Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
123281.pdf
Größe
79 kB
Erstellt
22.11.13, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 21:32
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
Beteiligte Dienststelle/n:
Dezernat III
Fachbereich Presse und Marketing
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 61/1031/WP16
öffentlich
22.11.2013
FB 61/80
Baustelleninformationssystem
Bericht über die Einführung eines datenbankgestützten
Bearbeitungsverfahrens für Arbeitsstellen im Straßenraum und die
Entwicklung einer Informationsplattform im Internet
Beratungsfolge:
TOP:__6
Datum
Gremium
Kompetenz
12.12.2013
11.02.2014
MA
BAASt
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Der Mobilitätsausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Einführung des
Baustelleninformationssystems und des zugrundeliegenden Bearbeitungsverfahrens zur Kenntnis.
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Ausdruck vom: 16.08.2018
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Erläuterungen:
Der Mobilitätsausschuss wurde in seiner Sitzung am 02.02.2012 erstmals darüber unterrichtet, dass
die Verwaltung Ende 2011 ein Projekt zum Aufbau eines „Baustellenmanagement- und
/–informationssystems“ begonnen hat. Ziel war es, Baumaßnahmen mit Auswirkungen auf den
Straßenverkehr besser zu koordinieren und ein Informationsangebot für die Öffentlichkeit zu schaffen.
Die Verwaltung hat dem Ausschuss in der Sitzung am 15.11.2012 einen Zwischenbericht gegeben.
Zu einem frühen Zeitpunkt wurde klar, dass die interne Bearbeitung des Genehmigungsverfahrens
und die externe Präsentation der für Bürgerinnen und Bürger relevanten Informationen soweit wie
möglich automatisch verknüpft werden sollten.
Internes Bearbeitungssystem
Als Basis für dieses System musste deshalb zunächst ein datenbankgestütztes
Bearbeitungsverfahren eingeführt werden, das den individuellen Anforderungen der Stadt Aachen
entspricht. In der zuständigen Fachabteilung des Fachbereichs Stadtentwicklung und
Verkehrsanlagen war bereits eine Fachanwendung zur Bearbeitung von Sondernutzungen im Einsatz.
Dieses Fachverfahren musste jedoch um weitere Module für die Bearbeitung von
straßenverkehrsrechtlichen Anordnungen und Genehmigungen erweitert werden. Der
Entwicklungsprozess dafür war komplexer als ursprünglich angenommen und hat daher einen
längeren Zeitraum in Anspruch genommen. Außerdem führten personelle Engpässe in der
Fachabteilung zu Verzögerungen.
Zwischenzeitlich konnte die Einführung des Verfahrens erfolgreich umgesetzt werden. In diesem
Zusammenhang wurde die Zuständigkeit auf zwei Stellen (Stadtbetrieb und FB 61/80) reduziert. Seit
Anfang Oktober diesen Jahres ist das Programm mit Modulen zur verkehrsrechtlichen Bearbeitung
von Arbeitsstellen, Veranstaltungen und Ausnahmegenehmigungen im Echtbetrieb und funktioniert
nun fehlerfrei. Bis jetzt sind schon ca. 750 Verkehrsanordnungen für Arbeitsstellen im Straßenraum
damit erstellt worden. Hinzu kommen noch weitere Erlaubnisse für Sondernutzungen und
Veranstaltungen, die auch innerhalb derselben Datenbank bearbeitet und verwaltet werden. Ein
weiterer Vorteil des neuen Programms ist die effizientere Verknüpfung mit der Gebührenfestsetzung
und -abrechnung.
Das datenbankgestützte System gewährt den damit arbeitenden Personen einen Überblick über alle
Maßnahmen im Straßenraum des Stadtgebiets. Es berücksichtigt zudem Such- und
Auswertungsfunktionen, was zum Beispiel die Beantwortung von Anfragen erleichtert. Außerdem
erkennt das Verfahren Konfliktpotentiale und gibt dazu Warnmeldungen. Insofern und durch die
Bündelung der Genehmigungsverfahren lässt sich die Koordinierung verbessern. Nur dort werden
Anordnungen für Baustellen getroffen.
Baustelleninformationssystem
Der zweite Schritt des Projekts besteht in der Übertragung ausgewählter Daten von dem System in
das Intranet (GIS Aachen) und das Internet (Baustelleninformationssystem). Die Daten
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verkehrsrelevanter Arbeitsstellen werden in das Internet übertragen und können über die städtische
Internetseite (www.aachen.de) von der Öffentlichkeit mit allen gängigen Browsern tagesaktuell
abgerufen werden.
Bei der Konzeption des Baustellen-Informationssystems stand der Service-Gedanke für Bürgerinnen
und Bürger im Vordergrund. Baumaßnahmen, die für Behinderungen im Straßenraum sorgen, lösen
einen großen Informationsbedarf aus. Mit dem System werden die wesentlichen und häufigsten
Fragen der Bürger schnell und übersichtlich beantwortet: Wer ist Auslöser der Maßnahme, für
welchen Zeitraum ist sie veranschlagt und welche Arbeiten werden durchgeführt. Gleichzeitig werden
im Rahmen des Datenschutzes Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme mit Bauherren und Baufirmen
angegeben.
Im Baustelleninformationssystem werden sämtliche Maßnahmen verschiedener Verursacher
dargestellt, die durch die Stadt Aachen genehmigt wurden und voraussichtlich zu
Verkehrsbehinderungen führen (z.B. Baustellen im Straßenbau, Baustellen im Hochbau mit Nutzung
des öffentlichen Verkehrsraums, größere Veranstaltungen). Diese Daten werden bereits durch die
Abteilung Straßenverkehr und Sondernutzungen im Fachbereich Stadtentwicklung und
Verkehrsanlagen oder den Aachener Stadtbetrieb mit der Erstellung der Verkehrsanordnung erfasst.
Weitere inhaltliche Informationen werden durch den Fachbereich Presse und Marketing zur Verfügung
gestellt und ergänzt, zum Beispiel zur Planung des Projektes. Dadurch wird eine hohe Zahl von
Baustellen und anderen Verkehrsbehinderungen in das System eingespeist. Auch kurzfristige, nur
mehrere Stunden andauernde Kranarbeiten, die Sperrung eines Gehwegs durch Kabelverlegung für
ein IT-Unternehmen oder ein Straßenfest sind für jeden Bürger sichtbar – häufig schon mehrere Tage
im Voraus. Damit entfallen aufwändige Recherchen für die unmittelbar Betroffenen.
Die Auswahl des Betrachtungszeitraumes ist wählbar: Baustellen, die heute aktuell sind, Baustellen im
Zeitraum von einer Woche, von drei Monaten oder Maßnahmen, die in den letzten sieben Tagen
abgeschlossen worden sind. Dieser letzte Punkt berücksichtigt, dass es in der Praxis gelegentlich zur
Überschreitung der in der Verkehrsanordnung genehmigten Bauzeit kommen kann. Daher sind die
Maßnahmen noch eine Woche im System sichtbar, weil sie andernfalls automatisch nach Ablauf des
in der Verkehrsanordnung festgelegten Bauzeitenendes verschwinden würden. In der Voreinstellung
werden sämtliche Baustellen und Ereignisse angezeigt, die heute und in einem Zeitraum von einer
Woche aktuell sind.
Bei den Baustelleninformationsportalen anderer Städte – zum Beispiel Köln oder Koblenz – werden
die Daten häufig separat erfasst und für eine öffentliche Darstellung freigeschaltet. Durch dieses
aufwändigere, personalintensive Verfahren und durch den Umstand, dass teilweise nur größere
Baustellen auf Straßen mit einer hohen Verkehrsbelastung (z.B. 25.000 Fahrzeuge/Tag)
aufgenommen werden, erscheint die Zahl der Baustellen dort geringer. In Aachen wurde bewusst ein
anderer Ansatz gewählt. Unterschiedliche Symbole (z.B. Gefahrstelle, Achtung Baustelle bzw.
Durchfahrverbot) kennzeichnen Baustellen nach Art und Maß ihrer Verkehrsbeeinträchtigung. Für
Anlieger, und Gewerbetreibende, Radfahrer und Fußgänger sind auch Bauarbeiten von Interesse, die
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in verkehrsberuhigten Bereichen auftreten. Größere Maßnahmen erhalten im Portal „Verkehr und
Straße“ auf www.aachen.de/verkehrundstrasse eigene Projektseiten – zum Beispiel Grauenhofer Weg
oder Lütticher Straße. Im Baustelleninformationssystem werden direkte Links auf diese
weiterführenden, ausführlichen Darstellungen angegeben.
Informationen über Baustellen werden künftig auch über CallAachen abrufbar sein. Dazu wurde die
Telefonnummer 0241- 432 7000 eingerichtet. Die im System erfassten Daten werden automatisch
auch in die „Wissensdatenbank“ des städtischen Callcenters übernommen. Diese Systemdaten
werden täglich aktualisiert. Das bedeutet, dass über eine heute erstellte Verkehrsanordnung die
Informationen über eine Baustelle bereits am folgenden Arbeitstag sowohl in der Baustellenkarte, in
der dazu gehörenden Liste als auch bei den Mitarbeitern von CallAachen verfügbar sind.
Ergänzend zu den öffentlich zugänglichen Informationen auf www.aachen.de dient eine erweiterte
Darstellung im städtischen Intranet einer deutlichen Verbesserung der internen Koordination.
Die beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Aachen haben das
Baustelleninformationssystem mit großem Engagement gemeinsam mit Softwareanbietern und der
Regioit entwickelt. Die Stadt Aachen stellt den Bürgerinnen und Bürgern mit diesem System ein
umfassendes Informationsangebot zur Verfügung. Deshalb ist sie sehr daran interessiert,
Rückmeldungen von den Nutzerinnen und Nutzern zu erhalten. Lob, Kritik und Anregungen können
sehr gerne an die Onlineredaktion unter onlineredaktion@mail.aachen.de gesendet werden.
Fazit und Ausblick
Das eingeführte System hat sich intern bereits bewährt. In der Zukunft hofft die Stadt Aachen, sowohl
mit einer verbesserten Koordination als auch mit der externen Information die Verkehrssituation zu
verbessern. Die erarbeitete Software ist eine gute Voraussetzung, dieses Ziel zu erreichen. Um eine
hohe Qualität gewährleisten zu können, muss auch auf langer Sicht ein hoher personeller Aufwand für
dieses Ziel erbracht werden.
Das Baustelleninformationssystem wird am 12.12.2013 für die Öffentlichkeit freigeschaltet werden.
Die Verwaltung beabsichtigt, für die Zukunft weitere Verbesserungen einzuführen. So soll in einem
weiteren Schritt auch die Benutzung mit Smartphones gezielt ermöglicht werden. Außerdem wird die
direkte Einbindung anderer Akteure wie der Versorgungsträger angestrebt.
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