Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
103573.pdf
Größe
124 kB
Erstellt
12.11.12, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 20:54
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
Federführende Dienststelle:
Umwelt
Beteiligte Dienststelle/n:
FB 36/0159/WP16
öffentlich
12.11.2012
FB 36/82, Herr Dr. Krämer
Forstwirtschaftsplan 2013
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
05.12.2012
B0
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Die Bezirksvertretung Aachen-Mitte nimmt die Forstwirtschaftspläne für das Forstwirtschaftsjahr 2013
für den Stadtwald zustimmend zur Kenntnis.
finanzielle Auswirkungen
Investive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
Gesamtbedarf (alt)
20xx ff.
Gesamtbedarf
(neu)
Einzahlungen
0
0
0
0
0
0
Auszahlungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
+ Verbesserung /
-
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausrechende Deckung
ausrechende Deckung
vorhanden
vorhanden
Verschlechterun
g
konsumtive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Ertrag
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
20xx ff.
Folgekos-
Folgekos-
ten (alt)
ten (neu)
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Abschreibungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
Personal-/
Sachaufwand
Vorlage FB 36/0159/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 14.11.2012
Seite: 1/6
+ Verbesserung /
Verschlechterun
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausrechende Deckung
ausrechende Deckung
vorhanden
vorhanden
g
Die Mittel sind im Haushalt (konsumtiv) folgendermaßen eingeplant:
-
Holzeinschlag (34.000 Euro)
-
Verkehrssicherung (17.500 Euro)
-
Ankauf von Pflanzen (1.950 Euro)
-
Wegebaumaterial (2.000 Euro)
-
Instandhaltung von Schwarzdecken (24.000 €)
79.450 €
Vorlage FB 36/0159/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 14.11.2012
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Erläuterungen:
Im Forsteinrichtungszeitraum 2003-2013 sind im zehnten Jahr die Maßnahmen für die
Bewirtschaftung der städtischen Wälder zu planen.
Die o.g. Forsteinrichtung läuft zum 30.09.2013 aus. Nach der Entgeltordnung des Landesbetriebs
Wald und Holz NRW kann die Forsteinrichtung in kommunalen Wäldern gefördert werden
(Förderhöhe: 80 % der Kosten). Die Förderung der Kommunen wird jedoch durch den Landesbetrieb
Wald und Holz NRW immer mehr in Frage gestellt, so dass bereits in zahlreichen kommunalen
Forstbetrieben die Forsteinrichtung seit Jahren überfällig ist und der Hiebssatz der alten
Forsteinrichtung fortgeschrieben wird. Es ist zu erwarten, dass auch für den Aachener Wald keine
Fördergelder mehr bereitgestellt werden. Derzeit finden Gespräche zwischen dem MKULNV NRW,
dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW und dem Kommunalen Waldbesitzerverband zum weiteren
Vorgehen statt. Sofern bis zum Sitzungstermin Zwischenergebnisse vorliegen, werden diese mündlich
mitgeteilt.
a) Holzeinschlag
Ei
jährl. Hiebssatz
Forsteinrichtung
2003
abgeglichener
Hiebssatz 2012
Stand 10.08.12
Planung 2013
Holzartengruppen (in Festmeter)
Bu/Alh
Aln
Ki/Lä
Fi/Dgl.
Summe
594
2828
235
615
4291
8563
1954
10175
1217
534
3025
16905
96
1287
80
1131
2535
5129
*) Alh = andere Laubbäume mit hoher Umtriebszeit (Esche, Bergahorn, Kirsche)
Aln = andere Laubbäume mit niedriger Umtriebszeit (Roteiche, Birke, Roterle, Eberesche, Robinie, Rosskastanie)
Hiebssatz und bisheriger Vollzug
Der Hiebssatz wird im Forstbetrieb durch die Forsteinrichtung festgelegt und gibt die flächenbezogene
nachhaltige jährlich einschlagbare Holzmenge in Festmeter (entspricht Kubikmeter) an. Er ist nach
Holzartengruppen unterteilt und wird so bemessen, dass die Ertragskraft des Waldes sowie die
Nachhaltigkeit der Waldfunktionen erhalten bleiben.
Aus dieser Planung geht hervor, dass im Aachener Wald jährlich 8.563 fm dauerhaft genutzt werden
können (Zeile 1). Durch die Anpassung des Einschlags an die Holzmarktlage, aufgrund von
waldbaulichen Notwendigkeiten sowie durch nicht beeinflussbare Faktoren (Insekten, Sturm) treten
Abweichungen vom Ideal auf. Im “abgeglichenen Hiebssatz“ werden die im Laufe der Jahre
eingetretenen Abweichungen zum Ursprungsplan aufsummiert. Die dort dargestellten Werte weisen
aus, wie hoch der Holzeinschlag im kommenden Forstwirtschaftsjahr sein müsste, um den Betrieb
wieder auf das ursprüngliche Planungsniveau zurück zu führen (Zeile 2).
Demnach könnte der Forstbetrieb im Forstwirtschaftsjahr 2013 16.905 fm einschlagen, geplant sind
5.129 fm. Wie auch in den Vorjahren konnten die Einschlagsvorgaben im Laubholz nicht erfüllt
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Ausdruck vom: 14.11.2012
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werden. Die Nachfrage nach Laubholz, insbesondere Buche und qualitativ schlechtere Eiche ist nach
wie vor sehr verhalten. Entsprechend gering sind die Markpreise und demzufolge gering der Einschlag
bei diesen Baumarten.
Aufgrund der hohen außerplanmäßigen Nutzung der Baumart Fichte (Windwurf) in den vergangenen
Jahren nähert sich der geplante Einschlag (2.535 fm) wieder dem nachhaltigen Hiebssatz (4.291 fm)
an.
Buche und andere Laubhölzer: Holzmarktsituation und Einschlagsplanung 2013
Die Nachfrage nach sägefähigem Buchenstammholz (so genannte B und C-Qualität) bewegt sich
weiterhin auf niedrigem Niveau, Tendenz gleich bleibend. Dagegen bewegt sich die Nachfrage nach
LKW-verladbarem Brennholz auf konstant hohem Niveau.
Für Eichenstammholz der mittleren und guten Qualität werden gute Preise geboten. Insgesamt spielt
dieses Sortiment im Gemeindeforstamt aber nur eine untergeordnete Rolle.
Das Forstamt wird aus den genannten Gründen den Laubholzeinschlag auf das waldbaulich
notwendige Maß beschränken.
Fichte und andere Nadelhölzer: Holzmarktsituation und Einschlagsplanung 2013
Anders als beim Laubholz haben sich die Preise für Nadelhölzer, vor allem Fichte, nach dem Sturm
Kyrill (2007) sehr gut erholt und befinden sich auf einem sehr hohem Niveau, auch wenn bei den
aktuellen Verträgen im Vergleich zum Vorjahr ein leichter Rückgang (ca. 5%) zu verzeichnen ist.
Aufgrund des allgemeinen Geschäftsklimas ist der Markt von Unsicherheit geprägt; weitere
Preisabschläge für 2013 sind zu erwarten. Daher wurden in diesem Jahr vermehrt überstarke Fichten
(ca. 400 fm) in die Planung aufgenommen, die bei schlechten Marktbedingungen kaum absetzbar
sind.
Die oben genannten Marktentwicklungen gelten auch für die so genannten Rothölzer (Lärche,
Douglasie, Kiefer). Die Einschlagsplanung orientiert sich eng an den Vorgaben der Forsteinrichtung.
b) Kulturen, Wege, Erholung
Kulturbegründung
Im kommenden Forstwirtschaftsjahr ist die Pflanzung von 2.775 Bäumen geplant. Diese verteilen sich
auf die Baumarten wie folgt:
Buche:
2.125 Stück
Wildkirsche:
300 Stück
Hainbuche:
250 Stück
Wildapfel
25 Stück
Wildbirne
25 Stück
Summe:
2.775 Stück
Die Buchen werden im Rahmen des so genannten Voranbaus eingebracht. Als Voranbau bezeichnet
man die künstliche und vorzeitige Einbringung von Schlusswaldbaumarten in einen Altbestand, in dem
diese Baumarten nicht vorkommen und somit auch nicht natürlich zu verjüngen sind. Ziel des
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Voranbaus ist es, aktiv einen Baumartenwechsel herbeizuführen. Es handelt sich meistens um den
Voranbau von Buche unter Fichte oder Buche unter Kiefer.
Die restlichen Pflanzen dienen der Erhöhung der Artenvielfalt.
Kulturpflege/Kultursicherung
Diese Arbeiten fallen überwiegend in den Sommermonaten (zweites und drittes Quartal) an. In der
Kulturpflege werden bei Bedarf junge Bestände gegen starke Konkurrenzvegetation wie Brombeere
und Adlerfarn aber auch Neophyten frei geschnitten. Geplant sind diese Maßnahmen auf 17 ha.
Jungwuchspflege
Im Rahmen der Jungwuchspflege werden die Weichen für die Zukunft gestellt:
Dicht aufwachsende Naturverjüngungen (v. a. Nadelholz) werden bereits in der Jugend
vereinzelt, um die gegenseitige Konkurrenz um Licht, Wasser und Nährstoffe zu reduzieren.
Diese Eingriffe erfolgen auf rund 10 ha.
In Bestände, die das Stangenholzalter erreicht haben (rund 15 - 20 Jahre), werden die
favorisierten Bäume nach Zusammensetzung und Qualität ausgewählt und gefördert. Eine
innige Durchmischung verschiedenster Baumarten ist vorwiegend im Stadtwald anzutreffen.
Pflegeeingriffe sind auf ca. 20 ha vorgesehen.
Waldschutz
Üblicherweise fallen hierunter Maßnahmen zur Prävention von Wildschäden (Verbiss- und
Fegeschutzmittel, Zäune und dergleichen). Die Wilddichte und das zur Verfügung stehende
Äsungsangebot stehen im Stadtwald in einem ausgewogenen Verhältnis. Daher sind keine neuen
Waldschutzmaßnahmen erforderlich. Es werden lediglich ein bereits vorhandenes Wildgatter
(Eichenkultur) sowie diverse Weisergatter (kleine gezäunte Kontrollflächen zur Einschätzung der
Wilddichte) unterhalten.
Wegebau/Wegeunterhaltung
Die sand-/wassergebundenen Waldwege befinden sich in einem akzeptablen Zustand und werden
weiterhin konsequent in Eigenregie unterhalten. Der Einsatz einer Grabenfräse zur Offenhaltung der
Gräben erscheint in diesem Jahr nicht erforderlich.
Mit der Sanierung der Schwarzdecken wurde in diesem Jahr begonnen; die Maßnahmen werden in
den kommenden Jahren sukzessiv fortgesetzt. Die Arbeiten erfolgen in Fremdleistung mit einem
Auftragsvolumen von rund 24.000 Euro für das Jahr 2013.
Erholungseinrichtungen
Der Bau von neuen Erholungseinrichtungen ist im Jahr 2013 ist nicht vorgesehen, so dass sich die
Arbeiten auf die Unterhaltung der vorhandenen Bauwerke und Einrichtungen beschränken.
Aufgrund einer grundsätzlichen Neukonzeption wird der für das Jahr 2012 vorgesehene Austausch
von Orientierungstafeln in das kommende Jahr verschoben.
Vorlage FB 36/0159/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 14.11.2012
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c) Fremdaufträge
Rückekosten: Das in Eigenregie aufgearbeitete Holz (v. a. Laubholz) muss durch
Unternehmer bis an die LKW-befahrbaren Wege geliefert werden. Für diese Arbeiten werden
Kosten in Höhe von 34.000 Euro kalkuliert.
Verkehrssicherungsmaßnahmen: 17.500 Euro
Ankauf von Pflanzen: 2.775 Pflanzen für rund 1.950 Euro
(Pflanzung in Eigenregie)
Verbiss- und Fegeschutzmittel: keine
Unterhaltungsarbeiten an sand-/wassergebundenen Wegen, Gräben und Böschungen
(Erhaltung des Lichtraumprofils, Wegebaumaterial): ca. 2.000 Euro
Instandhaltungsarbeiten an Schwarzdecken: ca. 24.000 Euro
Vorlage FB 36/0159/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 14.11.2012
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