Daten
Kommune
Aachen
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104737.pdf
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140 kB
Erstellt
31.07.12, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 20:46
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Schule
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 40/0136/WP16
öffentlich
31.07.2012
FB 45/100, Herr Zohren
AMENTO - Aachener Mentorenprojekt im Übergang Schule und
Beruf
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
11.09.2012
13.09.2012
19.09.2012
27.09.2012
KJA
SchA
AAWW
SGA
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
1.
Der Kinder- und Jugendausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur
Kenntnis.
2.
Der Schulausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis.
3.
Der Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft nimmt die Ausführungen der Verwaltung
zustimmend zur Kenntnis.
4.
Der Ausschuss für Soziales, Integration und Demografie nimmt die Ausführungen der
Verwaltung zustimmend zur Kenntnis.
Vorlage FB 40/0136/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 18.12.2012
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finanzielle Auswirkungen
Keine finanziellen Auswirkungen
Investive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
Gesamtbedarf (alt)
20xx ff.
Gesamtbedarf
(neu)
Einzahlungen
0
0
0
0
0
0
Auszahlungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
+ Verbesserung /
-
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausrechende Deckung
ausrechende Deckung
vorhanden
vorhanden
Verschlechterun
g
konsumtive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Ertrag
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
20xx ff.
Folgekos-
Folgekos-
ten (alt)
ten (neu)
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Abschreibungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
Personal-/
Sachaufwand
+ Verbesserung /
Verschlechterun
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausrechende Deckung
ausrechende Deckung
vorhanden
vorhanden
g
Vorlage FB 40/0136/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 18.12.2012
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Erläuterungen:
1. Ausgangslage
Im Rahmen der Beschlussfassungen zum Audit familiengerechte Kommune hat der Rat der Stadt
Aachen am 03.03.2010 u.a beschlossen, ein Mentorennetzwerk für die berufliche Integration von
Jugendlichen aufzubauen.
Das Sozialwerk Aachener Christen hat gerne die Aufgabe übernommen, zu diesem Auditziel ein
Konzept zu entwickeln und die Trägerschaft für das Mentorenprojekt zu übernehmen. Dabei wurde es
von der Arbeitsgruppe „Jung und Alt“ des Aachener Bündnisses für Familie, dem Fachbereich Kinder,
Jugend und Schule, der Stabstelle Bürgerschaftliches Engagement, dem Freiwilligen- Zentrum
Aachen, dem Verein zur Förderung des Ehrenamtes, Help e.V., „Lernen vor Ort“ sowie anderen
Trägern von Mentorenprojekten und natürlich von zukünftigen Mentoren selbst fachlich und ideenreich
unterstützt.
Ende 2011 konnte ein Projektförderantrag bei der Aktion Mensch gestellt werden, der Anfang 2012
positiv beschieden wurde. Die Aktion Mensch finanziert nun für 3 Jahre 70% der Projektkosten von
AMENTO. Die übrigen 30% trägt die Toni-Jansen-Stiftung.
2. Zielsetzung
Ziel des Projektes ist es, chancenbenachteiligte Jugendliche präventiv, individuell und kontinuierlich
auf dem Weg in das Berufsleben zu fördern und zu fordern. Jeder interessierte Schüler – nachfolgend
Mentee genannt - erfährt eine Unterstützung durch einen Mentor.
Dabei strebt AMENTO an, Generationen in einem verantwortungsvollen Miteinander ins Gespräch zu
bringen, junge Menschen in eine berufliche Ausbildung zu begleiten und vorrangig Älteren eine
erfüllende Aufgabe zu übergeben, in die sie ihre Lebenserfahrung einbringen können. Im
gemeinsamen Tun werden darüber hinaus Vorurteile zwischen den Generationen abgebaut und ihr
Dialog gestärkt.
100 Mentoren sollen akquiriert werden, die kontinuierlich ihre Mentees begleiten werden.
Die Projektziele sind innerhalb der drei Bewilligungsjahre vom 01.02.2012 bis 31.01.2015 zu
erreichen.
In Kooperation mit allen relevanten Partnern in Aachen wird AMENTO ein Mentorennetzwerk
initiieren. Dieses ermöglicht die Vernetzung der einzelnen Mentoren und Mentorenprojekte in der
StädteRegion Aachen und bietet den Mentoren die Möglichkeit, sich gegenseitig zu unterstützen und
sich auszutauschen.
3. Handlungsbedarf
Der Wechsel von der Schule in den Beruf stellt für viele Jugendliche eine schwere Hürde dar, oft
unabhängig von der besuchten Schulform. Das richtige Berufsziel zu identifizieren ist sehr komplex
und endet oft nicht mit der Findung des passenden Ausbildungsbetriebs. Gerade Haupt- und
Förderschüler, die zum Teil kaum Unterstützung von ihren Eltern erfahren, brauchen hier besondere
Begleitung. Laut Integrationsmonitoring der Stadt Aachen erreicht jeder zehnte ausländische
Jugendliche und fast jeder zwanzigste deutsche Jugendliche keinen Schulabschluss. Nicht nur
deshalb wechselt eine hohe Anzahl von Jugendlichen nach dem Verlassen der Schule nicht direkt in
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eine Ausbildung. Sozialbenachteiligte Schüler der weiterführenden Schulformen, besonders die, die
aus bildungsfernen Schichten stammen, benötigen bei der Berufswahl intensivere Begleitung. Der
unklare Berufswunsch führt diese junge Menschen in Warteschleifen, z.B. weitere Schulbesuche,
Minijobs, unbezahlte Praktika, Arbeitslosigkeit. Diese jungen Menschen mit sozialen
Benachteiligungen und fehlender Ausbildungsreife sind aber genau der Kern einer „stillen Reserve“
zur Linderung des Fachkräftenachwuchsmangels; deshalb bedarf es einer intensiveren Begleitung
und Betreuung – sowohl in der Aktivierung und Ausbildungsvorbereitung als auch in der Durchführung
der Ausbildung selbst.
Hier setzt das Mentorenprojekt AMENTO an, das Menschen mit Berufs- und Lebenserfahrung in
Kontakt mit Jugendlichen im Übergang Schule-Beruf bringt. Angesichts des demographischen
Wandels steigt die Zahl älterer Bürger in Aachen. Sie verfügen über Lebens- und Berufserfahrung und
persönliche Netzwerke; eine zunehmende Zahl ist bereit, in ihrer dritten Lebensphase eine Aufgabe
zu übernehmen und sich sozial zu engagieren. Diese Menschen gilt es für das Mentorenprojekt zu
gewinnen und durch professionelle Begleitung durch das Sozialwerk in einer sinnstiftenden und
erfolgreichen Zusammenarbeit zu begleiten. Darüber hinaus werden Menschen, die noch im
Berufsleben stehen und sich ehrenamtlich engagieren wollen als Mentoren akquiriert.
Mit dem Mentorennetzwerk bietet das Sozialwerk eine frühzeitige und passgenaue Ergänzung der
Hilfsangebote für chancenbenachteiligte Jugendliche schon in der Schule an und sorgt dafür, dass
viele vorhandene Ressourcen in der Gesellschaft nicht verloren gehen.
4. Zielgruppen
Die erste Zielgruppe sind diejenigen Schüler, die sich in den Abgangsklassen der Aachener Schulen
befinden, die im schulischen oder sozialen Bereich Schwierigkeiten aufweisen und die nicht ohne
Unterstützung den Weg in eine berufliche Ausbildung finden.
Die zweite Zielgruppe sind die Mentoren selbst, also im Berufsleben erfahrene Menschen, die Ihr
Wissen und Ihre Fähigkeiten an die nachwachsende Generation weiter geben möchten.
5.Trägerschaft
Trägers des Projektes ist das Sozialwerk Aachener Christen e.V.
Zu den Kooperationspartnern zählen u.a.: Aachener Bündnis für Familie, Fachbereich Kinder, Jugend
und Schule, Leitstelle Älter werden in Aachen, Wirtschaftsförderung der Stadt Aachen, Stabstelle
Bürgerschaftliches Engagement, Freiwilligen- Zentrum des Caritasverbandes Aachen, Verein zur
Förderung des Ehrenamtes, Help e.V., „Lernen vor Ort“, Büro für Ehrenamt und bürgerschaftliches
Engagement, Agentur für Arbeit.
5.1 Aufgaben und Tätigkeiten des Trägers
AMENTO im Sozialwerk ist die koordinierende Schnittstelle zwischen Mentoren, Mentees und ihren
Eltern, Schulen und ausbildungswilligen Unternehmen. Die Steuerung des Projektes wird von zwei
hauptamtlichen Mitarbeiterinnen des Sozialwerks, jeweils mit 50 % Beschäftigungsumfang,
übernommen.
Aufgaben:
Organisation und Koordination des Projektes,
Akquise und Kooperation mit Schulen,
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Klärung der Rahmenbedingungen an Schulen,
Kooperation mit allen relevanten Stellen und Trägern,
Öffentlichkeitsarbeit,
Planung der Qualifizierung und Fortbildung der Mentorinnen und Mentoren,
Auswahl und Zuweisung der Mentoren und Mentees,
Begleitung der Mentoren, Moderation der Einführungsveranstaltungen und der Reflektionsrunden
(in Konfliktfällen werden die Projektmitarbeiterinnen als Mediatorinnen zwischen Mentoren und
Mentees fungieren),
Initiierung des Mentorennetzwerkes im Übergang Schule-Beruf,
Entwicklung einer Anerkennungskultur,
finanzielle Abwicklung des Projektes,
Fundraising.
6. Bisheriger Projektverlauf
Das Sozialwerk und eine bereits bestehende Mentorenprojektgruppe entwickelten gemeinsam die
Konzeption von AMENTO. Die Umsetzung des Projektes wird aktuell an der GHS Drimborn in Aachen
erprobt. 11 Mentoren unterstützen dort 28 Schüler.
Das Sozialwerk stellte die Konzeption von AMENTO der Schulleitung vor. Die Mentorengruppe lernte
an einem Besichtigungstag das Lehrerkollegium und das Schulgebäude bei einer Führung mit der
Schulleitung kennen. Die Schulleitung hat eine Person für die Koordination von AMENTO an der
Schule benannt. Sie ist für die Terminabstimmung der Tandems, Raumklärung und für die Sicherung
der Rahmenbedingungen an der Schule zuständig. Die Schüler wurden von den Lehrern und der
Schulsozialarbeiterin benannt und zu einem Treffen mit der Mentorengruppe eingeladen. In einer
gemeinsamen Aktion haben sich Mentoren mit ihren potentiellen Mentees kennengelernt und für eine
Zusammenarbeit entschieden. Dieser Prozess wurde von den anwesenden Eltern und den AMENTO
Projektmitarbeiterinnen unterstützt. Die Projektmitarbeiterinnen von AMENTO halten regelmäßig
Kontakt zur Schule, sie organisieren alle zwei Monate eine Austauschrunde für Mentoren in Räumen
des Projektträgers. Die Mentoren wurden im Sozialwerk über die Berufsorientierung an Schulen
informiert und besuchten eine Fortbildung beim Dudeninstitut in Aachen zum Thema
„Lernschwächen“. Die Informations-/Fortbildungsveranstaltungen für die Mentoren richten sich an den
Bedarfen der Mentorinnen und Mentoren aus.
Die Mentoren bieten konkrete Hilfen an, z. B. Nachhilfe in Schulfächern, Unterstützung bei der
Berufswegeplanung, beim Besuch von Ämtern, beim Ausfindigmachen von und der Kontaktaufnahme
zu Firmen, bei der Praktikumsplatzsuche, im Praktikum bis hin zur Begleitung in die und während der
Ausbildung.
Dieses erprobte Mentoringmodell wird auf andere Schulen übertragen.
Aufgrund der Komplexität der Fragestellungen im Übergang von der Schule in den Beruf einerseits
und der spezifischen Verhaltensmuster der zu begleitenden Jugendlichen andererseits benötigen
auch die Mentoren Qualifizierung und Unterstützung. Die Ansprache und Auswahl geeigneter
Personen, die Vorbereitung auf ihre Mentorentätigkeit und ihre kontinuierliche Begleitung und
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Fortbildung z.B. in der Kommunikation mit den Mentees, über neue Berufsbilder und ihre
Voraussetzungen oder auch über die Lerninhalte der 9./10. Klasse etc. sind Gegenstand des
Mentoren-Projektes.
6.1 Rahmenbedingungen für Mentoren im AMENTO
Erweitertes polizeiliches Führungszeugnis (kostenfrei)
Schriftliche Vereinbarung (Schweigepflicht, Zeitrahmen)
Fortbildungsbereitschaft
Teilnahme an Einführungsveranstaltungen und Reflexionsrunden
Dokumentation der Treffen mit Mentees
Das Sozialwerk sorgt für den Versicherungsschutz der Mentoren und erstattet die entstandenen
Fahrtkosten.
Parallel wird AMENTO allen relevanten Gremien sowie den Schulräten und den ausgewählten
Schulen vorgestellt.
Das Projekt ist zunächst auf drei Jahre von Februar 2012 bis Januar 2015 festgelegt.
Zeitplan:
Februar 2012 – September 2012
Konzepterstellung - Gründung einer Mentorenprojektgruppe
Information der Öffentlichkeit über das Vorhaben
Festlegung und Organisation der Fortbildungsangebote für die Mentoren
Erprobung des Konzeptes an den Startschulen und ggf. Erarbeiten von Korrekturmaßnahmen
Im August 2012 wird das an den Startschulen erprobte Konzept anderen (Haupt)Schulen
angeboten
Im Jahr 2013: - Gründung des Mentoren-Netzwerkes in Kooperation mit der Stadt Aachen und der
StädteRegion sowie allen relevanten Partnern
Etablieren des Aachener Mentoren-Tages in der Stadt Aachen
Von Beginn an:
Kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit
Gezieltes Fundraising
Akquise von Mentoren
Begleitung der Mentoren über die gesamte Projektdauer
6.2 Sicherung der Qualität und Weiterentwicklung von AMENTO
Das Sozialwerk Aachener Christen e.V. ist seit November 2010 nach DIN EN ISO 9001:2008
zertifiziert und hat die Anerkennung zur Trägerzulassung nach der Anerkennungs- und
Zulassungsverordnung Weiterbildung – AZWV. Im Qualitätsmanagement-Handbuch sind die
einzelnen Prozesse in Verfahrensanweisungen beschrieben. Die Zertifizierung des
Qualitätsmanagementsystems wurde durch die CERTQUA vorgenommen. AMENTO ist in das
Qualitätsmanagementsystem eingebunden. Von Beginn an wird nach den Regeln des
Qualitätsmanagementsystems gearbeitet. Es wurde eine Verfahrensanweisung erarbeitet, die
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folgende Punkte beschreibt: - Ziele - Zielgruppe - Vertragspartner - Prozessverantwortliche Teilnehmerakquise - Inhaltlicher Prozessablauf - Kommunikation - Teilnehmerbefragung Erfolgsbewertung In allgemeingültigen Verfahrensanweisungen, die für alle Projekte bzw.
Maßnahmen gelten, sind z.B. Prozesse wie Schulung der Mitarbeiter, Korrektur- und
Vorbeugemaßnahmen, Fehlermeldungen, Vorbereitung von Maßnahmen usw. beschrieben. Die
Verwaltungsabläufe in den Projekten bzw. Maßnahmen werden in Checklisten dargestellt. Aus der
Anwendung des Qualitätsmanagementsystems ergeben sich für den Projektkoordinator alle
notwendigen Handlungsbedarfe bei der Durchführung von AMENTO. Die regelmäßige Auswertung
der schriftlichen Befragungen führt zu Korrekturmaßnahmen und sichert die Zielerreichung und die
Weiterentwicklung des Projektes ab.
7. Finanzierung
Das Sozialwerk Aachener Christen e.V. stellte einen Antrag zur Finanzierung von AMENTO bei der
Aktion Mensch, der am 10.05.2012 bewilligt wurde.
Die beantragte Summe beträgt 182.300 €, davon bezuschusst Aktion Mensch das Projekt mit 127.610
€, der Eigenanteil von 54.690 € wird von der Toni-Jansen-Stiftung übernommen.
8. Ausblick
Im Rahmen der Projektumsetzung wird sowohl bei den Mentoren und Mentees als auch bei den
Schulen, der Jugendberufshilfe, der Schulsozialarbeit, regionalen Unternehmen und dem Sozialwerk
als Koordinator eine Fortsetzung des Mentorings über den Förderzeitraum hinaus angestrebt.
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