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Vorlage-Sammeldokument

Daten

Kommune
Aachen
Dateiname
108758.pdf
Größe
460 kB
Erstellt
27.12.12, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 20:59

Inhalt der Datei

Der Oberbürgermeister Vorlage Federführende Dienststelle: Umwelt Beteiligte Dienststelle/n: Vorlage-Nr: Status: AZ: Datum: Verfasser: FB 36/0169/WP16 öffentlich 27.12.2012 FB 36/40 Herr Rischka Vorschlag für Ratsantrag zu Energiewende "Der Bezirk Kornelimünster/Walheim soll innerhalb der nächsten 10 Jahre energieautark werden" Beratungsfolge: TOP:_11_ Datum Gremium Kompetenz 21.06.2012 23.01.2013 29.01.2013 Energiebeirat B4 UmA Empfehlung Kenntnisnahme Entscheidung Beschlussvorschlag: Der Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz der Stadt Aachen folgt der Auffassung der Verwaltung und beschließt an der bisherigen Linie einer gesamtstädtischen Klimaschutzstrategie festzuhalten und zu prüfen, ob einzelne Elemente des Vorschlags in die gesamtstädtische Strategie integriert werden können. In Vertretung (Gisela Nacken) Vorlage FB 36/0169/WP16 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 03.04.2013 Seite: 1/5 finanzielle Auswirkungen Investive Ansatz Auswirkungen 20xx Fortgeschriebener Ansatz Fortgeschriebe- Ansatz ner Ansatz 20xx ff. 20xx Gesamtbedarf (alt) 20xx ff. Gesamtbedarf (neu) Einzahlungen 0 0 0 0 0 0 Auszahlungen 0 0 0 0 0 0 Ergebnis 0 0 0 0 0 0 + Verbesserung / - 0 0 Deckung ist gegeben/ keine Deckung ist gegeben/ keine ausrechende Deckung ausrechende Deckung vorhanden vorhanden Verschlechterun g konsumtive Ansatz Auswirkungen 20xx Ertrag Fortgeschriebener Ansatz Fortgeschriebe- Ansatz ner Ansatz 20xx ff. 20xx 20xx ff. Folgekos- Folgekos- ten (alt) ten (neu) 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Abschreibungen 0 0 0 0 0 0 Ergebnis 0 0 0 0 0 0 Personal-/ Sachaufwand + Verbesserung / Verschlechterun 0 0 Deckung ist gegeben/ keine Deckung ist gegeben/ keine ausrechende Deckung ausrechende Deckung vorhanden vorhanden g Vorlage FB 36/0169/WP16 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 03.04.2013 Seite: 2/5 Erläuterungen: Ratsantrag zur Energiewende der Interessengemeinschaft „Energie 2010 Kornelimünster/Walheim“: Der Bezirk Kornelimünster / Walheim soll innerhalb der nächsten 10 Jahre energieautark werden. Die parteiübergreifend gesellschaftlichen ausgerufene Ebenen (Bund, bzw. Länder, beschlossene Städte) Energiewende enorme erfordert Anstrengungen, will auf allen man die konventionellen Energieerzeugung und -versorgungsstrukturen im Rahmen einer integrierten Nachhaltigkeitsstrategie (Erneuerbare Energien, Effizienzsteigerung) bis zum Jahr 2050 vollständig ersetzen. Die Interessengemeinschaft „Energie 2010 Kornelimünster/Walheim“ (vertreten durch Herrn Dipl.-Ing. Köppel) legt einen Entwurf für ein Energiekonzept vor, der das Ziel formuliert, den Stadtbezirk Kornelimünster/Walheim mit fast 16.000 Einwohnern bis zum Jahr 2020 zum rechnerisch energieautarken und CO2-neutralen Stadtbezirk umzubauen. Allein in den Bereichen Strom und Heizung werden im Stadtbezirk ca. 218 Mio. kWh Energie verbraucht. Hierfür zahlen die Verbraucher (Privathaushalte, Gewerbebetriebe, etc.) ca. 24,2 Mio. € jährlich. Das vorgelegte Energiekonzept wurde auf Basis dieser Zahlen entwickelt. Das ehrgeizige Ziel „Energieautarkie“ soll durch bekannte und neuartige Maßnahmen im Bereich der Energieeinsparung, der Energieeffizienz und durch den Einsatz erneuerbarer Energien erreicht werden. In die Umsetzung der Maßnahmen sollen zur Zielerreichung möglichst alle Bürger, Immobilienbesitzer, das ortsansässige Gewerbe und die städtischen Liegenschaften einbezogen werden. In dem Konzept sind enthalten:  Energiesparmaßnahmen durch Sanierung im Gebäudebestand,  private Einsparungen der Bürger, der Gewerbebetriebe und in den öffentlichen Gebäuden.  Mit dem Einsatz regenerativer Energie soll zusätzlich eine örtliche (eigenständige) Energieversorgung aufgebaut werden.  Maßnahmen zur Mobilität, Nahversorgung und Förderung regionaler Produkte sowie zur Verarbeitung vor Ort ,  Zur Unterstützung und Beratung aller Akteure im Stadtbezirk soll außerdem ein Stadtbezirksberater (Energieberater) eingestellt werden. Die Umsetzung aller konzipierten Maßnahmen soll den Bezirk bis 2020 in die (rechnerische) Energieautarkie führen. Der in der Anlage 1 beigefügte „Projektbericht: Energie 2020“ enthält eine detaillierte Projektbeschreibung, Darstellung der Ziele und der konzipierten Maßnahmen. Das dem Vorschlag zugrunde liegende Konzept wurde der Bezirksvertretung Aachen- Kornelimünster/Walheim in der Sitzung am 18.01.2012 vom Antragsteller bereits vorgestellt. Die Bezirksvertretung nahm die Ausführungen zustimmend zur Kenntnis und empfahl das Konzept zur Prüfung auf die Finanzierbarkeit und Umsetzbarkeit an den Umweltausschuss der Stadt Aachen weiter zu leiten (Anlage 2). Vorlage FB 36/0169/WP16 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 03.04.2013 Seite: 3/5 Für die Umsetzung des Konzeptes ist eine Beschlussfassung des Rates der Stadt Aachen notwendig, damit die Aufnahme in die Liste der „100%-Erneuerbare-Energie-Region“ beantragt und entsprechende Fördermittel bewilligt werden können. Nach Aufnahme in die Liste werden die teilnehmenden Regionen vernetzt und in ihrer Öffentlichkeitsarbeit, sowie fachlich unterstützt (Anlage 2). Die Stadt Aachen unterstützt seit Jahren eine breite Projektpalette zum Klimaschutz der Felder Energieeinsparung, Energieeffizienz und Einsatz erneuerbaren Energie. So wurden in den letzten 2 Jahrzehnten aus gesamtstädtischen Energie- und Klimaschutzkonzepten zahlreiche Teilkonzepten abgeleitet und erfolgreich umgesetzt. Zu diesen Teilkonzepten gehören die Förderung der Solarenergie und der Windenergie, der Ausbau von Fernwärme und KWK, die energetische Sanierung der städtischen Liegenschaften, die Arbeit am Nutzerverhalten z.B. im Projekt „activ für´s Klima – Aachener Schulen und Kitas machen mit“, Mobilitätskonzepte und ÖPNV-Ausbau, um nur einige zu nennen. Der Erfolg dieser Projekte lässt sich in der Klimabilanz der Stadt Aachen aber auch in der Goldzertifizierung des European Energy Award (EEA) ablesen. Teilkonzepte zielten dabei grundsätzlich nicht auf einzelne Stadtbezirke ab, sondern sind thematisch stets auf die gesamte Kommune ausgelegt. Eine Fokussierung auf den energetischen Umbau einzelner Stadtbezirke wurde und wird dabei aus Gründen der Gleichbehandlung mit anderen Stadtbezirken grundsätzlich abgelehnt (Ausnahme: benachteiligte Stadtbezirke wie Nord oder Ost). Aber auch aus Effizienzgründen wurde ein derartiger Ansatz nicht befürwortet um die individuellen Stärken bzw. Potentiale der einzelnen Stadtgebiete optimal zu erschließen. Häufig spielte dabei die Vernetzung der relevanten Akteure und Investoren mit Blick auf begrenzte personelle und finanzielle Ressourcen eine besondere Rolle um Maßnahmen und Klimaschutzinvestitionen auszulösen. Der energetische Umbau eines Pilot-Stadtbezirks in einem so kurzen Zeitraum (bis 2020) ließe sich nur mit sehr hohen Investitionen bewerkstelligen, die für energetische Gebäudesanierung und den Aufbau einer autarken, regenerativen Energieversorgung bereit zu stellen wären. Die Abschätzung der notwendigen Investitionen wurde in dem vorliegenden Konzept bislang nicht ermittelt. Die Umsetzung des Konzepts müsste im Wesentlichen durch private aber auch durch öffentliche Investitionen (z.T. aus Fördermitteln) erfolgen. Betrachtet man die aktuelle Sanierungsquote von ca. 1,5 - 2,0 % per anno im privat und gewerblich genutzten Gebäudebestand (Bundesdurchschnitt bis 1,1%!), müsste diese zur Zielerreichung bis zum Jahr 2020 nahezu verzehnfach und auf mindestens 1 Nach Abschätzung des Fachbereichs Umwelt erfordert der Umbau des Stadtbezirks gemäß den Forderungen des Energiekonzepts und bei vollständiger Umsetzung Investitionen in Höhe von ca. 240 Mio. € (private und öffentliche Investitionen, in den nächsten 8 Jahren). Die Schätzung basiert auf den derzeitigen Energiekosten von 24 Mio. € im Stadtbezirk (s. Energiekonzept) bei Annahme von Amortisationszeiten der verschiedenen Maßnahmen (stat. Mittelwerte je nach Maßnahme) von 5 bis 20 Jahren und bekannten Marktpreisen (z.B. 1 WKA 3 MW - Klasse ca. 5 Mio. €). Vorlage FB 36/0169/WP16 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 03.04.2013 Seite: 4/5 15% erhöht werden. Selbst bei Aktivierung zusätzlicher öffentlicher Fördermittel sowie weiterer städtischer Anreize darf eine solch hohe Sanierungsquote als unerreichbar eingestuft werden.1 Die energetische Sanierung der städtischen Gebäude wird seit Jahren aktiv angegangen jedoch durch die finanziellen Möglichkeiten der Stadt Aachen begrenzt. Darüber hinaus wurden Fördermittel des Landes und des Bundes – z.B. aus den Konjunkturpaketen - genutzt, um die Klimaschutzziele der Stadt zu unterstützen und gleichzeitig die Energiebezugskosten dauerhaft zu senken. Der im Stadtteilenergiekonzept geforderte Ausbau der regenerativen Energien (Solarenergie, Windkraft, Biogas- und Biomassenutzung) wird seitens der Stadt seit Jahren ebenfalls durch ein Bündel an Maßnahmen unterstützt. Gleichzeitig wird der Ausbau der Fernwärme und der KraftWärme-Kopplung vorangetrieben; auf diesem Gebiet wurden jedoch einige wichtige Teilziele verfehlt. Abschließend ist für den Bereich der energetischen Sanierung im privaten Gebäudebestand anzumerken, dass in der Stadt Aachen mit altbauplus sowie Angebote der STAWAG bereits anerkannte gute und erfolgreiche Beratungsangebote für alle interessierten Bürger zur Verfügung stehen. Die Schaffung zusätzlicher Beratungskapazitäten, wie im Konzept gefordert, ist daher wenig gerechtfertigt. Position des Energiebeirats der Stadt Aachen: Der Energiebeirat nimmt den Vorschlag zur Energiewende anerkennend zur Kenntnis und empfiehlt, einzelne Elemente des Konzeptes genauer zu untersuchen und das bürgerliche Engagement mit den gesamtstädtischen Zielsetzungen stärker zu verknüpfen. Fazit: Die Verwaltung hält an der bisherigen Linie einer gesamtstädtischen Klimaschutzstrategie fest; von einem Pilotprojekt „Energieautarkes Kornelimünster / Walheim“ werden nur begrenzt gesamtstädtische Impulse erwartet. Dagegen sollten einzelne Elemente des vorgelegten Konzeptes durchaus in die gesamtstädtische Klimaschutzstrategie integriert und auf Realisierbarkeit überprüft werden. Sicherlich notwendige Impulse für eine beschleunigte nationale Klimaschutzstrategie erfordern dagegen insbesondere auf Landes- und Bundesebene eine konsequente Nachhaltigkeitsstrategie und eine weitaus stärkere Orientierung politischer Entscheidungen an volkswirtschaftlichen Zielen. Gelingt dies, werden auch dem kommunalen Klimaschutz neue Impulse verliehen, um die bereits laufende Energiewende vor Ort nochmals zu beschleunigen. Anlagen: Vorläufiger Projektbericht: Energie 2020 Auszug Beschluss Bezirksvertretung 18.01.2012 Informationsblatt Vorlage FB 36/0169/WP16 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 03.04.2013 Seite: 5/5 Projektbericht Energie 2020 Stadtbezirk: Kornelimünster/Walheim 19.01.2012 Seite 1 VORLÄUFIGER PROJEKTBERICHT: ENERGIE 2020 AACHEN KORNELIMÜNSTER/WALHEIM PROJEKTBERICHT: ENERGIE 2020 ....................................................................... 2 1 Zusammenfassung......................................................................................................................... 2 2 Zielsetzung...................................................................................................................................... 3 2.1 Motivation ............................................................................................................................................... 3 2.2 Zieldefinition........................................................................................................................................... 3 2.3 Nutzen ..................................................................................................................................................... 4 3 Projektbeschreibung...................................................................................................................... 5 3.1 Ortsbeschreibung / Datenbasis ................................................................................................................ 5 3.2 Akteure.................................................................................................................................................... 5 3.3 Übersicht über die Maßnahmen .............................................................................................................. 6 4 Detaillierte Beschreibung der einzelnen Maßnahmen................................................................ 7 4.1 Maßnahmen im privaten Umfeld ............................................................................................................ 7 4.2 Maßnahmen für Gewerbebetriebe, öffentliche Gebäude......................................................................... 8 4.3 Einsatz regenerativer Energien.............................................................................................................. 10 4.4 Zusammenstellung der konkreten Maßnahmen..................................................................................... 11 5 Organisationsschema.................................................................................................................. 12 5.1 Beschreibung......................................................................................................................................... 12 6 Projektstart ................................................................................................................................... 13 ANHANG.................................................................................................................. 14 1 Energetischer Stadtbezirkberater (Vor-Ort-Berater)................................................................. 14 1.1 Warum wird ein Vor-Ort-Berater benötigt? .......................................................................................... 14 1.2 Aufgabenbeschreibung.......................................................................................................................... 14 1.3 Arbeitsbeschreibung.............................................................................................................................. 15 1.4 Ausbildung, Grundkenntnisse, Fähigkeiten .......................................................................................... 16 1.5 Auswahl und Einsatz des Vor-Ort-Beraters .......................................................................................... 17 2 Energieeffizienzlotse der IHK Aachen........................................................................................ 18 2.1 IHK-Energiedialog in Aachen - Sparen, Umwelt schonen und wettbewerbsfähiger werden................ 18 3 Energie Agentur NRW Energiekonzepte.................................................................................... 19 3.1 Energieeffizienz und erneuerbare Energien in Unternehmen................................................................ 19 4 Strom- und Heizenergiebilanz..................................................................................................... 20 Interessengemeinschaft Energie 2020 Aachen-Kornelimünster/Walheim Ansprechpartner: Dipl. Ing. Eckard Köppel Tel. 02408 9299972 Projektbericht Energie 2020 Stadtbezirk: Kornelimünster/Walheim 19.01.2012 Seite 2 Projektbericht: Energie 2020 1 Zusammenfassung Im Stadtbezirk Kornelimünster/Walheim werden für Strom und Heizung jährlich • • • 218 Millionen kWh verbraucht 77.000 t CO2 freigesetzt 24,2 Millionen Euro ausgegeben Die Interessengemeinschaft Energie 2020 hat sich das Ziel gesetzt von diesen hohen Energieverbräuchen, der Umweltbelastung und den Kosten wegzukommen und den Stadtbezirk Kornelimünster/Walheim bis 2020 in eine energieautarke Region umzugestalten. Vorbild waren Gemeinden in Deutschland, Österreich und Luxemburg, die durch politische Beschlüsse die Umsetzung dieses Klimaschutzziels bereits eingeleitet haben. Ziel ist es die Energieverbräuche entscheidend zu verringern und die dann noch notwendige Energieversorgung mit vor Ort erzeugter regenerativer Energie sicher zu stellen. Das soll auf folgende Weise erreicht werden • • • Energiesparmaßnahmen im Bereich von Strom- und Heizenergieverbrauch Ersatz von energieverschwenderischen Systemen durch Einsatz effizienterer Techniken Abdeckung des restlichen Energiebedarfs durch regenerative Energieerzeugungsanlagen aus Sonne, Wind, Biogas, Erdwärme- (Geothermie) und Abwärmenutzung . Durchführung der Maßnahmen in folgenden Bereichen • • • Wohngebäuden Öffentlichen Gebäuden Gewerblich genutzten Gebäuden Um dieses Ziel umzusetzen zu können, soll auf der Basis dieser Projektbeschreibung ein Masterplan aufgestellt werden, der insbesondere die Kosten, die Wirtschaftlichkeit der erforderlichen Maßnahmen sowie die Umsetzbarkeit darstellt. Für die Steuerung des Projektes muss ein professioneller Koordinator eingesetzt werden. Unterstützt wird dieser Koordinator durch einen Vor-Ort-Berater, der engen Kontakt zu den Bürgern unterhält. Begleitet wird das Projekt durch ein noch zu gründendes Gremium (Bürgerverein, offener Energietisch, o. a.), in dem die Bürger, die Gewerbetreibenden, die Institutionen, die Verwaltung und die Politik vertreten sind. Bereits in der Startphase sollen ortsansässige Handwerksbetriebe, Finanzberater, Energieversorger, Fachberater, Architekten sowie das Fachwissen der Hochschulen in das Projekt eingebunden werden. Mit diesem Projekt soll nicht nur die Energiewende in unserem Stadtbezirk eingeleitet, sondern auch die Abhängigkeit von importierten Energien (Öl, Gas,) sowie umweltbelastender Stromerzeugung abgebaut werden. Durch die eingesparten Energiekosten wird die lokale Wertschöpfung gesteigert. Es werden außerdem neue Arbeitsplätze entstehen und damit wird der wirtschaftliche Wohlstand in der Region gefördert. Interessengemeinschaft Energie 2020 Aachen-Kornelimünster/Walheim Ansprechpartner: Dipl. Ing. Eckard Köppel Tel. 02408 9299972 Projektbericht Energie 2020 Stadtbezirk: Kornelimünster/Walheim 2 19.01.2012 Seite 3 Zielsetzung Die Interessengemeinschaft Energie 2020 hat sich das Ziel gesetzt, den Stadtbezirk Kornelimünster/Walheim bis 2020 in einen energieautarken Stadtbezirk umzugestalten. Dieses Projekt dient dazu, die von der Bundesregierung beschlossene Energiewende durch lokales Handeln konkret umzusetzen. Es fördert den Klimaschutz, die Unabhängigkeit von Öl und Gas sowie die wirtschaftliche Entwicklung der Region. 2.1 Motivation Der Klimawandel kann nur gestoppt werden, wenn alle Staaten mitmachen - wir sehen, wie schwer sie sich dabei tun. Als Einzelne können wir vor Ort diese Menschheitsaufgabe zwar nicht lösen, aber mit lokalen Maßnahmen vieles von dem umsetzen, was bereits möglich ist. So kann unser Stadtbezirk bis 2020 weitgehend energieautark werden. Dass dieses geht, haben einige Gemeinden in Deutschland gezeigt, die ihren Energiebedarf mit erneuerbaren Energien vollständig selbst erzeugen – z. B. das Dorf Jühnde bei Göttingen. Auch Ortschaften in Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen haben ebenfalls begonnen, energieautarke Gemeinden zu werden. … deshalb wollen wir vor Ort handeln - das können wir! 2.2 Zieldefinition Es ist vorgesehen den Strom- und Heizenergieverbrauch der Bewohner und Nutzer im Stadtbezirk durch Einsparung + Effizienzsteigerung zu reduzieren und den verbleibenden Energiebedarf soweit wie möglich mit regenerativer Energieerzeugung abzudecken. Einsparung + Effizienzsteigerung + erneuerbare Energien Einzelmaßnahmen können sein: • • • • • • Energetische Verbesserung des Baubestandes, um bis zu 80 % der Heizenergie einzusparen Nutzung der Sonnenenergie zur Stromerzeugung, Warmwassererzeugung und zu Heizzwecken Nutzung von Erdwärme zu Heizzwecken Errichtung von Windenergieanlagen außerhalb bebauter Gebiete Gaserzeugung in Biogasanlagen mit Einleitung ins Erdgasnetz Energieeinsparung bei Elektrogeräten um 20 bis 60 % und außerdem weitere Möglichkeiten: • Verbesserung der Mobilität mit einer Straßenbahnverbindung Walheim – Innenstadt Aachen • Vermarktung regionaler Produkte • Errichtung einer Molkerei zur Verarbeitung hier erzeugter Milch Wie lässt sich das erreichen? • Einrichtung einer Beratungsmöglichkeit in unserem Bezirk: o Hier werden die Bürger vor Ort kompetent über ihre persönlichen Möglichkeiten zur Umsetzung von Energie 2020 beraten werden o Es werden Kontakte mit Handwerksbetrieben, Handel, Banken, Industrie, Energieversorger, Verwaltung und Politik hergestellt Interessengemeinschaft Energie 2020 Aachen-Kornelimünster/Walheim Ansprechpartner: Dipl. Ing. Eckard Köppel Tel. 02408 9299972 Projektbericht Energie 2020 Stadtbezirk: Kornelimünster/Walheim o • 2.3 19.01.2012 Seite 4 Ein Beratungsservice informiert über neue technische Entwicklungen und Finanzierungsmodelle (Fördermittel, Contracting) wenn viele Bürger mitmachen, gemeinsam den Klimaschutz zu fördern, lässt sich dieses Ziel bis 2020 erreichen Nutzen • • • • Klimaschutz durch Klimaschutz entsteht Generationengerechtigkeit Arbeitsplätze in Handwerk, Handel, Landwirtschaft und Industrie Kosteneinsparung für alle beteiligten Bürger - das Geld für Energieeinkauf bleibt in unserem Land und geht nicht in öl- und gasexportierende Länder Interessengemeinschaft Energie 2020 Aachen-Kornelimünster/Walheim Ansprechpartner: Dipl. Ing. Eckard Köppel Tel. 02408 9299972 Projektbericht Energie 2020 Stadtbezirk: Kornelimünster/Walheim 3 Projektbeschreibung 3.1 Ortsbeschreibung / Datenbasis 19.01.2012 Seite 5 Zum Stadtbezirk Kornelimünster/Walheim gehören außerdem die Orte Hahn, Friesenrath, Krauthausen, Lichtenbusch, Nütheim, Oberforstbach, Schleckheim, Schmithof und Sief auf einer Fläche von 37 km². • Bevölkerungsstruktur: Anzahl der Einwohner Anzahl Haushalte • 16.300 ca. 7.725 Der Stadtbezirk besteht aus ehemaligen selbstständigen Gemeinden und ist durch landwirtschaftliche Betriebe geprägt. Es befinden sich einige Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe, kommunale Verwaltungen, Schulen, Kindergärten, Kirchen u. a. Nichtwohngebäude im Stadtbezirk. Der Strom- und Gasverbrauch basiert auf Angaben der STAWAG Aachen, der Heizölverbrauch auf Hochrechnungen nach statistischen Werten. Die Energieverbräuche und –kosten verteilen sich wie folgt: Jahresverbrauch (kWh/a) Stromverbrauch Heizenergie Summe Haushalte Nichthaushalte Summe 28.000.000 37.000.000 65.000.000 82.000.000 71.000.000 153.000.000 110.000.000 108.000.000 218.000.000 Kosten (€/Jahr) Gesamt CO2 äquivalent (t/a) 13.200.000 11.000.000 24.200.000 37.000 40.000 77.000 Quelle: Strom, Gas (STAWAG); Heizöl (BRD Durchschnittswert) Aufteilung der Verbräuche: Verbraucher Initiative e. V. Berlin Regenerative Energien werden im Stadtbezirk Kornelimünster/Walheim vereinzelt genutzt bzw. erzeugt. Dazu gehören Photovoltaik-Anlagen, thermische Solaranlagen und bodennahe Geothermie. Da der Umfang der Nutzung noch gering ist, wurde keine Erhebung durchgeführt. 3.2 Akteure • Berater o Der Vor-Ort-Berater knüpft den ersten Kontakt zu den Bürgern vor Ort und führt eine Erstberatung der Bürger durch (Konzept siehe Anhang) o Fachberatung/Fachplanung (Einsparmöglichkeiten durch gebündelte Ausschreibung und Vergabe ähnlicher Gewerke) o Finanzierungsberatung • Ausführende Betriebe o Handwerk, Handel, Spezialanbieter (alles aus einer Hand) • Contracting (Finanzierung von Energieeinsparmaßnahmen und Refinanzierung durch eingesparte Energiekosten) o Planen, Bauen, Finanzieren, Betreiben Interessengemeinschaft Energie 2020 Aachen-Kornelimünster/Walheim Ansprechpartner: Dipl. Ing. Eckard Köppel Tel. 02408 9299972 Projektbericht Energie 2020 Stadtbezirk: Kornelimünster/Walheim 3.3 19.01.2012 Seite 6 Übersicht über die Maßnahmen Es ist vorgesehen zielgruppenspezifische Einsparmaßnahmen durchzuführen: Energieeinsparmaßnahmen im privaten Umfeld: • 1 bis 2-Familienhäuser o Erstberatung durch Vor-Ort-Berater o Spezielle Beratung durch Verbraucherberatung, Altbau Plus und andere Berater • Mehrfamilienhäuser, andere Mietwohnungen o Kontaktaufnahme des Vor-Ort-Beraters mit Vermietern, Hausverwaltern, Immobiliengesellschaften sowie Haus- und Grundbesitzerverein o Erstellung von Durchführungskonzepten, Beispielobjekte Energieeinsparmaßnahmen für Gewerbebetriebe, öffentliche Gebäude: • Gewerbe, Handel, Dienstleistungen o Branchenkonzepte bekannt machen (Mitwirkung von EVU, IHK, Handwerkskammer, Verwaltungen, Fachberater u. a.) o Implementierung von Energiemanagementsystemen • Schulen, Kindergärten, Behörden, Gemeinschaftshäuser, Sportstätten, kirchliche Gebäude und andere Nichthaushalte o Nutzungsspezifische Energiekonzepte (Aktivierung der jeweiligen Träger) o Implementierung von Energiemanagementsystemen Einsatz regenerativer Energien • Nutzung von: o Windkraftanlagen o Photovoltaikanlagen o Biogasanlagen o Thermische Nutzung der Solarenergie o Nahwärmeversorgung in dicht besiedelten Gebäuden o Geothermie o Thermische Nutzung des Abwassers o Kraftwärmekopplung o Abfallwärme Sonstige begleitende Maßnahmen o o o o o o o Regionale Produkte fördern Nahversorgung aktivieren Über Klimabelastung durch Nahrungsmittel aufklären Demografischer Wandel berücksichtigen Recyclingkonzepte anbieten Regionale Währung einführen (z. B. Pauer) Umweltverträgliche Gewerbeansiedlung fördern Interessengemeinschaft Energie 2020 Aachen-Kornelimünster/Walheim Ansprechpartner: Dipl. Ing. Eckard Köppel Tel. 02408 9299972 Projektbericht Energie 2020 Stadtbezirk: Kornelimünster/Walheim 19.01.2012 Seite 7 4 Detaillierte Beschreibung der einzelnen Maßnahmen 4.1 Maßnahmen im privaten Umfeld 4.1.1 Eigentümer von 1 bis 2- Familienhäusern Die Eigentümer von 1 bis 2- Familienhäuser sollen von einem Vor-Ort-Berater betreut werden, der als Initialberater erste grobe Energieeinsparpotenziale ermittelt. • Erstberatung o Vor-Ort-Berater • Spezielle Beratung (Konzept) o Verbraucherberatung/Altbau Plus • Planung o Planungsbüro o Handwerksbetrieb • Angebote mit Einspargarantie • Ausführung o Kontrolle während der Ausführung o Erfolgskontrolle nach Umsetzung (z. B. Blower-Door-Messung, Thermografie) • Überwachung der Energieverbräuche o Fernüberwachung als Dienstleistung o durch Nutzer 4.1.2 Bewohner von Mietwohnungen Zielgruppe sind Vermieter und Mieter (Initialberatung durch Vor-Ort-Berater und Energieberater) • Erstberatung der Wohnungseigentümer o Vor-Ort-Berater /Energieberater/Finanzberater (je nach Anforderung) • Konzepterstellung/Planung o Energieberater/Planer/Handwerksbetrieb • Angebote mit Einspargarantie • Ausführung o Kontrolle während der Ausführung o Erfolgskontrolle nach Umsetzung (z. B. Blower-Door-Messung, Thermografie) • Überwachung der Energieverbräuche o Fernüberwachung als Dienstleistung o durch Immobilienbesitzer Interessengemeinschaft Energie 2020 Aachen-Kornelimünster/Walheim Ansprechpartner: Dipl. Ing. Eckard Köppel Tel. 02408 9299972 Projektbericht Energie 2020 Stadtbezirk: Kornelimünster/Walheim 4.2 19.01.2012 Seite 8 Maßnahmen für Gewerbebetriebe, öffentliche Gebäude 4.2.1 Gewerbe, Handel, Dienstleistungen (GHD) In dem Stadtbezirk befinden sich Betriebe aus den folgenden GHD-Bereichen: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. Baugewerbe Büroähnliche Betriebe (Kreditinstitute, Gebietskörperschaften, IT-Dienstleister, sonstige Dienstleistungen, Deutsche Post, Verlagsgewerbe, freiberuflich Schaffende) Herstellungsbetriebe (Kfz-, Holz-, Metall-, Papier- und Druckgewerbe) Handel (Einzel- und Großhandel, Handelsvermittlungen) Krankenhaus, ärztliche Praxen Beherbergung und Gaststätten Nahrungsmittelgewerbe (Backgewerbe, Fleischereien, restliches Nahrungs- und Genussmittelgewerbe) Wäschereien Landwirtschaft (Milchwirtschaft, Viehwirtschaft, Waldwirtschaft) Gartenbau Textil, Bekleidung, Spedition, Lagerei Für einige dieser Bereiche existieren bereits Branchenenergiekonzepte oder es ließen sich branchenübergreifende Energiekonzepte anwenden. Untersuchungen haben wiederholt gezeigt, dass die Konzepte und die hohen Einsparmöglichkeiten bei den Gewerbetreibenden oft nicht bekannt sind oder als wenig effektiv angesehen werden. Tatsächlich zeigen bereits umgesetzte Konzepte, dass erhebliche Einsparungen mit Amortisationszeiten von wenigen Jahren erzielt werden können. Diese Konzepte müssen den Gewerbetreibenden vermittelt werden. • Eine Schlüsselfunktion könnte dabei die IHK Aachen übernehmen, die als Berater für angeschlossene Unternehmen einen Energieeffizienzlotsen eingesetzt hat. Dieser Energieeffizienzlotse ist ein Angebot im Rahmen der Partnerschaft Klimaschutz, Energieeffizienz und Innovation, an der sich rund 40 Industrie- und Handelskammern beteiligen, gefördert vom Bundesumwelt- und -wirtschaftsministerium. • Eine weitere Beratungsmöglichkeit bietet die Energieagentur NRW an – hier gibt es Branchenenergieberater, die vor Ort Initialberatungen durchführen und dabei die Einsparpotenziale ermitteln. • Ebenfalls bietet es sich an, das Projekt im Rahmen des von der STAWAG angebotenen Energie Effizienz Konzeptes zu unterstützen • Auch das seit einigen Jahren laufende Projekt „Ökoprofit“ hat in Gewerbebetrieben gezeigt, wie viele Einsparpotenziale genutzt werden können. • Die Einführung von Energiemanagementsystemen (gemäß VDI 4602 Teil 1 bzw. DIN EN 16001) in mittleren und großen Betrieben gilt als Einstieg in eine energieeffiziente und somit kostensparende Betriebsführung. Interessengemeinschaft Energie 2020 Aachen-Kornelimünster/Walheim Ansprechpartner: Dipl. Ing. Eckard Köppel Tel. 02408 9299972 Projektbericht Energie 2020 Stadtbezirk: Kornelimünster/Walheim 19.01.2012 Seite 9 4.2.2 Öffentliche und sonstige Gebäude Im Stadtbezirk gibt es folgende öffentliche Gebäudearten 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. Schulen (Grundschulen, Gymnasium, Sonderschule) Kindergärten (städtisch, kirchlich) Gemeinschaftshäuser, Begegnungsstätten, Vereinsräume Jugendeinrichtungen Sportstätten Kirchen, kirchliche Gebäude Altenheime Städtische Verwaltungsgebäude Polizei-, Zollgebäude, Feuerwehr Kunsthalle Ebenso wie bei den Gewerbebetrieben gibt es für viele der Gebäudearten spezielle Energiekonzepte, die häufig erfolgreich erprobt worden sind. Auch hier sind erhebliche Einsparpotenziale zu erschließen. Das zeigen zahlreiche in der Praxis umgesetzte Projekte. Da die meisten dieser Gebäude im Besitz der öffentlichen Hand sind und Finanzmittel nur eingeschränkt zur Verfügung stehen, sind Maßnahmen nur sehr begrenzt umsetzbar. Eine Möglichkeit zur Umsetzung liegt bei der Zwischenschaltung eines Contractors, der die Finanzierung von Energiesparmaßnahmen übernimmt und über die eingesparten Energiekosten die Refinanzierung seiner Investitionskosten innerhalb eines vereinbarten Zeitraumes erzielt. Auch Contracting-Projekte, ähnlich wie „Solar&Spar“, wo Schulen in NRW mit finanzieller Hilfe von Privatpersonen energetisch saniert wurden, ließen sich umsetzen. Durch die Einführung von Energiemanagementsystemen (gemäß VDI 4602 Teil 1 bzw. DIN EN 16001) in den aufgeführten Gebäuden lassen sich die Energiekosten in den Griff bekommen und Effizienzmaßnahmen gezielt durchführen. Interessengemeinschaft Energie 2020 Aachen-Kornelimünster/Walheim Ansprechpartner: Dipl. Ing. Eckard Köppel Tel. 02408 9299972 Projektbericht Energie 2020 Stadtbezirk: Kornelimünster/Walheim 4.3 19.01.2012 Seite 10 Einsatz regenerativer Energien Es sollen Ideen und Anreize erzeugt werden, um den Einsatz regenerativer Energienutzungs-Anlagen zu forcieren. Dabei sind sowohl die politischen Gremien und die Verwaltung gefordert, die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, um gewerbliche als auch private Investoren zu motivieren. 4.3.1 Windkraftanlagen im Münsterwald o o Exploration und Ausweisung entsprechender Flächen Bau von Privatanlagen und Bürger-Gemeinschaftsanlagen 4.3.2 Photovoltaikanlagen (privat als auch Gemeinschaftsanlagen) o o o o Bau von Solaranlagen Bereitstellung von geeigneten Dachflächen für Investoren Flächenerschließung entlang der Bundesautobahn Bau von Privatanlagen und Bürger-Gemeinschaftsanlagen 4.3.3 Biogasanlagen (Gülle, landwirtschaftliche Abfälle) o o o o Bau von Biogasanlagen (Einzelanlagen/Gemeinschaftsanlagen) Einspeisung ins Gasnetz BHKW Fahrzeuge 4.3.4 Thermische Nutzung der Solarenergie o o o Warmwassererzeugung Heizungsunterstützung Luftkollektoren 4.3.5 Nahwärmeversorgung in dicht besiedelten Bereichen o o Holzhackschnitzel Thermische Solarenergie 4.3.6 Geothermie o Wärmeversorgung 4.3.7 Thermische Nutzung des Abwassers o Abwärmenutzung mittels Wärmepumpen 4.3.8 Kraftwärmekopplung o o BHKW Leasing-BHKW für mehrere Gebäude (Lichtblick/VW-Projekt) 4.3.9 Abfallwärme o Containersysteme Interessengemeinschaft Energie 2020 Aachen-Kornelimünster/Walheim Ansprechpartner: Dipl. Ing. Eckard Köppel Tel. 02408 9299972 Projektbericht Energie 2020 Stadtbezirk: Kornelimünster/Walheim 4.4 19.01.2012 Seite 11 Zusammenstellung der konkreten Maßnahmen Mit den im Folgenden aufgeführten Maßnahmen lässt sich der Stadtbezirk energieautark versorgen: 4.4.1 Einsatz regenerativer Energien • • • • • • • • • • • • • • Solarfeld zur Stromerzeugung längs der Autobahn auf der Südseite ca. 1,5 km lang, 2 m hoch Dezentrale Blockheizkraftwerke (BHKW) mit Biogasversorgung in Objekten, die nicht genügend gedämmt werden können Wärmepumpen für Niedrigenergiehäuser und Gebäude mit Fußbodenheizung. Wärmequelle: Erdreich bis 2 m Tiefe oder Bohrungen bis 100 m, Abwasserwärmetauscher aus dem öffentlichen Kanalsystem Holzheizungen: Pellets, Hackschnitzel, Holzvergasung, Miscanthus Wärmepumpen/BHKW angetrieben mit Stirlingmotoren (Antriebsenergie: Solarthermisch/Holzheizung) Abwärmenutzung/Wärmerückgewinnung (Fabriken, Kuhställe, Klimaanlagen, Kälteanlagen u. a.) Abwärmenutzung: Abfallwärme aus Stadtbezirknahen Industriebetrieben (Stolberg) in Form von chemischer Reaktionswärme zur Gebäudebeheizung von Schulen und ähnlichen Gebäuden (Beispiel ist die Fa. LaTherm in Dortmund: Container, befüllt mit 22 Tonnen Pökelsalz) Fotovoltaikanlagen auf 40 % aller geeigneten Flächen Thermische Solaranlagen zur Warmwassererzeugung und Heizungsunterstützung für 60 % der Privathaushalte Thermische Solaranlagen: 5.000 m² auf Nichtwohngebäuden Errichtung von 4 Windenergieanlagen á 3 MW außerhalb der Wohnbebauung Kleinwindanlagen in Einzelgebäuden außerhalb der Ortsbebauung Biogasanlagen (Gülle/nachwachsende Rohstoffe) Nutzung neuer Technikentwicklungen (Pilotprojekte) Optional *) • Steinbruch Walheim: ca. 100.000 m² Einbau eines Wärmespeichers: 500.000 m³ Wasser (z.B. Fläche: 200 x 200 m, Höhe 13 m) alternativ: Feststoffspeicher Thermisches Solarfeld: 100.000 m² ; Wärmeerzeugung: 30.000.000 kWh/a zur Nahwärmeversorgung *) Durch diese Maßnahme könnte ca. ein Drittel des derzeitigen Heizenergiebedarfs gedeckt werden, es könnten andere (kostenintensivere) Maßnahmen entfallen bzw. reduziert werden. 4.4.2 Einsparungen • • • • • • • Wärmedämmung: 50 % aller Wohngebäude auf 20 % Restwärmebedarf Wärmedämmung: 50 % aller Nichtwohngebäude auf 50 % Restwärmebedarf Effizienzverbesserung der Wärmeerzeuger/Regelung Effizienzverbesserung elektrischer Geräte und Anlagen im Erneuerungsfall Energetische Optimierung von elektrisch betriebenen Anlagen und Geräten Ersatz von Gebäuden durch Passivhäuser oder Plusenergiehäuser Nutzung neuer Technikentwicklungen (Pilotprojekte) 4.4.3 Bewertung Die Wirtschaftlichkeit der aufgeführten Maßnahmen ist unterschiedlich. Deshalb muss das Verhältnis von finanziellem Aufwand und der energetischen Einsparungen bzw. der Erträge im Einzelfall sorgfältig berechnet werden. In diese Betrachtung sind auch die zu erwartende Lebensdauer der Anlagen und die Folgekosten einzubeziehen. Auch Umweltauswirkungen und Akzeptanz bei den Beteiligten sollten dabei Berücksichtigung finden. Eine realistische Umsetzungsplanung ist erforderlich, um allen Beteiligten Sicherheit zu geben. Interessengemeinschaft Energie 2020 Aachen-Kornelimünster/Walheim Ansprechpartner: Dipl. Ing. Eckard Köppel Tel. 02408 9299972 Projektbericht Energie 2020 Stadtbezirk: Kornelimünster/Walheim 5 Organisationsschema 5.1 Beschreibung 19.01.2012 Seite 12 Die beschriebenen Maßnahmen bedürfen, um zielgerichtet, effizient und kostengünstig durchgeführt werden zu können, einer gut durchdachten Organisationsstruktur. In anderen Projekten hat sich gezeigt, dass ein Koordinator, der den Prozess steuert, eine sinnvolle Organisationsform ist, um dieses Projekt in Gang zu bringen und ständig weiterzuentwickeln. Dabei wird es zunächst um die Aktivierung der unterschiedlichen Berater gehen, die durch öffentliche Veranstaltungen im Stadtbezirk bekannt gemacht werden müssen. Weiter muss der beschriebene Prozess, um ständig in Gang gehalten zu werden, von Kampagnen begleitet werden. Ausstellungen, Wissensvermittlung, Motivationskampagnen, Wettbewerbe, Pressearbeit, Vernetzung der Akteure, Zusammenarbeit mit öffentlichen Gremien und Partnergemeinden u. a. - auch diese Aufgabe fällt dem Koordinator zu. Um die Belange der Betroffenen im Stadtbezirk zu berücksichtigen, ist eine Beteiligung der Bürger und der Gewerbe/Verwaltungen notwendig. Es sollte ein Aufsichtsgremium gebildet werden, das die Kontroll- und Weisungsfunktion für den Koordinator übernimmt. Dieses Gremium soll demokratisch zusammengesetzt werden und die Bevölkerungs-, Gewerbe- und Verwaltungsstruktur im Stadtbezirk abbilden. Es sollen außerdem Möglichkeiten geschaffen werden, um auch Ideen der Bevölkerung/Gewerbe einfließen zu lassen. Diese Beteiligung lässt sich mit einer „Zukunftswerkstatt“ oder „Energiewerkstatt“, bei der jeder mitmachen kann, realisieren. Vorteilhaft wäre eine wissenschaftliche Begleitung dieses Projektes durch die RWTH oder die Fachhochschule Aachen. Evt. könnte dieses Projekt als Pilotprojekt oder im Rahmen einer Forschungsarbeit begleitet werden. Koordinator Kampagner ggf. wissenschaftliche Begleitung Verwaltung Politik, Bürger Nichtwohngebäude Wohngebäude Fachberater, STAWAG u. a. Vor-OrtBerater EA NRW, STAWAG IHK Aachen u. a. Vermieter 1-2 Familienhäuser Mietshäuser öffentliche Gebäude Betriebe Gewerbe Akteure: Bank Sparkasse Fachberater Finanzberater Interessengemeinschaft Energie 2020 Aachen-Kornelimünster/Walheim Planer Handwerk Handel Industrie Betreiber Ansprechpartner: Dipl. Ing. Eckard Köppel Tel. 02408 9299972 Projektbericht Energie 2020 Stadtbezirk: Kornelimünster/Walheim 6 19.01.2012 Seite 13 Projektstart Um das Projekt zu starten, sind noch verschiedene Schritte erforderlich: • • • • • • • • Genehmigung des Projektes durch den Rat der Stadt Aachen Beteiligung und Anhörung aller Akteure Erstellung eines Masterplans entsprechend der Projektbeschreibung Bereitstellung eines Koordinators Gründung eines Begleitgremiums (Verwaltung, Politik, Bürger, Gewerbe) Auswahl und Ausbildung eines Vor-Ort-Beraters Bereitstellung von Räumlichkeiten für den Vor-Ort-Berater Start durch den Koordinator Interessengemeinschaft Energie 2020 Aachen-Kornelimünster/Walheim Ansprechpartner: Dipl. Ing. Eckard Köppel Tel. 02408 9299972 Projektbericht Energie 2020 Stadtbezirk: Kornelimünster/Walheim 19.01.2012 Seite 14 Anhang 1 Energetischer Stadtbezirkberater (Vor-Ort-Berater) (Ansprechpartner für die Einwohner des Stadtbezirks) 1.1 Warum wird ein Vor-Ort-Berater benötigt? Das Projekt Energie 2020 Kornelimünster/Walheim hat zum Ziel, diesen Stadtbezirk so zu entwickeln, dass er bis zum Jahr 2020 weitgehend energieautark wird. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen die Bürger vor Ort durch einen energetischen Stadtbezirkberater (Vor-Ort-Berater) unterstützt werden. Dieser Vor-Ort-Berater soll die Bürger über Möglichkeiten der Energieeinsparung und Einsatz von erneuerbaren Energien informieren und als Bindeglied zwischen den Bürgern und den verschiedenen Akteuren wirken. Neben dem eigentlichen Ziel des Klimaschutzes und der Vorsorge für künftige Generationen, ergeben sich für die Menschen in diesem Stadtbezirk noch weitere Vorteile: • • 1.2 Kosteneinsparung für alle beteiligten Bürger durch Vermeidung von stetig steigenden Energiekosten Arbeitsplätze für das örtliche Handwerk, den Handel, die Landwirtschaft und Industrie bleiben erhalten und werden ggf. noch zusätzlich geschaffen Aufgabenbeschreibung Aufgabenbereiche: Energieberatung für die Bürger (Erstberatung) • Bilanzierung und Beurteilung der Energieverbräuche in Wohngebäuden • Thermische Beurteilung von Gebäuden mit Thermokamera (Schwachstellenlokalisierung) • Thermische Optimierungsmöglichkeiten von Gebäuden • Optimierungsmöglichkeiten von Heizsystemen in Gebäuden • Optimierungsmöglichkeiten beim Stromverbrauch • Einsatz von erneuerbaren Energiesystemen (Sonne, Biomasse, Erdwärme, Nahwärmeversorgung) • Bilanzierung der Einsparmöglichkeiten • Kontaktherstellung Bürger / Anbieter / Organisationen / Musterlösungen Leistungsspektrum von Anbietern und Dienstleistern • Liste mit Leistungsspektrum der (örtlichen) Handwerksbetriebe und Berater • Informationen über Fördergelder • Liste der realisierten Maßnahmen • Jahresbilanz aller Maßnahmen Öffentlichkeitsarbeit • Wöchentliche Sprechstunde in den Ortsteilen • Bereitstellung und Verteilung von Informationsmaterial • Organisation von Präsentationen und von Vorträgen der Anbieter (Handwerk, Energie- und Finanzierungsberatern, spezielle Fachvorträge, Ausstellungen) • Motivation von Schülern und Jugendlichen in Schulen und Vereinen • Sonderaktionen (Kampagnen, Klimaschutzstammtisch) • Homepage Interessengemeinschaft Energie 2020 Aachen-Kornelimünster/Walheim Ansprechpartner: Dipl. Ing. Eckard Köppel Tel. 02408 9299972 Projektbericht Energie 2020 Stadtbezirk: Kornelimünster/Walheim 19.01.2012 Seite 15 Kontakte pflegen • Bezirksverwaltung/Stadtverwaltung, politische Gremien, • Energieversorger (Stawag) • Altbau Plus, Caritas-Stromsparchecker, Schornsteinfeger, Solarberater, Energieagentur NRW, u. a. Vernetzungen • Schulen, Kindergärten • Kirchengemeinden • Örtliche Vereine • Umweltorganisationen, Jugendverbände • Kontaktpflege zu anderen Gemeinden mit ähnlichen Zielen (Vernetzung) 1.3 Arbeitsbeschreibung • • • • • • • • Sprechstunden für Bürger (wöchentlich) Ortstermine mit Bürgern (auch Thermographie-Termine) Monatsbesprechung mit Organisatoren (runder Tisch) Programme begleiten (Vortragsreihen, kleine Ausstellungen, neue Ziele) Gezielte Werbeaktionen, Infomaterial bereitstellen Kontakte, Aktionen dokumentieren Maßnahmen begleiten Kontakte pflegen (Betriebe, Einrichtungen, Berater, Energieversorger) Interessengemeinschaft Energie 2020 Aachen-Kornelimünster/Walheim Ansprechpartner: Dipl. Ing. Eckard Köppel Tel. 02408 9299972 Projektbericht Energie 2020 Stadtbezirk: Kornelimünster/Walheim 1.4 19.01.2012 Seite 16 Ausbildung, Grundkenntnisse, Fähigkeiten Der energetische Vor-Ort-Berater muss kontaktfreudig sein und Grundkenntnisse über energetische Anlagen, erneuerbare Energieanlagen, Finanzierungsmöglichkeiten und organisatorische Fähigkeiten besitzen. Technische Grundkenntnisse • Grundlagen energetischer Größen und Begriffe o Elektrische Größen o Heizenergie o Energieinhalte o Wirkungsgrad o Kennwerte • Grundlagen der Bauphysik o Gebäudetypen o Materialkenntnisse (Wände, Fenster, Wärmedämmung u. a.) o Wärmebedarf von Gebäuden o Kennwerte o Wärmebrücken, Feuchtigkeit, Schimmelbildung o Optimierungsmöglichkeiten im Gebäude o Niedrigenergiehaus, Passivhaus • Grundlagen der Heizungs- und Lüftungstechnik o Öl- und Gasheizung, Wärmpumpen, Erdwärme o Lüftungs- und Klimaanlagen o Wärmeerzeugung mit erneuerbaren Energien o Wärmeverteilung o Regelung o Optimierungsmöglichkeiten an Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen • Stromverbraucher im Haushalt o Haushaltsgeräte o Beleuchtung o Pumpen o Standby-Verluste o Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien • Finanzierungsmöglichkeiten o Fördermittel o Sparkassen, Banken o Finanzierung von Gemeinschaftsanlagen • Mobilitätsberatung o Mobilitätskonzepte o Stadtbezirkauto Interessengemeinschaft Energie 2020 Aachen-Kornelimünster/Walheim Ansprechpartner: Dipl. Ing. Eckard Köppel Tel. 02408 9299972 Projektbericht Energie 2020 Stadtbezirk: Kornelimünster/Walheim 1.5 19.01.2012 Seite 17 Auswahl und Einsatz des Vor-Ort-Beraters Der Vor-Ort-Berater muss - wie gezeigt - Grundkenntnisse als Energieberater vorweisen. Es sollte angestrebt werden, eine Fachkraft einzustellen. Ob die Einstellung über eine Trägergesellschaft, wie z. B. Altbau Plus vorgenommen werden kann oder eine andere Organisationsform gewählt wird, muss noch abgeklärt werden. Es wäre auch denkbar mit Unterstützung des Arbeitsamtes einen Arbeitslosen mit akademischtechnischer Ausbildung, Techniker oder Meister aus einem artverwandten Handwerksberuf als VorOrt-Berater auszubilden und im Stadtbezirk einzusetzen. Der Einsatz des Vor-Ort-Beraters muss fachlich und personell gesteuert werden. Dazu hat Altbau Plus in einem Vorgespräch Bereitschaft gezeigt Falls der Stadtrat der Stadt Aachen und ggf. die Städteregion einem entsprechenden Antrag zustimmt, wird vorgeschlagen, das Projekt - nach der Ausbildung von Vor-Ort-Beratern - in einigen Stadtbezirken als Pilotprojekt zu starten. Vorstellbar wäre auch eine wissenschaftliche Begleitung des Projektes durch die RWTH oder FH Aachen. Interessengemeinschaft Energie 2020 Aachen-Kornelimünster/Walheim Ansprechpartner: Dipl. Ing. Eckard Köppel Tel. 02408 9299972 Projektbericht Energie 2020 Stadtbezirk: Kornelimünster/Walheim 2 19.01.2012 Seite 18 Energieeffizienzlotse der IHK Aachen (Auszug aus der Homepage der IHK) 2.1 IHK-Energiedialog in Aachen - Sparen, Umwelt schonen und wettbewerbsfähiger werden Energiekosten werden auch in mittelständischen Betrieben immer mehr zum Wettbewerbsfaktor. Potenziale, Energie effizienter zu nutzen, dabei erhebliche Kosten zu sparen und gleichzeitig die Umwelt zu schonen, gibt es in fast jedem kleinen und mittelgroßen Unternehmen. Es kommt nur darauf an, dieses Potenzial zu erschließen. Dafür bietet die Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen den IHK-Energiedialog an. Mitarbeiter aus produzierenden Unternehmen treffen in Arbeitskreisen Energieexperten, um Methoden der Energieanalyse und des Energiemanagements kennenzulernen. Besonders anschaulich waren zuletzt die Erfahrungen der ISOLA GmbH. Beim jüngsten IHKEnergiedialog demonstrierte Ralf Richter, Leiter der Technischen Dienste in dem Dürener Unternehmen, die Basismaterialien für Leiterplatten herstellt, das Ergebnis des firmeninternen Energiecontrollings: Moderne Zähler und besser überprüfte Leitungen halfen, 30.000 Euro in einem Jahr zu sparen. Anhand einer Verbraucheranalyse und einer angepassten Schaltung fand das Unternehmen heraus, dass es bislang viel Strom ohne Produktion verbraucht hatte. Bei der Analyse wurde auch ein Leck in der Wasserversorgung entdeckt. Die gesamte Aktion half letztlich, auch noch den Wasserverbrauch zu verringern und die Kosten dafür um 43.000 Euro im Jahr zu senken. „Energiesparen - darüber reden mittlerweile viele. Doch sie setzen noch nicht die richtigen Prioritäten“, so Dieter Dembski. Als Energieeffizienzlotse der IHK Aachen berät er Firmen vor Ort: „Den Energieverbrauch reduzieren - das ist an vielen Ecken und Enden möglich: von der optimierten Beleuchtung bis hin zu betrieblichen Energieanalysen oder Gebäudeoptimierungen.“ Sein Hinweis: „Bis zu 50 Prozent der verwendeten Ressourcen können Betriebe auf diese Weise einsparen.“ Die IHK Aachen macht auf die versteckten Energiefresser aufmerksam. Die Erstberatung ist kostenfrei. Sie lenkt den Blick darauf, wo Einsparpotenziale stecken, wie sie sich ausschöpfen lassen und wie dafür nötige betriebliche Veränderungen finanziert werden können. Ab Januar 2011 bietet die IHK Aachen auch Lehrgänge zum IHK-Energiebeauftragten an. In einem rund 50-stündigen Kurs erwerben Mitarbeiter aus Industrie- und Gewerbebetrieben grundlegende Kenntnisse des Energiemanagements, der Erfassung und Auswertung von Energiedaten, des Energiecontrollings und des Energieeinkaufs. Teil des Lehrgangs ist auch eine praktische Projektarbeit im Unternehmen, mit der bereits Energiekosten gespart werden können. Fragen beantwortet Dieter Dembski, Energieeffizienzlotse der IHK Aachen. Hier können Sie sich zum Lehrgang "IHK-Energiebeauftragter" anmelden. Impressum Interessengemeinschaft Energie 2020 Aachen-Kornelimünster/Walheim Ansprechpartner: Dipl. Ing. Eckard Köppel Tel. 02408 9299972 Projektbericht Energie 2020 Stadtbezirk: Kornelimünster/Walheim 3 19.01.2012 Seite 19 Energie Agentur NRW Energiekonzepte (Auszug aus der Homepage der EA NRW) 3.1 Energieeffizienz und erneuerbare Energien in Unternehmen Die EnergieAgentur.NRW informiert und motiviert mittelständische Unternehmen in NRW, ihre Effizienz- und Einsparpotenziale bei der Energieanwendung zu nutzen, um ihre Wettbewerbesfähigkeit zu verbessern. Zudem lädt sie Unternehmen dazu ein, sich am Wissenstransfer zu beteiligen und innovative Energietechnologien in marktfähige Produkte und effiziente Produktionsverfahren umzusetzen. Einschlägige Studien untermauern: In nahezu jedem Betrieb lassen sich Einsparpotentiale bis zu 30 Prozent finden. Die EnergieAgentur.NRW unterstützt Unternehmen mit Sitz in NRW beim Aufspüren dieser Einsparpotentiale sowie bei deren wirtschaftlicher Erschließung. Die EnergieAgentur.NRW unterstützt Unternehmen durch Beratung, Förderung, Initiativen, Informationsmittel, verschiedene Netzwerke und durch Weiterbildung. Weiterhin sind Wettbewerbe wie der Druckluft-Award oder die European Energy Trophy Wege nicht nur gutes zu tun, sondern auch darüber zu reden. Denn nichts überzeugt mehr, als ein gelungenes Beispiel. 3.1.1 Beratung Die EnergieAgentur.NRW berät neutral und unabhängig, denn sie ist allein über öffentliche Mittel finanziert. Im Schnitt erreichen rund 20.000 Anfragen von Unternehmen, Kommunen und Verwaltungen die Abteilung Energieberatung der EnergieAgentur.NRW. 3.1.2 Förderung Sowohl das Land NRW als auch der Bund geben vielfältige Fördermittel für Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Wir informieren über aktuelle Förderprogramme und umgesetzte Projekte aus der REN-Förderung des Landes NRW. 3.1.3 Initiativen Im Auftrag und in Kooperation mit dem Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes NRW koordiniert und betreut die EnergieAgentur.NRW öfffentlichkeitswirksame Initiativen, die zu verschiedenen Themen informieren und Marktimpulse setzen. 3.1.4 Portale Auf unseren Internet-Portalen finden Sie unsere Informationen, Angebot und Online-Tools zu Energiefragen thematisch sortiert. 3.1.5 Weiterbildung Die EnergieAgentur.NRW betreibt eines der größten europäischen Weiterbildungsprogramme. Über 220.000 Personen nahmen an den Seminaren, Fachtagungen und Workshops seit Bestehen des Programms 1994/1995 teil. Interessengemeinschaft Energie 2020 Aachen-Kornelimünster/Walheim Ansprechpartner: Dipl. Ing. Eckard Köppel Tel. 02408 9299972 Projektbericht Energie 2020 Stadtbezirk: Kornelimünster/Walheim 4 19.01.2012 Seite 20 Strom- und Heizenergiebilanz Die Energiebilanz zeigt, wie sich der Stadtbezirk durch die einzelnen Maßnahmen der Stadtbezirk energieautark entwickeln könnte. Strombilanz (kWh/a) Stromverbrauch 2009 Zusätzlich Wärmepumpen Summe Strombedarf Substituierung durch regenerative Energien Solarstrom Windstrom Summe regenerative Energien 65.000.000 2.500.000 67.500.000 20.000.000 34.000.000 54.000.000 Bemerkungen Ermittlung STAWAG Mehrbedarf 40% der vom UBA errechneten Flächen 4 Anlagen á 3 MW Einsparung Effizienzverbesserung/Einsparung Summe Einsparung/ regenerative Energie 13.500.000 67.500.000 entspricht ca. 20 % des Gesamtverbrauchs Heizenergiebilanz (kWh/a) Wohngebäude Heizenergieverbrauch 2010 82.000.000 Nichtwohngebäude Bemerkungen 71.000.000 Einsparung Wärmedämmung Haushalte Wärmedämmung andere Verbraucher verbleibt Effizienzverbesserung, ration. Energieeinsatz verbleibt Sonstige Einsparungen 33.000.000 49.000.000 7.500.000 41.500.000 4.000.000 18.000.000 53.000.000 8.000.000 45.000.000 4.500.000 verbleibt zukünftiger Heizenergiebedarf 37.500.000 40.500.000 50% der Haushalte auf 20% Verbrauch 50% der Gebäude auf 50% Verbrauch 15% vom Heizenergiebedarf künftiger Heizenergiebedarf 10%:Einsparung: Neubau Passivhäuser, technischer Fortschritt u.a. Substituierung durch regenerative Energien Biogas (Tierhaltung) Biogas (nachwachsende Rohstoffe) Thermische Solaranlagen (Haushalte) Thermische Solaranlagen (Nichthaushalte) Wärmepumpen Abwärmenutzung/Wärmerückgewinnung Holzheizungen Blockheizkraftwerke mit Biogas Sonstiges Summe regenerative Energien Interessengemeinschaft Energie 2020 Aachen-Kornelimünster/Walheim 1.000.000 5.000.000 800.000 9.500.000 12.000.000 3.000.000 7.500.000 4.500.000 37.500.000 50 % von 8.500 Großvieheinheiten, je 50 % Direktheizung/BHKW 1% der Fläche 60% der Haushalte je 12 m² Solarkollektorfläche 1.700.000 8.000.000 7.000.000 8.000.000 3.600.000 6.400.000 40.500.000 5.000 m² Fläche Stromverbrauch: 5.000.000 kWh/a Lüftungsanlagen, Abwasser, Industrieabwärme 20 % aller Heizungen (Pelletts, Stückholz) Stromerzeugung: 2.400.000 kWh Technischer Fortschritt, Erdwärmenutzung u. a. Ansprechpartner: Dipl. Ing. Eckard Köppel Tel. 02408 9299972 Informationsblatt zur Aufnahme als 100% Erneuerbare-Energie-Region und Starterregion Seit 2007 identifiziert das 100ee-Projektteam Kommunen und Regionen in Deutschland, die auf eine vollständige Umstellung ihrer Energieversorgung auf Erneuerbare Energien hinwirken. Dabei hat sich die Ernennung zur „100% Erneuerbare-Energie-Region“, kurz „100ee-Region“, oder zur „100eeStarterregion“ als wertvolles Instrument erwiesen, um lokale Ziele und bereits umgesetzte Maßnahmen nach außen und nach innen zu kommunizieren. Als potenzielle 100ee-Region verfügen Sie über einen politischen Beschluss, der die Umstellung auf Erneuerbare Energien mittel- bis langfristig anvisiert, können wirksame Institutionalisierungs- und Umsetzungsaktivitäten vorweisen und beziehen einen steigenden Anteil Ihrer Energie aus erneubaren Energiequellen. Sollte Ihre Kommune oder Region zur Starterregion ernannt werden, sind Sie auf dem richtigen Weg und haben gute Chancen, sich bei weiterem Engagement zu einer 100ee-Region zu entwickeln. Informationen über Ihre Ziele und Aktivitäten werden auf einer interaktiven Deutschland-Karte, der 100ee-Map, und in Publikationen des Projekts veröffentlicht. Bewerbungsverfahren Die Neuaufnahme von Regionen findet zweimal jährlich statt. Der nächste Aufnahmetermin ist der 01. Juli 2012, Bewerbungsschluss ist der 15. Mai 2012. Bitte reichen Sie neben dem ausgefüllten Bewerbungsbogen, den Sie auf hier finden, auch aussagekräftige Informationsmaterialen über die Aktivitäten in Ihrer Region ein. Gerne nehmen wir Ihre Bewerbung auch elektronisch via Email an info@100-ee.de entgegen. Ihre Bewerbungsunterlagen bilden die Grundlage für die Auswahl, über die eine Jury entscheidet. Diese setzt sich gegenwärtig aus Mitarbeitern des Projekts zusammen. Nach der Aufnahme Nach der Aufnahme bietet Ihnen das Projektteam eine gemeinsam durchgeführte Veranstaltung in Ihrer Region an. Das kann abhängig von den Bedürfnissen vor Ort eine gemeinsame Pressekonferenz, eine Informationsveranstaltung für interessierte Bürger/-innen oder ein inhaltlicher Workshop sein. Die offizielle Aufnahme aller neuen Regionen findet einmal jährlich im Herbst auf dem Kongress „100%-Erneuerbare-Energien-Regionen“ vor einem bundesweiten Publikum statt. Über Neuigkeiten aus Ihrer Region wird regelmäßig in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Projekts berichtet. Weiterhin bietet das Projektteam folgende Leistungen an: - Verwendung des 100ee-Logos für die eigene Öffentlichkeitsarbeit Kostenlose Teilnahme an Workshops des 100ee-Projekts Beratung bei der Akquise von Fördermitteln, der Umsetzung von Maßnahmen, der Einbindung von Akteuren und anderen spezifischen Fragestellungen Vermittlung von Referenten für Veranstaltungen in Ihrer Region Auszug Page 1 of 1 Auszug - Energieautarker Stadtbezirk Kornelimünster/Walheim Vorstellung des Konzeptes Energie 2020 Antrag des Herrn Bezirksbürgermeister Büchel vom 03.01.2012 Sitzung: B 4/16/WP.16 öffentliche/nichtöffentliche Sitzung der Bezirksvertretung Aachen-Kornelimünster / Walheim TOP: Ö4 Gremium: Bezirksvertretung Aachen-Kornelimünster / Walheim Beschlussart: geändert beschlossen Datum: Mi, 18.01.2012 Status: öffentlich/nichtöffentlich Zeit: 17:00 - 19:40 Anlass: Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung Raum: Sitzungssaal des Bezirksamtes Ort: Bezirksamt Kornelimünster-Walheim Vorlage: BA 4/0067/WP16 Energieautarker Stadtbezirk Kornelimünster/Walheim Vorstellung des Konzeptes Energie 2020 Antrag des Herrn Bezirksbürgermeister Büchel vom 03.01.2012 Status: öffentlich Vorlage-Art: Kenntnisnahme Federführend: Bezirksamt Aachen-Kornelimünster u. Walheim Herr Köppel erläutert das Energieprojekt 2020 anhand einer Präsentation und hebt die wesentlichen Inhalte hervor. Die Präsentation ist als Anlage dieser Niederschrift beigefügt. Die SPD-BF begrüßt die Ausführungen zu den regenerativen Energien und sieht hier viele positive Ansätze, die es wert sind, unterstützt zu werden; dies insbesondere auf lokaler Ebene. Es gibt bei den Bürgern großes Interesse an der Umsetzung, weil die nicht regenerativen Energien sich weiter verknappen und somit auch verteuern werden. Sie dankt der Interessengemeinschaft und wünscht, dass diese vor Ort bleibt und die lokale Bevölkerung unterstützt. Die Grüne-BF informiert, sie habe das Projekt mitverfolgt. Aber in der Gruppe gibt es auch unterschiedliche Meinungen über den Weg, der zum Ziel führt. Die Ideen sollten auf jeden Fall massiv unterstützt werden. Die CDU-BF bedankt sich für den Vortrag und betont, wie wertvoll und wichtig es ist, dass auf die Energiedebatte auch auf lokaler Ebene hingewiesen wird. Die Bürger müssen auf jeden Fall „mit ins Boot genommen werden“. Jedoch sollte eine Zweiteilung vorgenommen werden. Sie gibt zu bedenken, wie ältere Menschen mit kleinem Einkommen diese zusätzlichen und teilweise hohen energetischen Sanierungs- oder Umbaukosten an ihrem Haus tragen sollen. Herrn Köppel ist dieses Problem durchaus bewusst, und er vertritt die Meinung, dass in solchen Fällen eine soziale Abfederung stattfinden muss. Es gibt allerdings durchaus effektive kleinere Maßnahmen, die zur Energieeinsparung führen können. Insgesamt betrachtet ist das Energiekonzept ein sehr verzahntes System. Auf Vorschlag von Herrn Büchel ergeht folgender Beschluss: Die Bezirksvertretung nimmt die Ausführungen bei einer Stimmenthaltung zustimmend zur Kenntnis, begrüßt die Ideen und empfiehlt dem Umweltausschuss, das Energiekonzept auf Finanzier- und Umsetzbarkeit prüfen zu lassen. Abstimmungsergebnis: Zustimmung: Ablehnung: Enthaltung: Anlagen: Nr. Name 1 Vortrag Energie 2020 Bezirksvertretung 18.1.12 (15 KB) 2 Projektbericht -- Energie 2020 -- Stand 19.01.12 (105 KB) 3 Vorschag für den Ratsantrag zur Energiewende (9 KB) http://ratsinfo.aachen.de/bi/to020.asp?TOLFDNR=49054&options=8 25.01.2013