Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
113412.pdf
Größe
2,4 MB
Erstellt
19.04.13, 12:00
Aktualisiert
16.03.17, 08:49
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Umwelt
Beteiligte Dienststelle/n:
Aachener Stadtbetrieb
Bauaufsicht
Fachbereich Kinder, Jugend und Schule
Immobilienmanagement
Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 36/0187/WP16
öffentlich
19.04.2013
FB 36/20 Herr Dr. Ruckert
"Suermondtpark" Erweiterung und Aufwertung der vorhandenen
Grün - und Spielanlagen "Richardstraße" und "Martin-LutherStraße"
Ratsantrag CDU-Fraktion und GRÜNE Fraktion Nr. 271/16 vom
18.01.2013
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
14.05.2013
15.05.2013
16.05.2013
28.05.2013
KJA
B0
PLA
UmA
Entscheidung
Anhörung/Empfehlung
Entscheidung
Entscheidung
Beschlussvorschlag:
Der Kinder- und Jugendausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis.
Er empfiehlt dem Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz, die Verwaltung – wie in den Erläuterungen
zur Vorlage ausgeführt – mit der Planung des 'Suermondtparks', sowie mit der Ermittlung und
Einplanung der entsprechenden Kosten zu beauftragen. Er beschließt die Einbeziehung der
Spielplätze Richardstraße und Martin-Luther-Straße in diese Planung. Der Ratsantrag 271/16 gilt als
behandelt.
Die Bezirksvertretung Aachen Mitte nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur
Kenntnis. Sie empfiehlt dem Planungsausschuss, die Einstellung des Verfahrens zur 1. Änderung der
Bebauungsplans Nr. 693 (Sporthalle Richardstraße) zu beschließen. Sie empfiehlt dem Ausschuss für
Umwelt und Klimaschutz, die Verwaltung – wie in den Erläuterungen zur Vorlage ausgeführt – mit der
Planung des 'Suermondtparks', sowie mit der Ermittlung und Einplanung der entsprechenden Kosten
zu beauftragen. Der Ratsantrag 271/16 gilt als behandelt.
Der Planungsausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis. Er
beschließt die Einstellung des Verfahrens zur 1. Änderung der Bebauungsplans Nr. 693 (Sporthalle
Richardstraße) und hebt den Beschluss zur Änderung des Bebauungsplanes Nr. 693 vom 29.04.2004
auf. Er empfiehlt dem Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz, die Verwaltung – wie in den
Erläuterungen zur Vorlage ausgeführt – mit der Planung des 'Suermondtparks', sowie mit der
Ermittlung und Einplanung der entsprechenden Kosten zu beauftragen. Der Ratsantrag 271/16 gilt als
behandelt.
Vorlage FB 36/0187/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 04.05.2015
Seite: 1/4
Der Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur
Kenntnis. Er beauftragt die Verwaltung – wie in den Erläuterungen zur Vorlage ausgeführt – mit der
Planung des 'Suermondtparks', sowie der Ermittlung und Einplanung der entsprechenden Kosten. Der
Ratsantrag 271/16 gilt als behandelt.
In Vertretung
(Gisela Nacken)
Beigeordnete
finanzielle Auswirkungen
Investive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
Gesamt-
Gesamtbedarf (alt)
20xx ff.
bedarf
(neu)
Einzahlungen
0
0
0
0
0
0
Auszahlungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
+ Verbesserung /
-
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausrechende Deckung
ausrechende Deckung
vorhanden
vorhanden
Verschlechterun
g
konsumtive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Ertrag
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
20xx ff.
Folgekos-
Folgekos-
ten (alt)
ten (neu)
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Abschreibungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
Personal-/
Sachaufwand
+ Verbesserung /
Verschlechterun
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausrechende Deckung
ausrechende Deckung
g
Vorlage FB 36/0187/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 04.05.2015
Seite: 2/4
vorhanden
vorhanden
Mit der Vorlage sind keine unmittelbaren finanziellen Auswirkungen verbunden. Mit der Erarbeitung der
Freiraumplanung müssen die Kosten für die Umsetzung und Unterhaltung aufgestellt und entsprechende Mittel
eingeplant werden.
Vorlage FB 36/0187/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 04.05.2015
Seite: 3/4
Anlagen:
Erläuterungen zur Vorlage
Ratsantrag 271/16
Vorlage FB 36/0187/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 04.05.2015
Seite: 4/4
Erläuterungen
zur Vorlage: Suermondtpark - Erweiterung und Aufwertung der vorhandenen Grün- und Spielanlagen
'Richardstraße' und 'Martin-Luther-Straße'
Ausgangslage: ein Quartier mit Bedarf an Grünräumen
Die öffentlichen Räume des Suermondt-Viertels sind geprägt von Straßenräumen und Plätzen,
zusammenhängende grüne Freiräume existieren kaum. Die Mehrzahl der Baublöcke in diesem stark verdichteten
Quartier hat weniger als 0,1 m² öffentlich nutzbare Grünfläche pro Einwohner zur Verfügung. Auch private
Grünflächen gibt es nur sehr wenige, in den Blockinnenbereichen dominieren Einbauten und Stellplätze. Vor
diesem Hintergrund ist das Umfeld der Kreuzung Richardstraße, Gottfriedstraße und Martin-Luther-Straße
innerhalb des Viertels von besonderer Bedeutung, da sich hier mehrere öffentliche Grünräume befinden.
Dazu zählt vor allem die Grün- und Spielanlage Richardstraße, die als größte Freifläche des Viertels durch
unterschiedliche Altersgruppen intensiv genutzt wird. In ihrem Einzugsbereich wohnen 2.280 Kinder bis 14 Jahre
(Stand Ende 2011), zusätzlich wird die Anlage auch durch Kindertagesstätten und Schulen des Quartiers genutzt.
Ebenfalls befindet sich in der Richardstraße eine Hundeauslauffläche. Zwischen diesen beiden Anlagen ist durch
den Abriss eines städtischen Gebäudes – des ehemaligen Gewerbebaus 'Kleine-Erfkamp' – eine neue Freifläche
entstanden. Nördlich schließt sich an der Gottfriedstraße ein öffentlicher Parkplatz an, die Ecke zur Richardstraße
wird durch eine große Kastanie geprägt, die auch als Naturdenkmal eingetragen ist. Generell ist der
Altbaumbestand mit etwa 50 Bäumen für den gesamten Bereich von hoher gestalterischer und ökologischer
Bedeutung. Auf der diagonal gegenüber liegenden Seite der Kreuzung befindet sich die Spielanlage 'MartinLuther-Straße'.
Obwohl die öffentlichen Grün- und Spielanlagen in diesem Bereich sehr wichtig für das umgebende Wohnquartier
und die verschiedenen Bildungseinrichtungen sind, wird ihr derzeitiges Erscheinungsbild diesem Stellenwert nicht
gerecht. Die Rahmenplanung Gasborn und Suermondt Viertel benennt hier beispielsweise veraltete Spielgeräte
und Sitzmöglichkeiten, Defizite in der Gestaltung, die abweisende Wirkung der zahlreichen Gebäuderückseiten,
die Nutzung der teilweise schlecht einsehbaren Flächen als Rückzugsraum für Suchtkranke, Verunreinigungen,
mangelhafte Beleuchtung und Pflegedefizite.
Die an den öffentlichen Freiräumen gelegenen Verkehrsflächen der Richard-, Martin-Luther- und Gottfriedstraße
sind zum einen wichtige Durchgangswege für den Fuß- und Radverkehr. Insbesondere ist hier die Verbindung
zwischen Hauptbahnhof und Kaiserplatz zu nennen. Zum anderen werden sie jedoch auch von Pkw-Fahrern als
Abkürzungsrouten durch das Quartier genutzt. Daraus ergeben sich vor allem im Kreuzungsbereich der drei
Straßen entsprechende Verunsicherungen bei der Querung. Dazu tragen auch die kurvige und schlecht
einsehbare Lage, sowie der an dieser Stelle enge Fußweg bei.
Im Hinblick auf den ruhenden Verkehr befinden sich in allen drei genannten Straßen Parkplätze in
Längsaufstellung. An der Gottfriedstraße liegt zudem ein öffentlicher Parkplatz mit 29 Stellplätzen und zwei
Carsharing-Plätzen, der innerhalb des Bewohnerparkbereichs S liegt. Der Parkdruck an Werktagen ist tagsüber
hoch, wobei nach den Analysen der Rahmenplanung die vorhandenen Parkhäuser noch Reserven an
Stellplätzen haben.
Lageplan / Luftbild mit Darstellung der verschiedenen Flächennutzungen
Spielanlage Richardstraße: Bolzplatz, Brandwände
Spielanlage Richardstraße, angrenzende Mauern
Hundeauslauf-Fläche, Blick Richtung Gottfriedstraße
Parkplatz Gottfriedstraße, Blick Richtung Hundeauslauf-Fläche
Kreuzung Richard- /Gottfried- / Martin-Luther-Straße; Spielanlage
Spielanlage Martin-Luther-Straße
Bebauungsplanung: von der Parkpalette zur Parkanlage
Seit 1980 gibt es für den Bereich Richardstraße Ecke Gottfriedstraße einen Bebauungsplan (Nr. 693). Dieser
sieht im Wesentlichen eine Erweiterung der bestehenden Grünfläche, eine zweigeschossige Parkpalette an der
Gottfriedstraße und erdüberdeckte Stellplätze in Teilbereichen der Altbebauung 'Kleine-Erfkamp' vor.
Von 2002 bis 2004 lief ein nicht abgeschlossenes Verfahren zur Änderung des bestehenden Bebauungsplans,
das die Errichtung einer Dreifeldsporthalle zum Ziel hatte. In der im März 2010 verabschiedeten Rahmenplanung
zum Suermondt-Viertel wurde die Sporthallenbebauung als eine von mehreren Alternativen für die Fläche
aufgeführt. Auf dieser Basis erteilte der Planungsausschuss am 2.9.2010 den Auftrag für eine entsprechende
städtebauliche Prüfung.
Daraufhin wurde die Planung konkretisiert, der Flächenbedarf für die Sporthalle für die zugehörigen Stellplätze
ermittelt und es wurden mehrere Varianten für mögliche Anordnungen in der Fläche entwickelt. Im Ergebnis
dieser Vorprüfung wurde deutlich, dass in allen Fällen der Bau einer Dreifachsporthalle mit einem erheblichen
Verlust von altem stattlichem Baumbestand und in der Flächenbilanz auch mit einem Verlust für die Spiel- und
Grünanlage verbunden wäre.
Aufgrund dieser massiven negativen Auswirkungen für die Grünstrukturen und Freiraumqualitäten in diesem
stark verdichteten Innenstadtquartier schlägt die Verwaltung vor, den Bau einer Dreifachsporthalle an diesem
Standort und damit auch das Änderungsverfahren zum bestehenden Bebauungsplan nicht weiterzuverfolgen. Die
Verwaltungskonferenz der Städteregion hat dieses Vorgehen in der gemeinsamen Sitzung mit dem
Verwaltungsvorstand der Stadt Aachen im Dezember 2012 akzeptiert. Die Städteregion sollte Bauherr der
Sporthalle sein, da sie in erster Linie von Schulen der Städteregion genutzt werden sollte. Seit Jahren stehen
andere Sporthallen für den Unterricht dieser Schulen zur Verfügung.
Zusätzliche Bebauung auf Privatgrundstücken
Die Grundstücke entlang der Wilhelmstraße Nr. 34-56 sind entweder um die 40 m tief (34, 36, 46, 48, 50/52, 54,
56) oder um die 50 m tief (38, 42, 44). Sie sind im hinteren Bereich vorwiegend mit ein- bis zweigeschossigen
gewerblichen Gebäuden, Nebengebäuden oder Garagen bebaut. Die Grundstücke Wilhelmstraße Nr. 34, 36 und
38 haben durch Anschluss an die öffentliche Verkehrsfläche der Gottfriedstraße eine rückwärtige Erschließung.
Brachflächen oder nicht genutzte Gebäude sind nicht erkennbar.
Bei einer Bebauung in zweiter Reihe in Richtung städtischer Grünfläche würden die 40 m tiefen Grundstücke
sehr stark verdichtet und die Abstände zwischen den Gebäuden würden sehr gering. Bei den drei 50 m tiefen
Grundstücken wäre eine solche Bebauung eventuell vorstellbar. Da das Grundstück Nr. 38 bereits rückwärtig
erschlossen ist und Nr. 42 und 44 Zufahrten von der Wilhelmstraße haben, wäre eine zusätzliche Erschließung
nicht zwingend erforderlich. Eine Nachverdichtung dieser drei Grundstücke und die Schaffung von
entsprechendem Planungsrecht wird aus städtebaulicher Sicht jedoch nicht als sinnvoll eingeschätzt.
Zum einen lässt sich eine solche Nachverdichtung für drei einzelne Grundstücke nur unzureichend einem
städtebaulichen Gesamtkonzept zugrunde legen. Die entstehenden Wohngebäude würden sich in die Umgebung
nur bedingt einfügen, es entstünde dabei keine eindeutige Priorität für die Wohnnutzung. Auch gestalterisch
würde keine klare Neuorientierung der gesamten Grundstücke mit Wohnen zum Park entstehen, sondern nur
bruchstückhaft für drei Grundstücke. Zum anderen würden eventuell sogar Nutzungskonflikte entstehen, da sich
auf den rückwärtigen Grundstücksteilen gewerbliche Nutzungen, Stellplätze und Garagen befinden und
Störungen für das Wohnen bzw. Nutzungseinschränkungen für die gewerblichen Nutzungen entstehen
könnten. Nach Angaben der Bauaufsicht ist auch über § 34 BauGB eine weitergehende, höhere Bebauung der
rückwärtigen Grundstücke der Wilhelmstraße nicht möglich.
Handlungsbedarf und Zielsetzung: von Einzelflächen zum Quartierspark
Zu dem Bereich der Freiflächen an der Richardstraße liegt der Ratsantrag Nr. 271/16 vor, der an dieser Stelle
die Planung und Umsetzung eines neuen, innerstädtischen Parks unter dem Namen 'Suermondtpark' zum Ziel
hat. Die dort vorhandenen Grün- und Spielanlagen sollen um die Flächen des bereits abgerissenen
Werkstattgebäudes, der Hundewiese und des öffentlichen Parkplatzes an der Gottfriedstraße erweitert werden.
Dabei soll auch geprüft werden, inwieweit auf den Parzellen an der Wilhelmstraße im rückwärtigen Teil Baufelder
für Wohnungsbau zur bestehenden und neu geplanten Grünfläche hin geöffnet werden können.
In der Rahmenplanung Gasborn und Suermondt Viertel werden die verschiedenen Freiräume an der Richardund an der Martin-Luther-Straße als Grün- und Platzflächen beschrieben, die angesichts der hohen baulichen
Dichte von großer Bedeutung für das Quartier sind. Gleichwohl werden auch funktionale, gestalterische und
pflegerische Defizite gesehen (siehe oben 'Ausgangslage'). Konfliktfelder ergeben sich hier auch zwischen
verschiedenen Nutzungen, etwa zwischen Kinderspiel und der zeitweise auftretenden Konsum von Alkohol oder
Drogen. So wird nach den Analysen der Rahmenplanung die Spielanlage Richardstraße auch teilweise als
Angstraum wahrgenommen.
Vor diesem Hintergrund ist es eine grundlegende Aufgabe, die öffentlichen Räume stärker zu beleben. Dafür ist
die Schaffung und Aufwertung von Aufenthaltsqualitäten, Spiel- und Bewegungsangeboten von zentraler
Bedeutung. Der entsprechende Handlungsbedarf ist bei allen vorhandenen Freiräumen im Bereich Richardstraße
und Martin-Luther-Straße gegeben.
Durch den Abriss der Altbebauung 'Kleine-Erfkamp' besteht nun die große Chance, einen zusammenhängenden
Quartierspark zu entwickeln. Bereits im jetzigen Zustand, nach dem Freiwerden der ehemals bebauten Fläche, ist
die optische Öffnung des Geländes
und das hohe Potenzial für eine
großzügige neue Grünanlage
erkennbar. Wichtig bei der Planung
für diesen Quartierspark ist, alle
vorhandenen Teilflächen
übergreifend zu betrachten und zu
einer räumlich durchgängigen
Einheit zu verbinden. Dies sollte
auch den deutlich in die Jahre
gekommenen Spielplatz an der
Martin-Luther-Straße mit
einbeziehen. Zu diesem Zweck,
aber auch zur räumlichen Öffnung
in Richtung Gottfriedstraße, ist
zumindest die teilweise Nutzung
des öffentlichen Parkplatzes für die Zuwegung und Anbindung der neuen Grünanlage im Rahmen des
Planungsprozesses zu prüfen.
Neue Brachfläche, Zustand im April 2013
Handlungsbedarf und –konzept zur Schaffung einer zusammenhängenden Grün- und Spielanlage 'Suermondtpark'
Einbindung der Menschen im Quartier
Bereits heute werden die öffentlichen Grün- und Spielflächen im Bereich Richard- und Martin-Luther-Straße
intensiv durch unterschiedliche Altersgruppen genutzt, die Sozialstruktur des umgebenden Quartiers ist sehr
heterogen. Im näheren Umfeld gibt es mehrere Bildungseinrichtungen, dazu gehören beispielsweise das PaulJulius-Reuter-Berufskolleg, die Städtische Katholische Grundschule Beeckstraße, das Montessori-Kinderhaus
Wilhelmstraße oder die Bischöfliche Marienschule Harscampstraße.
Entsprechend der vielfältigen Zusammensetzung der aktuellen und künftig zu erwartenden Nutzungsgruppen ist
es ein wichtiges Ziel, mit den grünen Freiräumen im Bereich Richard- und Martin-Luther-Straße einen
multifunktionalen und einladenden Park 'für alle' zu gestalten. Um die jeweiligen Bedürfnisse und Ideen vor Ort zu
erfahren und um eine möglichst starke Identifikation mit der neuen Anlage zu erreichen, sollen die Menschen des
Quartiers eng in den Planungs- und Entstehungsprozess des neuen Parks eingebunden werden.
Wünschenswert ist in diesem Zusammenhang auch, ein möglichst dauerhaftes Engagement der Nutzerinnen und
Nutzer für die vorhandenen und neuen Grünräume zu erreichen. Ein Mittel dazu kann beispielsweise die
Übernahme von Pflegepatenschaften sein. Dadurch wird die Anlage zusätzlich belebt, die Identifikation mit der
Anlage erhöht und durch die soziale Kontrolle auch potenziellen Konflikten vorgebeugt.
In diesem Zusammenhang gibt es bereits jetzt erste Ideen der Initiative Suermondtviertel zur temporären
Nutzung der neuen Freifläche. Angedacht ist eine mobile, nutzgärtnerische Anpflanzung. Es wird derzeit geprüft,
ob und wie dieses Anwohner-Projekt als Zwischennutzung umgesetzt werden kann. Möglicherweise kann ein
solches Gartenprojekt von Menschen aus der direkten Nachbarschaft auch als ein Bestandteil der neuen
Gesamtgestaltung entwickelt werden.
Finanzierung
Detaillierte Aussagen zum Finanzierungsbedarf können erst mit dem Vorliegen des konkreten Entwurfs im
Rahmen der entsprechenden Kostenberechnung erfolgen. Anhand von Kennzahlen und Vergleichswerten bereits
umgesetzter Projekte können jedoch als Schätzung die nachfolgenden Werte angenommen werden. Dabei ist zu
beachten, dass ggf. im Verlauf des Planungsprozesses einzelne Bereiche wie z.B. die Umnutzung des
Parkplatzes oder die Umgestaltung des Kreuzungsbereichs nicht oder nur teilweise einbezogen werden.
Aufwertung Spielanlage Richardstraße (4.460 m²)
334.500,- €
Gestaltung der heutigen Brachfläche (1.500 m²)
112.500,- €
Einbeziehung / Umgestaltung der heutigen Hundewiese (650 m²)
48.750,- €
Aufwertung Spielanlage Martin-Luther-Straße (990 m²)
74.250,- €
Beleuchtung (ca. 250 m)
27.000,- €
Einbeziehung des heutigen Parkplatzes (sofern funktional möglich, 560 m²)
56.000,- €
Umgestaltung Kreuzung (360 m²)
90.000,- €
Diese Zahlen beinhalten keine externen Planungskosten, setzen also voraus, dass die Planung verwaltungsintern
erstellt wird. Die entsprechenden Mittel müssen in den jeweiligen Haushaltsstellen eingeplant werden. Für
Maßnahmen zur Entsiegelung und ökologischen Aufwertung von Flächen können ggf. Ausgleichsgelder bereit
gestellt werden, die Finanzierung von Baumpflanzungen ist teilweise über Ausgleichszahlungen nach
Baumschutzsatzung möglich.
Mit der Neuanlage und – je nach Umfang der Maßnahmen – auch für die Umgestaltung von öffentlichen Grünund Spielflächen fallen zusätzliche Unterhaltungskosten an. Diese müssen ebenfalls mit dem Vorliegen der
konkreten Planung ermittelt und in den jeweiligen Haushaltsstellen eingeplant werden.
Fazit: eine Chance für das Suermondt Viertel und die Innenstadt
Die verschiedenen Freiräume im Bereich Richardstraße und Martin-Luther-Straße sind bereits jetzt von großer
Bedeutung für das stark verdichtete Suermondt Viertel. Dies gilt sowohl für die Anwohnerschaft, als auch für die
zahlreichen Bildungseinrichtungen und sozialen Initiativen.
Diesem hohen Stellenwert wird jedoch das heutige Erscheinungsbild der Grün- und Spielanlagen nicht gerecht.
Durch den Abriss des Gebäudes in dem Freiraumgefüge an der Richardstraße besteht die große Chance, die
vorhandenen, funktional und räumlich bislang getrennten Flächen zu einer zusammenhängenden Anlage zu
verbinden. Dies wäre sowohl für das Viertel, als auch für die Innenstadt, in der im Hinblick auf Lebensqualität und
ökologisch-klimatische Funktionen insgesamt ein Mangel an Grünflächen herrscht, ein großer Gewinn.