Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
121108.pdf
Größe
1,4 MB
Erstellt
24.10.13, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 21:27
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 61/1013/WP16
öffentlich
24.10.2013
Dez. III / FB 61/30
Elternparkplatz Laurentiusstraße
Antrag zur Tagesordnung der Sitzung der Bezirksvertretung am
06.11.2013 der SPD-Fraktion vom 11. September 2013
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
06.11.2013
B5
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Die Bezirksvertretung Aachen-Laurensberg nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.
Vorlage FB 61/1013/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 27.11.2013
Seite: 1/3
Erläuterungen:
Anlass
Die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Laurensberg hat am 11.09. 2013 die Behandlung des
Themas „Elternparkplatz Laurentiusstraße“ beantragt. Sie bittet die Verwaltung zu prüfen, ob und
wann mit der Einrichtung eines Elternparkplatzes in der Lauentiusstraße vor dem Kindergarten St.
Laurentius begonnen werden kann. Dieser Parkplatz soll ausschließlich dem Bringen und Abholen der
Kindergartenkinder dienen.
Bedingt durch die gegenüberliegende Baustelle haben die Eltern keine Möglichkeit vor dem
Kindergarten gefahrlos zu parken. Da die Straße baustellenbedingt verengt und die Bürgersteige
gesperrt worden sind, ergeben sich täglich gefährliche Situationen sowohl für die Kindergartenkinder
und Eltern wie auch für die Schulkinder. Die Autos versperren die wenigen Fußgängerüberwege,
außerdem kommt es zu Staubildungen direkt vor dem Kindergarten (siehe Anlage 1).
Prüfung
Elternhaltestellen / Elternparkplatz
Seit 2008 führt der Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen an Grundschulen das
Mobilitätsprojekt „zur Förderung der eigenständigen Mobilität von Schülerinnen und Schülern an
Aachener Grundschulen“ durch. Ein Baustein bei diesem Projekt ist die Überprüfung und ggfl.
Einrichtung einer Elternhaltestelle. In einigen Fällen ist es wegen des großen Einzugsbereichs der
Grundschulen erforderlich so genannte Elternhaltestellen einzurichten, die ca. 5-10. Gehminuten von
der Schule entfernt liegen sollen, um so den sensiblen Bereich vor der Schule zu entlasten. Die Eltern
werden gebeten, ihre Kinder an diesen Stellen aus dem Auto steigen und von dort aus alleine oder in
einer Gruppe den restlichen Weg zur Schule gehen zu lassen. Damit die Elternhaltestellen
funktionieren, dürfen die Eltern dort nicht parken. Sie dürfen nur anhalten, die Kinder aussteigen
lassen und weiterfahren. Für diese Stellen wurden zeitlich eingeschränkte Haltverbote (Liefer- und
Ladebereiche) eingerichtet. Diese Bereiche sind natürlich nicht nur für die Eltern reserviert, jeder
Berechtigter kann dort Liefer- und Ladetätigkeiten ausüben. Solche Elternhaltestellen können bei
Kindergärten nicht eingerichtet werden, da die Kinder von ihren Eltern zur Kita begleitet werden
müssen.
Elternparkplätze direkt vor dem Kindergarten würden den Verkehr vor der Kita nur erhöhen. Da nicht
alle Eltern einen Platz bekämen, würden die Eltern im Umfeld des Kindergartens auf Parkplatzsuche
gehen. Dadurch würde sich die Verkehrssicherheit aller Beteiligten verschlechtern. Sinnvoll wären
Parkmöglichkeiten, die den Verkehr vom Kindergarten fern halten.
Verlegung der Bushaltestelle
Die ASEAG hat die Situation bezüglich des SPD Antrages vor Ort geprüft. Dort, wo die
Elternhaltestelle gewünscht wird, halten ASEAG Busse. Die ASEAG kann die Haltestelle nicht
verlegen, da sie dann nicht mehr behindertengerecht den Hochbord anfahren kann.
Empfehlung
Vorlage FB 61/1013/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 27.11.2013
Seite: 2/3
Die Verwaltung empfiehlt daher den Elternparkplatz nicht einzurichten. Gute Parkmöglichkeiten
existieren im Bereich des Montessori Kindergartens. Dort ist eine Vielzahl von Parkplätzen vorhanden,
die genutzt werden könnten, so dass von dort zu Fuß der Kindergarten erreicht werden kann.
Außerdem sollten die Erzieherinnen des Kindergartens den Eltern verständlich machen, dass ein
Parken vor dem Kindergarten nicht möglich und auch nicht im Sinne der Verkehrssicherheit der Kinder
ist. Anregungen für die Verkehrserziehung können die Erzieherinnen der Broschüre „Rollende Kitas“
der Stadt Aachen entnehmen, die an alle Kindertagestätten verteilt wurden. Ein Baustein dieses
Projektes ist z.B. der Infoabend für Eltern und Erzieher. An diesen Abenden wird u.a. erläutert, wie
wichtig die Bewegung schon für Kleinkinder ist.
Anlage/n:
Anlage 1: SPD Antag
Anlage 2: Broschüre „Rollende Kitas“
Vorlage FB 61/1013/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 27.11.2013
Seite: 3/3
Rollende
Kitas
Verkehrserziehung
in der Kita
www.fahrrad-in-aachen.de
Bausteine
Kinder bewegen sich heute immer weniger.
Das beeinträchtigt ihre Bewegungssicherheit
und damit auch ihre Verkehrssicherheit.
Doch das muss nicht so sein: Im Rahmen der
Kampagne „FahrRad in Aachen“ ist das Programm „Rollende Kitas“ von den Fachbereichen Sport sowie Stadtentwicklung und
Verkehrsanlagen entwickelt worden, das dem
entgegenwirken soll.
2
„FahrRad in Aachen“ - mobil
und sicher für Aachens Kitas
Die „Rollende Kita“
Das Programm besteht aus verschiedenen Bausteinen:
1. „Move-it“ Box
Die Box bietet alles, was für ein abwechslungsreiches Spiel- und
Bewegungsangebot benötigt wird. Ein Handbuch und ein Videofilm
enthalten Tipps für die Praxis und Anleitungen für Spiele, mit denen
sich ein lebendiges Motoriktraining im Gruppenraum oder auf dem
Hof kinderleicht umsetzen lässt. Die Spiele fördern Wahrnehmung,
Gleichgewicht, Reaktion und Rhythmus. Zudem wird die Fähigkeit,
Körperbewegungen unbewusst zu steuern, trainiert.
Inhalt der „Move it“-Box:
21 Jongliertücher
21 Spielesäckchen
1 Springseil
6 Kooshbälle
10 Soft-Frisbees
5 Mini-Schwungtücher
1 Overball
1 Super-Softball
1 Schaumstoffwürfel
1 Hüpfzeichen-Set (280 Pappdeckel)
1 „Move it“-Handbuch
1 17-minütiger Videofilm
„Mehr Bewegung im Kindergarten“
Die Box kann bei folgenden Stellen
ausgeliehen werden:
Verkehrswacht: info@verkehrswacht-aachen.de
Fachbereich Sport: sportamt@mail.aachen.de
Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen:
fahrrad-in-aachen@mail.aachen.de
Handbuch und CD können bei
der Verkehrswacht Medien &
Service-Center GmbH bestellt
werden
Handbuch
ISBN 978-3-927782-09-9
CD, Best-Nr.: 4721-1
3
Bausteine
2. Infoabend für Eltern und Erzieher
Wichtig bei der „Rollende Kita“ ist auch die Mitarbeit der Eltern.
Um diese mit ins Boot zu holen, werden Infoabende angeboten.
An diesen Abenden werden die Sportpädagogin Birgitt Lahaye-Reiß
und der Kinder- und Jugendarzt Dr. Volker Siller erläutern, wie wichtig
die Bewegung schon für Kleinkinder ist und welche Folgen Bewegungsmangel mit sich bringt.
Wer daran Interesse hat, sollte sich zuerst zur Klärung der Finanzierung beim Fachbereich Sport melden unter Telefon 0241/432-5209
oder per Mail unter sportamt@mail.aachen.de. Im Anschluss soll
dann ein Termin mit Birgitt Lahaye-Reiß unter der Telefonnummer
0241/529283 oder unter per Mail unter blahaye-reiss@t-online.de
abgesprochen werden.
3. Schonraumtraining in der Kita
Kindertagesstätten, die über keine eigenen Laufräder verfügen,
können sich Laufräder, die durch den Fachbereich Sport der Stadt
Aachen beschafft wurden, bei der Schülerfirma „Tu Was gmbH“ der
Hauptschule Aretzstraße gegen eine Gebühr von 5 Euro je Ausleihe
ausleihen – unabhängig davon, wie viele Laufräder ausgeliehen
werden. Es ist möglich, sich die Laufräder durch die „Tu Was gmbH“
gegen eine zusätzliche Gebühr von 5 Euro bis zur Kita liefern und
auch wieder abholen zu lassen. Damit alles reibungslos klappt, sollte
man die Laufräder rechtzeitig bei der „Tu Was gmbH“ reservieren.
4
Anmeldung
bei der„Tu Was gmbH“:
Mac Ahrweiler,
Mail:
mac_ahrweiler@web.de,
Mobil: 0176/32133625
oder bei der Gemeinschaftshauptschule Aretzstraße,
Telefon 0241/949070.
4. „Training“ im Schonraum bei der Verkehrswacht
Es besteht die Möglichkeit, dass Erzieherinnen und Erzieher mit den
Kindern den Verkehrsübungsplatz der Verkehrswacht besuchen und
dort einen Vormittag verbringen können. Sie können Bewegungsspiele machen oder Laufräder, auch die der „Tu Was gmbH“, bzw.
Roller nutzen, um eine bessere Motorik zu erlernen. Anmeldung per
Mail bei der Verkehrswacht: info@verkehrswacht-aachen.de.
5. Figurentheater
Die Polizei bietet den Kitas ein Puppenspiel für die Vorschulkinder an.
Das bereitet die Kinder auf ihren Schulweg vor. Die Polizei spricht die
Termine selbst mit den Kitas ab.
Weitere Infos per Mail bei
Ulrich Schellin unter ulrich.
schellin@polizei.nrw.de.
6. Verkehrswoche an der Kita
Diese Woche mit verschiedenen Aktionen steht ganz unter dem
Motto „Verkehr“: Von Wahrnehmungsübungen und Reaktionsspielen
bis hin zum Malen von Verkehrssituationen und Verkehrsschildern,
dem Basteln verschiedener Utensilien, die bei selbstgeschriebenen
Theaterstücken oder beim Singen ihren Einsatz finden, ist vieles
mög-lich. Die Palette an kindgerecht gestalteter Verkehrserziehung
ist sehr umfangreich. Benötigen Sie weitere Anregungen oder Hilfe
bei der Umsetzung melden Sie sich bei Dr. Stephanie Küpper,
fahrrad-in-aachen@mail.aachen.de.
7. Verkehrstag an der Kita
Hier handelt es sich um eine große Veranstaltung, zu der auch Eltern,
Geschwister, Großeltern, Verwandte und Freunde mitgebracht werden
können. Das Thema des Verkehrssicherheitstages wird individuell an
die Bedürfnisse der Kindertageseinrichtung angepasst. Üblicherweise
spiegelt das Thema die besonderen Dinge der Verkehrswoche wieder
– wenn dort ein Theaterstück einstudiert wurde, wird es auf dem
Verkehrssicherheitstag aufgeführt; wenn Spiele zu Motorik, Wahrnehmung und Reaktion im Vordergrund standen, werden nun auch die
Besucher des Verkehrssicherheitstags darin einbezogen.
5
Machen
Sie mit !
An einem Tag, den die Kindertagesstätten
selbst bestimmen können, kann eine „Olympiade“ geplant werden und anschliessend
erhält jedes Kind eine Fitnessmedaille.
6
8. Fitnessmedaille
Fit für die Rollende Kita:
Balancieren, Reagieren, Orientieren = Koordinieren
An dem Tag der „Olympiade“ in Ihrer Kindertagesstätte werden
folgende Aktionen durchgeführt!
n Über eine umgelegte Bank balancieren.
n Eine best. Strecke durchlaufen und auf der Strecke in Bewegung in
der Mitte der Strecke einen großen, weichen Ball fangen (20 m).
n Eine best. Gerade (20m) durchlaufen, in der Mitte auf ein
akustisches Signal hin, eine ganze Drehung durchführen und dann
ganz schnell weiter laufen.
n Einen Parcours mit dem Laufrad durchfahren ohne die aufgestellten
Kegel umzuwerfen.
n Ein auf dem Boden liegendes Seil mehrfach 1min überspringen.
n Mit dem Laufrad eine best. Strecke (Viereck, 20x20 Meter
überwinden)
Wer Interesse an dieser
Aktion hat und Fitnessmedaillen benötigt meldet
sich bitte bei Dr. Stephanie
Küpper, fahrrad-in-aachen@
mail.aachen.de.
9. Sicherheitskragen
Die Sicherheit gesehen zu werden, ist bei gemeinsamen Ausflügen
sehr wichtig. Kitas erhalten auf Anfrage Sicherheitskragen, die in der
Kita bleiben und bei jedem Ausflug eingesetzt werden sollten. Somit
lernen die Kleinkinder schon sehr früh, wie wichtig es ist, im Straßenverkehr gut gesehen zu werden.
Die Bausteine können in unterschiedlicher Reihenfolge umgesetzt
werden, empfehlenswert ist jedoch, den Elternabend als ersten
oder zweiten Baustein zu planen, um die Eltern über das Projekt
so früh wie möglich zu informieren. Die „Move-it“-Box kann zur
jeder Jahreszeit eingesetzt werden. Das Schonraumtraining und
die Verkehrswoche sollten am besten im Frühjahr erfolgen. Der
Verkehrstag bildet dann den Abschluss vor der Sommerpause.
Nach der Sommerpause können die Bausteine „Elternabend“,
„Schonraumtraining“, „Verkehrswoche“ und „Verkehrstag“ bis
zum Herbst durchgeführt werden. Der Elternabend wäre dann
nur für die Eltern der „Neuankömmlinge“ nötig.
7
Verkehrserziehung
Schon in der Kita leisten Erzieherinnen und
Erzieher sowie die Polizei wertvolle Arbeit
in punkto Verkehrssicherheit.
Zusammen mit den Eltern wird der Grundstein für ein sicheres Verhalten im Strassenverkehr gelegt.
8
Mit gutem Beispiel voran
Verkehrserziehung in der Kita
Regeln geben Kindern Sicherheit. Sie vermitteln ihnen Gesetzmäßigkeiten des Alltags und helfen ihnen, Signale zu beobachten, richtig zu
deuten und vor allem zu beachten. Es ist die Aufgabe von Eltern und
Aufsichtspersonen, Kinder auf diese Signale aufmerksam zu machen
und dazugehörige Regeln aufzustellen. Das Kind muss sich auf
Richtigkeit und Gültigkeit der Regeln verlassen können. Das vermittelt Sicherheit.
Vor allem im Straßenverkehr ist es wichtig, Regeln mit Nachdruck zu
vermitteln:
So lernen Kinder, Motorengeräusche und Straßenübergänge einzuordnen, dementsprechend aufzupassen und rote Ampeln und Schilder
zu beachten.
Kinder lernen am schnellsten
und einfachsten durch
Beobachtung – hierbei
unterscheiden sie aber leider
nicht zwischen „richtig“ oder
„falsch“.
Eltern und Aufsichtspersonen müssen sich dabei stets ihrer Vorbildfunktion bewusst sein:
Handeln sie nicht entsprechend der Regel, wird das Fehlverhalten
schnell kopiert und kann zu Unfällen führen. Das klassische Beispiel
ist hier die rote Ampel: Läuft ein Erwachsener bei Rot über die Straße,
läuft das Kind mit – man spricht hier vom „Sogeffekt“. Kinder lernen
am schnellsten und einfachsten durch Beobachtung – hierbei unterscheiden sie aber leider nicht zwischen „richtig“ oder „falsch“.
Ihnen dies zu vermitteln ist Aufgabe der erwachsenen Vorbilder.
Gehen Sie mit Ihrem Kind so oft wie möglich kurze Strecken zu Fuß.
So wird es mit dem Straßenverkehr vertraut und bewegt sich sicherer.
9
Im Spiel gelernt
Das „kognitive“, also das erkenntnismäßige, einsichtige Lernen ist
der Schlüssel zu einem sinnvollen Lernprozess. Damit ein Kind sich
etwas gut merken kann, sollte die Situation nicht nur vereinfacht und
erklärt werden, sondern auch andere Sinne ansprechen. Gerade so
komplexe Dinge wie Straßenschilder können zum Beispiel nachgemalt
oder spielerisch vermittelt werden. So können Kinder sie sich leichter
einprägen. Kinder müssen zum Lernen motiviert werden. Es hilft,
wenn das Gelernte regelmäßig angewendet und eine Verbindung
zwischen der spielerischen Vorgabe und der Realität hergestellt wird.
Außerdem sollte das Kind verstehen, dass Fehlverhalten Konsequenzen haben kann. Kinder sind spontan, konzentrieren sich meist nur
auf eine Sache und interpretieren fantasievoller als Erwachsene. Das
richtige Verhalten sollte deshalb durch ständiges Wiederholen und
Üben zur Routine werden, um „Ausrutscher“ zu vermeiden. Lob ist
hierbei wichtiger als Strafe!
Das richtige Verhalten durch
ständiges Üben zur Routine
werden.
Lob ist wichtiger als Strafe.
Zwischen Wollen und Sollen
Die Neulinge im Straßenverkehr – Kleinkinder mit ca. drei Jahren –
durchleben zeitgleich ihre Trotzphase und wollen möglichst immer
genau das, was sie nicht dürfen. Dass Erwachsene Grenzen setzen
und Regeln aufstellen, stößt oft auf Widerstand und Ungehorsam.
Dennoch ist es gerade im Straßenverkehr lebenswichtig, die gesetzten Grenzen aufrechtzuerhalten und sich durchzusetzen. Auch
wenn das Kind testet, trotzt und „nicht will“, muss es lernen, dass
Regeln auf der Straße unumgänglich sind. Dabei müssen Eltern und
Aufsichtspersonen den Spagat zwischen „zu schwachem“ und „zu
starkem“ Widerstand schaffen. Ist der Widerstand zu schwach, kann
ein Kind sich schnell zum „Wiederholungstäter“ und „Tyrannen“
mausern. Ist der Widerstand zu stark, kann man damit den Willen des
Kindes brechen – was schwerwiegende psychologische Folgen für die
Zukunft haben kann.
10
Das Kind muss lernen, dass
Regeln auf der Straße
unumgänglich sind.
Die trügerische Wahrnehmung
Im Vorschulalter wandelt sich die Wahrnehmung eines Kindes. Die
Dinge werden nicht mehr länger mit Eigenschaften in Verbindung
gebracht („böses Auto“). Dennoch ist hier Vorsicht geboten: Das
Kind verleiht den Dingen zwar keine „Seele“ mehr, aber es geht vom
„optischen Bild“ aus. Das heißt, es hat noch nicht gelernt, das Objekt
mit Hintergrundwissen und Erfahrung zu verbinden.
Ein Erwachsener sieht einen weiter entfernten LKW und ein nahes
Auto und weiß aus Erfahrung, dass der LKW nur aus der Entfernung
kleiner wirkt. Ein Kind sieht einen kleinen LKW und ein größeres Auto.
Es versteht nicht, dass der LKW trotzdem größer ist als das Auto.
Dieser Umstand sollte bei der Verkehrserziehung im entsprechenden
Alter beachtet und dem Kind so oft wie möglich anschaulich erklärt
werden. Mit etwa sieben Jahren ist der „Prozess der Wahrnehmungs- Mit sieben Jahren ist der
Prozess der Wahrnehmungsschulung“ abgeschlossen, und das Kind versteht, dass das, was es
schulung abgeschlossen
sieht nicht immer der Wirklichkeit entspricht. Es kann filtern und
Verbindungen mit Gelerntem herstellen – der herankommende LKW
wird auch aus der Entfernung als „groß“ eingestuft.
11
Verkehrserziehung
Die Kinder sollten dem Weg zum Kindergarten sowie auf dem Nachhauseweg
begleitet werden. Erst ab acht Jahren sind
sie den Gefahren des Strassenverkehrs
gewachsen.
12
Mit Sinn und Verstand
Hierzu sollte man wissen, dass es unterschiedliche Sinnestypen gibt.
Man unterscheidet zwischen „visuell geprägten“ Kindern, denen,
die einen stark ausgeprägten Hör-, Geschmacks- oder Geruchs- oder
Tastsinn haben, und schließlich den so genannten „Bewegungskindern“. Jedes nimmt seine Umwelt mit den entsprechenden
Schwerpunkten wahr. Es versteht Sachverhalte besser, wenn sie
in seiner „Sprache“ vermittelt werden. Im Straßenverkehr spielt
sich jedoch das Meiste über Gehör und Augen ab. Diejenigen, die
gesehene oder gehörte Botschaften gut aufnehmen, haben es gerade
im Straßenverkehr leichter und können schneller reagieren, da keine
„Übersetzung“ nötig ist.
Im Straßenverkehr spielt
sich jedoch das Meiste über
Gehör und Augen ab.
Die Macht der Fantasie
Kinder verarbeiten Angst, indem sie in brenzligen Situationen oft
das so genannte „magische Denken“ nutzen: Sie verwandeln eine
Situation, flechten Fantasieprodukte ein und machen sie so weniger
bedrohlich. Der entwicklungsbedingte, kindliche Weltbezug hat zur
Folge, dass Kinder in diesem Alter Realität und Illusion nicht immer
einwandfrei auseinander halten. Auch im Straßenverkehr kann dieser
Fall eintreten. Ein Kind reagiert nicht schnell genug, da es nicht vorausschauend handelt und die Wirkung seines Handelns nicht begreift.
Oder es bekommt Angst und flüchtet in eine Fantasiewelt. Deshalb ist
es besonders schwer, Kindern begreiflich zu machen, dass sie teilweise
Schuld an einem Unfall haben und ihr Fehlverhalten Konsequenzen
Kinder verarbeiten Angst,
hat.
indem sie in brenzligen Situationen oft das so genannte
„magische Denken“ nutzen:
Sie verwandeln eine
Situation, flechten Fantasieprodukte ein und machen sie
so weniger bedrohlich.
13
Wahrnehmung
Mobilität ist ein wichtiges Thema
kindlicher Entwicklung: Sie beginnt mit der
ersten Fortbewegung des Babys, mit dem
Robben und Krabbeln, über das freie Laufen
bis hin zur Benutzung von Laufrad und
Fahrrad.
14
Wahrnehmungsförderung
durch Spielen und Bewegung
„Pappröhren“
Gruppe: „Rollbahn“
Viele Röhren ganz dicht nebeneinander legen und mit einer Turnmatte bedecken. Anlauf nehmen und mit dem Bauch auf die Matte
werfen. Dadurch bewegt sich diese auf den Röhren. Das nächste Kind
startet dann von der gegenüberliegenden Seite, da sonst die letzten,
frei werdenden Röhren immer wieder von vorn angelegt werden
müssen. Das Spiel lässt sich auch mit der dicken Weichbodenmatte
spielen. Dann geht aber der „Massageeffekt“ durch die Röhren unter
der Matte verloren.
Förderschwerpunkte:
n Körperwahrnehmung
n Objektgleichgewicht
n Koordination
n Kraft
„Wäscheklammern“
Partnerspiel: „Igelspiel“
Förderschwerpunkte:
Die Kinder bilden ein Paar, ein Kind ist das Igelkind, das andere
n Feinmotorik
Kind der Igelvater oder die Igelmutter. Das „Elternteil“ hat mehrere
n Körperwahrnehmung
Klammern (maximal acht) und klammert diese, an unterschiedlichen
n Koordination
Körperstellen (nur an der Kleidung!) an das Igelkind an. Wenn das
Igelkind alle „Stacheln“ hat, springt es hin und her und versucht alle
Stacheln los zu werden.
Gruppenspiel: „Großer Igel“
Ein Igel mit verbundenen Augen und ohne Stachel steht in der Mitte
von einem Kinderkreis. Jedes Kind hat eine Wäscheklammer. Auf
Handzeichen der Erzieherin geht ein Kind ganz leise zum Igel und
bringt ganz vorsichtig die Klammer an einer Stelle der Kleidung an.
Der Igel muss dann mitteilen, an welcher Stelle die Wäscheklammer
sich befindet. Wenn alle Kinder ihre Wäscheklammer am Igel angeklammert haben, springt der Igel kräftig hin und her und versucht alle
„Stacheln“ los zu werden. Die Kinder im Kreis klatschen dabei kräftig
in die Hände.
Weitere Spiele mit
Alltagsmaterial bei
www.fahrrad-in-aachen.de
unter Kitas
15
Stadt Aachen
Der Oberbürgermeister
Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
Kampagne „FahrRad in Aachen“
Fachbereich Sport
Dr. Stephanie Küpper
Projektleiterin „FahrRad in Aachen“
Lagerhausstraße 20, 52064 Aachen
Fon: 0241 432-6133
fahrrad-in-aachen@mail.aachen.de
www.fahrrad-in-aachen.de