Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
103765.pdf
Größe
7,3 MB
Erstellt
10.10.12, 12:00
Aktualisiert
08.05.17, 06:51
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
Beteiligte Dienststelle/n:
Umwelt
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 61/0747/WP16
öffentlich
10.10.2012
Dez. III / FB 61/10
Aachen*2030: Masterplan
Perspektiven für die räumliche Entwicklung der Stadt
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
08.11.2012
15.11.2012
20.11.2012
19.12.2012
PLA
MA
UmA
Rat
Anhörung/Empfehlung
Anhörung/Empfehlung
Anhörung/Empfehlung
Entscheidung
Beschlussvorschlag:
Der Planungsausschuss / Mobilitätsausschuss / Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz nimmt
die Ausführungen und den Bericht zum Masterplan zur Kenntnis und empfiehlt dem Rat, den
Masterplan als Ausdruck eines gemeinsamen Grundverständnisses über die gesamtstädtische
Zielkonzeption zu beschließen.
Der Planungsausschuss / Mobilitätsausschuss / Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz empfiehlt
dem Rat, den Masterplan als städtebauliche Entwicklungskonzeption in der Bauleitplanung zu
berücksichtigen (gemeindliche Selbstbindung i.S.d. §1 (6), Nr.11 BauGB) und als ersten Schritt der
Umsetzung die räumlich darstellbaren Zielaussagen in den im Anschluss an den Masterplan neu
aufzustellenden Flächennutzungsplan zu überführen.
Der Planungsausschuss / Mobilitätsausschuss / Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz empfiehlt
dem Rat, die Verwaltung zu beauftragen, innerhalb des kommenden Jahres eine Konzeption zur
Fortschreibung des Masterplans und Verstetigung des Prozesses zu erarbeiten und zur
Beschlussfassung vorzulegen. Zur Steuerung der Umsetzung sowie zur Fortschreibung der
strategischen Ziele sind folgende Bausteine zu erarbeiten:
-
Benennung von Verantwortlichkeiten und Ermittlung von erforderlichen personellen und
finanziellen Ressourcen,
-
Aufbau einer Struktur zur regelmäßige Kontrolle der Rahmenbedingungen und ggf. Korrektur von
Zielaussagen,
-
Aufbau eines Berichtswesens zur Information der politischen Gremien über Umsetzungsstand
bzw. veränderte Rahmenbedingungen und Zielsetzungen.
Vorlage FB 61/0747/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 18.06.2013
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Die Fortschreibung soll weiterhin auf Basis des Dialogs zwischen Verwaltung, (Fach-)Öffentlichkeit
und Politik erfolgen. Es ist daher eine Kommunikationsstrategie zu entwerfen, die die Kontinuität der
Beteiligung über den laufenden Prozess Aachen*2030 hinaus gewährleistet und die Fortschreibung
des Masterplans stetig begleitet.
Ein Schwerpunkt dieser Kommunikationsstrategie sollte die Gewährleistung einer regelmäßigen
Abstimmung der Aktivitäten unterschiedlicher Ressorts der Stadt Aachen in Bezug auf ihre
stadtentwicklungsrelevanten Ziele und Wirkungen sein.
Der Rat der Stadt Aachen nimmt die Ausführungen und den Bericht zum Masterplan zur Kenntnis und
beschließt den Masterplan als Ausdruck eines gemeinsamen Grundverständnisses über die
gesamtstädtische Zielkonzeption.
Der Rat beschließt, den Masterplan als städtebauliche Entwicklungskonzeption in der Bauleitplanung
zu berücksichtigen (gemeindliche Selbstbindung i.S.d. §1 (6), Nr.11 BauGB) und als ersten Schritt der
Umsetzung die räumlich darstellbaren Zielaussagen in den im Anschluss an den Masterplan neu
aufzustellenden Flächennutzungsplan zu überführen.
Der Rat beauftragt die Verwaltung außerdem, innerhalb des kommenden Jahres eine Konzeption zur
Fortschreibung des Masterplans und Verstetigung des Prozesses zu erarbeiten und zur
Beschlussfassung vorzulegen. Zur Steuerung der Umsetzung sowie zur Fortschreibung der
strategischen Ziele sind folgende Bausteine zu erarbeiten:
-
Benennung von Verantwortlichkeiten und Ermittlung von erforderlichen personellen und
finanziellen Ressourcen,
-
Aufbau einer Struktur zur regelmäßige Kontrolle der Rahmenbedingungen und ggf. Korrektur von
Zielaussagen,
-
Aufbau eines Berichtswesens zur Information der politischen Gremien über Umsetzungsstand
bzw. veränderte Rahmenbedingungen und Zielsetzungen.
Die Fortschreibung soll weiterhin auf Basis des Dialogs zwischen Verwaltung, (Fach-)Öffentlichkeit
und Politik erfolgen. Es ist daher eine Kommunikationsstrategie zu entwerfen, die die Kontinuität der
Beteiligung über den laufenden Prozess Aachen*2030 hinaus gewährleistet und die Fortschreibung
des Masterplans stetig begleitet.
Ein Schwerpunkt dieser Kommunikationsstrategie sollte die Gewährleistung einer regelmäßigen
Abstimmung der Aktivitäten unterschiedlicher Ressorts der Stadt Aachen in Bezug auf ihre
stadtentwicklungsrelevanten Ziele und Wirkungen sein.
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Ausdruck vom: 18.06.2013
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Erläuterungen:
Anlass
Der Flächennutzungsplan von 1980 basiert auf mittlerweile überholten Daten und Prognosen aus den
1970er Jahren und wurde bereits mehr als 70-mal geändert. Die Verwaltung wurde daher,
insbesondere vor dem Hintergrund sich abzeichnender demografischer und klimatischer
Veränderungen, in der Sitzung des Planungsausschusses im Juni 2008 beauftragt, die Neuaufstellung
des Flächennutzungsplans durch ein externes Büro vorzubereiten.
Dabei sollten die im Rahmen des Leitplan- (heute Masterplan-) Prozesses bereits erarbeiteten
Überlegungen wie auch die bestehenden Fachplanungen und Konzepte integriert werden. Besonderer
Wert wurde außerdem auf die umfassende Einbindung der Öffentlichkeit gelegt.
Nach der europaweiten Ausschreibung zur „Erstellung eines Leitplans / Masterplans zur strategischen
Stadtentwicklung und Neuaufstellung des Flächennutzungsplans“ wurde das Büro für Kommunal- und
Regionalplanung (BKR) Castro & Hinzen aus Aachen im März 2010 mit der Erstellung der eng
miteinander verzahnten Planwerke beauftragt. Für den Bereich der Kommunikation ist das Büro BKR
dabei eine Kooperation mit Herrn Prof. Klaus Selle vom Lehrstuhl für Planungstheorie und
Stadtentwicklung der RWTH Aachen (pt) eingegangen.
Ziel
Mit dem Masterplan liegt nun das erste Planwerk des Projektes Aachen*2030 vor (siehe Anlage). Der
Masterplan integriert die Zielsetzungen der verschiedenen Handlungsfelder der Stadtentwicklung und
soll als städtebauliche Entwicklungskonzeption Orientierung, Leitlinien und Impulse für die nächsten
beiden Jahrzehnte geben.
Die räumlich darstellbaren Zielaussagen des Masterplans sollen in den im Anschluss an den
Masterplan neu aufzustellenden Flächennutzungsplan überführt werden (siehe auch Ausblick).
Begleitet wird das Projekt Aachen*2030 von einer Lenkungsgruppe unter Vorsitz des
Oberbürgermeisters. Der Lenkungsgruppe, die im Prozess strategisch-steuernde Aufgaben
wahrnimmt, gehören neben den planungspolitischen Sprechern der Ratsfraktionen die Dezernentin für
Planung und Umwelt (Dez. III) sowie die Leitungen der Fachbereiche Stadtentwicklung und
Verkehrsanlagen (FB 61) und Umwelt (FB 36) an.
Prozess Aachen*2030
Die Erarbeitung von Masterplan und Flächennutzungsplan wurde als mehrstufiger kooperativer
Prozess angelegt, in dem sowohl die Verwaltung als auch die (Fach-) Öffentlichkeit und Politik intensiv
beteiligt wurden.
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Ausdruck vom: 18.06.2013
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In regelmäßigen Verwaltungswerkstätten wurden die verschiedenen Dienststellen der Stadtverwaltung
in den Planungsprozess eingebunden und insbesondere die räumlichen Aspekte der verschiedenen
Fachplanungen in den Masterplan integriert und erörtert.
Die (Fach-) Öffentlichkeit wurde bislang in zwei großen Fachforen am Projekt Aachen*2030 beteiligt.
Nachdem in einem ersten Fachforum im November 2010 die Rahmenbedingungen für die
Stadtentwicklung in Aachen erörtert worden waren, fand im Oktober 2011 ein zweites Fachforum statt,
in dem die Arbeitsergebnisse vorgestellt und diskutiert wurden. Die Bürgerinnen und Bürger hatten
speziell im Rahmen der Stadtteilwerkstätten im Sommer 2011 Gelegenheit, ihre Anregungen in den
Prozess einzubringen. Die politischen Vertreter der Bezirke und die Bezirksamtsleiterinnen und -leiter
wurden in einem gemeinsamen „Bezirksforum“ über die Ergebnisse der Stadtteilwerkstätten informiert.
Im Rahmen der „Gespräche unter Nachbarn“ wurden außerdem die Vertreter der umliegenden
Gemeinden sowie die Bezirksregierung prozessbegleitend über die Planungen informiert. Darüber
hinaus fanden im Rahmen von sogenannten Fokusgruppen und Fachgesprächen zahlreiche
Erörterungen mit den verschiedenen Fachleuten aus der Verwaltung sowie mit Vertretern aus
Hochschulen, Politik, Wirtschaft und Landwirtschaft statt.
Im Planungsausschuss wurde zuletzt am 21.07.2011 der Sachstand vorgestellt, am 23.08.2012 wurde
in einer großen fraktionsübergreifenden Informationsveranstaltung über den aktuellen Planungsstand
sowie die nächsten Schritte informiert.
Im Vorfeld der Beratungen werden die Fraktionen noch einmal einzeln durch die Verwaltung über den
Masterplan informiert werden. Im Rahmen der Beratungen zum Masterplan im Planungsausschuss
(PLA), Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz (AfUK) und Mobilitätsausschuss (MobA) erfolgt jeweils
eine Präsentation durch das beauftragte Büro.
Zum Verständnis des komplexen Masterplans wird im Folgenden auf dessen Aufbau und Struktur
näher eingegangen.
Masterplan - die Grundzüge
Der Masterplan beschreibt die Perspektiven und Leitlinien für die räumliche Entwicklung der Stadt
Aachen. Dabei werden die Maßnahmen der verschiedenen Handlungsfelder der Stadtentwicklung im
Zusammenhang dargestellt, räumliche Schwerpunkte gesetzt und strategische Leitprojekte
identifiziert.
Zunächst wurden die Ausgangs- und Rahmenbedingungen für die Aachener Stadtentwicklung vor
dem Hintergrund der sich abzeichnenden Veränderungen in den Bereichen Gesellschaft, Wirtschaft,
Technologie und Klimawandel analysiert. Bestehende Planungen und Konzepte für die verschiedenen
Themen und Räume wurden aufgearbeitet und aktualisiert, so dass anschließend die Eckpunkte für
die weitere Entwicklung der Stadt herausgearbeitet werden konnten.
Der Masterplan setzt das Ziel, Aachen als attraktive, lebendige und tolerante Stadt zu erhalten und
weiter zu entwickeln. Dazu werden im Masterplan 11 Leitlinien formuliert, die den Rahmen für
zukünftiges Handeln abstecken:
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Ausdruck vom: 18.06.2013
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1. Die Qualitäten der Wissenschafts- und Technologiestadt im Kontext der Gesamtstadt nachhaltig
fortentwickeln und sichtbar machen.
2. Attraktive Arbeitsplätze und stabile Beschäftigungsverhältnisse erhalten / schaffen; den
Arbeitsmarkt in der Grenzregion durchlässig entwickeln.
3. Eine moderne, ressourceneffiziente und umweltschonende Infrastruktur vorhalten.
4. Wohnbevölkerung, Arbeitsbevölkerung und Hochschulabsolventen dauerhafter an den Standort
Aachen binden.
5. Wohnungsmarkt und Infrastruktur auf den demografischen Wandel und auf neue Zielgruppen
vorbereiten / Qualitätssprung.
6. Eine hohe Wohn- und Lebensqualität in allen Stadtteilen gewährleisten (Grün-, Mobilitäts- und
Versorgungsangebote, Kultur-, Sport- und Freizeitangebote).
7. Sozial benachteiligte Gruppen integrieren und frühzeitig qualifizieren.
8. Das historische Erbe in eine neue Zeit überführen.
9. Das Naturkapital und die Kulturlandschaften der Stadt bewahren und entwickeln; das Element
Wasser in der Stadt sichtbar / erlebbar machen.
10. Modellstadt für Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel (Mobilität, Energieversorgung,
Gebäude).
11. Die gemeinsamen Stärken von Stadt und Region ausbauen und die europäische / euregionale
Dimension stärken – Aachen als euregionales Oberzentrum profilieren.
Diese Leitlinien nachhaltiger Stadtentwicklung in Aachen werden im Masterplan in 10
Handlungsfeldern konkretisiert.
Wohnen: Qualitätsoffensive Wohnen
Wirtschaft: moderne Wirtschaft auf erprobten Standorten
Hochschulen: Wissenschaftsstadt Aachen
Lebensumfeld: Lebensumfeld - Lebensvielfalt
Mobilität: clever mobil
Stadt-Bau-Kultur: Tradition und Baukultur in einer attraktiven Stadt
Freiraum: grüne Finger - grüne Inseln
Natur und Umwelt: menschenwürdige Umwelt und Lebensraumvielfalt
Klimaschutz, Klimaanpassung: KlimaAktiv
Kooperation in der Region: … stark mit der Region
Die räumlich darstellbaren Aussagen der einzelnen Handlungsfelder sind jeweils in einer
thematischen Karte dargestellt, die sowohl durch textliche Erläuterungen als auch durch
Zielübersichten in tabellarischer Form ergänzt werden. Für jedes Handlungsfeld werden im
Masterplan Projekte (Leitprojekte, Projektideen) benannt, die für die Umsetzung der formulierten
Zielsetzungen stehen.
Abgeleitet aus diesen gesamtstädtischen Zielsetzungen werden teilräumliche Konkretisierungen für
nachfolgende Schwerpunkträume vorgestellt, in denen sich nutzungsstrukturelle und andere Probleme
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konzentrieren, die durch integrative Lösungsstrategien und Nutzung von Synergien zu überwinden
sind.
Burtscheid: vom Kurviertel zum modernen Gesundheitszentrum
Bahnhofsviertel: das Entree für Aachen und die Euregio
Östliche Innenstadt: neue Impulse
Ortszentrum Haaren: klimafit
Stadtumbau Preuswald
Ringe und Radialen: Wege um und in die Stadt
Die Inhalte des Masterplans sind aufgrund ihrer Komplexität nur bedingt für die öffentliche Vermittlung
geeignet, daher wurden sie in den sogenannten Aachen*Akzenten gebündelt:
AACHEN*Excellent: Wissenschaft und Wirtschaft als Motor der Stadtentwicklung
AACHEN*Urban: Vielfalt in der kompakten, familienfreundlichen Stadt
AACHEN*ErbeModern: verbindet Kulturlandschaft, Tradition und Moderne
AACHEN*EuRegional: stark mit der Region
AACHEN*KlimaAktiv: engagiert für Umwelt und Klima
Darüber hinaus wurden in den Stadtteilwerkstätten Vorschläge entwickelt, die auf Ebene der Bezirke
wichtige Maßnahmen darstellen, um die Identität der Stadtteile zu wahren, das historische Erbe zu
achten und eine hohe Wohn- und Lebensqualität sicherzustellen.
Für die Stadtentwicklung in Aachen ergeben sich aus dem Masterplan folgende
Handlungserfordernisse:
1. Leitprojekte konsequent fortführen und umsetzen.
2. Ergänzende Maßnahmen und Projekte in Schwerpunkträumen in Gang setzen.
3. Raum- und fachplanerische Grundlagen weiterentwickeln.
4. Die Verständigung über Aachener Stadtentwicklung fortsetzen.
5. Den Masterplan als nachhaltigen Prozess gestalten und umsetzen.
Ausblick
Die Aussagen des Masterplans sind komplex und differenziert, sie stellen damit eine fundierte
fachliche Grundlage für die weitere Arbeit in den Handlungsfeldern der Stadtentwicklung dar. Als
erster Schritt der Umsetzung sollen die räumlich darstellbaren Zielaussagen des Masterplans in den
neu aufzustellenden Flächennutzungsplan überführt werden. Für diese Aufgabe stehen Haushaltmittel
auf dem PSP-Element Masterplan/Flächennutzungsplan 4-090 101-902-4 (Sachkonto 5291 0000) zur
Verfügung. Der Vorentwurf des neuen Flächennutzungsplans wird voraussichtlich im Frühjahr 2013
vorliegen.
Doch auch die darüber hinaus gehenden Aufgaben und Ziele müssen weiter verfolgt werden. Für die
Fortschreibung des Masterplans und die Verstetigung des Prozesses ist daher ein Konzept zu
erarbeiten, dessen Basis die Fortsetzung des Dialogs zwischen Verwaltung, (Fach-) Öffentlichkeit und
Politik sein sollte.
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Zur Steuerung der Umsetzung sowie zur Fortschreibung der strategischen Ziele sollen dabei folgende
Bausteine ausgearbeitet werden:
- Benennung von Verantwortlichkeiten und Ermittlung von erforderlichen personellen und finanziellen
Ressourcen (ggf. neuer Aufgabenbereich für die Verwaltung),
- Aufbau einer Struktur zur regelmäßigen Kontrolle der Rahmenbedingungen und ggf. Korrektur von
Zielaussagen,
- Aufbau eines Berichtswesens zur Information der politischen Gremien über Umsetzungsstand bzw.
veränderte Rahmenbedingungen und Zielsetzungen.
Das Konzept zur Fortschreibung des Masterplans soll im Laufe des Jahres 2013 von der Verwaltung
erarbeitet und dem Planungsausschuss und dem Rat zum Beschluss vorgelegt werden.
Anlage/n:
Broschüre
Aachen*2030 Masterplan – Perspektiven für die räumliche Entwicklung der Stadt
(Ist im Allris verfügbar.)
Anhang
Karten Handlungsfelder (Ist im Allris verfügbar.)
Vorlage FB 61/0747/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 18.06.2013
Seite: 7/7
Aachen*2030
Masterplan
Perspektiven und Impulse
für die räumliche Entwicklung
der Stadt Aachen
Aachen*2030
Masterplan
Gedruckt auf 100% Recyclingpapier
Stadt Aachen
Der Oberbügermeister
Dezernat III – Planung und Umwelt
Fachbereich 61 – Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
Lagerhausstraße 20, 52064 Aachen
Fon: 0241 432-6109
Fax: 0241 432-6899
aachen2030@mail.aachen.de
www.aachen.de
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www.aachen.de/aachen2030
Aachen*
Akzente
AACHEN*Excellent
Wissenschaft und Wirtschaft als Motor der Stadtentwicklung
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>
Profil als Wissenschafts- und Technologiestandort herausstellen
Hochschulimpulse für die Entwicklung der Gesamtstadt nutzen
Exzellente Baukultur- und Freiraumqualitäten fördern
Attraktive und stabile Arbeitsplätze erhalten/schaffen
Arbeitsmarkt der Grenzregion durchlässig entwickeln
Eine moderne, ressourceneffiziente und umweltschonende Infrastruktur vorhalten
AACHEN*Urban
Vielfalt in der kompakten, familienfreundlichen Stadt
>
>
>
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>
>
Bevölkerung gewinnen und an Aachen binden
Integrierte Standorte durch konsequente Innentwicklung nutzen
Wohnungsmarkt und Infrastruktur auf demografischen Wandel und neue Zielgruppen vorbereiten
Hohe Lebensqualität in allen Stadtteilen gewährleisten
Klimagerechtes Wohnumfeld, Energie- und Effizienzstandards verbessern
Sozial benachteiligte Gruppen integrieren und frühzeitig qualifizieren
Angepasste Bildungs-, Sport- und Freizeitangebote bereitstellen
AACHEN*ErbeModern
verbindet Kulturlandschaft, Tradition und Moderne
>
>
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>
Das historische Erbe in eine neue Zeit überführen
Die Innenstadt multifunktional stärken
Einzigartigkeit und Identität von Innenstadt und Ortsteilen bewahren
Baukulturelle Impulse setzen und Standards wahren
Heiße Quellen und Bäche sichtbar und erlebbar machen und als Wirtschafts- und Standortfaktor nutzen
Neue Verkehrsinfrastrukturen verträglich integrieren
AACHEN*EuRegional
stark mit der Region
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>
Gemeinsame Stärken von Stadt und Region ausbauen
Die europäische / euregionale Dimension stärken
Grenzüberschreitende, interkommunale und regionale Kooperationen fortentwickeln
Aachen als euregionales Oberzentrum profilieren und die Identität der Stadt im Kontext der Grenzregion schärfen
AACHEN*KlimaAktiv
engagiert für Umwelt und Klima
www.aachen.de/aachen2030
>
>
>
>
Naturkapital und Kulturlandschaften bewahren und entwickeln
System ‚grüner‘ und ‚blauer‘ Netze stärken
Element Wasser in der Stadt erlebbar machen
Modellstadt für Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel werden
(Mobilität, Energieversorgung, Siedlungsentwicklung, Gebäude)
Aachen*2030
Masterplan
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Herausgeber
Stadt Aachen
Dezernat III – Planung und Umwelt
Baudezernentin Gisela Nacken, Dipl.-Ing. Christiane Melcher, Dipl.-Ing. Martin Fauck,
Dipl.-Ing. Wolfram Günther, Dipl.-Ing. Angela Bolland, Dipl.-Ing. Monika Fischer, Dipl.-Ing. Birgit Wergen
Bearbeitung
BKR Aachen
Castro & Hinzen – Stadt- und Umweltplanung
Dipl.-Ing. Ajo Hinzen, Dipl.-Ing. Andrea Kranefeld, Dipl.-Ing. Jens Müller, Dipl.-Ing. André Simon, Dipl.-Biol. Britta Schippers
in Kooperation mit
netzwerk@pt
Stadtforschung, Beratung, Kommunikation
Prof. Dr.-Ing. Klaus Selle, Dipl.-Ing. Lucyna Zalas
Aachen, September 2012
1
Aachen*2030
2
Vorwort
Oberbürgermeister Stadt Aachen
Als weltoffene, soziale Stadt der Bildung und des Wissens, der technologischen Entwicklung, des
Ausbaus erneuerbarer Energien und der vorbildlichen Umsetzung moderner Mobilitätskonzepte wird
Aachen im Jahr 2030 für die neue städtebauliche Situation gut gerüstet sein.
Nicht nur die rasante Entwicklung von Hochschulen und Betrieben, die älter und vielfältiger werdende
Bevölkerung, die Erwärmung des Stadtklimas und die allgemeine Rohstoffverknappung bedeuten für
die heutige Aachener Gesellschaft und deren Verwaltung größte Herausforderungen.
Es gilt, Aachen als wunderbare, lebenswerte Stadt im Herzen Europas in allen Bereichen zukunftsfähig zu
halten, die Stärken hervorzuheben und als Heimat für die hier lebenden Menschen weiter zu entwickeln.
Ich freue mich sehr, mit dem Masterplan Aachen*2030 nun ein Konzept für die Gesamtstadt und die
Grundlage für den neu aufzustellenden Flächennutzungsplan vorstellen zu können.
In einem umfangreichen Beteiligungsprozess wurde er als Leitfaden für die nächsten Dekaden erarbeitet.
Die herausragenden Aufgaben werden sein, Aachens Wissenschaft und Wirtschaft als Motor der
Stadtentwicklung zu unterstützen, die Vielfalt in der kompakten, familienfreundlichen Stadt zu fördern,
Kulturlandschaft, Tradition und Moderne zu verbinden, sich stark mit der Region zu vernetzen und
engagiert für Umwelt und Klima einzutreten.
Marcel Philipp
Oberbürgermeister der Stadt Aachen
Der Masterplan Aachen*2030 analysiert das Vorhandene und zeigt Wege einer möglichen Zukunft
auf. Er stellt die Weichen für eine stetige Auseinandersetzung mit den zukünftig wichtigen
Stadtentwicklungsthemen und fordert mehr als nur den Status Quo. Er zeigt neue EntwicklungsPerspektiven.
Mehr denn je ist die Zukunft Aachens abhängig von wohlüberlegten Entscheidungen. Sie werden
durch den Masterplanprozess Aachen*2030 gut vorbereitet, im neuen Flächennutzungsplan verankert,
gemeinsam getragen und stellen über lange Jahre ein Gerüst gesunder Stadtentwicklung dar.
Mein besonderer Dank gilt dem Büro ‚BKR Aachen’ in Kooperation mit ‚netzwerk@pt’ für die geleistete
Arbeit bei der Erstellung des Masterplans Aachen*2030. Ebenfalls danke ich allen am Prozess
beteiligten Bürgerinnen und Bürgern, den Mitgliedern der politischen Gremien, Architekten, Stadtplanern,
Interessens-Vertretern, Investoren und Mitarbeitern der Verwaltung, die alle in zahlreichen
Veranstaltungen zum Prozess Aachen*2030 ihre Meinung geäußert und damit Einfluss auf Aachens
Zukunft genommen haben.
Gemeinsam nehmen wir die Herausforderung an, die Zukunft unserer Stadt zu gestalten.
Marcel Philipp
Oberbürgermeister der Stadt Aachen
3
Inhalt
4
Inhalt
Aachen*2030
Einführung
Ziel, Auftrag, Vorgehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Die Stadtentwicklungsaufgaben in den Bezirken . . . . . . . . . . . . . . . 64
Masterplan – Der Aachener Weg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Die Stadtentwicklungsaufgaben in den Schwerpunkträumen. . . . . . 68
Kommunikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Burtscheid – vom Kurviertel zum modernen .Gesundheitszentrum
Aufbau des Berichtes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Bahnhofsviertel – das Entree für Aachen und die Euregio
Östliche Innenstadt: Neue Impulse
Ausgangs- und
Rahmenbedingungen
Die Ausgangsbedingungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Die Lage
Historische Tiefe
Europäische Stadt
Technologisches Potenzial
Ortszentrum Haaren: klimafit
Stadtumbau Preuswald
Ringe und Radialen: Wege um und in die Stadt
Die nächsten Schritte*
Was ist zu tun?
Technologischer Wandel
Die nächsten Schritte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76
Leitprojekte
Schwerpunkträume
Raum- und fachplanerische Grundlagen
Kommunikation und Kooperation
Klimawandel
Masterplan als nachhaltiger Prozess
Die Herausforderung: Wie wird Aachen im Jahr 2030 aussehen? . . . 21
Ein Blick nach vorn. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81
Die Rahmenbedingungen künftiger Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . 16
Gesellschaftlicher Wandel
Wirtschaftlicher Wandel
Informationen und Kontakt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82
Leitlinien und
Handlungsfelder der
Stadtentwicklung
Die Leitlinien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
AACHEN*Akzente. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Umschlag
Anhang
Übersicht Fachplanungen und Konzepte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83
Kartenwerk und Zielübersichten sind der Broschüre beigelegt.
Die Handlungsfelder der Stadtentwicklung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
1 Wohnen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
2 Wirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
3 Hochschulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
4 Lebensumfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
5 Mobilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
6 Stadt-Bau-Kultur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
7 Freiraum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
8 Natur und Umwelt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
9 Klimaschutz, Klimaanpassung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
10 Kooperation in der Region. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
5
Einführung
Einführung
Die Perspektive – Aachen entwickelt sich dynamisch. Auch wenn große Teile der
Stadt bereits gebaut sind, verändert sich Aachen ständig weiter.
Besonders die weitreichenden Visionen der Wissenschaftsstadt (Campus-Projekte
in Melaten, am Westbahnhof, am Hauptstandort der RWTH) wie auch der Mobilität
(Campusbahn) werden die absehbare Zukunft der Stadtentwicklung wesentlich
prägen. Viele weitere Impulse und Projekte kommen hinzu, zum Beispiel im innerstädtischen Bereich.
Ziel, Auftrag, Vorgehen
Mit dem Projekt AACHEN*2030 sollen diese Schritte in
die Zukunft in einen gesamtstädtischen Planungszusammenhang gestellt und durch flankierende Maßnahmen
(z.B. Wohnungsbau, Infrastruktur, Gewerbeentwicklung)
gestützt werden. Zugleich gilt es weitere Voraussetzungen
einer nachhaltigen Stadtentwicklung, etwa im Bereich
Freiraumschutz- und Entwicklung, Klimaschutz und -anpassung, soziale Entwicklung etc., zu schaffen.
Darüber hinaus setzen Masterplan und Flächennutzungsplan weitere Akzente; beispielhaft seien genannt:
die Einbindung des Oberzentrums Aachen in die tri-
nationale Grenzregion und die sich daraus ergebenden Kooperationsaufgaben;
6
die veränderten demografischen und wirtschaftli-
chen Rahmenbedingungen und Konzepte zur Berücksichtigung bei der künftigen Stadtentwicklung;
der erhebliche Bedeutungszuwachs umweltbezoge-
ner Zielvorstellungen, bspw. hinsichtlich des Klimaschutzes, des Bodenschutzes und der Biodiversität;
Die Aufgabe
Die derzeit noch bestehenden Pläne zur städtebaulichen
Entwicklung bieten heute keine angemessene Orientierung mehr. Der Flächennutzungsplan (FNP) der Stadt ist
inzwischen 30 Jahre alt und musste bereits mehr als 70
mal veränderten Verhältnissen angepasst werden. Es wird
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Anknüpfen,
Aufgreifen,
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en
sel
ls
Kontinuitäten
Die Arbeitsweise im
Projekt Aachen*2030
Verknüpfen
Szenarien, Projekte,
Leitbilder, Pläne
daher Zeit die zukünftige räumliche Entwicklung Aachens
auf eine neue planerische Grundlage zu stellen. Deshalb
muss der Flächennutzungsplan neu erstellt werden, denn
er ist die rechtliche Grundlage für alle weiteren Schritte
kommunaler Bauleitplanung. Da in ihm, so schreibt es
das Baugesetzbuch (BauGB) vor, jedoch im Wesentlichen
nur Aussagen zur Art der Bodennutzung möglich sind,
Stadtentwicklung jedoch auch komplexere Zielaussagen
benötigt, werden in der stadtplanerischen Praxis vielerorts
ergänzend Entwicklungskonzepte als so genannte »informelle« Pläne erarbeitet.
vorliegt. Hier werden die Perspektiven und Leitlinien für
die räumliche Entwicklung der Stadt beschrieben. Hier
werden Maßnahmen im Zusammenhang sichtbar gemacht,
räumliche Schwerpunkte gesetzt und strategische Leitprojekte identifiziert (dazu unten mehr).
Die mit dem Projekt Aachen*2030 bereit gestellten
Planungsgrundlagen müssen – obwohl der Plan gesamtstädtisch angelegt ist – auch Bezüge zur Region wie
zu Teilräumen und einzelnen Standorten herstellen, indem
etwa räumliche Zukunftsaufgaben in den Stadtbezirken
und integrativ wahrzunehmende Planungsaufgaben in
In Aachen ist dies der »Masterplan«, der in enger inhaltli- ausgewählten Schwerpunkträumen benannt werden.
cher Verzahnung mit dem Flächennutzungsplan erarbeitet (> Stadtentwicklungsaufgaben in den Bezirken und in
wird und nun als erster Teil des Prozesses AACHEN*2030
Schwerpunkträumen, S. 65ff).
Flächennutzungsplan der Stadt Aachen 1980
Die Arbeitsweise
Inhaltlich speist sich Aachen*2030 im Wesentlichen aus
drei Quellen: Rahmen, Kontinuitäten und Impulse.
Rahmen: In den nächsten Dekaden steht die Aachener
Stadtentwicklung vor gravierenden Herausforderungen.
Diese ergeben sich aus wesentlichen Veränderungen
gesellschaftlicher, wirtschaftlicher, technologischer,
klimatischer u.a. Rahmenbedingungen, die auf die Art
in der Stadt zu leben, zu wohnen, zu arbeiten, zu konsumieren, mobil zu sein oder seine Freizeit zu verbringen,
maßgeblich Einfluss haben. Der Masterplan gibt Antworten darauf, welche Schlüsse daraus für die Stadtentwicklung zu ziehen sind (> Ausgangs- und Rahmenbedingungen, S. 14).
7
Kontinuitäten: In den verschiedenen Fachbereichen der
kommunalen Verwaltung wurden und werden laufend
Analysen, Pläne, Konzepte (bspw. Leitkonzept und Leitplan als ‚Vorläufer‘ des Masterplans) erarbeitet, die es
in einem übergreifenden Planungskonzept zu integrieren
gilt. Daher wurden diese Vorarbeiten aufgegriffen, im
Lichte sich verändernder Rahmenbedingungen geprüft, im
Bezug zu anderen Plänen, Konzepten etc. gesetzt und in
die Aussagen zu den zehn Handlungsfeldern des Masterplans integriert.
Impulse: Der gesamte AACHEN*2030-Prozess ist eingebettet in eine breit angelegte Kommunikation (dazu unten
mehr, S. 11). Aus der intensiven Einbindung von Verwaltung, Politik, Fachöffentlichkeiten sowie der Bürgerinnen
und Bürger in den Stadtteilen resultierten auch zahlreiche
Hinweise und Impulse.
Masterplan – Der Aachener Weg
Auf die Frage: »Was ist ein Masterplan?« gibt es viele
Antworten. Denn der Planinhalt von Masterplänen, die zur
Gruppe der so genannten informellen Planwerke gehören,
ist gesetzlich nicht vorgeschrieben. Vielmehr kann von Fall
zu Fall, von Ort zu Ort festgelegt werden, welche Inhalte
die Pläne haben sollen, welche Art der Darstellung sie verwenden, welche zeitliche Perspektive sie haben und was
sie für die gemeindliche Entwicklung leisten sollen.
Es ist daher für das Verständnis der Pläne wichtig, den
jeweils gewählten Weg der Masterplanung zu erläutern.
Folgende Merkmale kennzeichnen das Aachener Konzept:
8
Der integrierte Ansatz
Zehn Handlungsfelder …
Häufig sind Masterpläne vor allem städtebaulich ausgerichtet: Mit ihnen werden bauliche Projekte vorbereitet
und in einen größeren Kontext gestellt. Der Aachener
Masterplan hingegen ist inhaltlich breiter angelegt und
umfasst zehn Handlungsfelder – vom Wohnen über die
Entwicklung der Wirtschaft und der Hochschulen, die
Mobilität, den Städtebau bis hin zum Klimaschutz. Hier
wird immer wieder gefragt: Was folgt aus der Auseinandersetzung mit den Handlungsfeldern für die räumliche
Entwicklung der Stadt? Insofern ist der Masterplan zugleich integrativ, da hier die unterschiedlichen Fachinhalte
zusammengeführt werden.
Der räumliche Umgriff
…für die gesamte Stadt
Viele Masterpläne gehen zwar von einem größeren räumlichen Zusammenhang aus (Gesamtstadt oder Stadtquartier), konzentrieren sich dann aber auf einzelne Standorte
und Vorhaben. Anders der Aachener Plan: Mit ihm sollen
die Optionen und Perspektiven der künftigen Stadtentwicklung im Ganzen verdeutlicht und auf dieser Grundlage die Aufstellung eines neuen Flächennutzungsplanes
vorbereitet und ergänzt werden – und schon aus diesem
Grunde ist die Erfassung der gesamten Fläche des
Stadtgebietes notwendig. Das heißt auch, dass zu allen
Stadtteilen planerische Aussagen formuliert werden. Mehr
noch: Ausgehend von den Entwicklungen und Aufgaben
Aus der intensiven Einbindung von Verwaltung,
Politik, Fachöffentlichkeiten sowie der Bürgerinnen
und Bürger in den Stadtteilen resultierten zahlreiche Hinweise und Impulse
für den Masterplan.
in Aachen werden auch großräumige Bezüge hergestellt:
»Kooperation in der Region« gehört ausdrücklich zu den
zehn Handlungsfeldern des Plans.
Die Tiefenschärfe
… in Kenntnis der Details
Durch die Verbindung von Master- und Flächennutzungsplan entsteht ein Effekt, der als »Blick mit neuer
Tiefenschärfe« in der Presse bezeichnet wurde: In üblichen
Masterplänen werden bewusst räumlich nur recht grobe
Aussagen getroffen, um zunächst die grundlegende Idee
darzustellen und alles Weitere der späteren Durcharbeitung z.B. in Wettbewerben zu überantworten. Dabei kann
es aber geschehen, dass bei genauerer Betrachtung der
Planungsräume viele Details sichtbar werden, die den
ursprünglichen Planungsabsichten zuwider laufen. In
Aachen sind viele dieser Details – von der Schutzwürdigkeit des Bodens über die kleinklimatischen Verhältnisse
bis hin zu planungsrechtlichen Vorgaben (um nur Beispiele
zu nennen) – im Zuge der Vorarbeiten zum Flächennutzungsplan bereits erhoben worden. Somit sind sehr viel
realistischere Aussagen über die Entwicklungsmöglichkeiten an den verschiedenen Standorten möglich.
Schon diese drei besonderen Merkmale des Aachener
Masterplans führen dazu, dass das Planwerk inhaltlich
sehr vielschichtig ist. Insbesondere hat der sehr umfangreiche Kommunikationsprozess, der die Erarbeitung
der Planinhalte begleitete, zu weiteren Anregungen und
Hinweisen geführt.
Das alles mündete in einer erheblichen Komplexität des
Masterplanes. Sollen dessen zentrale Aussagen weiterhin
sichtbar bleiben, bedeutet das eine besondere Herausforderung – sowohl für die Vermittlung der Inhalte, wie für
die politische Befassung mit dem Planwerk (> Die nächsten Schritte*Was ist zu tun?, S. 76).
Die Campus-Entwicklung
der RWTH an drei
Standorten (hier: Campus
Aachen-West)
Masterpläne beziehen sich häufig auf Zeiträume zwischen
zehn und zwanzig Jahren. Auch der Aachener Masterplan
nimmt einen Zeithorizont bis 2030 in den Blick und spricht
in einigen Bereichen noch weit darüber hinaus gehende
Entwicklungen an. Der Aachener Weg der Masterplanung
kennzeichnet sich durch folgende Gesichtspunkte:
Die Reihenfolge
Große Projekte bereits im Bau
Während andernorts Masterpläne erwünschte Vorhaben
prüfen und ihre Realisierung vorbereiten sollen, sind
in Aachen die für die Stadtentwicklung der nächsten
Jahre prägenden Projekte bereits im Stadium konkreter
Umsetzungsvorbereitung bzw. im Bau. Zu nennen ist
insbesondere die Campus-Entwicklung der Hochschulen,
die an drei Standorten (Innenstadt, West, Melaten) in
Gang gesetzt wurde. Hier konzentrieren sich Investitionen
in erheblichem Umfang; von hier werden wesentliche
Impulse ausgehen.
Eine weitere Aachener Besonderheit ist, dass diese
Projekte zum großen Teil in einem räumlich-funktionalem
Zusammenhang stehen: Der mit den Campus-Projekten
verbundene Zuzug qualifizierter Arbeitskräfte bzw. die
Bindung qualifizierter Absolventen werden sowohl dem
9
Klimaschutzsiedlung
Richtericher Dell
RWTH Campus-Projekte
Soziale Stadt
Aachen Nord
Campusbahn
Einzelhandelsentwicklung
Vernetzte Kernstadt
Visionen in Bau
und Planung
Aachener Wohnungsmarkt wie auch dem Einzelhandel und
den Freizeit- und Kulturangeboten neue Impulse verleihen. Die Dynamik
Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur zwischen den
Campusstandorten und den verschiedenen städtischen
… im offenen Prozess gestalten
Funktionsbereichen ist dabei eine zwingende VorausSchon mit der Auftragsvergabe zum Projekt AACHEN*
setzung; die Campusbahn könnte also so etwas wie das
2030 war der Anspruch verbunden, dass mit der ErarbeiRückgrat der künftigen Stadtentwicklung sein.
tung des Masterplans ein nachhaltig wirksamer Prozess
in Gang gesetzt wird. Das bedeutet nach dem heutigen
Aufgabe einer Masterplanung ist es in dieser Situation,
Stand der Dinge:
diese Projekte in den gesamtstädtischen Zusammenhang
einzubetten, Voraussetzungen für ihr Gelingen zu schaffen
und notwendige flankierende bzw. ergänzende Maßnah In zentralen Aussagenbereichen des Masterplans ist
men – etwa durch ein angemessenes Wohnungsangebot
ein kontinuierliches ‚Monitoring‘, also die Überprüfung
und eine zukunftsfähige verkehrliche Einbindung wie die
von Annahmen und die entsprechende Nachjustierung
Campusbahn – vorzubereiten.
der Planung notwendig. Das gilt insbesondere für die
Die Zeithorizonte
Die Schritte darüber hinaus …
Während für den kurz- und mittelfristigen Zeithorizont
wesentliche Eckpunkte und Aufgaben der Aachener
Entwicklung bereits vordefiniert sind, stellt sich die
mittel- und langfristige Perspektive unschärfer dar.
Welche Rahmenbedingungen in 15, 20 Jahren prägend
sein werden, kann heute nicht abschließend eingeschätzt
werden. Welche Impulse von den heute begonnenen Projekten ausgehen werden, muss abgewartet werden etc…
Ein Masterplan kann hier auf Trends hinweisen, Optionen
eröffnen und diese anhand von möglichen Leitprojekten
illustrieren. Somit bedarf der Masterplan einer stetigen
Weiterentwicklung und Fortschreibung.
10
Flächenbedarfe und Standortentwicklungen zentraler
Nutzungen – etwa Wohnen, Gewerbe, Hochschulen.
Der Masterplan geht von sorgfältig geprüften Annahmen etwa zur Bevölkerungs-, Beschäftigten- oder
Studierendenentwicklung aus und zieht daraus planerische Konsequenzen. In wenigen Jahren aber kann sich
zeigen, dass die Entwicklungen anders verlaufen. Dann
müssen rechtzeitig Konsequenzen gezogen werden
können. Es gilt nun, dieses Monitoring (> Die nächsten
Schritte*Was ist zu tun? S. 76) in Gang zu setzen.
Im Masterplan fließen die raumbezogenen Aussagen
zahlreicher Handlungsfelder und Fachbereiche der
kommunalen Verwaltung zusammen. Entsprechend
intensiv war die Kommunikation in der Erarbeitungsphase. Neben vielen Einzelabstimmungen stellen
insbesondere die Verwaltungswerkstätten ein umfangreiches Kommunikationselement dar. Für den Prozess
der Weiterentwicklung und Fortschreibung wäre es
sehr sinnvoll, solche Kommunikationsformen (etwa die
Verwaltungswerkstätten und die »Gespräche unter
Lenkungsgruppe
Verwaltungswerkstätten
Jour-Fixe-Runde
Politische Gremien
Schlüsselpersonengespräche
Fachgespräche
Gespräche unter Nachbarn
Stadtteilwerkstätten
kontinuierliche Information
Printprodukte
öffentliche Fachforen
Stadtseiten/Presse
2
1/2010
3
4 5
6 7
8 9 10 11 12
2
1/2011
Nachbarn«) aufzugreifen und den Dialog in ähnlicher
Form fortzusetzen.
Und nicht zuletzt wäre es wünschenswert, wenn auch
der Dialog über die Entwicklung Aachens in der Stadtgesellschaft fortgesetzt wird – zum Beispiel in Form
von regelmäßig stattfindenden Foren zur Stadtentwicklung. Dies trägt dazu bei, dass noch mehr Akteure
gemeinsam zentrale Ziele der Stadtentwicklung in
Aachen verfolgen.
Kommunikation
3 4 5
6 7
8 9 10 11 12
2
1/2012
3
4 5
6 7 8
9 10 11 12
Die Struktur des
Kommunikations- und
Beteiligungsprozesses
und Bewohner Aachens, die – vor allem mit Blick auf ihren
eigenen Lebensraum in Stadtteil und Quartier – Wissen
und Meinungen zum Arbeitsprozess beigesteuert haben.
Und nicht zuletzt sind die politischen Gremien zu erwähnen, die dem Arbeitsprozess wichtige Impulse gaben und
die Ergebnisse beschließen werden.
Um dieses Ziel zu erreichen, wurde der Prozess in eine umfassende Kommunikationsstruktur eingebettet, die die einzelnen Kommunikationsstränge und Erkenntnisse immer
wieder zusammen gefügt hat. Ausführliche Berichte über
die einzelnen Kommunikationsformen wurden laufend
online veröffentlicht und stehen allen Interessenten zur
Verfügung (www.aachen.de/aachen2030).
Ausgangspunkte
Um eine bedarfsgerechte Kommunikation zu gestalten,
wurden die Methoden der kommunikativen Gestaltung
von Planungsprozessen nicht vorgegeben, sondern jeweils
Der mehrjährige Planungsprozess »Aachen*2030« ist nicht aus dem laufenden Prozess heraus entwickelt und passgeallein als Fachaufgabe zu verstehen, die in einem Kreis
nau ausgewählt. Die Frage der Beteiligung verschiedener
von Fachleuten bearbeitet wird, sondern war von Anfang
Öffentlichkeiten (Gesamtstadt, Bezirke, Fachleute) spielte
an offen und transparent angelegt: Bereits in der Ausloneben der Einbindung der Schlüsselakteure hierbei eine
bung war hinsichtlich der kommunikativen Ausgestaltung besondere Rolle.
des Prozesses Aachen*2030 von ‚kreativen Verfahren der
Bürgerbeteiligung‘ die Rede. Alle Interessierten haben die
Die kommunikativen Elemente
Gelegenheit erhalten, sich jederzeit über den Stand der
Arbeiten zu informieren.
Darüber hinaus wurde auch das Wissen Vieler in den
Arbeitsprozess einbezogen: Das galt für die Vielfalt von
Verwaltungsstellen, die mit Stadtentwicklungsfragen
befasst sind ebenso wie für Verbände, Institutionen und
Organisationen, die als kenntnisreiche und kritische
Fachöffentlichkeiten den Prozess begleiten. Und das galt
ebenso selbstverständlich auch für die Bewohnerinnen
Lenkungsgruppe: Ihr gehörten der Oberbürgermeister,
die zuständige Dezernentin, die Leiter der Fachbereiche
Planung und Umwelt sowie planungspolitische Sprecherinnen und Sprecher der Fraktionen an. Die Gruppe
nahm vor allem strategisch-steuernde Aufgaben wahr
und begleitete den Gesamtprozess mit drei Sitzungen
sowie einer ganztägigen Werkstatt.
11
Verwaltungswerkstätten: Dem Masterplan, der sich
auf 10 Handlungsfelder der Stadtentwicklung bezieht,
kommt als Planungsinstrument eine integrierende und
auf räumliche Aspekte fokussierende Bedeutung zu.
In drei Werkstätten mit Verwaltungsfachleuten aller
betroffenen Ressorts wurden diese Zusammenhänge
deutlich gemacht und inhaltlich erörtert – auch um
Synergien zu erreichen.
Gespräche unter Nachbarn: Die Auseinandersetzung
mit der räumlichen Entwicklung Aachens hört nicht
an der Stadtgrenze auf. Hier konnte das Wissen der
Fachleute aus den umliegenden Gebietskörperschaften
(Bezirksregierung, StädteRegion, niederländische und
belgische Nachbarn) als wichtige regionale Wissensbasis einbezogen werden. Gleichzeitig wurde der
Informationsaustausch in der Region gefördert.
Laufende Dokumentation des Prozesses und seiner
wichtigen Zwischenergebnisse erfolgte im Internet,
über Presseartikel sowie durch kleine Berichte zum
Stand der Dinge und sicherte die Prozesstransparenz.
Jour Fixe-Runde: Die unmittelbar mit der Erarbeitung
des Masterplans befassten Verwaltungsstellen und das
Bearbeiterteam haben die Funktion des operationellen
Kerns übernommen und in regelmäßigen Treffen und
Workshops inhaltliche und formelle Fragen gebündelt
behandelt.
Gremien: Die Berichterstattung in politischen Gremien
und die Teilnahme an Sitzungen der verschiedenen
Ausschüsse, Beiräte und Bezirksvertretungen seitens
der Bearbeiter erfolgte bei Bedarf.
Stadtteilwerkstätten: Die konkrete Beteiligung der
Bürgerinnen und Bürger ist ortsnah in den Stadtteilen
am sinnvollsten. Daher wurden 8 Stadtteilwerkstätten durchgeführt, an denen knapp 500 Teilnehmende
mitgewirkt haben. Die Werkstattphase wurde jeweils
ortsspezifisch gestaltet. Zusätzlich zu den Stadtteilwerkstätten wurden in jedem Bezirk Vor-Ort-Sprechstunden angeboten. Im Oktober 2011 fand ein Bezirksforum statt, bei dem Vertreterinnen und Vertreter der
Bezirke die Zusammenfassung der Befunde und erster
Konsequenzen auch über eigene Bezirksgrenzen hinaus
übergreifend diskutierten.
Fachgespräche: Einzelfragen der Stadtentwicklung
bedürfen einer vertieften Betrachtung und Durcharbeitung mit allen Beteiligten. Dazu wurden Fachwerkstätten oder Fachgespräche in kleinen Runden
durchgeführt – etwa ein sehr fruchtbarer Informationsaustausch zu den Entwicklungsperspektiven und
Zukunftsprojekten der Hochschulen in Aachen oder
zu den Perspektiven der Landwirtschaft im urbanen
Umfeld.
Die Fortführung des Prozesses
Am Ende des Erarbeitungs- und Erörterungsprozesses zum
Masterplan steht, neben den notwendigen politischen
Beschlüssen, auch eine Verständigung über die nächsten
Schritte. Denn der Prozess ist nicht mit dem vorliegenden
Masterplan beendet, sondern tritt nun in eine nächste
Phase. Insbesondere durch die Verstetigung einzelner
Kommunikationselemente kann das Projekt Aachen*2030
im Bewusstsein der Akteure für die anstehenden Stadtentwicklungsprozesse verankert werden (> Die nächsten
Schritte * Was ist zu tun? S. 76). Die Prozessgestaltung
muss damit über die Erarbeitung des Masterplans hinaus
reichen, also auf Kontinuität und »Nachhaltigkeit« angelegt sein.
Schlüsselpersonengespräche: Im Verfahren wurden
27 Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern der für
die Stadtentwicklung in Aachen wichtigen Institutionen, Verbände, Initiativen und Gruppen zu den
Ausgangspunkten des Prozesses, zu Themen besonderer Bedeutung und zu den Möglichkeiten ihrer weiteren
Einbindung geführt und anonym ausgewertet. Damit
konnte die Einbindung einer breiten Vielfalt von Akteuren gewährleistet werden.
Fachforen: Zur Erörterung von zentralen Rahmen-
bedingungen und Fragen der Stadtentwicklung und
wichtigen Aspekten des Masterplans in der Stadtöffentlichkeit wurden zwei Fachforen angeboten, die mit
jeweils über 120 Teilnehmenden gut besucht waren.
Die Einbindung externer Erfahrungen und Sichtweisen
in den Prozess trug wesentlich zur Verbreiterung der
Wissensbasis bei und weckte auch das Interesse von
weiteren Kreisen der Fachöffentlichkeiten am Prozess.
12
Alltagserfahrungen
integrieren: Stadtteilspaziergang in Haaren
Regionale Dimensionen (1:200.000)
Die Ebenen
des Masterplans
Gesamtstädtische räumliche Ziele (1:20.000)
10 Handlungsfelder
Bezirke und Schwerpunkträume (1:5.000)
Aufbau des Berichtes
Einen Orientierungsrahmen für die langfristige baulichräumliche Entwicklung Aachens zu erarbeiten und
zugleich die Aufstellung des neuen Flächennutzungsplans
vorzubereiten, bedeutet räumlich auf unterschiedlichen
Bezugs- und Maßstabsebenen und inhaltlich auf unterschiedlichen Ebenen strategischer Planung und Umsetzung zu denken. Im Masterplan 2030 stehen die Leitlinien
und Ziele der gesamtstädtischen Entwicklung in verschiedenen zentralen Handlungsfeldern im Mittelpunkt.
(> vgl. Abbildung).
Von hier aus richtet sich der Blick sowohl auf die regionale
Ebene und die vielfältigen Wechselbeziehungen zwischen
dem Oberzentrum und den Nachbarstädten bzw. dem
Umland als auch auf Entwicklungserfordernisse und
-möglichkeiten in den Stadtbezirken und in ausgewählten
Schwerpunkträumen.
Dies spiegelt sich in der Struktur und im Aufbau des
Masterplans Aachen*2030 wider.
Der Aufbau
des Masterplans
Aachen*Akzente
Einführung
Ausgangs- und Rahmenbedingungen
Aachen*Urban
… Vielfalt in der kompakten,
familienfreundlichen Stadt
Kooperation in
der Region
Klimaschutz
Klimafolgenanp.
Natur und
Umwelt
Freiraum
Stadt-Bau-Kultur
Mobilität
Lebensumfeld
Hochschulen
Wirtschaft
Wohnen
Leitlinien und Handlungsfelder der Stadtentwicklung
Ziele,
Aufgaben,
Projekte
Bezirke/
Schwerpunkträume
le
Zie aben
g
Auf kte
je
o
r
P
Aachen*Exzellent
… Wissenschaft und
Wirtschaft als Motoren
der Stadtentwicklung
Aachen*KlimaAktiv
… engagiert für Umwelt
und Klima
Aachen*ErbeModern
… verbindet Kulturlandschaft,
Tradition und Baukultur
Aachen*EuRegional
… stark mit der Region
Die nächsten Schritte* Was ist zu tun?
13
Ausgangsbedingungen
Ausgangs- und Rahmenbedingungen
und ihre Bedeutung für die
künftige Stadtentwicklung Aachens
Die Zukunftsaufgabe der Aachener Stadtentwicklung ist es, die besonderen
Potenziale der Stadt – ihre Lage, die historische Tiefe, die europäische Dimension,
das technologische Potenzial, hohe Stadtraum- und Landschaftsqualitäten – unter
den Rahmenbedingungen des erwartbaren gesellschaftlichen, wirtschaftlichen,
technologischen und des Klimawandels fort zu entwickeln.
Die Ausgangsbedingungen
Die Lage
Großräumig wie auch regional betrachtet, birgt die Lage
Aachens (bereits historisch) Entwicklungspotenziale wie
-hemmnisse. Der europäische Einigungsprozess eröffnet vermehrt Chancen, bisherige Standortnachteile aufgrund der
Grenzlage in wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle
Vorteile zum Nutzen von Stadt und Region zu verwandeln.
Ein weiteres Kapital der Stadt, ihre naturräumlich
begünstigte Lage im Nahbereich attraktiver Natur- und
14
Erholungsräume, ist Rahmen setzend für die weitere qualitätvolle Siedlungsentwicklung des Südraums; während der
Nordraum künftig von der begonnenen Restrukturierung
und In-Wert-Setzung der postindustriellen Stadtlandschaft
zwischen Alsdorf/Würselen und Heerlen profitieren wird.
Die regionale Sicherung und Entwicklung dieser Naturräume ist eine der künftigen Gemeinschaftsaufgaben mit
den Nachbarn Aachens: der StädteRegion Aachen, der
Parkstad Limburg, der Gemeente Vaals und der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens.
Zur Nutzung der Lagevorteile des Oberzentrums Aachens
inmitten der europäischen Wirtschaftskernzone und an
einer der bedeutendsten europäischen Ost-West-Entwicklungsachse müssen vor allem die Schienenverkehrsanbin-
links oben: Die Lage Aachens in der europäischen
Wirtschaftskernzone
links unten: Bebauung
Münsterplatz: dicht, nutzungsgemischt, urban
rechts: Ausgrabungen im
Stadtkern: Fenster in die
wechselvolle Siedlungsgeschichte Aachens
dungen in benachbarte Netze (sowie auch die Flughafenanbindungen) leistungsfähiger ausgebaut werden.
Interkommunale Kooperation und regionale, grenzüberschreitende Abstimmung im Grenzraum sind eine wichtige
Voraussetzung, bisherige Lagenachteile Aachens in
Zukunft zu überwinden und vorhandene Potenziale des
Raums gemeinsam zu entwickeln. Hingegen kann auf den
Ausbau des internationalen Schienennetzes zum Nutzen
der Stadt und der Region i.W. politisch hingewirkt werden.
Historische Tiefe
Aachen ist eine historisch bedeutsame Stadt mit europäischer Dimension und Tradition. Dies bezieht sich nicht nur
auf den touristisch attraktiven Dom-/Pfalzbezirk als Welterbestätte im Stadtkern, sondern auch auf das aufgrund
der wechselvollen Stadtgeschichte vielfältige historische
Erbe und das Identität schaffende Stadtbild. Trotz großflächiger Bausubstanzverluste (2. Weltkrieg, Wiederaufbauphase) ist es gelungen, den historischen Stadtgrundriss,
das radialkonzentrische Erschließungssystem und baukulturell hochwertige Stadtquartiere zu erhalten. Dieses
Nebeneinander von historischer Substanz und Neuem
macht heute einen wesentlichen Teil des spannungsvollen
und einzigartigen Bildes der Kernstadt und der Stadtteile
(wie bspw. in Kornelimünster und Burtscheid) aus.
Qualität und Tiefe zu identifizieren, diese baulich und im
öffentlichen Freiraum in Wert zu setzen und erlebbar zu
gestalten.
Europäische Stadt
Aachen ist eine international orientierte Grenzstadt mit
europäischen Traditionen. Wirtschaftlich, wie gesellschaftlich und kulturell wird eine Zukunftsaufgabe darin bestehen, den besonderen internationalen und euregionalen
Charakter der Stadt sowie Vielfalt, Offenheit und Toleranz
fortzuentwickeln. Durch die international frequentierten
Hochschulen bestehen dazu beste Voraussetzungen.
Im Erscheinungsbild ist Aachen eine kompakte europäische Stadt mit einer markanten Stadtsilhouette. Das
vor allem im Stadtkern anzutreffende urbane Leben (mit
durchaus euregionalem Besuchermix) ist ein Produkt der
städtebaulichen und stadtgeschichtlichen Vielfalt, der
Waren- und Gastronomieangebote, der hier vorherrschenden Nutzungsmischung (auch mit den Hochschulen), der
baulichen Dichte bei menschlichen Maßstäben und der
kurzen abwechslungsreichen Wege.
Aufgrund der Wertschätzung der hochwertigen Grünräume, die die Siedlungsbereiche Aachens umgeben, ist es
hier in der Vergangenheit besser als einigen NachbarInsofern sollte Aachen künftig seine Stadt(bau)geschichte städten gelungen, die Suburbanisierung von Wohnbevölumfassender als bisher als Ressource für die Stadtentwick- kerung und Arbeitsplätzen räumlich zu begrenzen. Diese
lung, den Stadttourismus und das Stadtmarketing nutzen
Werthaltung gibt auch einen Maßstab für beabsichtigte
und qualitätvoll fortentwickeln. Für die Stadtentwicklung
Siedlungsentwicklungen.
bedeutet dies, die Stadträume besonderer historischer
15
Für die künftige Stadtentwicklung bedeutet dies vor
allem, das Kapital der kompakten und gemischten europäischen Stadt und der sie einschließenden Grünräume in
seinen besonderen Eigenarten zu erhalten und in hoher
Qualität fortzuentwickeln, um auch auf diese Weise kontinuierlich zur Profilschärfung Aachens beizutragen. Dies
wird vor allem in den Schwerpunktbereichen der künftigen
Hochschul- und Campusentwicklungen mit besonderen
Herausforderungen verbunden sein.
Technologisches Potenzial
Die Rahmenbedingungen künftiger
Entwicklung
In den nächsten Dekaden steht die Stadt Aachen – wie
viele Städte in Deutschland und (West-)Europa – vor
gravierenden Herausforderungen. Diese resultieren aus
veränderten bzw. sich verändernden Rahmenbedingungen, die auf die Art in der Stadt zu leben, zu wohnen, zu
arbeiten, zu konsumieren, mobil zu sein oder seine Freizeit
zu verbringen, maßgeblich Einfluss haben. Zu diesen
komplexen und zugleich sehr dynamischen äußeren und
inneren Einflussfaktoren zählen bspw.
Globalisierung/Internationalisierung der Wirtschafts-,
Finanz- und Politikaktivitäten
Mit den technisch-naturwissenschaftlich orientierten
Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Stadt und
Region ist Aachen einer der national wie international
renommiertesten Ausbildungsstandorte für hochqualifizierten Nachwuchs. Dies ist heute wie auch künftig einer
der maßgeblichen Impulsgeber und Stabilisatoren für die
Stadtentwicklung.
wachsende Bedeutung europäischer Fachpolitik bei
Die Hochschulen sind zugleich Attraktor und Impulsgeber
für eine Vielzahl technologieaffiner Dienstleistungsbetriebe, unternehmensnaher Dienstleistungen sowie
für eine breit diversifizierte klein- und mittelständische
Wirtschaftsstruktur. Auch dies ist Stabilisierungsfaktor
und Entwicklungspotenzial zugleich, weil es einseitige
Abhängigkeiten von wenigen Großbetrieben abmildert
und insofern Risiko mindernd wirkt.
Klimawandel
Schließlich werden die Hochschulen mit ihrem technologischen und wissenschaftlichen Potenzial in Zukunft noch
stärker als Impulsgeber für Innovationen der städtischen
Mobilitäts-, Ver- und Entsorgungsinfrastruktur in Erscheinung treten. Dabei kann Aachen eine Vorreiterrolle als
Modellstadt für die Anwendung bestimmter innovativer
Zukunftstechnologien übernehmen.
Die Stadtentwicklung wird sich in Zukunft das wissenschaftliche und technologische Potenzial der Hochschulen
und der örtlichen Wirtschaftsbetriebe in stärkerem Maße
zunutze machen. Gleichzeitig wird sie im Abgleich mit
anderen Raumnutzungsansprüchen und ökologischen
Systemfunktionen die räumlichen und infrastrukturellen
Voraussetzungen für eine bestmögliche Entwicklung der
Hochschulen schaffen müssen.
16
zunehmendem Bedeutungsverlust nationaler Politik
globale, innereuropäische und regionale Wanderungen
Rohstoffverknappung und -preisentwicklung
technologische Fortentwicklungen und Innovationen
europäische und nationale Rechtsentwicklungen
demografischer Wandel
gesellschaftlicher Wertewandel (Mobilitätsverhalten,
Wohnpräferenzen)
Entwicklung Gemeindefinanzen; Besteuerungssystem
Konkurrenz der Regionen u.a.m.
Diese wirken sich in unterschiedlicher Weise im System
Stadt aus, zugleich sind sie nur (zum kleineren Teil) durch
lokale/regionale Politik und Stadtentwicklungsplanung beeinflussbar. Insofern ist es auch Aufgabe des Masterplans,
die Handlungsspielräume und möglichen Steuerungsansätze der Stadt Aachen zu identifizieren, insbesondere
solche mit Auswirkungen auf das räumlich-funktionale
Gefüge der Stadt.
Zur Abschätzung der voraussichtlichen Entwicklungen
der wichtigsten Rahmenbedingungen für die Aachener
Stadtentwicklung wurden einerseits verschiedene Untersuchungen ausgewertet, andererseits Einschätzungen von
Fachleuten und ortskundigen Schlüsselpersonen einbezogen. Daraus ergibt sich folgendes Bild:
80 bis 81
90 und älter
80 bis 81
70 bis 71
70 bis 71
60 bis 61
60 bis 61
50 bis 51
50 bis 51
40 bis 41
40 bis 41
30 bis 31
30 bis 31
20 bis 21
20 bis 21
10 bis 11
10 bis 11
bis 1
4.000
2030
Daten IT.NRW
2011
Daten IT.NRW
90 und älter
links:
Altersstruktur Aachen
2011
rechts:
Altersstruktur Prognose
2030
bis 1
3.000
2.000
1.000
0
1.000
2.000
3.000
4.000
4.000
3.000
2.000
1.000
0
1.000
2.000
3.000
4.000
Gesellschaftlicher Wandel
Vor allem hochschulbedingte Bildungswanderung trägt
seit Jahren zu einer relativ stabilen Bevölkerungsentwicklung und zu einer statistisch vergleichsweise jungen
Stadtbevölkerung in Aachen bei. Unter bestimmten Voraussetzungen wird angenommen, dass diese Entwicklung
bis 2017 anhalten wird. Insofern ist Aachen – wie andere
Hochschulstädte auch – zumindest mittelfristig vom Trend
rückläufiger Bevölkerungsentwicklung entkoppelt. Damit
geht neben dem hohen Grad an Internationalität der
Bevölkerung auch eine weit überdurchschnittliche Anzahl
an 1- und 2-Personenhaushalten einher (80 %).
Zum 31.12.2011 lebten 246.865 Einwohner in Aachen, davon 244.100 mit erstem und 2.765 mit zweitem Wohnsitz
(Stadt Aachen, FB02/30). Im Jahr 2010 ist die Bevölkerung
Aachens um 632 und im Jahr 2011 um 1.724 gestiegen.
Durchschnittsalter in den
Aachener Siedlungsbereichen 2010
Gestützt auf die erwartbare Bildungszuwanderung in den
kommenden Jahren (durch doppelte Abiturjahrgänge) und
die Umsetzung der ‚Aachen Strategie Wohnen‘ wird die
Einwohnerzahl kurzfristig noch leicht ansteigen, bevor
die Mechanismen des demografischen Wandels auch
in Aachen quantitativ wirksam werden, so dass 2020
voraussichtlich wieder das Niveau von 2011 erreicht wird.
Ab 2020 wird auch Aachens Bevölkerung, dem allgemeinen Trend folgend, leicht sinken. Ohne Berücksichtigung
zukünftiger Wanderungsbewegungen würde die Aachener
Bevölkerung aufgrund der natürlichen Entwicklung mit
immer weniger Geburten im Jahr 2030 ca. 233.000 Einwohner betragen. Insofern wird die Stadtentwicklung die
Vorraussetzungen dafür schaffen müssen, dass Aachen
als Wohn-, Arbeits- und Hochschulstandort mit hoher
17
Umfeldqualität auch langfristig attraktiv bleibt und durch
familiengerechte Infrastrukturen Arbeitskräfte bindet. Die
RWTH Campus Projekte sowie die hohe Anzahl an Arbeitsplätzen in Aachen bieten jedoch das Potenzial, den demografisch bedingten Bevölkerungsrückgang bis 2030 auf ca.
240.000 zu begrenzen. (empirica (2009): ‚Szenarien zur
Entwicklung des Wohnungsmarktes und wohnungspolitische Folgerungen, Prognose Wohnungsmarktoffensive‘,
Angaben FB 02, 7.3.2012)
Schließlich wird der Anforderung Rechnung zu tragen sein,
dass der deutlich wachsende Anteil älterer Menschen in
der Stadt künftig angenehme altersgemäße Lebensbedingungen und Versorgungsangebote vorfindet.
Eine weitere Aufgabe wird sein, durch integrative Maßnahmen in den Stadtteilen nicht nur einer sozial-räumlichen Segregation benachteiligter Bevölkerungsgruppen
als Folge zunehmender gesellschaftlicher Ungleichheiten,
z.B. Zunahme der Kinderarmut und Menschen mit Migrationshintergrund, entgegenzuwirken, sondern auch interkulturelle Ansätze in der Stadtentwicklung zu fördern.
(nähere Angaben enthält der Sozialentwicklungsplan)
Entwicklung Aachens und der Region sein wird. Neue
Technologien werden die Art, Produkte und Dienstleistungen zu kommunizieren, zu entwickeln, zu produzieren und
zu vertreiben voraussichtlich maßgeblich verändern; die
Ressourceneffizienz von Produkten und Prozessen wird
zunehmen. Auswirkungen auf Flächenbedarf und Standortwahl sind dabei nicht auszuschließen.
Die künftige Stadtentwicklung Aachens muss in diesem
Kontext die Voraussetzungen dafür schaffen, dass
die Qualität der Gewerbe- und Einzelhandelsstandorte
gestärkt und stadtverträglich fortentwickelt wird; dies
gilt im besonderen für die ehemaligen Industriestandorte, bestimmte Cityrandlagen und die Stadtteilzentren;
neue hochwertige Standortangebote veränderten An-
forderungen technologieaffiner Betriebe und einer breit
diversifizierten Wirtschaftsstruktur Rechnung tragen;
damit am Standort (und in der Region) Aachens ver-
mehrt hochwertige Arbeitsplätze geschaffen werden,
die dauerhaft in der Lage sind, zusätzliche qualifizierte
Arbeitskräfte an den Standort zu binden;
eine leistungsfähige und hochwertige Infrastruktur
Wirtschaftlicher Wandel
In Aachen ist der wirtschaftliche Strukturwandel noch
nicht abgeschlossen. Insofern wird erwartet, dass der
De-Industriealisierungsprozess in der Stadt anhalten wird
(auch wenn es darin stabile, prosperierende Kerne gibt),
der Dienstleistungssektor weiter wachsen wird und die mit
den Hochschulen verbundene, wissensbasierte Forschung
und Entwicklung ein Motor der künftigen wirtschaftlichen
18
(Verkehr, Ver- und Entsorgung, Kulturangebote) bereitgestellt wird, die auch den wachsenden Mobilitätserfordernissen und den vielfältigen Freizeiterwartungen
von Arbeitskräften Rechnung trägt;
auch Arbeitsplätze für (die in Aachen hohe Anzahl)
gering Qualifizierter angeboten werden.
links:
Sicherung bestehender
Betriebe und kreative
Umnutzung ehemaliger
Fabrikhallen
rechts:
Planungen am Campus
Melaten
Technologischer Wandel
Die (globale) Verknappung/Endlichkeit von Flächenressourcen, Rohstoffen und ökologischen Ressourcen schlägt
sich auch in der Stadt- und Regionalentwicklung als
Engpassfaktor nieder, ist aber auch Entwicklungs- und
Modernisierungsanreiz.
Veränderte politische, demografische und klimatische
Rahmenbedingungen sowie neue technologische Entwicklungen stellen die Stadtentwicklung insbesondere vor
Herausforderungen in den Bereichen
zukunftsweisender Mobilitätskonzepte
Energie- und Klimaschutzkonzepte, Ressourceneffizi-
enzkonzepte (insbesondere beim Flächenmanagement)
neuer Informationstechnologien
Hier kann der Wissenschaftsstadt/-region Aachen eine
Vorreiterrolle in der praxisnahen Erprobung neuer Technologien zuwachsen und diese für eine zukunftsweisende
Stadtentwicklung nutzen.
links:
Neue leistungsfähige und
stadtverträgliche Schienenverkehrssysteme
(Bsp. Eco-tram Bilbao)
links:
Forschung an der RWTH
Aachen: Computersimulation mit Hochleistungsrechnern
rechts:
Neue leistungsfähige und
stadtverträgliche Schienenverkehrssysteme
(Bsp. Eco-tram Bilbao)
19
Quelle: RWTH Aachen, Geogr. Institut, G. Ketzler, 2010
Klimawandel
Ist der Aachener Raum bisher in noch vergleichsweise
eher moderatem Umfang von den Auswirkungen des
Klimawandels betroffen, werden sich langfristig verstärkte
Ausprägungen von Klimawandelfolgen teils ungünstig mit
bereits bestehenden stadtklimatischen Vorbelastungen
verbinden, teils auch als neue Klimagunst wahrgenommen werden. Dies wirkt sich u.a. in der Verstärkung/
Vergrößerung der städtischen Wärmeinseln, vermindertem
Heiz- und steigendem Kühlenergiebedarf, sommerlichem
Hitzestress für Stadtbewohner und Vegetation, Risiken für
die Infrastruktur bei Extremereignissen (wie Hochwasser)
u.a.m. aus.
Temperaturzunahme in
Aachen 1830 bis 2009
Für die Stadt- und Regionalentwicklung (und die Fachplanungen) ergeben sich daraus vielfältige Anforderungen,
durch energieeffiziente und verkehrsaufwandsver-
mindernde Siedlungs- und Nutzungsstrukturen sowie
verstärkte Erzeugung und Nutzung erneuerbarer
Energien zur Verringerung des Strom- und Wärmebedarfs, des CO2-Ausstoßes (und des Treibhaus-Effektes)
beizutragen und
frühzeitig vorsorgend auf eine Anpassung der
Infrastrukturen, Siedlungs- und Freiraumstrukturen,
an unvermeidliche Auswirkungen des Klimawandels
hinzuwirken. Durch Nutzung der wissenschaftlichen Expertise der Aachener Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Büros bestehen besondere Chancen, die
Stadt/Region in einen Modellstandort für Klimaschutz
und Klimaanpassung einzubinden.
Vermeidung von Überwärmungseffekten: bspw.
Beschattung von Straßen
und Plätzen
20
Die Herausforderung:
Wie wird Aachen im Jahr 2030 aussehen?
Die Zukunftsaufgabe der Aachener Stadtentwicklung ist
es, die besonderen Potenziale der Stadt
ihre Lage
historische Tiefe
europäische Dimension
technologisches Potenzial
hohe Stadtraum- und Landschaftsqualitäten
unter den Rahmenbedingungen des erwartbaren gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, technologischen und des
Klimawandels fort zu entwickeln.
Dies ist angesichts der höchst unterschiedlichen, zum Teil
konkurrierenden Nutzungsansprüche an den begrenzten
Raum, angesichts der notwendigen Aufrechterhaltung der
ökologischen Funktionen und angesichts der vielgestaltigen gesellschaftlichen Bedingungen und Erwartungen in
Stadt und Region eine komplexe Aufgabe.
Schwerpunkträume
Die in Aachen bereits gesetzten bzw. in die Wege geleiteten (Leit-) Projekte sowie durch den Bestand begrenzten
Handlungsspielräume setzen auch den Rahmen dafür, dass
der Masterplan weniger neue flächenhafte Veränderungen
der Stadt in der Zukunft aufzeigt, vielmehr thematische
und räumliche Bündelungen. Dieser Umsetzungsbezug ist
für einen Masterplan neuerer Generation kennzeichnend.
Daher werden komplementär zu den Leitprojekten integrierte Maßnahmenbündel in ausgewählten, strategisch bedeutsamen Schwerpunkträumen der Stadt vorgeschlagen
(> ‚Stadtentwicklungsaufgaben in Schwerpunkträumen‘,
S. 69).
Raum- und fachplanerische Grundlagen
Zeitgleich werden die raum- und fachplanerischen Grundlagen weiterentwickelt und damit die Voraussetzungen
dafür geschaffen werden müssen, dass die Aachener
Stadtentwicklung auch die Herausforderungen der
nächsten Dekaden meistern kann. (> Kapitel ‚Die nächsten
Schritte*Was ist zu tun?‘, S. 76)
Konsens, Konflikte, Handlungsmöglichkeiten,
Entscheidungsbedarf
In Aachen zeigt sich – wie bei vielen anderen Stadtentwicklungskonzepten auch – dass ein Großteil (>80%) der
Die Bilder einer möglichen Zukunft
hier entwickelten Ziele und Maßnahmen stadtgesellschaftlich konsensfähig sind, etwa in den Bereichen Stadtraumqualität, Wohnentwicklung, Grünentwicklung, UmweltDie Grundstruktur und der physische Bestand der in über
qualität. Ein deutlich kleinerer Teil birgt Interessens- und
2000 Jahren gewachsenen Stadt werden auch bis zum Jahr Zielkonflikte, die letztlich politisch abzuwägen und zu
2030 prägend bleiben; hier kommt es vor allem darauf an, entscheiden sind. Aus gesamtstädtischer Sicht empfiehlt
den Bestand – wo erforderlich – qualitativ an veränderte
der Masterplan hierfür vorrangige Aufgaben. Dies erübrigt
Anforderungen anzupassen. Substanzielle Veränderungen erfahrungsgemäß nicht, dass bei weiterer Konkretisieder Stadt werden sich bis zum Jahr 2030 voraussichtlich
rung von Vorhaben Konflikt-Lösungen auf nachfolgenden
eher in einer Größenordnung von 15–20% bewegen.
Planungsebenen gefunden werden müssen.
Handlungsspielräume für die Umsetzung ergeben sich
Leitprojekte
nicht allein aus rechtlichen Vorgaben und ZuständigkeitsIn den nächsten 5 bis 10 Jahren werden vor allem bereits
regelungen, sondern auch aus diskursiven Planungsprobegonnene Vorhaben – umfassende, wie die Campus- und zessen und kreativen Lösungen und Herangehensweisen.
die Einzelhandelsentwicklung, aber auch mittlere und
viele kleinere, wie bauliche Entwicklungen an der Krefelder Straße oder im Bahnhofsumfeld-Veränderungen im
Stadtgefüge bewirken. Neue Impulse für die Stadtentwicklung wie die geplante Campusbahn werden – aufgrund
der langen Vorlaufzeiten – im Wesentlichen erst mittel- bis
langfristig wirksam werden.
Sie sind gleichwohl elementar für eine zukunftsfähige Ausrichtung der Stadt; sie sind notwendige Voraussetzungen
für den Zuzug neuer Wohnbevölkerung, für die Bewältigung der Auswirkungen der vorgenannten Großprojekte,
für die Aufrechterhaltung oberzentraler Funktionen und
für die Gewährleistung urbaner Qualitäten (bspw. kurze
Wege, Immissionsentlastung). (> Einführung: Große Projekte bereits im Bau, S. 9 sowie Leitprojekte, S. 77).
21
Leitlinien
Handlungsfelder
Leitlinien und Handlungsfelder
der Stadtentwicklung
Die sich verändernden demografischen, wirtschaftlichen, technologischen und
klimatischen Rahmenbedingungen werden als Chance gesehen, den damit notwendigerweise verbundenen Wandel aktiv zu gestalten – mit dem Ziel einer attraktiven,
lebendigen und toleranten Stadt.
Die Leitlinien
Neben dieser generellen Orientierung am Ziel nachhaltiger Entwicklung stecken 11 Leitlinien den Rahmen für
zukünftiges Handeln der Aachener Stadtentwicklung in
den nächsten Dekaden ab:
1. Die Qualitäten der Wissenschafts- und Technologiestadt im Kontext der Gesamtstadt nachhaltig fortentwickeln und sichtbar machen
5. Wohnungsmarkt und Infrastruktur auf den demografischen Wandel und auf neue Zielgruppen vorbereiten /
Qualitätssprung
6. Eine hohe Wohn- und Lebensqualität in allen Stadtteilen gewährleisten (Grün, Mobilitäts- und Versorgungsangebote, Kultur-, Sport- und Freizeitangebote)
7. Sozial benachteiligte Gruppen integrieren und frühzeitig qualifizieren
8. Das historische Erbe in eine neue Zeit überführen
2. Attraktive Arbeitsplätze und stabile Beschäftigungs9. Das Naturkapital und die Kulturlandschaften der
verhältnisse erhalten/schaffen; den Arbeitsmarkt in
Stadt bewahren und entwickeln; das Element Wasser
der Grenzregion durchlässig entwickeln
in der Stadt sichtbar/erlebbar machen
3. Eine moderne, ressourceneffiziente und umwelt10. Modellstadt für Klimaschutz und Anpassung an den
schonende Infrastruktur vorhalten
Klimawandel (Mobilität, Energieversorgung, Gebäude)
4. Wohnbevölkerung, Arbeitsbevölkerung und Hoch11. Die gemeinsamen Stärken von Stadt und Region
schulabsolventen dauerhafter an den Standort Aachen
ausbauen und die europäische/euregionale Dimensibinden
on stärken – Aachen als euregionales Oberzentrum
profilieren
22
1
2
Wohnen
Wirtschaft
6
StadtBau-Kultur
3
4
8
Freiraum
Natur und
Umwelt
Fachprogramme,
Konzepte,
Stadtmarketing
Lebensumfeld
Mobilität
Klimaschutz,
Klimafolgenanpassung
Kooperation
in der
Region
Hochschulen
7
5
9
Konsequenzen
für die räumliche Entwicklung
der Stadt Aachen
10
Die 10 Handlungsfelder
der Stadtentwicklung
Anregungen für
die Stadtentwicklungspolitik
Die Handlungsfelder
der Stadtentwicklung
In die Darstellung integriert sind die bereits oben genannten
Leitprojekte, die von vielen städtischen Akteuren (bspw.
Diese übergeordneten Leitlinien werden nachfolgend
Politik, Verwaltung, Dritte) bereits inhaltlich und organisadurch strategische Ziele in zehn Handlungsfeldern der
torisch getragen werden. Sie haben eine über das jeweilige
Stadtentwicklung sachlich und – soweit möglich – räumHandlungsfeld hinausweisende integrative Funktion.
lich konkretisiert.
Darüber hinaus werden weitergehende Projekte und Pro(> siehe Abbildung oben)
jektideen für die Stadtentwicklung skizziert, für die noch
Akzeptanz geschaffen und starke Träger gefunden werden
Die Darstellung je Handlungsfeld folgt einem ähnlichen Aufbau: müssen. Sie zeigen anschaulich ein konkretes bzw. fiktives
Beispiel für die Umsetzung der Ziele und Aufgaben.
Ausgangspunkte
Ziele (räumlich, sachlich)
Aufgaben
Projekte (Leitprojekte, Projektideen)
Aus Gründen der Kompaktheit und der Lesbarkeit werden
die Ziele, Aufgaben und Projekte nachfolgend ausschnitthaft dokumentiert (eine systematische und vollständige
Darstellung der Planungsziele enthalten die Karten und
Zielübersichten im Anhang; auf Bezüge zu bestehenden
oder in Arbeit befindlichen Fachkonzepten der Stadtverwaltung wird verwiesen). Vorrangige Aufgaben und
Projekte der Stadtentwicklung (> Kapitel ‚Die nächsten
Schritte*Was ist zu tun?‘, S. 76)
Abgeleitet aus diesen gesamtstädtischen Zielvorstellungen werden zwei Ebenen teilräumlicher Konkretisierungen
verfolgt:
Die Darstellung von Stadtentwicklungsaufgaben in den
Bezirken, basierend auf der Auswertung der im Rahmen
von Aachen*2030 durchgeführten Stadtteilwerkstätten.
Die Darstellung von Stadtentwicklungsaufgaben in
Schwerpunkträumen, in denen integrative Lösungsstrategien für ausgewählte Problemräume vorgestellt werden.
(Eine vollständige Fassung der Karten und der Zielübersichten enthält der Anhang.)
Mit Blick auf die Wahrung des fachlichen Zusammenhangs wird dabei nicht explizit unterschieden, ob die hier
benannten Aufgaben und Projekte sich bereits (teilweise)
in der umsetzungsvorbereitenden Phase befinden, auf der
Agenda von Verwaltung und Politik stehen oder aus neuen
Ideen unterschiedlicher Impulsgeber (auch der Autoren)
erwachsen sind.
23
„Die Wohnvielfalt in der Aachener
Innenstadt erhalten.“*
24
*Zitate aus den Schlüsselpersonengesprächen von 2010
1. Wohnen
Qualitätsoffensive Wohnen
Den Wohnungsbestand neuen Bedürfnissen anpassen, neue städtebaulich integrierte Standorte entwickeln und so ein differenziertes Wohnungsangebot für
verschiedene Zielgruppen auf dem Wohnungsmarkt schaffen. | Die Wohn- und
Lebensqualität durch Grundrissflexibilität, Barrierefreiheit, sozial ausgewogene,
klimawandel-angepasste Wohnumfelder sowie hohe Energie- und Ressourceneffizienzstandards verbessern.
Ausgangspunkte
Die Alterung der Bevölkerung erfordert Grundriss-
Die natürliche Bevölkerungsentwicklung allein führt zu einem
deutlichen Rückgang der Bevölkerungszahl bis zum Jahr
2030. Um die Aachener Wohnbevölkerung auf heutigem
Niveau (ca. 247.000 EW) zu stabilisieren, sind erhebliche
Wanderungsüberschüsse notwendig: neue Einwohner müssen gewonnen und in die Stadtgesellschaft integriert werden
(> Gutachten ‚empirica‘ sowie ‚Aachen Strategie Wohnen‘).
Energetische Erneuerung älterer Gebäudebestände
Ziele
Um insbesondere junge Familien und Hochschulabsolventen an den Standort Aachen zu binden und neuen
Bevölkerungsgruppen (die etwa im Rahmen der RWTH-Campus-Projekte zuziehen) Wohnraum anbieten zu können, ist
es notwendig,
eine umfassende Qualitätsoffensive bei der Verbes-
serung des Wohnungsbestandes und der Wohnquartiere in Gang zu setzen und
städtebaulich gut integrierte Standorte für Woh-
nungsneubau zu erschließen und damit zugleich die
Tragfähigkeit und Wirtschaftlichkeit der sozialen und
technischen Infrastruktur zu stärken. Standorte im
Nahbereich von Haltepunkten leistungsfähiger öffentlicher Verkehrsmittel (etwa der beabsichtigten Campusbahn) sind dabei prioritär zu entwickeln.
anpassung in den Wohnungen und Angebotsverbesserung im Quartier. Ergänzend sind Wohnungsneubauten
mit altengerechten Grundrisslösungen behutsam in
die Stadtviertel zu integrieren, um einen Generationenwechsel im Bestand zu erleichtern und gleichzeitig
junges Wohnen in alten Häusern zu fördern.
ist umfassend notwendig und kann ggf. sinnvoll mit
anderen Maßnahmen (familien- oder altengerechter
Umbau) gekoppelt werden; besondere Sensibilität
ist dabei beim Umgang mit denkmalgeschützter und
stadtbildprägender Gebäudesubstanz geboten.
Es scheiden kontinuierlich mehr Wohnungen aus
der Mietpreis-Bindung aus, als neue Wohnungen
hinzukommen. Aus sozialpolitischer Verantwortung
heraus muss hier gegengesteuert werden; dabei soll
der öffentlich geförderte Wohnungsbau Qualitätsimpulse für zukunftsfähiges Wohnen setzen. Eine
besondere Herausforderung besteht darin, eine hohe
(Gestalt-)Qualität mit niedrigen Kosten zu verbinden
und attraktive Freiflächen und soziale Einrichtungen im
Mit Freu(n)den unter
einem Dach, Wohnprojekt
in Brand
Dabei werden Wohnraumangebote für unterschiedliche
Altersgruppen, Lebensformen und in unterschiedlichen
Preissegmenten zur Verfügung zu stellen sein.
Kurzfristig ist insbesondere Wohnraum für Studie-
rende zu schaffen (schnell realisierbare Um- oder
Zwischennutzungen im Gebäudebestand – auch nicht
mehr genutzte, innerstädtische Büroflächen – sowie
Neubauten mit flexiblen Grundrissen, die später anderen Nutzergruppen dienen können).
25
In der Karte ‚Wohnen‘
(hier Ausschnitt) werden
die u.g. Aufgaben
räumlich im gesamten
Stadtgebiet verortet. Von
besonderer Bedeutung
sind bspw.
Wohnquartiere
mit erhöhten
Anforderungen,
den Generationenwechsel zu
unterstützen
Handlungsbedarf
im Wohnungsbestand, bspw. Qualitätsverbesserung
Quartiersentwicklung
Wohnungsmarktoffensive
Qualitätsoffensive im
Wohnungsbestand
Nahbereich zu realisieren. Der städtische Wohnungsbestand ist darüber hinaus ein wichtiges städtebauliches
Steuerungselement.
Gesunde Wohnquartiere
Mobilisierung von Flächen und (untergenutzten)
Gebäuden im Bestand; Aktivierungsstrategie für
Eigentümer
Die Pluralisierung der Lebensstile und die Internatio-
Motivierung, Aktivierung, Lenkung von Investoren an
nalisierung der Stadtgesellschaft führen zu veränderten Anforderungen an den Wohnraum. Daher muss
das Wohnungsangebot weiter ausdifferenziert und
insbesondere um ‚alternative Projekte‘ wie Baugemeinschaften, generationenübergreifenden Wohnen,
multikulturellen Wohnungsbau etc. ergänzt werden.
geeigneten Standorten für verschiedene Zielgruppen
nach vereinbarten Zielen und Qualitätsmaßstäben
in der Bestandserneuerung tätig zu werden ( bspw.
‚Stadtumbau Preuswald‘)
Aufgaben
Umsetzung der Aachen Strategie Wohnen
Identifizierung von geeigneten Neubau-Flächen an
städtebaulich integrierten und verkehrlich gut
erschlossenen Standorten
Umsetzung der Rahmenplanung Klimaschutzsiedlung
Richtericher Dell
Intensivierung Innenentwicklung im Stadtkern wie in
den Stadtteilen – auch zur Stärkung der Tragfähigkeit
der Infrastruktur (u.a. Nutzung von Potenzialen in
Baulücken, Blockinnenbereichen, Dachgeschossausbau,
Umnutzung aufgelassener Büro- und Einzelhandelsflächen, Gewerbebauten, Ersatz nicht sanierungsfähiger
Gebäude1) – jeweils in Abwägung mit den Freiraumqualitäten
Die Aachener Kasernenstandorte stehen nach der Entscheidung über die BundeswehrStrukturreform 2011 für Konversionsmaßnahmen auf absehbare Zeit nicht zur Verfügung. Sollten sie zwischenzeitlich zur Verfügung stehen, würde sich aus städtebaulicher
Sicht der Standort der Gallwitz-Kaserne am Kornelimünsterweg als Konversionsfläche
für ein Wohngebiet anbieten. Am Standort der Körner-Kaserne könnten gemischte
Nutzungen entwickelt werden.
1
26
Festsetzung von rahmensetzenden Qualitätsmaßstä-
ben für die Erneuerung im Bestand (Stadterneuerungsprogramm)
Zielgerichteter Ausbau der Wohnungsmarktbeob-
achtung als grundlegendes Element der künftigen
Wohnungsmarkt- und Stadtentwicklungspolitik
Monitoring Bevölkerungsentwicklung und Anforderun-
gen an den Wohnbauflächenbedarf, Wohnwünsche
Generationenwechsel im Bestand unterstützen (Um-
zugshilfen, Wohnungstauschbörsen)
Erhalt und Sicherung der Wohnvielfalt in der
Aachener Innenstadt
potenzielle
Neubauflächen
prüfen
oben:
Neubausiedlung am
Grauenhofer Weg
Folgende Projekte entsprechen den genannten
Zielsetzungen und Aufgaben:
links:
Neues Wohnen mit
Nachbarschaft: Beispiel
Wohnprojekt ‚Die Bremer
Stadtmusikanten‘ in
Münster
rechts:
Interkulturelle Wohnanlage, Beispiel ‚Le Medi‘
in Den Haag, Geurst &
Schulze Architekten
*‚Change‘ (Projektidee)
*‚Mix‘ (Projektidee)
Beispielhafte nutzerflexible Neubauprojekte im Bestand
für unterschiedliche Bedarfsgruppen:
Eine marktorientierte Wohnungspolitik muss auf die sich
ändernden Nutzergruppen schnell und flexibel reagieren.
Während kurzfristig der Bedarf für Studenten gedeckt
werden muss, sind mittelfristig mehr Angebote für Senioren bereit zu stellen.
Pilotprojekte Wohnen in gemischten Quartieren mit allen
Generationen und unterschiedlichen Kulturen:
Interkulturelle Wohnanlagen, die die besonderen Wohnwünsche von Immigranten aufgreifen und architektonische Elemente aus den Zuwanderländern in der Gestaltung berücksichtigen. Beispiele für multikulturelles Bauen
finden sich bereits in den Niederlanden und Dänemark.
(Zeithorizont 2020)
(Zeithorizont 2030)
27
„Ich wünsche mir, dass Aachen eine
prosperierende Stadt ist, die flexibel
auf die Anforderungen wirtschaftlicher
Entwicklung reagiert.“
28
2. Wirtschaft
Moderne Wirtschaft auf
erprobten Standorten
Bestehende Gewerbestandorte veränderten Anforderungen anpassen, neue
profilierte Standortangebote entwickeln und so einen differenzierten und attraktiven Standort-Mix anbieten. | Die Wechselbeziehungen zwischen örtlicher/regionaler Wirtschaft und den Hochschulen ausbauen. | Die Standortbindung qualifizierter Fach- und Führungskräfte erhöhen. | Die Innenstadt in ihrer Funktion als
oberzentralen und exzellenten Standort für Handel und Dienstleistungen stabilisieren/ausbauen und die Nah- und Grundversorgung der Stadtteile gewährleisten. |
Die touristische Infrastruktur ausbauen.
Ausgangspunkte
die bestehenden, städtebaulich integrierten Ge-
Die gewerbliche Struktur Aachens ist neben einigen Großbetrieben im industriellen wie im Dienstleistungsbereich
durch einen relativ stabilen Mix an Klein- und Mittelbetrieben gekennzeichnet. Durch den fortgesetzten Ausbau der
Hochschulen und deren zunehmend engere Verbindung
mit der Wirtschaft gewinnt Aachen als Wissenschaftsund Technologiestandort weiter Profil. Vielfältige Wissenstransfers zwischen Hochschulen und Betrieben sowie
das Reservoir bestausgebildeter Absolventen stellen wesentliche Standortvorteile für die Aachener Betriebe dar.
In den traditionellen gewerblich-industriellen Fertigungsbereichen gibt es zeitgleich uneinheitliche Entwicklungen.
neue, infrastrukturell hochwertig ausgestattete und
Ziele
gemischt genutzte, verkehrlich gut erschlossene
Um einerseits bereits ansässige Betriebe dauerhaft an den
Standort Aachen zu binden und ihnen hier neue Entwicklungsmöglichkeiten zu eröffnen, als auch andererseits um
Gründern und zuwandernden Unternehmen hier nachhaltige Entwicklungsperspektiven zu eröffnen, müssen
Attraktiver Einzelhandel in der Aachener Innenstadt
werbestandorte mit Blick auf die sich verändernden
Anforderungen neu profiliert und restrukturiert
werden; hier soll auch ein Standortangebot für kleine
und mittelgroße Betriebe, auch für solche mit geringer
qualifizierten Arbeitskräften vorgehalten werden (Regionales Gewerbeflächenkonzept 2012),
gut erschlossene Flächen unterschiedlicher Größenordnung bereitgestellt werden,
Potenziale dieser Gewerbegebiete und -gebäude für
den Ausbau erneuerbarer Energien, die Verbesserung der Energie- und Ressourceneffizienz genutzt
werden,
Gebiete als ‚Biotope‘ für Gründer und Kreativwirtschaft fortentwickelt werden,
die weichen Standortfaktoren (Bildung, Familien-
freundlichkeit, Wohnungs-, Kultur- und Freizeitangebote, Freiraumqualität) gestärkt werden.
Bei der Fortentwicklung der Gewerbestandorte sind die
Grundsätze bzgl. Flächeneffizienz, Mischung, kurze Wege,
leistungsfähige Erschließung, Umweltverträglichkeit und
Gestaltungsqualität zu beachten. Zentraler Schlüssel
gegen Fachkräftemangel sind bedarfsgerechte Angebote
zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Aachen wird seine Stellung als starkes Oberzentrum halten und ausbauen können, wenn es gelingt, ein attraktives, differenziertes/profiliertes Einzelhandels- und Dienstleistungsangebot in der Innenstadt zu konzentrieren. In
der Kernstadt stehen dabei die qualitative Erneuerung und
Modernisierung der Einzelhandelslagen im Vordergrund.
An der Kleinen Adalbertstraße und am Büchel werden in
den nächsten Jahren moderne Geschäfts- und Einkaufszentren mit einer Ausweitung der Verkaufsflächen die
29
In der Karte ‚Wirtschaft‘
(hier Ausschnitt) werden
die o.g. Ziele im gesamten
Stadtgebiet verräumlicht. Von besonderer
Bedeutung sind bspw. Geschäfts- und Einkaufszentren Kleine Adalbertstraße
und Büchel
Restrukturierung/
Neuprofilierung
bestehender Gewerbestandorte
Sicherung gemischt genutzter
Gebiete
Innovativer
Wirtschaftsstandort
Starkes Oberzentrum,
sichere Nahversorgung
Funktion der Aachener Innenstadt als Einzelhandelsstandort stabilisieren und neue Anziehungspunkte in der Stadt
schaffen (> Projekte, S. 31). Über innerstädtische Haltepunkte können wesentliche Anteile der Verkehrsströme
(Angestellte, Kunden) stadtverträglich mit der geplanten
Campusbahn bewältigt werden.
Offensive touristische
Infrastruktur
Aufgaben
Handlungskonzept Bestandspflege/-erneuerung
Gewerbestandorte (Basis: Monitoring u.a. von Flächenentwicklung, Flächenbedarf, Erschließungsqualität,
Umweltauswirkungen); Revitalisierung gewerblichindustrieller Altstandorte (Schwerpunkte: Rothe Erde,
Jülicher Straße)
Komplementär dazu muss – insbesondere mit Blick auf
ältere und mobilitätseingeschränkte Bevölkerungsgruppen
– auch die Nahversorgung in den Ortsteilen gesichert
werden. In den peripheren Ortsteilen müssen insbesondere mit Blick auf immobile ältere Bevölkerungsgruppen
neue Formen der Sicherstellung der Grundversorgung
erprobt werden (bspw. mobile Versorgungsangebote oder
Selbstversorgerzentrum).
Standortvorsorge für die gewerbliche Wirtschaft im
räumlichen Zusammenhang mit bestehenden Gewerbestandorten und mit guter Erreichbarkeit2
Konzept zur Sicherung, In-Wert-Setzung, (Um)-
Nutzung altindustrieller, -gewerblicher Gebäude/
Flächen in Gewerbe- und Mischgebieten für Gründer
und Kreativwirtschaft
Großflächiger Einzelhandel mit nicht zentrenrelevantem
Kernsortiment soll an wenigen, verkehrlich sehr gut angebundenen Lagen konzentriert werden.
Restrukturierung/Erneuerung von Einzelhandelslagen
in Innenstadt (u.a. Kleine Adalbertstraße, Büchel,
Großkölnstraße) und Stadtteilzentren (u.a. Kornelimünster)
Im Bereich der touristischen Infrastruktur liegt der
Schwerpunkt einerseits auf der Standortsicherung für
den Ausbau der hochschulverbundenen Kongress- und
Tagungsinfrastruktur sowie bei der Förderung des
Stadttourismus und der Stärkung der Angebotsvielfalt im
Hotel- und Gaststättengewerbe. Im Stadtteil Burtscheid
wird als langfristige Perspektive die Neuprofilierung als
Gesundheitszentrum verfolgt; dabei ist die Sicherung der
verschiedenen Klinikstandorte fundamental. (> ‚Schwerpunktraum Burtscheid‘, S. 70)
Mit Blick auf die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen, regional erzeugten Ernährungsgrundlage wird dem
Schutz stadtnaher landwirtschaftlicher Flächen als Produktionsgrundlage künftig höhere Bedeutung zukommen.
30
Nachhaltige Land- und
Forstwirtschaft
Konzept zur nachhaltigen Bewirtschaftung stadtnaher
Flächen: Urbane Landwirtschaft
Die Aachener Kasernenstandorte stehen nach der Entscheidung über die BundeswehrStrukturreform 2011 für Konversionsmaßnahmen auf absehbare Zeit nicht zur Verfügung. Sollten sie zwischenzeitlich zur Verfügung stehen, würde sich aus städtebaulicher
Sicht der Standort der Lützow-Kaserne an der Trierer Straße als Gewerbegebiet eignen
und so den Gewerbestandort Eilendorf-Süd ergänzen. Am Standort der Körner-Kaserne
könnten gemischte Nutzungen entwickelt werden. Gleichzeitig ist zu berücksichtigen,
dass die Bundeswehr ein wichtiger Arbeitgeber in der Stadt Aachen ist.
2
Sicherung/
Schaffung von
Nahversorgungsangeboten in den
Ortsteilen
Profilierung bestehender Gewerbestandorte:
‚Automeile Aachen‘
Folgende Projekte entsprechen den genannten
Zielsetzungen und Aufgaben:
links:
Aufwertung zentraler
Einkaufslagen,
Beispiel Münster
rechts:
Transformation des Industriestandortes Rothe Erde
*Zentrale Einkaufslagen:
Kleine Adalbertstraße und Büchel
(Leitprojekt)
*Transformation des
Industriestandortes Rothe Erde
(Projekt)
Entwicklung neuer Magnete mit einem vielfältigen Einzelhandelsangebot in der City. Durch die Magnetwirkung
soll der Austausch von Käuferströmen über die Achse
Elisenbrunnen – Peterstraße begünstigt werden. Mit den
neuen Zentren wird Aachen seine Rolle als attraktives
Oberzentrum der Region weiter festigen.
Nach erfolgter Altlastensanierung Aufbereitung und
städtebauliche Neuordnung des Standortes. Schaffung
der Voraussetzungen für die Ansiedlung energie- und
ressourceneffizienter Industriebetriebe (green industry)
und für produktive Funktionen von Instituten, die an den
Hochschulstandorten aufgrund ihrer Flächenansprüche,
ihres Störgrades o.a. nicht betrieben werden können.
(Zeithorizont 2020)
(Zeithorizont 2030)
31
„Die Hochschulen sind der wichtigste
Faktor für die Zukunft“
32
3. Hochschulen
Wissensschaftsstadt Aachen
Die Wissens- und Bildungslandschaft neuen Anforderungen anpassen, neue Standorte verträglich in die Stadt integrieren und eine leistungsfähige hochschulbezogene Infrastruktur schaffen bzw. ausbauen. | Die Wissensstandorte mit städtischen
Nutzungen mischen und durch hohe Baukultur- und Freiraumqualitätsstandards
attraktiv und unverwechselbar gestalten. | Durch weitere Profilierung und Qualifizierung des Standortes Aachen ein optimales Umfeld für die Entwicklung der
Hochschulen schaffen.
Ausgangspunkte
Die Aachener Hochschulen prägen seit vielen Jahrzehnten
den Stadtraum, die Stadtentwicklung und das Stadtleben;
sie sind mit der Stadt räumlich-funktional, infrastrukturell
und sozial aufs engste verflochten.
Die Aachener Hochschulen RWTH und FH setzen auf enge
Kooperation mit der Wirtschaft. Davon profitiert auch
die lokale/regionale Wirtschaft in besonderem Maße.
Viele in Aachen ansässige Technologiebetriebe nutzen die
Standortvorteile: Nähe zur Wissensproduktion und das
Potenzial hochqualifizierter Arbeitskräfte.
Die Entwicklung der Studenten- und Beschäftigtenzahlen wird sowohl von temporären Rahmenbedingungen
(verkürzte Schuljahrgänge) als auch vom weiteren Ausbau
attraktiver Studiengänge und der Fortentwicklung der
Campus-Projekte abhängig sein. Langfristig wird – bei
bundesweit rückläufigen Studentenzahlen – von einer Stabilisierung der Studentenzahl auf etwa heutigem Niveau
ausgegangen.
In jüngster Zeit sind verschiedene Grundsatzentscheidungen zur baulich-räumlichen Entwicklung der Aachener
Hochschulen getroffen worden. (Masterplan RWTH Innenstadt, Campus Melaten, West und Hörn).
Ziele
Davon ausgehend, konzentrieren sich Masterplan und FNP
auf die ‚Folgenbewältigung‘ – namentlich ihre verkehrliche Erschließung, die notwendige Infrastruktur und ihre
Integration in den Stadtkörper. Dies gilt auch für die qualitative Fortentwicklung und Erneuerung des Bestandes.
Parallel werden angemessene Wohnraumangebote, Kultur-, Sport- und Freizeitangebote sowie Kinderbetreuungseinrichtungen für Hochschulbeschäftigte und Studierende
zur Verfügung zu stellen sein. Solche hochwertigen
Angebote sollen Hochschulabgänger auch dauerhafter an
die Stadt binden.
50.000
Quelle: Stadt Aachen, Darstellung büro G29
48.000
46.000
44.000
42.000
40.000
38.000
36.000
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
Entwicklung der
Studierendenzahlen
an RWTH und FH
2011 – 2018
33
In der Karte ‚Hochschulen‘
(hier Ausschnitt) werden
die o.g. Ziele im Stadtgebiet verräumlicht. Von
besonderer Bedeutung
sind dabei bspw.
Schwerpunkte der
Hochschulentwicklung und ihre
Integration in die
Stadt
Ausbau der
hochschulbezogenen verkehrlichen
Infrastruktur
Wissenschaftsstadt stärken,
profilieren
Hochschulbezogene
Infrastruktur qualifizieren
Die weitere baulich-räumliche Entwicklung der Hochschulen soll stadt- und umweltverträglich erfolgen und eng
mit der Stadtentwicklung verknüpft werden. Dabei werden
vielfältige und lebendige Formen von Nutzungsmischungen angestrebt. Hohe Qualitätsansprüche an die Neu- und
Umgestaltung der Gebäude und Freiflächen sowie hohe
Energie- und Umweltstandards sollen das Profil des
Top-Wissenschaftsstandorts stärken und zugleich Identität
stiftend wirken. Eine wesentliche Voraussetzung für eine
stadtverträgliche Entwicklung der Hochschulstandorte
ist die Qualifizierung der hochschulbezogenen Infrastruktur, im besonderen die leistungsfähige Verknüpfung der
Standorte untereinander, mit der Innenstadt und mit den
bevorzugten Wohnstandorten (Radwege, Campus-Bahn,
u.a.) sowie eine umweltfreundliche Mobilitätsinfrastruktur
innerhalb der Campus-Standorte.
Identität stiftende
Wissenschaftsstadt
Aufgaben
Integriertes Entwicklungskonzept Hochschulstandorte
mit Mischung von Wohnen, Sport- und Freizeiteinrichtungen, Versorgungsangeboten, Gastronomie, Kinderbetreuungseinrichtungen und Freiraumgestaltung …
(insbes. Campus West und Campus Hörn)
Hochschul-Mobilitätskonzept (alle Hochschulen), ein-
schließlich Campus-Binnenmobilität in Verbindung mit
der geplanten Campusbahn
Bedarfsabschätzung und Szenarien langfristiger
Hochschulentwicklung; Standortvergleich zur funktionalen Eignung unterschiedlicher Standortoptionen für
Hochschulfunktionen, die an den bisherigen Hochschulstandorten nicht möglich sind; Machbarkeitsstudie
(u.a. Nutzen-Aufwands-Abschätzung, langfristiger
Flächenbedarf, Infrastrukturbedarf, Erschließbarkeit,
Folgewirkungen)
Umsetzung Masterplan Kernbereich RWTH mit Integ-
ration der Hochschuleinrichtungen in die Innenstadt
(Innenstadtkonzept Aachen)
34
Fachhochschule Aachen,
Neubau des Verwaltungsgebäudes
Folgende Projekte entsprechen den genannten
Zielsetzungen und Aufgaben:
links:
Campus Melaten
rechts:
Campus West
*Campus Melaten (Leitprojekt)
Realisierung
*Campus West (Projekt)
Realisierung
Zentrale Idee der Campus-Projekte ist es, der langfristigen
Entwicklung der RWTH eine neue Orientierung und neuen
Raum zu geben, indem Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Hochschulen mit solchen der gewerblichen
Wirtschaft in thematischen Clustern verknüpft werden.
Mit diesem Angebot sollen an den Campus-Standorten
langfristig ca. 5.000 neue, hoch qualifizierte Arbeitsplätze
im universitären Bereich und in der Wirtschaft geschaffen
werden, weitere 5.000 sollen in der Stadt bei forschungsaffinen Dienstleistern, Zulieferern etc. generiert werden.
Auf Flächen des ehemaligen Güterbahnhofs Aachen
West soll ein identitätsstiftender Hochschulstandort als
Bindeglied zwischen Campus Mitte und Campus Melaten
geschaffen werden. Der Campus West wird in drei unterschiedliche Funktionsbereiche aufgeteilt, die durch ein
grünes Campusband verbunden werden. In 19 Forschungsclustern sollen neben typischen Hochschulnutzungen mit
Instituten für Forschung und Entwicklung auch damit
kooperierende Dienstleistungs- und Gewerbebetriebe
entstehen. Das Campus Quartier wird Appartements für
Mitarbeiter und Studierende aufnehmen.
(Zeithorizont 2020)
(Zeithorizont 2030)
35
„Worauf es ankommt?
Bevölkerung halten – durch
Lebensqualität“
36
4. Lebensumfeld
Lebensumfeld – Lebensvielfalt
Exzellente und bedarfsorientierte Bildungsangebote, wohnungsnahe Betreuung für
Kinder, attraktive Sport- und Freizeitmöglichkeiten schaffen sowie die Vielfalt der
Kulturen in der Stadt fördern. | Den sozialen Zusammenhalt in der Gesamtstadt
sowie in den Quartieren stärken. | Benachteiligte Gruppen bei Integration und
Qualifikation in besonderer Weise unterstützen.
Ausgangspunkte
Ziele
Aachen versteht sich als eine offene, soziale und solidarische Stadt. Als Grenzstadt treffen sich hier 3 Länder und
3 Sprachen. Hier leben Menschen mit rund 160 verschiedenen Nationalitäten, mit unterschiedlichsten Kulturen
und Religionen zusammen, die Aachen in den letzten
Jahrhunderten bereichert haben.
Eine erfolgreiche Integration bietet große Chancen für alle
Menschen in einer interkulturellen vielfältigen Gesellschaft. Deshalb muss die Stadt Aachen ihre Angebote, die
das Lebensumfeld der städtischen Bevölkerung betreffen,
laufend fortentwickeln und zwar sowohl im Bereich der
Bildungs- und Betreuungsangebote als auch im Bereich
der sozialen Infrastruktur. Dazu gehören
Schon früh hat Aachen Angebote für Kinder und Jugendliche gefördert und sich als familienfreundliche Stadt
positioniert. Neben herausragendem Spitzensport liegt
der Fokus der kommunalen Sportpolitik auf der Begleitung
und Förderung des allgemeinen Wandels der sportlichen
Betätigung. Die zukunftsfähige Stadt muss dem demografischen Wandel mit immer weniger Geburten sowie
einer älter werdenden Bevölkerung, der Zunahme von
Menschen mit Migrationshintergrund und veränderten
gesellschaftlichen Bedürfnissen Rechnung tragen und zugleich Tendenzen der sozialen Spaltung entgegenwirken.
(ausführlicher dazu: Sozialentwicklungsplan Aachen)
bedarfsorientierte (Aus-)Bildungsangebote (Kitas,
Grundschulen, Erwachsenenbildung), auch mit internationalen Abschlüssen,
familiengerechte Angebote im Wohnumfeld, um
Familien mit Kindern an die Stadt zu binden,
attraktive Freizeit- und Kulturangebote sowie
-einrichtungen – auch als weiche Standortfaktoren zur
Bindung von Arbeitskräften,
die Unterstützung für ältere Menschen und altenge-
rechte Verbesserungen im Wohnquartier.
links:
Qualifizierte Betreuungsangebote für alle Kinder
in der familienfreundlichen Stadt
rechts:
Älter werden in Aachen:
in einem barrierefreien
Wohnumfeld
37
Von besonderer Bedeutung in der Karte ‚Lebensumfeld‘ (hier Ausschnitt)
sind bspw.
Quartiere mit
besonderem
Handlungsbedarf für Kinder
und Jugendliche
sowie für ältere
Menschen
die Sicherung der
wohnungsnahen
Freiräume als
Bewegungsraum
Bedarfsorientierte
Bildung
Familiengerechte
Stadt
Dabei muss Aachen
Sozial gerechte
Stadt
Bewegte
Stadt
Aufgaben
als ‚sozial gerechte Stadt‘ in problematischen Lebens-
räumen besonderen Handlungsbedarf bei unterschiedlichen Zielgruppen berücksichtigen (> Sozialentwicklungsplan) und
als ‚bewegte Stadt‘ Infrastrukturangebote zur För-
derung von Sport und Bewegung in der Stadt bereit
stellen (Maßnahmen im Sportentwicklungsplan).
Deckung des Betreuungs-Bedarfs für Kinder unter
drei Jahre: 35% bis 2013, ca. 70% bis zum Jahr 2030
(ca. 5.000 Plätze)
Einrichtung von ca. 12 neuen Familienzentren bis 2030
auf insgesamt 40
Freizeitangebote und Treffpunkte für Jugendliche
anbieten
Ausbau der Serviceleistungen für ältere Menschen
Sicherung der wohnungsnahen Schulversorgung und
Ergänzung des hohen Ausbildungsangebotes durch
internationale Schulen und Schulabschlüsse
Chancengleichheit für alle Personen (mit und ohne
Migrationshintergrund, unterschiedlicher sozialer
Herkunft) durch Förderung benachteiligter Gruppen,
u.a. durch Sprachförderung, Ausbildungsförderung;
Stadtteile mit einer Konzentration von Menschen mit
Migrationshintergrund und Schulen mit sehr hohem
Migrantenanteil gezielt begleiten
Fortschreibung der Sozial-, Schul- und Sportentwick-
lungspläne
38
Vielfältige Stadtgesellschaft: Fest im Ludwig
Forum
Geeignete Projekte, die die verschiedenen Aspekte des
Lebensumfeldes zielgruppengerecht zusammenführen,
sind zum Beispiel:
links:
Aachen-Nord:
Jülicher Straße - Achse
der Stadtteilerweiterung
rechts:
Bauvorhaben
Yunus-Emre-Moschee,
Architekt: Serdar Aymen
*Transformation Nord
(Leitprojekt)
*Vielfältige Stadtgesellschaft
(Projektidee)
Der Stadtteil Aachen-Nord mit einer Fläche von rund
300 ha und ca. 15.500 Einwohnern ist im Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ aufgenommen.
Im Sinne zukunftsfähiger Stadtteilerneuerung sollen
teilraumbezogene Elemente ineinandergreifen, wie
bspw. Maßnahmen und Aktivitäten zur Verbesserung
des Zusammenlebens und der Stärkung der Identität,
Gestaltungs- und Nutzungsqualitäten der Grün- und
Freiflächen, zielgruppenorientierte Weiterentwicklung des
lokalen Wohnungsangebots, Aufwertung der Eingangssituation nach Aachen; Verbesserung der (Nah-) Mobilität,
Maßnahmen auf dem Arbeitsmarkt sowie Revitalisierung
der Gewerbestandorte.
Anpassungen von Quartieren an den demografischen
Wandel; Miteinander der Generationen und Kulturen.
z.B. barrierefreie Wohnumfeldgestaltung und ergänzende
Angebote zu Sport, Familien- und Migrationsberatung im
Umfeld der zzt. im Bau befindlichen Yunus-Emre-Moschee,
die bereits ein Begegnungszentrum sowie Sozialwohnungen integriert.
(Zeithorizont 2020)
(Zeithorizont 2030)
39
„Aachen hatte schon immer eine Art
Technikvorsprung, jetzt gilt es in der
Mobilität diese Chance zu ergreifen und
Modellregion zu werden.“
40
5. Mobilität
clever mobil
Die Erreichbarkeit Aachens verbessern, das Mobilitätssystem neuen Anforderungen
anpassen und das ring-radiale Straßensystem der Kernstadt qualifizieren. |
Das vernetzte Mobilitätssystem in Stadt und Region innovativ und klimaverträglich
fortentwickeln. | Die Voraussetzungen für einen attraktiven, leistungsfähigen und
umweltschonenden Stadtverkehr schaffen.
Ausgangspunkte
Der anhaltende Ausbau der Aachener Hochschulen einerseits, sich veränderndes Mobilitätsverhalten und Mobilitätsbedürfnisse, steigende Energiepreise und Anforderungen an Umwelt- und Klimafreundlichkeit andererseits, und
schließlich die erkennbaren Grenzen der Leistungsfähigkeit
des städtischen Verkehrssystems sind Anlass, das bisherige
Mobilitätssystem zu überdenken und fortzuentwickeln.
Ziele
Die Aufrechterhaltung und Stärkung der Rolle Aachens als
international bedeutsamer Wissenschaftsstandort sowie
als Wirtschaftsstandort und Oberzentrum machen die qualitative Verbesserung und eine Anbindung an leistungsfähige transnationale Verkehrsinfrastrukturen zu einer
Grundvoraussetzung. Dies ergänzend soll die Verknüpfung
der Kernstadt mit der (trinationalen) Region künftig über
verschiedene Linien eines schienengebundenen Nahverkehrsystems erfolgen und auf diese Weise die Leistungsfähigkeit des öffentlichen Nahverkehrs erhöhen.
In der Stadt Aachen selbst könnten langfristig neue
Stadtbahnlinien die neuen und alten Hochschulstandorte
mit der Innenstadt (Versorgungs- und Kulturangebote),
wichtigen Wirtschafts- und Wohnstandorten verbinden. Die Campusbahn ist dabei das zentrale Element
einer innovativen, modular vernetzten Mobilitätskette
umweltfreundlicher Verkehrsmittel und wichtiger Baustein
der Verkehrswende hin zu einem umwelt- und stadtverträglichen Verkehr. Ihr kommt daher eine herausragende
Bedeutung für die künftige Aachener Stadtentwicklung im
Sinne einer kompakten Stadt mit kurzen Wegen zu.
(> Leitprojekt Campusbahn, S. 43)
Es bietet sich die Chance, mit der Einführung einer Campusbahn zugleich auch beim Bussystem mittels moderner
Batterie- und Speichertechnologien auf Elektromobilität
umzusteigen. Mit Ökostrom betrieben, ist dies ein Beitrag
zur Substitution fossiler durch erneuerbare Energien im
Verkehr sowie zur lufthygienischen Entlastung und zum
Klimaschutz. Dies würde den SPNV/ÖPNV auch für zusätzliche Nutzergruppen attraktiv machen.
Flexible Mobilität in
Aachen
41
Von besonderer Bedeutung in der Karte ‚Mobilität‘ (hier Ausschnitt) sind
Darstellungen von:
Profilierung des
Verkehrsnetzes
Trassen für die
Campusbahn
Vernetzungsstandorte zur
Verknüpfung
verschiedener
Mobilitätsarten
Stärkung internationaler und
regionaler Verbindungen
Vernetzte Nahmobilität:
clever mobil
Mit Blick auf sich verändernde Mobilitätsanforderungen,
sich wandelndes Mobilitätsverhalten und neue Mobilitätsangebote wird künftig der vernetzten Mobilität eine
wachsende Bedeutung zukommen. Dabei übernehmen die
Verkehrsträger mit ihren jeweils systemeigenen Vorteilen
in den verschiedenen Teilräumen der Stadt unterschiedliche Erschließungs- und Bedienungsfunktionen. Der
Masterplan und der FNP schaffen die räumlichen Voraussetzungen dafür, dass neue umweltverträgliche Formen
der Mobilität in der Kernstadt begünstigt und Umsteigebeziehungen zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern
erleichtert werden. Mit Radwegen entlang aller Hauptverkehrsstraßen und regionalen Radwegeverbindungen soll das
Fahrradfahren in Aachen attraktiver und sicherer werden.
Die Erreichbarkeit der Handels- und Wirtschaftsstandorte in der Stadt durch Wirtschaftsverkehr wird weiterhin
sichergestellt; neue stadtraum- und umweltverträgliche
Logistikkonzepte sollen erprobt werden.
Durch entsprechende Infrastruktur- und Flächenangebote für Carsharing, Mietfahrräder/-pedelecs (bspw. im
öffentlichen Verkehrsraum und in Parkhäusern) soll die
Mobilität der Stadtbewohner gestärkt und die Effizienz
des motorisierten Individualverkehrs deutlich gesteigert
werden. In einer ‚Stadt der kurzen Wege‘ sind solche Angebote vor allem an integrierten Standorten vorzuhalten
und städtebaulich verträglich einzubinden.
Qualifizierung/Profilierung
des Straßennetzverkehrs
Barrierefreiheit, Sicherheit für spielende Kinder).
Derzeit wird ein neuer Verkehrsentwicklungsplans (VEP) für
die Stadt Aachen aufgestellt. Dieser knüpft an den durch den
Masterplan Aachen*2030 vorgegebenen räumlich-funktionalen Rahmen der künftigen Stadtentwicklung an.
Aufgaben
Sicherung des Haltepunktes für Hochgeschwindig-
keitsverbindungen am Hauptbahnhof
Klärung von Auswirkungen einer Liberalisierung/
gebündelten Trassenführung transnationaler Güterverkehre (z.B. Ausbauerfordernisse vorhandener
Gleisanlagen, Lärmschutzerfordernisse)
Grundsatzentscheidung Einführung Campusbahn, ins-
bes. Trassenführung und Haltepunkte, Systementscheidung Einführung Elektromobilität im ÖPNV
Identifizierung geeigneter (integrierter) Standorte für
Vernetzungs- und Mietangebote, Standortsicherung
größerer Vernetzungs-, Umsteigestandorte (P&R&B)
Trassensicherung und Standortsicherung schienenge-
bundener Personennahverkehr (SPNV)
Durch konsequente Nutzungsmischung soll der Verkehrs-
aufwand minimiert werden (‚Stadt der kurzen Wege‘).
umwelt- und stadtverträgliche Mobilität innerhalb des
Nachholbedarf besteht bei der Qualifizierung und Profilierung des Straßenverkehrsnetzes, insbesondere der Ringe
und Radialen (‚Schwerpunkträume Ringe und Radialen‘,
S. 75), um klare Netze für alle Verkehrsmittel (LKW, PKW,
Rad) zu schaffen sowie bei der Verbesserung der Aufenthaltsqualität in Wohn- und Erschließungsstraßen (z.B.
42
Alleenrings mit Fußgängerroutennetz und Anwohnervorrechten
Umsetzung des Maßnahmenplans Radverkehr
Umsetzung neuer Autobahnanschluss-Stellen und An-
bindung an das Hauptverkehrsstraßennetz
Verkehrsdrehscheibe
Hauptbahnhof Aachen
Folgende Projekte entsprechen den genannten
Zielsetzungen und Aufgaben:
links:
Fotomontage
Campusbahn
rechts:
E-Lade- und Cambiostation am Neumarkt
*Campusbahn (Leitprojekt)
*Vernetzte Kernstadt (Projekt)
Mit dem Projekt Campusbahn wird in Aachen ein neuartiges, zukunftsweisendes Mobilitätskonzept auf der Basis
von Elektromobilität vorbereitet. Dieses Konzept integriert
Stadtbahn, Bus, Car-Sharing mit Elektrofahrzeugen und
E-Bike-Verleihstationen in einen durchgehenden Mobilitätsverbund. Nur ein leistungsfähiger ÖPNV kann die
wachsenden Mobilitätsanforderungen zwischen Hochschule, Innenstadt, Arbeitsplätzen und Wohnquartieren in einer
Großstadt wie Aachen befriedigen und als Alternative zum
Individualverkehr die verkehrsbedingten Auswirkungen
auf Klima und Gesundheit reduzieren.
Neue Verknüpfungspunkte zum Wechsel zwischen (Miet-)
Auto – Bahn – Bus – Rad oder Fußwegen erleichtern die
innerstädtische Mobilität.
Insbesondere in der hoch verdichteten Innenstadt tragen
Maßnahmen im Bereich der Mobilität mit einer Erhöhung
der carsharing- und ÖV-Anteile im modal split zur Verbesserung der klimatischen Situation, der Lärmbelastung
und Luftreinhaltung und so zu verbesserten Wohn- und
Aufenthaltsqualitäten bei.
(Zeithorizont 2030)
(Zeithorizont 2020)
43
„Auch baukulturell kann unsere Stadt
Außergewöhnliches vertragen.“
44
6. Stadt-Bau-Kultur
Tradition und Baukultur in
einer attraktiven Stadt
Das historische Erbe der Stadt in eine neue Zeit überführen und die Verknüpfungen
mit der gewachsenen Kulturlandschaft verbessern. | Neue baukulturelle Impulse
setzen für eine hochwertige Bauqualität bei Neubauten. | Die kompakte, kleinteilige und gemischte Stadt einschließlich ihrer Grünflächen behutsam fortentwickeln
– dabei die Einzigartigkeit und Unverwechselbarkeit (Identität) der Gesamtstadt,
der Innenstadt und der Ortsteile bewahren. | Die heißen Quellen und die Bäche
sichtbar und erlebbar machen.
Ausgangspunkte
Ziele
Aachen ist zu Recht stolz auf seine Tradition als europäische Stadt, auf sein historisches Erbe, auf sein Flair, seine
Kulturangebote und seine gewachsene Kulturlandschaft
– dies spiegelt sich auch in der Resonanz vieler Besucher.
Dies macht wesentlich die Einzigartigkeit und die Identität
Aachens aus. Zugleich sind viele Potenziale im Städtebau3, der Baukultur und des historischen Erbes noch
kaum entdeckt oder entwickelt. – Das städtebauliche
Erscheinungsbild wird in den nächsten Jahren durch dynamische Entwicklungen im Hochschulbau, im Studentenwohnungsbau, durch Anforderungen an die energetische
Sanierung von Gebäuden, durch Nachverdichtung im
Bestand sowie durch eine qualitativ veränderte Nachfrage
nach innerstädtischem Wohnraum beeinflusst werden.
Mit Blick auf die angestrebte weitere Profilbildung
Aachens und seine Stärkung in der (auch grenzüberschreitenden) Konkurrenz der Oberzentren und Regionen
bedeutet dies,
bspw. Siedlungen des ‚Neuen Bauens‘ bzw. ‚Reformblöcke‘, wie Panneschopp,
Joseph-von-Görres-Straße, Lütticher Straße, Kalverbenden oder Gartenstadtsiedlungen wie ‚In den Heimgärten‘.
3
die Qualitäten der kompakten und gemischten Stadt
mit kurzen Wegen konsequent fortzuentwickeln,
die Unverwechselbarkeit des Stadtbildes mit histo-
rischem Stadtgrundriss und kleinteiliger Gebäude- und
Parzellenstruktur in der Kernstadt (Route Charlemagne)
und in den Ortsteilen zu wahren,
durch qualitative In-Wert-Setzung des vielfältigen
historischen Erbes und neue baukulturelle Impulse
(insbes. bei der Campus-Entwicklung) Identität stiftend
zu wirken,
die heißen Quellen und Bäche im Kontext der Sied-
lungsentwicklung auch nachfolgenden Generationen
sichtbar zu machen (und neu zu interpretieren),
‚in die Jahre gekommene‘ öffentliche Freiräume,
Plätze, Parks, Grünflächen, Gartendenkmäler neu in
Wert zu setzen,
Unesco-Weltkulturerbe Aachener Dom
die Orte kultureller Angebote, Einrichtungen und
Aktivitäten in der Stadt sinnvoll miteinander zu verknüpfen ( Kulturelles Leitbild ‚Aachen macht Kultur‘),
die Verknüpfung der (historischen) Kerne mit den
Kulturlandschaften im Freiraum/den Grünfingern zu
verbessern.
Bei der Integration neuer funktionaler, denkmalpflegerischer, verkehrlicher, energetischer und gestalterischer
Anforderungen an die gebaute Stadt wird insbesondere in
den städtebaulich und stadthistorisch besonders sensiblen
Bereichen mit besonderer Sorgfalt vorgegangen werden
müssen, damit bestehende Qualitäten, Identität, touristische Attraktivität dieser Orte erhalten bleiben. Dies gilt
45
Von besonderer Bedeutung in der Karte
‚Stadt-Bau-Kultur‘ (hier
Ausschnitt) sind Darstellungen zur
In-Wert-Setzung
des historischen
Erbes
Schwerpunkträume für baukulturelle Impulse
Entwicklung
kompakter und
gemischter
Stadtquartiere
Kompakte und
gemischte Stadt
Identität
stiftende Stadt
auch für temporäre Inszenierungen und Bespielungen der
Stadtkulisse.
Das im Jahr 2002 erstellte ‚Innenstadtkonzept‘ bündelt
innerhalb des Alleenringbereiches Maßnahmen, deren
vorrangiges Ziel die Profilierung und Vernetzung der Kernbereiche der Innenstadt ist. Zurzeit wird dieses Konzept
mit neuen Schwerpunkten fortgeschrieben (> Stadtentwicklungsaufgaben in den Bezirken, S. 66).
Aachen macht
Kultur
Konzept Innenentwicklung/moderate Nachverdich-
tung für Kernstadt und Stadtteile (Ziele, Qualitätsmaßstäbe, geeignete Quartiere, Verknüpfung mit
energetischer Gebäudesanierung, Förderanreize,
Beratungsangebote, …)
Erarbeitung von Leitlinien, Grundsätzen und Quali-
tätsmaßstäben für Erneuerungs- und Ersatzmaßnahmen sowie für das Einfügen von Neubauten in den
Bestand
Konzept und Programm: Wiederherstellung Alleenring
Aufgaben
Rahmenplan Historische Altstadt (Markt, Jakob-
straße, Pontstraße, Neupforte, Kleinkölnstraße, Büchel,
Kleinmarschierstraße, …)
(Innenstadtkonzept, Gestaltungshandbuch)
Handlungskonzept: historische Ortskerne
(Denkmalbereichssatzung u.ä.)
Konzept: Revitalisierung Bahnhofsumfeld
(> Schwerpunktraum, S. 71)
Konzept: Umgestaltung Bushofsumfeld (> Schwer-
punktraum, S. 71)
Entwicklung einer Kulturmeile: Verknüpfung der kultu-
rellen Einrichtungen, Weiterentwicklung ins Nordviertel
Landschaftsplanaufstellung
Denkmalgerecht saniertes
Jugendstil-Hallenbad
Elisabethhalle
46
September-Special
Um die Ziele für dieses Handlungsfeld sichtbar zu
machen, eignen sich folgende Projekte:
links:
Historische AltstadtOffensive
rechts:
Sanierung Joseph-vonGörres-Straße
*Altstadt Aachen (Projekt)
In-Wert-Setzung der Altstadt und insbesondere des
Weltkulturerbebereichs im Rahmen des fortentwickelten
Innenstadtkonzepts
Herausarbeitung (z.T. Wiederherstellung) der (Alt-)stadtbildprägenden Fassaden, Straßen- und Platzräume (Markt,
Pontstraße, Jakobstraße, Neupforte, Mostardstraße,
Büchel, Kleinkölnstraße)
*Baukulturelles Erbe
Stadterweiterungsquartiere (Projekt)
Exemplarische In-Wert-Setzung der Siedlungen des
‚Neuen Bauens‘, wie z.B. an der Joseph-von-GörresStraße, ‚In den Heimgärten‘ oder am Königshügel:
Gebäude, Gärten, Straßenräume.
(Zeithorizont 2030)
(Zeithorizont 2020)
47
„Eifel und Ardennen um die Ecke,
Bachtäler und Grünfinger – da lässt es sich
gut leben.“
48
7. Freiraum
Grüne Finger – grüne Inseln
Die Freiräume in der Stadt – auch innerhalb der Siedlungsbereiche – in ihren vielfältigen Funktionen und Qualitäten schützen und fortentwickeln. | Ökologisch tragfähige Siedlungsräume, hochwertige urbane Freiräume und intakte Landschaftsräume durch ein System ‚grüner und blauer Vernetzungen‘ verknüpfen. | Den durch
den Ausbau erneuerbarer Energien bewirkten Wandel in der Kulturlandschaft
gestalten.
Ausgangspunkte
Der die Siedlungsbereiche umschließende, kulturlandschaftlich geprägte Freiraum, wie auch die z.T. hochwertigen grünen Freibereiche im Siedlungskern, sind Identität
stiftendes Kapital der Stadt Aachen – für ihre Bewohner
und für ihre Besucher. Bachtäler und Waldbereiche stellen
die Verknüpfung der städtischen Grün- und Freiräume
mit den Natur- und Kulturlandschaften des Umlandes
und der Region her.
Ziele
Tief in den Stadtkörper hineinreichende Grünfinger mit
Bachläufen verknüpfen die Siedlungsbereiche mit den
vielfältig strukturierten Landschaftsräumen; dies begünstigt die notwendige Klimatisierung des des Stadtkerns
durch Kaltluftentstehung und -abfluss ebenso wie die
quartiersnahe Erholung. Diese Grünzüge tragen wesentlich zur Stadtattraktivität und zur Lebensqualität der
Wohnstandorte bei. Sie sollen deshalb grundsätzlich von
Bebauung freigehalten werden.
Innerhalb der Siedlungsflächen sollen bestehende Grünflächen qualitativ aufgewertet, stärker vernetzt und
den Erfordernissen des demografischen Wandels entsprechend umgestaltet werden. Dabei sollen u.a. auch nicht
mehr benötigte Friedhofsflächen und der Bedarf an Kleingartenanlagen berücksichtigt werden. In Stadtvierteln,
die von Auswirkungen des Klimawandels voraussichtlich
stärker betroffen sind, werden zur Vermeidung gesundheitlich bedenklicher Überwärmungseffekte intensivere
Durchgrünungen angestrebt und eine weitere Nachverdichtung vermieden. Insbesondere im Siedlungsbereich
sollen Gewässer sichtbar und erlebbar gemacht werden.
Die vielgestaltigen Kulturlandschaftsräume Aachens bedürfen eines besonderen Schutzes vor weiterer baulicher
Inanspruchnahme; ihre Erlebbarkeit soll gestärkt werden,
wie z.B. bei der Umsetzung des Pferdelandparks in der
Soers.
Für das Erfordernis, den Ausbau erneuerbarer Energien
intensiv voranzutreiben, bietet Aachen verschiedene
Potenziale. Dies kollidiert in Teilräumen mit dem Ziel der
Erhaltung der Kulturlandschaft und der Waldkulisse. Zur
Vermeidung unerwünschter Wirkungen wird ein stadträumlich verträgliches Steuerungskonzept für Erneuerbare Energien entwickelt und öffentlich kommuniziert
werden müssen.
Wohnungsnahe Erholung:
Jogger am Eselsweg
49
Von besonderer Bedeutung in der Karte zum
Handlungsfeld ‚Freiraum‘
(hier Ausschnitt) sind
Darstellungen zur
Sicherung und
Fortführung der
Grünfinger
Verknüpfung
siedlungsnaher
Grünfinger mit
der Kulturlandschaft und
den regionalen
Naturräumen
Ökologisch tragfähige
Siedlungsräume
Intakte
Landschaftsräume
Aufgaben
Erstellung eines Freiraum- und Umweltkonzepts für
die Gesamtstadt
Neuaufstellung Landschaftsplan
Qualifizierung Parkanlagen und Grünflächen inkl.
Pflegekonzept
In-Wert-Setzung Grünfinger, auch zur langfristigen
Hochwertige urbane
Freiräume
Grüne und blaue
Vernetzungen
Verknüpfung
innerstädtischer
Grünflächen und
Siedlungsbereiche mit den
Grünfingern
Ausarbeitung vernetzender Grünelemente (Kalkofen,
Eilendorf, Höhenpromenade Laurensberg-Lousberg, etc.)
Folgenutzung nicht mehr benötigter Friedhofsflächen
Kleingartenkonzept: Bedarfsermittlung, Standortsu-
che und -eignungsprüfung
Erarbeitung eines Wasserkonzeptes (blaues Netz)
Ideen-Wettbewerb ‚Ein See für Aachen‘; Ziel: neue
stadträumliche Qualitäten, Hochwasserrückhaltung
Sicherung der Bereiche für Kaltluftentstehung und
-abfluss
Erarbeitung eines ‚Innenhofatlas‘ und einer Grün-
bilanz für die Kernstadt
Innerstädtische
Parkanlage
Hangeweiher
50
Quellbereich des
Beverbachs in Lintert:
Beginn eines Grünfingers
Um die Ziele in dem Handlungsfeld sichtbar zu
machen, eignen sich folgende Projekte:
links:
Gartendenkmal
Müschpark
rechts:
Stadtraum- und Aufenthaltsqualität durch
Straßenbäume
*Gartendenkmal Lousberg/Müschpark
(Projekt)
In-Wert-Setzung der historischen Parkanlage
Umsetzung des Parkpflegewerks unter Berücksichtigung
der denkmalpflegerischen Anforderungen, den Belangen
des Naturschutzes sowie der Nutzung als öffentliche
Grünanlage.
*10.000 neue Stadtbäume (Projektidee)
Stadtraumqualitätsverbesserung, Klimaanpassung
Neben der Aufwertung des Stadtbildes sollen die Bäume
langfristig durch Schattenwurf an heißen Sommertagen
angenehmere Temperaturen in den Straßenräumen der
Kernstadt und der Stadtteilzentren bewirken.
(Zeithorizont 2030)
(Zeithorizont 2020)
51
„Die Aachener Bäche müssen nach oben“
52
8. Natur und Umwelt
Menschenwürdige Umwelt
und Lebensraumvielfalt
Nachhaltige Stadtentwicklung fußt darauf, das natürliche Kapital einer Stadt
dauerhaft zu erhalten, zu schützen und schonend zu nutzen. | Ökologisch tragfähige Siedlungsräume, intakte artenreiche Lebensräume sowie intakte natürliche
Ressourcen sind die notwendigen Lebensvoraussetzungen einer sich ändernden
Stadt und einer sich wandelnden Stadtgesellschaft.
Ausgangspunkte
Ziele
Innerhalb der Kultur- und Waldlandschaft sollen daher vor allem
Die Lebensräume heimischer und z.T. gefährdeter Tier- und
Pflanzenarten, die schutzwürdigen Böden, das Grundwasser, die (Thermal-) Quellen und Fließgewässer sowie die
ausgedehnten Waldgebiete, prägen den Aachener Naturraum und das Bild der vielfältigen Kulturlandschaft.
im Bereich der Bachtäler naturschutzwürdige Lebens-
räume erhalten, gesichert und weiter entwickelt,
die Fließgewässer renaturiert oder offengelegt,
ein räumlich verbundenes Biotopsystem aus hoch-
wertigen Lebensräumen erhalten und ausgebaut,
Insbesondere die Bachtäler spielen als Grünverbindung
zwischen Freiraum und Siedlungsraum sowie auch als
Belüftungs- und Kaltluftbahnen eine wichtige Rolle. In
den Siedlungsbereichen nehmen vor allem Grünflächen
und Brachen eine Funktion als Trittstein im ökologischen
Gefüge der Stadt wahr.
Im Süden des Stadtgebietes stellen die Waldgebiete die
Verknüpfung zum Naturpark Nordeifel her.
größere ungestörte Rückzugsräume für Arten zur
Sicherung der Biodiversität geschaffen,
schutzwürdige Böden geschont und von baulicher
Inanspruchnahme weitgehend freigehalten,
Flächen für die Kaltluftentstehung sowie den funktio-
nierenden Luftaustausch über Luftleitbahnen sichergestellt werden – auch im Hinblick auf den Klimawandel
zur Vermeidung innerstädtischer Hitzeinseln.
Der Verlauf der zahlreichen Bäche ist im Siedlungsbereich
überwiegend nicht mehr erkennbar. Hier sollten daher
Bachabschnitte im Siedlungsraum offengelegt werden,
innerstädtische Grünflächen, Brachen und Altgehölze
als Trittsteine im Biotopverbund erhalten werden.
Biotopverbundelement
Westwall: die ‚Höckerlinie‘
Aufgaben
53
Von besonderer Bedeutung in der Karte, Natur
und Umwelt, Teilaspekt
Boden, Wasser, Klima ‚
(hier Ausschnitt) sind
der Erhalt und die
Entwicklung von
Kaltluftbahnen
der Erhalt schutzwürdiger Böden
Darstellung der
wichtigsten
Bachabschnitte
zur Renaturierung
von Fließgewässern
Ökologisch tragfähige
Siedlungsräume
Intakte natürliche
Ressourcen
Von besonderer Bedeutung in der Karte
‚Natur und Umwelt,
Teilaspekt Tiere, Pflanzen,
biologische Vielfalt ‚ (hier
Ausschnitt) sind
der Erhalt und
die Entwicklung
von naturschutzwürdigen Lebensräumen
die Bereiche zur
Erhöhung des
Schutzstatus
Intakte artenreiche
Lebensräume
54
Aufgaben
Aufstellung eines neuen Landschaftsplans mit einem
modernen Zielkonzept für den Naturhaushalt und
angepassten Schutzgebietsabgrenzungen nach den
heutigen Wertigkeiten.
Wasserbauliche Renaturierung der Fließgewässer mit
dem Ziel des naturnahen Zustandes bzw. Offenlage bei
fehlenden Möglichkeiten für eine Renaturierung gem.
Wasserrahmenrichtlinie
Erhalt und Weiterentwicklung der Kreidekalkland-
schaft im Bereich Schneeberg mit Funktionen für die
biologische Vielfalt und den Arten- und Biotopschutz (Offenlandarten, Kalkäcker und Magergrünland und Säume)
Schutzgebiete zur Sicherung der Thermalquellen
Pilotprojekt ‚Gesunde Stadt‘ mit einem Konzept integ-
rierten Umwelt- (Immissions-) und Klimaschutzes
(> vgl. Leitprojekt Richtericher Dell, S. 59)
Flächeninanspruchnahme für Siedlungs- und Ver-
Lebensraum für
heimische Tierarten:
Buchfink im Winter
kehrsflächen durch nachhaltiges Flächenmanagement
reduzieren und ökologisch steuern; Umsetzung des flächenpolitischen Ziels der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie (bundesweiter Flächenverbrauch <30 ha/ Tag
bis 2020), bspw. durch Wiedernutzung aufgelassener
Gewerbestandorte, Baulücken, Nachverdichtung, …
Die Ziele in diesem Handlungsfeld werden in
folgenden Projekten aufgegriffen:
links:
Renaturierungsmaßnahme Dorbach vor der
Bepflanzung, 2011
rechts:
Ausgleichsmaßnahmen im
Bereich Melaten
*Blaues Netz (Projekt)
Renaturierung, Offenlage bzw. Sichtbarmachen des
Fließgewässernetzes – z.B. Renaturierung der Wurm im
Bereich Kalkofen, des Beverbachs südlich Burtscheid, des
Amstelbachs bei Horbach und des Wildbachs in der Soers
sowie Offenlage des Haarbachs in Eilendorf und Haaren
und der Pau an der Goethestraße.
(Zeithorizont 2020)
*Kreidekalklandschaft Schneeberg
(Projektidee)
Schutzkonzept Kalkacker, Magergrünland, Feldvögel
im Bereich Schneeberg – die vielfältig strukturierte
Landschaft am Schneeberg im Aachener Westen weist
aufgrund ihrer besonders schutzwürdig anzusehenden
Böden mit extremen Standorteigenschaften ein sehr hohes
Biotopentwicklungspotenzial auf. Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen sollen die Ansiedlung gefährdeter Pflanzenarten und selten gewordene oder gefährdete Tierarten
der Offenflächen fördern.
(Zeithorizont 2030)
55
„Nachhaltiges und ressourcenschonendes
Bauen sollten selbstverständlich sein.“
56
9. Klimaschutz, Klimaanpassung
KlimaAktiv
Die Verbesserung der Energieeffizienz der Stadt, die Stärkung klimafreundlicher
Mobilitätsformen sowie der Ausbau erneuerbarer Energien sind die tragenden
Elemente der Aachener Klimaschutzstrategie. | Ergänzend dazu sind Maßnahmen
zur Anpassung an den Klimawandel, um bspw. gesundheitlich bedenkliche
Aufheizungen von Stadtquartieren zu vermeiden und klimatische Extremereignisse
abzupuffern.
Ausgangspunkte
Die Lage der Kernstadt in einem Talkessel ist mit stadtklimatischen und lufthygienischen Problemen verbunden, die
mit einer Kombination von städtebaulich-freiraumplanerischen und verkehrlichen Maßnahmen gemindert werden
sollen. Die Stadt Aachen verfolgt seit vielen Jahren eine
Energie- und Klimaschutzpolitik, die darauf abzielt, Energie in allen Bereichen einzusparen und den städtischen
Beitrag an klimaschädlichen Emissionen systematisch zu
verringern. Dabei werden zwei sich ergänzende Strategien verfolgt: Energieeffizienz und Ausbau erneuerbarer
Energien (Energiepolitisches Arbeitsprogramm der Stadt
Aachen). Die vorsorgliche Anpassung des Siedlungs- und
Freiraums an die erwartbaren Folgen des Klimawandels ist
hingegen ein noch sehr ausbaufähiger Aufgabenbereich.
Ziele
Die energieeffiziente Stadt setzt auf den Ausbau umweltschonender Fern- und Nahwärme, auf Kraft-WärmeKopplung, auf den Ausbau des ÖPNV und die Förderung
des Umweltverbundes, auf die energetische Sanierung des
Gebäudebestandes und energetisch vorbildhafte Klimaschutzstrategien bei größeren Neubauvorhaben.
Bei der energetischen Erneuerung des Gebäudebestandes liegt ein besonderes Augenmerk darauf, die
baukulturelle Qualität und Unverwechselbarkeit stadtbildprägender Bauten und Gebäudegruppen zu wahren
und nachteilige Auswirkungen auf einkommensschwache
Haushalte zu vermeiden.
Die Nutzungsmischung und die Kompaktheit der Bebauungsstruktur in der Aachener Kernstadt unterstützen die
Energieeffizienz des Siedlungskörpers ebenso wie das
ringradiale Straßensystem zur Begrenzung des Verkehrsaufwandes und der straßenverkehrsbedingten Emissionen
beiträgt.
An diesen vergleichweise günstigen Voraussetzungen für
eine reduzierte Emission von Treibhausgasen ist bei der
Fortentwicklung des Siedlungsraumes und des Verkehrssystems anzuknüpfen. Dabei stellt die Einführung einer
Campusbahn in Verknüpfung mit einem System vernetzlinks:
Energetische
Sanierung Kindergarten
Höfchensweg
rechts:
Energetische Sanierung
Sophienstraße
57
Von besonderer Bedeutung in der Karte Klimaschutz/Klimaanpassung
(hier Ausschnitt) sind
Darstellungen zu
Potenzialräumen
für den Ausbau
erneuerbarer
Energien
Schwerpunkträume für
Energieeffizienzmaßnahmen in
der Stadt
Energieeffiziente
Stadt
Verstärkter Ausbau
erneuerbarer Energien
Klimawandelangepasste
Stadt
ter Nahmobilität eine wichtige Komponente dar.
Bei der Umsetzung der ambitionierten Klimaschutzziele der Energiewende in Aachen, kommt dem forcierten
Ausbau erneuerbarer Energien (Wind, Solar, Geo- und
Aquathermie, Biomasse) im Stadtgebiet und in der Region
eine hohe Priorität zu. Masterplan und Flächennutzungsplan schaffen die planerischen Voraussetzungen dafür.
Aufgrund der unterschiedlichen Eignung von Stadt- und
Landschaftsräumen für den Ausbau erneuerbarer Energien
empfiehlt sich hierfür ein mit der Region abgestimmtes
Gesamtkonzept.
etc.). Diese Maßnahmen lassen sich gut mit Aufwertungsstrategien in öffentlichen Straßenräumen, Grünflächen
oder beim Waldumbau verknüpfen. Das Ziel der ‚Innenentwicklung vor Außenentwicklung‘ muss auch den Anforderungen an die Klimaanpassung genügen und auf eine
ausgewogene Grünbilanz im Siedlungsbereich achten.
Besonderes Augenmerk liegt dabei auf Stadträumen, die
aus stadtklimatischer Sicht und aus gesundheitlicher Sicht
ein erhöhtes Risiko für nachteilige Folgen des Klimawandels bergen (vor allem Siedlungsflächen in Kessellage, wie
die Innenstadt sowie die Stadtteile Nord und Haaren).
Bei der weiteren Entwicklung der Siedlungsbereiche
und der Freiräume werden Strategien und Maßnahmen
erforderlich sein, die negative Auswirkungen des
Klimawandels dämpfen (bspw. durch Verschattungen,
Entsiegelungsmaßnahmen, Rückhaltung von Hochwasser
Die Kaltluftentstehungsgebiete am Rande des Siedlungsbereichs müssen daher langfristig gesichert werden. Mit
dem Kaltluftabfluss über die Grünfinger in die Kernstadt
erfolgt in Aachen ein wirksamer klimatischer Ausgleich,
der langfristig gewährleistet bleiben muss.
Räume mit
besonderem
Handlungsbedarf
für Klimaanpassungsmaßnahmen
Projekt ‚Sonne für
Aachener Gebäude‘,
hier: Couven-Gymnasium
58
Aufgaben
Erarbeitung eines Integrierten städtischen Energie- und
Wärmeerzeugungs- sowie -versorgungskonzepts mit
räumlichen Schwerpunkten bezüglich
Ausbau Fern- und Nahwärmenetz
energetischer Bestandserneuerung
Ausbau erneuerbarer Energien – Identifizierung dafür je-
weils geeigneter Quartiere, Standorte, Trassen; Verknüpfung mit einem städteregionalen/euregionalen Konzept
Verknüpfung energetischer Erneuerung im Gebäudebe-
stand mit soziale Stadt-Projekten und dem Denkmalschutz
Nutzung intelligenter Instrumente bspw. zur Ver-
knüpfung von Dachgeschossausbau mit energetischer
Gebäudeerneuerung
Erarbeitung eines langfristigen Klimaanpassungs-
konzeptes, insbesondere in Verknüpfung mit einem
Grün- und Freiflächenkonzept sowie die Erstellung
einer Grünbilanz für hochverdichtete Bereiche in der
Kernstadt
‚Rathaus unter Wasser‘:
Kampagne des Aachener
Verkehrsverbundes
zur klimafreundlichen
Mobilität
Identifizierung geeigneter Standorte für KlimaFit-
Labore in Stadtquartieren zur experimentellen
Erprobung geeigneter Maßnahmen zur Anpassung
städtischer Strukturen an den Klimawandel
Um die Ziele für dieses Handlungsfeld sichtbar zu
machen, eignen sich folgende Vorhaben als Projekte:
links:
Städtebauliches Konzept
von Spengler, Wiescholek;
Lützow 7, 2005
rechts:
Renaturierungsbedarf
Wurm
*Integrierte Klimaschutzsiedlung
Richtericher Dell (Leitprojekt)
*Hochwasservorsorge Wurm
(Projektidee)
Die städtebauliche und freiraumplanerische Konzeption
für das Stadterweiterungsgebiet Richtericher Dell entwickelt auf ca. 37 ha etwa 870 Wohneinheiten für ca. 2.500
Einwohner mit Nahversorgungszentrum und sozialen
Einrichtungen. Über die gesetzlichen Anforderungen hinaus
sollen Umwelt- und Klimaschutzbelange berücksichtigt
werden. Dies betrifft bspw. die weitgehend autarke
Energie- und Wärmeversorgung, die semizentrale Niederschlagsversickerung und das Nahmobilitätskonzept mit
Unterstützung der Elektromobilität und Anbindungen an
den ÖPNV.
Renaturierung der Wurm im Grünzug zwischen Europaplatz und Haaren mit Rückhaltefunktionen für Starkniederschläge zur Vermeidung von Hochwasserschäden im
weiteren Verlauf des Flusses. Gleichzeitig Verbesserung
dieses Raums als Naherholungsgebiet.
(Zeithorizont 2020)
(Zeithorizont 2030)
59
„Wir müssen größer denken als Aachen.
Die kulturelle Vielfalt in der Region
ist fantastisch. Wir leben zentral in
Europa und können von unseren Nachbarn
viel lernen.“
60
10. Kooperation mit der Region …
… stark mit der Region
Leistungsfähige, grenzüberschreitende/regionale Infrastrukturen und Verbünde
aufbauen, interkommunale Kooperationen fortentwickeln und das Profil / die Identität der Stadt in der Region schärfen. | Die Potenziale und Besonderheiten der Lage
in der Grenzregion nutzen.
Ausgangspunkte
Die 3-Länder-Lage Aachens im Zentrum der Euregio
Maas-Rhein gehört zu den Besonderheiten dieser Stadt.
War dies in der Vergangenheit mit vielen Hemmnissen
und Nachteilen verbunden, eröffnen sich im Zuge des
europäischen Einigungsprozesses hier besondere Chancen
für wirtschaftlichen, wissenschaftlichen, kulturellen und
sozialen Austausch und Zusammenarbeit. Kooperationen
mit den Nachbarkommunen in Deutschland, Belgien und
den Niederlanden sind seit längerem aufgrund des BauGB
und auf freiwilliger Basis in verschiedenen Aufgabenfeldern und bei konkreten Projekten erprobt. Eine intensivere
interkommunale Zusammenarbeit bei der räumlichen
Entwicklung der Region bietet jedoch noch erhebliche
Chancen zum wechselseitigen Nutzen, weil die einzelnen
Teilräume durchaus von den sehr unterschiedlichen Profilen, Stärken und Schwerpunkten der anderen profitieren
könnten.
Die Stadt Aachen und die angrenzenden Kommunen des
ehemaligen Kreises Aachen schlossen sich im Jahr 2009
zu einem innovativen Gemeindeverbund zusammen,
um gemeinsam eine stärkere Position im Wettbewerb
der Regionen einzunehmen. Die StädteRegion Aachen
übernimmt regionale Aufgaben der Stadt Aachen u.a. aus
den Bereichen Jugend, Bildung, Soziales, Gesundheit, Ordnungs- und Ausländerwesen. Dadurch werden kommunale
Kräfte gebündelt und die Zusammenarbeit gefördert.
In der Gesamtbetrachtung ergibt sich daraus ein vielgestaltiges und attraktives Profil bzw. die Identität einer
künftigen grenzüberschreitenden Modellregion.
Über die Grenzen schauen
61
Von besonderer Bedeutung in der Karte
Kooperation in der Region
(hier Ausschnitt) sind
Darstellungen
zu regionalen
Identitätsstiftern
(kulturhistorisch
bedeutsame
Innenstädte)
zur Vielfalt und
Besonderheiten
des Grenzraums
(Freizeit, Natur
und urbankulturell)
Identität stiftende, grenzüberschreitende euregionale Modellregion
Perspektive: grenzüberschreitende
und interkommunale Kooperation
Ziele
Unter deren Dach empfiehlt es sich insoweit, zunächst
regionale Identitätsstifter zu profilieren, in Wert zu setzen
(bspw. historisches Erbe, Hochschulen, Freizeitangebote,
Naturräume) und die (bau-)kulturelle Vielfalt und die
Besonderheiten des Grenzraumes zu fördern. In diesem
regionalen Kontext ist das Profil Aachens zu überdenken.
Regionale Kooperationen im Naturschutz, im Kulturbereich, beim Einzelhandelskonzept, beim Gewerbeflächenmanagement sowie im öffentlichen Personennahverkehr
sind bereits erprobt.4
Kooperationen im regionalen Wohnungsmarkt, sowie beim
Arbeitsmarkt und beim Klimaschutz sollten folgen. Weitergehende Kooperationen im Bereich der Raumordnung bzw.
der räumlichen Planung setzen eine Klärung der Aufgaben
und Zuständigkeiten voraus.
Der Ausbau einer leistungsfähigen regionalen (Verkehrs-) Infrastruktur (Handlungsfeld 5) sowie von qualitätvollen Natur- und Freizeitverbünden (Handlungsfelder 7, 8) sollte das Rückgrat einer starken und attraktiven
Region sein.
Auf der deutschen Seite wird bereits seit vielen Jahren von der AGIT ein Gewerbeflächenmonitoring aufgebaut und gepflegt. Des Weiteren ist grenzüberschreitend das
internationale Städte-Netzwerk MAHHL (Maastricht, Aachen, Hasselt, Heerlen, Lüttich)
organisiert und der Bereich um den Dreiländerpunkt wird gemeinsam mit den Nachbargemeinden in Belgien und den Niederlanden zu einem Dreiländerpark entwickelt.
4
62
Leistungsfähige regionale
Infrastruktur
zu grenzüberschreitenden
Freizeitangeboten
(Grünmetropole)
Aufgaben
Institutionalisierung des wechselseitigen Informations-
austauschs über beabsichtigte Raumnutzungsänderungen und Vorhaben von interkommunaler / regionaler
Bedeutung
Inventarisierung und Bewertung bestehender und be-
absichtigter Standortangebote (Wohnbau-, Gewerbe-,
Sondergebietsflächen) und Standortprofile
Prognose (grenzüberschreitender) Flächennachfrage,
Einwohnerentwicklung, Verkehrs- und Pendlerströme
grenzüberschreitendes Mobilitätskonzept
regionales Klimaschutzkonzept mit den Schwerpunk-
ten Energieeffizienz, Ausbau erneuerbarer Energien
und Verkehr
grenzüberschreitender regionaler Entwicklungsplan
Informationstafel der
grenzüberschreitenden
Freizeitroute
Grünmetropole
Der Flughafen in der
Nachbarschaft: Airport
Maastricht-Aachen
Um die Ziele für dieses Handlungsfeld sichtbar zu
machen, könnten sich folgende Projekte eignen:
links:
Traditionelles Ambiente in
der Jakobstraße
rechts:
Grenzübergang Köpfchen,
Eupener Straße
*EuRegiofenster Jakobstraße
(Projektidee)
Produkte, Ideen, Menschen aus D-B-NL
Die Jakobstraße verbindet das Aachener Stadtzentrum mit
den benachbarten Belgien und Niederlande. Ihre kleinteilige Gebäudestruktur, der historische Straßenverlauf und
die atmosphärischen Ladenlokale sind prädestiniert für ein
räumlich konzentriertes Angebot von euregionalen Produkten, Dienstleistungen, Veranstaltungen. Dies schafft
ein touristisch interessantes Zusatzangebot im Stadtkern.
*‚Grenz-Tore‘ (Projektidee)
Identität schaffende Umgestaltung Grenzübergänge Vaals
und Köpfchen
Die Aufgabe der innereuropäischen Grenzkontrollen rückt
die Umnutzungs- und Gestaltungspotenziale der ehemaligen Grenzübergänge als neue ‚Verbindungselemente‘ oder
‚Stadttore‘ in den Fokus des städtebaulichen Interesses.
In internationalen Wettbewerbsverfahren sollen hierfür
zukunftsweisende Ideen generiert werden.
(Zeithorizont 2030)
(Zeithorizont 2020)
63
Stadtbezirke
64
Die Stadtentwicklungsaufgaben in den Bezirken
Ausgangsbedingungen
Die Attraktivität Aachens als Wohnstandort beruht auch
auf der Vielfalt und dem unterschiedlichen Charakter der
Stadtbezirke. Diese haben auch bei erheblichen Einwohnerzuwächsen in den letzten Jahrzehnten ihre eigene
Identität wahren können. So bieten sie u.a. dörfliches
Wohnen am Rande der Großstadt, ein reges Vereinsleben
insbesondere in Sport- und Schützenvereinen sowie eine
gute Versorgung mit Kindertagesstätten, Schulen und
diversen Dienstleistungen. Während die Stadtteilzentren
(mit Ausnahme von Kornelimünster) über gute Nahversorgungsangebote verfügen, sind die kleineren Ortslagen
eher unzureichend ausgestattet.
Herausforderungen
für die Stadtentwicklung
Der Masterplan AACHEN*2030 verfolgt daher zum Einen
das Ziel, die Identität der Stadtteile und Dörfer zu
wahren, das historische Erbe zu sichern und eine hohe
Wohn- und Lebensqualität sicherzustellen; er steht
zugleich vor der Herausforderung, eine tragfähige Wohnund Infrastrukturentwicklung der Bezirke mit dem Schutz
der umgebenden Kulturlandschaft zu verknüpfen.
Die im Rahmen von Aachen*2030 durchgeführten Stadtteilwerkstätten haben zu Tage gefördert, dass in allen
Bezirken die Verkehrsprobleme vor Ort mit zu hohem
Durchgangsverkehr, zu wenig Parkplätzen und unzureichenden Anbindungen des ÖPNV als besonders kritisch
wahrgenommen werden (oranger Keil in der Abbildung).
Als wichtige Zukunftsaufgabe wird die Anpassung an den
demografischen Wandel mit altengerechten Umbauten
und neuen Wohnungsangeboten gesehen, damit die Bewohner in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können.
In allen Bezirken werden darüber hinaus mittel- und
langfristig auch spezielle Entwicklungsaufgaben für die
Stadtteile verfolgt, die hier zusammenfassend referiert
werden:
Handlungsbedarf aus
bezirklicher Sicht
65
links:
Aachen-Mitte, Burtscheid
rechts:
Haaren, Welsche Mühle
Aachen-Mitte
Fortschreibung des Innenstadtkonzepts 2002 mit den
räumlichen Schwerpunkten
■ RWTH Campus-Innenstadt
■ Weltkulturerbe
■ Büchel und Umfeld (> Schwerpunktraum, S. 72)
■ Bushof und Peterkirchviertel (> Schwerpunktraum, S. 72)
■ Umstrukturierung Bahnhofsumfeld
(> Schwerpunktraum, S. 71)
■ Bildungsquartier Suermondtviertel
■ Straßenraumgestaltung: Theaterstraße, Theaterplatz,
Hansemannplatz bis Kapuzinergraben, Heinrichsallee
(> Schwerpunktraum, S. 75)
Altstadt-Offensive: Historische Altstadt mit In-Wert-
Haaren, Verlautenheide
städtebauliche Umstrukturierung und Verbesserung
der klimatischen Situation im Ortskern Haaren: neue
Wohnnutzung auf dem ehemaligen Brauereigelände
(> Konzept Haaren Ortsmitte und Schwerpunktraum,
S. 73)
städtebauliche Verbesserung des Ortseingangs Jülicher
Straße mit durchgehender (Rad-)Wegeverbindung
entlang der Wurm
Offenlage des Haarbachs am Marktplatz
Autobahn-Anschluss-Stelle Haaren an der A 44 und
Verkehrsberuhigung in Verlautenheide (östliche
Umgehungsstraße)
Setzung der heißen Quellen
Entwicklung Burtscheid: Gesundheitszentrum und
Burtscheider Markt (> Schwerpunktraum, S. 70)
baukulturelles Erbe der Stadterweiterungsquartiere in
Wert setzen (> Projekt, S. 47)
Fortsetzung Soziale Stadt Aachen-Nord
(> Leitprojekt, S. 39)
Entwicklung Preuswald (> Schwerpunktraum, S. 74)
umwelt- und stadtverträgliche Mobilität innerhalb des
Alleenrings
Brand
Umsetzung des Rahmenplans: städtebauliche
Aufwertung Ortszentrum
Autobahnanschluss-Stelle Eilendorf-Süd
Prüfung der Entwicklung Brand-Nord
Prüfung der Innenentwicklung: Sportplatz Karl-Kuck-
Straße und Bereich des Friedhofs in Freund
Viadukt Brand/
Vennbahnweg
66
links:
Eilendorf, Vereinshaus
rechts:
Laurensberg,
St. Laurentius
Eilendorf
Sicherung des Grünzugs Eilendorf-Süd und neue Grün-
verknüpfung mit Forst
Verkehrsverbindung zwischen Madrider Ring und
Debyestraße/der neuen Anschluss-Stelle Eilendorf-Süd
verbessern
behutsame Nachverdichtung unter Wahrung der grü-
nen Innenbereiche
Laurensberg
Aufwertung des historischen Ortszentrums um die
Laurentiuskirche
Mobilitätskonzept
Dörfliches Wohnen in Orsbach stärken
städtebauliche Umstrukturierung Grenzübergang Vaals
(> Projekt, S. 63 )
Aufwertung Bahnhof Eilendorf
Integration der Neubürger des Wohngebietes
Richterich
Breitbenden
Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements zur
Stadtteilidentität (Zukunftswerkstatt Eilendorf 2020)
Aufwertung Wohngebiete Grünenthal und Folgenut-
zung des ehemaligen Zechengeländes Karl-Friedrich
klären
Grünverbindung zwischen Grünenthal – Ortszentrum –
Kornelimünster-Walheim
Schloss Schönau – Gut Hasenwalde entwickeln
Dörfliches Wohnen in Horbach und Vetschau sichern
Vorsorge für Starkniederschläge an der Inde
Entwicklung der Neubaugebiete Kornelimünster-West
und -Süd
Bahnhaltepunkt Richterich
Klimaschutzsiedlung Richtericher Dell
(> Leitprojekt, S. 59 )
städtebauliche Umstrukturierung Zentrum Walheim
Touristische Infrastruktur entlang der Vennbahntrasse
und des Eifelsteigs ausbauen
Dörfliches Wohnen im Südraum stärken
links:
Kornelimünster,
Marktplatz
rechts:
Richterich,
Schloss Schönau
67
Schwerpunkträume
68
Die Stadtentwicklungsaufgaben in Schwerpunkträumen
In manchen Teilbereichen der Stadt bündeln sich nutzungsstrukturelle baulich-räumliche, verkehrliche, lufthygienische und andere Problemstellungen. Deren Ursachen
sind vielgestaltig und z.T. miteinander verknüpft, bspw.
geringe Investitionsneigung/-vermögen von Einzeleigentümern, kleinparzellierter Grundbesitz, übermäßige
Verkehrsbelastung, geringe Raumqualitäten, Planungsentscheidungen früherer Jahre. Es besteht deutlicher
Handlungsbedarf.
Gleichzeitig haben diese Räume eine nicht zu unterschätzende Bedeutung für das Funktionieren sowie für das
Erscheinungsbild der Gesamtstadt, für die Lebensqualität
und die soziale Stabilität in den Quartieren.
Deswegen werden ausgewählte Schwerpunkträume einer
vertieften Betrachtung unterzogen, mit dem Ziel, einen
Orientierungsrahmen für integrative Lösungsstrategien
zu entwickeln, um hier bspw. funktionale oder gestalterische Schwächen zu beheben. Dies bedeutet, planerische
Überlegungen aus verschiedenen thematischen Handlungsfeldern zusammenzuführen. Für diese Aufgaben
empfiehlt sich eine vertiefte, kleinräumige Betrachtung
bspw. in Form von Rahmenplanungen, Ideenwettbewerben o.ä. unter frühzeitiger Einbeziehung der im jeweiligen
Quartier maßgeblichen Akteure (> Schwerpunkträume in
Die nächsten Schritte*Was ist zu tun?, S. 76).
Schwerpunkträume
69
Burtscheid
Burtscheid – vom Kurviertel zum modernen
Gesundheitszentrum
Burtscheid – vom Kurviertel zum
modernen Gesundheitszentrum
Ausgangsbedingungen
Die Entwicklung des Burtscheider Kurwesens seit den 80er
Jahren (und nochmals verstärkt durch die Gesundheitsreform 2000) ist durch verschiedene Entscheidungen und
Tendenzen geprägt:
Konzentration auf Anschlussheilbehandlung und Reha-
bilitation (85%) – keine Prävention
Konzentration auf drei leistungsfähige Standor-
te (Rheumaklinik, Reha-Kliniken Rosenquelle und
Schwertbad)
funktionale Verknüpfung der Reha-Kliniken mit örtli-
chen Krankenhäusern
Abbau von stationären Klinikbetten zu Gunsten von
Betten für teilstationäre Rehabilitation – verbunden
mit einer Zunahme des Parkdrucks
eingeschränkte Bewegungsradien der Reha-Patienten
von ca. 300 m um die Kurkliniken. (Gästebetreuung
zunehmend in die Kliniken verlegt.)
Ziel
Übergreifend und rahmensetzend wird das Ziel verfolgt,
das Zentrum Burtscheids behutsam und hochwertig
fortzuentwickeln, das historische Erbe angemessen zu
präsentieren, den attraktiven Einzelhandelsbesatz zu stabilisieren, die Bäche und das Thermalwasser sichtbar und
erlebbar zu gestalten und verkehrliche Nutzungskonflikte
zu entschärfen.
70
Aufgaben
Für die Stadtentwicklung im künftigen ‚Gesundheitszentrum Burtscheid‘ ergeben sich daraus verschiedene
Aufgaben:
Neubau Rheumaklinik; sukzessive qualitätsorientierte
Erneuerung Schwertbad, Rosenquelle
Umbau und Umnutzung der ehemaligen Rheumaklinik
zu Wohnzwecken
Mobilitätskonzept für das (Gesundheits)Zentrum (Be-
wältigung des Parkdrucks, Führung des Radverkehrs,
Zugang zum HBF)
barrierefreie Umplanung und attraktive Neugestaltung
des Burtscheider Marktes – auch zur Erhöhung der
Verkehrssicherheit der Reha-Patienten
Gesundheitssportanlage im Ferberpark
Grünes Tor zum Gillesbachtal und zum Aachener Wald
mit Kurwegenetz
Bahnhofsviertel
Bahnhofsviertel – das
Entree für Aachen und die
Euregio
Bahnhofsviertel – das Entree für
Aachen und die Euregio
Ausgangsbedingungen
Das Quartier um den Aachener Hauptbahnhof ist durch
verschiedene, miteinander wirksame Problemlagen
gekennzeichnet: dauerhaft hohe Verkehrs- und Lärmbelastung (Straße, Schiene), ungesunde und unattraktive
Wohnbedingungen, Desinvestition im privaten Gebäudebestand, abgängige oder leerstehende Gebäude (Gesundheitsamt, Zoll, LZB), entbehrliche Bahn-, Post- und
Zollflächen, erodierender Einzelhandelsbesatz (Krugenofen, Kasinostraße, Römerstraße), fehlende Straßenraumqualitäten u.a.m.
Aufgaben
Die notwendige städtebauliche Revitalisierung des
Bahnhofsviertels bedarf eines schlüssigen Gesamtkonzeptes und eines Prozesses, in den frühzeitig maßgebliche
Akteure und Anwohner eingebunden werden müssen.
Maßgeblich ist dabei, dass die Funktionen der Innenstadt
und des Stadtteilzentrums Burtscheid nicht geschwächt,
sondern gestärkt werden. Wichtige Aufgaben sind dabei
aus der Sicht der Gesamtstadt:
Ausbau des Hauptbahnhofs für ICE und TGV
Südausgang HBF, Anbindung Burtscheid
Städtebauliche Neuordnung Gleisflächen Zollamtstraße
bis Reumontstraße: Verwaltungen, Hotel
Anlage eines Gleisparks als Grüne Kante zu Gleisanlagen
In-Wert-Setzung Gebäudebestand Römerstraße
Ziel
Umgestaltung des Bereichs Normaluhr/Zentralbank für
Hotel-, Verwaltungs- und Geschäftsnutzungen
Ziel ist es, den Hauptbahnhof und das Bahnhofsumfeld zu
einem attraktiven Entree für die Innenstadt und zu einer
Visitenkarte für die Stadt Aachen zu entwickeln. Eine neue
Adresse für Hotels, Verwaltungen und urbanes Wohnen.
Zugleich sollen die Wohn- und Umweltbedingungen der
Anwohner deutlich verbessert und ein Bahnhofszugang
für Burtscheid ermöglicht werden.
Stadteingang HBF aufwerten: Landmarken ergänzen
Dies entspricht auch dem raumordnerischen und städtebaulichen Ziel, beschäftigungs- und besucherintensive
Nutzungen an Knotenpunkten des ÖPNV zu konzentrieren
und durch Innenentwicklung die kompakte Stadt der
kurzen Wege weiter zu fördern.
Urbanes Wohnen/Neuentwicklungen in Burtscheid Kur-
Alleenring profilieren: Alleenstruktur aufbauen
Grüne Oasen aufwerten (Marschiertor, Boxgraben,
Leonhardplatz)
neue Nutzung Grundstück Leonhardstraße/Reumont-
straße
brunnenstraße/Bachstraße/Jägerstraße und Krugenofen
71
Östliche
Innenstadt
Östliche Innenstadt:
Neue Impulse
Östliche Innenstadt: Neue Impulse
Ausgangsbedingungen
In der östlichen Innenstadt konzentrieren sich verschiedene komplexe städtebauliche, nutzungsstrukturelle,
bauliche und verkehrliche Problemlagen, deren Lösung
wesentliche Entwicklungs- und Erneuerungsimpulse für
den Stadtkern bewirken würden: bereits einzeln, aber vor
allem im Zusammenwirken der Stadtquartiere:
Bushof/Peterstraße
Blondelstraße, City-Passage, Peterstraße
Büchel/Kleinkölnstraße
untere Großkölnstraße/Seilgraben
Die Entwicklung dieser Standorte ist direkt oder indirekt
mit verschiedenen Rahmenbedingungen verknüpft, bspw.
der Realisierung von Einzelhandelsvorhaben, der Realisierung der Campusbahn und der Neuordnung des innerstädtischen Verkehrs (Busnetzkonzept ‚Busnetz 2015).
Ziel
Für neue (städte-)bauliche Entwicklungen im Bereich der
historischen Innenstadt sind verschiedene Maßgaben rahmensetzend, bspw. der denkmalgeschützte Stadtgrundriss
(historisches Straßennetz), die kleinteilige Morphologie
der Baustruktur etc.
ten; dies verbunden durch Straßenräume und Plätze mit
hoher Aufenthaltsqualität und Klimakomfort, möglichst
in fußläufiger Verknüpfung zu städtischen Grünflächen
und Parks. Stadtgestalterisches Ziel ist eine Balance, die den
Respekt vor der historischen Altstadt wahrt und gleichzeitig
modernem, gestalterisch anspruchsvollem Bauen Raum gibt.
Aufgaben
Die Umsetzung der vorgenannten Ziele wird mit der Fortschreibung des Innenstadtkonzepts vorbereitet und lässt
sich bspw. durch folgende Aufgaben erreichen, die in einer
(oder mehreren) Rahmenplanung(en), Wettbewerbsverfahren o.ä. zu qualifizieren und zu konkretisieren wären:
Rückbau der überdimensionierten Verkehrsachse
Peterstraße; Bepflanzung im Rahmen der Qualifizierung
aller Radialen
Anlage der Campusbahntrasse, Haltepunkt
In-Wert-Setzung des Umfelds um das Alte Kurhaus
Städtebauliche Neuordnung Bushof – City-Passage
Umgestaltung des Bereichs zwischen Großkölnstraße
und Seilgraben für Hotel-, Wohn- und Geschäftsnutzung
Quellen sichtbar machen, Offenlage Pau
Historischen Verlauf Grabenring sichtbar machen
Grüne Oasen sichern (Sandkaulstraße, Seilgraben) und
erweitern (zwischen St. Peter und Bibliothek)
Verknüpfung der Oasen mit dem Kurpark über Maria-
Funktional wird das Ziel verfolgt, insgesamt einen attraktiven Mix von innerstädtischem Wohnen, Einzelhandel/
Dienstleistungen und kulturellen Einrichtungen anzubie72
hilfstraße
Urbanes Wohnen um den Büchel mit Wohn- und Ge-
schäftshäusern
Ortszentrum
Haaren
Ortszentrum Haaren:
klimafit
Ortszentrum Haaren: klimafit
Aufgaben
Netzschluss des Radweges entlang der Wurm mit Que-
rung der Jülicher Straße und Brücke über die Wurm
Ausgangsbedingungen
Klimaforscher prognostizieren einen weiteren Anstieg
der weltweiten Durchschnittstemperatur, aus dem beispielsweise verlängerte sommerliche Hitzeperioden oder
extreme Starkregen-Ereignisse mit möglichen gesundheitlichen Risiken für die Menschen resultieren können. Diese
Wirkungen treten verstärkt in Stadtteilen mit wenigen
Grünflächen auf, die verkehrlich stark belastet sind und in
denen der Luftaustausch aufgrund der dichten Bebauung
eingeschränkt ist. In Aachen treffen diese Kriterien u.a. im
Stadtteil Haaren zu, wo höhere Durchschnittstemperaturen im Vergleich zur Gesamtstadt gemessen wurden (vgl.
Projekt City2020+, Beschluss ‚Integratives Handlungskonzept Aachen-Haaren).
Umgestaltung des Ortseingangs im Bereich Jülicher
Straße – Alt Haarener Straße und Außenring mit Anlage
einer Campusbahntrasse und Neubau eines Haltepunktes
Anlage eines Fußweges entlang des Haarbachs zwi-
schen Welsche Mühle und Markt sowie südlich Germanusstraße bis zur Wurm
Offenlage des Haarbachs am Markt und Baumbestand
erhöhen
Neugestaltung des Blockinnenbereichs des ehem. Brau-
ereigeländes mit Angeboten für barrierefreies Wohnen
Erweiterung des Parks im südlichen Bereich der alten
Gärten, Freihaltung der Sichtbeziehung zur alten Schule, Erhalt des alten Baumbestands
lockere Wohnbebauung im nördlichen Bereich der alten
Ziel
Ziel ist es, frühzeitig Vorsorge gegen nachteilige Auswirkungen des Klimawandels auf kleinräumiger Ebene
zu treffen. Dabei steht die Gesundheitsvorsorge für
ältere und gesundheitlich beeinträchtigte Menschen, der
Klimakomfort im Stadtteil, und die Abpufferung möglicher
Extremereignisse im Vordergrund. Nachfolgend sind daher
beispielhaft Maßnahmen aufgezeigt, wie das Ortszentrum
mit seinen Potenzialen Wurm, Haarbach und Stadtpark
aufgewertet, für die Bewohner lebenswerter gestaltet und
gleichzeitig ‚klimafit‘ gemacht werden kann.
Gärten mit Dach- und Fassadenbegrünung; Zisternen
Grünanlage oder Gemeinschaftsgärten im Blockin-
nenbereich Kirchweg mit neuer Wegeverbindung zur
Haarener Gracht/Fußweg am Haarbach
Gestaltung eines Quartiersplatzes zwischen Kirche und
alter Schule
Standorte für schattenspendende Baumpflanzungen im
Straßennetz prüfen
Besondere Berücksichtigung von
Klimaanpassungsaufgaben/-maßnahmen bei allen
Plan- und Genehmigungsverfahren
Langfristig ist eine Verlagerung der Gewerbebetriebe
zwischen Wurm und Hergelsbendenstraße für eine
Erweiterung des Grünzugs anzustreben
73
Stadtumbau
Preuswald
Stadtumbau Preuswald:
denkbare Entwicklungsszenarien
Stadtumbau Preuswald
Ausgangsbedingungen
Die Waldsiedlung Preuswald, ein ehemals beliebter und
nachgefragter Wohnstandort, ist inzwischen in die Jahre
gekommen und rückt aus vielfältigen Anlässen als ‚Problemquartier‘ wiederkehrend in das Blickfeld von Politik und
Öffentlichkeit. Schlaglichtartig stehen dafür: Veränderungen
in der Sozialstruktur, Erosion der Versorgungsangebote, hohe
Wohnnebenkosten, unzeitgemäße Wohnqualität (Grundrisse,
Sanitärbereiche, energetischer Zustand), Gefahr wachsender
Fluktuations- und Leerstandszahlen und fehlende Freizeit-,
Kultur- und Bildungseinrichtungen. Die Datenlage des Sozialentwicklungsplans weist in einigen Indikatoren zur sozialen
Struktur negative Entwicklungen und Tendenzen aus.
Nach mehreren Eigentumswechseln steht die derzeitige Eigentümerin der ca. 650 Mietwohnungen mit ihrer
Bewirtschaftungsstrategie zunehmend in der Kritik der
Bewohner. Eine Initiative von BewohnerInnen aus dem
Stadtteil fordert seit Jahren ein verstärktes Engagement
nicht nur der Eigentümerin, sondern auch der Stadt
Aachen ein. Erste Ansätze zur Stabilisierung des Quartiers
wurden in Angriff genommen und weitergehende Überlegungen zur Entwicklung der Siedlung sind in Vorbereitung
(Machbarkeitsstudie ‚Entwicklung der Siedlung Preuswald‘ untersucht Entwicklungsstrategien und -inhalte für
die Zukunftsfähigkeit der Siedlung.)
Ziel
Die Stadt Aachen strebt eine städtebauliche, wohnungswirtschaftliche und soziale Weiterentwicklung des Siedlungsbereiches an mit dem Ziel, dem Viertel mittel- und
74
langfristig wieder den Charakter eines mittelständischen
Quartiers mit hoher Wohnqualität zu geben.
Entwicklungsoptionen
A. Transformationsstrategie: Rückbau mit Abriss des
Hochhauses und schrittweise weiterer sanierungsbedürftiger Gebäude. Keine weiteren Investitionen in die Infrastruktur (Schule, Kindergarten), stattdessen schrittweises
Auslaufen der Einrichtungen. Im Ergebnis Rückgang der
heutigen Einwohnerzahl um etwa die Hälfte auf ca. 1.000
bei deutlicher Verschiebung zu älteren Altersgruppen.
B. Kleinteilige Aufwertung (auch in Qualität und
Sicherheit)/Stabilisierung der Siedlung – weitgehend
unter Status-quo-Bedingungen, jedoch Investition
in die vorhandene Infrastruktur und Nahversorgung
(Kindergarten, Schule). Ansiedlung eines Nahversorgungsunternehmens, Nutzung von Nachverdichtungspotenzialen mit optionalem Abriss des Hochhauses und
Erschließung einer kleinflächigen Ergänzungsfläche. Im
Ergebnis in etwa Stabilisierung der heutigen Einwohnerzahl (ca. 2.200) bei zunächst leichter Verschiebung
zugunsten jüngerer Altersgruppen. Risiko einer nicht
selbst tragenden Entwicklung.
C. Eine dauerhaft tragfähige (sich selbst tragende)
Entwicklung der Siedlung und ihrer Infrastruktur ist
möglich, wenn die Einwohnerzahl der Siedlung auf
stabil deutlich über 5.000 Einwohner angehoben wird.
Dies setzt u.a. die Erschließung ausreichend großer
und geeigneter Ergänzungsflächen im Nahbereich und
die Nutzung von Nachverdichtungspotenzialen voraus.
Eine solche Entwicklung wäre mit erheblichen (kaum
wünschbaren) Eingriffen in den angrenzenden Waldbestand und in die Naturhaushaltsfunktionen sowie mit
erheblichem Ausgleichsbedarf verbunden.
Ringe und
Radialen
Ringe und Radialen: Wege
um und in die Stadt
Ringe und Radialen:
Wege um und in die Stadt
Ausgangsbedingungen
Konzentrische Ringe und verschiedene Radialen
bilden das historische und verkehrliche Grundgerüst für
die Erschließung der Kernstadt und für eine Vielzahl von
innerstädtischen Verkehrszwecken und -zielen. Probleme
erwachsen daraus, dass Ringe und Radiale heute in einem
Maße verkehrliche Funktionen übernehmen, für die sie
historisch nicht ausgelegt waren und die aufgrund der
hohen Lärm- und Luftschadstoffimmissionen mit den angebauten Nutzungen überwiegend nicht verträglich sind.
Hinzu kommt, dass Straßenraumqualität schaffende Elemente nur abschnittsweise in unterschiedlichen Qualitäten zur Verfügung stehen. Das Erscheinungsbild mancher
Einfallstraßen ist im Ganzen heterogen, dispers, wenig
einladend und Identität stiftend. Die Auswirkungen sind:
Desinvestition in Gebäude, hohe Nutzungsfluktuation,
Leerstände, Zwischen- und Unternutzungen, Verkehrssicherheitsprobleme, Staubildung zu Spitzenzeiten.
Aufgaben
Die angestrebte Profilierung des Allenrings (wie in
Teilen bereits umgesetzt) und wichtiger Radialen bedarf
sorgfältiger, integrativ angelegter Planung. Die Aufgabe (einzelner Rahmenpläne) besteht darin, unter dem
übergeordneten Leitbild der Revitalisierung für die
jeweiligen Straßen sowie für einzelne wichtige Abschnitte
originäre, speziell angepasste Lösungen zu entwickeln.
Folgende Orientierungen und Maßgaben könnten dabei
hilfreich sein:
Gestaltung eindeutiger Stadteingänge (Hansemann-
platz, Kaiserplatz, Normaluhr)
Freihaltung von Blickbeziehungen auf markante Identi-
tätsstifter (Dom, Lousberg, …)
robustes, den unterschiedlichen Straßenquerschnitten
angepasstes hochwertiges Straßenraumgestaltungsund Begrünungssystem
standort- und umfeldabhängige Nutzungskonzepte;
Konzentration von Versorgungsangeboten an Schwerpunktstandorten
innovative, stadtverträgliche Gestaltung der Vernet-
Ziel
Ziel ist es, den Alleenring und die Radialen als qualitätvolle Adresse für urbane gemischte Nutzungen
und als Identität schaffende Entrees der Kernstadt zu
entwickeln. Während Vaalser Straße, Krefelder Straße
und – nach Umsetzung der Planung – auch die Lütticher
Straße diese Funktion im Wesentlichen bereits wahrnehmen, besteht Handlungsbedarf für die Roermonder Straße,
Jülicher Straße, Adalbertsteinweg/Trierer Straße und
Kasinostraße/Eupener Straße.
zungs- und Umsteigepunkte zwischen verschiedenen
Verkehrsträgern
stadtraumverträgliche Integration der Infrastruktur für
ein schienengebundenes Verkehrssystem im Verbund
mit einem System von Elektromobilität
Förderung von Schallschutzmaßnahmen und energeti-
scher Gebäudesanierung, Fassadenwettbewerbe u.a.m.
im Gebäudebestand
75
Die nächsten
Schritte
Die nächsten Schritte
Was ist zu tun?
Aachen strebt eine Entwicklung an, die unter behutsamer Fortentwicklung seiner
unverwechselbaren Eigenarten sozial ausgewogen, umwelt- und klimaverträglich
und wirtschaftlich erfolgreich ist.
Die Darstellung der Handlungsfelder hat die Breite der
Aufgaben und die Vielfalt der Ansatzpunkte deutlich
gemacht. (Kap. Leitlinien und Handlungsfelder der Stadtentwicklung, S. 22) Dem stehen in Aachen – wie in vielen
anderen Städten – nur begrenzte kommunale Ressourcen
gegenüber. Dies erfordert die Bündelung der Kräfte und
eine Konzentration auf Erfolg versprechende, zukunftsfähige Projekte bzw. deren Absicherung und Einbettung mit
den nächsten Schritten der Stadtentwicklung. (Masterplan
– der Aachener Weg, S. 8). Für die politische Beschlussfassung und die weitere Umsetzung des Masterplans ist es
deshalb sinnvoll und erforderlich, Schwerpunkte zu benennen und vorrangige Aufgaben vorzuschlagen.
Auf die Frage: Was ist zu tun? ergeben sich daher
folgende fünf Antworten:
1. Leitprojekte konsequent fortführen und
umsetzen.
2. Ergänzende Maßnahmen und Projekte in
Schwerpunkträumen in Gang setzen.
3. Raum- und fachplanerischen Grundlagen
weiterentwickeln.
4. Die Verständigung über Aachener
Stadtentwicklung fortsetzen.
5. Den Masterplan als nachhaltigen Prozess
gestalten und umsetzen.
76
links oben:
Leitprojekt Soziale Stadt
Aachen-Nord, alter
Schlachthof
links unten:
Leitprojekt Soziale Stadt
Aachen-Nord, ehemaliges
Straßenbahndepot
rechts:
Schwerpunktraum Ringe
und Radialen. Hier: Junkerstraße vor Markierung
der Radverkehrsanlagen
1. Leitprojekte
2. Schwerpunkträume
… sollen die Zukunftsfähigkeit der Stadt sichern, ihre
Wettbewerbsfähigkeit als Oberzentrum stärken und die
Lebensqualität in der Stadt nachhaltig verbessern. Insofern ist die Umsetzung folgender Leitprojekte prioritär:
… sind geeignet, sowohl für die Gesamtstadt als auch für
Teilräume eine dauerhaft positive Entwicklung in Gang zu
setzen, funktionale und gestalterische Schwächen zu beheben und/oder zur sozialen Stabilität beizutragen. In den
ausgewählten Schwerpunkträumen (> Stadtentwicklungsaufgaben in den Schwerpunkträumen, S. 69) bündeln sich
verschiedene Entwicklungsaufgaben mit unterschiedlicher
Ausrichtung und Dringlichkeit. Zum Teil wurde schon mit
der Umsetzung von Einzelmaßnahmen begonnen; deren
Einbindung in zusammenhängende Planungs- und Umsetzungskonzepte steht zumeist noch aus. Der Masterplan
unterbreitet dazu Vorschläge.
RWTH Campus-Projekte
Campusbahn
Soziale Stadt Aachen-Nord
Einzelhandelsentwicklung Innenstadt
Vernetzte Kernstadt
Klimaschutzsiedlung Richtericher Dell
Die Projekte sollten im engen Zusammenwirken mit den
diese jeweils tragenden Akteuren mit höchstem Nachdruck betrieben werden.
Auch wenn bei diesen Projekten aufgrund ihrer Größe,
ihrer Komplexität und ihrer Kosten von einer abschnitts-/
stufenweisen Realisierung mit unterschiedlichen Zeithorizonten auszugehen ist, werden ihre kurzfristigen
Signalwirkungen (‚Aufbruch‘) auch bereits während der
Bauphase groß sein, wohingegen sich ihre direkten und
indirekten Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt, den
Arbeitsmarkt, das Verkehrsaufkommen, das Einkaufsverhalten etc. sukzessive einstellen werden.
Es wird empfohlen, die Umsetzung bereits vorliegender
Planungen bzw. zeitnah die Erarbeitung von Rahmenkonzepten vorzubereiten (und zugleich vorsorglich
liegenschaftlich tätig zu werden). Solche Gesamtkonzepte
sind in der Regel eine Voraussetzung für die erfolgreiche
Akquisition von Fördermitteln und von Kooperationspartnern. Auch Realisierungswettbewerbe auf Schlüsselstandorten sind hier ein wichtiger Impulsgeber. Je
nach Handlungsbedarf stellen Beratungsangebote für
unterschiedliche Zielgruppen oft einen Schlüssel für eine
erfolgreiche Umsetzung von quartierbezogenen Erneuerungs- und Aufwertungsstrategien dar. Auch hier ist für
eine erfolgreiche, zeitnahe Umsetzung wesentlich, die
maßgeblichen Akteure dieser Teilräume frühzeitig in den
Planungsprozess zu integrieren. Besonderer Handlungsbedarf wird in folgenden Schwerpunkträumen gesehen:
77
Östliche Innenstadt: Neue Impulse
Bahnhofsviertel – das Entree für Aachen und die
3. Raum- und fachplanerische Grundlagen
Euregio
Stadtumbau Preuswald
Burtscheid – vom Kurviertel zum modernen Gesund-
heitszentrum
Ortsmitte Haaren: klimafit
Ringe und Radialen: Wege um und in die Stadt
Darüber hinaus sind die vor Ort in den Stadtteilwerkstätten entwickelten Vorschläge in den Bezirken wichtige
Maßnahmen, die Identität der Stadtteile und Dörfer zu
wahren, das historische Erbe zu achten und eine hohe
Wohn- und Lebensqualität sicherzustellen.
… bedürfen der Weiterentwicklung. Sie schaffen die
Voraussetzungen für die Bewältigung künftiger Herausforderungen der Stadtentwicklung. Schwerpunkte
in den nächsten fünf Jahren sind – neben dem mit dem
Masterplan begonnenen Prozess der Neuaufstellung des
Flächennutzungsplanes – insbesondere:
Räumliche Planungen und Konzepte
Konzept zur Neuprofilierung/Erneuerung von Einzel handelslagen in der Innenstadt sowie von Alt Gewerbestandorten (Rothe Erde, Jülicher Straße)
■ Integriertes Entwicklungskonzept Hochschulstand orte in der Stadt mit Szenarien zur langfristigen
Hochschulentwicklung (Innenstadtkonzept)
■ Rahmenplan Historische Altstadt (Innenstadtkonzept)
■ grenzüberschreitender regionaler Entwicklungsplan
■
Fachpläne und -konzepte
Erarbeitung Verkehrsentwicklungsplan (lfd.)
Neuaufstellung Landschaftsplan
■ Konzept ‚Wasser in der Stadt‘ (Blaues Netz)
■ Integriertes Energie- und Wärmeerzeugungs- und Ver-
sorgungskonzept i.V.m. einem Klimaanpassungskonzept
■
■
Handlungskonzepte
Umsetzung der Wohnungsmarktoffensive
(Handlungskonzept Wohnen)
■ Konzept zur gesamtstädtischen Mobilisierung von
Hauseigentümern im Bestand im Hinblick auf
Aufgaben der energetischen Sanierung und der
Energieeffizienz, der Anpassung an den demo grafischen Wandel, der Nachverdichtung …
■ Konzept zum generationengerechten Stadtumbau
■
78
Bürgerbeteiligung vor Ort
4. Kommunikation und Kooperation
… sind für die erfolgreiche Bewältigung von Stadtentwicklungsprozessen unerlässlich. Daher erfolgte auch die
Erarbeitung dieses Masterplanes in einem umfassenden
diskursiven Prozess. Daraus resultieren für die Zukunft
drei Aufgabenbereiche
Vermittlung der zentralen Inhalte des Planes: Die
Dies alles sollte weiterhin begleitet werden durch
einen Internetauftritt Aachen*2030, der ausgebaut,
verdichtet und profiliert werden kann.
■
Verstetigung der Kooperationen mit stadtentwicklungs-
bedeutsamen Akteuren (bspw. Hochschulen, Investoren, Landwirten), sowie von grenzüberschreitenden
Kooperationsprojekten (bspw. beim Flächenmanagement, Klimaschutz etc.).
■ etwa: Runder Tisch Erneuerbare Energien
Aussagen des Masterplans sind komplex und differenziert. Sie stellen damit eine fundierte fachliche Grundlage für die Weiterarbeit in den Handlungsfeldern der
Stadtentwicklung dar. Für die öffentliche Vermittlung
der Planinhalte ist eine weitere Verdichtung und
Zuspitzung der Aussagen anzustreben. Die Bündelung
der Planungsziele in fünf »Aachen*Akzenten« könnte
hierzu ein Beitrag sein. (> Umschlag Rückseite U 4)
Fortsetzung der Verständigung zwischen allen
Akteuren über Aktivitäten und Ziele. Insbesondere
die folgenden Kommunikationselemente haben sich in
den zwei Jahren der Planerstellung als wirkungsvoll
erwiesen und sollten auf geeignete Weise fortgesetzt
werden:
■ Ressort übergreifende Diskussion
(Verwaltungswerkstatt),
■ Bezirksforum
■ fachöffentliche Gesprächsplattformen (ggf. unter
Einbeziehung der Initiative Aachen, Aachen Fenster,
Bürgerstiftung Lebensraum Aachen, Aachener
Stiftung Kathy Beys),
■ »Gespräche unter Nachbarn«, also regionaler,
Grenzen überschreitender Informationsaustausch
etc.
79
links:
Verwaltungswerkstatt
rechts:
Fachforum
5. Masterplan als nachhaltiger Prozess
… so lautete eine Zielsetzung beim Arbeitsbeginn. Und
nun, da die wesentlichen Planaussagen vorliegen, ist der
Blick auf die umsetzungs- und managementbezogenen
Aufgaben zu richten.
Bei der Umsetzung der im Masterplan Aachen*2030
entwickelten Ziele, Aufgaben und Projekte knüpft die
Stadt Aachen an langjährige Praxiserfahrungen an, nutzt
den Wissenstransfer der Hochschulen und setzt auf die
Kooperation kompetenter Partner in der Stadt.
Folgende Managementaufgaben sollten die Umsetzung
der Ziele, Aufgaben, Projekte und Kommunikationsaufgaben unterstützen:
Qualitätssicherung, Monitoring
Regelmäßige Überprüfung der Annahmen bezüglich
Einwohner, Beschäftigte, Studenten, und
Flächenbedarfe, Standortpräferenzen,
Standortentwicklungen, Verkehrsverhalten (ggf.
Nachjustierung)
■ Konkret messbare Kriterien und Zielgrößen (auch
Qualitätsstandards) der Stadtentwicklung identi fizieren; den Zielerreichungsgrad kontinuierlich
nachhalten, ggf. nachsteuern (Eignung bereits
verfügbarer Indikatorensets für Aachen überprüfen
– vgl. Agenda 21-Prozess; Umweltqualitätsziel konzept Stadt Aachen)
■ Qualitätssicherung: Zielkonformität von Vorhaben
und Maßnahmen überprüfen und nachsteuern
■
Aktive kommunale Liegenschaftspolitik
Frühzeitig Schlüsselgrundstücke sichern
Flächenpool aufbauen
■ Innenentwicklung unterstützen
■
■
Prozesssteuerung und Koordination
Den Folgeprozess Aachen*2030 konzipieren
und organisieren
Dies bezieht sich sowohl auf die fachlichen als auch
auf die kommunikativen Elemente des Plans bzw.
des Prozesses, auf die Zuständigkeiten, auf die
Datengrundlagen, die Methoden, die Ziele und die
Evaluation.
■ Die Betreuung des fortgesetzten Kommunikations und Beteiligungsprozesses übernehmen
■ Die Daueraufgabe Integrierte Stadtentwicklung,
Monitoring sowie Stadt- und Regionalentwicklung
in der Verwaltung implementieren (organisatorisch
verankern, gut ausstatten und kompetent besetzen)
■
80
Ein Blick nach vorn …
Aachen im Jahr 2030
Im Jahr 2030 gehört Aachen zu den Großstädten in
Deutschland mit überdurchschnittlich hoher Lebensqualität. Die Bildungsoffensive der 2010er Jahre hat
dazu beigetragen, dass den Unternehmen in Aachen ein
großes Potenzial an hochqualifizierten Fachkräften zur
Verfügung steht. Zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf
erhalten alle Kinder bei Bedarf einen Betreuungsplatz.
Zukunftsweisende Produkte, die in engen Kooperationen
von Hochschulen und Wirtschaft entstanden sind, haben
Aachen zu einem exzellenten Ruf verholfen. Das oberzentrale Einzelhandels- und Dienstleistungsangebot Aachens
nimmt mittlerweile in der Region hinsichtlich Vielfalt
und Qualität eine führende Rolle ein. Die europäischen
Metropolen Paris, Amsterdam und London erreicht man im
Stundentakt.
Vielerorts: In der Innenstadt, in den Hochschulquartieren,
in den Stadtbezirken, in den Wirtschaftsstandorten und
auch im Freiraum sind neue Projekte mit anspruchsvoller
Gestaltungsqualität entstanden, auf die die Einwohner
stolz sind und die zunehmend mehr Stadttouristen
anziehen.
Zukunftsorientierte Konzepte konnten den PKW-Verkehr
auf Aachens Straßen verringern, ohne die Mobilität der
Bevölkerung einzuschränken; damit konnte die Luftqualität erheblich verbessert werden. Ruhige Wohngebiete
und attraktive Stadtwohnungen bieten der insgesamt
bunter und älter gewordenen Stadtgesellschaft neuen
Wohn-komfort und barrierefreien Wohnraum für unterschiedliche Bedürfnisse. Interkulturelle Wohnquartiere
sind ein Magnet für die international zusammengesetzte
Stadtgesellschaft geworden. Und dies, ohne weiteren Freiraum in Anspruch zu nehmen – dank eines strategischen
Flächenmanagements.
Mit 10.000 neuen Stadtbäumen, der Erweiterung innerstädtischer Grünoasen und neuen Rückhalteflächen ist
die Stadt gut auf den voranschreitenden Klimawandel
vorbereitet. Mittlerweile ist Aachen in vielen Quartieren
energieautark, da viele Eigentümer sich bei der energetischen Erneuerung des Gebäudebestandes engagiert
haben und der Ausbau erneuerbarer Energien massiv
vorangetrieben wurde.
Auch der Freiraum wurde frühzeitig auf die veränderten
Anforderungen vorbereitet: Aachen hat eine international
beachtete Vorreiterrolle beim Bodenschutz eingenommen und ein Biodiversitätskonzept mit nachhaltigen
Maßnahmen zum Schutz in Aachen typischer Natur- und
Landschaftsräume für seltene Tier- und Pflanzenarten umgesetzt. Mit der Öffnung weiterer Bäche, dem Sichtbarmachen der Thermalquellen und historischer Funde konnte
die Aachener Stadtgeschichte in einen neuen Kontext
gestellt werden – nicht nur für Touristen eine weitere
Attraktion der Stadt.
Diese Entwicklung gelang der Stadt Aachen auch, weil
neue Formen der regionalen Kooperation erprobt wurden
und so die besondere Lage des Dreiländerecks erfolgreich
genutzt wurde.
In der Summe dieser Maßnahmen ist es Aachen gelungen,
seine Rolle als Oberzentrum der Euregio zu festigen und
zugleich als Partner in verschiedenen Kooperationen zur
Stärkung der Region im Ganzen beizutragen …
81
Informationen und Kontakt
Das Projekt AACHEN*2030 MASTERPLAN FLÄCHENNUTZUNGSPLAN
wurde von einer Arbeitsgemeinschaft aus BKR Aachen – Castro & Hinzen
sowie netzwerk@stadtforschung, beratung, kommunikation (Prof. Dr. Klaus Selle)
in enger Kooperation mit dem zuständigen Fachbereich Stadtentwicklung
und Verkehrsanlagen der Stadt Aachen erarbeitet.
Wer mehr über den Prozess zu AACHEN 2030 erfahren möchte
… findet im Internet unter www.aachen.de/aachen2030 weitere Informationen;
… kann sich per Mail oder Telefon an die folgenden Adressen wenden:
FB Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
aachen2030@mail.aachen.de
Angela Bolland: Fon 0241 432-6111
Monika Fischer: Fon 0241 432-6118
Birgit Wergen: Fon 0241 432-6112
AG AACHEN*2030
info@bkr-ac.de | Andrea Kranefeld: Fon: 0241 47058-20
netzwerk@pt.rwth-aachen.de | Lucyna Zalas: Fon: 0241 80-98303
Fotonachweis
Aachener Verkehrsverbund GmbH: S. 59 oben
‚ante 4 C – Joint-Venture‘, Meyer en van Schooten Architecten: S. 19 oben
BKR/Hinzen, Ajo: S. 2, S. 19 unten rechts, S. 31 unten links
BKR/Kranefeld, Andrea: S. 14, S. 18 links, S. 20, S. 28, S. 29, S. 31 oben, S. 32,
S. 37 rechts, S. 40, S. 43 oben, S. 43 unten rechts, S. 49, S. 50, S. 51 oben, S. 52,
S. 53, S. 55 oben, S. 55 unten links, S. 63 unten links, S. 66 unten, S. 67 oben links,
S. 67 oben rechts,S. 67 unten links, S. 67 unten rechts, S. 68
büro G29: Titelbild
Dahlmann, Peter: S. 58
Ditib, Türkisch Islamische Gemeinde in Aachen e.V., Architekt Aymen:
S. 39 unten rechts
Fotolia.de: Thierry Morvan, S. 76, darknightsky, S. 78
FH Aachen/von Brandt – Stadtplaner Architekten (Entwurf): S. 35
Mit Freu(n)den unter einem Dach e.V.: S. 25
Müller, Stefan: S. 27 unten rechts
pt/Klanten, Christoph: S. 8 links, S. 8 rechts, S. 12, S. 79 links oben, S. 79 links unten,
S. 79 rechts, S. 80 links, S. 80 rechts
Reicher Haase Ass.: S. 35 links
RKW: S. 35 rechts
RKW Entwurf/Otto: S. 9
RWTH Aachen/Winandy, Peter: S. 19 unten links
Schlamann, Anja: S. 48
Spengler, Wiescholek, Lützow 7: S. 59 unten links
Stadt Aachen/Schupp, Holger: S. 3
Stadt Aachen/Frankenberger, Rolf: S. 57 unten rechts
Stadt Aachen/Futterlieb, Katrin: S. 77 links unten
Stadt Aachen/Herrmann, Andreas: S. 6, S. 15 links unten, S. 15 rechts, S. 36,
S. 37 links, S. 44, S. 45, S. 46, S. 47 oben, S. 47 unten links, S. 56, S. 60, S. 61, S. 62,
S. 63 oben, S. 64, S. 66 oben links, Umschlag Rückseite
Stadt Aachen/HJPplaner/Tema AG: S. 43 unten links
Stadt Aachen/Krücken, Monika: S. 66 oben rechts
Stadt Aachen/Lachmann, Heike: S. 39 oben
Stadt Aachen/Leidinger, Ulrike: S. 57 unten links
Stadt Aachen/Platczek-Brandt, Uschi: S. 63 unten rechts
Stadt Aachen/Roß- Kark, Karen: S. 51 unten links
Stadt Aachen/Weitenberg, Stefanie: S. 59 rechts
Stadt Aachen/Wergen, Birgit: S. 4, S. 18 rechts, S. 22, S. 24, S. 27 oben,
S. 31 unten rechts, S. 39 unten links, S. 41, S. 47 unten rechts, S. 51 unten rechts,
S. 55 unten rechts, S. 77 links oben, S. 77 rechts
Vollmer, Manfred: S. 27 unten links
82
Anhang
Fachplanungen und Konzepte, die in den
Masterplan eingeflossen sind
Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
Leitplan für Aachen – Visionen, Ziele und Aufgaben
(Buro 5 Maastricht; Initiative Aachen), 2008
Leitkonzept Aachen, „Verräumlichung der Zielaussagen”, 2004
Leitplan Aachen – Entwurf, 2009
Evaluation Innenstadtkonzept 2002, Entwurf 2012
(HJP Heinz, Jahnen, Pflüger)
Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen u.a.
Campusbahn – Projektidee und Konzept, 2012
Fachbereiche Immobilienmanagement, Stadtentwicklung und
Verkehrsanlagen, Wohnen
Aachen-Strategie-Wohnen, 2010
Fachbereich Wirtschaftsförderung und
Europäische Angelegenheiten
Aachen Leitbild 2020, Europa. Eine Stadt macht Zukunft, 2001
Städteregionales Einzelhandelskonzept STRIKT Aachen, 2008
(BBE RETAIL EXPERTS – Schmidt-Illguth, R.)
AGIT
Regionales Gewerbeflächenkonzept, 2012
Fachbereich Umwelt
Umweltqualitätszielkonzept Stadt Aachen, 2000
Strategisches Freiflächenkonzept, 2005
Stabstelle Klimaschutz
Energiepolitisches Arbeitsprogramm der Stadt Aachen, 2010
Fachbereich Soziales und Ausländerwesen – Sozialplanung
Sozialentwicklungsplan Aachen, 2009
Fachbereich Kinder, Jugend und Schule
Schulentwicklungsplan der Stadt Aachen für den Bereich
der Primarstufe 2006 – 2012
Gutachten zur Schulentwicklung in der Stadt Aachen –
Sekundarstufen I und II, 2008 (Projektgruppe BILDUNG und REGION;
Schober, Hubertus; Krämer-Mandeau, Wolf)
Kindertagesstättenbedarfsplanung 2011/12
2. Aachener Kinder- und Jugendförderplan 2010-2014, 2010
Fachbereich Sport
Sportentwicklungsplan Aachen, 2010
(Deutsche Sporthochschule Köln, Institut für Sportsoziologie)
Dezernat für Bildung und Kultur, Schule, Jugend und Sport
Kulturelles Leitprofil der Stadt Aachen, 2009
Leitbilder und Arbeitsprogramme Dez. IV, 2012
83
Karten und
Zielübersichten
Anhang – Karten und Zielübersichten zu
den zehn Handlungsfeldern
Der Anhang enthält – ergänzend und konkretisierend zum Masterplan
– jeweils eine Zielübersicht und eine thematische Karte zu den zehn
Handlungsfeldern der Aachener Stadtentwicklung (> S. 24 – S. 63).
Dies spiegelt im Detail die Ziele der baulich-räumlichen Entwicklung
wider, die die Stadt Aachen in den nächsten 20 Jahren sachlich und
räumlich verfolgt. Die Abfolge der Ziele beinhaltet keine Prioritätensetzung.
Auf den thematischen Karten sind die Ziele – soweit räumlich
verortbar – teils (grob) flächenhaft, teils symbolhaft dargestellt; die
Darstellung lässt insoweit Spielräume für die konkrete Ausgestaltung
der Aufgaben, etwa im Flächennutzungsplan.
Diese Ziele und Darstellungen sind Ergebnis eines umfangreichen
Kommunikations- und Beteiligungsprozesses im Projekt Aachen*2030,
in die viele Anregungen und Hinweise aus der Bürgerschaft, aus der
Fachöffentlichkeit sowie von Politik und Verwaltung eingeflossen sind.
84
Aachen*
Akzente
AACHEN*Excellent
Wissenschaft und Wirtschaft als Motor der Stadtentwicklung
>
>
>
>
>
>
Profil als Wissenschafts- und Technologiestandort herausstellen
Hochschulimpulse für die Entwicklung der Gesamtstadt nutzen
Exzellente Baukultur- und Freiraumqualitäten fördern
Attraktive und stabile Arbeitsplätze erhalten/schaffen
Arbeitsmarkt der Grenzregion durchlässig entwickeln
Eine moderne, ressourceneffiziente und umweltschonende Infrastruktur vorhalten
AACHEN*Urban
Vielfalt in der kompakten, familienfreundlichen Stadt
>
>
>
>
>
>
>
Bevölkerung gewinnen und an Aachen binden
Integrierte Standorte durch konsequente Innentwicklung nutzen
Wohnungsmarkt und Infrastruktur auf demografischen Wandel und neue Zielgruppen vorbereiten
Hohe Lebensqualität in allen Stadtteilen gewährleisten
Klimagerechtes Wohnumfeld, Energie- und Effizienzstandards verbessern
Sozial benachteiligte Gruppen integrieren und frühzeitig qualifizieren
Angepasste Bildungs-, Sport- und Freizeitangebote bereitstellen
AACHEN*ErbeModern
verbindet Kulturlandschaft, Tradition und Moderne
>
>
>
>
>
>
Das historische Erbe in eine neue Zeit überführen
Die Innenstadt multifunktional stärken
Einzigartigkeit und Identität von Innenstadt und Ortsteilen bewahren
Baukulturelle Impulse setzen und Standards wahren
Heiße Quellen und Bäche sichtbar und erlebbar machen und als Wirtschafts- und Standortfaktor nutzen
Neue Verkehrsinfrastrukturen verträglich integrieren
AACHEN*EuRegional
stark mit der Region
>
>
>
>
Gemeinsame Stärken von Stadt und Region ausbauen
Die europäische / euregionale Dimension stärken
Grenzüberschreitende, interkommunale und regionale Kooperationen fortentwickeln
Aachen als euregionales Oberzentrum profilieren und die Identität der Stadt im Kontext der Grenzregion schärfen
AACHEN*KlimaAktiv
engagiert für Umwelt und Klima
www.aachen.de/aachen2030
>
>
>
>
Naturkapital und Kulturlandschaften bewahren und entwickeln
System ‚grüner‘ und ‚blauer‘ Netze stärken
Element Wasser in der Stadt erlebbar machen
Modellstadt für Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel werden
(Mobilität, Energieversorgung, Siedlungsentwicklung, Gebäude)
Aachen*2030
Masterplan
Perspektiven und Impulse
für die räumliche Entwicklung
der Stadt Aachen
Aachen*2030
Masterplan
Gedruckt auf 100% Recyclingpapier
Stadt Aachen
Der Oberbügermeister
Dezernat III – Planung und Umwelt
Fachbereich 61 – Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
Lagerhausstraße 20, 52064 Aachen
Fon: 0241 432-6109
Fax: 0241 432-6899
aachen2030@mail.aachen.de
www.aachen.de
g
u
z
b
a
r
o
V
2
1
0
2
r
e
b
m
e
t
p
e
S
www.aachen.de/aachen2030
1. Wohnen
Qualitätsoffensive Wohnen
Oberziele
Ziele
Zielsynergien mit
A
Wohnungsmarktoffensive
B
Qualitätsoffensive im
Wohnungsbestand
C
Gesunde Wohnquartiere
* Zielgruppenorientierte Wohnbaulandbereitstellung
(z.B. Wohnprojekte, autofreie Siedlung)
* Qualitätsverbesserung des Gebäudebestands (energetische und
schalltechnische Sanierung)
* Wohngebiete an ÖV-Haltepunkte anbinden
* Demografiewandel-angepasste und energetisch optimierte
Wohnraumangebote
* Anpassung des bestehenden Wohnraumangebots an
demografischen und gesellschaftlichen Wandel
(z.B. Grundrissanpassung, Barrierefreiheit)
* Identität der Wohnquartiere fördern
* Innovative Wohnformen an unterschiedlichen Standorten
entwickeln (urban/gehoben/flexibel/generationenübergreifend/
Service)
* Junges Wohnen in alten Häusern: Eigentumswechsel/Übergang
im Bestand fördern (Generationenwechsel)
* Verknüpfung von Wohnquartieren und Freiraum
* Stärkung und Steuerung des Wohnungsangebotes durch öffentlich
geförderten Wohnungsbau in allen Quartieren
* Einsatz städtischen Wohnungsbestands für Qualitätsimpulse und
als städtebauliches Steuerungsinstrument
* Wohnquartiere klimawandelgerecht gestalten/umbauen
* Vergrößerung und Differenzierung des Wohnungsangebots für
Studierende und ältere Menschen
* Quartiersentwicklung: Aufwertungen im Wohnumfeld
* generationengerechtes barrierefreies Wohnumfeld entwickeln,
Begegnungsräume schaffen
* identitätsschaffende, baukulturell anspruchsvolle Wohnquartiere
* Nachverdichtungen umfeldverträglich steuern,
kleinteilige bestandsorientierte Flächenentwicklung
* Verknüpfung von Wohnen und Service innerhalb der Wohnung
und im Quartier
* neue Wohnstandorte in integrierten Lagen mit gemischten sozialen
Strukturen entwickeln
* neue Potenziale im Bestand erschließen
(Baulücken, Dachgeschossausbau)
* Gesundheitsgefährdende Lärm- und Luftschadstoffbelastungen
entlang Hauptverkehrsstraßen und Schienennetz senken
* (städte-)regionale und grenzüberschreitende Zusammenarbeit
im Wohnungsmarkt
* Sicherung des dörflichen Wohnens (gemischte Nutzungen,
lockere Siedlungsstruktur)
Innenentwicklung vor Außenentwicklung
Kinder-, familien- und altengerechte Stadt
Kinder-, familien- und altengerechte Stadt
Hochschulentwicklung
Nachhaltiges Flächenmanagement
Stadt der kurzen Wege
Arrondierung der Siedlungsbereiche
Nutzungszyklusmanagement
Vernetzte Mobilität/Nahmobilität
Kinder-, familien- und altengerechte Stadt
Klimaschutz und Klimawandel
Immissionsschutz
Verhinderung Abwanderung/Erhöhung Zuzug
Gesundheitsvorsorge
sichere Gestaltung der Straßen und Verkehrsmittel
zielkonflikte mit
möglicherweise mit Freiraumschutz,
Reduzierung Flächeninanspruchnahme, Klimaanpassungsmaßnahmen
möglicherweise mit kompakte Stadt/Erhöhung der baulichen Dichte
2. Wirtschaft
Moderne Wirtschaft auf erprobten Standorten
Oberziele
Ziele
A
Innovativer Wirtschaftsstandort
B
Starkes Oberzentrum,
sichere Nahversorgung
* Profilierung / Restrukturierung vorhandener
Industrie- und Gewerbestandorte
* Stärkung/Attraktivierung des Einzelhandels standortes Innenstadt (Qualität und Vielfalt)
* Ausbau des Kongress- und Tagungstourismus;
Standorte sichern, qualifizieren
* Sicherung ertragreicher Böden als ackerbauliche
Produktionsgrundlage
* Standortsicherung für erheblich emittierende
Betriebe/der industriellen Fertigung
* Stadtkern mit attraktivem Nutzungsmix
weiterentwickeln
* Geeignete attraktive Räume/Standorte für
sportliche und kulturelle Großereignisse anbieten
* Erhaltung des Grünlands für landwirtschaftliche
Tierhaltung
* Gewerbeflächenpotenziale im Bestand aktivieren
* Steuerung des großflächigen Einzelhandels
auf integrierten Standorten mit nicht zentren relevantem Kernsortiment
* Weitere In-Wertsetzung des Welterbebezirkes
für alle Touristengenerationen
* Nachhaltige Bewirtschaftung im
Kommunal- und Privatwald
* Sicherung und Fortentwicklung von Arbeits plätzen: wohnortnah in gemischt genutzten
Gebieten sowie für Ältere und sozial Benach teiligte
* Stärkung/Attraktivierung der Stadtteilzentren
* Neue Stadträume für den Stadttourismus
erschließen
* Verknüpfung von Hochschul-, F+E- und
Wirtschaftsstandorten stärken
* Wohnungsnahe Versorgung in allen Stadtteilen
sichern und entwickeln
* Qualitative Angebotsvielfalt des Hotel- und
Gaststättengewerbes im Stadtkern stärken
* Sicherung bimodaler Standort-Potenziale
(Bombardier, Rothe Erde)
* (historischen) Stadtkern als attraktives Umfeld
für den Einzelhandel baulich hochwertig weiter
entwickeln
* Wellness- und Gesundheitstourismus fördern
* (städte-)regionale Kooperation bei der
Neubegründung und Fortentwicklung von
Wirtschaftsstandorten
Zielsynergien mit
C
Offensive touristische
Infrastruktur
D
Nachhaltige Landund Forstwirtschaft
* Reha und Anschlussheilbehandlung in
Burtscheid sichern
Wissenschaftsstadt Aachen profilieren
Stadt der kurzen Wege
Multifunktionalität öffentlicher Freiräume
Schutz der Kulturlandschaft
Bindung von Einwohnern/Arbeitsplätzen;
familiengerechte Stadt
Kompakte und gemischte Stadt
Welterbeschutz
Schutzwürdige Böden erhalten und schonen
Lärmminderung/Immissionsschutz
Vernetzte Mobilität
Wissenschaftsstadt Aachen profilieren
Biotopverbund
Sanierung/Städtebauliche Aufwertung von
Altstandorten
Demografieangepasste Stadtentwicklung
Kompakte und gemischte Stadt;
Stadt der kurzen Wege
Flächeninanspruchnahme reduzieren
Attraktivierung für ansiedlungsbereite
Unternehmen
Identität stiftende Stadt
vernetzte Mobilität
Freiraum vor weiterer Bebauung sichern
Schienenanbindung AVANTIS/Güterverkehr für
Straße und Schiene optimieren
pfleglicher Umgang mit und Sichtbarmachung des
historischen Erbes
Sichtbarmachen des historischen Erbes aller
Epochen
Flächen für Kaltluftproduktion und Luftleitbahnen
sicherstellen
Wasser in der Stadt sichtbar machen
hochwertige urbane Freiräume sichern
3. Hochschulen
Wissensschaftsstadt Aachen
Oberziele
Ziele
A
Wissenschaftsstadt stärken/
profilieren
B
Hochschulbezogene Infrastruktur
qualifizieren
C
Identität stiftende
Wissenschaftsstadt
* Voraussetzungen für die baulich-räumliche Entwicklung
der Hochschulen schaffen
* innovatives, umweltschonendes Hochschulmobilitätskonzept
(Stadt und Region)
* attraktives städtebauliches, baukulturelles Erscheinungsbild aller
Hochschulstandorte
* angemessene Entwicklung im Bestand (Nachverdichtung) mit
qualitätvollen Freiflächen/Modernisierung
* verkehrliche Infrastruktur ausbauen (SPNV, Rad, Leihsysteme),
Verknüpfungspunkte stärken
* attraktive, regenerationsfördernde, multifunktionale Freiräume
* Hochschulstandorte und FE-Standorte/Campi/Technologiestandorte
verknüpfen (Infrastruktur, Projekte)
* Wohnraumangebot für Studierende in Stadt/Region quantitativ und
qualitativ verbessern (flexibel für Folgenutzer) – auch Erneuerung/
Sanierung des Bestandes
* ‚Wohlfühlfaktor‘ für Studierende und Beschäftigte stärken
* Hochschulentwicklung und Stadtentwicklung integrieren;
verträgliche Mischungen anstreben
* bedarfsgerechte Kinderbetreuung an Hochschulstandorten anbieten
* Kulturangebote für Studenten ausbauen; Hochschulorte für
Kulturveranstaltungen nutzen
* Hochschulstandorte in der Region untereinander verknüpfen
(einschließlich Jülich, Heerlen, Maastricht, Diepenbeek, …)
* Bewältigung von Nachbarschaftskonflikten; Integration von
studierender und ansässiger Bevölkerung
* Indoor/Outdoor-Raumangebote für Hochschulsport qualifizieren
(auch Mehrfachnutzungen)
* Hochschulabgänger und -mitarbeiter dauerhafter an Stadt und
Region binden (Arbeitsplätze, Familienförderung)
Zielsynergien mit
kompakte Stadt
Stadt der kurzen Wege
(Bildungs-)Zuwanderung/Bindung
z.T. gemischte Stadt
umweltverträgliches, Klima schonendes Mobilitätskonzept
Gesamtstadt
kompakte Stadt
Identität stiftende Stadt
Impulse für den Wohnungsmarkt
Klimatisierung der Hochschulstandorte
(Bildungs-)Zuwanderung
familiengerechte Stadt
gemischte Stadt
Freiraumqualität Gesamtstadt
zielkonflikte mit
Freiraumschutz
Klimatisierung der Stadt (Frischluftbahnen)
Parkraumdruck in der Nachbarschaft
hohe Freiraumqualitäten (Ruhe, …)
landwirtschaftliche Betriebstätigkeiten
4. Lebensumfeld
Lebensumfeld – Lebensvielfalt
Oberziele
Ziele
Zielsynergien mit
A
Bedarfsorientierte Bildung
B
Familiengerechte Stadt
C
sozial gerechte Stadt
D
Bewegte Stadt
* Frühzeitige Bildungsangebote für alle Kinder
* Wohnortnaher und flächendeckender Ausbau der
Ganztagsbetreuung und -förderung
* Verbesserung der Lebensqualität aller Menschen
* Barrierefreie Infrastruktur-Angebote im
Stadtraum ermöglichen
* Qualitativ hochwertige Bildung in allen
Schulformen
* Angebote für alle Altersgruppen unter
besonderer Berücksichtigung der demografischen
Entwicklung
* Soziale Infrastruktur in allen Stadtteilen
sicherstellen
* Bewegungsräume und ihre Zugänge verbessern
* außerschulische Bildungsangebote für alle
Bürger (alle Altersgruppen, alle soziale Gruppen)
* Familiengerechte Infrastruktur bereit stellen
(Spielplätze, Freizeittreffs für Jugendliche, …)
* Integrative und solidarische Stadt
* Vernetzter Sport:
Sportvereine – Kitas – Schulen – Hochschulen
* Internationale Ausbildungsangebote und
-abschlüsse
* Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern
* Zielgruppengerichtete Integration vor Ort
* Förderung von Breitensport, Gesundheitssport
für alle Altersgruppen
* Wohnortnahe Grundschulversorgung sichern
* Stärkung von Familienkompetenzen
* Zielgruppengerichtete Gesundheitsvorsorge
* Leistungs- und Wettkampfsport auf
Weltklasse-Niveau unterstützen
* Integration durch Bildung
(insbes. Sprachförderung für Kinder und
Migrantinnen)
* Miteinander der Generationen fördern
* Förderung einer altengerechten Stadt
* Raumangebote für Sportveranstaltungen
ergänzen – Sport als Botschafter der Stadt
* Öffentliche Räume und Veranstaltungsorte in
den Ortsteilen anbieten
* Möglichkeiten für aktive Freizeitgestaltung
fördern (u.a. Rad-, Reit-, Wanderwegenetz)
Familiengerechte Stadt
Sozial gerechte Stadt
Kompakte und gemischte Stadt
Gesundheitsvorsorge
Hochschulstadt stärken
Bewegte Stadt
Verbesserung der Wohnumfeldqualität
Bildungsangebote
Kulturelle Bildung für Kinder und Jugendliche
Wirtschaftsförderung
Kulturelle Vielfalt fördern
Soziale Integration
Aachen macht Kultur
Integration durch Bildung
Verbesserung der Wohnumfeldqualität
Bedarfsorientierte Bildung
Familiengerechte Stadt
Familiengerechte Stadt
Stadt-Image
hochwertige urbane Freiräume sichern
zielkonflikte mit
Nachverdichtung im Bestand
(insb. im Hochschulbereich)
5. Mobilität
clever mobil
Oberziele
Ziele
A
Stärkung internationaler/regionaler
Verkehrsverbindungen
B
Vernetzte Nahmobilität:
clever mobil
C
Qualifizierung/Profilierung
des Straßenverkehrsnetzes
* Internationale und HGV-Anbindungen ausbauen
* Leistungsfähigkeit des ÖPNV-Systems mit Campusbahnsystem
stärken
* Klare Netze für alle Verkehrsmittel
* Verknüpfungen zu den Flughäfen verbessern
* Förderung klimafreundlicher Mobilität (Carsharing, Modellregion
E-Mobilität): Infrastrukturausbau, Systeme vernetzen
* Sichere Gestaltung der Straßen und Verkehrsmittel (Vision Zero)
* stadtverträgliche Anbindungen ans Autobahnnetz
* Verknüpfung der Mobilitätsarten durch verbesserte Umsteige beziehungen (z.B. Reiseketten schließen, Park & Ride & Bike,
Mitfahrparkplatz, Fußgängerzonen)
* Anpassung des Straßenverkehrsnetzes an verändertes
Mobilitätsverhalten
* Güterverkehr für Straße und Schiene siedlungsverträglich
optimieren
* Optimierung des Individualverkehrs
* Stärkung und Qualifizierung der Ringe und Radialen für eine
stadtverträgliche Verkehrsführung und städtebauliche Aufwertung
* Ausbau HBF zur Sicherung des ICE-Haltepunkts
* Verbesserung des Fuß- und Radverkehrs
* Radverkehrsangebot an allen Hauptverkehrsstraßen
* großräumige Alternative für europäische Güterverkehrskorridore
(Eiserner Rhein)
* umwelt- und stadtverträgliche Mobilität innerhalb des Alleenrings
besonders stärken (z.B. Fußgängerroutennetz, Fahrradleihsystem,
Anwohnervorrechte)
* Parkraumangebote prioritär am Innenstadtrand vorhalten
* Ausbau des (eu)regionalen Schienenetzes (3. Gleis Aachen-Köln)
* Innovative Konzepte für den Ruhenden Verkehr in verdichteten
* Optimierung des Verkehrsflusses: Minderung der Lärm- und
Luftschadstoffbelastung durch gleichmäßige Geschwindigkeit
Gebieten (z.B. Quartiersgaragen, autofreie Siedlung, Fahrrad abstellanlagen)
* ÖV-Verbindungen in die Region verbessern
(Schnellbussystem, Tarifstruktur)
* Verbesserung der Aufenthaltsqualität in Wohn- und
Erschließungsstraßen (z.B. Barrierefreiheit, Kinderspiel)
* Übergeordnete innovative Radverbindungen ausbauen
Zielsynergien mit
zielkonflikte mit
Stabilisierung und Förderung der Wirtschaftskraft von Stadt und
Region
Stadt der kurzen Wege
Die Identität stiftende Stadt
Erreichbarkeit verbessern (Tourismus, Kongresse)
Klimaschutz: Reduzierung verkehrlicher Energieverbräuche
historischen Stadtgrundriss und -netz ablesbar machen
Stärkung des Oberzentrums und der Region
Verbesserung der Luftqualität in der Innenstadt
In-Wert-Setzung urbaner multifunktionaler Freiräume
Stärkung des Hochschulstandortes
Verbesserung der Wohn- und Aufenthaltsqualität in der Kernstadt,
Lärmminderung
Verbesserung der Wohn- und Aufenthaltsqualität in der Kernstadt und
den Stadtteilzentren
Verkehrssicherheit
Anpassung an demografischen Wandel
ökologisch tragfähige Siedlungsräume
familiengerechte Stadt
Entwicklung großflächigen Einzelhandels an nicht/wenig
integrierten Standortene
Entwicklung großflächigen Einzelhandels in den Zentren
Entscheidungsspielraum der Stadt Aachen eingeschränkt
Freiraumschutz
6. Stadt-Bau-Kultur
Tradition und Baukultur in einer attraktiven Stadt
Oberziele
Ziele
A
Die kompakte und gemischte Stadt
B
Die Identität stiftende Stadt
C
Aachen macht Kultur
* Innenentwicklung vor Außenentwicklung unter Berücksichtigung
von Klimaanpassungsmaßnahmen
* Identität der Stadtteile stärken
* Kultur in Aachen: Grenzüberschreitend (z.B. Partnerstadt von
Maastricht als Kulturhauptstadt 2018)
* Stadt der kurzen Wege: Nahversorgung in den Ortsteilzentren,
Mobilitätsketten fördern
* Sichtbarmachung der Hochschulstadt Aachen;
baukulturelle Highlights
* Vielfalt der Kulturen fördern
* Kompakte, energieeffiziente Raum-/Siedlungsstruktur
* Sichtbarmachung des historischen Erbes aller Epochen
* Aachen als Stadt der Musik, des Theaters und der Bildenden
Kunst profilieren
* Integration von Hochschulentwicklung und Stadtentwicklung;
verträgliche Mischungen
* In-Wert-Setzung des historischen Erbes
(z.B. Denkmalbereichssatzung)
* Kulturelle Bildung aller Generationen, insbesondere für Kinder
und Jugendliche fördern
* Flächenkreislaufwirtschaft und nachhaltiges Flächenmanagement
* In-Wert-Setzung des Welterbebezirks; visuelle Integrität sichern
* Kultur- und Kreativwirtschaftspotenziale nutzen
* Ökologisch tragfähige Siedlungsräume
* Erhaltung, Profilierung, In-Wert-Setzung des histor. Stadtgrund-
risses/histor. Straßenzüge/ bedeutsamer Infrastrukturen/Quartiere/
der Bedeutung des Wassers
* Brauchtum pflegen
* Neue Nutzungsmischungen fördern – Entflechtungen
entgegenwirken
* Schutz der Stadtsilhouette: Beseitigung von Störelementen; behut sames Einfügen baukultureller Interventionen, Sichtachsen freihalten
* Hochwertige urbane, multifunktionale und gut erreichbare
Freiräume
* Förderung der Baukultur und Bauqualität unter Beachtung der
Stadtmorphologie
* Pflege u. Entwicklung der charakteristischen Kulturlandschaft
Zielsynergien mit
Leistungsfähiges ÖPNV-System
Bindung von Bevölkerung, Hochschulabgängern,
Wirtschaftsunternehmen an den Standort; auch Re-Urbanisierung
Oberzentrum Aachen
Verkehrsvermeidung, -reduzierung
Profilierung des Hochschulstandortes
Kooperation in der Region
Verbesserte Tragfähigkeit der Infrastruktur
Ausweitung des Stadttourismus (auch i.V.m. Route Charlemagne)
Wirtschaftsförderung
Klimaschutz
Profilierung Aachens in der Euregio
Integration durch Kultur
Wiedernutzung von Brachflächen
Förderung der Stadtbildqualität
Stärkung des Einzelhandelsstandortes Innenstadt/Stadtteilzentren
Familiengerechte Stadt
Stärkung Nahversorgung
Bedarfsorientierte Bildung
Bestandsorientierte Nachverdichtung
zielkonflikte mit
Klimaanpassungsmaßnahmen
Energetische Stadterneuerung
Bauflächenentwicklung im Umland
Entwicklung großflächigen Einzelhandels in den Zentren
Suburbanisierung Wohnen, Büros, MI-Betriebe
Hochhausbebauung
7. Freiraum
Grüne Finger – grüne Inseln
Oberziele
Ziele
A
Ökologisch tragfähige
Siedlungsräume
B
Intakte Landschaftsräume
C
Hochwertige urbane
Freiräume
D
Grüne und blaue
Vernetzungen
* Brach- und Altflächen städtebaulich qualitätvoll
revitalisieren
* landschaftliche Verknüpfungen mit der Region
* urbane Parkanlagen qualitativ aufwerten
* Grünfinger und Bachtäler dauerhaft sichern
* Innerstädtische Grünflächen qualifizieren
* vielfältig strukturierte (Kultur-) Landschafts-
* Aspekte demografischen Wandels
berücksichtigen
* Siedlungsbereiche mit den Grünfingern
verknüpfen
* neue funktionale und ästhetische Freiräume
schaffen
* Erreichbarkeit urbaner Freiräume verbessern
erhalten und ausbauen
räume erhalten
Zielsynergien mit
zielkonflikte mit
* insbesondere verdichtete Siedlungsbereiche
stärker durchgrünen
* Erlebbarkeit stadtnaher (Kultur-) Landschafts-
* Flächen für Frischluftproduktion und
-austausch auch im Hinblick auf den Klima wandel sicherstellen
* gestörte Landschaftsräume wieder herstellen
* kosteneffizient und klimawandelangepasst
pflegen
* innerstädtische Grünverbindungen mit
attraktivem Wegenetz stärken
* hochwertig nachverdichten in Kombination mit
neuen Grünstrukturen
* energiewirtschaftliche/bauliche Anlagen im
Außenbereich raum- und umweltverträglich
steuern
* In-Wert-Setzung der Gartendenkmalpflege
* Alleencharakter stärken
* Wasser in der Stadt sichtbar machen und stärken
* den Wandel der Kulturlandschaft gestalten
* Wohnungsnahe Kleingartenanlagen sichern
Wiedernutzung von Brachflächen
Regionale Einbindung
Stadt der kurzen Wege
Erhaltung des historischen Stadtgrundrisses
Innen- vor Außenentwicklung
Innen- vor Außenentwicklung
Verkehrsvermeidung
Erhaltung der Standortqualitäten
Gesunde Wohnquartiere
Verkehrsvermeidung
Verbesserung des städtischen Erscheinungsbildes
Stadtnahe Erholung ausbauen
Anpassung an demografischen Wandel
Anpassung an demografischen Wandel
familiengerechte Stadt
Klimatisierung der Stadt
Anpassung an Klimawandel
Stadtklimaverbesserung
Bewegte Stadt
räume stärken
Klimaschutzmaßnahmen
EEG-basierte Landwirtschaft
Stadt der kurzen Wege
Ausbau Rohstoffabbau
Intensivierung stadtnaher Freizeitnutzung
Kompakte Stadt
8. Natur und Umwelt
Menschenwürdige Umwelt und Lebensraumvielfalt
Teilaspekt Boden, Wasser, Klima
Oberziele
Ziele
A
Ökologisch tragfähige
Siedlungsräume
B
Intakte artenreiche Lebensräume
C
Intakte natürliche Ressourcen
* Verbesserung der lufthygienischen Verhältnisse in der Kernstadt;
Umweltzone vermeiden
* Struktur- und artenreiche, hochwertige Lebensräume im Freiraum
erhalten, verknüpfen und weiterentwickeln
* Vorkommen schutzwürdiger Böden (natürliche Bodenfunktionen
und Archivfunktion) erhalten und schonen
* Funktionierenden Luftaustausch u. Kaltluftentstehung auch im
Hinblick auf den Klimawandel sicherstellen
* Stabile Populationen charakteristischer planungsrelevanter
Arten fördern (z.B. Steinkauz)
* Altlasten sanieren und Flächen nutzbar machen
* Klimawirksame Luftleitbahnen und klimawirksame innerstädtische
Grün- bzw. Freiflächen sichern und weiterentwickeln
* Fließgewässernetz als Leitsystem für den Biotopverbund im
Freiraum sowie als Verbindung in den Siedlungsbereich (Grünfinger)
ausbauen
* Flächeninanspruchnahme reduzieren und ökologisch steuern;
Einhaltung der bundesweiten Zielsetzung
(Flächenverbrauch < 30 ha pro Tag)
* Zeitnahe Einhaltung von Lärmricht- und Grenzwerten in allen
Wohn- und Erholungsräumen
* Biotopverbund in die Region fortführen, an hochwertige
Lebensräume anbinden
* Freiraum vor weiterer Bebauung sichern,
Siedlungsränder begrenzen und aufwerten
* Hohe Trinkwasserqualität bei der Wassergewinnung sichern
* Gesetzlichen Schutzstatus hochwertiger Lebensräume erhöhen
* Naturnahe Gewässer mit hoher Selbstreinigungskraft und
Artenvielfalt erhalten und entwickeln
* Hochwertige Grünflächen, Brachen und Altgehölze im
Siedlungsbereich und als Trittsteine im Biotopverbund erhalten
* Gestörte Landschaftsräume wieder herstellen;
Barrieren langfristig beseitigen
* Quelllebensräume erhalten und sichern
* Wasser in der Stadt sichtbar machen
Zielsynergien mit
zielkonflikte mit
* Thermalquellen sichern; Schutzgebiete festsetzen
Gartendenkmalpflege berücksichtigen
Siedlungsbereiche mit den Grünfingern verknüpfen
Grünfinger und Bachtäler dauerhaft sichern und ausbauen
Siedlungsbereiche stärker durchgrünen
Erlebbarkeit stadtnaher (Kultur-) Landschaftsräume stärken
Siedlungsbereiche mit den Grünfingern verknüpfen
urbane Grün- und Freiräume qualitativ aufwerten
Nachhaltige Land- und Forstwirtschaft
Kompakte Stadt
Entwicklung des Hochschulstandortes
Entwicklung des Hochschulstandortes
Sicherung wohnortnaher Arbeitsplätze
Baulich-räumliche Entwicklung der Hochschulen
Baulich-räumliche Entwicklung der Hochschulen
Outdoor-Raumangebote für Hochschulsport qualifizieren
Outdoor-Raumangebote für Hochschulsport qualifizieren
verkehrliche Infrastruktur ausbauen
verkehrliche Infrastruktur ausbauen
Aufgrund der vielen Teilaspekte ist das Handlungsfeld 8 ‚Natur und Umwelt‘ in zwei Karten
aufgeteilt. Die Aspekte ‚Boden, Wasser, Klima‘ sind auf dieser Seite, die Aspekte
‚Tiere, Pflanzen, biologische Vielfalt‘ auf der folgenden Seite dargestellt.
Die tabellarisch zusammengefassten Ziele beziehen sich auf das gesamte Handlungsfeld
8. Natur und Umwelt
Menschenwürdige Umwelt und Lebensraumvielfalt
Teilaspekt Tiere, Pflanzen, biologische Vielfalt
Oberziele
Ziele
A
Ökologisch tragfähige
Siedlungsräume
B
Intakte artenreiche Lebensräume
C
Intakte natürliche Ressourcen
* Verbesserung der lufthygienischen Verhältnisse in der Kernstadt;
Umweltzone vermeiden
* Struktur- und artenreiche, hochwertige Lebensräume im Freiraum
erhalten, verknüpfen und weiterentwickeln
* Vorkommen schutzwürdiger Böden (natürliche Bodenfunktionen
und Archivfunktion) erhalten und schonen
* Funktionierenden Luftaustausch u. Kaltluftentstehung auch im
Hinblick auf den Klimawandel sicherstellen
* Stabile Populationen charakteristischer planungsrelevanter
Arten fördern (z.B. Steinkauz)
* Altlasten sanieren und Flächen nutzbar machen
* Klimawirksame Luftleitbahnen und klimawirksame innerstädtische
Grün- bzw. Freiflächen sichern und weiterentwickeln
* Fließgewässernetz als Leitsystem für den Biotopverbund im
Freiraum sowie als Verbindung in den Siedlungsbereich (Grünfinger)
ausbauen
* Flächeninanspruchnahme reduzieren und ökologisch steuern;
Einhaltung der bundesweiten Zielsetzung
(Flächenverbrauch < 30 ha pro Tag)
* Zeitnahe Einhaltung von Lärmricht- und Grenzwerten in allen
Wohn- und Erholungsräumen
* Biotopverbund in die Region fortführen, an hochwertige
Lebensräume anbinden
* Freiraum vor weiterer Bebauung sichern,
Siedlungsränder begrenzen und aufwerten
* Hohe Trinkwasserqualität bei der Wassergewinnung sichern
* Gesetzlichen Schutzstatus hochwertiger Lebensräume erhöhen
* Naturnahe Gewässer mit hoher Selbstreinigungskraft und
Artenvielfalt erhalten und entwickeln
* Hochwertige Grünflächen, Brachen und Altgehölze im
Siedlungsbereich und als Trittsteine im Biotopverbund erhalten
* Gestörte Landschaftsräume wieder herstellen;
Barrieren langfristig beseitigen
* Quelllebensräume erhalten und sichern
* Wasser in der Stadt sichtbar machen
Zielsynergien mit
zielkonflikte mit
* Thermalquellen sichern; Schutzgebiete festsetzen
Gartendenkmalpflege berücksichtigen
Siedlungsbereiche mit den Grünfingern verknüpfen
Grünfinger und Bachtäler dauerhaft sichern und ausbauen
Siedlungsbereiche stärker durchgrünen
Erlebbarkeit stadtnaher (Kultur-) Landschaftsräume stärken
Siedlungsbereiche mit den Grünfingern verknüpfen
urbane Grün- und Freiräume qualitativ aufwerten
Nachhaltige Land- und Forstwirtschaft
Kompakte Stadt
Entwicklung des Hochschulstandortes
Entwicklung des Hochschulstandortes
Sicherung wohnortnaher Arbeitsplätze
Baulich-räumliche Entwicklung der Hochschulen
Baulich-räumliche Entwicklung der Hochschulen
Outdoor-Raumangebote für Hochschulsport qualifizieren
Outdoor-Raumangebote für Hochschulsport qualifizieren
verkehrliche Infrastruktur ausbauen
verkehrliche Infrastruktur ausbauen
Aufgrund der vielen Teilaspekte ist das Handlungsfeld 8 ‚Natur und Umwelt‘ in zwei Karten
aufgeteilt. Die Aspekte ‚Tiere, Pflanzen, biologische Vielfalt‘ sind auf dieser Seite, die Aspekte
‚Boden, Wasser, Klima‘ auf der vorhergehenden Seite dargestellt.
Die tabellarisch zusammengefassten Ziele beziehen sich auf das gesamte Handlungsfeld
9. Klimaschutz, Klimaanpassung
KlimaAktiv
Oberziele
Ziele
A
Energieeffiziente Stadt
B
Verstärkter Ausbau erneuerbarer
Energien
C
Klimawandelangepasste Stadt
* 40% weniger CO2 bis 2020 im Vergleich zu 1990; Reduzierung des
Verbrauchs von Endenergie im Vergleich zu 1990 um 20%
* Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien
(an der Stromerzeugung) auf 40%
* Ver- und Entsorgungssysteme an den Klimawandel anpassen
* Fernwärme- u. -kälteversorgung in der Kernstadt sichern u.
ausbauen; neuen Standort für Energieerzeugungsanlagen sichern
* Windenergie nutzen und ausbauen;
Repowering bestehender Anlagen
* Retentionsmöglichkeiten zum Schutz vor Extremereignissen sichern
und ausbauen (Anpassung im Siedlungsraum, Vorsorge im
Freiraum)
* dezentral: Nahwärme- (und -kälte) versorgung ausbauen
* land- und forstwirtschaftliche Abfallprodukte energetisch nutzen
* in Wärmeinseln frühzeitige Vorsorge gegen Hitzestress betreiben
* neue Hochschul-, Wirtschafts-, Wohn- und Infrastrukturstandorte
mit hohen Energiestandards
* Standorte für (temporäre) Energieerzeugung prüfen
* klimawandelresistente Grünstrukturen in Parks, Plätzen und
Straßen fördern
* kompakte, energieeffiziente Raum-/Siedlungsstruktur forcieren
* Energetisches Potenzial und Wärmepotenzial solarer Einstrahlung
in Siedlungs- und Infrastrukturen nutzen
(Solarkataster, an Autobahnen und Bahntrassen)
* Grünfinger als Frischluftschneisen erhalten und ausbauen
(Kaltluftentstehung und -abfluss)
* Klimaschutzsiedlungen entwickeln und zum Standard machen
* Elektromobilitätskonzept nur mit Nutzung erneuerbarer Energien
* Wälder als CO2-Senken erhalten
* öffentliche und private Gebäude/Quartiere energetisch sanieren
* energetisches Potenzial der Thermalquellen und oberflächennaher
Geothermie nutzen
* Bestandsumbau in Wäldern im Hinblick auf klimawandelresistente
Arten
z.T. Anpassung an Klimawandel
Verbesserung Luftqualität
Gesunde, kinder- und altengerechte Stadt
Verkehrsvermeidung, -reduzierung
Immissionsschutz
Ökologisch tragfähige Siedlungs-strukturen
Innen- vor Außenentwicklung
Thermalquellenschutz
Hochwertige urbane Freiräume
* Energieeffizienz von Gewerbe- und Industriegebäuden verbessern
(z.B. Abwärme aus Industrie, Kläranlagen und Kanalnetz nutzen)
* Umweltverbund stärken; Nahmobilität fördern und
leistungsfähigen klimafreundlichen ÖPNV/SPNV ausbauen
Zielsynergien mit
Stadt der kurzen Wege
Grüne und blaue Vernetzungen
Vernetzte Nahmobilität
Kompakte und gemischte Stadt
zielkonflikte mit
z.T. Anpassung an Klimawandel
Erhalt von Kulturlandschaften; Schutz des Landschaftsbildes
Klimaschutzmaßnahmen
z.T. mit Denkmalschutz
Arten- und Biotopschutz
Kompakte Stadt
Immissionsschutz
Innen- vor Außenentwicklung
10. Kooperation mit der Region …
… stark mit der Region
A
Identität stiftende
grenzüberschreitende euregionale
Modellregion
B
Perspektive:
grenzüberschreitende und
interkommunale Kooperation
C
Leistungsfähige regionale
Infrastruktur
* Profilierung regionaler Identitätsstifter
* Grenzüberschreitender Entwicklungsplan/Masterplan mit den
* Transnationale und HGV-Anbindungen ausbauen
Oberziele
Ziele
–
–
–
–
–
Welterbe
Hochschule
Naturräume
Freizeitangebote
technologiestarke Wirtschaft
Schwerpunkten
– räumliche Identität
– Wohnen, Siedeln
– Mobilität
– Wirtschaft
– Biotopverbund
– Klimaschutz
* Vivre la difference:
kulturelle und baukulturelle Vielfalt und Besonderheiten des
Grenzraumes fördern
* Leitbild für nachhaltige Regionalentwicklung;
Konkretisierung des Entwicklungsplans EMR 2020
* Leistungsfähige regionale/grenzüberschreitende SPNV-/
ÖPNV-Verbindungen ausbauen
* Grenzorte mit eigener Identität und Gestaltqualität entwickeln
* Institutionalisierung und Verstetigung grenzüberschreitender/
interkommunaler Zusammenarbeit (trinationale AG Charlemagne)
* Verknüpfungen zu den Flughäfen verbessern
* Grenzüberschreitende/(städte-)regionale Kooperation auf dem
Wohnungsmarkt
* (Städte-)regionales/grenzüberschreitendes Mobilitätskonzept
* (Städte-)regionales Gewerbeflächenkonzept und -management
* Regionale Verknüpfungen (bspw. Biotopverbund, Bachtäler,
Erholungsräume) gemeinsam entwickeln/ausbauen
* Grenzüberschreitende/(städte-)regionale Kooperation bei
Freizeitangeboten
* Grenzüberschreitendes/(städte-)regionales Energie-/
Klimaschutzkonzept
Zielsynergien mit
Die Identität stiftende Stadt
Stärkung internationaler/(städte-) regionaler Verkehrsverbindungen
Kultur in Aachen: grenzüberschreitend