Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
103711.pdf
Größe
188 kB
Erstellt
30.10.12, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 20:53
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Schule
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 40/0146/WP16
öffentlich
30.10.2012
FB 45/500
Neuausrichtung der Arbeit des Euregionalen Medienzentrums
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
20.11.2012
SchA
Entscheidung
Beschlussvorschlag:
Der Schulausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis und
beauftragt die Verwaltung, vorbehaltlich der Zustimmung der StädteRegion Aachen und der
Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, die bestehende öffentlich-rechtliche Vereinbarung
zwischen der Stadt Aachen, dem damaligen Kreis Aachen und der Deutschsprachigen Gemeinschaft
Belgiens den veränderten Gegebenheiten anzupassen.
Vorlage FB 40/0146/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 18.12.2012
Seite: 1/5
finanzielle Auswirkungen
Reduzierung der laufenden Kosten um voraussichtlich jährlich 124.000,00 € (davon Stadt 68.200,00 €,
StädteRegion 55.800,00 €)
investive
Ansatz
fortgeschriebener
Ansatz
fortgeschriebener
Gesamt-
Gesamt-
Auswirkungen
2012
Ansatz 2012
2013 ff.
Ansatz 20xx ff.
bedarf (alt)
bedarf (neu)
Einzahlungen
0
0
0
0
0
0
Auszahlungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
+ Verbesserung /
0
0
Deckung ist gegeben / keine
Deckung ist gegeben / keine
ausreichende Deckung vorhanden
ausreichende Deckung vorhanden
-Verschlechterung
konsumtive
Ansatz
fortgeschriebener
Ansatz
fortgeschriebener
Folgekosten
Folgekosten
Auswirkungen
2012
Ansatz 2012
2013 ff.
Ansatz 2013 ff.
(alt)
(neu)
Ertrag
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Abschreibungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
Personal/Sachaufwand
+ Verbesserung /
-Verschlechterung
0
0
Deckung ist gegeben / keine
Deckung ist gegeben / keine
ausreichende Deckung vorhanden
ausreichende Deckung vorhanden
Vorlage FB 40/0146/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 18.12.2012
Seite: 2/5
Erläuterungen:
1. Ausgangssituation
1999 wurde zwischen der Stadt Aachen, dem damaligen Kreis Aachen und der Deutschsprachigen
Gemeinschaft Belgiens ein Medienverbund beschlossen und das Euregionale Medienzentrum
gebildet, um die Schulen im Städteregionsgebiet mit audiovisuellen Lehrmitteln (Medien und Geräte)
zu versorgen.
Die Grundlage zur Organisation der Medienzentren in NRW ist aus dem §79 SchulG abzuleiten:
„Der Schulträger ist verpflichtet, die für einen ordnungsgemäßen Unterricht erforderlichen
Schulanlagen, Gebäude, Einrichtungen und Lehrmittel bereitzustellen und zu unterhalten sowie das
für die Schulverwaltung notwendige Personal und eine am allgemeinen Stand der Technik und
Informationstechnologie orientierte Sachausstattung zur Verfügung zu stellen. (…)“.
Für die Versorgung der Schulen stellen die Medienzentren die günstigste Organisationsform dar.
Dieser Einrichtung stellt das Land die pädagogische Ressource der Medienberater zur Verfügung.
Die heutige Medienwelt stellt die Arbeit der Medienzentren vor neue Herausforderungen.
Die Veränderungen im Bereich der audiovisuellen Medien und Geräte durch technische
Entwicklungen im Verlaufe der letzten Jahre hin zur DVD und Onlinedistribution von Medien
(Downloadverfahren über einen Medienserver direkt durch den Nutzer) und einer hierdurch
veränderten Ausleihfrequenz von Medien und Geräten verlangen nach einer Anpassung der
Tätigkeiten in diesen Aufgabenfeldern.
2. Künftige Ausrichtung
Die zunehmenden Anforderungen an die Qualität von Unterricht aber auch die sich erweiternden
Möglichkeiten elektronischer Distribution machen die Weiterentwicklung des Medienzentrums zur
Medienagentur notwendig. Hierbei stellen die im Folgenden aufgeführten Dienstleistungen die
zukünftigen Schwerpunkte der Arbeit des Medienzentrums dar.
a) Intensivierung der medienpädagogischen Aus-, Fort- und Weiterbildung in enger Zusammenarbeit
mit den Medienberatern des Landes
b) noch stärkere Wahrnehmung der Dienstleistung der Medienberatung für Lehrer, Schüler und
sonstige Multiplikatoren. Insbesondere sollen auch möglichst alle Schulen bei der Erstellung von
Medienkonzepten unterstützt werden.
c) Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit z.B. in Form von regelmäßigen Informationsveranstaltungen
für Schüler, Eltern und Lehrer zu aktuellen Fragen im Umgang mit modernen Medien und
Kommunikationstechniken. Beispiele:
-
Was gebe ich im Internet über mich preis?
-
Google weiß alles!
Vorlage FB 40/0146/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 18.12.2012
Seite: 3/5
-
Umgang mit sozialen Netzwerken (Facebook, Twitter)
-
sinnvoller Umgang mit Handys
d) Verstärkte Kooperation zwischen Medienzentrum und Jugendpflege im Sinne eines präventiven
Kinder- und Jugendmedienschutzes, z.B. durch Fachtagungen zum Thema Gewalt im Internet,
Veranstaltungen zu Cybermobbing, etc., Ausweitung der außerschulischen Kinder-, Jugend- und
Medienarbeit inklusive der Schulung und Unterweisung von Erzieherinnen und OGS-Mitarbeitern
sowie den Mitarbeitern der offenen Kinder- und Jugendeinrichtungen. Beispiel: Ferienspielaktionen.
e) Weiterhin Versorgung der schulischen und außerschulischen Bildungseinrichtungen mit
audiovisuellen Bildungsmedien; Versorgung von:
-
Kinder- und Jugendeinrichtungen
-
gemeinnützigen Institutionen und Einrichtungen, Hochschulen und Fachhochschulen
-
Verwaltungseinrichtungen der Stadt und der Städteregion Aachen und gemeinschaftseigenen
Einrichtungen
-
Privatpersonen mit einem besonderen Interesse
Zur Versorgung gehört auch die Weiterführung der Online-Mediendistribution in Form des NRWweiten
„EDMOND“- Systems (Elektronische Distribution von Medien on Demand).
f) Beibehaltung des technischen Supports
Dies beinhaltet die Reparatur und Beschaffung von audiovisuellen Geräten und den Geräteverleih im
Einzelfall für Schulträger und Verwaltungseinrichtungen. Ebenso die fachtechnische Beratung bei der
Nutzung von Online-Medien. Darüber hinaus die Unterstützung des Schulträgers und der Schulen bei
der Beschaffung und Nutzung interaktiver Whiteboards sowie die Unterweisung von Lehrerinnen und
Lehrern in der sinnvollen Nutzung interaktiver Tafeln.
g) Audiovisuelle Dokumentation und Zusammenstellung von Dokumentationen über regional relevante
Ereignisse.
h) Vertiefung der Zusammenarbeit mit der Regio-IT Aachen im Projekt „EDV in Schulen“
Nach Auswertung der statistischen Daten (siehe Anlage) erscheint es angemessen und notwendig,
künftig den händischen Verleih von Medien, sowie den Transport von Medien in das Gebiet der
StädteRegion einzustellen und insoweit auf einen Versand der Medien durch postalische Zustellung
umzusteigen.
3. Konsequenzen / finanzielle Folgen
Die Deutschsprachige Gemeinschaft beteiligt sich mit einer jährlichen Pauschale in Höhe von
10.200,00 €. Die Restkosten tragen die Stadt Aachen mit 55% und die StädteRegion mit 45%. Nach
dem Haushaltsplan für das Jahr 2010 belief sich der Gesamtaufwand auf 410.900,00€. Es entfielen
auf die Stadt Aachen 220.385,00€ und auf die StädteRegion 180.315,00€.
Vorlage FB 40/0146/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 18.12.2012
Seite: 4/5
Der Verzicht auf die händische Ausleihe von Medien beinhaltet einerseits den Wegfall von mehr als
11.000 Ausleihevorgängen jährlich und in der Folge eine Reduzierung von Planstellen im Bereich des
Medien- und Geräteverleihs und der Medienprüfung.
Der jetzige Medientransportdienst in das Gebiet der StädteRegion sollte durch die postalische
Zustellung der Medien ersetzt werden. Diese Umstellung würde an Postgebühren nach dem
hochgerechneten Stand für 2013 für Hin- und Rücktransport rd. 5.000,00 € betragen.
Ebenso könnte dann eine Reduzierung der benötigten Räumlichkeiten im Gebäude Blücherplatz um
zwei Räume mit dem Volumen von insgesamt 53qm vorgenommen werden.
Daraus errechnet sich voraussichtlich
a) eine Personalkostenreduzierung um 100.00,00 € jährlich,
b) eine Transportkostenreduzierung, stattdessen postalische Zustellung, um 5.000,00 € jährlich,
c) eine Einsparung bei der Raumnutzung, Energiekosten etc. von ca. 19.000,00 € jährlich.
Hieraus ergibt sich ein Gesamtsparvolumen von rd. 124.000,00€. Gemäß der derzeitigen
Kostenverteilung zwischen Stadt und StädteRegion (55 zu 45 v. H.) würde dies eine Einsparung für
die Stadt Aachen von jährlich rd. 68.200,00 € (StädteRegion 55.800,00 €) ergeben.
4. Abstimmung mit Partnern
Die formulierten Veränderungen wurden im Vorfeld mit der StädteRegion Aachen und der
Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens am 18.10.2012 besprochen.
Die Partner waren sich über die erfolgreiche Arbeit des Medienverbundes einig, betonten aber die
Notwendigkeit einer Neuausrichtung der Arbeit, bedingt durch gesellschaftliche Veränderungen und
einem anderen Verhalten bei der Nutzung audiovisueller Medien (s. Punkt 2)
Es bestand zwischen allen Teilnehmern Konsens darüber, dass der bisherige Medienverbund auch im
Falle einer Neuausrichtung erhalten bleiben soll. Der Vertreter der Deutschsprachigen Gemeinschaft
sagte, eine zeitnahe Entscheidung der Regierung zu. Er betonte, dass für die Deutschsprachige
Gemeinschaft der Erhalt solcher grenzüberschreitender Projekte, wie der Medienverbund von
herausragender Bedeutung sei.
5. Zeitlicher Ablauf
Der Schulausschuss der StädteRegion wird sich in seiner Sitzung am 21.11.2012 mit der Thematik
befassen.
Die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft wird zeitnah ebenfalls ihre abschließende
Entscheidung mitteilen.
Die bestehende öffentlich-rechtliche Vereinbarung kann formell frühestens zum 01.01.2015 geändert
werden. Es bestand Einvernehmen zwischen den Partnern darüber, dass als Termin für eine
Veränderung der 01.08.2013 angestrebt werden soll.
Anlage/n:
Vergleich
Vorlage FB 40/0146/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 18.12.2012
Seite: 5/5
Anlage
FB 45/540 ‐ Medienzentrum ‐
Auszug aus den Statistiken der Jahre 2000 ‐ 2010
Jahr
Medienverleih
Edmond/Download
2000
27.000
0
2001
23.800
0
2002
26.500
0
2003
24.100
0
2004
23.300
0
2005
20.078
9568
2006
18.382
13510
2007
17.732
16416
2008
17.700
19820
2009
13.115
25.836
2010
10.117
29.124
*)
*) Im Jahr 2004 wurde der eigene Medienserver aufgebaut
und probeweise in Betrieb genommen. Daher sind für
dieses Jahr keine statistisch verlässlichen Downloadzahlen
verwertbar.