Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
121718.pdf
Größe
137 kB
Erstellt
31.10.13, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 21:27
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Umwelt
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 36/0225/WP16
öffentlich
31.10.2013
FB 36/82 Herr Dr. Krämer
Forstwirtschaftsplan 2014
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
27.11.2013
B4
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Die Bezirksvertretung Aachen-Kornelimünster-Walheim nimmt die Forstwirtschaftspläne für das
Forstwirtschaftsjahr 2014 für den Münsterwald zustimmend zur Kenntnis.
In Vertretung
Gisela Nacken
(Beigeordnete)
Vorlage FB 36/0225/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 07.11.2013
Seite: 1/5
finanzielle Auswirkungen
Keine
Investive
Ansatz
fortgeschrieben
Ansatz
Auswirkungen
20xx
er Ansatz 20xx
20xx ff.
fortgeschrieben
Gesamt-
er Ansatz 20xx
bedarf
ff.
(alt)
Gesamtbedarf (neu)
Einzahlungen
0
0
0
0
0
0
Auszahlungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
+ Verbesserung /
-
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausreichende Deckung
ausreichende Deckung
vorhanden
vorhanden
Verschlechterun
g
konsumtive
Ansatz
fortgeschrieben
Ansatz
fortgeschrieben Folgekoste Folgekosten
Auswirkungen
2014
er Ansatz 2014
2015.
er Ansatz 2015.
Ertrag
n (alt)
(neu)
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Abschreibungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
Personal-/
Sachaufwand
+ Verbesserung /
-
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausreichende Deckung
ausreichende Deckung
vorhanden
vorhanden
Verschlechterun
g
Kosten für die Holzbringung:
Verkehrssicherung:
Verbiss- und Fegeschutzmittel: 2.000 Euro
Wegebau:
Summe:
Vorlage FB 36/0225/WP16 der Stadt Aachen
14.000 Euro
5.000 Euro
1.000 Euro
22.000 Euro
Ausdruck vom: 07.11.2013
Seite: 2/5
Erläuterungen:
Forstwirtschaftsplan 2014
Im Forsteinrichtungszeitraum 2003-2013 sind im elften Jahr die Maßnahmen für die Bewirtschaftung
des Münsterwaldes zu planen.
Die Forsteinrichtung hat grundsätzlich eine Laufzeit von 10 Jahren und ist damit seit dem 01.10.2013
abgelaufen. Da sich die wesentlichen Parameter (Baumartenzusammensetzung, Zuwachs usw.)
jedoch nur geringfügig geändert haben, wurde seitens der Unteren Forstbehörde eine Verlängerung
der Laufzeit zugestanden.
Zurzeit werden in der „Arbeitsgemeinschaft Großstadtwald NRW“ unter Beteiligung des
Gemeindeforstamtes Aachen neue Forsteinrichtungsmethoden und -inhalte diskutiert und erarbeitet.
Die dort gewonnenen Erkenntnisse werden zu gegebener Zeit im Ausschuss für Umwelt- und
Klimaschutz vorgestellt und sollen in die neue Forsteinrichtung einfließen.
Das Forsteinrichtungswerk ist in Gemeindewäldern mit einem Waldbesitz von über 100 ha gesetzlich
vorgeschrieben (Landesforstgesetz NRW). Bisher wurde die Forsteinrichtung mit 80 % der Kosten
durch den Landesbetrieb Wald und Holz gefördert. Diese Förderung wird für Kommunalwälder, die
keinen Bewirtschaftungsvertrag mit dem Land abgeschlossen haben, nicht mehr in Aussicht gestellt.
Die „Arbeitsgemeinschaft Großstadtwald NRW“ wird dieses Thema noch einmal mit dem MKULNV
diskutieren.
a) Holzeinschlag
Ei
jährl. Hiebssatz
Forsteinrichtung
2003
abgeglichener
Hiebssatz 2014
Stand 14.10.2013
Planung 2014
Holzartengruppen (Angaben in Festmeter)
Bu/Alh
Aln
Ki/Lä
Fi/Dgl.
Summe
189
399
89
251
3986
4914
115
922
177
-332
1513
2395
100
97
260
112
4647
5216
*) Alh = andere Laubbäume mit hoher Umtriebszeit (Esche, Bergahorn, Kirsche)
Aln = andere Laubbäume mit niedr. Umtriebszeit (Roteiche, Birke, Roterle, Eberesche, Robinie,
Rosskastanie)
Hiebssatz und bisheriger Vollzug
Der jährliche Hiebssatz wird im Forstbetrieb durch die Forsteinrichtung festgelegt und gibt die
flächenbezogene nachhaltig einschlagbare Holzmenge in Festmeter (entspricht Kubikmeter) an. Er ist
nach Holzartengruppen unterteilt und wird so bemessen, dass die Ertragskraft des Waldes sowie die
Nachhaltigkeit der Waldfunktionen erhalten bleiben.
Vorlage FB 36/0225/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 07.11.2013
Seite: 3/5
Aus dieser Planung geht hervor, dass im Münsterwald jährlich 4.914 fm dauerhaft genutzt werden
können (Zeile 1). Durch die Anpassung des Einschlags an die Holzmarktlage, aufgrund von
waldbaulichen Notwendigkeiten sowie durch nicht beeinflussbare Faktoren (Insekten, Sturm) treten
Abweichungen vom Ideal auf. Im “abgeglichenen Hiebssatz“ werden die im Laufe der Jahre
eingetretenen Abweichungen zum Ursprungsplan aufsummiert. Die dort dargestellten Werte weisen
aus, wie hoch der Holzeinschlag im kommenden Forstwirtschaftsjahr sein müsste, um den Betrieb
wieder auf das ursprüngliche Planungsniveau zurück zu führen (Zeile 2).
Demnach könnte der Forstbetrieb im kommenden Forstwirtschaftsjahr 2.395 fm einschlagen, geplant
sind 5.216 fm. Mit Ausnahme des Brennholzes ist die Nachfrage nach Laubholz, insbesondere nach
Buche und nach qualitativ schlechter Eiche sehr verhalten. Entsprechend gering sind die Markpreise
und demzufolge zurückhaltend der Einschlag. Die Einschlagsreduzierung bei der Baumart Fichte nach
den Stürmen Kyrill und Xynthia hat zu einer überdurchschnittlichen Vorratsanreicherung geführt, die
im Jahr 2014 und voraussichtlich auch in den nachfolgenden Jahren abgebaut werden muss.
b) Kulturen, Wege, Erholung
Kulturbegründung
Im kommenden Forstwirtschaftsjahr sollen lediglich 750 Stieleichen nachgepflanzt werden.
Grundsätzlich folgt der Forstbetrieb den Prinzipen der naturgemäßen Waldwirtschaft und setzt dort,
wo die Standortverhältnisse es zulassen, auf Naturverjüngung.
Kulturpflege/Kultursicherung
Bei der Kulturpflege werden einerseits junge Bäume gegen starke Konkurrenzvegetation wie
Brombeere und Adlerfarn frei geschnitten. Andererseits werden dicht aufwachsende Naturverjüngung
(v. a. Nadelholz) „vereinzelt“ um die gegenseitige Konkurrenz um Licht, Wasser und Nährstoffe zu
reduzieren (Vitalisierung, Förderung gut veranlagter Individuen). Geplant sind diese Maßnahmen im
kommenden Sommer auf 3 ha.
Jungwuchspflege
Im Alter von rund 15 - 20 Jahren werden die favorisierten Bäume nach den Kriterien Vitalität, Stabilität,
Qualität und Verteilung ausgewählt und gefördert. Unerwünschte Bäume werden bei den
Pflegearbeiten zurückgedrängt. Ziel ist es, einen gesunden und artenreichen Mischwald aufzubauen,
auch im Hinblick auf mögliche Folgen des Klimawandels (Sturm, Trockenperioden, usw.). Die
Pflegeeingriffe erstrecken sich auf insgesamt 21 ha.
Waldschutz
In Gebieten mit einem geringen Äsungsangebot für Wild (wenige Gräser, Kräuter etc. in der
Bodenschicht) ist die Verbissbelastung meist hoch. Ungünstig ist die Versorgung daher in
geschlossenen Fichtenmonokulturen wie hier im Münsterwald. Obwohl die Wilddichte zurückgeht,
werden die gepflanzten Laubbäume gerne vom Wild angenommen. Daher müssen die Pflanzen durch
Aufbringen von Verbissschutzmitteln geschützt werden. Geplant ist ein zweimaliger Schutz auf rund
10 ha (jeweils im Sommer und im Winter).
Vorlage FB 36/0225/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 07.11.2013
Seite: 4/5
Zur Kontrolle der Wilddichte werden im Münsterwald diverse Weisergatter unterhalten. Dies sind
kleine eingezäunte Flächen in der Größe von 10 x 10 Metern. Der Vegetationsvergleich innerhalb und
außerhalb des Zaunes lässt Rückschlüsse auf die Wilddichte zu (Baumartenvielfalt im Unterstand,
Länge der Höhentriebe, Zusammensetzung der Krautschicht usw.)
Wegebau/Wegeunterhaltung
Die beiden Forstwege zwischen Rotterdeller Straße und Sinziger Schneise werden im kommenden
Jahr neu aufgeschottert; die restlichen Forstwege unterliegen den üblichen Wartungsarbeiten und
sollen im jetzigen Zustand erhalten bleiben. Die Wegeunterhaltung erfolgt in Eigenregie.
Erholungseinrichtungen
Der Wetterschutzpilz am Küllweg (Münsterwald) wurde u. a. mit Fördermitteln des Naturpark Nordeifel
erneuert. Der Bau von neuen Erholungseinrichtungen ist im Jahr 2014 nicht vorgesehen, so dass sich
die Arbeiten auf die Unterhaltung der vorhandenen Bauwerke und Einrichtungen beschränken.
c) Gefahren
Im Stadtwald wurden im Jahr 2013 erstmals Symptome des Eschentriebsterbens festgestellt. In NRW
ist diese Krankheit seit 2009 in Kulturflächen im Bergischen Land und im Raum Bielefeld bekannt. Sie
wird durch einen Pilz hervorgerufen (Falsches Weißes Stengelbecherchen), dessen Sporen mit dem
Wind verbreitet werden und die Blätter meist junger, aber auch älterer Eschen infizieren. Der Pilz
wächst ausgehend von den Blättern in das unverholzte Mark von Zweigen und Trieben und führt
letztlich zu Rindennekrosen (pathologische Zellveränderungen in der Rinde), die die
Wasserversorgung des Astes unterbrechen, so dass Pflanzenteile oberhalb der Nekrose welken und
absterben. Die geschwächten Bäume sind dann anfälliger für Sekundärschädlinge (z. B. Hallimasch,
Eschenbastkäfer)
Eine Bekämpfung der Krankheit ist nicht möglich. Ggf. sind einzelne Eschen aufgrund ihrer
genetischen Ausstattung weniger anfällig bzw. resistent. Eine Bekämpfung der Krankheit ist nicht
möglich. Ggf. sind einzelne Eschen aufgrund ihrer genetischen Ausstattung weniger anfällig bzw.
resistent. Der weitere Verlauf der Krankheit wird beobachtet.
Im Münsterwald wird diese Krankheit nur eine untergeordnete Rolle spielen, da die Baumart Esche
nur auf 0,5 % der Fläche vertreten ist.
d) Fremdaufträge
Kosten für die Holzbringung: Das in Eigenregie aufgearbeitete Holz (v. a. Laubholz) muss
durch Unternehmer bis an die LKW-befahrbaren Wege geliefert werden. Für diese Arbeiten
werden Kosten in Höhe von 14.000 Euro kalkuliert.
Verkehrssicherungsmaßnahmen: ca. 5.000 Euro
Verbiss- und Fegeschutzmittel: ca. 2.000 Euro
Unterhaltungsarbeiten an sand-/wassergebundenen Wegen, Gräben und Böschungen
(Erhaltung des Lichtraumprofils, Wegebaumaterial): ca. 1.000 Euro
Anlage/n:
keine
Vorlage FB 36/0225/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 07.11.2013
Seite: 5/5