Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
121623.pdf
Größe
1,2 MB
Erstellt
21.10.13, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 21:26
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 61/1008/WP16
öffentlich
21.10.2013
Dez. III / FB 61/30
Fernbuslinien, Sachstand der Haltepunktsuche
Antrag der SPD-Fraktion zur Tagesordnung vom 06.09.2013
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
14.11.2013
MA
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Der Mobilitätsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis. Der Antrag gilt damit als
behandelt.
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Ausdruck vom: 11.12.2013
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Erläuterungen:
Zur Thematik hat die Verwaltung in der Sitzung am 25.04.2013 zuletzt berichtet. Die Verwaltung
wurde mit der Analyse der möglichen Haltestellenstandorte für Fernbuslinien beauftragt. Mit Datum
vom 06.09.2013 beantragt die SPD-Fraktion einen Sachstandsbericht.
Seinerzeit wurde berichtet, dass 86 innerdeutsche Fernbuslinien - vor allem von und nach Berlin sowie in Urlaubsregionen oder zu Flughäfen ohne Bahnanschluss bestanden, 23 neue innerdeutsche
Verbindungen im Fernbuslinienverkehr genehmigt waren und für weitere 53 Verbindungen eine
Genehmigung beantragt war.
Aktuell hat sich der Markt weiter entwickelt und es sind neue Unternehmen mit weiteren
Konzessionsanträgen aufgetreten, darunter ADAC, Post, Aldi und andere.
Konzessionsanträge für Fernbusverbindungen mit Halt in Aachen sind u.a. für die Verbindungen
München - Mönchengladbach über Nürnberg, Würzburg, Frankfurt a.M., Bonn, Aachen Hbf.,
Köln-Deutz, Düsseldorf und Krefeld
Aachen Westbahnhof - Marburg (Lahn) über Köln Busbahnhof, Siegen (ZOB), Gießen
EU Linie Aachen Wilmersdorfer Straße – Suwalki (Polen) über Brühl, Bonn, Mainz,
Wiesbaden, Frankfurt, Kassel, Göttingen, Braunschweig und zahlreiche Zwischenhalte in
Polen
Aachen Westbahnhof – Frankfurt a.M. über Köln Hbf. und Limburg
Maastricht – Aachen –Düren/Köln
gestellt worden.
Aus Kapazitätsgründen werden die Antragsteller bisher an die vorhandene Fernbushaltestelle
Wilmersdorfer Straße auf der Hüls verwiesen. Angenommen wird die Haltestelle bisher von dem
Unternehmen deinbus.de sowie von zahlreichen Auslandsfernbuslinien. Deinbus.de startet von
Donnerstag bis Montag zweimal täglich von Aachen über Köln, Siegen, Gießen nach Marburg. Seit
kurzem wird die Relation Maastricht – Aachen – Düren/Köln bedient, wobei dreimal pro Tag nach Köln
und einmal pro Tag nach Düren gefahren wird.
Deinbus.de setzt einen zusätzlichen Taxishuttle vom Reisebusparkplatz an der Sandkaulstraße als
Zubringer aus der Innenstadt ein.
Weitere Unternehmen wollen ihren Betrieb aufnehmen, sobald ein innenstadtnaher
Haltestellenstandort angeboten werden kann.
Fernbushaltestelle Wilmersdorfer Straße
Die Fernbushaltestelle „Wilmersdorfer Straße“ wurde bisher überwiegend von Busunternehmen mit
den Zielen Polen, Rumänien, Tschechien, Belgien, Frankreich, England und Portugal angefahren.
Insgesamt handelt es sich um ca. 100 Abfahrten pro Woche. In der Wilmersdorfer Straße sind, außer
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Abstellmöglichkeiten für Busse und Pkw, ein Kiosk, eine öffentliche Toilette sowie eine Haltestelle im
ÖPNV mit ganztägiger Bedienung vorhanden. Die Haltestelle wurde im Jahr 2004 als offizielle
Haltestelle für den internationalen Fernverkehr von der Bezirksregierung genehmigt, genügt aber nicht
den Erfordernissen einer nationalen Fernbuslinie, da sie zu weit vom Stadtzentrum entfernt ist und in
einer unattraktiven Umgebung angesiedelt ist. Auch die Erschließung durch den ÖPNV ist für den
Zweck nicht ausreichend.
Die Verwaltung hatte deshalb vorgeschlagen, eine Untersuchung zu möglichen Haltestellenstandorten
durchführen zu lassen und dabei die Kosten einer entsprechenden infrastrukturellen Aufrüstung, die
finanziellen Lasten für die Stadt sowie die Beteiligungen durch Dritte zu ermitteln.
Standortsuche
Bei der Standortsuche sind weitreichende Kriterien zur Anlage einer Fernbushaltestelle zu beachten.
Dazu zählen u.a.
-
die Anzahl der Abfahrten /h
-
die Anzahl der benötigten Haltepositionen
-
Konzept für parkende Reisebusse
-
das Fahrgastaufkommen
-
Flächenverfügbarkeit für Warteflächen der Fahrgäste mit Witterungsschutz, Sitzgelegenheiten
und weitere Infrastruktur wie Toiletten, beheizte Wartebereiche und Fahrscheinverkauf
-
Parkplätze für An- und Abfahrt der Kunden, Kiss + Ride
-
Taxistände
-
ÖPNV-Verknüpfung
-
Anbindung an das überörtliche Straßennetz.
Bei der Planung sind die umgebenden Nutzungen, die städtebauliche Einbindung, die störungsfreie
Einbindung in das Verkehrsnetz sowie das bestehende Bau- und Planungsrecht zu beachten.
Hinsichtlich der Benutzung bestehender Infrastruktur ist zu beachten, dass Haltestellen, die in der
Vergangenheit nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz gefördert wurden einer
Zweckbestimmung zugunsten des öffentlichen Personennahverkehrs unterliegen und damit nicht für
den Fernverkehr genutzt werden können.
Die Stadtverwaltung hat in einem ersten Schritt zunächst Flächen ermittelt, die für eine Aufnahme von
Fernbussen in Frage kommen könnten. Diese werden derzeit hinsichtlich der oben genannten
Kriterien auf ihre Tauglichkeit überprüft. Dabei wird auch untersucht, ob die Flächen ggfs. als
Zwischenlösung bis zu einer optimalen Standortlösung zur Verfügung gestellt werden können. Es
handelt sich dabei um folgende Standorte:
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Standort
Hbf./Hackländer Straße
Teilfläche zw. Gesundheitsamt u. LZB
Fläche hinter dem Hbf.,
z.B. an der Reumontstr.
Burtscheider Str./Friedlandstr.
Leonardstraße
Südseite Hbf.
Westbahnhof
Bendplatz/Kühlwetterstr.
Süsterfeldstr./Süsterau
Tivoli/Albert-Servais-Allee
Westfriedhof, hinterer Bereich
Eisenbahnweg/Rothe Erde
Trierer Str./Debyestr.
Trierer Platz/Belgienkaserne
Blücherplatz
Jülicher Str./Talbot
Ausbau Wilmersdorfer Str.
Hohenstaufenallee
Bachstraße
Parkpalette Viehhofstraße
Busspur Kasinostraße
Hörn Brücke
AS Lichtenbusch/Monschauer Straße
Finanzierung
Die Liberalisierung des Fernbusmarktes wurde vom Bundesgesetzgeber ohne Bereitstellung
finanzieller Mittel für die Schaffung der örtlichen Infrastruktur vorgenommen. Es obliegt also alleine
den Kommunen hierfür Mittel zur Verfügung zu stellen. Diese werden für die Herstellung als auch
Pflege, Unterhaltung und Betrieb benötigt.
Die Verwaltung hat in den Haushaltsentwurf 2014 unter dem PSP-Element 5-120102-000-07100-3001 Fernbushaltepunkt für das Haushaltsjahr 2015 zunächst 150.000 € für Tiefbaumaßnahmen
eingebracht. Jährliche konsumtive Mittel werden nach Errichtung des Haltepunktes zusätzlich
eingeplant werden müssen.
Da es sich bei dem Fernbuslinienverkehr um gewerbliche Verkehre handelt, ist es denkbar für
Fernbushalte Nutzerentgelte zu erheben; einzelne Städte haben dies auch schon umgesetzt. Die
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Höhe dieses Entgeltes wird von der bereitstehenden Infrastruktur und der Attraktivität des Standortes
abhängen.
Weiteres Vorgehen
Zum Thema wird eine studentische Masterarbeit durchgeführt. Ergebnisse werden im Frühjahr
vorliegen und zur weiteren Planung von Fernbushaltestellen in Aachen genutzt werden.
Anlage/n:
Anlage 1: Tagesordnungsantrag „Fernbuslinien: Sachstand der Haltepunktsuche“ vom 06.09.2013
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