Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
104935.pdf
Größe
4,5 MB
Erstellt
09.08.12, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 20:47
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 61/0716/WP16
öffentlich
09.08.2012
Dez III, FB61/30
Hein-Janssen-Straße
Radverkehrsanlagen
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
29.08.2012
06.09.2012
B0
MA
Anhörung/Empfehlung
Entscheidung
Beschlussvorschlag:
Die Bezirksvertretung Aachen-Mitte nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur
Kenntnis. Sie empfiehlt dem Mobilitätsausschuss, auf Grundlage des vorliegenden Planes
„Maßnahmenplan Radverkehr, Aachen-Ost, Hein-Janssen-Straße“ von August 2012 den Planungsund Baubeschluss zu fassen.
Der Mobilitätsausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis. Er fasst
auf Grundlage des vorliegenden Planes „Maßnahmenplan Radverkehr, Aachen-Ost, Hein-JanssenStraße“ von August 2012 den Planungs- und Baubeschluss.
Vorlage FB 61/0716/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 11.09.2012
Seite: 1/4
Erläuterungen:
Anlass
In der Hein-Janssen-Straße (zwischen Sigmundstraße und Aretzstraße) werden in 2012 von der
Stawag der Mischwasserkanal und eine Fernwärmeleitung im Seitenraum neu verlegt. Der Graben
hierzu verläuft innerhalb der vorhandenen, nördlichen Längs – und Schrägparkstände. Die
tiefbautechnische Wiederherstellung des Seitenraumes durch die STAWAG ist im Oktober 2012
vorgesehen. Im Rahmen der Kanalsanierung mussten bereits 6 Bäume gefällt werden.
Es bietet sich hier die Gelegenheit, im Vorgriff auf den für 2013 geplanten dritten Schwerpunktbereich
„ Aachen – Ost“ des „Maßnahmenplan Radverkehr“, den Straßenquerschnitt in der Hein-JanssenStraße im Bereich der Parkstände im Sinne der zukünftigen Planung (Anlage von beidseitigen
Schutzstreifen) im Rahmen der Kanalsanierung anzupassen, da die STAWAG den Seitenraum auf
ihre Kosten 2012 wiederherstellen wird. Die späteren Markierungsarbeiten zur Anlage von
Schutzstreifen werden in einem zweiten Schritt im Rahmen des Förderantrages „Maßnahmenplan
Radverkehr, Aachen – Ost“ – in Abhängigkeit des Förderbescheides – voraussichtlich 2013
aufgebracht werden.
Sachstand
Für die sechs Hauptverkehrsstraßen im Aachener Rehm- und Ostviertel (Hein-Janssen-Straße,
Peliserkerstraße, Joseph-von-Görres-Straße, Sedanstraße, Stolberger Straße, Adalbertsteinweg)
werden im Rahmen des „Maßnahmenplan Radverkehr“ erstmalig Radverkehrsanlagen geplant. Die
Planung für die Hein-Janssen-Straße ist abgeschlossen und wurde bereits in der AG Radverkehr
2011/2012 vorgestellt und einvernehmlich erörtert. Die Planung der übrigen Straßen ist noch nicht
abgeschlossen und wird den politischen Gremien abschließend zu einem späteren Zeitpunkt
vorgestellt werden.
Heutige Situation
Entlang der Hein-Janssen-Straße befinden sich heute keine Radverkehrsanlagen. Der heutige
Fahrbahnquerschnitt variiert zwischen 9,5m zwischen Jülicher Straße und Sigmundstraße und 6,35m
an der schmalsten Stelle zwischen Scheibenstraße und Aretzstraße. Die Hein-Janssen-Straße stellt
eine Verbindung von der Jülicher Straße zu den Wohngebieten um die Aretzstraße, Sigmundstraße
und Peliserkerstraße sowie zur Hugo-Junkers-Realschule dar.
Die Ergebnisse zweier Verkehrszählungen von 2006 und 2008 zeigen, dass von 07.00 – 19.00 Uhr
zwischen ca.5.500 und ca.6.000 Kfz die Hein-Janssen-Straße befuhren. Insgesamt wurden 157
Radfahrer auf dem Streckenabschnitt gezählt, was einem Radverkehrsanteil von 3 % entspricht.
Die Hein-Janssen-Straße gehört seit 1.8.2009 zur Bewohnerparkzone O.
Die Hein-Janssen-Straße liegt innerhalb des Stadtteils Aachen-Nord, für den ein integriertes
Handlungskonzept im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“ erstellt wurde. Die Bestandteile des
„Maßnahmenplan Radverkehr“ sind in das integrierte Handlungskonzept aufgenommen worden und
tragen im Sinne des koordinierten Einsatzes von unterschiedlichen Fördermitteln zur Entwicklung des
Stadtteils Aachen-Nord bei.
Planung
Vorlage FB 61/0716/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 11.09.2012
Seite: 2/4
Im Abschnitt der Hein-Janssen-Straße zwischen Jülicher Straße und Sigmundstraße werden
beidseitige 1,25m breite Schutzstreifen mit einem Sicherheitstrennstreifen von 0,45m zum 2,0m
breiten, einseitigen Parken am Fahrbahnrand vorgeschlagen. Um die Planung zu realisieren ist hier
eine Fahrbahnbreite von mindestens 7, 50m erforderlich, so dass das beidseitige, aufgeschulterte
Gehwegparken nicht mehr beibehalten werden kann. Um die Schutzstreifen zu ermöglichen, entfällt
der nördliche Parkstreifen mit ca. 9 Parkständen.
Zwischen der Sigmundstraße und Aretzstraße reicht die 6,40m schmale Fahrbahnbreite nicht zur
Markierung von beidseitigen Schutzstreifen aus (notwendige Mindestbreite der Fahrbahn wäre
8,00m). Die Planung sieht deshalb einen einseitigen Umbau vor, im Zuge dessen die
Schrägparkstände der Hein-Janssen-Straße vor Haus Nr. 19 – 25 (4,45 m breit) in Längsparkstände
(2,00 m breit) umgebaut werden sollen. Dadurch entsteht Raum für die Unterbringung von beiseitigen
Schutzstreifen von jeweils 1,50 m mit Sicherheitstrennstreifen von 0,50m bzw. 0,35m zu den
parkenden Fahrzeugen (siehe Anlagen 1 und 2).
In Abstimmung mit der AG Radverkehr, in der auch die verkehrslenkenden Dienststellen der Stadt
Aachen, der Polizei Aachen und der ASEAG vertreten sind, wird deshalb die Neuaufteilung der
Verkehrsfläche mit beidseitigen Schutzstreifen vorgeschlagen. Die AG Radverkehr sprach sich für die
Umwandlung der Schrägparkständen in Längsparkstände aus. Die Polizei Aachen wies ausdrücklich
auf die Gefahrensituation für den Radverkehr hin, wenn sich in engen Straßenräumen ein
Schrägparkstreifen befindet, neben dem kein ausreichender Platz für einen Schutzstreifen und
Sicherheitstrennstreifen existiert.
Durch die Einrichtung der Längsparkstände entfallen hier ca. 13 Parkstände. Nach Einführung der
Bewohnerparkzone O im Jahre 2009 hat sich die Parksituation wesentlich entspannt.
Die Planung wurde auf die Leistungsfähigkeit der signalisierten Knotenpunkte hin überprüft.
.Die Planungsgrundlagen basieren auf folgenden Regelwerken:
Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrsordnung (VwV StVO 2009)
Richtlinie für die Anlage von Stadtstraßen (RASt 06)
Richtlinie für die Anlage des ruhenden Verkehrs (EAR 05)
Empfehlung für Radverkehrsanlagen (ERA 2010)
Hinweise zur Signalisierung des Radverkehrs (HSRa)
Kosten
Die Kosten für die neue Lage der Bordsteine, der Anlage des Längsparkstreifens sowie der
entsprechenden Oberflächen zwischen Hein-Janssen-Straße 19 – 25 werden im Rahmen der
Wiederherstellung von der STAWAG getragen. (Die Kosten für die Realisierung der
Radverkehrsanlagen im Rahmen des „Maßnahmenplan Radverkehr, Aachen – Ost“ entstehen erst in
einem zweiten Schritt voraussichtlich 2013/2014)
Fazit/Empfehlung
Vorlage FB 61/0716/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 11.09.2012
Seite: 3/4
Die Verwaltung schlägt vor, den Teilumbau des Parkstreifens zwischen Hein-Janssen-Straße 19 – 25
in der beschriebenen Form durchzuführen, um die Situation der Radfahrer zu verbessern. Die
laufenden Tiefbauarbeiten der STAWAG sollen hierzu als Synergieeffekt genutzt werden.
Anlage/n:
Anlage 1 – Querschnitte
Anlage 2 – Lageplan
Vorlage FB 61/0716/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 11.09.2012
Seite: 4/4
Anlage 1
Hein-Janssen-Straße
zwischen Sigmundstraße und Aretzstraße
Mitteilung der Verwaltung
zur
Sitzung der Bezirksvertretung Aachen – Mitte am 26.09.2012 und
Sitzung des Mobilitätsausschusses am 27.09.2012
Ergänzende Ausführungen zum Tagesordnungspunkt
Hein-Janssen-Straße
Hier: Radverkehrsanlagen
Der o.a. Tagesordnungspunkt wurde in den Sitzungen der Bezirksvertretung Aachen - Mitte vom
29.08.2012 und des Mobilitätsausschusses vom 06.09.2012 abgesetzt und wird am 26.09.2012 der Bezirksvertretung Aachen - Mitte und am 27.09.2012 in der Sondersitzung des Mobilitätsausschusses beraten. Zu den Ausführungen der o.a. Vorlagen werden von der Verwaltung folgende ergänzende Informationen mitgeteilt:
Parksituation
Um beidseitige Schutzstreifen in der Hein-Janssen-Straße anlegen zu können, reicht der heutige Fahrbahnquerschnitt nicht aus. Es wäre deshalb die Änderung der heutigen Parkstände zwischen Jülicher
Straße und Sigmundstraße sowie Sigmundstraße und Aretzstraße erforderlich, was eine Reduzierung um
ca. 23 Parkstände nach sich ziehen würde.
Deshalb wurden die heutige Parksituation und das Parkverhalten ermittelt. Nach Einführung der Bewohnerparkzone „O“ im Jahre 2009 hat sich die Parksituation in der Hein-Janssen-Straße entspannt. Die
Hein-Janssen-Straße ist Teil der Bewohnerparkzone "O". Hier sind 80 Parkstände vorhanden.
Am Montag, den 04.09.2012, wurde eine aktuelle Bestandsaufnahme zur Parksituation in der HeinJanssen-Straße durchgeführt (s. Anlage). Obwohl zurzeit durch die Baustelle der STAWAG 37 Parkstände zwischen der Aretzstraße und der Sigmundstraße nicht zur Verfügung stehen und demnach nur 43
Parkstände der 80 Parkstände benutzt werden können, gibt es keine Engpässe. Vormittags sind nur 32
und nachmittags nur 28 Parkstände der 43 verfügbaren Parkstände genutzt worden. Auch die direkt einmündenden Seitenstraßen wie Sigmundstraße, Steinkaulstraße und Scheibenstraße, die auch zur Bewohnerparkzone "O" gehören, wurden nur lückenhaft beparkt.
Durch die Anlage der geplanten Schutzstreifen würden 23 von 80 Parkständen entfallen, also weitaus
weniger, als im Moment durch die Baustelle nicht verfügbar sind (- 37 s.o.).
Auch die aktuelle Nachher-Erhebung der benachbarten Bewohnerparkzone „Ost 2“ zeigt, dass sich der
Parkdruck im Viertel reduziert. So wurde etwa in der Verlängerung der Hein-Janssen-Straße, der Peliserkerstraße, festgestellt, dass in Abhängigkeit zum Erhebungszeitpunkt (6,11und 23 Uhr) zwischen 38 und
62% weniger Parkvorgänge zu verzeichnen waren als im Jahr 2008, vor der Einführung des Bewohnerparkens.
1
Radverkehr bei Einführung einer Tempo-30-Zone
Die Verkehrsbesprechung (Polizei, Straßenverkehrsbehörde, FB 61/70, FB 61/30, Aseag, und E 18) hat
sich am 06.09.2012 erneut mit der Planung von Schutzstreifen und alternativ mit der Integration in die
benachbarten Tempo-30-Zonen auseinandergesetzt.
Aus fachlicher Sicht wird die vorliegende Planung mit der Markierung von Schutzstreifen in der HeinJanssen-Straße bei der heutigen Verkehrsmenge und Geschwindigkeit für die richtige und angemessene
Lösung gehalten.
Gleichwohl wäre grundsätzlich die Erweiterung der bestehenden Tempo-30-Zonen um das Teilstück der
Hein-Janssen-Straße vom Knoten Jülicher Straße bis Knoten Peliserkerstraße/Aretzstraße denkbar, da
die Straße nicht als Kreis-, Landes- oder Bundesstraße klassifiziert ist. Radverkehrsanlagen wären dann
nicht mehr erforderlich, da das Geschwindigkeitsniveau deutlich gesenkt würde. In Tempo-30-Zonen
sollen die Radfahrer zusammen mit dem KFZ-Verkehr die Fahrbahn benutzen (Mischverkehr). Voraussetzungen hierfür sind, dass die Rechts-vor-Links-Regel eingeführt wird, kein Linienverkehr fährt (dies ist
heute so) und eine Demarkierung der vorhandenen Längsmarkierungen erfolgt. Die beiden Lichtsignalanlagen an den Knoten Jülicher Straße/Hein-Janssen-Straße und Peliserkerstraße/Aretzsraße sollten beibehalten werden und müssten deshalb außerhalb der Tempo - 30 - Zone liegen. Es wäre sinnvoll, zur
Unterstützung einer "neuen" Rechts-vor-Links-Regelung auf der Hein-Janssen-Straße vor den Einmündungen "Wartelinien" zu markieren. Auch sollte das derzeitige aufgeschulterte Gehwegparken im Abschnitt zwischen Jülicher Straße und Reimannstraße zugunsten der Fußgänger in den Fahrbahnbereich
verlagert werden; ggf. muss über punktuelle Einbauten zur Reduktion des Geschwindigkeitsniveaus
nachgedacht werden.
Die Voraussetzungen für eine Streckengeschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h bei Beibehaltung der
heutigen Vorfahrtsregelung liegen nicht vor.
Fazit
Die Verwaltung empfiehlt weiterhin nach eingehender Prüfung, die Markierung von Schutzstreifen in der
Hein-Janssen-Straße und den Teilumbau des Parkstreifens zwischen Hein-Janssen-Straße Nr. 19 – 25 in
der beschriebenen Form durchzuführen, um die Situation der Radfahrer zu verbessern und die Leistungsfähigkeit für den Kraftfahrzeugverkehr zu erhalten. Die laufenden Tiefbauarbeiten der STAWAG sollen
hierzu als Synergieeffekt genutzt werden.
Anlagen
- Parksituation
- Fotos
2
Anlage: Parksituation an der Hein-Janssen-Straße
Begehung: 3. September 2012
Straßenabschnitt
Jülicher Straße –
Vorhandene
Aktuelle
Vormittags
Nachmittags
Parkmöglichkeiten
Parkmöglichkeiten mit
(11:10-11:50
(16:35-17:10
Bewohnerparkzone O
Baustelle
Uhr)
Uhr)
14
14
8
7
5
5
3
3
10
10
7
8
0
0
/
/
37
0
3**
2**
4
4
3
2
10
10
8
6
80
43
32
28
Sigmundstraße
Sigmundstraße –
Steinkaulstraße
Steinkaulstraße –
Scheibenstraße
Scheibenstraße –
Aretzstraße
Aretzstraße –
Sigmundstraße
Sigmundstraße –
Reimanstraße
Reimanstraße –
Jülicher Straße
SUMME:
**zu dem Zeitpunkt absolutes Halteverbot auf Grund der Baustelle
Anlage: Fotos
Hein-Janssen-Straße, Höhe Hausnr. 2 – Blickrichtung Aretzstraße (vormittags)
Hein-Janssen-Straße, Höhe Hausnr. 2 – Blickrichtung Aretzstraße (nachmittags)
1
Hein-Janssen-Straße, Höhe Hausnr. 18 – Blickrichtung Jülicher Straße (vormittags)
Hein-Janssen-Straße, Einmündung Sigmundstraße – Blickrichtung Aretzstraße (nachmittags)
2
Hein-Janssen-Straße, Höhe Hausnr. 20 – Blickrichtung Aretzstraße (vormittags)
Hein-Janssen-Straße, Höhe Hausnr. 48 – Blickrichtung Jülicher Straße (vormittags)
3
Hein-Janssen-Straße, Höhe Hausnr. 27 – Blickrichtung Jülicher Straße (nachmittags)
4
In die Hein-Janssen-Straße einmündende Straßen
Vormittags
Nachmittags
Sigmundstraße (Blickrichtung Rudolfstraße)
Steinkaulstraße
Scheibenstraße
5