Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
119672.pdf
Größe
339 kB
Erstellt
23.09.13, 12:00
Aktualisiert
24.08.18, 17:35
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Fachbereich Personal und Organisation
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 11/0210/WP16
öffentlich
FB 11
23.09.2013
Herr Kinny
Ratsanfrage Fraktion "DIE LINKE" vom 11.Juli 2013, (E-Mail)
Verschlüsselung ermöglichen
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
20.11.2013
PVA
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Der Personal- und Verwaltungsausschuss nimmt den Sachstand zur Kenntnis
Finanzielle Auswirkungen:
Keine
Vorlage Error! Bookmark not defined. der Stadt
Aachen
Ausdruck vom: 05.11.2014
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Erläuterungen:
Die Ratsfraktion "DIE LINKE" hat mit Datum 11. Juli 2013 nachfolgenden Ratsantrag Herrn
Oberbürgermeister übergeben:
Die Verwaltung wird beauftragt, die Rechner der Stadtverwaltung schrittweise mit GnuPG³ oder einem
anderen Programm auszustatten, welches den Bürger/innen eine OpenPGP-verschlüsselte
Kommunikation ermöglicht. Begründung: Nachdem kürzlich bekannt wurde, dass Kommunikation per
E-Mail im Regelfall von unbefugten Dritten mitgelesen wird, halten wir es für dringend notwendig, den
Bürgerinnen und Bürgern eine sichere E-Mail-Kommunikation mit der Stadtverwaltung zu
ermöglichen. Bei OpenPGP² handelt es sich um ein freies und standardisiertes Protokoll, welches für
alle Aachener/innen, die über E-Mail verfügen nutzbar ist. Zudem handelt es sich um freie Software,
so dass nur geringe Kosten entstehen.
Die E-Mail hat sich in den letzten Jahren zu einem beliebten und oft genutzten Kommunikationswerkzeug entwickelt, nicht nur zwischen Freunden, Bekannten und Familienangehörigen, sondern
auch in der Geschäftswelt ist die E-Mail eine wichtiger Bestandteil vieler, ja fast aller Prozesse. Richtig
ist, sowie im Ratsantrag beschrieben, dass die Mail relativ einfach mitgelesen werden kann, ja es ist
so, als würde man eine Postkarte, eben nur ist in diesem Fall elektronisch, verschicken.
Das hat vor vielen Jahren auch der Gesetzesgeber erkannt und mit dem Verwaltungsverfahrensgesetz (VwVfG) entsprechende Regelungen für rechtsverbindliche elektronische Nachrichten (§ 3 a
Verwaltungsverfahrensgesetz NW) geschaffen. Dies bedeutet konkret, dass eine Kommune in NRW
auf der Homepage den Zugang für rechtsverbindliche elektronische Nachrichten (gem. § 3 a
Verwaltungsverfahrensgesetz NW) eröffnen muss. Dem sind bisher nur wenige Städte in NRW- und
dies nur eingeschränkt- gefolgt.
Die Stadt Aachen hat den elektronische Zugang zur Verwaltung - insbesondere die Übermittlung
elektronischer Dokumente - für eine rechtsverbindliche elektronische Kommunikation zwischen
Bürgern und Bürgerinnen, juristischen Personen des privaten und öffentlichen Rechts und der
Verwaltung im Sinne des § 3 a Abs. 1 Verwaltungsverfahrensgesetz (VwVfG) ausdrücklich nicht
eröffnet. Die Einschränkung gilt vor allem für die Zugänge per Email-Adresse, für Email-Kontaktformulare als auch für jede Art von Web-Formularen und sonstigen Zugängen. Das bedeutet, dass
der heute gelebte Mail-Verkehr zwischen Bürgerinnen und Bürgern keinen rechtsverbindlichen Status
besitzt.
Die Verschlüsselung über OpenPGP Datenformate, so wie im Ratsantrag beschrieben, ist zwar
grundsätzlich möglich, aber vom organisatorischen und technischen Aufwand nicht zu vertreten und
nur schwer zu händeln. Angenommen, 40% der Aachener Bürger (derzeitige Quote der Online Nutzer
Bewohnerparken) würden mit einem der über 2000 MitarbeiterInnen der Verwaltung kommunizieren
wollen, könnte das bedeuten, dass theoretisch bis zu 100.000 Zertifikate (öffentliche Schlüssel) der
Bürger von unserem Mailingsystem GroupWise pro User verwaltet werden müssten. Der Bürger die
Bürgerinnen wiederum hätten es mit einer Vielzahl von öffentlichen Schlüsseln der von ihnen
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Ausdruck vom: 05.11.2014
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kontaktierten VerwaltungsmitarbeiterInnen zu tun. Die jeweiligen Zertifikate würden im Arbeitsplatzrechner gespeichert und übernähmen vor dem Senden die Verschlüsselung der Mail bzw. die
Entschlüsselung (privater Schlüssel) nach Erhalt der Mail (Ende-zu-Ende-Verschlüsselung).
Dies bedeutet konkret, dass auch jeder Bürger, der mit einem Partner verschlüsselt kommunizieren
möchte, ein solches Schlüsselpaar genieren, verwalten und dem jeweiligen Partner bekannt geben
(öffentlicher Schlüssel) müsste. Da die Schlüssel rechnerseitig abgelegt werden, müssten diese bei
Rechnerwechsel, Neuinstallationen, verschiedenen Programmänderungen oder Anpassungen vom
Benutzer gesichert bzw. neu erzeugt werden.
Dieser unbefriedigende o.b. Zustand der nicht verschlüsselten Mail ist der Verwaltung bewusst, an
Lösungen wird seit längerer Zeit gearbeitet. In den nächsten Wochen fällt eine Systementscheidung
für eine Portalsoftware (Inter- und Intranet) der Stadt Aachen. Portale zeichnen sich durch die
Integration von Anwendungen, Prozessen und Diensten aus. Ein Portal stellt seinem Benutzer
verschiedene Funktionen wie beispielsweise Personalisierung, Sicherheit, Navigation, Suche,
Benutzerverwaltung, Payment-Funktionalitäten und Kommunikation zur Verfügung. Die Portalsoftware
bietet u.a. auch ein Auftragsmanagement für Antragsteller und Sachbearbeiter an. Über einen
gesicherten Zugangsweg (SSL) kann ein im Bürgerkonto registrierter Benutzer Anträge, Schreiben
oder Formulare einreichen, diese werden dann dem zuständigen Sachbearbeiter zugewiesen und
durch diesen bearbeitet. Nach Erledigung erhält der Bürger eine E-Mail, dass sein Anliegen erledigt ist
und dass Dokumente im Bürgerportal wieder abgeholt werden können. Dies erfolgt auf dem gleichen
gesicherten Weg wie die Einreichung.
Mit dem Aufbau und der Zugänglichkeit des Internetportals wird im 2. Quartal des nächsten Jahres
gerechnet. Selbstverständlich sind alle Mails, die innerhalb der Verwaltung per GroupWise verschickt
werden, verschlüsselt.
²OpenPGP ist ein standardisiertes (http://de.wikipedia.org/wiki/Standard) Datenformat für
verschlüsselte und digital signierte Daten. Auch wird das Format von Zertifikaten
(http://de.wikipedia.org/wiki/Digitales_Zertifikat) festgelegt, die landläufig auch als „Schlüssel
(http://de.wikipedia.org/wiki/Schl%C3%BCssel_%28Kryptologie%29)“ bezeichnet werden. Es basiert
auf dem Format, das von PGP (http://de.wikipedia.org/wiki/Pretty_Good_Privacy) 5 eingeführt wurde
und ist im RFC 4880 (http://tools.ietf.org/html/rfc4880) standardisiert.
³GnuPG erlaubt die Verschlüsselung und Signierung von Daten und Kommunikation, ist mit einer
vielseitigen Schlüsselverwaltung ausgestattet und verfügt über Zugriffsmodule für alle Arten von
öffentlichen Schlüsselverzeichnissen. GnuPG, auch unter GPG bekannt, ist ein
Kommandozeilenwerkzeug mit Eigenschaften, die eine leichte Integration in andere Anwendungen
erlaubt.
Anlage/n:
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