Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
110380.pdf
Größe
830 kB
Erstellt
05.02.13, 12:00
Aktualisiert
05.05.17, 16:41
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Umwelt
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 36/0177/WP16
öffentlich
05.02.2013
FB 36/20 Dez. III
Verbesserung der Oberfläche des Neumarktes in AachenBurtscheid
Antrag der SPD-Fraktion vom 31.01.2012
- Sachstandsbericht - Weitere Vorgehensweise
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
28.02.2013
10.04.2013
PLA
B0
Anhörung/Empfehlung
Entscheidung
Beschlussvorschlag:
Der Planungsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis und empfiehlt dem Bezirk,
die Verwaltung mit der Ausführungsplanung der Variante 2 zu beauftragen und entsprechende
Haushaltsmittel für das Jahr 2014 einzuplanen.
Der Bezirk Mitte nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis beauftragt die Verwaltung mit der
Ausführungsplanung der Variante 2 und entsprechende Haushaltsmittel für das Jahr 2014
einzuplanen.
In Vertretung
Gisela Nacken
(Beigeordnete)
Vorlage FB 36/0177/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 23.04.2015
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finanzielle Auswirkungen
Investive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
Gesamt-
Gesamtbedarf (alt)
20xx ff.
bedarf
(neu)
Einzahlungen
0
0
0
0
0
0
Auszahlungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
+ Verbesserung /
-
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausrechende Deckung
ausrechende Deckung
vorhanden
vorhanden
Verschlechterun
g
konsumtive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Ertrag
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
20xx ff.
Folgekos-
Folgekos-
ten (alt)
ten (neu)
0
0
0
0
0
0
0
0
0
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Abschreibungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
Personal-/
Sachaufwand
+ Verbesserung /
Verschlechterun
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausrechende Deckung
ausrechende Deckung
vorhanden
vorhanden
g
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Erläuterungen:
Auf Antrag der SPD-Fraktion vom 31.01.2012 wurde mit Beschluss vom Planungsausschuss am
15.03.2012 die Verwaltung beauftragt, eine Überplanung des Platzbereiches mit Ermittlung der
Ausbaukosten durchzuführen. Mit Antrag vom 08.01.2013 wird seitens der SPD-Fraktion um einen
Bericht gebeten, welche Maßnahmen zur Verbesserung der Situation durchgeführt worden sind.
Die Fläche des „Neumarktes“ im Frankenberger Viertel wird als zentrale Mitte des Quartiers,
hauptsächlich als kombinierte Grün- und Spielanlage, sowie als Stadtplatz und Veranstaltungsort
genutzt.
Schon seit fast 17 Jahren findet hier jeden Samstag von 7.00 bis 13.00 Uhr ein Wochenmarkt statt.
Die größten flächenmäßigen Anteile des „Neumarktes“ bestehen aus der zur Bismarckstraße
gelegenen Grünfläche, die in der warmen Jahreszeit mit einer Außengastronomie bestückt ist, sowie
der dahinterliegenden in mehrere Bereiche aufgeteilten Spielfläche.
Deutlich geprägt wird der Quartiersplatz von dem im Randbereich wachsenden, äußerst wertvollen
Baumbestand.
Die großen alten Bäume zu schützen, bleibt einer der wichtigsten Bedingungen bei den
Überlegungen, einen neuen Oberflächenbelag aufzubringen. Zum Schutz der Bäume dürfen im
Kronentraufbereich, bzw. Wurzelbereich grundsätzlich keine Veränderungen bzw. Baumaßnahmen
stattfinden. Bereits heute sind die Baumfelder teilweise durch das Befahren der Marktwagen bzw.
durch das Aufstellen der Wagen zwischen und vor den Bäumen schon stark verdichtet.
Im Vergleich zu der Gesamtfläche des „Neumarktes“ ist die zentrale Fläche, auf der der Wochenmarkt
stattfindet, verhältnismäßig klein. Unter Abzug der freizuhaltenden Flächen unterhalb der
Baumkronen, verbleibt eine ca. 436 qm große nutzbare Fläche.
Die in diesem Bereich vorhandene Platzoberfläche besteht aus einer wassergebundenen Decke mit
einem Oberbelag aus Kalksteinsplitt. Bei nassen Witterungsverhältnissen kann dieses zu
Verschlammungen führen, was sich hauptsächlich bei dem stattfindenden Wochenmarkt, negativ auf
die Nutzung auswirken kann.
Diese Problematik ist nicht neu und wurde bereits in den letzten Jahren mehrmals thematisiert.
Wassergebundene Decken sind wesentlich anfälliger für Erosion, da bei starken Regenfällen das
Material abgetragen werden kann. Werden die Flächen nicht laufend unterhalten, so entstehen schnell
größere Schäden. Die Unterhaltungskosten von wassergebunden Oberflächen liegen gegenüber
denen von befestigten Flächen um ein Vielfaches höher. Des Weiteren wird der Belag durch das
Befahren und Rangieren mit den zum Teil schweren Wagen der Wochenmarktanbieter strapaziert.
Die Deckschicht ist eine Verschleißschicht, die sich abnutzt und neben der ständigen Pflege und
Nachbehandlung nach etwa 10 Jahren erneuert werden muss. Der letzte Austausch des
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Oberflächenmaterials in wassergebundener Ausführung wurde im Frühjahr 2005 durch den Aachener
Stadtbetrieb durchgeführt.
Die zwischenzeitlich durchgeführten Bodenuntersuchungen haben ergeben, dass im Bereich des
„Neumarktes“ ein lehmiger Unterboden vorzufinden ist, dass bedeutet auf jeden Fall, dass egal
welche Deckschicht neu eingebaut wird, im Vorfeld ein tragfähiger Unterbau in einer Dicke von 40-50
cm von Grund auf zu erneuern ist. Eine solche Vorgehensweise ist jedoch nur außerhalb des
Kronentraufbereiches der vorhanden Bäume möglich, ohne die Wurzeln zu schädigen. Bei allen zu
prüfenden Varianten sind diese Kosten für einen neuen Unterbau zu berücksichtigen.
Hiernach ergeben sich folgende Ansätze im Vergleich:
-
Wassergebundene Bauweise:
37,00 €/qm (netto)
-
Wassergebundene Bauweise mit Stabilizer:
52,00 €/qm (netto)
-
Herstellung Pflasterfläche
65,00 €/qm (netto)
Hinzu kommen noch weitere Kosten wie z.B. Baustelleneinrichtung, Bauzaun, Entwässerung,
Anschlussarbeiten an vorhandene Randbereiche. Diese Kosten können erst nach einer genauen
Planung ermittelt werden. Erfahrungsgemäß anzusetzen sind hier 15,00 bis 20,00 €/qm.
Bei der nachfolgenden Abwägung von möglichen Varianten zur Oberflächenverbesserung sind neben
den Herstellungskosten folgende Kriterien wie Pflegeaufwand, Haltbarkeit, Nutzbarkeit und
Umsetzbarkeit zu berücksichtigen.
Bei den mit den Marktbeschickern geführten Gesprächen, sprachen diese sich u.a. für eine
Verdichtung der in Frage kommenden Fläche mit grobem Kies aus. Von einer solchen Variante ist
jedoch grundsätzlich abzuraten, da bei einer Befahrung dieser Fläche sich ständig Fahrspuren bilden
würden, die dann nach jeder Marktveranstaltung wieder seitens des Stadtbetriebes bearbeitet werden
müssten. Diese Kiesschicht erscheint für die Nutzer des Marktes, gerade auch für ältere Menschen,
oder das Schieben von Kinderwagen als auch für die freizeitliche Nutzung als ungeeignet.
Variante 1:
Wassergebundene Bauweise
Durch das relativ weiche Material ist eine solche Fläche angenehm zu begehen und für eine
Spielnutzung gut geeignet, hat jedoch den Nachteil, dass je nach Witterung die Fläche in Teilen
verschlammt bzw. bei längeren Hitzeperioden eine gewisse Staubentwicklung eintritt. Eine
wassergebundene Oberfläche vermittelt einen naturnäheren Eindruck und heizt sich deutlich weniger
auf als eine gepflasterte Fläche. In der Herstellung kostet sie nur etwa ¼ so viel wie eine
vergleichbare Pflasterfläche. Wie bereits zuvor erläutert, setzt diese Bauweise jedoch einen gewissen
regelmäßigen Pflegstandard voraus. Um ein gleichmäßiges Korngefüge an der Oberfläche zu
erhalten, sind wassergebundene Flächen in Abhängigkeit von der Nutzungsintensität und dem damit
verbundenen Verschleiß und Abrieb regelmäßig zu egalisieren (abzuschleppen oder zu walzen).
Unabhängig von diesem regelmäßigen Erhaltungsaufwand und der Reinigung der Deckschicht ist
diese nach einigen Jahren wieder zu erneuern, da sie sich unter der Nutzung und vor allem durch die
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Befahrung „abschleift“. Alleine für die Erneuerung der Deckschicht ohne Austausch des Unterbaus
fallen Kosten in Höhe von ca.10.000,-- € an.
Variante 2:
Wassergebundene Bauweise mit Einbau von Stabilizer
Diese Variante ist die technisch hochwertigere Lösung im Vergleich zu einer einfachen
wassergebundenen Bauweise. Durch das Hinzufügen von „Stabilizer“ wird die
Oberflächenscherfestigkeit und die Wasserdurchlässigkeit noch mal deutlich erhöht. Neben dem
guten freizeitlichen Nutzen bietet diese Lösung durch die Vielfalt an Farbmöglichkeiten einen großen
Gestaltungsspielraum. Diese Bauweise kann auch für die Nutzung als Marktfläche ein befriedigendes
Ergebnis erzielen und kann als Alternative gelten, hat in der Haltbarkeit (Splittabrieb und Punktlasten
bei den Wagen der Marktbeschicker) und dem höheren Pflegeaufwand aber auch deutliche
Schwächen. Hier sind Kosten in Höhe von ca. 35.000,-- € anzusetzen.
Variante 3:
Herstellung einer Pflasterfläche
Der Einbau von Pflaster stellt in der Herstellung mit ca. 45.000,-- € die teuerste Variante dar, punktet
jedoch in der Haltbarkeit und dem minimierten Pflegeaufwand. Für die Nutzung des Wochenmarktes,
sowohl für die Anbieter als auch für die Einkäufer ist eine gepflasterte Fläche vom Grundsatz her am
komfortabelsten. Die Anforderung, die Marktfläche als Spielfläche zu nutzen ist hiernach jedoch nur
noch teilweise zu erfüllen. Die versiegelte Fläche heizt sich bei Sonneneinstrahlung deutlich mehr auf
als eine unversiegelte Fläche, allerdings gibt es auch keine Staubentwicklung. Es ist jedoch zu
beachten, dass im vorliegenden Fall aufgrund des Baumschutzes nur der zentrale Bereich gepflastert
werden kann, die verschiedenen Zugänge zu dieser Fläche auch die Zufahrt der Marktwagen erfolgt
weiterhin unterhalb der Baumkronen über wassergebundene Wegedecken.
Weitere Vorgehensweise:
Da eine Auskofferung im Bereich der Baumfelder nicht in Frage kommt, empfiehlt die Verwaltung die
vorhandene wassergebundene Decke vom Grundsatz her beizubehalten.
Die Oberfläche könnte durch die Bauweise mit Hinzufügen eines Stabilizer verbessert werden, hierbei
wäre noch detaillierter zu prüfen, ob dieses Material auch im Bereich unterhalb der Bäume eventl.
durch Handausschachtung oder Absaugverfahren im Wurzelbereich einzubringen ist. Dieses wäre
jedoch noch baumgutachterlich zu überprüfen.
Da für eine solche Baumaßnahme im Haushalt zur Zeit keine Mittel zur Verfügung stehen, wären
diese nach genauerer Planung und Kostenermittlung für das Jahr 2014 einzuplanen.
In Abstimmung mit dem Fachbereich Kinder, Jugend und Schule ist geplant, im nächsten Jahr den
gesamten Spielbereich auf der Neumarktfläche aufzuwerten. Bereits bei der Bearbeitung des
Rahmenplanes „Frankenberger Viertel“ und der zuvor durchgeführten Zukunftswerkstatt wurde die
Bedeutung der Fläche als Spiel- und Erholungsort hervorgehoben und die Wünsche geäußert die
mittlerweile in die Jahre gekommene Fläche zu überarbeiten.
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Im Zuge dieser Planung wäre es grundsätzlich auch denkbar, den Umgang mit der Platzoberfläche mit
den Anwohnern zu diskutieren und so eine gemeinsame planerische Lösung für alle auf dem Platz
stattfindenden Nutzungen zu erarbeiten.
Um zwischenzeitlich eine Verbesserung für die Nutzung des Marktbereiches zu erzielen, wird seitens
der Verwaltung vorgeschlagen in Abstimmung mit dem Stadtbetrieb eine zusätzliche Grundpflege
(Reinigen und Nachbearbeitung der Deckschicht, Wiederherstellen der Trittfestigkeit durch walzen der
Fläche) durchzuführen. Hierbei entstehen nach FLL-Richtlinien Kosten in Höhe von ca. 400,-- €.
Haushaltsmittel für diese Pflegemaßnahme können als Deckungsvorschlag aus dem PSP-Element 1130101-9003, Kostenart 52910000 zur Verfügung gestellt werden.
Anlage/n:
- Antrag der SPD-Fraktion vom 31.01.2012
- Übersichtsplan Fläche Neumarkt
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