Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
103354.pdf
Größe
138 kB
Erstellt
15.11.12, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 20:55
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Umwelt
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 36/0160/WP16
öffentlich
15.11.2012
FB 36/82, Herr Dr. Krämer
Forstwirtschaftsplan 2013
Beratungsfolge:
TOP: 7
Datum
Gremium
Kompetenz
18.12.2012
UmA
Entscheidung
Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz genehmigt die vorstehende Planung und stimmt den
erforderlichen Fremdaufträgen zu.
In Vertretung
Gisela Nacken
(Beigeordnete)
Vorlage FB 36/0160/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 03.12.2012
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finanzielle Auswirkungen
Investive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
Gesamtbedarf (alt)
20xx ff.
Gesamtbedarf
(neu)
Einzahlungen
0
0
0
0
0
0
Auszahlungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
+ Verbesserung /
-
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausrechende Deckung
ausrechende Deckung
vorhanden
vorhanden
Verschlechterun
g
konsumtive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Ertrag
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
20xx ff.
Folgekos-
Folgekos-
ten (alt)
ten (neu)
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Abschreibungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
Personal-/
Sachaufwand
+ Verbesserung /
Verschlechterun
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausrechende Deckung
ausrechende Deckung
vorhanden
vorhanden
g
Die Mittel sind im Haushalt (konsumtiv) folgendermaßen eingeplant:
-
Holzeinschlag (60.000 Euro)
-
Verkehrssicherung (30.500 Euro)
-
Ankauf von Pflanzen (3.000 Euro)
-
Verbiss- und Fegeschutz: (3.000 Euro)
-
Wegebaumaterial (4.000 Euro)
-
Instandhaltung von Schwarzdecken (24.000 €)
124.000 €
Vorlage FB 36/0160/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 03.12.2012
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Erläuterungen:
Im Forsteinrichtungszeitraum 2003-2013 sind im zehnten Jahr die Maßnahmen für die
Bewirtschaftung der städtischen Wälder zu planen.
Die o.g. Forsteinrichtung läuft zum 30.09.2013 aus. Nach der Entgeltordnung des Landesbetriebs
Wald und Holz NRW kann die Forsteinrichtung in kommunalen Wäldern gefördert werden
(Förderhöhe: 80 % der Kosten). Die Förderung der Kommunen wird jedoch durch den Landesbetrieb
Wald und Holz NRW immer mehr in Frage gestellt, so dass bereits in zahlreichen kommunalen
Forstbetrieben die Forsteinrichtung seit Jahren überfällig ist und der Hiebssatz der alten
Forsteinrichtung fortgeschrieben wird. Es ist zu erwarten, dass auch für den Aachener Wald keine
Fördergelder mehr bereitgestellt werden. Derzeit finden Gespräche zwischen dem MKULNV NRW,
dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW und dem Kommunalen Waldbesitzerverband zum weiteren
Vorgehen statt. Sofern bis zum Sitzungstermin Zwischenergebnisse vorliegen, werden diese mündlich
mitgeteilt.
a) Holzeinschlag
Ei
Holzartengruppen (Angaben in Festmeter)
Bu/Alh
Aln
Ki/Lä
Fi/Dgl.
Summe
1041
8738
14465
2169
718
3944
21011
124
1217
6195
9068
jährl. Hiebssatz
Forsteinrichtung
2003
809
3407
470
abgeglichener
Hiebssatz 2012
Stand 10.08.12
2183
11997
Planung 2013
145
1387
*) Alh = andere Laubbäume mit hoher Umtriebszeit (Esche, Bergahorn, Kirsche)
Aln = andere Laubbäume mit niedriger Umtriebszeit (Roteiche, Birke, Roterle, Eberesche, Robinie, Rosskastanie)
Hiebssatz und bisheriger Vollzug
Der Hiebssatz wird im Forstbetrieb durch die Forsteinrichtung festgelegt und gibt die flächenbezogene
nachhaltige jährlich einschlagbare Holzmenge in Festmeter (entspricht Kubikmeter) an. Er ist nach
Holzartengruppen unterteilt und wird so bemessen, dass die Ertragskraft des Waldes sowie die
Nachhaltigkeit der Waldfunktionen erhalten bleiben.
Aus dieser Planung geht hervor, dass im Aachener Wald jährlich 14.465 fm dauerhaft genutzt werden
können (Zeile 1). Durch die Anpassung des Einschlags an die Holzmarktlage, aufgrund von
waldbaulichen Notwendigkeiten sowie durch nicht beeinflussbare Faktoren (Insekten, Sturm) treten
Abweichungen vom Ideal auf. Im “abgeglichenen Hiebssatz“ werden die im Laufe der Jahre
eingetretenen Abweichungen zum Ursprungsplan aufsummiert. Die dort dargestellten Werte weisen
aus, wie hoch der Holzeinschlag im kommenden Forstwirtschaftsjahr sein müsste, um den Betrieb
wieder auf das ursprüngliche Planungsniveau zurück zu führen (Zeile 2).
Demnach könnte der Forstbetrieb im Forstwirtschaftsjahr 2013 21.011 fm einschlagen, geplant sind
9068 fm. Wie auch in den Vorjahren konnten die Einschlagsvorgaben im Laubholz nicht erfüllt werden.
Die Nachfrage nach Laubholz, insbesondere Buche und qualitativ schlechtere Eiche ist nach wie vor
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sehr verhalten. Entsprechend gering sind die Markpreise und demzufolge gering der Einschlag bei
diesen Baumarten.
Aufgrund der hohen außerplanmäßigen Nutzung der Baumart Fichte (Windwurf) in den vergangenen
Jahren nähert sich der geplante Einschlag (6195 fm) wieder dem nachhaltigen Hiebssatz (8738 fm)
an.
Buche und andere Laubhölzer: Holzmarktsituation und Einschlagsplanung 2013
Die Nachfrage nach sägefähigem Buchenstammholz (so genannte B und C-Qualität) bewegt sich
weiterhin auf niedrigem Niveau, Tendenz gleich bleibend. Dagegen bewegt sich die Nachfrage nach
LKW-verladbarem Brennholz auf konstant hohem Niveau.
Für Eichenstammholz der mittleren und guten Qualität werden gute Preise geboten. Insgesamt spielt
dieses Sortiment im Gemeindeforstamt aber nur eine untergeordnete Rolle.
Das Forstamt wird aus den genannten Gründen den Laubholzeinschlag auf das waldbaulich
notwendige Maß beschränken.
Fichte und andere Nadelhölzer: Holzmarktsituation und Einschlagsplanung 2013
Anders als beim Laubholz haben sich die Preise für Nadelhölzer, vor allem Fichte, nach dem Sturm
Kyrill (2007) sehr gut erholt und befinden sich auf einem sehr hohem Niveau, auch wenn bei den
aktuellen Verträgen im Vergleich zum Vorjahr ein leichter Rückgang (ca. 5%) zu verzeichnen ist.
Aufgrund des allgemeinen Geschäftsklimas ist der Markt von Unsicherheit geprägt; weitere
Preisabschläge für 2013 sind zu erwarten. Daher wurden in diesem Jahr vermehrt überstarke Fichten
(ca. 400 fm) in die Planung aufgenommen, die bei schlechten Marktbedingungen kaum absetzbar
sind.
Die oben genannten Marktentwicklungen gelten auch für die so genannten Rothölzer (Lärche,
Douglasie, Kiefer). Die Einschlagsplanung orientiert sich eng an den Vorgaben der Forsteinrichtung.
b) Kulturen, Wege, Erholung
Kulturbegründung
Im kommenden Forstwirtschaftsjahr ist die Pflanzung von 4.325 Bäumen geplant. Diese verteilen sich
auf die Baumarten wie folgt:
Buche:
3.125 Stück
Roterle:
500 Stück
Wildkirsche:
400 Stück
Hainbuche:
250 Stück
Wildapfel
25 Stück
Wildbirne
25 Stück
Summe:
4.325 Stück
Die Buchen werden im Rahmen des so genannten Voranbaus eingebracht. Als Voranbau bezeichnet
man die künstliche und vorzeitige Einbringung von Schlusswaldbaumarten in einen Altbestand, in dem
diese Baumarten nicht vorkommen und somit auch nicht natürlich zu verjüngen sind. Ziel des
Voranbaus ist es, aktiv einen Baumartenwechsel herbeizuführen. Es handelt sich meistens um den
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Voranbau von Buche unter Fichte oder Buche unter Kiefer.
Die restlichen Pflanzen dienen der Erhöhung der Artenvielfalt oder ergänzen die aufgelaufene
Naturverjüngung.
Kulturpflege/Kultursicherung
Diese Arbeiten fallen überwiegend in den Sommermonaten (zweites und drittes Quartal) an. In der
Kulturpflege werden bei Bedarf junge Bestände gegen starke Konkurrenzvegetation wie Brombeere
und Adlerfarn aber auch Neophyten frei geschnitten. Geplant sind diese Maßnahmen auf 20,5 ha.
Jungwuchspflege
Im Rahmen der Jungwuchspflege werden die Weichen für die Zukunft gestellt:
Dicht aufwachsende Naturverjüngungen (v. a. Nadelholz) werden bereits in der Jugend
vereinzelt, um die gegenseitige Konkurrenz um Licht, Wasser und Nährstoffe zu reduzieren.
Diese Eingriffe erfolgen auf rund 10 ha.
In Bestände, die das Stangenholzalter erreicht haben (rund 15 - 20 Jahre), werden die
favorisierten Bäume nach Zusammensetzung und Qualität ausgewählt und gefördert. Eine
innige Durchmischung verschiedenster Baumarten ist vorwiegend im Stadtwald anzutreffen.
Pflegeeingriffe sind auf ca. 38,5 ha vorgesehen.
Waldschutz
Vor dem Hintergrund der schlechten naturräumlichen Ausstattung mit Äsungsmöglichkeiten
(Fichtendominanz) ist der Äsungsdruck auf die gepflanzten Laubbäume im Münsterwald sehr hoch.
Daher müssen junge Laubbäume durch Aufbringen von Verbissschutzmitteln geschützt werden.
Geplant ist der Schutz auf rund 13 ha (2012=19 ha, 2011= 28 ha), jeweils im Sommer und im Winter.
Im Eigenjagdbezirk Walheimer Wald West (westlich der Himmelsleiter) ist die Verbissbelastung
mittlerweile so weit zurückgegangen, dass vorläufig keine Schutzmaßnahmen mehr ergriffen werden.
Im Eigenjagdbezirk Kornelimünster Wald II (östlich der Himmelsleiter) wird der Wilddruck zwar
geringer, alles in allem ist die gewünschte Wilddichte aber noch nicht erreicht.
Darüber hinaus werden diverse Weisergatter unterhalten. Dabei handelt es sich um kleine gezäunte
Kontrollflächen zur Einschätzung der Wilddichte.
Wegebau/Wegeunterhaltung
Die sand-/wassergebundenen Waldwege befinden sich in einem akzeptablen Zustand und werden
weiterhin konsequent in Eigenregie unterhalten. Der Einsatz einer Grabenfräse zur Offenhaltung der
Gräben erscheint in diesem Jahr nicht erforderlich.
Mit der Sanierung der Schwarzdecken wurde in diesem Jahr begonnen; die Maßnahmen werden in
den kommenden Jahren sukzessiv fortgesetzt. Die Arbeiten erfolgen in Fremdleistung mit einem
Auftragsvolumen von rund 24.000 Euro für das Jahr 2013.
Erholungseinrichtungen
Vorlage FB 36/0160/WP16 der Stadt Aachen
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Der Wetterschutzpilz am Kitzenhausweg wurde erneuert. Der Bau von neuen Erholungseinrichtungen
ist im Jahr 2013 ist nicht vorgesehen, so dass sich die Arbeiten auf die Unterhaltung der vorhandenen
Bauwerke und Einrichtungen beschränken.
Aufgrund einer grundsätzlichen Neukonzeption wird der für das Jahr 2012 vorgesehene Austausch
von Orientierungstafeln in das kommende Jahr verschoben.
c) Fremdaufträge
Rückekosten: Das in Eigenregie aufgearbeitete Holz (v. a. Laubholz) muss durch
Unternehmer bis an die LKW-befahrbaren Wege geliefert werden. Für diese Arbeiten werden
Kosten in Höhe von 60.000 Euro kalkuliert.
Verkehrssicherungsmaßnahmen: 30.000 Euro
Ankauf von Pflanzen: 4.325 Pflanzen für rund 3.000 Euro
(Pflanzung in Eigenregie)
Verbiss- und Fegeschutzmittel: ca. 3.000 Euro
Unterhaltungsarbeiten an sand-/wassergebundenen Wegen, Gräben und Böschungen
(Erhaltung des Lichtraumprofils, Wegebaumaterial): ca. 4.000 Euro
Instandhaltungsarbeiten an Schwarzdecken: ca. 24.000 Euro
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Ausdruck vom: 03.12.2012
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