Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
114165.pdf
Größe
4,6 MB
Erstellt
07.05.13, 12:00
Aktualisiert
20.01.18, 12:00
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Umwelt
Beteiligte Dienststelle/n:
Aachener Stadtbetrieb
Fachbereich Kinder, Jugend und Schule
Finanzsteuerung
Gebäudemanagement
Immobilienmanagement
Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 36/0194/WP16
öffentlich
07.05.2013
FB 36/20, Dez. III
Neue Wege gehen: Umgestaltung der Kleingartenanlage Wiesental
und ihres Umfelds
Ein Projekt im Rahmen von "Soziale Stadt Aachen Nord"
Beratungsfolge:
TOP:_ 13_
Datum
Gremium
Kompetenz
28.05.2013
12.06.2013
UmA
HA
Kenntnisnahme
Entscheidung
Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur
Kenntnis.
Der Hauptausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis. Er beschließt
die Umsetzung der im beigefügten Entwurf und den Erläuterungen zur Vorlage dargestellten Planung
zur Umgestaltung der Kleingartenanlage Wiesental und ihres Umfelds.
Marcel Philipp
Oberbürgermeister
Anlage/n:
Erläuterungen zur Vorlage
Entwurf 'Umgestaltung Kleingartenanlage Wiesental und Umfeld'
Vorlage FB 36/0194/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 16.05.2013
Seite: 1/2
finanzielle Auswirkungen
Investive
Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
Auswirkungen
2013
ner Ansatz 2013
2014 ff.
Fortgeschriebener Ansatz 2014
ff.
Gesamt-
Gesamtbedarf
bedarf (alt)
(neu)
Einzahlungen
250.400
250.400
0
0
250.400
250.400
Auszahlungen
313.000
313.000
0
0
313.000
313.000
Ergebnis
-62.600
-62.600
0
0
-62.600
-62.600
Folgekos-
Folgekos-ten
ten (alt)
(neu)
+ Verbesserung /
0
0
Deckung ist gegeben
Deckung ist gegeben
- Verschlechterung
Fortgeschriebe-
konsumtive
Ansatz
Fortgeschrieben
Ansatz
Auswirkungen
2013
er Ansatz 2013
2014 ff.
50.400
50.400
0
0
0
0
63.000
63.000
0
0
0
4.324
0
0
0
0
0
0
-12.600
-12.600
0
0
0
-4.324
Ertrag
Personal-/
Sachaufwand
Abschreibungen
Ergebnis
ner Ansatz 2014
ff.
+ Verbesserung /
- Verschlech-
0
0
Deckung ist gegeben
Deckung ist gegeben
terung
Vorlage FB 36/0194/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 16.05.2013
Seite: 2/2
Erläuterungen zur Vorlage:
Neue Wege gehen: Umgestaltung der Kleingartenanlage Wiesental und ihres Umfelds
Ein Projekt im Rahmen von 'Soziale Stadt Aachen-Nord'
Ausgangslage: das 'Wiesental' in 'Aachen-Nord'
Innerhalb des Gesamtprojekts 'Soziale Stadt Aachen-Nord' stellt der Teilraum 'Wiesental', gelegen zwischen
Jülicher Straße, Wurm, Technologiezentrum und Talbotstraße, einen Aktionsschwerpunkt dar. Neben dem hohen
Handlungsbedarf im Wohnungsbestand gibt es hier auch Defizite und ungenutzte Potenziale im öffentlichen
Raum. Dazu zählen beispielsweise fehlende Verbindungen zwischen den Wohnstandorten im Bereich der
Jülicher Straße und dem Landschaftsraum an der Wurm, stellenweise unsichere und schlecht nutzbare
Bestandswege, sowie fehlende oder unattraktive Aufenthaltsmöglichkeiten.
Dem entsprechend ist es ein wichtiges Ziel, das öffentliche Wegenetz vor allem für Fußgänger und Fahrradfahrer
zu stärken und die damit verknüpften öffentlichen Grünräume, Spielplätze und Aufenthaltsbereiche aufzuwerten.
In der ursprünglichen städtebaulichen Entwicklungsstudie für das Quartier wurden zu diesem Zweck lineare
'Grünfugen' vorgeschlagen, die auch durch die Kleingartenanlage Wiesental verlaufen sollten. Aufgrund der damit
einhergehenden Proteste des Kleingartenvereins wurde ein Mediationsverfahren durchgeführt, in dem
gemeinsam mit dem Kleingartenverein Wiesental, dem Stadtverband der Familiengärtner, der gewoge AG und
der Stadtverwaltung eine neue Lösung für die Wegeverbindungen und die daran liegenden Aufenthaltsbereiche
erarbeitet wurde.
Die Ergebnisse sind in einer schriftlichen Vereinbarung festgehalten, die im November 2011 von allen beteiligten
Parteien unterzeichnet wurde. Auf dieser Basis wurde das städtebauliche Entwicklungskonzept Anfang 2012
überarbeitet und im März 2012 in einer Bürgerveranstaltung öffentlich vorgestellt. Wichtige Bestandteile sind die
Verbesserung der bestehenden Wege innerhalb des Quartiers und die Schaffung neuer Verbindungen zur Wurm
im Bereich der Kleingartenanlage. Von den damit verbundenen Aufwertungsmaßnahmen und der Anlage neuer
Aufenthaltsbereiche profitiert auch die Kleingartenanlage selbst, sie wird zudem als Freiraum stärker mit dem
umgebenden Viertel verknüpft und erlebbar gemacht.
Ein entsprechender Entwurf wurde im Sinne der Mediationsvereinbarung und gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe
des Kleingartenvereins, dem beauftragten Büro 3+ Freiraumplaner und der Stadtverwaltung Aachen erarbeitet.
Dazu fanden von März bis Juli 2012 mehrere Treffen vor Ort statt, bei denen in einem fortlaufenden Dialog die
verschiedenen Einzelmaßnahmen konkretisiert wurden. Da zu den Vorhaben im direkten Umfeld der
Kleingartenanlage auch eine Wegeverbindung über das Grundstück der benachbarten Martin-Luther-King-Schule
gehört, gab es parallel auch mit dieser Einrichtung entsprechende Abstimmungen. Im August 2012 wurde der
gemeinsam erarbeitete Entwurf für die Umgestaltung der Wege und Aufenthaltsbereiche in und an der
Kleingartenanlage öffentlich vorgestellt.
Ebenfalls wurden in diesem Zeitraum Planungen für eine Beleuchtung der Wegeverbindung zwischen
Burggrafenstraße und Talbotstraße, für eine Ergänzung der Baumpflanzungen am so genannten 'Kastanienweg'
und für die Verbreiterung eines sehr engen Wegeabschnitts neben dem Gelände der Martin-Luther-Kingschule
voran gebracht. Für dieses Maßnahmenpaket im Quartier Wiesental wurde die Verwaltung – in Verbindung mit
weiteren Teilprojekten innerhalb von 'Soziale Stadt Aachen-Nord' – am 5.9.2012 durch den Hauptausschuss
beauftragt, die Bearbeitung fortzuführen und den bereits gestellten Förderantrag beim Land Nordrhein-Westfalen
für das Programm Soziale Stadt mit der detaillierten Planung zu aktualisieren. Dies erfolgte im September 2012,
der Bewilligungsbescheid erging im Dezember 2012.
In der Folgezeit wurde und wird die Umsetzung der genannten Vorhaben im Quartier Wiesental weiter
vorbereitet. Nachfolgend sind die ab Herbst 2013 zur Realisierung vorgesehenen Maßnahmen des
städtebaulichen Entwicklungskonzepts räumlich dargestellt.
Planungsräume der für 2013 vorgesehenen Maßnahmen innerhalb des städtebaulichen Entwicklungskonzepts Wiesental
'Kleingartenanlage Wiesental und Umfeld'
Zwei vorhandene Wege in der Kleingartenanlage werden als neue Durchgangsmöglichkeiten zwischen der
Wohnbebauung Jülicher Straße, Burggrafenstraße und Wiesental und dem Landschaftsraum an der Wurm
entwickelt. Dazu werden an der südöstlichen Grenze der Anlage zwei neue Öffnungen entstehen, die zusammen
mit den vorhandenen Zugängen entsprechend einladend gestaltet werden. Um den neuen Ein- und Durchgang
im Bereich des Vereinsheims realisieren zu können, wird ein vorhandenes Gerätehaus entfernt und in gedrehter
Position wieder aufgebaut. Der Vorbereich des Vereinsheims erhält eine neue Gestaltung als 'Baumplatz' und
kann in dieser Form alltäglich von Besuchern und Vereinsmitgliedern, aber auch im Rahmen von größeren
Veranstaltungen genutzt werden. Entlang der zwei Wege wird durch eine attraktive, begleitende Stauden- und
Heckenbepflanzung die Bedeutung als Verbindungsroute unterstrichen und das gesamte Erscheinungsbild
aufgewertet. An den vier Eingangsbereichen wird mit ansprechenden Schildern über die öffentliche Nutzbarkeit
zu den Öffnungszeiten der Kleingartenanlage informiert. Um bereits an der nordwestlichen Grenze der
Kleingartenanlage, entlang des sogenannten 'Kastanienwegs', den Landschaftsraum um Gut Kalkofen visuell
erlebbar zu machen, sollen hier in den eingrenzenden Hecken Sichtfenster eingelassen werden.
Auf dem Grundstück der nördlich angrenzenden Martin-Luther-King-Schule erfolgt die Anlage eines zusätzlichen,
ganz neuen Weges, der vollständig öffentlich zugängig sein wird. Damit wird ebenfalls die West-Ost-Verbindung
für Fußgänger innerhalb des Quartiers verbessert. An allen drei Punkten, an denen diese drei Verbindungswege
im Bereich der Kleingartenanlage auf den existierenden Fuß- und Radweg an der Wurm treffen, werden neue
Sitzgelegenheiten eingerichtet. Diese Aufenthaltsbereiche sind zusätzlich mit Baumpflanzungen betont.
Schaffung und Gestaltung dreier Wegeverbindungen mit Aufenthaltsbereichen (Entwurfsauszug 3+ Freiraumplaner)
Sichtfenster, Bepflanzung, Eingangstor
'Tor zur Wurm'
Einladungsschild
(Entwurfsauszüge 3+ Freiraumplaner)
Aufwertung der Wegeverbindung Burggrafenstraße – Talbotstraße
Die Wegeverbindung zwischen Burggrafenstraße und Talbotstraße verläuft an der nördlichen Grenze der
Kleingartenanlage 'Wiesental', begleitet den Spielplatz Talbotstraße und führt – stark verengt - am Grundstück
der Martin-Luther-King-Schule entlang bis zur Talbotstraße. Dieser Weg in Verlängerung der Straße Wiesental
stellt eine sehr wichtige Fußgängerachse innerhalb des Quartiers dar, weist jedoch auch funktionale und
gestalterische Defizite auf. Daher sollen entlang dieser Achse verschiedene Maßnahmen umgesetzt werden.
Bei Dunkelheit wird dieser Bereich von vielen als 'Angstraum' wahrgenommen, der die Nutzbarkeit und
Aufenthaltsqualität stark einschränkt. Aus diesem Grund soll hier eine durchgängige Beleuchtungslinie mit
energiesparender LED-Technik entstehen, von der neben der Wegeverbindung auch der angrenzende Spielplatz
profitiert. Im nord-östlichen Teil verläuft die Wegeverbindung auf Höhe der Martin-Luther-King-Schule nur noch
als ein etwa 1 Meter breiter Pfad. Hier wird im Übergang zum Spielplatz eine Aufweitung des Weges erfolgen. Im
weiteren Verlauf bis zur Talbotstraße soll der Zaun zur Martin-Luther-King-Schule versetzt werden, sodass auch
hier eine großzügigere Anlage des Weges und eine bessere Nutzbarkeit erreicht wird.
Zur Stärkung der Grünstruktur und der Bedeutung des 'Kastanienwegs' als Teil dieser wichtigen Fußgängerachse
sollen die nur noch lückig vorhandenen Bestandsbäume durch Nachpflanzungen ergänzt werden.
Maßnahmen zur Aufwertung der Wegeverbindung Burggrafenstraße - Talbotstraße
Verknüpfung zu anderen Projekten im Projekt 'Soziale Stadt Aachen-Nord'
Die oben dargestellten Maßnahmen finden in enger Verknüpfung mit anderen im Quartier Wiesental geplanten
Maßnahmen statt: der Aufwertung des Schulhofs der Martin-Luther-King-Schule (Umsetzung voraussichtlich
Herbstferien 2013), der Umgestaltung des Spielplatzes Wiesental (Umbau 2013) und des Spielplatzes
Talbotstraße auch in Kooperation mit einer bürgerschaftlichen Initiative (2013/14).
Für die kommenden Jahre werden weitere Maßnahmen durch Stadt und gewoge AG vorbereitet bzw. noch
eingehender untersucht. Dazu gehören die Sanierung der städtischen und der gewoge-Wohngebäude
einschließlich Aufwertung des unmittelbaren Umfelds, die Bebauung des an die Kleingartenanlage Wiesental
angrenzenden Bereichs, wie im städtebaulichen Entwicklungskonzept vorgesehen, sowie gegebenenfalls weitere
kleinere Maßnahmen im Quartier. Die Erarbeitung der Maßnahmen für den öffentlichen Raum geschieht im
Rahmen der Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzepts Soziale Stadt Aachen-Nord.
Kosten und Finanzierung
Die für die beschriebenen Maßnahmen berechneten Kosten sind nachfolgend zusammen gestellt:
Kleingartenanlage Wiesental und Umfeld, Baukosten
199.918,81 €
Kleingartenanlage Wiesental und Umfeld, Planungskosten
37.773,06 €
Neue Beleuchtung, Baukosten
50.231,23 €
Wegeaufweitung
20.000,- €
Ergänzung Baumpflanzung
19.000,- €
Insgesamt wurden für die Maßnahmen im Quartier 'Wiesental' in der 3. Förderstufe 354.000,- € beantragt. Diese
stehen im PSP-Element 5-120102-000-05700-300-1 (investiv) und im PSP-Element 4-120102-027-1, (konsumtiv)
zur Verfügung. Die nach Abzug der oben aufgeführten Summe verbleibenden 27.076,90 € sind für ggf.
erforderliche Zusatzbeauftragungen eingeplant. Dazu zählen etwa notwendige Gutachteraufträge oder noch nicht
ermittelbare Entsorgungskosten für belastetes Altmaterial.
Die Maßnahme wird im Rahmen des Projektes „Soziale Stadt Aachen-Nord“ mit einem Fördersatz von 80% von
EU, Bund und Land NRW bezuschusst.
Die jährlich anfallenden Folgekosten betragen für die Beleuchtung 1.434,- € (Wartungs- und Betriebskosten).
Diese sind im Rahmen der Aufstellung des Haushalts 2014 inklusive der Finanzplanjahre 2015 – 2017 im PSPElement 1-120102-900-8, Sachkonto 52790000 durch entsprechende Erhöhung des dortigen Ansatzes
einzuplanen.
Für die öffentlichen Flächen im Umfeld der Kleingartenanlage (Sitzplätze und neuer Weg) entstehen jährliche
Kosten von 2.890 € Jahr für die Unterhaltung von Baum- und Strauchpflanzungen, Wegeflächen und Bänken,
sowie für die Leerung von Abfallbehältern. Auch diese Folgekosten sind zur Haushaltsplanung 2014 einzuplanen.
Die einzelnen Zuständigkeiten werden im Rahmen des Projektes „Freiflächenmanagement“ geregelt. Die Pflege
der neu gestalteten Flächen innerhalb der Kleingartenanlage Wiesental wird der Verein übernehmen, dieser
beteiligt sich auch mit Eigenleistungen an den Baumaßnahmen.
Fazit und Ausblick
Die Öffnung von bestehenden Barrieren, sowie die Schaffung und Aufwertung von Wegen tragen dazu bei, die
Wohnstandorte im Quartier Wiesental besser mit dem Landschaftsraum im Umfeld von Wurm und Gut Kalkofen
zu verknüpfen. Zudem werden vor allem für Fußgänger die Verbindungen innerhalb des Viertels verbessert, etwa
durch neue Beleuchtung oder durch die Aufweitung von Wegeräumen. Durch die Einbindung der
Kleingartenanlage Wiesental, die in enger Abstimmung mit den Mitgliedern und dem Vorstand des
Kleingartenvereins erfolgt, kann diese nicht nur als Durchgangsmöglichkeit, sondern auch als eigenständiger
Freiraum innerhalb des Viertels besser wahrgenommen und erlebt werden. Von der neuen, attraktiven
Bepflanzung entlang der Wege und der Einrichtung von Aufenthaltsbereichen profitieren sowohl die Öffentlichkeit
als auch die Mitglieder des Kleingartenvereins. Insgesamt besteht mit Hilfe dieser Maßnahmen der Gewinn in
einer besseren Nutzbarkeit und stärkeren Belebung der öffentlichen Räume im Quartier Wiesental.