Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
108381.pdf
Größe
2,1 MB
Erstellt
19.12.12, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 20:59
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Gebäudemanagement
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
E 26/0122/WP16
öffentlich
19.12.2012
E 26/00
Prüfung der solaren Nutzung kommunaler Gebäude im Bezirk
Aachen-Laurensberg
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
23.01.2013
B5
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Die Bezirksvertretung Aachen – Laurensberg nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.
Vorlage E 26/0122/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 12.09.2013
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Erläuterungen:
In der Sitzung der Bezirksvertretung Aachen – Laurensberg am 12.09.2012 wurde die Verwaltung
beauftragt, weitere kommunale Gebäude hinsichtlich der Möglichkeit für eine solare Nutzung zu
prüfen.
Hierzu nimmt die Verwaltung wie folgt Stellung:
1. Antrag Bürgersolaranlage
Die CDU-Fraktion der Bezirksvertretung Laurensberg regte an, nach dem Vorbild der
Bürgersolaranlage in Richterich, eine ähnliche Bürgersolaranlage in Laurensberg/Vaalserquartier
zu initiieren.
Die Verwaltung wurde gebeten, ein geeignetes Objekt zu benennen und die vorbereitenden
Verhandlungen zu führen.
2. Beschluss der Bezirksvertretung Laurensberg 12.09.12
Die Verwaltung erläuterte die fachliche Beurteilung verschiedener Objekte, die für eine solare Nutzung
vorgeschlagen wurden. Die Prüfung ergab, dass sich bisher kein geeignetes Objekt in Laurensberg
fand.
Während der Sitzung wurden von Frau Schmitt-Promny folgende Objekte für eine Eignungsprüfung
vorgeschlagen: die GGS Kullen und das Jugendheim der evangelischen Kirche.
Die Bezirksvertretung nahm die Ausführungen der Verwaltung zum Antrag der CDU-Fraktion in der
Bezirksvertretung Aachen - Laurensberg vom 21.05.2012 zur Kenntnis.
3. Projekt Sonne für Aachener Gebäude
Die Stadt Aachen verfolgt im Rahmen des Modellprojektes „Sonne für Aachener Schulen“ seit 1996
das Thema Photovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden. Interessierten Privatpersonen
soll damit die Möglichkeit gegeben werden, vorrangig auf Schuldächern Solarstromanlagen zu
betreiben. Mit dem Ratsantrag „Sonne auf Aachener Gebäuden“ der Grünen Fraktion wurde das
Projekt 2007 erweitert bzw. ausgedehnt.
Mit der verstärkten Anwendung der Solartechnik auf städtischen Gebäuden würde die Rolle Aachen
als Vorreiter auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien unterstrichen und ein Beitrag zum
Klimaschutz geleistet.
4. Erfahrungen aus den Projekten Sonne für Aachener Schulen bzw. Gebäuden
1996 wurde auf Initiative des Fachbereichs Umwelt und dem Gebäudemanagement das Modellprojekt
„Sonne für Aachener Schulen“ eingeführt. Die Zielsetzungen wurden wie folgt definiert:
Unterstützung einer umwelt- und klimaverträglichen Energieversorgung in Aachen im Rahmen
des Aachener Modells (kostengerechte Vergütung erneuerbarer Energien)
Vorlage E 26/0122/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 12.09.2013
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Beitrag zum kontinuierlichen Ausbau der Solartechnik als zukunftsweisende Technologie und
Förderung deren Marktetablierung
Bewusstseinsbildung und Abbau von Informationsdefiziten über regenerative Energien
Einbindung der Schulen als wichtige Multiplikatorengruppe zur Verbreitung von Wissen über
umweltfreundliche Energien
Unterstützung ausgewählter Beteiligungsprojekte (Bürgersolaranlagen)
Gegenstand der Projekte ist die Idee, privaten Interessierten Dachflächen von Aachener Schulen bzw.
öffentlichen Gebäuden für die Installation und den Betrieb von Photovoltaikanlagen zur Verfügung zu
stellen.
Projektbilanz:
Im Zeitraum 1996 bis heute wurden auf den städtischen Dachflächen 53 Photovoltaikanlagen
installiert mit einer Leistung von 1.530 Kilowattpeak. Das entspricht ca. 15.000 m² Modulfläche. Davon
wurden alleine in den letzten zwei Jahren 23 Anlagen gebaut. (siehe Anlage)
5. Anforderungen an die solare Eignung von Dachflächen
Eine Dachfläche ist für eine solare Nutzung geeignet, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:
Ausreichende statische Tragfähigkeit
Eine Sanierung steht nicht im Zeitraum der Nutzung der Solaranlage an
Keine Verschattung durch Bäume oder andere vorhandene Bauteile
Der vorhandene Netzanschluss kann die erzeugte elektrische Energie aufnehmen
Keine gestalterischen Gründe oder die Denkmalschutzsatzung
Wenn alle diese Voraussetzungen erfüllt sind, ist eine Dachfläche geeignet für eine solare Nutzung.
Mindestdachfläche:
Die Mindestdachfläche hat sich gegenüber dem letzten Jahr auf Grund der gesunkenen Modulpreise
verkleinert.
6. Technische Prüfung Städtischer Gebäude in Laurensberg/ Vaalserquartier
Die technische Prüfung der folgenden beiden Objekte wurde in der Sitzung vom 12.09.12 vorgeschlagen. Darüber hinaus wurden weitere Objekte vom Gebäudemanagement zum Teil auch von der
STAWAG geprüft.
1. Städt. Gemeinschaftsgrundschule Gut Kullen
Philipp-Neri-Weg 12
2. Kita und Offene Tür Gut Kullen
Philipp-Neri-Weg 4-6
3. Katholisches Gemeindezentrum St. Philipp-Neri
Philipp-Neri-Weg 7
4. Evangelisches Gemeindezentrum Arche
Schurzelter Straße 540
5. Städt. Grundschule Vetschauer Straße
Vetschauer Straße 2
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Ausdruck vom: 12.09.2013
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Weitere für eine solare Nutzung geeignete städtische Gebäude im Stadtgebiet Laurensberg/
Vaalserquartier sind zurzeit nicht vorhanden. Falls durch Sanierung von Dachflächen oder Neubau
andere Objekte in Frage kommen, wird grundsätzlich eine solare Nutzung geprüft.
Dass inzwischen 53 städtische Gebäude Photovoltaikanlagen tragen, bedeutet, dass sich diese
Dächer vom Gesamtbestand kommunaler Gebäude am Besten für eine solare Nutzung eignen.
1. Städt. Grundschule Gut Kullen, Philipp-Neri-Weg 12
Das Dach der GGS Gut Kullen besteht aus mehreren kleineren Dachflächen, die eine geringe
Dachneigung haben (5 Grad). Die Dachflächen sind mit Bitumenschindeln gedeckt.
Diese Unterdeckung macht eine aufwändige Unterkonstruktion notwendig.
Die Nutzung der Dachflächen ist zum Teil aufgrund einer Verschattung durch angrenzende Bäume
eingeschränkt.
Die solare Nutzung dieses Objektes ist möglich.
Der Nachweis der Wirtschaftlichkeit für die Teilfläche 1 führt zu einer Amortisationsdauer von ca. 13
Jahren, bei einer Inbetriebnahme der Anlage bis spätestens Mai 2013.
2. Kita und Offene Tür Gut Kullen
Die gering geneigten Dachflächen dieses Objektes sind Richtung Norden geneigt. Es besteht eine
Verschattung durch Bäume bzw. ein angrenzende Gebäude. Daher scheidet eine wirtschaftliche
solare Nutzung hier aus.
3. Katholisches Gemeindezentrum St. Philipp-Neri
Das Gemeindezentrum St. Philipp-Neri befindet sich im Besitz der katholischen Kirche, sodass das
Gebäudemanagement im Rahmen der Anfrage nur beratend tätig werden kann.
Die Dachfläche besteht, ähnlich wie bei der Grundschule Gut Kullen, aus vielen Einzelflächen.
Ein Teil der Dachflächen ist in Ost-West-Richtung ausgerichtet und damit für Solaranlagen weniger
geeignet. Die Dachflächen, die nach Süden geneigt sind, werden teilweise durch angrenzende
Gebäudeteile wie den Kirchturm verschattet.
Insgesamt ergeben sich ca. 200 m² Dachfläche, die durch die vorhandene Sonneneinstrahlung nur
mittelmäßig für eine Solaranlage geeignet sind. Daher wird bei diesem Objekt das wirtschaftliche
Betreiben einer Solaranlage nicht möglich sein.
4. Evangelisches Gemeindezentrum Arche
Das evangelische Gemeindezentrum ist Eigentum der evangelischen Kirche. Das Objekt soll in Kürze
veräußert werden. Eine Anzeigentafel deutet darauf hin, dass bereits eine Photovoltaikanlage am
Objekt vorhanden ist. Eine stark geneigte Dachfläche mit Süd-Süd-West- Dachneigung ist vorhanden.
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Ausdruck vom: 12.09.2013
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5. Städt. Grundschule Laurensberg
Die Turnhalle der GGS Laurensberg hat ein leicht geneigtes Satteldach mit den Giebelseiten im NordNord-Osten und Süd-Süd-Westen. Ein großer Baum an der südlichen Giebelseite verschattet das
südliche Drittel des Daches.
Die nördliche Hälfte der nach West- Süd-Westen geneigten Dachfläche ist für eine solare Nutzung
geeignet. Diese würde eine Anlagenleistung von ca. 13 kWp erreichen.
Zur Investition der Anlage selbst kommt eine notwendige Erdkabelverlegung von der Turnhalle zum
Anschlusspunkt im Hauptgebäude, die mit ca. 5.500.- € kalkuliert wurde.
Insgesamt ist die Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage an diesem Objekt grenzwertig.
7. Zusammenfassung
Das Gebäudemanagement hat auf Veranlassung des Antrags der Bezirksvertretung Laurensberg
insgesamt sechs verschiedene Objekte vorgeprüft. Die Prüfung der GGS Vaalserquartier, die zu
einem negativen Ergebnis führte, wurde bereits am 12.09.12 erläutert.
Fünf weitere Objekte, von der Politik oder vom Gebäudemanagement vorgeschlagen, wurden hier
untersucht. Drei Objekte, von denen sich zwei nicht im Eigentum des Gebäudemanagements
befinden, sind aus verschieden Gründen nicht für eine solare Nutzung geeignet.
An zwei Objekten, der Grundschule Gut Kullen und Laurensberg ist die Errichtung einer Solaranlage
technisch möglich.
Die entsprechenden Vorprüfungen sind erfolgt.
Die nächste Prüfung, die Kosten verursachen wird, ist eine statische Prüfung der Dachflächen.
Diese wird nach aktuellem Vertragswerk vom Nutzer und nicht vom Gebäudemanagement beauftragt.
Die STAWAG hat für beide Objekte auf ihre First - Call - Option verzichtet.
Diese beiden Objekte stehen für eine mögliche Bürgersolaranlage zur Verfügung.
Die nächsten fünf Schritte auf dem Weg zu einer Bürgersolaranlage wären demnach:
Objektentscheidung Bürgersolaranlage
Beauftragung der Dachdeckermäßigen Prüfung der Dachflächen durch Gebäudemanagement
Beauftragung der Statik
Gründung eines Bürgervereins mit dem Ziel, eine Solaranlage gemeinsam zu betreiben
Gesellschaftervertrag Bürgersolaranlage
Anlage/n:
Solare Objektprüfungen
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Anlage 1:
PV-Anlagen nach dem Projekt Sonne für Aachener Gebäude 1996- 2012
1.800
Nennleistung in Kilowattpeak
1.600
+ 4 Anlagen
1.400
+ 14 Anlagen
1.200
1.000
800
+ 5 Anlagen
600
400
200
0
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
Auszug der vorhandenen PV-Anlagen Stadt Aachen
2006
2007
2008 2009
2010
2011 2012
Objekt 1:
Städt. Grundschule Gut Kullen, Philipp- Neri- Weg 12
Luftbild (ohne grauen Anbau)
Ansicht Ost
Ansicht Nordost
Beurteilung der Teilflächen:
Fläche 1
Fläche 2
Neigung Richtung Süden, keine Verschattung
gute Eignung, ca. 120 m²
Neigung Richtung Süden, teilweise verschattet,
ca. 180 m²
Fläche 3
Fläche 4
Teilw. Verschattet durch Bäume, ca.290 m²
Neigung Richtung Süden/Südosten, ca. 80 m²
Beispielberechnung: 120 m²; 1.400.- €/kWp Investitionskosten: ca. 23.000.- € gesamt
Nennleistung: 16,15 kWp; Fertigstellung 05/2013
Objekt 2:
Kita + Offene Tür Philipp.- Neri- Weg 4-6
Luftbild
Beurteilung der Dachfläche:
Dachflächen leicht zur Nordseite geneigt
Verschattung durch Bäume und angrenzendes Gebäude
Insgesamt keine optimale Sonneneinstrahlung und daher als Standort für Solaranlagen nicht eher
geeignet
Objekt 3:
Katholisches Gemeindezentrum, Philipp- Neri- Weg 7,
Eigentum der Katholischen Kirche
Luftbild
Südost-Seite
Südwest-Seite
Beurteilung der Teilflächen 1- 4:
Neigung jeweils nach Süden
abends Verschattung durch Kirchturm bzw. angrenzende Gebäudeteile
Fläche 1: ca. 100 m², Fläche 2: ca. 70 m², Fläche 3: ca. 70 m², Fläche 4: ca. 40 m²
Objekt 4:
Evangelisches Gemeindezentrum Arche, Schurzelter Str. 540
Eigentum der Evangelischen Kirche
Ungünstige Dachneigung
Dachfenster
Verschattung
durch anderen
Gebäudeteil
Fläche 1
Luftbild
Fläche 1
Neigung Richtung Süd- Süd-West,
starke Dachneigung, ca. 90 m²
mittelmäßige Eignung
Ansicht
Anzeigentafel Solaranlage
Objekt: 5:
Städt. Grundschule Laurensberg, Vetschauerstraße 2
Auslegung PV-Anlage- 12,96 kWp
Rote Markierung = Leitungsverlegung PV-Anlage bis Einspeisung
Beispielberechnung:
95 m²; 1.700.- €/kWp (incl. Erdkabelverlegung) Investitionskosten: ca. 22.000.- € gesamt
Nennleistung: 12,96 kWp, Fertigstellung 05/2013