgerungstest sowie die Vorbereitung auf diesen. Des Weiteren gehört auch die rechtliche Teilhabe von Asylbewerberinnen und Asylbewerbern sowie Flüchtlingen zu diesem Handlungsfeld. Hierzu zählen Maßnahmen und Projekte zur Unterstützung, Beratung sowie juristische Hilfestellung. Strukturen der umgesetzten Maßnahmen und Projekte im Handlungsfeld Rechtliche Integration Rechtliche Teilhabe Einbürgerung Zielgruppen: Einbürgerungswillige Inhalte: Abnahme B1 Prüfung als Voraussetzung der Einbürgerung, Einbürgerungstest Zielgruppen: Asylbewerber/innen, Flüchtlinge, Migrant/innen Inhalte: Unterstützung, Beratung, Aufklärung, Schutz, juristische Hilfestellung Handlungsempfehlungen: Einbürgerung ist ein Zeichen gelungener Integration. So konnte z.B. in Studien gezeigt werden, dass Migrantinnen und Migranten, die die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen, oft eine höhere berufliche Stellung erreicht haben als Personen, die die deutsche Staatsbürgerschaft nicht annehmen.14 Allerdings stellt sich die Frage, ob der Prozess der Integration damit abgeschlossen ist. Es ist davon auszugehen, dass auch eingebürgerte Personen weiterführende Angebote wahrnehmen möchten und der Prozess der Integration noch nicht abgeschlossen ist. Es ist daher empfehlenswert, dies zu erheben und entsprechende Maßnahmen und Projekte zu konzipieren. 4.11 Religion Kurzbeschreibung und Handlungsziele Der Arbeitskreis „Dialog der Religionen“ wurde im November 2005 unter Leitung der Integrationsbeauftragten der Stadt Aachen gegründet. Er ist für die Arbeit der Integrationsbeauftragten eine wichtige Konsequenz aus dem städtischen Integrationskonzept, in dem der „Dialog der Religionen“ verankert wurde. 14 Salentin/Wilkening 2003: Ausländer, Eingebürgerte und das Problem einer realistischen Zuwanderer-Integrationsbilanz, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 55, 2, 2003, S. 278298. 29 Der Arbeitskreis setzt sich aus einem breiten Spektrum von Mitgliedern zusammen: Neben den christlichen Gemeinden gehören die Baha’i Gemeinde, die jüdische, muslimische, alevitische, buddhistische sowie hinduistische Gemeinden dazu.15 Die Vertreterinnen und Vertreter der Religionen können als Brückenbauerinnen und -bauer sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren fungieren – in ihren Gemeinden und untereinander. Religiöse Gemeinden sind wichtige Anlaufstellen, bieten Rückhalt und Orientierung in sozialen, kulturellen und religiösen Fragen. Aus diesem Grund ist der interreligiöse Dialog von hoher Bedeutung für das Zusammenleben von Menschen verschiedener Religionen und Kulturen. Über den Dialog der Religionsgemeinschaften ist es möglich, im gemeinsamen Gedanken- und Erfahrungsaustausch ein auf gegenseitiger Akzeptanz, Respekt und Offenheit gegenüber fremden Kulturen und Religionen geprägtes Bewusstsein zu schaffen, das entscheidend zu einer Förderung der Integration zugewanderter Menschen in Aachen beitragen kann. In diesem Handlungsfeld gab es ebenfalls ein Projekt, das sich an Kinder richtete und zum Ziel hatte, Kindern wertfrei und altersgerecht die verschiedenen Weltreligionen näher zu bringen. Die Eltern wurden bei diesem kurzen Projekt (Projektwoche) mit einbezogen. Handlungsempfehlungen: Religiöse Vielfalt ist heute als Merkmal einer pluralistischen Gesellschaft sowie als identitätsstiftender und -erhaltender Faktor anerkannt, den die Integrationspolitik unterstützen sollte. Umgekehrt birgt die Vernachlässigung einer solchen Vermittlung zwischen den Religionen das Risiko von stark emotionsgeladenen Konflikten. Der Arbeitskreis „Dialog der Religionen“ ist somit eine wichtige Einrichtung, die das Potenzial hat, bei aktuellen integrationspolitischen Fragestellungen, die die öffentliche Aufmerksamkeit beschäftigen wie zum Beispiel, islamischen Religionsunterricht an Schulen zu etablieren, eine konfliktregulierende und friedensstiftende Rolle zu übernehmen. Der „Dialog der Religionen“ soll Gemeinsamkeiten stärken, Unterschiede bewältigen, Teilhabe fördern, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt in einer religiös und kulturell vielfältigeren Stadt wie Aachen zu fördern. Diese wichtige Funktion sollte nicht unterschätzt, sondern in angemessener Weise unterstützt werden. 5. Zusammenfassung und Empfehlungen des ISG 5.1 Zusammenfassung Hintergrund und Untersuchungskonzept Die Stadt Aachen hat 2006 gemeinsam mit verschiedenen Akteuren und Akteurinnen in einem partizipativen Prozess ein Integrationskonzept erarbeitet. In dem Konzept werden sieben Handlungsfelder differenziert, für die – auf Basis einer Bestandsaufnahme – Ziele formuliert und konkrete Maßnahmen bzw. Handlungsstrategien (23) entwickelt wurden. Ziel ist es, eine zielgruppenori15 Siehe auch „Dialog der Religionen – Informationsbroschüre über die Religionsgemeinschaften in Aachen“ http://www.aachen.de/de/stadt_buerger/gesellschaft_soziales/integration/dialog_der_religionen/infor mationsbroschuere/infobroschuere.pdf 30 entierte Integration vor Ort zu erreichen. In dem Integrationsmonitoring, das 2008 erstmals publiziert wurde, werden grundsätzlich keine konkreten Maßnahmen evaluiert, sondern der Integrationsprozess anhand von Indikatoren beschrieben. Im Integrationsbericht sollen die definierten Ziele überprüft und der Stand der Zielerreichung evaluiert werden. Der vorliegende Bericht resümiert auf Basis einer summativen Evaluation inwieweit die formulierten Ziele erreicht wurden. Die Untersuchung des Stands der Integration erfolgte ebenfalls in einem partizipativen Prozess. In Arbeitsgruppentreffen trugen verschiedene Akteure und Akteurinnen durch ihre Erfahrungen in der Integrationsarbeit in Aachen zur Evaluation bei. In diesem Zusammenhang wurde auch der Fragebogen entwickelt. Mit diesem Fragebogen wurden die Ansprechpersonen der 23 im Integrationskonzept genannten Maßnahmen und Projekte und weitere Personen, die darüber hinaus ebenfalls für die Integrationsarbeit in Aachen relevant sind, gebeten, Informationen zu folgenden Punkten mitzuteilen: • Aktueller Stand der Umsetzung der Maßnahme/des Projekts • Faktoren, die bei der Umsetzung eine Rolle gespielt haben • Zielgruppenerreichung • Zeitrahmen der Umsetzung • Beteiligte an der Umsetzung • Ergebnisse der Maßnahme/des Projekts • Übertragungsmöglichkeiten Von den angeschriebenen Maßnahmen und Projekten haben rund 80 an der Befragung teilgenommen. Diese Rückmeldungen, die Beiträge aus den Treffen der Arbeitsgruppen sowie verfügbare Berichte, Dokumentationen, Broschüren, Daten und Statistiken, die analysiert wurden, bilden die Basis des vorliegenden Berichts. Neben einer Analyse des Stands und der Entwicklung der Integrationspolitik in Deutschland und in Nordrhein-Westfalen seit Erstellung und Verabschiedung des Integrationskonzepts der Stadt Aachen wurde auch die Situation in Aachen analysiert. Situation in Aachen In Aachen, wo rund ein Drittel der Bevölkerung 2011 einen Migrationshintergrund hatte, ist Integration kein einseitiger Prozess, sondern einer des Aufeinanderzugehens. Um Integration zu fördern, sind langfristige, professionelle und kommunal verankerte Strukturen erforderlich. Ein wichtiger Bestandteil dieser Strukturen in Aachen ist das Kommunale Integrationszentrum. So ist Integration als kommunale Querschnittsaufgabe in den Strukturen verwurzelt. Ein Schwerpunkt ist hierbei die Kommunale Agentur für Bildungserstberatung (BEB). Die BEB soll eine Erstanlaufstelle für Migrantinnen und Migranten in Aachen sein. Seit März 2006 berät ein professionelles Beraterteam trägerneutral in allen Fragen rund um Sprache, Bildung und Arbeit. Information und Beratung zu alltäglichen Lebens- und Orientierungsfragen und zu individuellen Bildungsfragen werden sowohl für 31 Neuzuwanderinnen und Neuzuwanderer angeboten, aber auch für diejenigen, die seit Längerem in Aachen und Umgebung leben. Neben dem Kommunalen Integrationszentrum sind weitere Einrichtungen für den Integrationsprozess wichtig. Hierzu gehören u.a. der Integrationsrat, die Integrationsstelle für Zuwanderinnen und Zuwanderer und ihre Familien (IZ), das Gleichbehandlungsbüro Aachen (GBB), die Integrationsagenturen in der Städteregion sowie der Zusammenschluss von Wohlfahrtsverbänden zur „Arbeitsplattform Migration“. Wichtige Rollen spielen außerdem die Stadtteilkonferenzen in Aachen, das Büro der Regionaldekane im Bistum Aachen und die Migrantenselbstorganisationen. Eine der bedeutendsten gemeinschaftlichen Vorhaben der verschiedenen Institutionen und Vereine ist der „Tag der Integration“. Er ist ein weiterer wichtiger und inzwischen fester Bestandteil der Integrationsstrukturen in Aachen und damit ein bürgerschaftliches Projekt für ein gelingendes Zusammenleben. Der kulturellen Vielfalt in Aachen wird darüber hinaus durch die Stadt in mehrfacher Hinsicht Rechnung getragen. So ist die Stadt als Arbeitgeberin der „Charta der Vielfalt“ beigetreten, um auch als Arbeitgeberin ein Zeichen für Toleranz und Offenheit zu setzen. So gibt es im Fachbereich Personal und Organisation Unternehmungen, den Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund in der öffentlichen Verwaltung zu erhöhen. Der Fachbereich Wirtschaftsförderung hat maßgeblichen Anteil daran, dass zwei Stadtteile (Aachen-Ost und Aachen-Nord) in das Programm „Soziale Stadt in NRW“ aufgenommen wurden und in diesem Rahmen Projekte der Integrationsarbeit durchgeführt werden können. Auch die Arbeit des Fachbereichs Sports der Stadt trägt zum Integrationsprozess bei. Eine weitere kommunale Verankerung der Integration als Querschnittsaufgabe ist der „Kulturbetrieb“, der zuständig für die Förderung von Kunst und Kultur ist. Weitere Angebote und Projekte der Stadt im Bereich der Förderung des gegenseitigen Aufeinanderzugehens sind die Kampagne „Ich bin Öcher“, durch die gezeigt wird, wie viele Menschen unterschiedlicher Kulturen in Aachen leben und dass dies als Gewinn verstanden werden kann sowie das mehrsprachige Internetangebot für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende „aachen-emotion.com“. Umsetzung der Integration in den Handlungsfeldern Da es um die Analyse der Entwicklung und den Stand der Integration innerhalb der Handlungsfelder geht, werden keine einzelnen Maßnahmen oder Projekte aufgelistet. Für diese Analyse werden die Informationen der zurückgesendeten Fragebögen verwendet. Anhand dieser wurden die Maßnahmen und Projekte elf Handlungsfeldern zugeordnet. Zu beachten ist dabei, dass die integrationsbezogenen Maßnahmen und Projekte, die in der Stadt Aachen stattfinden bzw. stattgefunden haben, häufig mehreren Handlungsfeldern zugeordnet werden können. Im vorliegenden Bericht wurden die Maßnahmen und Projekte, zu denen es eine Rückmeldung gab, in ein (Haupt-) Handlungsfeld eingruppiert. Dennoch können sie sehr wohl auch in anderen Feldern relevant sein und zu deren Entwicklung beitragen. Im Folgenden werden die zentralen Ergebnisse zur Umsetzung der Integration in den Handlungsfeldern zusammengefasst. 32 Soziale Beratung und Betreuung Ziele in diesem Handlungsfeld sind die Unterstützung von Menschen unmittelbar nach ihrer Zuwanderung bei dem Eingliederungsprozess, das Ermöglichen einer gleichberechtigten Teilhabe in allen sozialen Bereichen, eine Verbesserung der Aufklärungs- und Bildungsarbeit für Menschen mit Migrationshintergrund durch frühzeitige und umfassende Informationen über Förderungsmöglichkeiten, Bildungssysteme, den Arbeitsmarkt und Wohnsituationen. Allen Maßnahmen und Projekten, die diesem Handlungsfeld zugeordnet wurden, ist gemein, dass sie sehr zielgruppenorientiert sind und die Inhalte dadurch bestimmt werden. Somit sind sie sehr niedrigschwellig, was dazu beiträgt, Hürden bei einer ersten Begegnung abzubauen. Zu den Maßnahmen und Projekten gehören Offene Treffs z.B. für Mütter sowie konkrete Beratungs- und Betreuungsangebote zu den Lebenslagen der jeweiligen Gruppen. Eine wichtige Rolle übernimmt hier auch die Migrationsberatung der Wohlfahrtsverbände, da sie ein Grundberatungsangebot beinhaltet. Viele der in diesem Handlungsfeld angesiedelten Maßnahmen, Projekte und Angebote sind langfristig angelegt und teilweise bereits ein festes Element in der Integrationsarbeit in Aachen. Gesundheit und psychosoziale Beratung Ziel war es zum einen, die Information und Kommunikation im Bereich der Gesundheitsversorgung für Migrantinnen und Migranten zu vereinfachen und zu verbessern. Dies sollte durch den Einsatz von mehr- oder muttersprachlichem Fachpersonal mit Migrationshintergrund erreicht werden. Des Weiteren sollte eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit dazu führen, dass Migrantinnen und Migranten bezüglich des Gesundheitsschutzes besser aufgeklärt werden. Weiterhin war es ein Ziel, ehrenamtlich tätige Migrantinnen und Migranten für das Thema „Gesundheitsvorsorge für Personen mit Migrationshintergrund“ zu motivieren und zu qualifizieren. Entsprechend finden sich bei den umgesetzten Maßnahmen und Projekten, die zurückgemeldet wurden, solche zur Prävention. Hier geht es um Ernährung, Sucht und Bewegung und soll insbesondere Kinder und Jugendliche erreichen. Maßnahmen und Projekte, die sich mit der Behandlung von Krankheiten befassen, unterstützen Menschen mit Fluchterfahrung psychisch und psychiatrisch. Des Weiteren wird eine kultursensible Begleitung in der palliativen und hospizlichen Arbeit angeboten. In diesem Handlungsfeld wird auch von Schwierigkeiten berichtet. So nehmen Kinder nicht-deutscher Eltern nicht so häufig an der vorschulischen Früherkennungsuntersuchung U 9 teil wie Kinder mit deutscher Erstsprache. Gesundheit und Krankheit können sensible Themen sein, die in verschiedenen Kulturen unterschiedlich behandelt werden. Dies kann ein Grund sein, weswegen nicht alle Zielgruppen erreicht werden. Sprache Da das Beherrschen der deutschen Sprache eine Schlüsselvoraussetzung für eine Integration ist, waren hier die Ziele u.a. die Standardisierung von Angeboten und die Festlegung von Qualitätskriterien für Sprachkurse und das Schaffen funktionierender Strukturen zwischen allen am Verfahren Beteiligten. Des Weiteren sollten bestehende Förderlücken geschlossen werden und Sprachförderung speziell für Kinder und Jugendliche unterstützt werden. Auch das Konzept des lebenslangen Lernens soll berücksichtigt werden, indem spezielle Angebote für SGB II-Empfängerinnen und Empfänger gemacht werden. Entsprechend der formulierten Ziele gibt es zielgruppen- und lebenslagenorientierte Angebote wie z.B. Sprachkurse für Eltern mit kleinen Kindern, Alphabetisierungs- 33 kurse, schulische Sprachförderung, frühkindliche Sprachförderung etc. Darüber hinaus gibt es auch Angebote, die sich mit Sprachaustausch und der Vermittlung von Sprache befassen. Bildung Da Bildung entscheidend zur gesellschaftlichen Teilhabe beiträgt war es in diesem Feld Ziel, Maßnahmen zu entwickeln, die die Bildung in vielen Lebensbereichen verbessert. Dies beinhaltete eine Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Kindertagesstätten und Schulen, die Einbeziehung von Eltern, eine ganzheitliche Sprachförderung, eine spezielle Förderung für Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger und dem Etablieren der Sprachförderung als ein Bestandteil der Erzieherausbildung. Die vielfältigen Projekte und Maßnahmen in diesem Handlungsfeld lassen sich in drei Kategorien zusammenfassen: Es gibt Angebote im Bildungssystem, in der Weiterbildung/Qualifizierung sowie in der außerschulischen und außerberuflichen Bildung. Innerhalb des Bildungssystems spielt u.a. die Unterstützung bei den Hausaufgaben eine wichtige Rolle. Als Weiterbildungsmaßnahmen werden interkulturelle Schulungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Aachen angeboten und im außerschulischen Bereich gibt es eine große Bandbreite an Angeboten sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene (zu Themen wie Toleranz, Kompetenzförderung, Erziehung, Medien etc.). Somit wurde das Konzept des lebenslangen Lernens mit bedacht. Arbeitsmarkt und berufliche Ausbildung Integration wird nicht nur über den Zugang zum Arbeitsmarkt erreicht, doch ohne Partizipation am Arbeitsmarkt ist eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben nur eingeschränkt möglich. Deswegen war es ein Ziel des Integrationskonzepts alle kommunalen Akteure und Akteurinnen des Arbeitsmarktes besser zu vernetzen und ein entsprechendes Netzwerk zu schaffen. Des Weiteren sollte ein Kompetenzcenter für Beratung, Qualifizierung und Vorbereitung der Integration in den Arbeitsmarkt, insbesondere für Migrantinnen und Migranten mit ALG II-Bezug geschaffen werden. Im Bereich des Übergangs von der Schule in den Beruf sollten frühzeitige Beratungs- und Unterstützungsangebote für Jugendliche initiiert werden und die interkulturellen Interaktions- und Kommunikationsfähigkeiten von Migrantinnen und Migranten und mit ihnen arbeitenden Multiplikatoren und Multiplikatorinnen sollten verbessert werden. Entsprechend der Ziele gibt es in diesem Handlungsfeld vielfältige Angebote und Maßnahmen. So zum Beispiel Angebote, die Jugendlichen bei der Berufsorientierung helfen und ihre Kompetenzen fördern sollen. Auch bei der Integration in den 1. Arbeitsmarkt gibt es Projekte und Maßnahmen, die speziell Personen mit Migrationshintergrund unterstützen. Auch gibt es Optionen, an Qualifizierungsmaßnahmen zum Sprach- und Integrationsmittler teilzunehmen. Trotz der vielseitigen Angebote und Bemühungen konnte bisher keine einschlägige Verbesserung der Arbeitssituation von Migrantinnen und Migranten festgestellt werden. Die Arbeitslosenquote der Ausländerinnen und Ausländer war seit 2006 kontinuierlich fast doppelt so hoch wie bei den Deutschen. Wohnen/Planen Eines der Handlungsziele hier waren der Aufbau und eine Optimierung eines kommunalen Netzwerkes von Akteuren und Akteurinnen, die im Bereich Wohnen relevant sind. Ziel dieses Netzwerkes sollte es sein, bedarfsorientierte Konzepte mit Migrantinnen und Migranten zu entwickeln, die 34 darauf ausgerichtet sind, längerfristig die Wohnsituation der zugewanderten Menschen zu verbessern. Des Weiteren sollte die Vermittlung von Informationen und Aufklärung über Rechte, Pflichten und Folgen zum Thema „Wohnen“ verbessert werden. Zum Zeitpunkt der Evaluation lag kein Fragebogen zu Projekten oder Maßnahmen, die sich mit dem Schwerpunkt Wohnen/Planen befassen, vor. Das Thema wird in anderen Zusammenhängen allerdings aufgegriffen. So gibt es muttersprachliches Informationsmaterial zum Thema „Wohnen im Alter“ und auch in der Migrationsberatung der Wohlfahrtsverbände spielen Fragen aus diesem Bereich eine Rolle. Kultur Handlungsziele in diesem Feld waren, die Initiative von Menschen mit Migrationshintergrund, sich im Bereich der Kultur zu engagieren, zu unterstützen sowie Begegnungs- und Austauschmöglichkeiten zu schaffen und die kulturelle Vielfalt bei Kulturangeboten stärker in den Vordergrund zu rücken. Diesen Zielen entsprechend sind die Maßnahmen und Projekte sehr vielfältig. Ausstellungen und Darbietungen sollen letztendlich alle Bewohnerinnen und Bewohner Aachens ansprechen. Sie behandeln Themen wie Identität, Geschichte, Konfliktbewältigung etc. Es gibt aber auch gezielte Maßnahmen für Kinder und Jugendliche in diesem Bereich ebenso wie für ältere Menschen. Hier soll bei Seniorinnen und Senioren mit Migrationshintergrund durch kulturelle Aktivitäten eine Integration stattfinden. Durch die Verankerung der Förderung der Integration durch Kultur in kommunalen Strukturen (Kulturbetrieb) ist eine entscheidende Basis für die Unterstützung des Integrationsprozesses und das Erreichen der Ziele geschaffen. Sport/Freizeit Ziel in diesem Handlungsfeld war, das Integrationspotenzial des Sports zu nutzen und Konzepte zu entwickeln, die den Menschen mit Migrationshintergrund den Zugang zum Vereinssport ermöglichen. Außerdem war es Ziel, ein Qualitätsmanagement für Integration durch Sport einzurichten. Die Projekte und Maßnahmen im Feld Sport/Freizeit lassen sich in drei Bereiche differenzieren: Es gibt niedrigschwellige Angebote für alle Kinder und Jugendliche, die auch über das Thema Integration hinausgehen und Aspekte wie Drogen oder Ernährung behandeln. Des Weiteren gibt es Qualifizierungsangebote für Übungsleiter und Übungsleiterinnen mit und ohne Migrationshintergrund. Im Bereich der konzeptionellen Arbeit wurden langfristige Strukturen durch die Einrichtung des Arbeitskreises „Integration durch Sport“ geschaffen. Partizipation/Gesellschaft Ziel ist eine gleichberechtigte Teilhabe in allen Lebensbereichen. Dazu gehört auch die Teilhabe an der Mitgestaltung der politischen und gesellschaftlichen Lebensverhältnisse. Dies kann über informelles Engagement, Beteiligung in Interessengemeinschaften oder formelles Engagement in Parteien erfolgen. In Aachen ermöglichen offene Treffs z.B. für ältere Migrantinnen und Migranten, Möglichkeiten der gesellschaftlichen Partizipation. Das Jugendbüro gibt Jugendlichen die Gelegenheit, ihre Belange in der Öffentlichkeit zu vertreten. Eine wichtige Rolle in diesem Feld haben Migrantenselbstorganisationen, deren Mitglieder sich in vielen verschiedenen Bereichen engagieren. Darüber hinaus fungieren sie auch als Interessenvertretungen und fördern somit ebenfalls die Teilhabe an der Gesellschaft. Demnach beteiligen sich Menschen mit Migrationshintergrund an der 35 Gestaltung der Gesellschaft in Aachen. Dies ist auch durch den Integrationsrat der Stadt Aachen verankert. Allerdings war die Beteiligung auf formeller politischer Ebene 2009 noch eher gering. Rechtliche Integration Das Integrationskonzept beschreibt, dass der Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft die Voraussetzung für eine gleichberechtigte politische und gesellschaftliche Partizipation ist. Integration in Aachen bedeutet auch, die Zuwanderinnen und Zuwanderer zur Einbürgerung zu motivieren und Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Einbürgerung zu schaffen. Aus diesem Grund befinden sich in diesem Handlungsfeld schwerpunktmäßig Maßnahmen, die die Einbürgerung fördern und/oder vornehmen. Dazu gehören die Abnahme einer Prüfung als Voraussetzung der Einbürgerung und der Einbürgerungstest. Die jährliche Einbürgerungsfeier fördert die Wertschätzung der Einbürgerung. Religion Als eine Konsequenz aus dem Integrationskonzept der Stadt Aachen und dem partizipativen Prozess, in dem es entwickelt wurde, ist der Arbeitskreis „Dialog der Religionen“ 2005 entstanden. Religion kann einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Integration leisten, da die Vertreterinnen und Vertreter der Religionen als Brückenbauerinnen und -bauer fungieren können. In dem Arbeitskreis wirken Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Religionsgemeinschaften mit. Dazu gehören Mitglieder der christlichen Gemeinden, der Baha’i Gemeinde, der jüdischen, muslimischen, alevitischen, buddhistischen sowie hinduistische Gemeinden. Sie bemühen sich um Verständigung auf lokaler Ebene. Über ihre Arbeit werden Beziehungen aufgebaut und gefestigt und erfüllen somit wichtige Funktionen. 5.2 Empfehlungen des ISG Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Stadt Aachen im Bereich der Integrationsarbeit früh begonnen und Bundesmaßnahmen schnell umgesetzt hat bzw. manchmal einen Schritt voraus war. Bereits mit Inkrafttreten des Zuwanderungsgesetzes 2005, begann auch in Aachen die Erarbeitung des Integrationskonzepts. Die Entwicklung eines kommunalen Integrationskonzepts war dementsprechend ein wichtiger Bestandteil einer zukunftsorientierten Kommunalpolitik. Auf Bundesebene folgte 2006 der erste Integrationsgipfel und 2007 der Nationale Integrationsplan. Doch sowohl Beobachtungen zum Stand der Integration und der Entwicklung von Integrationsprozessen auf Bundesebene (Integrationsmonitoring der Bundesregierung), Landesebene (Integrationsmonitoring der Länder) als auch auf kommunaler Ebene (Integrationsmonitoring der Stadt Aachen) zeigen, dass es nach wie vor in vielen Bereichen der Gesellschaft noch keine gleichberechtigte Teilhabe und Chancengleichheit gibt. Aus den Ergebnissen leiten sich folgende Empfehlungen des ISG ab: • Integration wird in der Stadt Aachen als stetiger Prozess des Aufeinanderzugehens verstanden und entsprechende Strukturen für einen partizipativen Integrationsprozess wurden geschaffen. So trägt der „Tag der Integration“ beispielsweise entscheidend zu einem Dialog der Bewohnerinnen und Bewohner untereinander bei. Zu empfehlen ist, diesen partizipativen Ansatz, der die Gesamtbevölkerung und nicht nur die Bevölkerung mit Migra36 tionshintergrund im Blick hat, weiterzuentwickeln und zu stärken. Entscheidend ist dabei die Verankerung der Integrationsarbeit als Querschnittsaufgabe in den kommunalen Strukturen und der Verwaltung. Es wird daher empfohlen, die in den vergangenen Jahren entstandenen Strukturen und Förderprozesse kontinuierlich fortzuführen. • Die langen Laufzeiten der Projekte und Maßnahmen in einigen Handlungsfeldern (z.B. Soziale Beratung und Betreuung, Sprache, Bildung) zeigen, dass ein entsprechender Bedarf besteht. Zu empfehlen ist daher, diesen abzudecken, entsprechende Projekte und Maßnahmen zu verstetigen und den Bedarf kontinuierlich zu beobachten. • Wichtig sind bei den Angeboten die Orientierung an der Zielgruppe und die Niedrigschwelligkeit. Um die Angebote auch weiterhin dementsprechend konzipieren zu können, sollten die Zielgruppen bekannt sein und eventuelle Änderungen beobachtet werden. Bewährt hat sich die Vernetzung des Kommunalen Integrationszentrums und der Ausländerbehörde sowie weiteren Einrichtungen und die damit verbundende Hilfe für neu nach Aachen gekommene Menschen ("Migrantenticket"). Dort sind die wichtigsten Beratungseinrichtungen und Anlaufstellen aufgelistet. Diese Unterstützungs- und Beratungsform sollte weitergeführt werden. • Im Bereich der Gesundheit zeigen sich nach wie vor Lücken und Schwierigkeiten für Menschen mit Migrationshintergrund insbesondere bei der Gesundheitsvorsorge. Die bisherigen Maßnahmen und Projekte sollten daher fortgeführt werden. Zu empfehlen sind Überlegungen, wie Menschen mit Migrationshintergrund hier besser erreicht werden können. Eine Möglichkeit wäre eine stärkere Nutzung von Multiplikatoren und Multiplikatorinnen. Ein großes Potenzial bietet hier der Arbeitskreis „Dialog der Religionen“. Da religiöse Gemeinschaften wichtige Anlaufstellen sind, könnten hier Formen einer zugehenden Informationsarbeit geschaffen werden. Dies könnte auch in anderen Handlungsfeldern genutzt werden. • Grundsätzlich lässt sich davon ausgehen, dass die Sprachförderung des Bundes (durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) gut gelingt. Im Sinne der Orientierung an den unterschiedlichen Lebenslagen und an verschiedenen Zielgruppen, sollten die darüber hinausgehenden teilnehmerspezifischen Angebote fortgeführt und ausgeweitet werden. Hier muss der Aspekt der „nachholenden Integration“ beachtet werden: Viele der schon lange in Deutschland lebenden Zuwanderinnen und Zuwanderer und deren Kinder haben nach wie vor hohen Bedarf an Integrationshilfen, insbesondere in den Bereichen Sprache und Bildung. Nicht nur für Neuzuwanderinnen und Neuzuwanderer, sondern auch für Menschen mit Migrationsgeschichte müssen daher Integrationsangebote geöffnet oder geschaffen werden. • Im Bereich der Bildung wird empfohlen, den lebensweltnahen Bezug der Projekte und Maßnahmen, der sich nicht nur auf schulische Kompetenzen beschränkt, sondern auch soziale und kulturelle Kompetenzen einschließt, zu erhalten und zu stärken. Die Förderung außerschulischer Angebote ist wichtig. Ebenso sollte der Ansatz des lebenslangen Lernens noch weiter in den Projekten und Maßnahmen gefördert werden. • Projekte und Maßnahmen im Handlungsfeld Bildung sollten sich allerdings nicht nur auf Menschen mit Migrationshintergrund beschränken, sondern die Förderung interkultureller Kompetenzen bei pädagogischen Fachkräften und auch kommunalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einschließen. Aus diesem Grund ist die Fortführung und Ausweitung von Schulungen im Bereich der Kultursensibilität zu empfehlen. 37 • Trotz vielfältiger Projekte und Maßnahmen im Handlungsfeld Arbeitsmarkt zeigen sich weiterhin klare Unterschiede zwischen Personen mit und ohne Migrationshintergrund: Die Arbeitslosenquote bei Migrantinnen und Migranten ist immer noch deutlich höher als bei Deutschen. Entsprechend ist zu empfehlen, die bestehenden Projekte und Maßnahmen weiterzuführen. Allerdings ist zu überprüfen, ob Modifizierungen oder Erweiterungen sinnvoll und zielführend wären. Im Sinne des Ansatzes des Aufeinanderzugehens, sollte gegenüber privaten und kommunalen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern darauf hingewirkt werden (z.B. vom Kommunalen Integrationszentrum, dem Jobcenter), dass Beschäftigungsangebote für gering qualifizierte Migrantinnen und Migranten neu erschlossen werden (z.B. im Dienstleistungsbereich), Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sollten über die Leistungspotenziale von Migrantinnen und Migranten informiert werden (z.B. Mehrsprachigkeit) und Unternehmen, die in vorbildlicher Weise Migrantinnen und Migranten beschäftigen, als Beispiele guter Praxis ausgezeichnet werden. Auch sollte bei Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern für eine Erhöhung der Bereitschaft zur Ausbildung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund geworben werden. • Die „Stadtteilkonferenzen“, die in Aachen im Rahmen des Quartiersmanagements initiiert wurden, bieten eine Möglichkeit, sozialraumnahe und quartiersbezogene Förderung von Integration zu schaffen. Das Gleiche gilt für die Maßnahmen im Rahmen des Programms „Soziale Stadt NRW“. Daher ist es wichtig, dass für die Koordination der sozialen Arbeit durch das Quartiersmanagement Personalstellen eingerichtet werden (wie z.B. in AachenOst und Preuswald). • Die Strukturen in den Handlungsfeldern Sport und Kultur sollten weiterhin unterstützt und gefördert werden. Beide Felder bieten ein großes Potenzial an niederschwelligen Möglichkeiten, Menschen in Kontakt zu bringen, miteinander zu verbinden und gemeinsame Ziel zu entwickeln. • Die Menschen mit und ohne Migrationshintergrund engagieren sich und bringen sich ein. Es ist aber davon auszugehen, dass noch unausgeschöpfte Engagementpotenziale aktiviert werden können. Als eine wichtige Plattform ist hier erneut auf den Tag der Integration zu verweisen. Dieser zeigt, dass es in Aachen nicht nur eine Willkommenskultur sondern eine Anerkennungs- und Wertschätzungskultur gibt. • Die Einbürgerung ist ein entscheidender Schritt im Prozess der Integration. Es stellt sich die Frage, ob dieser Prozess damit abgeschlossen ist. Es ist daher zu empfehlen, festzustellen, ob eingebürgerte Personen auch weiterhin an weiterführenden Angeboten interessiert sind und bei Bedarf entsprechende Maßnahmen und Projekte zu konzipieren. 38 6. Anhang 6.1 Übersicht über Maßnahmen/Projekte in den Handlungsfeldern 6.2 Mitwirkende an den Arbeitsgruppentreffen und rückgemeldete Projekte und Maßnahmen 6.3 Liste der Migrantenselbstorganisationen in Aachen 39 6.1 Übersicht Handlungsfelder (Tabelle erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit; aufgeführt werden Maßnahmen/Projekte, für die ein Fragebogen vorliegt) erstes Handlungsfeld zweites & drittes Handlungsfeld Jede Maßnahme/Projekt ist einem Haupthandlungsfeld zugeordnet (1. Handlungsfeld). Sie kann aber auch in weiteren Handlungsfeldern angesiedelt sein (2 und 3. Handlungsfeld) Handlungsfeld und Inhalt der Maßnahme/Projekte Anzahl Handlungsfelder Projektname Projektträger 1 - Soziale Beratung und Betreuung Info und Hilfe bzgl. Wohnen im Alter 2 Muttersprachliches Informationsmaterial für Senioreninnen und Senioren Beratung und Unterstützung internationaler Studierender 1 Dezernat für Internationale Hochschulbeziehungen RWTH Aachen Beratung bzgl. sprachlicher, beruflicher und sozialer Integration 2 MBE - Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer DRK KV Städteregion Aachen e.V. Es ist zwar ein Gruppenleiter vor Ort, aber es ist nicht wirklich eine professionelle Beratung. 1 Interkulturelles Frauencafé Ehrenamtliche helfen jungen Migrantinnen und Migranten bei Sprache / Ausbildungssuche / Praktikumssuche etc. 1 FB 50/120 Niederschwellige Deutschförderung und Alltagsorientierung für zugewanderte Frauen Regionaler Caritasverband Aachen Caritasverband für die Regionen Aachen-Stadt und Aachen-Land e.V., Fachdienst für Integration und Migration MAST - Migrantinnen Arbeit im Stadtteil Regionaler Caritasverband Aachen Experten fürs Leben unterstützen junge Menschen Jugendmigrationsdienst der Caritas Aachen 40 Hilfe und Beratung bzgl. Kommunikation mit Behörden und Ämtern, Bewerbungsunterlagen etc. 1 Freitagstreff Treffpunkt für Schwangere und Mütter, Erfahrungsaustausch, Angebot Einzel- und Gruppengespräche zu Erziehungsfragen, Gesundheit, Alltag etc. 2 Müttercafé Aachen-Ost Sprach- und Integrationsmittler führen Kurse durch, um Migrantinnen und Migranten beim Ausfüllen von Anträgen zu unterstützen 1 Stärkung der Selbsthilfe von MigrantInnen im Rahmen kommunaler Strukturen Beratung insbesondere für Teilnehmende von Integrationskursen 1 afrikanische Kinder und Jugendliche begleiten und beraten, Kompetenzen stärken, Vermittlung der Werte der Mehrheitsgesellschaft 3 Beratung bzgl. Sprache, Bildung, Arbeitsmarkt; Aufzeigen von Bildungsangeboten und Qualifizierungsmaßnahmen 2 Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) Unterstützungsgruppe / Empowermentgruppe für Kinder und Jugendliche mit afrikanischer Herkunft Bildungserstberatung Jugendintegrationsprojekt "Modus - Migranten ohne Drogen und Sucht" 2 - Gesundheit und psychosoziale Beratung Vermittlung Grundlage gesunder Ernährung an Mütter 2 stationäre und ambulante psychiatrische Behandlung von Menschen mit Migrationshintergrund 1 Verbesserung der palliativen/hospizlichen Begleitung für Menschen mit Migrationshintergrund 1 Beratungs- und Therapieeinrichtung für Menschen mit Fluchterfahrungen 1 Gesund gefrühstückt lernt es sich leichter stationäre und ambulante psychiatrische Behandlung von Menschen mit Migrationshintergrund Regionaler Caritasverband Aachen Kinderschutzbund Aachen e.V. Pädagogisches Zentrum Aachen, Integrationsstelle für Zuwanderer und ihre Familien Pädagogische Zentrum Aachen e.V. Pädagogische Zentrum Aachen e.V. Stadt Aachen, Fachbereich Soziales und Integration, Stabsstelle Integration DRK KV Städteregion Aachen e.V. Verein zur Förderung der Kinder und Jugendlichen im Stadtteil Aachen, RotheErde e.V. Alexianer Aachen GmbH (Krankenhaus) Arbeitskreis "kultursensible Begleitung" im Palliativen Netzwerk Vertreter Palliativnetzwerk in der Städteregion Aachen Aachen Psychosoziales Zentrum Aachen e.V. / PSZ Mariahilfstr. 16, 52062 Aachen 41 Rundum Fit Arbeitskreis Integration durch Sport 3 - Rechtliche Integration Abnahme der B1 Prüfungen als Voraussetzung der Einbürgerung 2 Abnahme der B1 Prüfungen als Volkshochschule Aachen Voraussetzung der Einbürgerung e.V. Einbürgerungstest 2 Einbürgerungstest Volkshochschule Aachen e.V. Sprache und Elternbildung 2 Rucksack Grundschule RAA Stadt Aachen frühkindliche Entwicklung insgesamt mit Fokus auf Sprache 2 Griffbereit RAA Stadt Aachen Integrationskurs 2 Vermittlung von Integrationskursen (Sprach- und Orientierungskurse) Ausländeramt StädteRegion Aachen Sprache und Elternbildung 2 Rucksack Kita RAA Stadt Aachen 1 Zusätzliche Sprachförderung für Seiteneinsteiger im Grundschulbereich RAA Stadt Aachen ABLA-Projekt Eurotürk e.V. 4 - Sprache Sprachförderung für Zugezogene 42 1 Umsetzung des Sprachförderkonzeptes KONLAB (Konstanzer Stadtverwaltung Aachen, Labor) A41, seit Mai 08: FB 45 1 TANDEMSprachaustauschprogramm 2 Niederschwellige Deutschförderung und Alltagsorientierung für zugewanderte Frauen Fachdienst für Integration und Migration des Regionalen Caritasverbandes Caritasverband für die Regionen Aachen-Stadt und Aachen-Land e.V., Fachdienst für Integration und Migration 2 JutE Jugend trifft Erfahrung Caritasverband Aachen und Verein zur Förderung des Ehrenamts Sprach- und Orientierungskurse 2 Durchführung von Integrationskursen nach dem Aufenthaltsge- Volkshochschule Aachen setz e.V. Alphabetisierungs- und Deutschkurse für Mütter mit Kindern unter 2 Jahre, im Anschluss soll Teilnahme an Integrationskurs erfolgen 1 Niederschwellige Kurse für junge Volkshochschule Aachen Frauen und Mütter e.V. 2 Sprach- und IntegrationsmittlerInnen Pool der Stadt Aachen Pädagogisches Zentrum Aachen e.V. (PäZ), Integrationsagentur 3 AFRI Preuswald Christliche Internationale Liga Aachen e.V. Vermittlung von Integrationskursen (Sprach- und Orientierungskurse) Ausländeramt StädteRegion Aachen Projekt "Migelo" Phoenix-Köln e.V. Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern, um Sprachkompetenz von Kindern besser fördern zu können Tandem-Sprachaustausch Vorwiegend Sprachförderung, aber auch Infovermittlung zum Lebensalltag in Deutschland Unterstützung von Grundschulkindern, u.a. bzgl. Sprache Pool von Sprach- und Integrationsmittlern 5 - Bildung schulische Förderung Kompetenzförderung russischsprachiger Eltern zur Verbesserung des Erwerbspotentials 1 43 pädagogische Fachkräfte auf Tätigkeit in Einwanderungsgesellschaft vorbereiten & Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Zuwanderungsgeschichte 1 Chancen der Vielfalt nutzen lernen - Modellprojekt RAA Stadt Aachen pädagogische Fachkräfte auf Tätigkeit in Einwanderungsgesellschaft vorbereiten 1 Interkulturelle Fortbildungen RAA Stadt Aachen interkulturelle Fortbildungen für Mitarbeitende der Stadt Aachen 1 Interkulturelle Fortbildungen RAA Stadt Aachen / Personalamt der Stadt Aachen Integrationsprojekt "Ich und meine neue Heimat - Identität und Integration" DRK KV Städteregion Aachen e.V. JutE Jugend trifft Erfahrung Caritasverband Aachen und Verein zur Förderung des Ehrenamts Übungsleiterausbildungen Arbeitskreis Integration durch Sport / Stadt Sport Bund / Fußballkreis Aachen mobile Ausstellung an Schulen zum Thema Migration und Integration in Aachen seit 1945 1 Auseinandersetzung mit Geschichte schwarzer Menschen in Deutschland 1 sechs junge Menschen und ihr Lebensweg werden porträtiert 2 Kolonialgeschichte Aachens 2 Ausstellung: Bewegung - Migration in Aachen seit 1945 Unterstützungsgruppe / Empowermentgruppe für Kinder und Jugendliche mit afrikanischer Herkunft Interkulturelle Geschichtswerkstatt "Genau wie Du" Geschichte(n) in Vielfalt, Kolonialwarenhandel in Aachen, auf den Spuren Aachener Kolonialgeschichte Volkshochschule Aachen, Produkt Gesellschaft, Politik und Geschichte Pädagogische Zentrum Aachen e.V. Pädagogisches Zentrum Aachen e.V. (PäZ), Fachbereich Gleichbehandlungsbüro Pädagogisches Zentrum Aachen, Integrationsstelle für Zuwanderer und ihre Familien Pädagogisches Zentrum Aachen, VHS Aachen, Prof. Dr. Bechhaus-Gerst 44 2 "Die Würde des Menschen ist unantastbar - Menschen im Widerstand" Pädagogisches Zentrum Aachen, Integrationsstelle für Zuwanderer und ihre Familien Jugendliche für Probleme interkultureller Teamarbeit sensibilisieren 1 Interkulturelles Training mit jungen Migranten Jugendmigrationsdienst der Caritas Aachen Stärkung von Kompetenzen, Fähigkeiten, Selbstwertgefühl; Förderung Ehrenamt; Heranführung an Bildungs- und Freizeitangebote 2 "Migrantinnen haben Kraft" - ein Tandemprojekt mit MSO DRK KV Städteregion Aachen e.V. Durch Medium Film Auseinandersetzung mit Themen wie Gewalt, Stereotype, Diskriminierung, Toleranz etc, für Schüler 1 Filmprojekt: Next Generation Triff deine Entscheidung Jugendmigrationsdienst der Caritas Aachen Bildungsferne Familien mit Mihi erreichen, Sprachförderung für Kinder, Integration für Mütter 3 ABLA-Projekt Eurotürk e.V. Seminarreihe zu Erziehungsfragen 1 Elterndiplom RAA Stadt Aachen Bildungsprojekt für Kinder: "Weltanschauung und Religion" Integratives Familienzentrum CLARA FEY Vorstellung Migrantinnen und Migranten afrikanischer Herkunft, die sich seit der Kolonialzeit - gegen Faschismus und Rassismus zur Wehr gesetzt haben 6 - Arbeitsmarkt und berufliche Ausbildung Hilfe bei Berufsorientierung, praktische Erfahrung im kreativen Handwerk 2 Projekt "Kreativ im Job" im Rahmen "Stärken vor Ort" Low-tec gGmbH Integrationsprozess in den 1. Arbeitsmarkt unterstützen 2 MAST - Migrantinnen Arbeit im Stadtteil Regionaler Caritasverband Aachen 1 Berufsbegleitende Qualifizierungsmaßnahme "Sprach- und Integrationsmittler" Pädagogisches Zentrum Aachen e.V. (Berufsbegleitende) Qualifizierungsmaßnahme als Sprach- und Integrationsmittler 45 berufliche Integration von Migrantinnen und Migranten in qualifikationsadäquate Berschäftigung; zusätzlich: Vorurteile abbauen durch öffentlichkeitswirksame Aktivitäten Erwerb und Verbesserung der individuellen Beschäftigungsfähigkeit von jungen Erwachsenen am Übergang Schule/Beruf 1 BIRKE - Berufliche Integration durch Ressourcen- und Kompetenzerschließung von Migranten low-tec gemeinnützige B & Q GmbH und Wirtschaftsförderung der Stadt Aachen, VHS Aachen 1 Lebens- und erwerbsbezogene Weiterbildung Volkshochschule Aachen e.V. Bildungserstberatung Stadt Aachen, Fachbereich Soziales und Integration, Stabsstelle Integration Muttersprachliches Informationsmaterial für Senioren/Innen FB 50/120 7 - Wohnen / Planen 8 - Kultur 2 Integrationsprojekt "Ich und meine neue Heimat - Identität und Integration" Ausstellung zum Thema: Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs auf die Dritte Welt 1 "Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg" (Wanderausstellung zum Thema) Clownworkshop, Thema: Fremdsein und Anderssein 1 Clownworkshop verschiedene kulturelle und Kreativ- und Bildungsangebote für ältere Menschen "Genau wie Du" Geschichte(n) in Vielfalt, Kolonialwarenhandel in Aachen, auf den Spuren Aachener Kolonialgeschichte DRK KV Städteregion Aachen e.V. Pädagogisches Zentrum Aachen, Integrationsstelle für Zuwanderer und ihre Familien Jugendmigrationsdienst der Caritas Aachen Pädagogisches Zentrum Aachen, Integrationsstelle für Zuwanderer und ihre Familien Pädagogisches Zentrum Aachen, VHS Aachen, Prof. Dr. Bechhaus-Gerst 46 "Die Würde des Menschen ist unantastbar - Menschen im Widerstand" Pädagogisches Zentrum Aachen, Integrationsstelle für Zuwanderer und ihre Familien Jugendintegrationsprojekt "Modus - Migranten ohne Drogen und Sucht" DRK KV Städteregion Aachen e.V. Projekt "Kreativ im Job" im Rahmen "Stärken vor Ort" Low-tec gGmbH Power Dich Schlauer Arbeitskreis Integration durch Sport / FB Sport / Bezirksämter Übungsleiterausbildungen Arbeitskreis Integration durch Sport / Stadt Sport Bund / Fußballkreis Aachen 9 - Sport / Freizeit Ziel: Suchtprävention, Maßnahme /Mittel: Sportangebote Einrichtung von niederschwelligen, vereinsunabhängigen Sportangeboten Übungsleiterausbildungen, insbesondere Trainer/innen mit interkultureller Kompetenz wichtig als Multiplikatoren 1 1 2 Basketballturnier an Schulen 1 Streetbasketball Tour Arbeitskreis Integration durch Sport / Basketballverband NRW Jugendliche können an einem Segelflug teilnehmen 1 Integratives Jugendcamp Verein zur Förderung von integrativen Jugendcamps Fußball-Mädchen-AGs an Grundschulen 1 Mädchen mittendrin Arbeitskreis Integration durch Sport 6-wöchiger Kurs für Grundschulkinder mit Bewegungserziehung und Ernährungsberatung 2 Rundum Fit Arbeitskreis Integration durch Sport Sportangebote 1x die Woche zwischen 22 Uhr und 1 Uhr 1 Nachtaktiv in Walheim und Rothe Erde Arbeitskreis Integration durch Sport 47 Kinderförderverein Rothe Erde sozial benachteiligte Kinder können kostenlos Fußball spielen 1 Hand in Hand für Kinder integratives Wochenende für Mädchen, verschiedene Workshops werden angeboten 1 Ladies Weekend Kindergarten mit räumlicher und gerätebezogener Ausstattung und geschultem Personal 1 Einrichtung des Bewegungskindergartens St. Barbara Bewegungsunterricht in erster Schulstunde 1 Bewegte Schule Arbeitskreis Integration durch Sport Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen im Stadtteil Aachen-Rothe Erde Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen im Stadtteil Aachen-Rothe Erde Zugang von Migrantinnen und Migranten zum Vereinssport vermitteln und fördern u.a. 2 Einrichtung eines dauerhaften "Runden Tisches" Sport "Arbeitskreis Integration durch Sport" in Kooperation mit Fachbereich Sport Arbeitskreis für die Entwicklung von Projekten/Konzepten im Bereich Integration durch Sport 2 Einrichtung eines Arbeitskreises Integration durch Sport Fachbereich Sport 1 Tag der Integration, Verleihung des Förderpreises für Integration Arbeitskreis Integration durch Sport durch Sport 1 offene Treffs für ältere MigrantInnen Regionaler Caritasverband Aachen Jugendbüro Aachen-Ost Offene Tür Josefshaus (Kath. Pfarrgemeinde St. Josef und Fronleichnam) Förderpreis Integration durch Sport 10 - Partizipation / Gesellschaft Treff für ältere Migrantinnen und Migranten, mit Infos zu Gesundheit, Älterwerden, deutsche Kultur Jugendliche vertreten in der Öffentlichkeit Interessen und Belange der Jugendlichen im Aachener Ostviertel 1 Durchführung von Integrationskursen nach dem Aufenthaltsge- Volkshochschule Aachen setz e.V. 48 Abnahme der B1 Prüfungen als Volkshochschule Aachen Voraussetzung der Einbürgerung e.V. Einbürgerungstest 2 Einbürgerungstest Unterstützungsgruppe / Empowermentgruppe für Kinder und Jugendliche mit afrikanischer Herkunft Volkshochschule Aachen e.V. Pädagogische Zentrum Aachen e.V. Sprach- und IntegrationsmittlerInnen Pool der Stadt Aachen Pädagogisches Zentrum Aachen e.V. (PäZ), Integrationsagentur "Migrantinnen haben Kraft" - ein Tandemprojekt mit MSO DRK KV Städteregion Aachen e.V. MBE - Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer DRK KV Städteregion Aachen e.V. Rucksack Grundschule RAA Stadt Aachen AFRI Preuswald Christliche Internationale Liga Aachen e.V. 11 - Elternbildung / Elternberatung / Elternarbeit Griffbereit Gesund gefrühstückt lernt es sich leichter RAA Stadt Aachen Verein zur Förderung der Kinder und Jugendlichen im Stadtteil Aachen, RotheErde e.V. 49 Rucksack Kita RAA Stadt Aachen Bildungsferne Familien mit Mihi erreichen, Sprachförderung für Kinder, Integration für Mütter ABLA-Projekt Eurotürk e.V. Seminarreihe zu Erziehungsfragen Elterndiplom RAA Stadt Aachen Müttercafé Aachen-Ost Kinderschutzbund Aachen e.V. SprInt Pool Aachen Transfer Pädagogische Zentrum Aachen e.V. 12 - Struktur SprInt Pool Aachen als Teil eines bundesweiten Netzwerks mit dem Ziel professionelle Vermittlungszentralen einzurichten und Sprach- und Integrationsmittlung als anerkanntes Berufsbild zu etablieren 1 Integrationsstelle 1 2 Integrationsstelle für Zuwanderer Pädagogische Zentrum Aaund Ihre Familie (IZ) chen e.V. Büro der Regionaldekane, Tag der Integration, Dialog der Bistum Aachen und der KaReligionen, Netzwerk Asyl, save tholikenrat der Region Aachen Stadt in Kooperation me Kampagne, Arbeitsgemeinschaft Neubau Yunus Emre Mo- mit der Stabstelle Integration schee und anderen Partnern Beschwerde- und Beratungsstelle für Thematik Diskriminierung und Rassismus 1 Das Gleichbehandlungsbüro Aachen - Integrationsagentur mit Pädagogische Zentrum Aaspezieller Servicefunktion chen e.V. Integrationsagentur - Probleme/Chancen von Migrantinnen und Migranten erkennen und nach Lösungen und Unterstützung suchen 1 Integrationsagentur NRW DRK KV Städteregion Aachen e.V. 50 Zugang von Migrantinnen und Migranten zum Vereinssport vermitteln und fördern u.a. Arbeitskreis für die Entwicklung von Projekten/Konzepten im Bereich Integration durch Sport Koordination soziale Arbeit im Quartier, Konzeptentwicklung 2 Einrichtung eines dauerhaften "Runden Tisches" Sport "Arbeitskreis Integration durch Sport" in Kooperation mit Fachbereich Sport 2 Einrichtung eines Arbeitskreises Integration durch Sport Fachbereich Sport 1 Stadtteilkonferenz Preuswald FB 50/020 (Anfangsphase); später: Sprecher der Stadtteilkonferenzen 1 Dialog der Religionen der Stadt Aachen Stabstelle Integration 2 Bildungsprojekt für Kinder: "Weltanschauung und Religion" 13 - Religion Projektwoche: Kinder lernen über drei Weltreligionen, inklusive Ausflüge, landestypische Speisen etc. Tag der Integration, Dialog der Religionen, Netzwerk Asyl, save me Kampagne, Arbeitsgemeinschaft Neubau Yunus Emre Moschee Integratives Familienzentrum CLARA FEY Büro der Regionaldekane, Bistum Aachen und der Katholikenrat der Region Aachen Stadt in Kooperation mit der Stabstelle Integration und anderen Partnern 51 6.2 Mitwirkende an den Arbeitsgruppentreffen und rückgemeldete Projekte und Maßnahmen Allen Mitwirkenden, die an den Arbeitsgruppentreffen teilgenommen haben und/oder Rückmeldungen zu Projekten und Maßnahmen geschickt haben, wird an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich gedankt: Teilnehmende an Arbeitsgruppen: Frau Bolla-Bong, Pädagogisches Zentrum Aachen (PÄZ); Frau Brammertz, B.C. Rhenania 08 Rothe Erde, für den AAK Integration durch Sport; Frau Brinker, Jobcenter Aachen; Herr Bruders, Caritas-Verband für die Regionen Aachen-Stadt und Aachen-Land; Herr Bücken, Leitstelle „Älter werden in Aachen“ und „Menschen mit Behinderungen“; Frau van den Busch, Fachbereich Wirtschaft und Arbeit; Frau Eickholt-Schippers, Sachkundige Bürgerin der Grünen Fraktion Aachen; Herr Emonts, Fachbereich Soziales und Integration; Herr Dr. Engels, ISG Köln; Herr Ernst, Fachbereich Kinder, Jugend, Schule; Herr Gluth, Grüne Fraktion Aachen; Herr Grabo, Polizei Aachen; Frau Hartmann, Stabsstelle Integration; Frau Hildebrandt, Stabsstelle Integration; Herr Jansen, VHS Aachen, Vertreter des Netzwerks Integration; Herr Karacak, Sprachenkademie; Frau Keßler-Wiertz, Werkstatt der Kulturen; Frau Kreutzer, Stabsstelle Integration; Frau Dr. Köller ISG Köln; Herr Körfer, Fachbereich Wohnen; Herr Dr. Köster, Stabsstelle Sozialplanung; Herr Kutzera, Ausländeramt; Herr Lehmkuhl, Agentur für Arbeit Aachen; Herr Leymann, Fachbereich Sport; Frau Marotzke ISG Köln; Frau MehringYavuz, sachkundige Bürgerin der FDP-Fraktion Aachen; Frau Micic, ISG Köln; Herr Müller, Kulturbetrieb der Stadt Aachen; Herr Nagel, Alexianerkrankenhaus; Frau Palm, Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen im Stadtteil Aachen-Rothe Erde; Herr Ogül, Asta RWTH Aachen; Herr Pitz, Polizeipräsidium Aachen; Frau Prömpler, Fachbereich Sport; Frau Savelsbergh, Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen im Stadtteil Aachen-Rothe Erde; Herr Schovenberg, Fachbereich Wohnen; Herr Schröder, Fachbereich Kinder, Jugend, Schule; Herr Stirnberg, Dekra-Akademie Aachen; Frau Stickelmann-Klein, Sozialdienst katholischer Frauen; Herr Suchotzki, AAK Integration durch Sport; Frau Dr. TrostBrinkhues, Gesundheitsamt; Frau Weigand, Caritas Aachen; Herr Wirtz, IHK Aachen; Herr Zimmermann, Fachbereich Personal und Organisation Rückgemeldete Projekte: ABLA-Projekt, Eurotürk e.V.; Abnahme der B1 Prüfungen als Voraussetzung der Einbürgerung, Volkshochschule Aachen e.V.; AFRI Preuswald, Christliche Internationale Liga Aachen e.V.; Arbeitskreis "kultursensible Begleitung" im Palliativen Netzwerk in der Städteregion Aachen, Vertreter Palliativnetzwerk Aachen; Ausstellung: Bewegung - Migration in Aachen seit 1945, Volkshochschule Aachen, Produkt Gesellschaft, Politik und Geschichte; Berufsbegleitende Qualifizierungsmaßnahme "Sprach- und Integrationsmittler", Pädagogisches Zentrum Aachen e.V.; Bewegte Schule, Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen im Stadtteil Aachen-Rothe Erde; Bildungserstberatung, Stadt Aachen, Fachbereich Soziales und Integration, Stabsstelle Integration; Bildungsprojekt für Kinder: "Weltanschauung und Religion", Integratives Familienzentrum CLARA FEY; Bildungsprojekt für Kinder: "Weltanschauung und Religion", Integratives Familienzentrum CLARA FEY; BIRKE - Berufliche Integration durch Ressourcen- und Kompetenzerschließung von Migranten, low-tec gemeinnützige B & Q GmbH und Wirtschaftsförderung der Stadt Aachen, VHS Aachen; Chancen der Vielfalt nutzen lernen - Modellprojekt, RAA Stadt Aachen; Clownworkshop, Jugendmigrationsdienst der Caritas Aachen; Das Gleichbehandlungsbüro Aachen - Integrationsagentur mit spezieller Servicefunktion, Pädagogische Zentrum Aachen e.V.; Dezernat für Internationale Hochschulbeziehungen , RWTH Aachen; Dialog der Religionen der Stadt Aachen, Stabstelle Integration; Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg (Wanderausstellung zum Thema), Pädagogisches Zentrum Aachen, Integrationsstelle für Zuwanderer und ihre Familien; Die Würde des Menschen ist unantastbar - Menschen im Widerstand, Pädagogisches Zentrum Aachen, Integrationsstelle für Zuwanderer und ihre Familien; Durchführung von Integrationskursen nach dem Aufenthaltsgesetz, Volkshochschule Aachen e.V.; Einbürgerungstest, Volkshochschule Aachen e.V.; Einrichtung des Bewegungskindergartens St. Barbara, Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen im Stadtteil Aachen-Rothe Erde; Einrichtung eines Arbeitskreises Integration durch 52 Sport, Fachbereich Sport; Einrichtung eines dauerhaften "Runden Tisches" Sport, "Arbeitskreis Integration durch Sport" in Kooperation mit Fachbereich Sport; Elterndiplom, RAA Stadt Aachen; Experten fürs Leben unterstützen junge Menschen, Jugendmigrationsdienst der Caritas Aachen; Filmprojekt: Next Generation - Triff deine Entscheidung, Jugendmigrationsdienst der Caritas Aachen; Freitagstreff, Regionaler Caritasverband Aachen; Genau wie Du, Pädagogisches Zentrum Aachen, Integrationsstelle für Zuwanderer und ihre Familien; Geschichte(n) in Vielfalt, Kolonialwarenhandel in Aachen, auf den Spuren Aachener Kolonialgeschichte, Pädagogisches Zentrum Aachen, VHS Aachen, Prof. Dr. Bechhaus-Gerst; Gesund gefrühstückt lernt es sich leichter, Verein zur Förderung der Kinder und Jugendlichen im Stadtteil Aachen, Rothe-Erde e.V.; Griffbereit, RAA Stadt Aachen; Hand in Hand für Kinder, Kinderförderverein Rothe Erde; Integrationsagentur NRW, DRK KV Städteregion Aachen e.V.; Integrationsprojekt "Ich und meine neue Heimat - Identität und Integration", DRK KV Städteregion Aachen e.V.; Integrationsstelle für Zuwanderer und Ihre Familie (IZ), Pädagogische Zentrum Aachen e.V.; Integratives Jugendcamp, Verein zur Förderung von integrativen Jugendcamps; Interkulturelle Fortbildungen, RAA Stadt Aachen / Personalamt der Stadt Aachen; Interkulturelle Geschichtswerkstatt, Pädagogisches Zentrum Aachen e.V. (PäZ), Fachbereich Gleichbehandlungsbüro; Interkulturelles Frauencafé, Regionaler Caritasverband Aachen; Interkulturelles Training mit jungen Migranten, Jugendmigrationsdienst der Caritas Aachen; Jugendbüro Aachen-Ost, Offene Tür Josefshaus (Kath. Pfarrgemeinde St. Josef und Fronleichnam); Jugendintegrationsprojekt "Modus - Migranten ohne Drogen und Sucht", DRK KV Städteregion Aachen e.V.; JutE Jugend trifft Erfahrung, Caritasverband Aachen und Verein zur Förderung des Ehrenamts; Ladies Weekend, Arbeitskreis Integration durch Sport; Lebens- und erwerbsbezogene Weiterbildung, Volkshochschule Aachen e.V.; Mädchen mittendrin, Arbeitskreis Integration durch Sport; MAST - Migrantinnen Arbeit im Stadtteil, Regionaler Caritasverband Aachen; MBE - Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer, DRK KV Städteregion Aachen e.V.; Migrantinnen haben Kraft - ein Tandemprojekt mit MSO, DRK KV Städteregion Aachen e.V.; Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE), Pädagogische Zentrum Aachen e.V.; Müttercafé Aachen-Ost, Kinderschutzbund Aachen e.V.; Muttersprachliches Informationsmaterial für Senioren/Innen, FB 50/120; Nachtaktiv in Walheim und Rothe Erde, Arbeitskreis Integration durch Sport; Niederschwellige Deutschförderung und Alltagsorientierung für zugewanderte Frauen, Caritasverband für die Regionen Aachen-Stadt und Aachen-Land e.V., Fachdienst für Integration und Migration; Niederschwellige Kurse für junge Frauen und Mütter, Volkshochschule Aachen e.V.; offene Treffs für ältere MigrantInnen, Regionaler Caritasverband Aachen; Power Dich Schlauer, Arbeitskreis Integration durch Sport / FB Sport / Bezirksämter; Projekt "Kreativ im Job" im Rahmen "Stärken vor Ort", Low-tec gGmbH; Projekt "Migelo", Phoenix-Köln e.V.; Rucksack Grundschule, RAA Stadt Aachen; Rucksack Kita, RAA Stadt Aachen; Rundum Fit, Arbeitskreis Integration durch Sport; Sprach- und IntegrationsmittlerInnen Pool der Stadt Aachen, Pädagogisches Zentrum Aachen e.V. (PäZ), Integrationsagentur; SprInt Pool Aachen Transfer, Pädagogische Zentrum Aachen e.V.; Stadtteilkonferenz Preuswald, FB 50/020 (Anfangsphase); später: Sprecher der Stadtteilkonferenzen; Stärkung der Selbsthilfe von MigrantInnen im Rahmen kommunaler Strukturen, Pädagogisches Zentrum Aachen, Integrationsstelle für Zuwanderer und ihre Familien; stationäre und ambulante psychiatrische Behandlung von Menschen mit Migrationshintergrund, Alexianer Aachen GmbH (Krankenhaus); Streetbasketball Tour, Arbeitskreis Integration durch Sport / Basketballverband NRW; Tag der Integration, Dialog der Religionen, Netzwerk Asyl, save me Kampagne, Arbeitsgemeinschaft Neubau Yunus Emre Moschee, Büro der Regionaldekane, Bistum Aachen und der Katholikenrat der Region Aachen Stadt in Kooperation mit der Stabstelle Integration und anderen Partnern; Tag der Integration, Verleihung des Förderpreises für Integration durch Sport, Arbeitskreis Integration durch Sport; TANDEM-Sprachaustauschprogramm, Fachdienst für Integration und Migration des Regionalen Caritasverbandes; Übungsleiterausbildungen, Arbeitskreis Integration durch Sport / Stadt Sport Bund / Fußballkreis Aachen; Umsetzung des Sprachförderkonzeptes KONLAB (Konstanzer Labor), Stadtverwaltung Aachen, A41, seit Mai 08: FB 45; Unterstützungsgruppe / Empowermentgruppe für Kinder und Jugendliche mit afrikanischer Herkunft, Pädagogische Zentrum Aachen e.V.; Vermittlung von Integrationskursen (Sprach- und Orientierungskurse), Ausländeramt StädteRegion Aachen; Zusätzliche Sprachförderung für Seiteneinsteiger im Grundschulbereich, RAA Stadt Aachen; Psychosoziales Zentrum Aachen e.V. 53 6.3 Migrantenselbstorganisationen in Aachen (Quelle: Stabsstelle Integration, Aachen 2012)16 Institution Afghanischer Kulturverein e.V.; Afrikanischer Elternverein in Aachen, e.V.; Afrikanischer Verein in Aachen e.V.; Afrikanische Studenten Union(ASU), c/o AstA; Afrikanische und Karibische Musik e.V.; I.S.V. Aachen; Muntu Afrika e.V.; Bundesverband ausländischer Studierender (BAS) AstA Uni Trier; AfrikaForum e.V.; Kultur Bisengo e.V.Ghana; NBSE- Nationale Gesellschaft der Schwarzen Ingenieure; West Afrika Initiative; Subsahara Akademie; Christliche Internationale Liga Aachen e. V.; Albanischer Studentenverein in Aachen, Association of Albanian Students; Ax-o e.V.; Alevitisches Kulturzentrum Aachen e.V.; Am Horn von Afrika; Birhan e.V. Verein der Äthiopier und Freunde; Bosnischer Kulturvereine.V.; Islamische Gemeinschaft Bosnien-Herzegowina e.V.; Organisation der bras. Studierenden u.Wissensch. i.Deutschl., AC, OPEBA-AC; Verband der chinesischen Wissensch. U. Studenten, AC, VCWSA; Adam Schall Gesellschaft f. Deutsch-chin. Zus.arb. e.V.; Eritreischer Verein; Brong-Ahafo Union Aachen; Deutsch-Griech. Gesellschaft Aachen e.V.; Epirotischer Verein Aachen u. Umgebung e.V.; Griechische Gemeinde Aachen u. Umgebung e.V.; Griechischer Kulturverein Aachen u. Umgebung e.V.; Griech. Rentnergruppe vom Diakonischen Werk; Pontischer Verein "Panagia Soumela" Aachen u. Umgebung e.V.; Sereischer Verein Aachen u. Umgebung e.V.; Griech. Orthodoxe Kirchengem. c/o Verein griech. Eltern u. Erzieh.berechtigter i. AC; Amra Association Manu-River De Aachen; Association DES RESSORTISSANTS DE AACHEN AREA; Deutsch-Indische Gesellschaft e.V.; Disha e.V. Aachen-DeutschIndische Soziale u. Humanitäre Aktivitäten; Förderverein Sani-Zanskar e.V.; Association of Indian Students (AISA) RWTH Aachen; Association of Indian Students (AISA) RWTH Aachen; AK Indonesien c/c Eine Welt Forum; Information f. Indonesische Studenten (IIS) c/o Eine welt Forum; Perhimpunan Peljar Indonesia di Jerman cab. Aachen PPI Jerman e.V.; DIG Deutsch Israelische Gesellschaft Aachen e.V.; Italienische Rentnergruppe Centro Italiano; Iranisches Kulturzentrum Rahaward e.V.; Deutsch Iranisches Forum e.V.; Iran-Schule Aachen e.V.; Islamischer Verein Kunst e.V.; Association des Camerounais D'Aix-la-Chapelle ACA e.V.; Deutsch-Kamerunisches Forum D-KF e.V. c/o TraV; KAMerunian Association in AaChen (KAMAAC); SDF Germany e.V. (Kamerun); Kolumbianische Studierendenvereinigung c/o Aachen; Baptistengemeinde Maranatha; Novisi; Pro Kongo ya lobi e.V.; Christlliche Internat. Liga Aachen e.V. Kongo Gospel Chor; FAES e.V.; Koreanische Kirchengemeinde Yehyang Aachen; Koreanische Studentenvereinigung KSV ; Kroatische Katholische Mission; FC Cro Sokoli Aachen e.V.; Gemeinde der Kurden aus Syrien e.V.; Kurdisches Volkshaus Aachen e.V.; Kurdisches Volkshaus, Verband d. Studierenden aus Kurdistan; HEVI e.V. Aachen; Kurdischer Studentenverein; YXK-Verband der Studierenden; Studentenvereinigung aus Kurdistan (YXK); Club Latino, Lateinamerikanischer Hochschulverein Aachen; Akademischer Verein d'Letzeburger; CONGRESS Mondial des citoyens d'origine marocaisse; MFV Deutschland Marokk. Frauenvereinigung e.V. U. d. Femmes Marocaines; MWSV Marokkanischer Wissenschaftlicher Studierendenverein Aachen; "Mexas" Mexikanische Aachener Studierende; Mongolischer Studentenverein in Aachen (MoStA); Living Water Foundation e.V.; 16 Eine aktuelle Liste kann im Kommunalen Integrationszentrum der Stadt Aachen angefragt werden. 54 Moden e.V.Movement for a democratic Nigeria; PSA PakistanStudent Association Aachen; PSA RWTH Aachen; Polregio; Centro Recreativo e Cultural; Deutsch Rumänischer Freundschaftsverein e.V.; Mosaik e.V.; Verein Rodina e.V. Aachen; Serbische Kulturvereinigung; Serbischer Tanzverein; Singapore Students Association Deutschland; Roma Union Grenzland e.V.; Horseed e.V.; Spanischer Kulturverein e.V.; Spanische Rentnergruppe "Los Amiguetes" c/o Spanische Gemeinde; Spanischer Elternverein e.V.; Taiwanesische Studentenvereinigung Aachen; Taiwanesische Studentenvereinigung Aachen; GATS Gemeinschaft der Aachener Thailändischen Studierenden; Tibetischer Verein; Togoisch ATOD e. V.; A.T.E.D.C. e.V. ; ATOD (Association Togolaise pour les Orphelins et Déshérités); ARBALO e.V. i. d. BRD, Verein der Kotolys aus Togo; Kezebidi e.V. c/o ARBALO e.V.; Kulturverein Aachen-Prag e.V.; Akademischer Kulturverein zu Aachen e.V.; Cati Kalem; Türk. Integrations-u. Bildungsverein Aachen (TIBA e.V.); DITIB Aachen, Türkisch Islamische Gemeinde e.V.; Eurotürk-Deutsch-Türkische Gesellschaft e.V.; Türkischer Elternverband Aachen e. V.; Türkisches Zentrum Aachen e.V.; Ungarisch-Deutscher Freundeskreis; Deutsch Vietnamesischer Freundeskreis e.V.; Hochschulgruppe des DeutschVietn. Freundeskreises e.V.; Vo Dao Viet Nam; Aachen Student Platform for Social Awarness and Leadership Competence AixSpace; Aachener Studentenplattform e.V.; AEGEE-Aachene.V.; IZA Bilal Moschee, IMSU e.V. muslimischer Studentenverein in Aachen; Islamische Jugend Aachen e.V., Prof. Pirlet Str. 20; Islamische Jugend Aachen e.V., Prof. Pirlet Str. 21; Arbeitskreis Flüchtlingshilfe Würselen; Kurdische Iraker; Schülernavi; Hand in Hand für Aachen; Help e.V.; Incas; Internationaler Sportvereine.V. Aachen; inuba e.V. 55 Impressum Herausgeber ISG Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik GmbH Barbarossaplatz 2 • D-50674 Köln • Tel. +49 (0) 221-23 54 73 • Telefax +49 (0) 221-21 52 67 Amtsgericht Köln HRB 61917 • Geschäftsführer: Dr. Dietrich Engels, Dr. Michael Fertig www.isg.institut.de Stand: 09.12.2013 Bildnachweis Titelseite: Stadt Aachen, Kommunales Integrationszentrum • E-Mail: info@isg-institut.de 56