Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
105091.pdf
Größe
126 kB
Erstellt
22.08.12, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 20:47
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Soziales und Integration
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 50/0205/WP16
öffentlich
22.08.2012
Konzept des Integrationsrates
Beratungsfolge:
TOP: - 5 -
Datum
Gremium
Kompetenz
12.09.2012
INT
Entscheidung
Beschlussvorschlag:
Der Integrationsrat beschließt das Handlungskonzept für die Dauer seiner Wahlzeit.
In Vertretung
( Prof. Dr. Sicking )
Vorlage FB 50/0205/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 13.12.2012
Seite: 1/2
Erläuterungen:
Die Listen der MigrantenvertreterInnen haben ein gemeinsames Programm erarbeitet, das dem
Integrationsrat als Grundlage der Integrationsarbeit dienen soll. Das Handlungskonzept soll eine
nachhaltige und zukunftsorientierte Integrationspolitik ermöglichen und dem Ziel dienen,
zugewanderten Menschen dauerhafte, gesellschaftliche, soziale und berufliche Eingliederung sowie
faktische Gleichstellung zu garantieren.
Das Konzept ist in Anlage 1 beigefügt.
Anlage/n:
Anlage 1: Konzept des Integrationsrates
Vorlage FB 50/0205/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 13.12.2012
Seite: 2/2
Das Konzept
Nach den letzten Integrationsratswahlen, am 4. Juli 2010, hatten sich die Listen der Migrantenvertreter
getroffen. Angesichts der geringen Wahlbeteiligung haben sie sich darüber geeinigt, ein gemeinsames
Programm zu erarbeiten, das als Grundlage der Integrationsarbeit dienen soll, um mehr Interesse und
Mitarbeit zu wecken. Das erarbeitete Konzept steckt den Handlungsrahmen ab und steht hiermit zur
Diskussion.
Über 40% der Menschen unter 18 Jahre in Deutschland und ein Drittel der Bürgerinnen und Bürger
Aachens haben einen Migrationshintergrund. Wir möchten bzw. müssen uns bemühen, dass diese
Menschen auch in Zukunft Leistungsträger bleiben statt zu Leistungsempfängern zu werden.
Nach dem Integrationskonzept der Stadt Aachen, verfolgt eine nachhaltige und zukunftsorientierte
Integrationspolitik das Ziel der dauerhaften gesellschaftlichen, sozialen und beruflichen Eingliederung
sowie der faktischen Gleichstellung zugewanderter Menschen“.
Dieses Ziel vor Augen,
1. möchten wir einen Presse-Arbeitskreis bilden. Ein Mitteilungsblatt mit wichtigen Informationen
über die Arbeit des Integrationsrates soll alle 6 Monate erscheinen. Der Flyer des
Integrationsrates wird zu gegebenen Anlässen aktualisiert.
2. unterstützen wir alle Maßnahmen zur Bekämpfung von Diskriminierung, Rechtsextremismus und
Rassismus.
3. setzen wir uns für Chancengleichheit für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund in
Schule, Bildung und Beruf ein, z.B. durch beratende und integrative Maßnahmen, die
Migrantenfamilien helfen, ihre Kinder im schulischen Fortkommen zu fördern. Ebenso sind
Beratungs- und Anlaufstellen erforderlich, an die sich Familien mit Migrationshintergrund bei sich
anbahnenden Erziehungs- und/oder familiären Problemen wenden können, wobei
Mehrsprachigkeit und kulturelle Vermittlung gewährleistet sein müssen. (z.B. durch SPRINTAbsolventen)
4. fordern wir Maßnahmen, die darauf abzielen, den Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund
in der Verwaltung und in städtischen Einrichtungen entsprechend dem Anteil dieser Menschen in
der Gesamtbevölkerung der Stadt zu erhöhen, denn sie sind in wichtigen städtischen und sozialen
Bereichen wie Gesundheitswesen, Schulen, Polizei etc. absolut notwendig, tragen zu
gegenseitigem Verständnis bei und vermeiden eventuell auftretende Missverständnisse sowie
langwierige Komplikationen und daraus resultierende Kosten.
5. In Zusammenarbeit mit dem Landesintegrationsrat, setzen wir uns für eine erleichterte
Einbürgerung unter Hinnahme von Mehrstaatigkeit für alle Migrantinnen und Migranten sowie für
Erleichterung des Familiennachzugs ein.
6. setzen wir uns dafür ein, dass alle Migranten, die bereits 5 Jahre oder länger in Deutschland leben
und über einen rechtmäßigen Aufenthalt verfügen, das Kommunale Wahlrecht erhalten, wie dies
der Fall ist in unseren Nachbarländern, zum Beispiel Niederlande und Belgien.
7. unterstützen wir Maßnahmen, die älteren Menschen (mit und ohne Migrationshintergrund) helfen,
ihren sozialen Lebensraum zu erhalten. Eine Grundsicherung ihres Lebensstandards muss
gewährleistet sein, die es ihnen auch weiterhin ermöglicht, ihre bisherigen sozialen Kontakte zu
pflegen.
8. fordern wir mehr Wahllokale, um die Wahlbeteiligung bei Integrationswahlen zu verbessern.
Die von Wahlberechtigten zurückzulegende Strecke darf nicht mehr als maximal 3 km betragen.
Für Werbung und Informationsarbeit soll aus Mitteln des Integrationsrats eine finanzielle
Unterstützung für alle zugelassenen Listen zur Verfügung gestellt werden.
Der Integrationsrat der Stadt Aachen