Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
103342.pdf
Größe
300 kB
Erstellt
15.11.12, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 20:55
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Kulturservice
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
E 49.5/0080/WP16
öffentlich
15.11.2012
E 26 Bernhard Deil, Klaus
Schavan
Erneuerung der Klimaanlage im Suermondt-Ludwig-Museum
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
06.12.2012
BSTVH
Entscheidung
Beschlussvorschlag:
Der Betriebsausschusses Kultur beauftragt die Verwaltung kurzfristig die Beleuchtung des Museums
auf LED Technik umzustellen.
Die Finanzierung erfolgt aus den Rücklagen des E 49 und belastet den Haushalt nicht.
Weiterhin sind Planungsmittel in Höhe von 100.000 € aus den Rücklagen des E 49 in 2013 zur
Verfügung zu stellen, um die Modernisierungsplanung der Klimaanlage, bedarfsgerecht nach den
heutigen Anforderungen extern zu beauftragen. Der Betriebsausschuss Kultur ist hierüber in Kenntnis
zu setzen.
Vorlage E 49.5/0080/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 20.03.2018
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Erläuterungen:
Das Suermondt-Ludwig-Museum wurde 1994 nach einer Generalsanierung mit einem neuen
geplanten Erweiterungsbau für Kunstausstellungen in Betrieb genommen. Im Zuge dieser
Modernisierung wurde auch eine Klimaanlage für die Museumsräume, jedoch mit Einschränkungen in
den Raumkonditionen vorgesehen. Gründe für die Einschränkungen zur Klimatisierung waren die
Auflagen des Denkmalschutzes im Altbau und aus heutiger Sicht die technischen Möglichkeiten der
90iger Jahre.
Aufgrund der damaligen Raumkonditionsvorgaben seitens des Betreibers (die Museumsverwaltung)
wurden die technischen Einbauten aus damaliger Sicht als Auskömmlich bezeichnet.
Die in der Planung vorgesehenen Raumkonditionen waren:
Temperaturbereich 20°C bis 28°C
Feuchte 45 bis 65%
Der Einbau der Klimatisierung im Jahre 1994, war seinerzeit eine wesentliche Verbesserung
gegenüber dem Bestand, jedoch nach heutigen Kriterien für Exponate nicht ausreichend um den
schadensfreien Bestand aller Kunstwerke zu sichern.
Klimatisierung des Suermondt-Ludwig-Museum
1. Bedarf nach Klimatisierung
2. technische Varianten zur Verbesserung der Raumkonditionen - Beleuchtung
3. technische Varianten zur Verbesserung der Raumkonditionen - Klimaanlage
4. Beschlussentwurf
1. Bedarf nach Klimatisierung
Zur Notwendigkeit zur verbesserten Klimatisierung nimmt die Museumsleitung Suermondt-LudwigMuseum wie folgt Stellung:
Das Suermondt-Ludwig-Museum leidet seit Jahren an der instabilen Klimatisierung seiner
Ausstellungsräume. Die Grenzwerte der Raumkonditionen für Exponate liegen heute um ein
vielfaches Höher als vor 20 Jahren. Waren damals noch Abweichungen von 2- 3 Grad C bei der
Raumtemperatur und 10 – 15% bei der Feuchte zulässig, werden heute Raumkonditionen von:
21 Grad Raumtemperatur (+ - 0,5Grad C)
55 % relative Feuchte (+ - 2 -3 % rel. Feuchte)
vom Leihgeber mit Nachweispflicht vorgeschrieben. Erschwerend kommt für die Verschlechterung der
Raumkonditionen hinzu, dass in dem letzten Jahrzehnt die bedarfsgerechte Beleuchtung zur
Anstrahlung der Exponate erheblich zugenommen hat, sodass der Eintrag der inneren Wärmelast sich
zusätzlich negative die klimatischen Verhältnisse im Raum auswirken.
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Ausdruck vom: 20.03.2018
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Eine Überprüfung des Suermondt-Ludwig-Museums seitens des Gebäudemanagements hat
Folgendes ergeben:
der bauliche Zustand des Gebäudes ist als gut zu bezeichnen. In Einzelfällen wurden
alterungsbedingt im Gebäude Leckagenstellen festgestellt, welche die Funktion der Klimaanlage
zusätzlich beeinträchtigt (z.B. Eingangsbereich, Aufzugschächte, Oberlichte). Vorgesehen ist im Zuge
der Bauunterhaltung die Schwachpunkte in naher Zukunft abzustellen.
Die Beleuchtungstechnik im Museum entspricht nicht mehr dem neustem energetischem Standart, ist
jedoch voll funktionstüchtig. Hier besteht jedoch erhebliches Optimierungspotential, sowohl in
energetischer als auch in klimatischer Hinsicht.
Vor dem Hintergrund eines ganzjährigen 24- Stunden- Betriebs mit Befeuchtungsanlagen schreitet der
Alterungsprozess dieser fast 20 Jahre alten Anlage schneller voran, als in einem
Verwaltungsgebäude, in dem der Regelbetrieb nach etwa 10 Stunden heruntergefahren wird. Ausfälle
der Klimaanlage häuften sich in der Vergangenheit, insbesondere im Bereich der Kälteerzeugung.
Damit erhöhen sich das Gefährdungspotenzial für die Exponate und die Haftungsrisiken des
Museums im Rahmen der Exponatausleihung.
Einer Redundanz bei Ausfall von wichtigen Anlagenteilen, wie Kälteaggregate und
Befeuchtungsgeräten ist nicht vorhanden. Unabhängig davon, dass die Klimaanlage nicht mehr den
heutigen Anforderungen für Museen entspricht, ist in den nächsten 5 Jahren mit einer Grundsanierung
des Klimagerätes zu rechnen.
2. technische Varianten zur Verbesserung der Raumkonditionen - Beleuchtung
Ein wesentlicher Punkt zur Verbesserung des Raumklimas ist der Austausch des
Beleuchtungssystems auf energiesparende Beleuchtungstechnik (LED Technik). Derzeit sind
größtenteils Beleuchtungskörper mit Glühwendeltechnik im Einsatz, die einen sehr geringen
Wirkungsgrad aufweisen (wenig Leuchtkraft, dafür viel Wärmeentwicklung). Die Auswirkungen sind zu
warme Räume mit zu geringer Luftfeuchte. Auch der große Luftverbund zwischen den Räumen kann
keinen Ausgleich mehr herbei führen. Durch das ständige Aufrüsten von Beleuchtungskörpern in den
letzten Jahren ist die Klimaanlage mit der Kühlung der Beleuchtungswärme bereits überlastet und
kann auf die äußeren Lasten (Sonneneinstrahlung) nicht mehr reagieren.
Der Stromverbrauch für die Beleuchtung von ca. 80 KW/h dominiert.
Lastgang Strom Gesamtgebäude im April 2011 in kW, ¼-Stunden-Werte und Tagesgang
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Ersatz durch LED-Technik
Ca. 75 % aller stromintensiven Beleuchtungskörper sind in den Ausstellungsräumen als Strahler auf
Stromschienen montiert. Diese Strahler könnten durch Strahler mit LED-Technik ausgetauscht
werden, ohne das Stromschienensystem verändern zu müssen. Inzwischen ist die Technik der LEDBeleuchtung so weit fortgeschritten, dass sie auch für Museen geeignet ist. Sie hat hier sogar
wesentliche Vorteile:
-
Kein UV-Anteil, der Kunstwerke beschädigen könnte
-
kein Infrarotanteil, der Kunstwerke lokal erhitzen kann
-
verbesserter Wirkungsgrad (Faktor 5 gegenüber Glühbirne), gerichtete Abgabe des Lichts,
geringere Leuchtverluste
-
geringere Stromkosten, Maßnahme finanziert sich selbst
-
wesentlich geringerer Wärmeeintrag
-
geringere Kosten für die Kühlung
-
bessere Klimawerte, geringere Klimaunterschiede
-
Lange Lebensdauer, kein Wechseln und Wiederbeschaffen
defekter Leuchtmittel
-
dimmbar ohne Veränderung der Farbwiedergabe und absolut schaltfest
Eine Musterleuchte wurde bereits im Museum getestet.
Mit geringem Mehraufwand ist in fast allen anderen Museumsräumen ebenfalls der Austausch der
Beleuchtung auf LED Technik zu empfehlen. Mit der Umstellung auf LED Technik wird nicht nur eine
enorme Energie- und Kosteneinsparung erreicht, sondern auch die innere Wärmelast um ca. 60 %
reduziert, was auch zu einer Verbesserung der klimatischen Verhältnisse im Raum führt.
Die Kosten für die Umstellung der Beleuchtung in allen Ausstellungsräumen auf LED Technik werden
auf Gesamtkosten in Höhe von Brutto ca. 350.000 € geschätzt. Neben der ökologischen Betrachtung
der Einsparung von CO 2 und der v.g. Vorteile ist mit jährlichen Stromeinsparungskosten in Höhe von
35.000 € zu rechnen.
Die Investitionskosten werden demnach innerhalb von 10 Jahren amortisiert.
3. technische Varianten zur Verbesserung der Raumkonditionen – neue Klimaanlage
Aufgrund des Dauerbetriebes der Anlagenteile ist die Lebensdauer der Klimaanlage fast
ausgeschöpft. Des Weiteren sind die vorhandenen Anlagentechniken nicht mehr für ein Museum
Stand der Technik. Ebenfalls gibt es keine Redundanz beim Ausfall wichtiger Anlagenteile.
Nach der kosten- und energiesparenden Beleuchtungsumstellung ist in einem zweiten Schritt in den
nächsten zwei Jahren eine Gesamtkonzeption zur Modernisierungsplanung der technischen,
insbesondere der Klimaanlagen des Museums in Auftrag zu geben, sodass vor dem Austausch der
jetzigen Anlagentechnik über mögliche Varianten einer verbesserten Klimatechnik zum Erreichen der
geforderten Raumkonditionen entschieden werden kann. Außerdem sollten im Zuge der
Modernisierungsplanung notwendige Redundanzanlagenteile mit einbezogen werden.
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