Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
121175.pdf
Größe
126 kB
Erstellt
28.10.13, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 21:27
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Umwelt
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 36/0224/WP16
öffentlich
28.10.2013
FB 36/82 Herr Dr. Krämer
Forstwirtschaftsplan 2014
Beratungsfolge:
TOP:_ 9 _
Datum
Gremium
Kompetenz
19.11.2013
27.11.2013
04.12.2013
18.12.2013
UmA
B4
B0
B-1
Entscheidung
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Vorbehaltlich der Zustimmung der Bezirksvertretungen Aachen Kornelimünster/Walheim (27.11.13)
Aachen-Mitte (04.12.13) und Aachen-Brand (18.12.13) genehmigt der Ausschuss für Umwelt und
Klimaschutz die vorstehende Planung und stimmt den erforderlichen Fremdaufträgen zu.
In Vertretung
Gisela Nacken
Beigeordnete
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Aachen
Ausdruck vom: 20.11.2014
Seite: 1/6
finanzielle Auswirkungen
Investive
Ansatz
fortgeschrieben
Ansatz
Auswirkungen
20xx
er Ansatz 20xx
20xx ff.
fortgeschrieben
Gesamt-
er Ansatz 20xx
bedarf
ff.
(alt)
Gesamtbedarf (neu)
Einzahlungen
0
0
0
0
0
0
Auszahlungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
+ Verbesserung /
-
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausreichende Deckung
ausreichende Deckung
vorhanden
vorhanden
Verschlechterun
g
konsumtive
Ansatz
fortgeschrieben
Ansatz
fortgeschrieben Folgekoste Folgekosten
Auswirkungen
2014
er Ansatz 2014
2015.
er Ansatz 2015.
Ertrag
750.000
750.000
750.000
750.000
156.000 *)
156.000
221.600*)
221.600
Abschreibungen
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
n (alt)
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Personal-/
Sachaufwand
(neu)
+ Verbesserung /
-
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausreichende Deckung
ausreichende Deckung
vorhanden
vorhanden
Verschlechterun
g
*) Der
oben genannte Betrag setzt sich aus den Ansätzen mehrerer Konten zusammen und beinhaltet
Mittel, die nicht im Rahmen des Forstwirtschaftsplans relevant werden (z. B. Biotopschutz)
Kosten für die Holzbringung:
52.000 Euro
Verkehrssicherung:
28.000 Euro
Ankauf von Pflanzen:
12.500 Euro
Verbiss- und Fegeschutzmittel: 3.000 Euro
Wegebau inkl Schwarzdecken: 28.000 Euro
Summe:
123.500 Euro
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Aachen
Ausdruck vom: 20.11.2014
Seite: 2/6
Erläuterungen:
Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die geplanten und vollzogenen Maßnahmen des
Vorjahres:
Vollzug des Forstwirtschaftsplans 2013
Art der Tätigkeit
Einheit
Plan
Ist
Holzeinschlag
Festmeter
9068
9979
Freischnitt
Hektar
20,5
18
Jungbestandspflege Hektar
38,5
23,5
Verbissschutz
Hektar
13
10
Pflanzung
Stück
4325
4325
Die geplanten Maßnahmen wurden weitestgehend umgesetzt.
Der Holzeinschlag, insbesondere bei der Baumart Fichte wurde gegenüber der Planung um rund 600
fm überschritten (ca. 10 %), die der Buche um rund 300 fm (ca. 10 %). Insgesamt lag der
Gesamteinschlag jedoch deutlich unter dem von der Forsteinrichtung angesetzten jährlichen
Hiebssatz von 14465 fm.
Im Bereich der Jungbestandspflege wurden einige Bestände aufgrund fehlender Ressourcen
zurückgestellt. Diese Arbeiten sind in der Regel nicht zeitkritisch und können im Folgejahr nachgeholt
werden.
Aufgrund abnehmender Wilddichten im Münsterwald konnte auch der Verbissschutz reduziert werden.
Forstwirtschaftsplan 2014
Im Forsteinrichtungszeitraum 2003-2013 sind im elften Jahr die Maßnahmen für die Bewirtschaftung
der städtischen Wälder zu planen.
Die Forsteinrichtung hat grundsätzlich eine Laufzeit von 10 Jahren und ist damit seit dem 01.10.2013
abgelaufen. Da sich die wesentlichen Parameter (Baumartenzusammensetzung, Zuwachs usw.)
jedoch nur geringfügig geändert haben, wurde seitens der Unteren Forstbehörde eine Verlängerung
der Laufzeit zugestanden.
Zurzeit
werden
in
der
„Arbeitsgemeinschaft
Großstadtwald
NRW“
unter
Beteiligung
des
Gemeindeforstamtes Aachen neue Forsteinrichtungsmethoden und -inhalte diskutiert und erarbeitet.
Die dort gewonnenen Erkenntnisse werden zu gegebener Zeit im Ausschuss für Umwelt- und
Klimaschutz vorgestellt und sollen in die neue Forsteinrichtung einfließen.
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Aachen
Ausdruck vom: 20.11.2014
Seite: 3/6
Das Forsteinrichtungswerk ist in Gemeindewäldern mit einem Waldbesitz von über 100 ha gesetzlich
vorgeschrieben (Landesforstgesetz NRW). Bisher wurde die Forsteinrichtung mit 80 % der Kosten
durch den Landesbetrieb Wald und Holz gefördert. Diese Förderung wird für Kommunalwälder, die
keinen Bewirtschaftungsvertrag mit dem Land abgeschlossen haben, nicht mehr in Aussicht gestellt.
Die „Arbeitsgemeinschaft Großstadtwald NRW“ wird dieses Thema noch einmal mit dem MKULNV
diskutieren.
a) Holzeinschlag
Holzartengruppen (Angaben in Festmeter)
Ei
Bu/Alh
jährl. Hiebssatz
Forsteinrichtung
809
3407
2003
Aln
Ki/Lä
Fi/Dgl.
Summe
470
1041
8738
14465
abgeglichener
Hiebssatz 2014
Stand
14.10.2013
2639
12655
2469
243
2440
20446
Planung 2014
754
951
359
1342
8586
11992
*) Alh = andere Laubbäume mit hoher Umtriebszeit (Esche, Bergahorn, Kirsche)
Aln = andere Laubbäume mit niedr. Umtriebszeit (Roteiche, Birke, Roterle, Eberesche, Robinie,
Rosskastanie)
Hiebssatz und bisheriger Vollzug
Der jährliche Hiebssatz wird im Forstbetrieb durch die Forsteinrichtung festgelegt und gibt die
flächenbezogene nachhaltig einschlagbare Holzmenge in Festmeter (entspricht Kubikmeter) an. Er ist
nach Holzartengruppen unterteilt und wird so bemessen, dass die Ertragskraft des Waldes sowie die
Nachhaltigkeit der Waldfunktionen erhalten bleiben.
Aus dieser Planung geht hervor, dass im Aachener Wald jährlich 14.465 fm dauerhaft genutzt werden
können (Zeile 1). Durch die Anpassung des Einschlags an die Holzmarktlage, aufgrund von
waldbaulichen Notwendigkeiten sowie durch nicht beeinflussbare Faktoren (Insekten, Sturm) treten
Abweichungen vom Ideal auf. Im “abgeglichenen Hiebssatz“ werden die im Laufe der Jahre
eingetretenen Abweichungen zum Ursprungsplan aufsummiert. Die dort dargestellten Werte weisen
aus, wie hoch der Holzeinschlag im kommenden Forstwirtschaftsjahr sein müsste, um den Betrieb
wieder auf das ursprüngliche Planungsniveau zurück zu führen (Zeile 2).
Demnach könnte der Forstbetrieb im Forstwirtschaftsjahr 20.446 fm einschlagen, geplant sind 11.992
fm. Mit Ausnahme des Brennholzes ist die Nachfrage nach Laubholz, insbesondere nach Buche und
nach qualitativ schlechter Eiche sehr verhalten. Entsprechend gering sind die Markpreise und
demzufolge zurückhaltend der Einschlag. Bei den Nadelhölzern dagegen sind die bereits sehr guten
Preise aus 2013 noch einmal gestiegen und bewegen sich aktuell auf Rekordniveau.
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Aachen
Ausdruck vom: 20.11.2014
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b) Kulturen, Wege, Erholung
Kulturbegründung
Im kommenden Forstwirtschaftsjahr ist die Pflanzung von 16.600 Bäumen geplant. Diese verteilen
sich auf die Baumarten wie folgt:
Buche:
12.350 Stück
Weißtanne
2.000 Stück
Bergahorn:
1.000 Stück
Stieleiche:
750 Stück
Vogelkirsche:
500 Stück
Summe:
16.600 Stück
Die meisten Buchen werden im Rahmen des so genannten Voranbaus eingebracht. Als Voranbau
bezeichnet man die künstliche und vorzeitige Einbringung von Schlusswaldbaumarten in einen
Altbestand, in dem diese Baumarten nicht vorkommen und somit auch nicht natürlich zu verjüngen
sind. Ziel des Voranbaus ist es, aktiv einen Baumartenwechsel herbeizuführen. Es handelt sich
meistens um den Voranbau von Buche unter Fichte oder unter Kiefer.
Mit den übrigen Pflanzen werden lückige Kulturen ausgebessert, in denen Bäume ausgefallen sind.
Kulturpflege/Kultursicherung
Bei der Kulturpflege werden einerseits junge Bäume gegen starke Konkurrenzvegetation wie
Brombeere und Adlerfarn aber auch Neophyten frei geschnitten. Andererseits werden dicht
aufwachsende Naturverjüngung (v. a. Nadelholz) „vereinzelt“ um die gegenseitige Konkurrenz um
Licht, Wasser und Nährstoffe zu reduzieren (Vitalisierung, Förderung gut veranlagter Individuen).
Geplant sind diese Maßnahmen im kommenden Sommer auf 18,5 ha.
Jungwuchspflege
Im Alter von rund 15 - 20 Jahren werden die favorisierten Bäume nach den Kriterien Vitalität, Stabilität,
Qualität und Verteilung ausgewählt und gefördert. Unerwünschte Bäume werden bei den
Pflegearbeiten zurückgedrängt. Ziel ist es, einen gesunden und artenreichen Mischwald aufzubauen,
auch im Hinblick auf mögliche Folgen des Klimawandels (Sturm, Trockenperioden, usw.). Die
Pflegeeingriffe erstrecken sich auf insgesamt 26,8 ha.
Waldschutz
In Gebieten mit einem geringen Äsungsangebot für Wild (wenige Gräser, Kräuter etc. in der
Bodenschicht) ist die Verbissbelastung meist hoch. Ungünstig ist die Versorgung daher in
geschlossenen Fichtenmonokulturen, bspw. im Münsterwald. Obwohl die Wilddichte dort zurückgeht,
werden die gepflanzten Laubbäume gerne vom Wild angenommen. Daher müssen die Pflanzen durch
Aufbringen von Verbissschutzmitteln geschützt werden. Geplant ist ein zweimaliger Schutz auf rund
10 ha (jeweils im Sommer und im Winter). Zur Kontrolle der Wilddichte werden im Stadtwald wie auch
im Münsterwald diverse Weisergatter unterhalten. Dies sind kleine eingezäunte Flächen in der Größe
von 10 x 10 Metern. Der Vegetationsvergleich innerhalb und außerhalb des Zaunes lässt
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Aachen
Ausdruck vom: 20.11.2014
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Rückschlüsse auf die Wilddichte zu (Baumartenvielfalt im Unterstand, Länge der Höhentriebe,
Zusammensetzung der Krautschicht usw.)
Wegebau/Wegeunterhaltung
Diverse sand-/wassergebundene Waldwege wurden in 2013 neu aufgeschottert, so dass im
Wesentlichen der vorherrschende Zustand erhalten bleiben soll. Die Unterhaltungsarbeiten werden in
Eigenregie durchgeführt.
Mit der Sanierung der Schwarzdecken wurde vor 2 Jahren begonnen; die Maßnahmen werden in den
kommenden Jahren sukzessiv fortgesetzt. Die Arbeiten erfolgen in Fremdleistung mit einem
Auftragsvolumen von rund 24.000 Euro für das Jahr 2014.
Erholungseinrichtungen
Der
Wetterschutzpilz
am
Küllweg
(Münsterwald)
wurde
erneuert.
Der
Bau
von
neuen
Erholungseinrichtungen ist im Jahr 2014 nicht vorgesehen, so dass sich die Arbeiten auf die
Unterhaltung der vorhandenen Bauwerke und Einrichtungen beschränken.
c) Gefahren
Im städtischen Wald wurden im Jahr 2013 erstmals Symptome des Eschentriebsterbens festgestellt.
In NRW ist diese Krankheit seit 2009 in Kulturflächen im Bergischen Land und im Raum Bielefeld
bekannt. Sie wird durch einen Pilz hervorgerufen (Falsches Weißes Stengelbecherchen), dessen
Sporen mit dem Wind verbreitet werden und die Blätter meist junger, aber auch älterer Eschen
infizieren. Der Pilz wächst ausgehend von den Blättern in das unverholzte Mark von Zweigen und
Trieben und führt letztlich zu Rindennekrosen (pathologische Zellveränderungen in der Rinde), die die
Wasserversorgung des Astes unterbrechen, so dass Pflanzenteile oberhalb der Nekrose welken und
absterben. Die geschwächten Bäume sind dann anfälliger für Sekundärschädlinge (z. B. Hallimasch,
Eschenbastkäfer)
Eine Bekämpfung der Krankheit ist nicht möglich. Ggf. sind einzelne Eschen aufgrund ihrer
genetischen Ausstattung weniger anfällig bzw. resistent. Der weitere Verlauf der Krankheit wird
beobachtet.
d) Fremdaufträge
Kosten für die Holzbringung: Das in Eigenregie aufgearbeitete Holz (v. a. Laubholz) muss
durch Unternehmer bis an die LKW-befahrbaren Wege geliefert werden. Für diese Arbeiten
werden Kosten in Höhe von 52.000 Euro kalkuliert.
Verkehrssicherungsmaßnahmen: ca. 28.000 Euro
Ankauf von Pflanzen: ca. 12.500 Euro (Pflanzung in Eigenregie)
Verbiss- und Fegeschutzmittel: ca. 3.000 Euro
Unterhaltungsarbeiten an sand-/wassergebundenen Wegen, Gräben und Böschungen
(Erhaltung des Lichtraumprofils, Wegebaumaterial): ca. 4.000 Euro
Instandhaltungsarbeiten an Schwarzdecken: ca. 24.000 Euro
Anlage/n:
keine
Vorlage Error! Bookmark not defined. der Stadt
Aachen
Ausdruck vom: 20.11.2014
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