Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
104836.pdf
Größe
1,1 MB
Erstellt
17.08.12, 12:00
Aktualisiert
06.06.18, 09:54
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Umwelt
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 36/0151/WP16
öffentlich
17.08.2012
FB 36/40, Herr Meiners
Umsetzung der Europäischen Luftqualitätsrichtlinien in NRW;
Luftreinhalteplan Aachen, Bericht zum Stand der Umsetzung 2012
Beratungsfolge:
TOP: 6
Datum
Gremium
Kompetenz
04.09.2012
15.11.2012
UmA
MA
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz nimmt die Mitteilungen der Verwaltung zustimmend zur
Kenntnis.
Der Mobilitätsausschuss nimmt die Mitteilungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis.
In Vertretung
Gisela Nacken
(Beigeordnete)
Vorlage FB 36/0151/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 30.01.2013
Seite: 1/5
finanzielle Auswirkungen
Investive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
Gesamtbedarf (alt)
20xx ff.
Gesamtbedarf
(neu)
Einzahlungen
0
0
0
0
0
0
Auszahlungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
+ Verbesserung /
-
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausrechende Deckung
ausrechende Deckung
vorhanden
vorhanden
Verschlechterun
g
konsumtive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Ertrag
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
20xx ff.
Folgekos-
Folgekos-
ten (alt)
ten (neu)
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Abschreibungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
Personal-/
Sachaufwand
+ Verbesserung /
Verschlechterun
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausrechende Deckung
ausrechende Deckung
vorhanden
vorhanden
g
Vorlage FB 36/0151/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 30.01.2013
Seite: 2/5
Erläuterungen:
Im Juli 2012 fand auf Einladung der Bezirksregierung Köln - federführende Behörde für die Aufstellung
des „Luftreinhalte- und Aktionsplan Aachen“ (kurz: LRP) - eine Projektgruppensitzung mit den
involvierten Handlungsträgern statt. In diesem Rahmen wurde über die aktuelle Luftqualitätssituation
und den Stand der Umsetzung einzelner Maßnahmen berichtet sowie die weitere Vorgehensweise
zum LRP Aachen thematisiert. Nachfolgend sind die wichtigsten Entwicklungen im Bereich der
Aachener Luftreinhalteplanung seit dem letzten Sachstandsbericht 2011 (s. auch UmA 21.06.2011)
und die Ergebnisse der Projektgruppensitzung zusammengefasst.
1.
Immissionssituation 2011 / 2012
Die Luftmesswerte der LANUV-Messstation an der Wilhelmstraße für 2011 zeigen, dass Aachen mit
seinem integrierten Maßnahmenkonzept, das mittel- bis langfristig auf nachhaltige Veränderung im
Mobilitätsverhalten setzt, auf einem guten Weg ist. Die Entwicklung der Schadstoffbelastung in den
letzten 3 Jahren lässt den Rückschluss zu, dass die einzelnen Maßnahmen des LRP langsam aber
stetig Wirkung entfalten.
Langzeitbelastung
Die NO2-Belastung lag im Jahresmittel in 2009 und 2010 noch bei 56 µg/m³; in 2011 sank der Wert um
ca. 10% auf 51 µg/m³. Dies ist der niedrigste Jahresmittelwert der Station seit ihrer Einrichtung. Das
PM10-Jahresmittel hat sich von 2009 (33 µg/m³) über 2010 (32 µg/m³) in 2011 auf 28 µg/m³ reduziert
und ist damit um ca. 15% gesunken. Auch dies ist der niedrigste Wert seit Bestehen der Station.
Kurzzeitbelastung
Die gesetzlich zulässige Marge für Kurzzeitüberschreitungen beim Feinstaub (35 Überschreitungstage
pro Jahr) konnte nach der deutlichen Überschreitung in 2009 (44 Tage) in den Jahren 2010 (32 Tage)
und 2011 (34 Tage) wieder eingehalten werden. Die hohe Zahl an Überschreitungstagen im ersten
Halbjahr 2012 (28 Tage) ist z.T. auf die ungünstigen meteorologischen Verhältnisse zurückzuführen;
Messwerte anderer NRW-Städten belegen diese Annahme.
Die Immissionssituation hat sich 2011 gegenüber den Vorjahren insgesamt weiter verbessert. Beim
stark verkehrsbeeinflussten Schadstoff NO2 zeigt sich endlich eine Entlastung. Beim Feinstaub ist im
Jahresmittel
ebenfalls
ein
klarer
Abwärtstrend
zu
verzeichnen,
allerdings
haben
die
Witterungsverhältnisse im jeweiligen Jahr nach wie vor starken Einfluss auf die Überschreitungstage.
Insgesamt weist Aachen bei der Luftqualität einen günstigeren Trend auf als Vergleichsstädte in
NRW.
Gleichwohl darf diese durchaus erfreuliche und positive Entwicklung nicht darüber hinweg täuschen,
dass der maßgebende EU-Grenzwert beim Schadstoff NO2 (40 µg/m³ im Jahresmittel) nach wie vor
nicht eingehalten werden kann und die Kurzzeitbelastungen beim Feinstaub nah an der Grenze
liegen. Alle Akteure im LRP werden weitere Anstrengungen unternehmen müssen, um sich dem
anspruchsvollen Ziel zu nähern. Die Senkung der Schadstoffbelastung wird insoweit ein Dauerthema
und eine Herausforderung für Aachen bleiben.
Vorlage FB 36/0151/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 30.01.2013
Seite: 3/5
2.
Stand der Maßnahmenumsetzung
Der aktuelle Bericht zum Stand der Umsetzung des LRP 2012 wurde der Bezirksregierung Köln im
August überreicht. Der Sachstand zu den Einzelmaßnahmen ist in der beigefügten Anlage näher
erläutert. Nachfolgend sind einige zentrale Punkte, die auch das Engagement der Stadt und der
involvierten Projektpartner verdeutlichen, hervorgehoben:
Jobticket-Kampagne:
Die Jobticket-Kampagne ist einer der größten Erfolge des LRP. Der Zielwert von 10.000 zusätzlichen
Jobtickets (JT) wurde mit ca. 9.400 neuen JT (07/2012) nahezu erreicht. Einen wesentlichen Beitrag
zu diesem Erfolg liefert die RWTH Aachen mit Abnahme von über 5.000 JT. Nach ausdauernden
Verhandlungen zwischen Stadt, ASEAG und RWTH konnten im Juli 2011 das Jobticket und die
Parkraumbewirtschaftung bei der RWTH eingeführt werden. Durch das kontinuierliche Engagement
des städt. Verkehrsmanagements, der IHK-Mobilitätsberatung und der ASEAG wurde auch bei den
Aachener Unternehmen viel bewegt: über 3.400 zusätzliche JT wurden hier generiert. Mit Einbindung
der FH Aachen, die aktuell prüft, ob das Jobticket eingeführt werden kann, würde der Zielwert 10.000
JT sogar überschritten. Vorsichtig geschätzt geht die Verwaltung von einer Umsteigerquote von
derzeit ca. 10% vom Pkw auf den ÖPNV und damit ca. 5-6 Mio. eingesparten Pkw-Kilometern pro
Jahr aus.
Aachener Festbrennstoffverordnung:
Die Festbrennstoffverordnung (FBStVO) ist ein wichtiger Baustein im LRP und die mittelfristig
wirksamste Maßnahme zur Senkung der Feinstaubbelastung. Berechnungen des LANUV zufolge
kann die Anzahl der Überschreitungstage bei konsequenter Umsetzung der FBStVO um 3 bis 6 Tage
pro Jahr gesenkt werden. Um zeitnah Wirkungen mit dieser Verordnung zu erzielen, wurde 2011/2012
mit
Unterstützung
des
Landes
ein
Modellvorhaben
zur
Feinstaubreduzierung
bei
Einzelraumfeuerungsanlagen umgesetzt. Über das integrierte Förderprogramm konnten noch vor der
Frist (31.12.2014) rund 50 alte Öfen gegen neue, emissionsarme Technik ausgetauscht werden. Die
großen Erfolge des Modellvorhabens sind aber die sog. „weichen“ Faktoren: die Zusammenarbeit mit
den Schornsteinfegern und vielen Partnern aus den Bereichen Beratung, Handel und Installation
konnten erheblich verbessert werden. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, um die jetzt anrollende
„Welle“ des Austausches bzw. der Modernisierung von schadstoffintensiven Altanlagen effektiv und in
enger Kooperation zu bewältigen. Darüber hinaus entfaltet die Aachener FBStVO landesweit
Signalwirkung: zahlreiche Kommunen und Fachleute loben das Modell. Das Land plant ein Konzept
zu erarbeiten, um die Aachener Ergebnisse und Erfahrungen auf Landesebene zu übertragen.
Radverkehr:
Der Ausbau des Radverkehrs ist ein weiterer Kernbaustein des LRP. Die erzielten Fortschritte zeigen
Wirkung: mehr und bessere Radwege, ein fahrradfreundliches „Klima“ und technische Innovationen
(insb. Elektroräder) ermutigen immer mehr Bürgerinnen und Bürger dazu, das Fahrrad für Fahrten zur
Arbeit, zum Einkauf oder in der Freizeit intensiver zu nutzen. Die zentralen Ausbauschwerpunkte im
Maßnahmenplan
Radverkehr
werden
in
wenigen
Monaten
abgeschlossen
sein.
Der
Netzlückenschluss am Grabenring wurde 2011 abgeschlossen (Ausnahme: Templergraben durch
Vorlage FB 36/0151/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 30.01.2013
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Shared Space zurückgestellt). Zahlreiche Baumaßnahmen für das Radwegenetz am Alleenring haben
Ende Juli 2012 begonnen; die Markierungsarbeiten sollen bis Ende Oktober fertig gestellt werden.
ÖPNV:
ASEAG und AVV setzen sich engagiert für einen umwelt- und klimafreundlichen ÖPNV ein. Der
ASEAG Fuhrpark weist schon jetzt einen überdurchschnittlich hohen Umweltstandard auf. Innovative
Antriebstechniken (Hybrid- und Elektrobusse) werden auf Praxistauglichkeit getestet, um dann ggf. auf
besonders immissionsempfindlichen Strecken (Innenstadt, Kurgebiete, Talkessel) zum Einsatz zu
kommen. In den nächsten 5 Jahren setzt die ASEAG vor allem auf EEV-Standard und Euro6-Norm.
Regelmäßige Angebotsverbesserung (zusätzliche Linien und Fahrten, City-XL-Tarif, HandyTicket,
DFI-Anzeigen mit Echtzeitdaten, Sonderticket-Aktionen etc.) tragen zur Attraktivierung des Bus- und
Bahnverkehrs bei. Schnellbuslinien haben in den zurückliegenden Jahren spürbar an Bedeutung
gewonnen und erfahren eine hohe Nutzerakzeptanz. Der Ausbau der euregiobahn findet besonders
bei (Berufs-)Pendlern großen Zuspruch. Viele ÖPNV-Nutzer bedeuten weniger Individualverkehr und
einen weiteren Beitrag für die Luftreinhaltung in Aachen. Mit Umsetzung der Ergebnisse aus dem
Gutachten „Busnetz 2015+“ wird der ÖPNV in Aachen weiter deutlich verbessert.
3.
Beurteilung der Maßnahmensituation durch die Bezirksregierung Köln
Die Bezirksregierung begrüßt das große Engagement der Stadt und der Projektpartner im LRP und
die bisherigen Erfolge sehr. Eine abschließende Stellungnahme zum Sachstandsbericht 2012 steht
noch aus. Die Bezirksregierung unterstützt den in Aachen eingeschlagenen Weg im Grundsatz, weist
aber auf das Problem der Grenzwerteinhaltung besonders beim Luftschadstoffparameter NO2 hin. Bis
zum Jahr 2015 müssen hier signifikante Reduzierungen erfolgen. Vor diesem Hintergrund wurde
seitens der Bezirksregierung in Abstimmung mit dem LANUV beschlossen, den Luftreinhalteplan
Aachen fortzuschreiben und auf eine aktuelle Datenbasis zu stellen. In der Neuauflage des LRP
Aachen soll der Maßnahmenkatalog nochmals genauer betrachtet, überarbeitet und ergänzt werden.
Die Wirkung der Einzelmaßnahmen wird deutlich tiefgehender bewertet. Dieser Prozess wird unter
Federführung der Bezirksregierung in enger Abstimmung mit der Umweltverwaltung und gemeinsam
mit den Mitgliedern der LRP-Projektgruppe umgesetzt (also in gewohnter Weise). Die Fortschreibung
soll im Jahr 2013 abgeschlossen werden.
Anlage/n:
LRP Aachen, Bericht zum Stand der Umsetzung 2012 mit ANLAGEN (siehe LINKS)
ANLAGE 1:
eeK Abschlusspräsentation
http://www.energieeffizienz-aachen.de/dokumente/bornefeld_aachen_ergebnis.pdf
ANLAGE 2:
Infobroschüre Campusbahn
http://www.campusbahn-aachen.de/infocenter
ANLAGE 3:
Stadtseiten Campusbahn
http://www.aachen.de/DE/stadt_buerger/politik_verwaltung/stadtseiten/dokumente/stadtseiten_22012012.pdf
ANLAGE 4:
Kurz-Flyer Campusbahn
http://www.campusbahn-aachen.de/infocenter
ANLAGE 5:
Strategiepapier Elektromobilität
http://www.aachen.de/images/wirtschaft_technologie/elektromobilitaet.pdf
ANLAGE 6:
Präsentation zur Projektgruppensitzung am 10.07.12
beigefügt
Vorlage FB 36/0151/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 30.01.2013
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Luftreinhalteplan Aachen
Bericht zum
Stand der Umsetzung 2012
zuletzt aktualisiert im Juli 2012
Zusammengestellt von: Stadt Aachen, Fachbereich Umwelt
mit Unterstützung, Informationen, Daten und Angaben der Projektpartner im LRP
LRP Aachen, Bericht zum Stand der Umsetzung 2012
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Inhalt:
Kapitel 1:
Vorbemerkungen / Einleitung
Seite 3
Kapitel 2:
Zentrale Bausteine / Projekte des Luftreinhalteplans
Job-Ticket-Kampagne
Aachener Festbrennstoffverordnung
Radverkehr
Seite
Seite
Seite
Seite
Kapitel 3:
aktualisierte Liste des Gesamt-Maßnahmenkatalogs
und Stand der Umsetzung
Maßnahmen im Bereich Energie
Maßnahmen im Bereich Mobilität
Seite 6-32
Fazit
Seite 32-33
Kapitel 4:
LRP Aachen, Bericht zum Stand der Umsetzung 2012
4-6
4-5
5
5-6
Seite 7-8
Seite 9-32
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Im Oktober 2009, Juni 2010 und März 2011 wurden zum jeweiligen Umsetzungsstand des Aachener Luftreinhalteplans (kurz: LRP) Berichte erstellt. In Kapitel 2 des
vorliegenden Sachstandsberichtes 2012 wird die aktuelle Entwicklung bei zentralen
Bausteinen und Schwerpunktthemen des Maßnahmenplans dargestellt. Kapitel 3 gibt
eine Kurzübersicht über die aktuelle Maßnahmenliste, den Realisierungsgrad und den
Stand der Umsetzung seit dem letzten Bericht.
Kapitel 1
VORBEMERKUNGEN / EINLEITUNG
Zum 01. Januar 2009 ist der Luftreinhalteplan Aachen (kurz: LRP) nach intensiver
Mitwirkung vieler Projektbeteiligten mit einem umfassenden Maßnahmenpaket zur
Verbesserung der Luftqualität in Kraft getreten. Die Entwicklung der einzelnen Projekte, die regelmäßige Fortschreibung mit neuen Maßnahmen wie auch die kontinuierliche Mitwirkung und Unterstützung zahlreicher Projektpartner zeigt deutlich, dass
der LRP bei den verantwortlichen Handlungsträgern, sowie auch bei Politik und Bürgerschaft eine breite Akzeptanz findet. Über unterschiedliche Interessenslagen und
gesellschaftliche Gruppen hinweg konnten zahlreiche Partner zur Mitwirkung bei der
Umsetzung des LRP gewonnen werden. Die Zusammenarbeit ist ausgesprochen konstruktiv und wird von Bezirksregierung und Umweltministerium als vorbildlich eingestuft. Der gesamte Prozess wird zielorientiert von den Beteiligten begleitet – dies
immer mit dem Anspruch, mit einem integrierten Konzept nachhaltige Veränderungen hinsichtlich Mobilitätsverhalten, Lebensqualität und Gesundheitsschutz in unserer
Stadt bewirken zu können. Auch Dank eines parteiübergreifenden Konsenses wurden
eine Reihe wichtiger Erfolge erzielt. Nach wie vor wirkt das „Damoklesschwert“ Umweltzone dabei als gemeinsamer Ansporn, die Luftqualität und damit die Lebensqualität durch ambitioniertes Handeln nachhaltig zu verbessern.
Die Werte der Messstation Wilhelmstraße zeigen, dass Aachen auf einem guten Weg
ist und lassen den Rückschluss zu, dass die Maßnahmen sukzessive Wirkung entfalten. Die NO2-Belastung lag im Jahresmittel in 2009 und in 2010 noch bei 56 µg/m³;
in 2011 sank der Wert um ca. 10 % auf 51 µg/m³. Die ist der niedrigste Jahresmittelwert der Station seit ihrer Einrichtung.
Das PM10-Jahresmittel hat sich von 2009 (33 µg/m³) über 2010 (32 µg/m³) in 2011
auf 28 µg/m³ reduziert und ist damit um ca. 15% gesunken. Auch dies ist der niedrigste Wert seit Bestehen der Station.
Die gesetzlich zulässige Marge für Kurzzeitüberschreitungen beim Feinstaub von 35
Überschreitungstagen pro Jahr konnte nach der deutlichen Überschreitung in 2009
(44 Tage) in den Jahren 2010 (32 Tage) und 2011 (34 Tage) wieder eingehalten
werden. Die höhere Anzahl von Überschreitungstagen beim Feinstaub im ersten
Halbjahr 2012 ist u.E. auch auf die ungünstigen meteorologischen Verhältnisse zurückzuführen, da sich in vielen Städten ein vergleichbarer Trend abzeichnet.
LRP Aachen, Bericht zum Stand der Umsetzung 2012
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Kapitel 2
ZENTRALE BAUSTEINE / PROJEKTE DES LUFTREINHALTEPLAN
JOB-TICKET-KAMPAGNE
(Datenstand 30.04.2012 = 9.403 zusätzliche JT; Zielwert zu 94 % erfüllt; die FH Aachen überlegt evtl.
zum Semesterbeginn 2012/2013 das JT einzuführen d.h. der Zielwert von 10.000 zusätzlichen JT
wird vorauss. in 2012 erfüllt.)
Die Kampagne ist sicher einer der größten Erfolge des Luftreinhalteplans! Die ausdauernden Verhandlungen von Stadt und ASEAG/AVV mit RWTH - als eine der größten Arbeitgeberinnen in Aachen – wurden Anfang 2011 erfolgreich abgeschlossen.
Im Juli 2011 wurde das Jobticket bei der RWTH Aachen eingeführt. Zum 30.04.2012
bezog die RWTH 5.177 Jobtickets. Die RWTH ist nach eigener Aussage bundesweit
die erste Universität, die eine derart weit reichende Vereinbarung zwischen Verwaltungs- und Personalräten zur Förderung von Jobticket und Einführung der Parkraumbewirtschaftung abgeschlossen hat. Zusammen mit den 4.226 zusätzlichen Jobtickets
die bei Verwaltung (Stadt & Städteregion) und Aachener Unternehmen (incl. Jobticket für Kleinkunden) realisiert wurden, konnte der angestrebte Zielwert von 10.000
zusätzlichen Jobtickets zu 94 % erfüllt werden! Hier ist auch auf die positive Wirkung
der Betrieblichen Mobilitätsberatung (M 5) hinzuweisen.
Die Stadt setzt jetzt darauf, dass die Vorgehensweise der RWTH auch Signalwirkung
für die übrigen in Aachen ansässigen Landesbehörden erzeugen wird und hofft, dass
sich das Finanzamt, die Justizverwaltung und die Außenstelle der Bezirksregierung
Köln anschließen werden. Hier besteht noch ein Potential von rund 700 neuen Jobtickets; leider sind hier entsprechende Aktivitäten bislang erfolglos geblieben.
Die FH Aachen prüft aktuell (evtl. mit dem neuen Semesterbeginn 2012/2013) das
Jobticket einführen. Damit kämen ca. 600 neue Jobtickets hinzu, so dass vorauss.
im Spätsommer 2012 der angestrebte Zielwert von 10.000 zusätzlichen
Jobtickets erreicht werden könnte.
Das Uniklinikum Aachen hat Mitte 2011 erste Schritte für eine Parkraumbewirtschaftung eingeleitet; damit einhergehend soll auch die Nutzung des ÖPNV und der Radverkehr gerade auch für die Mitarbeiterschaft gefördert werden. Dabei erweist sich
das klassische Jobticket-Modell für das Uniklinikum (auch aufgrund der besonderen
Arbeitszeiten) als weniger geeignet. Uniklinikum und ASEAG/AVV arbeiten an alternativen Modellen um die Nutzungsquote des ÖPNV besonders auch für die Mitarbeiterschaft und die Berufspendler zu erhöhen. Dies kann inhaltlich aber dem Ziel der Jobticket-Kampagne gleichgesetzt werden.
Im Rahmen der Einführung neuer Bewohnerparkzonen wird in geeigneten Bereichen
das Jobticket als Alternativangebot zum MIV für ansässige Unternehmen gezielt beworben bzw. angeboten.
LRP Aachen, Bericht zum Stand der Umsetzung 2012
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Empfehlung: Angesichts dieses für die Luftreinhaltung so wichtigen Erfolges, aber
auch wegen der erkennbaren Nutzerpotentiale, empfiehlt die Umweltverwaltung, die
bisherige Zielmarke um weitere 5.000 auf dann insgesamt 20.000 Jobtickets bis Ende
2015 anzuheben.
AACHENER FESTBRENNSTOFFVERORDNUNG
Die Aachener Festbrennstoffverordnung (FBStVO) ist zum 09. Oktober 2010 in Kraft
getreten. Sie baut inhaltlich auf der im März 2010 geänderten 1. BImSchV auf, setzt
die dortigen Regelungen aber verschärft und zeitnäher um. Einzelraumfeuerungsanlagen im Bestand müssen bis zum 31.12.2014 nachgerüstet, ausgetauscht oder danach dauerhaft außer Betrieb genommen werden, sofern sie die Werte der FBStVO
nicht einhalten. Für Neuanlagen gelten bereits ab dem 09.10.2010 strengere Grenzwerte.
Mit Unterstützung des Landes (MKULNV, LANUV, Umweltcluster NRW) wurde das
Modellvorhaben „Feinstaubreduzierung bei Hausbrandanlagen in Aachen“ umgesetzt.
Insgesamt ließen sich ca. 200 Ofenbesitzer beraten; über das integrierte Förderprogramm wurden 48 emissionsstarke Altanlagen ausgetauscht. Ein Ofen wurde sofort
stillgelegt. Die Nachfrage nach Feinstaubfiltern bei den Einzelraumfeuerungsanlagen
ist dagegen trotz des Förderangebots sehr zurückhaltend. Trotz verschiedener Anfragen wurde bislang keine Förderung auf Filternachrüstung bewilligt.
Aus Fachkreisen wird klar bestätigt, dass die Prozesse zur Markteinführung der Filtertechnik durch die Aachener Aktivitäten und die Verordnung maßgeblich beschleunigt
wurden. Um auch bei Filtern mit gutem Beispiel voranzugehen hat die Stadt als Demonstrationsprojekt die städtische Holzfeuerungsanlage im Hochgrundhaus mit einem Feinstaubfilter nachrüsten lassen. Das Projekt wurde am 06.07.2012 der Presse
vor Ort vorgestellt. Der Filter wirkt sich sehr positiv auf die Emissionssituation aus.
Vergleichsmessungen und –berechnungen im Herbst/Winter d.J. sollen genaueren
Aufschluss geben.
Die großen Erfolge des Modellvorhabens sind in den sog. „weichen“ Faktoren zu sehen: Kommunikation und Zusammenarbeit mit den Schornsteinfegern und vielen
Partnern aus den Bereichen Beratung Handel und Installation konnten erheblich verbessert werden. Dies ist eine wichtige Voraussetzung dafür, die jetzt anrollende
„Welle“ des Austausches bzw. der Modernisierung von schadstoffintensiven Altanlagen effektiv und in enger Kooperation zu bewältigen.
RADVERKEHR
Der Luftreinhalteplan hat den Ausbau des Radverkehrs zu einem weiteren Kernbaustein der integrierten Luftreinhaltestrategie ausgerufen und Aachen als „Fahrradfreundliche Stadt“ entscheidend nach vorne gebracht. Die bislang erzielten Fortschritte zeigen Wirkung; mehr und bessere Radwege, ein fahrradfreundliches „Klima“ und
technische Innovationen (insb. Elektroräder) ermutigen immer mehr Bürgerinnen
LRP Aachen, Bericht zum Stand der Umsetzung 2012
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und Bürger dazu, das Fahrrad für Fahrten zur Arbeit, zum Einkauf oder in der Freizeit
intensiver zu nutzen. Diese Entwicklung darf nicht darüber hinweg täuschen, dass die
Realisierung neuer Radwege durch die notwendigen Planungs-, Finanzierungs- und
Umsetzungsbeschlüsse stets ein langwieriger Prozess bleibt, der von allen Beteiligten
Ausdauer erfordert.
Die zentralen Ausbauschwerpunkte im Maßnahmenplan Radverkehr werden in wenigen Monaten abgeschlossen sein. Der Netzlückenschluss am Grabenring wurde in
2011 (Ausnahme: Templergraben) abgeschlossen. Zahlreiche Baumaßnahmen für
das Radwegenetz am Alleenring beginnen Ende Juli 2012; die Markierungsarbeiten
sollen in den Herbstferien, spätestens bis zum 31.10.2012 fertig gestellt werden.
Kapitel 3
AKTUALISIERTE LISTE DES GESAMT-MAßNAHMENKATALOGS
UND STAND DER UMSETZUNG
Der Maßnahmenkatalog des Aachener Luftreinhalte- und Aktionsplans ist (auch nach
In-Kraft-Treten) nicht abschließend. Er wird fortlaufend aktualisiert, ergänzt und
fortgeschrieben. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht über den aktualisierten Maßnahmenkatalog (Kurztitel) des Aachener Luftreinhalteplans.
Maßnahmen im Bereich Energie
E 1: Fernwärmeausbau städt. Gebäude
E 2: Ausbau Fernwärmenetz
E 3: altbauplus
E 4: energieeffizienzKonzept (eeK)
E 5: STAWAG Förderprogramm energetische Gebäudesanierung
E 6: Festbrennstoffverordnung
Maßnahmen im Bereich Verkehr / Mobilität
M 1: Luftgütepartnerschaft / Aachener Initiative für saubere Luft
M 2: Jobticket-Kampagne Stadtverwaltung Aachen
M 3: Jobticket-Kampagne Landesbehörden/RWTH
M 4: Jobticket-Kampagne Aachener Unternehmen
M 5: Betriebliches Mobilitätsmanagement
M 6: Fahrgemeinschaften
M 7: Optimierung Fuhrpark Stadt Aachen
M 8: Optimierung Fuhrpark ASEAG
M 9: Optimierung Fuhrpark STAWAG
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10: Umweltstandards ÖPNV (Regelungen im Nahverkehrsplan, NVP)
11: City-Logistik
Maßnahme wird aus dem LRP gestrichen
12 LKW-Führungssystem
13: Ausbau Euregiobahn
14: Ausbau Verkehrsmanagement
15: Öff.Arbeit / Attraktivierung Radverkehr
16: Ausbau Cambio / Car-Sharing
17: Radstation Hbf.
18: Ausbau Radwegenetz und -infrastruktur
19: verkehrsplanerische Maßnahmen in der Innenstadt
20: Mobilitätspaket Neubürger
21: Schnellbuslinien und –fahrten
22: Ausbau P+R
23: Pilotprojekt Hybridbus/Elektrobus
24: Einbindung der Region (effizient mobil, städteregionale Aktivitäten)
25: Mobilitätsmanagement bei Neubauvorhaben
26: Campus Planungen
27: Förderung Fußgängerverkehr
28: Busbeschleunigung
29: Fahrradverleihsystem
30: City-XL-Tarif
31: City-Liner
32: Modellregion Elektromobilität
33: Sonst. Maßnahmen zur Attraktivierung des ÖPNV
In der Summe umfasst der Aachener Luftreinhalteplan fast 40 Einzelmaßnahmen.
Nachfolgend ist die Entwicklung der Maßnahmen seit dem Sachstandsbericht im März
2011 dargelegt.
Maßnahmen im Bereich Energie
Wichtiges Element der integrierten Aachener Luftreinhaltestrategie war von Beginn
an die Integration des Themas „Energie“. Dabei gilt es, Maßnahmen zur Förderung
der Energieeffizienz mit solchen zur Förderung schadstoffarmer Technologien oder
Versorgungsarten zu verknüpfen. Ziel ist dabei, die lokale Hintergrundbelastung weiter zu senken.
Die kurzfristig wirksamste Maßnahme zur nachhaltigen Reduzierung der Feinstaubbelastung ist die Aachener Festbrennstoffverordnung (E6). In Aachen gibt es etwa 12.000 Einzelraumfeuerungsanlagen; nach groben Schätzungen dürften ca. 30%
bis 40% unter die neue Verordnung fallen, so dass diese veralteten, emissionsstarken Anlagen bis Ende 2014 ausgetauscht, nachgerüstet oder stillgelegt werden müssen. Eine genauere Datenlage wird für Ende 2012 / Anfang 2013 erwartet, wenn die
Schornsteinfeger die Erstbegehungen abgeschlossen und ihre Daten ausgewertet
haben. Weitere Informationen zur Festbrennstoffverordnung sind bereits in Kapitel 2
dargelegt.
LRP Aachen, Bericht zum Stand der Umsetzung 2012
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Die übrigen Energie-Maßnahmen entfalten eher eine mittelbare Wirkung für den Luftreinhalteplan. Der Ausbau der Fernwärme (E1 und E2) führt zu weniger lokalen
Emissionen. Die Zahl der Fernwärmenutzer in Aachen steigt kontinuierlich (1098 Anschlüsse in 2008; 1242 Anschlüsse in 2011; Steigerung um ca. 13 %). Fast die Hälfte
des Wärmebedarfs in städt. Gebäuden (46%) wird mittlerweile durch Fernwärme
gedeckt (Ausgangslage 2009 = 39%).
Eine effiziente und sparsame Energienutzung (E3 bis E5) vor allem im Gebäudebestand und bei der Wärmeversorgung trägt zum Klimaschutz und durch geringeren Ressourcenverbrauch mittelbar auch zur Verbesserung der Luftqualität bei.
Das Beratungszentrum altbauplus (E3) bündelt Kompetenz und Akteure in diesem
Themenfeld in optimaler Weise. Es ist zentrale Anlaufstelle für Bauwillige, um über
bauliche und technische Möglichkeiten sowie finanzielle Förderprogrammen zu informieren. altbauplus ist eine unabhängige Informationsstelle für energiesparendes Sanieren, die dazu beiträgt, die Sanierungsquote vornehmlich bei privaten Gebäudeeigentümern zu steigern. Neben der persönlichen Beratung von Haus-, Wohnungseigentümern und Mietern finden regelmäßig Veranstaltungen statt. Auch Fachveranstaltungen für Handwerker, Architekten und Ingenieure werden angeboten. Die Zahl
der Kontakte (Einzelberatungen und Teilnehmer von Veranstaltungen und monatlichen Sanierungstreffs) wächst kontinuierlich. Durch regelmäßige Befragungen ermittelt altbauplus Sanierungsquoten seiner Kunden; 2011 lag der Invest pro Sanierer bei
durchschnittlich ca. 72.000 €. Bei insgesamt 54 Sanierern von 129 Befragten ergab
sich ein Gesamtinvestitionsvolumen von ca. 3,8 Mio. €. Im Vergleich zu den Vorjahren lässt sich ein zunehmender Trend weg von Einzelmaßnahmen hin zu einer umfassenden Gebäudesanierung feststellen; dies wird auch durch neue Förderkulissen
begünstigt.
Das energieeffizienzKONZEPT Aachen (E4) war Deutschlands erstes kommunales Effizienzkonzept als Kooperationsprojekt von Stadt und Stadtwerken (STAWAG).
Ziel des Pilotprojekts war eine Verbesserung der Energieeffizienz und damit eine klimaverträgliche, kostensparende sowie wirtschaftliche Energieversorgung von Privathaushalten und Unternehmen. Das Projekt konnte Anfang 2011 nach fünf Jahren
erfolgreich abgeschlossen werden und wird im September 2012 von der Deutschen
Energieagentur (DENA) mit dem „efficiency-award 2012“ ausgezeichnet. Alle wesentlichen Maßnahmen, die während der Projektlaufzeit entwickelt worden sind, werden
auch über das Projektende hinaus weitergeführt. Die wesentlichen Ergebnisse sind
der beigefügten Abschlusspräsentation von Mai 2011 zu entnehmen (ANLAGE 1).
Das Förderprogramm der STAWAG zur energetischen Gebäudesanierung
(E5) wurde durch anderweitige Fördermöglichkeiten (KfW, bafa etc.) obsolet. Aktuell
fördert STAWAG im Energiebereich das Stromsparen, die Errichtung von kleineren
Photovoltaikanlagen (1 bis 5 kWp), die Neuinstallation thermischer Solaranlagen, den
hydraulischen Abgleich und den Einbau von Hocheffizienzpumpen bei Heizungsanlagen, den Einbau fest installierter effizienter Elektro-Wärmepumpen sowie die Anschaffung von Elektrofahrzeugen (Zweiräder + PKW).
LRP Aachen, Bericht zum Stand der Umsetzung 2012
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Maßnahmen im Bereich Verkehr / Mobilität
M1
Luftgütepartnerschaft / Aachener Initiative für saubere Luft
Stand: umgesetzt; fortlaufend
In 2011 haben weitere Partner die Luftreinhaltestrategie der Stadt Aachen vorbildlich
mit Projekten unterstützt. Am 22. November 2011 wurden 14 Unternehmen, Organisationen oder Einzelpersonen für ihr besonderes Engagement und ihre Beiträge zur
Verbesserung der Aachener Luftqualität vom Oberbürgermeister der Stadt Aachen,
Herrn Marcel Philipp, ausgezeichnet. Insgesamt konnten bis dato 31 zusätzliche Partner für die „Aachener Initiative für saubere Luft“ gewonnen werden; mit den Gründungsmitgliedern umfasst die Initiative bereits 35 Mitglieder. Im November 2012 ist
die nächste Auszeichnungsrunde geplant.
In immer mehr Städte in NRW wird nach dem Vorbild von Aachen über gleichgerichtete Kampagnen zur Förderung partnerschaftlichen Engagements im Bereich der
Luftreinhaltung nachgedacht; das Umweltministerium begrüßt diese Initiativen ausdrücklich.
Bewertung: Die Luftgütepartnerschaft motiviert Betriebe, Initiativen und andere Partner, sich im eigenen Wirkungsbereich aktiv für Umweltschutz und Luftreinhaltung
einzusetzen und so seinen Beitrag zum gemeinsamen Ziel, bessere Umwelt-, mehr
Lebensqualität, beizusteuern.
M2
Jobticket-Kampagne Stadtverwaltung Aachen
(Zielwert ca. 1.000 JT; gesamt M2-M4: 10.000 JT)
Stand: umgesetzt; fortlaufend, Teilzielwert zu fast 90 % erreicht; Gesamtziel 10.000 neue Jobtickets
wird vorauss. in 2012 erfüllt.)
Im Rahmen des Luftreinhalteplans wurde bei der Stadtverwaltung Aachen Anfang
2009 das sog. Neue MitarbeiterTicket (MATicket) eingeführt. Gegenüber dem bis
2008 geltenden Jobticket wurde das Tarifangebot für die Mitarbeiterschaft deutlich
verbessert und die Tarifstruktur vereinfacht. Die Fortführung dieses neuen Jobtickets
bei der Stadt bleibt trotz stark angespannter Haushaltslage weiter gesichert.
Im hausinternen Kommunikationsnetz (Intranet) wird in unregelmäßigen Abständen
für die (private) Teilnahme geworben; bei Neueinstellungen werden die Mitarbeiter
speziell auf das Ticketangebot hingewiesen.
Durch die Gründung der Städteregion im Oktober 2009 wurden Aufgabenbereiche
und Mitarbeiter von der Stadtverwaltung zur Städteregion verlagert. Dadurch haben
sich die Abnahmezahlen und die Nutzerquote bei der Stadt zwangsläufig verringert;
i.d.R. wird das Jobticket dieser Personen aber bei der Städteregion weitergeführt. Bei
den Abnahmezahlen sind auch Schwankungen zu berücksichtigen, da einige Mitarbeiter das Ticket nur im Sommer- oder Winterhalbjahr nutzen oder durch Wechsel der
Dienststelle aus dem Bezugsgebiet ausscheiden.
Zum 30.04.2012 wurden bei der Stadt Aachen 2.128 Jobtickets abgenommen; die
private Nutzungsquote liegt erstmalig bei hervorragenden 50% (!), was dem damals
angestrebten Zielwert entspricht. Der Zuwachs an Jobtickets bei den Verwaltungen
von Stadt und Städteregion, die durch den Luftreinhalteplan generiert wurden, beläuft sich zum 30.04.2012 auf knapp 900 Tickets.
LRP Aachen, Bericht zum Stand der Umsetzung 2012
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Wegen des ungebrochenen Interesses verschiedener, aktuell nicht bezugsberechtigter Dienststellen am Jobticket wird die Verwaltung im August 2012 mit ASEAG in
Kontakt zu treten, um den Bezugskreis ggf. weiter auszudehnen. In einem ersten
Gespräch sollen fachlichen Rahmenbedingungen und finanzielle Möglichkeiten ausgelotet werden.
Bewertung: Eine signifikante Steigerung bei Bus- und Bahnpendler, damit verknüpft
eine unmittelbare, verkehrliche Entlastung, knapp 1 Mio. eingesparte Pkw-Kilometer
(gegenüber dem Vorläufer-Modell) belegen die Bedeutung für die Luftreinhaltung,
den Klimaschutz und die Lärmminderung.
M3
Jobticket-Kampagne Landesbehörden/RWTH
(Zielwert angepasst von 4.000 auf 5.000 JT, s. auch M4; gesamt M2-M4: 10.000 JT)
Stand: umgesetzt; fortlaufend; Zielwert erreicht bzw. um ca. 4 % überschritten; Gesamtziel 10.000
neue Jobtickets wird vorauss. in 2012 erfüllt.)
Das Jobticket an der RWTH Aachen wurde aufgrund des intensiven und ausdauernden Engagements (auch der Stadt) zum 01.07.2011 eingeführt. Mit einer Abnahme
von fast 5.200 Jobtickets wurde der damalige Zielwert sogar überschritten.
Durch die Einbindung der FH Aachen können ca. 600 weitere Jobtickets generiert
werden. Der Zielwert der gesamten Jobticket-Kampagne von 10.000 zusätzlichen
Jobtickets würde mit dem Anschluss der FH Aachen - vorauss. im Spätsommer 2012
und damit etwa ein dreiviertel Jahr später als planmäßig avisiert – erreicht
Bewertung: Die ÖPNV – Nutzerquote bei den RWTH Mitarbeiter hat sich mit Einführung des Job-Tickets und der Parkraumbewirtschaftung spürbar erhöht. Vorläufig
geschätzt geht die Verwaltung von bislang ca. 400 - 500 Umsteigern vom Pkw auf
den ÖPNV und ca. 3 Mio. vermiedenen Pkw-Kilometern aus.
M4
Jobticket-Kampagne Aachener Unternehmen
(Zielwert angepasst von 5.000 auf 4.000 JT; s. auch M3; gesamt M2-M4: 10.000 JT)
Stand: umgesetzt; fortlaufend, Zielwert zu ca. 83 % erreicht; Gesamtziel 10.000 neue Jobtickets wird
vorauss. in 2012 erfüllt.)
Durch das kontinuierliche Engagement des städt. Verkehrsmanagements, der IHKMobilitätsberatung und der ASEAG konnte auf diesem Sektor viel bewegt werden. Bis
zum 30.04.2012 wurden fast 3.400 zusätzliche Jobtickets generiert.
Der 2009 eingeführte Job-Ticket-Pool fand besonders in der Startphase sehr guten
Zuspruch bei kleineren Unternehmen. Nach Evaluation von ASEAG und IHK führte
das neue Instrument jedoch zu weitaus höheren Mindereinnahmen als erwartet, da
überdurchschnittlich viele Mitarbeiter der Kleinunternehmen bereits Zeitkarteninhaber
waren. Vor diesem Hintergrund und mit Blick auf die wirtschaftlichen Aspekte im
ÖPNV wurden die Rahmenbedingungen für Kleinunternehmen angepasst. Der Ticketpreis wurde leicht erhöht und die Mindestzahl an Mitarbeiter pro Unternehmen auf 15
Personen festgelegt. Ungeachtet dessen erfreut sich das Angebot weiterhin großer
Beliebtheit; kontinuierlich werden neue Nutzer hinzugewonnen. Zum 30.04.2012
wurden rund 660 Jobtickets durch Kleinunternehmen abgenommen.
LRP Aachen, Bericht zum Stand der Umsetzung 2012
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Bewertung: Die ÖPNV – Nutzerquote dürfte sich auch bei den teilnehmenden Betrieben spürbar erhöht haben.
M5
Betriebliches Mobilitätsmanagement
Stand: umgesetzt; fortlaufend
Das Kooperationsprojekt von Stadt und IHK Aachen zum Mobilitätsmanagement für
Betriebe kann bundesweit als wegweisend bezeichnet werden. Gegründet in 2008
geht das Projekt mit der Vertragsverlängerung im Juni 2012 nun in die nächste Phase.
Im Mai 2008 wurde die Betriebliche Mobilitätsberatung von Stadt und IHK gemeinsam ins Leben gerufen. Beide Partner verfolgen das Ziel unter Einbindung aller Verkehrsträger die Mobilitätsbedürfnisse von Betrieben und deren Mitarbeitern so zu
optimieren, dass möglichst dauerhaft ein umweltfreundliches und Ressourcen schonendes Mobilitätsverhalten etabliert wird.
Die IHK Aachen war bundesweit die erste Kammer, die auf diese Weise ein neues
Angebot für ihre Mitglieder geschaffen hat. Der Mobilitätsberater der IHK bietet kostenlose Erstberatungen für Unternehmen an und informiert über Alternativen zum
Pkw-Einsatz durch Bus- und Bahnangebote, das Job-Ticket, Radverkehr und Mitfahrzentralen. Daneben identifiziert er individuell mögliche Maßnahmen im betrieblichen
Mobilitätsmanagement auch für Geschäfts-, Dienstreise-, Güter- und Transportverkehre.
Im Juni 2012 wurde die Fortführung der erfolgreichen Zusammenarbeit durch pressewirksame Unterzeichnung der
Vertragsverlängerung für weitere 2 Jahre symbolisch bekräftigt. Die IHK hat das Mobilitätsmanagement für Betriebe mittlerweile als Daueraufgabe etabliert und den Mobilitätsberater
fest eingestellt; der bisherige Personalkostenzuschuss der
Stadt entfällt damit. Ab 2012 unterstützt die Stadt die IHKAktivitäten mit einem jährlichen Sachkostenzuschuss für Öffentlichkeitsarbeit, Kampagnen und Projekte wie z.B. die Pedelec-Testwochen für Betriebe, den Wettbewerb
Fahrradfreundlicher Arbeitgeber des Jahres, die Begleitung anliegender Unternehmen
bei der Einführung von Bewohnerparkzonen, die Einführung des Jobtickets oder attraktiver ÖPNV-Angebote in Betrieben u.v.m..
Durch die Beratungsstelle der IHK werden Unternehmen in Aachen und der Region
gezielt zur Optimierung ihres betrieblichen Mobilitätsmanagements angeregt und
neue Partner der „Aachener Initiative für saubere Luft“ gewonnen. In 2011 wurden
12 Unternehmen intensiv und individuell beraten. In 2012 sind es bis April 4 Unternehmen.
Die für das Projekt eingesetzte Steuerungsgruppe von Stadt und IHK wurde Mitte
2010 um Vertreter von ASEAG und AVV ergänzt, was zu einer weiteren Verbesserung
der Kommunikation und der Zusammenarbeit im Bereich von ÖPNV-Projekten geführt
hat.
Nachdem bislang Berufspendler erfolgreich im Fokus der Mobilitätsberatung standen,
soll 2012 ein Schwerpunkt auf die Besucher- und Gastverkehre gelegt werden.
LRP Aachen, Bericht zum Stand der Umsetzung 2012
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Bewertung: Das betriebliche Mobilitätsmanagement bei der IHK Aachen unterstützt
erfolgreich die Luftreinhaltung und ist Vorbild für andere Städte. Immer mehr Betriebe erkennen die Vorteile und prüfen eigene Möglichkeiten zur Förderung umweltfreundlicher Mobilitätsalternativen.
M6
Fahrgemeinschaften
Stand: umgesetzt; fortlaufend
Fahrgemeinschaftsangebote für den Raum Aachen sind nach wie vor über die Portale
www.mitpendler.de und www.pendlernetz.de abrufbar. Letzteres wurde von der
MOVECO GmbH entwickelt, die ebenfalls Betreiber ist. Aus Kostengründen ist die
Stadt zu Mitpendler gewechselt. Mitpendler ist ein NRW-weites Internetportal zum
Bilden und Finden von Fahrgemeinschaften und Mitfahrgelegenheiten für Berufs- und
Freizeitpendler. Der für Nutzer kostenlose Service vermittelt online regelmäßige und
einmalige Fahrgemeinschaften in NRW und darüber hinaus. Mitpendler ist ein nichtkommerzielles Serviceangebot und wird getragen von den beteiligten Kreisen, Städten, Verkehrsunternehmen, Verkehrsverbünden und den SPNV-Dachzweckverbänden
in NRW. Aktuell sind über das Portal 134 Städte und Gemeinden erreichbar. NRWweit sind neben Aachen weitere 31 Städte und Kreise beteiligt. Mitpendler ist bundesweit das einzige Fahrgemeinschaftsportal in welchem neben Fahrgemeinschaften
direkt im System auch ÖPNV-Verbindungen angezeigt werden und es eine Verknüpfung von ÖPNV-Verbindung und Fahrgemeinschaft gibt.
Im Oktober 2010 wurde das speziell für den Einsatz mit smartphones und Internet
konzipierte Projekt "car2gether" als Testbetrieb in Stadt und StädteRegion eingeführt. Mit „car2gether“ werden spontane Mitfahrgelegenheiten vermittelt und Verbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln empfohlen. Aufgrund der zu geringen Akzeptanz und Nutzerzahlen hat sich das Programm im Testbetrieb nicht bewährt und
wurde eingestellt.
Bewertung: Die Wirkung der Fahrgemeinschaftsportale auf den Individualverkehr
und die Luftreinhaltung dürften bislang auf einem niedrigen Niveau liegen. Belastbare Angaben zu Nutzerzahlen, etc. liegen nicht vor. Die Verwaltung geht von einem
weiteren Wachstum dieser Branche aus. Dafür sprechen: steigende Kraftstoffpreise,
ein sinkender Stellenwert des eigenen Pkw, neue Möglichkeiten im Mobilnetz und
erhöhtes Umweltbewusstsein.
M7
Optimierung Fuhrpark Stadt Aachen
Stand: umgesetzt; fortlaufend
Der städt. Fuhrpark (mit Ausnahme der Fahrzeuge von Feuerwehr und Katastrophenschutz) wird vom Aachener Stadtbetrieb als Eigenbetrieb zentral betreut. Die Stadt
strebt einen möglichst optimalen Umweltstandard der Fahrzeugflotte an. Bei der Umstellung auf umweltfreundliche Fahrzeugtechnik durch Umrüstung oder Neukauf
müssen neben dem finanziellen Spielraum die maschinenbezogene Möglichkeiten der
unterschiedlichen Fahrzeugtypen, der Nutzungseinsatz und ein möglichst störungsarmer Betriebsablauf berücksichtigt werden.
LRP Aachen, Bericht zum Stand der Umsetzung 2012
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Zum Stand Juni 2012 umfasst der Fuhrpark der
Stadt insgesamt 288 Fahrzeuge. Darunter befin60
den sich ganz unterschiedliche Fahrzeuge
(schwere Müllfahrzeuge, Pkw), deren Einsatzbe50
dingungen stark variieren (Dauereinsatz, gele40
gentlicher Einsatz). 79 Fahrzeuge sind mit Die30
sel-Partikel-Filter (DPF) ausgestattet. 58 Fahr20
zeuge (2011= 56) erfüllen die Euro4-Norm; da10
von 46 mit DPF, 3 mit BlueTec. 53 Fahrzeuge
0
(2011 = 35) haben Euro5-Norm; davon 18 mit
2010
2012
DPF und 15 Fahrzeuge mit BlueTec. Die Zahl der
Fahrzeuge mit Euro5-Norm ist gegenüber dem Vorjahr um rund 50% gestiegen!
Die im Rahmen des Förderprojektes E-Aix als Testfahrzeuge betriebenen ElektroRoller werden nach mäßig erfolgreichem Test wieder an STAWAG zurückgegeben.
Die ebenfalls über E-Aix für 2011 geplante Beschaffung von 3 Elektro-Kleinlastern
konnte aufgrund von Lieferschwierigkeiten des Herstellers innerhalb des Förderprojektzeitraums nicht mehr erfolgen. Die Stadt überprüft aktuell finanzielle und technische Möglichkeiten, Elektro-Fahrzeuge im städt. Fuhrpark einzusetzen. Geplant ist die
Anschaffung von 2 Renault Kangoo als Elektro-Fahrzeuge zum Einsatz beim Stadtbetrieb (Straßenkontrolle) und bei der Unteren Landschaftsbehörde (Außendienste).
Auch Feuerwehr und Katastrophenschutz setzen bei Neuanschaffungen auf Euro5;
man ist bestrebt, möglichst umweltfreundliche Fahrzeuge einzusetzen, allerdings ist
gerade bei Spezialfahrzeugen, die hier zum Einsatz kommen, eine Nachrüstung in
den meisten Fällen technisch kaum möglich. Der Fuhrpark von Feuerwehr und Katastrophenschutz umfasst aktuell 170 Fahrzeuge, davon 147 mit Dieselbetrieb. 7
Fahrzeuge sind mit Ad Blue Technik ausgerüstet. 48 Fahrzeuge verfügen über einen
Dieselpartikelfilter, also knapp 33% (2011= 24%) der Dieselfahrzeuge. 43 Fahrzeuge
erfüllen Euro4 (15 Fzg.) bzw. Euro5 (28 Fzg.).
Fuhrpark Stadt (M 7)
Fahrzeugbestand Euro 5
53
23
Bewertung: Die „Hausaufgaben“ wurden weitgehend gemacht; die Durchsetzung
umweltfreundlicher Standards beim Fuhrpark wird Zug um Zug abgeschlossen.
M8
Optimierung Fuhrpark ASEAG
Stand: umgesetzt; fortlaufend
Die ASEAG Flotte befindet sich auf einem sehr hohen Standard, was die Ausstattung
mit umweltfreundlichen Fahrzeugen im eigenen Fuhrpark angeht. Bis Ende 2012 sollen 75% der Flotte mit Dieselpartikelfilter (DPF) ausgerüstet sein, aktuell liegt die
Quote bei ca. 70%. Im gleichen Zeitfenster wird etwa die Hälfte des Fahrzeugbestands dem Standard Euro5 bzw. EEV entsprechen. Die Quote steigt damit von 38%
Anfang 2011 auf 50% Ende 2012; derzeit ca. 43%. Damit liegt ASEAG deutlich über
dem Durchschnitt der Verkehrsunternehmen in NRW.
Im November 2011 wurde die neue Flottenstrategie der ASEAG (2011-2016) der Politik vorgestellt. In den nächsten vier bis fünf Jahren müssen etwa 80 Busse ersetzt
werden. Kriterien bei der Auswahl sind der Preis aber auch die Ökobilanz. Untersucht
habe man drei Varianten: Ersatzbeschaffung allein durch Euro-6-Dieselbusse, Ersatz
durch Hybridbusse und eine gemischte Flotte. Dabei hat sich herausgestellt, dass der
LRP Aachen, Bericht zum Stand der Umsetzung 2012
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sowohl in der Anschaffung als auch in der Wartung teurere Hybridbus in Aachen ökologisch nicht wesentlich günstiger ist. Man wird weiterhin Hybridbusse testen und die
Entwicklung im Bereich der reinen Elektrofahrzeuge aufmerksam verfolgen. Für die
kommenden Beschaffungen setzt man aber im Wesentlichen auf EEV und Euro 6.
Bewertung: Der Bus-Fuhrpark der ASEAG ist aktuell überdurchschnittlich schadstoffarm; in den kommenden Jahren werden die letzten Busse der Schadstoffklassen Euro
0 – 2 sukzessive ausgetauscht; der Beitrag der Fuhrparkmodernisierung für die Lüftgüte in der Innenstadt – insbesondere an den hot-spots wie Adalbertsteinweg, Peterstraße, Elisenbrunnen, Wilhelmstraße – ist wegen der hier gegebenen Frequentierung besonders groß.
M9
Optimierung Fuhrpark STAWAG
Stand: umgesetzt; fortlaufend
STAWAG engagiert sich sehr stark für den kontinuierlichen Ausbau einer umweltfreundlichen Fahrzeugflotte. Der Fuhrpark der STAWAG verfügt zum 30.04.2012 insgesamt über 209 Fahrzeuge: davon 135 PKW- und Montagefahrzeuge, 20 LKW- und
Sonderfahrzeuge sowie 54 Elektrofahrzeuge (35 Roller, 19 Autos). Zum 01.05.2012
wurden zusätzlich 5 Pedelecs (Elektrofahrräder) angeschafft. Im Vergleich zum letzten Bericht (Datenstand Ende 2010) wurde der Bestand an Elektrofahrzeugen, speziell PKW, stark ausgebaut. Hier ist eine Steigerung von etwa 70% zu verzeichnen.
Damit sind 25% des Fuhrparks (2010: 18%) Elektro-Fahrzeuge. Bei den PKW- und
Montagefahrzeuge haben bereits 24 Fahrzeuge Euro5-Norm; Ende 2010 waren es
erst 3 PKW. 70 Fahrzeuge haben Euro4-Norm mit KAT oder Partikelfilter; damit erfüllen ca. 70% (2010: 52%) dieser Fahrzeugflotte hohe Umweltstandards. Bei den
LKW- und Sonderfahrzeugen erfüllen 6 Fahrzeuge (2010: 4) Euro4-Norm mit Partikelfilter und 9 Fahrzeuge (2010: 5) Euro5-Norm. Dies entspricht in der Summe einem
Anteil von 75% (2010: 45%) der LKW- und Sonderfahrzeug-Flotte.
Bewertung: Die „Hausaufgaben“ wurden gemacht; die Einführung der Elektromobilität wurde zum Leitthema für den STAWAG-Fuhrpark erhoben.
M 10 Umweltstandards ÖPNV (Regelungen im Nahverkehrsplan, NVP)
Stand: umgesetzt; fortlaufend
Angemessene Umweltstandards im ÖPNV werden über die Förderrichtlinie zur Fahrzeugförderung des Aachener Verkehrsverbundes (AVV) geregelt. Die Subunternehmen weisen eine signifikant geringere und langsamere Erneuerungsquote bei den
Bussen auf als die ASEAG selber.
ASEAG, AAV und Stadt sollten daher im Rahmen ihrer (rechtlichen) Möglichkeiten
noch stärker darauf hin wirken, dass auch von den Subunternehmen möglichst viele
umweltfreundliche Fahrzeuge im Aachener Stadtgebiet eingesetzt werden.
Bewertung: Die Busflotte der Subunternehmen lässt noch deutlich Raum für Verbesserungen; bei der Vergabe von Fahrleistungen ist dem Thema eine noch höhere Priorität einzuräumen.
LRP Aachen, Bericht zum Stand der Umsetzung 2012
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M 11 City-Logistik
Stand: Projekt eingestellt – Maßnahme wird aus dem Luftreinhalteplan gestrichen
Mehrfache Versuche der Stadt, City-Logistik in Aachen gemeinsam mit maßgebenden
Akteuren (Speditionen, Vereine etc.) zu etablieren sind letztendlich gescheitert. Die
Nachfrage war zu gering, das Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht akzeptabel. Auch im
Rahmen des Modellprojekts zur Elektromobilität (E-Aix u.a.) konnten - auch aufgrund
der geringen Nachfrage – keine neuen City-Logistik-Ansätze aufgegriffen werden.
Bewertung: Das Projekt ist gescheitert und wird absehbar nicht weiter verfolgt.
M 12 LKW-Führungssystem
Stand: Planungen zum Großteil abgeschlossen; Umsetzung wird vorbereitet
Das LKW-Führungskonzept zielt darauf ab, das Güterverkehrsaufkommen im Aachener Stadtgebiet - besonders in kritischen Straßenabschnitten – zu reduzieren und
damit auch die lärm- und luftklimatische Situation zu verbessern. Die Konzeptidee
sieht eine Rückverlagerung des Güterverkehrs auf die BAB, Wegweisung auf Basis
der PLZ-Bereiche und Einsetzen entsprechender Beschilderung bereits auf der BAB
vor. Nach intensiven politischen Beratungen wurde die Verwaltung im Mai 2011 beauftragt, eine Methode zur Straßenraumbewertung und Priorisierung schutzwürdiger
Straßenräume zu entwickeln und Entlastungseffekte näher zu untersuchen. Auf
Grundlage dieser Ergebnisse wurde am 15.09.2011 von der Politik folgende Prioritätenliste beschlossen:
Handlungsempfehlung/
Straße
Abschnitt (von/ bis)
Priorität
Adalbertsteinweg
Kaiserplatz/ Stolberger Straße
1
Adenauerallee bzw. Madrider
Trierer Straße
Ring / BAB
1
Adalbertsteinweg
Goerdelerstraße/ Eisenbahnweg
3
Trierer Straße
Eisenbahnweg/Madrider Ring
4
Roermonder Straße
Ponttor/ Kohlscheider Straße
5
Joseph von Görres Straße
Europaplatz/Peliserkerstraße
6
Prager Ring
Krefelder Str./ Jülicher Str.
7
Wilhelmstraße
Kaiserplatz/ Augustastraße
8
Trierer Straße
BAB/ Freunder Landstraße
9
Adenauerallee
Lintertstraße/ Erzbergerallee
10
Boxgraben
Karmeliterstraße/Schanz
11
Sedanstraße –
Peliserkerstraße / AdalbertsteinJoseph von Görres Straße
weg
12
Berliner Ring
BAB/ Hüttenstraße
13
Berliner Ring
Jülicher Straße/ BAB
14
Für diese Straßenbereiche sollen konkrete Maßnahmen ausgearbeitet werden. Die
Ergebnisse der Straßenraumbewertung werden ebenfalls verwendet, um ein LKWVorrang-Netz zu erarbeiten und einen speziellen LKW-Stadtplan zu erstellen. Das
städt. Verkehrsmanagement wird bei den übergeordneten Behörden darauf hinwirken, dass eine möglichst frühzeitige Bündelung von LKW-Verkehren auf den BundesLRP Aachen, Bericht zum Stand der Umsetzung 2012
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autobahnen erfolgen kann. Mit Herstellern von Navigationssystemen soll Kontakt aufgenommen werden, damit städtische Vorrangrouten innerhalb der LKWNavigationssysteme besser berücksichtigt werden können.
Bewertung: Wichtige Grundlagen und eine Prioritätenliste wurden erarbeitet.
M 13 Ausbau Euregiobahn
Stand: in weiten Teilen umgesetzt / in Umsetzung
Im Dezember 2011 wurde wie geplant der
Schienenbetrieb bis zur Haltestelle Alsdorf,
Poststraße (Ringschluss) aufgenommen. Dazu
wurde ein 4 km langer Streckenabschnitt
grunderneuert und 3 zusätzliche Haltepunkte
(Bhf.) neu eingerichtet. Mitte 2013 werden
voraussichtlich zwei weitere Schienenstrecken
den Betrieb aufnehmen. Heinsberg erhält
über eine Verlängerung der RB 33 von Lindern nach Heinsberg eine direkte Schienenanbindung nach Aachen. Darüber hinaus erfolgt der sog. Ringbahnschluss auf der euregiobahn zwischen Alsdorf, Poststr. über
Merzbrück und Eschweiler St. Jöris bis Stolberg Hbf.. Die Fahrgastzahlen der euregiobahn sind von 2008 bis 2011 um fast 40% gestiegen. Die neuen Einzugsgebiete im
SPNV (Schienenpersonennahverkehr) werden zu einer deutlichen Steigerung des
Modal Split für den ÖPNV führen. Parallel dazu laufen derzeit Untersuchungen für die
Realisierung eines Bahnhaltepunktes in Aachen-Richterich sowie Planungen für die
Reaktivierung bzw. den Neubau der Bahnlinie Aachen-Avantis-Kerkrade-HeerlenMaastricht (ViaAvantis).
Bewertung: Der Ausbau der Euregiobahn wirkt sich unmittelbar positiv auf die Luftqualität in Aachen aus. Angesichts der hohen Akzeptanz besonders bei Pendlern ist
mit Inbetriebnahme der geplanten neuen Haltepunkte mit weiteren LuftschadstoffEntlastungen zu rechnen.
M 14 Ausbau Verkehrsmanagement
Stand: in Umsetzung; weit fortgeschritten
Die verschiedenen technischen Steuerungssysteme (Steuerrechner, Lichtsignalanlagen, Parkleitsystem etc.) im Verkehrsmanagement werden im Rahmen der
finanziellen Möglichkeiten kontinuierlich optimiert und ausgebaut.
In den Jahren 2011 und 2012 wurden 50 Signalanlagen infrastrukturell modernisiert.
Neben dem Energiespareffekt durch die Umrüstung auf neueste LED-Technik erzielen
vor allem die Neuplanung der Signalprogramme an den Knotenpunkten und die Ausrüstung mit neuer Steuertechnik Effekte für die Luftreinhaltung, indem der Verkehrsfluss optimiert und Stauanteile verringert werden können.
LRP Aachen, Bericht zum Stand der Umsetzung 2012
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Von den 50 umgerüsteten
Signalanlagen sind 17 mit
der Technik zum Empfang
von Telegrammen des
rechnergesteuerten
Betriebsleitsystems (RBL) der
Busse ausgestattet, die
dem Busverkehr Vorrang
einräumen. Insgesamt verfügen 82 der 228 Signalanlagen in Aachen - also
rund 35% - über RBL. In
den nächsten Jahren sollen
8-10 weitere RBL nachgerüstet werden; dies entspricht einer Steigerung um ca. 10 %. Weitere 42 Anlagen sind mit einer eigenen
Signalisierung für den Bus ausgestattet, davon 19 Anlagen mit Bussignalen und Busdetektion (Radar/Induktionsschleife/Infrarot/Video).
Die 2011 beantragte Landesförderung zur Erneuerung des Parkleitsystems (PLS)
wurde positiv bewilligt. In den nächsten Monaten soll die Ausschreibung erfolgen;
nach dem derzeitigem Terminplan wird mit der Fertigstellung des Projektes in 2013
gerechnet.
Das Baustellenmanagement- und -informationssystem (ehemals Arbeitstitel Baustellenkataster) wird derzeit aufgebaut. Bis Ende 2012 sollen die Grundlagen für die Erfassung der Baustellendaten geschaffen sein; parallel wird an der Daten-Präsentation
im Internet gearbeitet. Auch hier wird mit der Fertigstellung in 2013 gerechnet, sofern keine unvorhersehbaren Schwierigkeiten auftreten.
Umfangreichere Aktivitäten beim Ausbau des Verkehrsmanagements sind maßgeblich
auch von der Möglichkeit zur Generierung von Fördermitteln und Bereitstellung personeller Ressourcen abhängig. Dies wirkt sich auch auf den Realisierungszeitraum
aus.
Bewertung: Verkehrsmanagement bleibt eine Daueraufgabe, die auch für das Thema
Luftreinhaltung wichtige Impulse liefert.
M 15 Öff.Arbeit / Attraktivierung Radverkehr
Stand: umgesetzt; fortlaufend
Die langjährige Kampagne „FahrRad in Aachen“ des städt. Verkehrsmanagements
hat sich dank engagierter Marketing- und Projektarbeit erfolgreich
als „Dachmarke“ etabliert und ist zu einer Daueraufgabe geworden.
Durch den Luftreinhalteplan hat sie weiter an Gewicht und Bedeutung gewonnen. Die Dachmarke bündelt zahlreiche Einzelprojekte
und –aktionen, die Radfahren zielgruppenspezifisch attraktiver machen sollen.
LRP Aachen, Bericht zum Stand der Umsetzung 2012
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Anfang Juni d.J. wird die Radsaison (Juni bis Oktober) traditionell mit dem „Aachener Fahrradsommer“ eröffnet; einer geführten, familienfreundlichen Radtour. 2012 geht es
unter dem Motto „Raus ins Grüne“ von der Innenstadt (Elisenbrunnen) über den Vennbahn-Radweg in den Aachener
Süden. Bei der Eröffnungstour am 02.06.2012 waren über 100 Teilnehmer anwesend. Die Route des Radsommers ist jeweils bis zum Herbst des Jahres durch Markierungen ausgewiesen und kann eigenständig nachgefahren werden; ergänzt wird das
Angebot durch Streckenkarten und Infoflyer.
Mitte bis Ende Mai d.J. findet der „Aachener Fahrradtag“ statt, ein in der Bevölkerung
beliebtes Aktionsprogramm in Zusammenarbeit des städt. Verkehrsmanagements mit
lokalen Vereinen und Aktivisten.
2011 wurde erstmals in Kooperation mit der Aachener Verkehrswacht und der Polizei
unter dem Titel „Radfahrsicherheitstraining 60plus“ ein kostenloses Trainingsprogramm für ältere Menschen angeboten, die sich im Straßenverkehr beim Radfahren
unsicher fühlen. Die Aktion wird 2012 wiederholt.
Das Angebot für die jüngere Generation wird ebenfalls kontinuierlich fortgeführt und ausgebaut: umweltfreundliche Mobilitäts- und Verkehrserziehung an Aachener Schulen und Kindertagesstätten ist ein wichtiger Beitrag, Kinder und Jugendliche frühzeitig für das Radfahren zu motivieren. Aktionen wie
„rollende Kitas“ (Internetplattform, Kinderstadtpläne, Fahrradquiz, kostenfreie Ausstattung mit reflektierenden Sicherheitskragen etc), „Mobilitätskiste für Grundschulen“ (kostenloses Info- und Arbeitsmaterial) sind wichtige
Bausteine.
2012 beteiligt sich die Stadt erneut am Städtewettbewerb „Stadtradeln“ des Klimabündnisses. Aus der Teilnahme am bundesweiten Wettbewerb „Fahrradfreundlichster
Arbeitgeber“ in 2010 hat sich ein eigenständiger lokaler Wettbewerb in Aachen entwickelt. 2012 wird mit Blick auf den aktuellen
Schwerpunkt der IHKMobilitätsberatung erstmals auch der fahrradfreundlichste Gastgeber (Hotelbranche)
ausgezeichnet.
Die Radsaison wird dann im Herbst mit dem Lichtaktionstag „FahrRad in Aachen,
aber Helle“ abgeschlossen; eine Aktion die auf Gefahren durch unzureichende Radbeleuchtung in der dunklen Jahreszeit hinweist.
Detaillierte Infos zu allen Aktivitäten in diesem Bereich findet man unter
www.aachen.de, Stichwort fahrRad in Aachen.
Bewertung: Infrastrukturmaßnahmen und Öffentlichkeitsarbeit gehen Hand in Hand;
hier gibt es kaum etwas nichts zu optimieren.
M 16 Ausbau Cambio / Car-Sharing
Stand: umgesetzt; fortlaufend
Aus kommunaler Sicht ist CarSharing eine wichtige Ergänzung des Mobilitätsangebotes, da neben dem ÖPNV eine individuelle motorisierte Fortbewegungsart angeboten
werden kann, ohne die Vorhaltung eines eigenen Kraftfahrzeuges vorauszusetzen.
Ein cambio-Auto ersetzt 7 private PKW. In Außenbezirken stellt CarSharing eine
LRP Aachen, Bericht zum Stand der Umsetzung 2012
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sinnvolle Alternative zum Zweit- bzw. Drittfahrzeug dar. Die Stadt hat CarSharing in
den Nahverkehrsplan aufgenommen und ist mit mehreren Dienststellen selbst Kunde.
Bundesweit wurde cambio im Mai 2011 erneut mit dem Blauen Engel
ausgezeichnet: der durchschnittliche CO2-Ausstoß der cambio-Flotte
liegt bei 112 g/km; das sind 34 Gramm weniger als der Durchschnitt
aller deutschen Neuzulassungen aus 2011.
cambio Aachen verfügt über 23 Standorte mit 91 Fahrzeugen(Datenstand
30.04.2012); damit sind allein im vergangenen Jahr 5 weitere Standorte mit 16 neuen Fahrzeugen hinzugekommen. In den Außenbezirken – also außerhalb des Allenrings - wurden im vergangenen Jahr 4 neue Stationen eröffnet. Die Zahl der Fahrberechtigten macht mit 3.816 Personen über 1,5 % der Aachener Bevölkerung aus –
ein bundesweit vortrefflicher Wert. Seit dem letzten Bericht ist die Zahl der Neukunden um fast 500 angestiegen. Seit In-Kraft-Treten des LRP ist bei der Kundenzahl ein
Zuwachs von rund 53 % zu verzeichnen. Ein Viertel bis ein Drittel der Fahrberechtigten sind Mitarbeiter von Firmen und Behörden, die ihre dienstlichen Fahrten mit
cambio abwickeln.
Im Frühsommer 2011 hatte cambio Aachen mit Unterstützung der Stadt einen Wettbewerb zu neuen Stationen in Außenbezirken unter Beteiligung der Bürger ausgelobt (sog.
Cambio-Wahl 2011). Für die beiden Gewinner-Viertel Brand
und Beverau wurde je eine neue CarSharing-Station eingerichtet. Die Aktion war so erfolgreich, dass sie in 2012 wiederholt wird. Ziel ist in zwei weiteren der vier ausgewählten
Stadtrandvierteln neue Stationen zu eröffnen.
Neben seinem Kerngeschäft beteiligt sich cambio Aachen aktiv an der Verbreitung
und Nutzung innovativer Mobilitätsformen. Im Projekt „ec2go“ (sprich: easy to go =
electronic car to go) wird zusammen mit vielen Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft (Fachhochschule Aachen, Solarinstitut Jülich) an der Integration von Elektromobilen im CarSharing gearbeitet. Darüber hinaus hat cambio den Baustein CarSharing in die Projektanträge zu CIVITAS1 (AG: e-mobiles Wohnen) und „ e-MoVe elektromobiler Mobilitätsverbund Aachen“ eingebracht, die beide kurz vor der Bewilligung stehen.
In 2012 beteiligt sich cambio bereits zum zweiten Mal am „Klimaparcours“ für Aachener Schulen. Ergänzend zum Lehrstoff in den Schulen werden bei dieser Aktion zahlreiche Ansätze und praktische Beispiele vorgestellt, die zum Klimaschutz beitragen.
Seit Februar 2012 können Studierende in Aachen mit dem Semesterticket zu einem
vergünstigten Tarif am CarSharing teilnehmen. Unternehmen, die in neuen Bewohnerparkzonen liegen, wird der Umstieg auf cambio durch attraktive Einstiegsangebote erleichtert. Mit solchen Aktivitäten wird die Kombination CarSharing & Umweltverbund weiter unterstützt.
Nach Abschluss einer Kunden-Testphase ist seit dem 10. März 2012 ein Elektroauto
vom Typ Mitsubishi i-MiEV an der Station Neumarkt für alle Kunden
buchbar. Gerade in der Innenstadt kann das eMobil seine Stärken
zeigen: Geräuschlos, wendig und ohne Schadstoffausstoß. Über die
Ladesäule der STAWAG wird der Wagen mit Ökostrom versorgt.
1
CIVITAS ist eine von der Europäischen Kommission geförderte Initiative zum Aufbau eines städt. Verkehrssystems, dass auf Nachhaltigkeit, Umweltfreundlichkeit und Energieeffizienz ausgerichtet ist.
LRP Aachen, Bericht zum Stand der Umsetzung 2012
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Seit April 2012 steht die cambioApp für iOS im AppleStore zum Download bereit; ein
cambioApp für Android ist in der Vorbereitung. Mit der Einbindung moderner und
flexibler Buchungssysteme erschließt cambio weitere Kundenkreise.
Das von Aachener Studenten in 2010 entwickelte private CarSharing-System "tamyca" (von "take my car" - Nimm mein Auto) ergänzt das CarSharing-Angebot in Aachen. Über eine Internet-Plattform können mit einer cleveren Versicherungslösung
private PKW verliehen bzw. ausgeliehen werden (weitere Infos: www.tamyca.de).
Bewertung: CarSharing „wächst und gedeiht“ am besten in einem positiven Umfeld;
das ist in der Stadt Aachen gegeben. Für die Umweltqualität ist dies ein positiver Impuls, da weniger Autos auf der Straße sind und insgesamt weniger gefahren wird.
M 17 Radstation Hbf.
Stand: umgesetzt; fortlaufend
Die Radstation am Hbf. wird nach wie vor vom Beschäftigungsträger WABe als sozialpolitisches Projekt betrieben.
Das Angebot findet unverändert guten Zuspruch in der Bevölkerung; die räumlichen Kapazitäten sind kontinuierlich
ausgelastet. Auch 2011 und 2012 werden die PedelecTestwochen für Betriebe“ von der IHK-Mobilitätsberatung
koordiniert und durch Radstation abgewickelt.
Die 12 Pedelecs der Radstation wurden vor 3 Jahren zur Unterstützung der Aktivitäten des Luftreinhalteplans mit städt. Förderung angeschafft. Innerhalb des Jahreszeitraums 01.08.2010 bis 15.03.2012 wurden die Räder fast 1.500-mal ausgeliehen.
Die Stadt prüft aktuell, ob eine sukzessive Erneuerung des Pedelec-Fuhrparks der
Radstation finanziell unterstützt werden kann, um damit auch weiterhin Impulse für
das Thema E-Bike zu sichern.
Bewertung: Das Projekt ist gut und richtig für die Luftqualität in Aachen. Im Zuge der
Planungen des Bahnhofsumfeldes ist auf einen spürbaren Kapazitätsausbau zu setzen. Hierfür sind Flächen bzw. Räume bereitzustellen.
M 18 Ausbau Radwegenetz und -infrastruktur
Stand: teilweise umgesetzt; weit fortgeschritten
Der Ausbau des Radwegenetzes und der Fahrradinfrastruktur ist ein wichtiger Bestandteil der verkehrs- und umweltpolitischen Zielsetzungen. Diesem Ziel konnte
durch den Luftreinhalteplan eine höhere Bedeutung gegeben werden; insgesamt
bestimmen aber viele Faktoren den Umsetzungsprozess (Beschlusslage, Planungsvorgaben, Vergabevorschriften, Landesförderung etc.) und können den Zeitplan
maßgeblich beeinflussen.
Nachdem 2011 der Grabenring für den Radverkehr ausgebaut und mit Schutzstreifen
neu ausgestattet wurde, wird in 2012 Jahr der Alleenring fahrradtauglich gemacht.
Der Ausbau wird im Sommer 2012 starten und soll bis Ende 2013 abgeschlossen
sein. Beim Ausbau der Rad-Infrastruktur werden aktuelle gesetzliche Vorgaben und
LRP Aachen, Bericht zum Stand der Umsetzung 2012
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neuesten Erkenntnisse zu Unfallgefahren berücksichtigt, um Aachens Straßen für
Fahrradfahrer nicht nur besser zu erschließen, sondern auch sicherer zu machen.
Infrastrukturelle Verbesserungen für den Aachener Osten sind seit 2011 in Planung;
mit der Umsetzung soll 2013/2014 begonnen werden. Maßnahmen auf einzelnen
Hauptverkehrsstraßen (Vaalser Straße, Lütticher Straße, Krefelder Straße etc.) gehen
dieses Jahr in die Planung. Darüber hinaus wurden die meisten Einbahnstraßen in
Aachen für Radfahrer in Gegenrichtung freigegeben.
Nach den Ergebnissen einer aktuellen Mobilitätserhebung (Befragung), die 2011 gemeinsam mit der Städteregion durchgeführt wurde, gibt es über 130.000 Fahrräder
im Aachener Stadtgebiet (zum Vergleich: 105.000 Kfz-Anmeldungen). Für 11 % aller
zurückgelegten Wege wird das Fahrrad genutzt. Ziel der Stadt Aachen ist es, die Zahl
der mit dem Fahrrad zurückgelegten Fahrten weiter zu steigern.
Ein weiteres Projekt zum Ausbau der Radinfrastruktur erfolgt im Zusammenhang mit
dem Thema Elektromobilität (M 32) und Fahrradverleihsystem (M 29); siehe auch
dort. Im Rahmen des Förderprojekts E-Aix wurde auf Kosten der Stadt die Infrastruktur für 3 Verleihstationen mit jeweils 5 Elektroleihrädern der Deutschen Bahn (DB
Rent) installiert und im September 2011 eröffnet. In der mehrmonatigen Pilotphase
wurde das e-Call a bike Verleihsystem der Bahn in Aachen getestet. Als Folgemaßnahme hat die Stadt mit der DB eine Projektverlängerung für 3 Jahre vereinbart; die
Kosten betragen 15.000 € jährlich (ungefördert). Die Stationen wurden im Juni 2012
wieder geöffnet.
Bewertung: Ein sicheres, komfortables und nutzerorientiertes Radwegenetz wurde
auf den Weg gebracht, wichtige Bausteine sind umgesetzt. Immer mehr Bürgerinnen
und Bürger werden ermuntert und ermutigt, das Fahrrad für Fahrten zur Arbeit, zum
Einkauf oder in der Freizeit intensiver zu nutzen.
M 19: verkehrsplanerische Maßnahmen in der Innenstadt
Stand: teilweise umgesetzt / in Umsetzung und Vorbereitung
Stadtentwicklung wirkt sich bei einigen Projekten unmittelbar und intensiv auf das
innerörtliche Verkehrsgeschehen und damit die Luftqualität aus; für nachfolgende
Projekte und Maßnahmen, die im Luftreinhalteplan benannt wurden, kann dies angenommen werden.
Seit längerem bestehen Überlegungen das Innenstadt-Parkhaus Büchel abzureißen
und die Fläche als attraktiven Einzelhandelsbereich neu zu nutzen (Projekt Bel Etage). Die Umsetzung verzögerte sich mehrfach aufgrund verschiedener Problemstellungen bei den Investoren und Eingaben/Wünsche der anliegenden Geschäftswelt.
Der Zeitplan wird teilweise auch durch archäologische Funde in diesem Innenstadtbereich im Zusammenhang mit Kanalbau- und Straßenarbeiten in Verzug gesetzt. Für
das Weihnachtsgeschäft 2012 soll das Parkhaus
Büchel nun nochmals stehen bleiben; der Abriss ist
derzeit für 2013 geplant. Veränderungen bei den
künftigen Zielverkehren sind frühestens ab
2013/2014 zu erwarten.
Im Juli 2011 wurde der politische Ausführungsbeschluss zum Umbau des Templergrabens im Be-
LRP Aachen, Bericht zum Stand der Umsetzung 2012
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reich Hauptgebäude/SuperC zum sog. Shared Space (gemeinsam genutzter Raum)
gefasst. Das Prinzip des Shared Space sieht eine Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer vor. Durch eine homogene Oberflächengestaltung wird ein einheitlicher Raum geschaffen, der durch klare Abgrenzungselemente zwischen Fahr- und
Bewegungsfläche eine Gliederung und Orientierung für die verschiedenen Verkehrsteilnehmer vorsieht. Der Ausbau des Templergrabens und der begleitenden
Freiflächen soll in Stufen erfolgen. Die erste Ausbaustufe umfasst die heutigen Verkehrsflächen und die Freiflächen vor dem Hauptgebäude und endet an der Treppenanlage zum Kámán-Auditorium und vor der Barbarossamauer. Sie wird von der Stadt
Aachen mit dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) gemeinsam und zeitgleich realisiert; der städt. Anteil der Baukosten beträgt ca. 1,5 Mio. Euro. Die Umbaumaßnahme wurde mit Arbeiten zum Kanalbau und zur Leitungsverlegung Ende
2011 gestartet; die in diesem Zusammenhang planerisch notwendigen Baumfällungen wurden in der Bevölkerung umstrittenen diskutiert, was auch zu Verzögerungen
in der Bauausführung geführt hat.
Im Zusammenhang mit dem Erweiterungsneubau für das St-Leonhard-Gymnasium
mit Mensa und neuen Fachklassen entfällt der zentral, in Domnähe gelegene Parkplatz Prinzenhofstraße/Jesuitenstraße(ehemals Brot-Schneider); hier wird eine veränderte Verkehrsführung geschaffen. Die Fläche soll als belebter Stadtplatz mit klaren
Raumstrukturen und guter Einsehbarkeit entwickelt werden. Die neu gestaltete Prinzenhofstraße wird zum Schutz von Bewohnern und Schüler zum „Verkehrsberuhigten
Bereich“ (Schrittgeschwindigkeit). Nach Fertigstellung der neuen Gebäude wurde im
Mai 2012 mit den Tiefbauarbeiten für den neuen Platz und die neue Prinzenhofstraße
begonnen. Errichtung. Die Verwaltung ist bestrebt, die neue Prinzenhofstraße so
schnell wie möglich für den Verkehr wieder frei zu geben und mit den Arbeiten zeitgleich mit der Eröffnung des Schulgebäudes (nach den Sommerferien 2012) fertig zu
werden.
Bewertung: Mit Umsetzung der Projekte werden positive Impulse auch für die Luftqualitätsverbesserung geliefert.
M 20 Mobilitätspaket Neubürger
Stand: umgesetzt; fortlaufend
Eine Umfrage im Rahmen der Pilotphase zur Einführung eines Mobilitätspaketes für
Neubürger zeigte, dass sich fast 70% der Neubürger durch das Angebot sehr gut
informiert fühlen; dies sind rund 20 Prozentpunkte mehr als bei denjenigen Befragten, die das Paket nicht erhielten. Vor diesem Hintergrund wurde das Mobilitätspaket
für Neubürger als dauerhafte Maßnahme installiert. Neubürger erhalten Informationen und Gutscheinen zur Nutzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel, um das Mobilitätsangebot in Aachen auszuprobieren. ASEAG und AVV unterstützen dieses Angebot
engagiert mit kostenlosen Fahrttickets und Informationen zum Liniennetz. Cambio
Aachen bietet ebenfalls Vergünstigungen für Neubürger; ein weiteres Angebot ist der
kostenlose Test von Pedelecs.
Bewertung: Das Paket sollte als „weiches“ Instrument beibehalten werden, um Neubürger möglichst früh für den Umweltverbund zu gewinnen.
LRP Aachen, Bericht zum Stand der Umsetzung 2012
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M 21 Schnellbuslinien und –fahrten
Stand: umgesetzt; fortlaufend
Schnellbuslinien und Schnellbusfahrten werden kontinuierlich zum Fahrplanwechsel
(Juni d.J.) ausgebaut und Takte verdichtet. Viele neue Angebote in 2011 waren auf
den Berufsverkehr und die Pendlerströme ausgerichtet und erreichten damit eine
zentrale Zielgruppe für die Ausweitung des Jobtickets. So wurde z.B. die Erreichbarkeit von Gewerbestandorten und des neuen Hochschulstandorts Campus Melaten
verbessert. Gezielte Ausweitungen von Schnellbusfahrten erfolgen auch auf den stark
nachgefragten Relationen nach Brand, Walheim, Herzogenrath/Kohlscheid sowie in
die südlichen Stadtteile mit Anbindung des Gewerbegebietes Pascalstraße. Mitte 2011
wurde die im Vorjahr neu eingerichtete Schnellbuslinie 173 um eine zusätzliche Fahrt
nachmittags vom Uniklinikum nach Brand erweitert.
Zum Fahrplanwechsel 2012 soll die Erreichbarkeit der RWTH optimiert werden. Auf
der Schnellbuslinie 173 werden weitere Nachmittags-Fahrten nach Brand und eine
Verlängerung der Linienführung bis Walheim angeboten. Auf der Linie 147 werden
zwischen Aachen Bushof und Herzogenrath/Kohlscheid zusätzliche Schnellbusfahrten
eingerichtet. Im Rahmen der Einführung des Jobtickets bei der RWTH Aachen wurde
Mitte 2011 eine neue Schnellbuslinie 103 von Waldfriedhof (P+R-Platz) ins Hochschulgebiet neu installiert. Aufgrund der bisherigen Erfahrungswerte werden ab Mitte
2012 auf dieser Linie die nachfragestarken Haltestellen Burtscheid u. Marienhospital
zusätzlich bedient.
Bewertung: Schnellbuslinien haben in den zurückliegenden Jahren spürbar an Bedeutung gewonnen und erfahren eine hohe Nutzerakzeptanz. Viele Busnutzer bedeuten
weniger Individualverkehr; so war es richtig und wichtig, das Thema für die Luftreinhaltung in Aachen aufzugreifen.
M 22 Ausbau P+R
Stand: Umsetzung eingeleitet (Probebetrieb)
Um die Verkehrsmittelkombination Kfz/Bus und Kfz/Bahn zu verbessern, wurde der
Auf- und Ausbau des Park-and-Ride-Systems (P+R) überarbeitet. Dazu wurden in
einem extern vergebenen Gutachten zielgruppenspezifische Befragungen durchgeführt, neue Standorte für die Umsetzung von P+R geprüft und die notwendige Infrastruktur für ein erfolgreiches P+R ermittelt. Im Mobilitätsausschuss am 10.03.2011
wurden die Ergebnisse des Gutachters vorgestellt. Darauf aufbauend präsentierte die
Verwaltung in der Sitzung am 07.07.2011 ein angepasstes Einstiegskonzept, das einen vereinfachten Ausbau der Infrastruktur an den bestehenden vier P+RStandorten vorsieht. Durch ein optimiertes Buslinienangebot soll die P+R-Verbindung
zur Innenstadt und zu den Campusstandorten der Hochschule attraktiviert werden.
Ein integriertes Marketing wird als wesentlicher Erfolgsfaktor für die Nutzung von
P+R angesehen.
Aufgrund der angespannten Haushaltslage und der bisher geringen P+R-Nutzung
wurde die Verwaltung von der Politik beauftragt, durch Kosten-Nutzen-Analyse zunächst nur einen P+R-Platz als Teststandort für den infrastrukturellen Ausbau auszuwählen.
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Nach erneuter Prüfung der Gesamtsituation hat die Politik auf Vorschlag der Verwaltung am 15.09.2011 folgenden Beschluss gefasst: Die Verwaltung wird gemeinsam
mit AVV, ASEAG und APAG ein Konzept für einen “P+R-Probebetrieb” an allen vier
P+R-Plätzen (zunächst ohne infrastrukturelle Investitionen) und einem Shuttlebusbetrieb im 15-Min-Takt zwischen Waldfriedhof und Tivoli entwickeln. Sollte der Probebetrieb nach 9 Monaten und intensiver Öffentlichkeitsarbeit nicht im gewünschten
Maß angenommen werden und sich als unwirtschaftlich erweisen, muss das P+RKonzept modifiziert oder ggf. eingestellt werden. Bei Erfolg, sollte der Infrastrukturausbau angegangen werden.
Im Juni 2011 wurde bereits für RWTH-Beschäftigte (JobTicket) die Schnellbuslinie
103 als P+R-Shuttle-Linie vom Parkplatz Waldfriedhof zum Hochschulgebiet neu eingerichtet. Für Mitte 2012 ist die probeweise Einführung eines Shuttle-Verkehrs zwischen dem Parkhaus Tivoli an der Krefelder Straße und der Innenstadt vorgesehen.
Bewertung: Die Probephase ist eingeläutet; man darf gespannt sein, ob Park + Ride
eine Renaissance erfährt. Der Luftqualität in der Kernstadt wäre es zu wünschen.
M 23 Pilotprojekt Hybridbus/Elektrobus
Stand: in Umsetzung
In Kooperation mit der RWTH Aachen und verschiedenen Herstellerfirmen untersucht und testet ASEAG unterschiedliche innovative Antriebstechniken im Busverkehr, mit besonderem Blick auf die Praxistauglichkeit.
Ziel ist, ein für den Linienverkehr optimal einsetzbares
Fahrzeug zu finden. Solche Busse sollen dann unter
dem Aspekt der Luftreinhaltung vorrangig auf Innenstadtlinien eingesetzt werden (s. M 31). Bislang konnte
trotz intensiver Tests und zahlreicher Forschungsvorhaben bei der RWTH noch kein
geeignetes Fahrzeug gefunden werden, dass die Anforderungen für den dauerhaften
Einsatz im Aachener Linienverkehr erfüllt. Ab Mitte 2012 sollen im Rahmen des EUProjektes CIVITAS 2 Hybridbusse gemietet und über einen längeren Zeitraum getestet werden.
Bewertung: Noch ist die Zeit offenkundig nicht reif für den Elektrobus. Aber: die Dynamik in der E-Mobilität gibt viel Anlass zur Hoffnung. Das Thema wird weiter im Auge behalten.
M 24 Einbindung der Region (effizient mobil, städteregionale Aktivitäten)
Stand: umgesetzt; fortlaufend
Mit der StädteRegion wurden die Arbeiten für eine die Stadtgrenzen überschreitende
Zusammenarbeit auf dem Gebiet der umweltfreundlichen Mobilität unter dem Motto
„Mobile Region 2020“ erheblich ausgeweitet. Im Sommer 2011 wurde im Auftrag von
Stadt und StädteRegion eine mit Bundes- und Landesmitteln geförderte Mobilitätserhebung für das gesamte Gebiet durchgeführt. Schwerpunkte der Befragung lagen
LRP Aachen, Bericht zum Stand der Umsetzung 2012
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neben der werktäglichen Verkehrswahl und dem allgemeinen Mobilitätsverhalten im
Bereich "Radverkehr" und "Elektromobilität“. Über eine Zufallsziehung wurden ca.
14.000 Haushalte ausgewählt und angeschrieben; etwa 25 % haben sich an der Befragung beteiligt. Insgesamt antworteten rund 6.200 Personen, womit die erforderliche Stichprobengröße, um die Erhebung als repräsentativ einzustufen, sogar deutlich
überschritten wurde.
Erste Ergebnisse wurden im November 2011 und im März 2012 in der Politik vorgestellt: Im Schnitt legt jeder Einwohner in der StädteRegion 3 Wege täglich zurück.
Mit 27% aller Fahrten und Wege besitzt der Freizeitverkehr von allen Reisezwecken
den höchsten Einzelanteil am Verkehrsaufkommen. Beruflich bedingte Fahrten machen 28% des Verkehrsaufkommens aus. Jeder fünfte Weg wird zum Einkaufen unternommen. Fast jede fünfte Fahrt aus der Region ist auf Aachen ausgerichtet
(18%). Dagegen führen nur 7% der Aachener Fahrten aus der Stadt in die Region.
In der StädteRegion werden über 60% aller Wege mit dem Pkw zurückgelegt. Fast
jeder 5. Weg wird zu Fuß und fast jeder 10. Weg mit dem Fahrrad zurück gelegt. In
der Stadt Aachen wird der Pkw deutlich weniger genutzt; jeder 3. Aachener Haushalt
besitzt keinen Pkw; folglich sind die Anteile der anderen Verkehrsmittel in Aachen
höher. Aachener erledigen ein Drittel aller Einkaufswege zu Fuß und fast die Hälfte
mit einem Pkw. Der Pkw ist besonders für Fahrten von/zur Arbeit und zum Bringen/Holen das dominierende Verkehrsmittel. Wege von/zu Bildungseinrichtungen
werden am häufigsten zu Fuß sowie mit Bus und Bahn zurückgelegt. Auch der Radverkehr hat daran mit 17% einen hohen Anteil. Mehr als zwei Drittel aller befragten
Haushalte besitzen mindestens 1 Fahrrad. Der Anteil der Elektroräder ist z.Z. mit weniger als 3% noch sehr gering. Pedelecs bieten aber ein großes Potenzial, da sie
grundsätzlich auf großes Interesse stoßen. Bei den PKW finden Konzepte wie Plug-inHybrid oder preisgünstige Kleinwagen mit Batterieleasing höheren Anklang.
Bewertung: Die Zusammenarbeit hinsichtlich grundsätzlicher Fragen der Verkehrsentwicklung sowie bzgl. verschiedener Einzelthemen (z.B. Elektromobilität, stadtübergreifende Radverkehrsverbindungen) ist gewährleistet
M 25 Mobilitätsmanagement bei Neubauvorhaben
Stand: in Umsetzung / Vorbereitung
Im Zusammenhang mit der Realisierung der Campus-Planungen (s. a. M26) wird eine
neue, innovative Mobilitätsmanagementstrategie getestet. Durch Vereinbarung alternativer Mobilitätsmaßnahmen (Jobticket, CarSharing, Radverkehr etc.) soll der Investor die Zahl der herzustellenden Stellplätze reduzieren können. In der praktischen
Umsetzung hat sich diese Vorgehensweise als komplizierter erwiesen. Da zum Zeitpunkt des Bauantrags noch nicht feststeht, welche Nutzer später konkret betroffen
sein werden, kann bei der Festsetzung der erforderlichen Stellplätze noch keine Reduktion berechnet werden, die mit dem Verkehrsverhalten der späteren Nutzer in
Zusammenhang steht. Beim ersten Cluster in Campus Melaten wurde daher zunächst
der Standardstellplatzschlüssel angesetzt und mit den Bauherren vereinbart, dass
diese Stellplätze nicht alle zeitgleich im Vorfeld, sondern nach und nach hergestellt
werden können. Nach Bezug der neuen Cluster-Gebäude und Umsetzung von alternativen Mobilitätsmaßnahmen kann die Anzahl der insgesamt erforderlichen Stellplät-
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ze neu ermittelt und ggf. reduziert werden. Die Stadt wird den Test fortführen und
weitere Erfahrungen mit diesem Verfahren sammeln.
Bewertung: Mit Umsetzung der Projekte werden wichtige Impulse auch für die Luftqualitätsverbesserung geliefert.
M 26 Campus Planungen
Stand: in Umsetzung
Die Campus-Planungen der Aachener Exzellenz Universität RWTH (Campus Melaten,
Campus West, Campus Innenstadt) sind bedeutende Großprojekte in der Stadt Aachen. Diese großflächigen Bauvorhaben erfordern u.a. eine intensive Untersuchung
und Planung der Verkehrsströme und ein intelligentes Verkehrsmanagement.
Eine zentrale und innovative Konzeptidee ist die Einführung einer schienengebundenen Campus-Bahn, die elektromobil betrieben werden soll. Sie wird die neuen Hochschulerweiterungsgebiete mit dem Stadtzentrum verbinden.
Das Projekt Campusbahn setzt einen Innovationsimpuls für ein neues Mobilitätskonzept in Aachen. Perspektivisch gesehen
sollen Möglichkeiten geschaffen werden,
auch das Bussystem auf Elektromobilität
„umzupolen“ und ein integriertes Verkehrssystem aufzubauen, dass neue Konzepte für den Individualverkehr wie CarSharing mit Elektrofahrzeugen oder E-BikeVerleihstationen einbindet und einen
durchgehenden Mobilitätsverbund schafft.
Die Machbarkeitsuntersuchungen und Abschätzungen zur Wirtschaftlichkeit dieses
Großprojektes sind abgeschlossen. Das Einstiegskonzept sieht eine Trassenführung
vom Uniklinikum über Campus Melaten zur Innenstadt und weiter nach Brand vor. In
2012 werden die Trassenplanung konkretisiert und standardisierte Bewertungen erarbeitet. Der Zeitplan sieht eine Fertigstellung bis Ende 2019 vor.
Umfassende Informationen sind den beigefügten Infobroschüren oder dem Internet
unter www.campusbahn.de zu entnehmen (ANLAGEN 2 bis 4).
Bewertung: Mit Umsetzung der Projekte werden wichtige Impulse auch für die Luftqualitätsverbesserung geliefert.
M 27 Förderung Fußgängerverkehr
Stand: teilweise umgesetzt / in Umsetzung
Zu-Fuß-Gehen spielt im Aachener Stadtverkehr eine wichtige Rolle; Fußgänger stellen
den mengenmäßig größten Anteil an der Nahmobilität. Fast 30 % aller Wege werden
in Aachen zu Fuß zurückgelegt. In Aachen besteht ein dichtes Netz aus miteinander
verknüpften Fußgängerzonen.
LRP Aachen, Bericht zum Stand der Umsetzung 2012
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Beim Ausbau anderer Verkehrsmedien (Rad, ÖPNV) ist die Stadt bestrebt, die Belange und Sicherheit der Fußgänger angemessen zu berücksichtigen. Auch vor diesem
Hintergrund wird der Radverkehr zunehmend in den Fahrbahnbereich verlagert, weg
von den Gehwegen. In Konfliktbereichen werden durch eine Entflechtung der Verkehre oder Beseitigung von Engstellen Verbesserungen auch für die Fußgänger angestrebt.
Im September 2011 wurde im Mobilitätsausschuss beschlossen, das touristische
Wegweisungssystem für Fußgänger in Aachen komplett zu überarbeiten. Dabei soll
an dem bestehenden „Sternenkonzept“ festgehalten werden: der Bereich
„Markt/Rathaus“ stellt den zentralen Quell- und Zielpunkt des neuen Wegweisungssystems dar; die verschiedenen Routen werden auf diesen Bereich hin geführt. Zu
den bestehenden 9 Routen werden 4 neue Routen sowie neue Start- und Zielpunkte
in das System integriert. Die vorhandenen Routen werden für ortsunkundige Besucher attraktiver gestaltet. Streckenführungen werden überarbeitet, Zielpunkte geändert oder Abzweige integriert. In allen Fällen wird auf Barrierefreiheit geachtet. Die
Planungen haben ergeben, das System der touristischen Fußgängerwegweisung mit
der „Route Charlemagne“ zu verknüpfen. Weitere Verknüpfungen mit anderen Wegweisungssystemen, wie z.B. der Kurwege oder der Grenzrouten, sollen in künftigen
Planungen geprüft und berücksichtigt werden. Oberstes Gebot bei der Neuausrichtung des touristischen Fußgängerwegweisungssystems ist die konsequente Einbindung verkehrlicher Anlaufstellen der Stadt Aachen, die für Ortsunkundige von Interesse sind. Dazu zählen die Parkhäuser, die Regionalbahnhöfe und die „Bus Stops“
der Reisebusse. Um die Verständlichkeit des touristischen Fußgängerwegweisungssystems zu erhöhen wird bei der Neubeschilderung auf die Bezeichnung „Alle Richtungen“ oder auf Abkürzungen verzichtet. Die Erneuerungskosten betragen nach
derzeitigen Kostenschätzungen ca. 42.000 €. In Abhängigkeit von den zur Verfügung
gestellten Finanzierungsmitteln sowie der Bedeutung der ausgewiesenen Quell- und
Zielpunkte wird eine Umsetzungspriorisierung der einzelnen Routen vorgenommen.
Eine schrittweise Erneuerung der Wegweisung soll routenweise erfolgen, damit die
Einheitlichkeit gewährleistet ist.
Bewertung: Scheinbar banal aber doch unglaublich wichtig; Fußgänger-Förderung tut
gut; den Menschen und der Umwelt.
M 28 Busbeschleunigung
Stand: Umsetzung angelaufen
Mit dem sukzessiven Ausbau und der Modernisierung des Verkehrsmanagementsystems der Stadt (s. auch M 14) wird die Busbeschleunigung durch Vorrangschaltungen
im Verkehrsfluss kontinuierlich verbessert.
2010 wurde ein Gutachten zur Optimierung des Busliniennetzes in Auftrag gegeben,
das ebenfalls zur Verbesserung des ÖPNV und zur Busbeschleunigung beitragen soll.
Die Ergebnisse des Gutachtens „Busnetz 2015+“ wurden im Juni 2012 dem Mobilitätsausschuss präsentiert. Zunächst wurden das heutige Netz und die Nachfragestruktur umfassend analysiert. Das Gutachten belegt Nachbesserungsbedarf bei der
Infrastrukturqualität des zentralen Haltepunkts Bushof. Es zeigt unübersichtliche Linienführungen und Taktstrukturen sowie schlechte Verknüpfungssituationen auf. Be-
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reiche mit fehlender oder mangelhafter Erschließung/Bedienung aber auch mit einem
Überangebot werden in einer Mängelkarte festgehalten. Aufbauend auf der Analyse
wurden verschiedene Szenarien betrachtet, mit Politik und Verwaltung diskutiert und
schließlich drei Eckszenarien genauer ausgearbeitet. Auf Basis dieser Ergebnisse
wurde ein Vorzugsszenario aufgestellt, das folgende Kernmaßnahmen vorsieht:
Herausbildung eines Achsenkreuzes am Bushof mit Verlagerung der Haltepunkte
aus dem Gebäude in den öffentlichen Raum (Zentralhaltestelle)
Einrichtung einer Busachse Bushof – Willy-Brandt-Platz – Kaiserplatz
Einrichtung des Premiumproduktes CityTakt (alle 7,5 min im Zeitraum von 6 bis
20 Uhr) und Durchbindung von im Bushof endenden Linien
Stärkung der Y-Struktur der Linienäste, um auf weiteren, nachfragestarken Relationen direkte Verbindungen anbieten zu können
mehr Linien zum Hauptbahnhof
Optimierung der Hochschulverbindung u.a. mit neuen Bustrassen Wüllnerstraße
(einschließlich Haltestelle am Super C), Mies-van-der-Rohe-Straße
Stärkung Tangentialverbindungen
zusätzliche Schnellbusangebote
Einrichtung von ganztägigen Taxibussen
Die Ergebnisse des Gutachtens Busnetz 2015+ sind mit den Planungen zur Campusbahn und den städtebaulichen Konzepten für den Innenstadtbereich abzustimmen.
Die Verwaltung wurde daher beauftragt ein Umsetzungsszenario zu erarbeiten, das
dies berücksichtigt und zunächst die grundlegenden Planungen für straßenräumliche
Bereiche aufzugreifen, die sowohl für die Campusbahn als auch für das Busnetz
2015+ notwendigerweise umgestaltet werden müssen.
Bewertung: Busbeschleunigung ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Akzeptanzerhöhung. Daher sollte auf den weiteren Ausbau großen Wert gelegt werden.
M 29 Fahrradverleihsystem
Stand: umgesetzt; gesichert für 3 Jahre (bis Mitte 2015)
Über das Projekt E-Aix: Elektromobiles Aachen wurden in Kooperation mit der Deutschen Bahn (DB Rent) an drei Standorten in der Aachener Innenstadt (Hauptbahnhof, Elisenbrunnen und RWTH Audimax) Pedelec-Verleih-Stationen eingerichtet und
mit insgesamt 15 sportlichen Elektrofahrrädern ausgestattet. Die Pedelecs können
per Handy gebucht und an unterschiedlichen Stationen abgeholt und zurückgegeben
werden. Das automatisierte e-Call a bike Verleihsystem der DB startete im September 2011 zunächst für einen Zeitraum von mehreren Monaten als Pilot- und Testphase. Nach intensiven Verhandlungen mit der DB ist es gelungen, das System für weitere 3 Jahre vertraglich zu sichern; die Aachener Stationen sind Ende Juni 2012 wieder in Betrieb gegangen; die Stadt wendet hierfür Kosten in Höhe von 15.000 € jährlich auf.
Bewertung: Leihsysteme für Fahrräder boomen; insbesondere das E-Bike ist stark
gefragt. Aachen hat diese Entwicklung früh erkannt und will hier weitere Impulse
setzen.
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M 30 City-XL-Tarif
Stand: umgesetzt; fortlaufend
Der City-XL-Tarif (1€-Ticket) mit vergrößerter Innenstadt-Tarifzone (erweiterter Allenring) wurde am 01.10.2009 als neue Maßnahmen des Luftreinhalteplans eingeführt. In 2010 erfolgte vor dem Hintergrund der Wirtschaftlichkeit eine Evaluierung
incl. Fahrgastbefragung. Die Ergebnisse des Gutachtens wurden dem Mobilitätsausschuss am 09.09.2010 vorgestellt. Das neue Angebot kann grundsätzlich als Erfolgsmodell bewertet werden, da es transparent ist, von der Bevölkerung gut angenommen wird und so neue Kundengruppen erschlossen werden können. Gleichwohl führt
es durch den stark vergünstigten Tarif zu Mindereinnahmen bei der ASEAG. Vor dem
Hintergrund der Luftreinhalteplanung wurde politisch beschlossen, dieses Tarifangebot durch Verlustgegendeckungen im städt. Haushalt mindestens bis zum Tarifwechsel 2011/2012 zu sichern. Angesichts der städt. Haushaltssituation wurde der Preis
für das Einzelticket im City-XL-Tarif zum 01.04.2012 auf 1,40 € angehoben. Als 4Fahrten-Karte kostet das City-XL-Ticket jedoch weiterhin 1 € pro Fahrt; der Absatz
der Mehrfahrtenkarten hat daher stark zugenommen. Die City-XL-Monatskarte ist
zum Preis von 33 € erhältlich.
Bewertung: Das neue Tarifangebot wird gut angenommen und unterstützt erkennbar
die Luftqualitätsbemühungen der Stadt.
M 31 City-Liner
Stand: in Vorbereitung; fortlaufende Testfahrten und – reihen
Die Maßnahme hängt eng mit den Ergebnissen der Maßnahme M 23 zusammen. Sobald feststeht, welche innovative und besonders emissionsarme Antriebstechnik sich
im Busverkehr als praxistauglich und kundenfreundlich erweist, soll diese sukzessive
auf besonders emissionsempfindlichen Linienstrecken im Innenstadtbereich (z.B. Linie 3, 13, und 4) eingesetzt werden. Der 2011 aufgenommene Testbetrieb des ESprinters (Elektro-Kleinbus) soll ab Juni 2012 auf 5 ausgewählte Linien im ASEAGNetz ausgedehnt werden. Der Probebetrieb wird über mehrere Monate mind. bis Ende 2012 laufen.
Bewertung: siehe M 23
M 32 Modellregion Elektromobilität
Stand: umgesetzt; fortlaufend
2009 wurde Aachen Modellregion für Elektromobilität. Gemeinsam mit verschiedenen Konsortialpartnern wie STAWAG, StädteRegion, den Aachener Hochschulen und einzelnen Wirtschaftsunternehmen der Region ist die Stadt in diesem Handlungsfeld seither in zahlreichen Projekten (mit) aktiv.
Zur Koordinierung der vielfältigen Maßnahmen wurde die „Task Force Elektromobilität“ gegründet. Die Task Force setzt sich zusammen aus den Spitzen von Stadt AaLRP Aachen, Bericht zum Stand der Umsetzung 2012
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chen, StädteRegion Aachen, RWTH Aachen, FH Aachen und den Leitern sechs thematischer Arbeitsgruppen. Dies sind:
Mobilität (Leitung: Prof. Dirk Vallée, RWTH Aachen)
Energie und Umwelt (Leitung: Klaus Meiners, FB 36, Stadt Aachen)
Fahrzeugtechnik (Leitung: Dr. Peter Wolters, FEV)
Infrastruktur (Leitung: Dr. Christian Becker, STAWAG)
Produktion (Leitung: Prof. Achim Kampker, RWTH Aachen)
Öffentlichkeitsarbeit und Wirtschaftsförderung (Leitung: Dieter Begaß, FB 02,
Stadt Aachen)
Im Mai 2011 wurde das von der Task Force erarbeitete „Strategiepapier Elektromobilität für die Region Aachen“ veröffentlicht. Hier sind strategische Ziele und Handlungsschwerpunkte ausführlich dargestellt (ANLAGE 5).
Darüber hinaus wurde eine eigene Geschäftsstelle für Elektromobilität (GSE) an der
RWTH Aachen eingerichtet. Sie dient als externer und interner Ansprechpartner in
diesem interdisziplinären Themenfeld, welches an mehr als 30 verschiedenen Forschungsinstituten der RWTH Aachen in seinen unterschiedlichsten Facetten untersucht wird.
Im Rahmen des Förderprojektes „Smart Wheels“ wurden u.a. die infrastrukturellen
Voraussetzungen für den verstärkten Einsatz von Elektromobilität geschaffen. Durch
den Projektpartner STAWAG wurde ein Netz von intelligenten Ladestationen für
Elektromobilität aufgebaut, das eine bedarfsdeckende Versorgung mit Fahrstrom sicherstellt. Zentrales Element eines modernen, umweltbewussten und elektromobilen
Verkehrssystems ist der zeitgleiche Ausbau einer ökonomisch und ökologisch sinnvollen Energieversorgung durch erneuerbare Energien; ein Ziel, dass Stadt und
STAWAG seit Jahren verfolgen. Weitere Informationen findet man auch unter
www.stawag.ladenetz.de
Das Förderprojekt E-Aix, Elektromobiles Aachen, ist Ende 2011 ausgelaufen. In diesem Rahmen wurden nachhaltige Mobilitätskonzepte auf Basis von Elektromobilität
und Stadtwerkeinfrastrukturen entwickelt, erforscht und z.T. realisiert. Über das Teilprojekt Querschnitt wurde das Thema strategisch, konzeptionell, kommunikativ und
marketingtechnisch begleitet. Über das Teilprojekt Zweirad wurde u.a. das PedelecVerleihsystem der Deutschen Bahn (s. auch M 29; e-Call a bike) eingeführt, dass für
weitere 3 Jahre durch Kostenübernahme der Stadt gesichert werden konnte. Im
Rahmen des Teilprojekts Nutzfahrzeuge wurden bei der RWTH Elektro-KfZ im Feldversuch getestet. Bei der Stadt Aachen ist die geplante Beschaffung von 3 ElektroKleinlastern wegen Lieferschwierigkeiten des Fahrzeugherstellers leider nicht zustande gekommen. Aktuell wird die Beschaffung von 2 Renault Kangoo Zero Emission
(Elektro-Fahrzeuge) auf eigene Kosten der Stadt verfolgt.
Im Herbst 2011 wurden bei der Verwaltung 6
Dienst-Pedelecs für verschiedene Fachbereiche und
Bezirksämter angeschafft; seit dem wurden allein
im Fachbereich Umwelt über 1.400 km mit den
Elektro-Rädern dienstlich gefahren. Insgesamt findet das Projekt eine positive Resonanz bei der Belegschaft. Bereits Ende 2010 war ein Pedelec für die
Kernverwaltung im Fachbereich Kinder, Jugend und
Schule testweise beschafft worden.
LRP Aachen, Bericht zum Stand der Umsetzung 2012
Seite 30 von 33
Im Rahmen des STAWAG-Förderprogramms für Elektrozweiräder wurden von Mitte
2009 bis Juni 2012 665 Neuanschaffungen gefördert. Da bei weitem nicht alle in Aachen neu angeschafften Räder gefördert werden, geht die Verwaltung von aktuell
etwa 2.000 Pedelec-Besitzern im Stadtgebiet aus.
Im Mai 2012 wurde vom Elektro-Fahrrad-Experten des Aachener ADFC, Herrn RA
Denys Benjamin Alt, das Buch „Der eRADgeber“ herausgegeben; das Werk basiert
auf langjährigen, eigenen Erfahrungen des Autors und liefert einen schnellen, umfassenden und übersichtlichen Einblick in das Thema Elektrofahrrad.
Eines der aktuellsten Projekte zur Förderung von Elektromobilität in Aachen wurde im
Mai 2012 der Presse vorgestellt. Die Projektpartner STAWAG und StreetScooter wollen eine Flotte von Elektro-Fahrzeugen zum Verleih anschaffen, die Unternehmen in
Aachen und der Region für Dienstfahrten kostengünstig nutzen können. Unternehmen, die dieses Angebot nutzen, zeigen Innovationsgeist, fahren preiswert und umweltschonend und sammeln Erfahrungen mit einer neuen Technologie. Derzeit stehen 3 Mitsubishi – iMiEV, 2 Citroen – C-Zero, 2 German Ecars – Stromos und 1 Peugeot –LiON für die Vermietung bereit; die Flotte wird sukzessive ausgebaut.
Vom 04. bis 06. Juni 2012 fand die zweite Erlebniswelt Elektromobilität auf dem
Katschhof und im Krönungssaal des Aachener Rathauses statt. In Vorträgen, Fachforen und einer umfangreichen Fachausstellung konnte sich die Aachener Bürgerschaft
über Entwicklungsfortschritte im Bereich der Elektromobilität informieren.
Bewertung: Aachen spielt bei der Elektromobilität in der 1. Liga. Das Infrastrukturangebot (u.a. Ladestellen) und das vorhandene know–how in Wissenschaft und unternehmerischem Umfeld sind bundesweit anerkannt. Die erstaunliche Entwicklung im
Bereich der Elektrobikes lässt erahnen, mit welcher Dynamik der Wechsel von konventioneller Fahrzeugtechnik auf Elektrofahrzeugtechnik im Bereich der Pkw und
Nutzfahrzeuge erfolgen kann. Für die Lebensqualität und die Luftqualität der Städte
ergeben sich dann völlig neue Perspektiven.
M 33 Sonst. Maßnahmen zur Attraktivierung des ÖPNV
Stand: umgesetzt; fortlaufend
Der AVV und seine Verkehrsunternehmen, hier insbesondere auch die ASEAG nehmen eine aktive Rolle im Umweltschutz ein. Im Bericht von März 2011 wurden einige
neue Maßnahmen zur Attraktivierung des ÖPNV vorgestellt. 2011 wurden Maßnahmen ergänzt bzw. laufende Projekte wie nachfolgend erläutert weitergeführt oder
ausgebaut:
Das dynamische Fahrgastinformationssystem (DFI) der ASEAG im Stadtgebiet Aachen soll erheblich ausgebaut werden. Geplant sind elektronische Fahrplananzeiger
an 46 Haltestellen und in 8 öffentlichen Gebäuden (sog. Inhouseanzeigen). Die Finanzierung wird über Zuschüsse des NVR gesichert; der Antrag wurde am
09.06.2011 gestellt und am 29.09.2011 bewilligt. Die ersten Anzeigen werden voraussichtlich noch in diesem Jahr aufgestellt. Auf den elektronischen DFI-Anzeigen
erscheinen die Echtzeitdaten (sog. IST-Daten). Diese Daten werden parallel dem AVV
verfügbar gemacht, so dass diese in die elektronischen Auskunftssysteme integriert
werden. Darüber hinaus wird der AVV in 2012 ein App anbieten, um den Komfort für
LRP Aachen, Bericht zum Stand der Umsetzung 2012
Seite 31 von 33
Nutzer elektronischer Auskunftssysteme weiter zu optimieren.
ASEAG und AVV fördern die Sensibilisierung der jüngeren Generation für nachhaltige
Mobilität. Der AVV entwickelt derzeit Unterrichtsmaterial für die 3. und 4. Klasse. Das
Lehrerbegleitheft sowie ein Forscherheft für Schülerinnen und Schüler sollen die Sensibilität für die Verkehrsmittelwahl erhöhen, verbunden mit lehrreichen und unterhaltsamen Lehrmethoden gemäß Lehrplan. Im Juli und August finden mit Unterstützung der ASEAG die Sommerferienspiele im Aachener Tierpark statt, in dessen Rahmen auch für die Anreise mit dem ÖPNV geworben wird.
Das Produktsortiment für das im September 2010 eingeführte HandyTicket wurde im
Januar 2012 um NRW-Pauschalpreistickets erweitert. Damit sind ASEAG Kunden nicht
nur im AVV-Gebiet, sondern nun auch NRW-weit bargeldlos und spontan „ÖPNVmobil“ unterwegs.
In 2012 sind mehrere Werbekampagnen für verschiedene (bestehende) Ticketangebote geplant: von Juli bis September 2012 wird in Kooperation mit Aachener Unternehmen die „Azubi-Ticket-Aktion“ angeboten. Unternehmen erhalten dabei ein individuell auf sie zugeschnittenes Beratungspaket. Von September bis November 2012
findet die Herbstaktion Paten-Ticket statt mit Präsenz auf zahlreichen Veranstaltungen wie Vital-Messe, Europäische Woche der Mobilität u.v.m.. Mit dieser Kampagne
will ASEAG das Potential der Stammkunden bei den Senioren stärker erschließen. Im
Aktionszeitraum können Senioren das Busfahren mit Begleitperson testen; die Begleitperson darf kostenfrei mitfahren. Im Januar 2012 wurde das im Vorjahr beim
Tierpark eingeführte „Pinguin-Ticket“ für Erwachsene und Kinder (ÖPNV-Fahrschein
mit vergünstigtem Eintrittspreis) modifiziert und um eine Gruppenkarte (2 Erwachsene + 2 Kinder) erweitert. In der Sommerferienzeit wird das Pinguin-Ticket in Bussen
und im Kundencenter verstärkt beworben; bei Erwerb im Kundencenter erhalten die
Nutzer kostenlos eine „Futtertüte“ für den Tierpark dazu.
Bewertung: Mit Umsetzung der Projekte durch AVV und ASEAG werden wichtige Impulse auch für die Luftqualitätsverbesserung geliefert.
Kapitel 4
FAZIT
Der Bericht und die beigefügte Präsentation aus der Projektgruppensitzung am 10.
Juli 2012 (ANLAGE 6; LRP in Zahlen) bestätigen erneut, dass alle involvierten Akteure
mit großem Engagement und zielgerichtet den Aachener Weg zur Verbesserung der
Luftqualität beschreiten. Ein Großteil der Maßnahmen wurde erfolgreich umgesetzt
oder befindet sich in einem fortgeschrittenen Umsetzungs-/Vorbereitungsstadium;
realisierte Projekte werden kontinuierlich weitergeführt und ambitioniert weiterentwickelt.
LRP Aachen, Bericht zum Stand der Umsetzung 2012
Seite 32 von 33
Das „Damoklesschwert“ Umweltzone ist weiterhin ein wichtiger Antriebsmotor für
viele Handlungsträger. Allen Projektbeteiligten ist bewusst, dass die maßgebenden
Grenzwerte der EU – insbesondere für NO2 - ohne weitere Anstrengungen nur sehr
schwer zu erreichen sein werden.
In Kenntnis dieser Situation hat die Bezirksregierung Köln im Frühjahr 2012 entschieden, den Aachener Luftreinhalteplan zu aktualisieren, inhaltlich weiter zu konkretisieren und sowohl die Datenbasis als auch das Maßnahmenpaket zu überarbeiten. Dabei bleibt das Aachener Konzept auch in Zukunft darauf ausgerichtet durch
kurz-, mittel und langfristig wirksame Maßnahmen ein umweltbewusstes Mobilitätsverhalten zu implementieren und kontinuierlich zur Senkung der Messwerte und damit zur Verbesserung der Luftqualität beizutragen.
Unser Dank gilt allen Projektpartnern und Akteuren, die die Umsetzung des Aachener
Luftreinhalteplans engagiert unterstützen und forcieren!
ANLAGE
ANLAGE
ANLAGE
ANLAGE
ANLAGE
ANLAGE
1:
2:
3:
4:
5:
6:
eeK Abschlusspräsentation
Infobroschüre Campusbahn
Stadtseiten Campusbahn
Kurz-Flyer Campusbahn
Strategiepapier Elektromobilität
Präsentation zur Projektgruppensitzung am 10.07.12
Wir danken allen Projektbeteiligten und Mitarbeitern, die an der Erstellung des vorliegenden und der vorhergehenden Sachstandsberichte durch die Bereitstellung von Informationen, Datenmaterial, Fotos etc. maßgeblich
mitgewirkt haben, insbesondere: Birgit Brand (ASEAG), Benjamin Haag (IHK Aachen), Thomas Jung (STAWAG),
Isabell Kremers (ASEAG), Birgit Krücken (AVV), Herrmann Paetz (ASEAG), Uwe Ratz (ASEAG), Norbert Spelthahn
(ASEAG), Michael Stephan (altbauplus), Gisela Warmke (cambio Aachen) und vielen anderen mehr sowie allen
involvierten Kolleginnen und Kollegen in der Verwaltung, besonders beim städt. Verkehrsmanagement.
LRP Aachen, Bericht zum Stand der Umsetzung 2012
Seite 33 von 33
Luftreinhalteplan Aachen
Sachstandsbericht 2012
LRP Projektgruppensitzung 10.07.2012
Sachstandsbericht Stadt Aachen, FB Umwelt & Projektpartner
Einzelne Maßnahmen im Luftreinhalteplan
Jobticket
Radverkehr
ÖPNV
Elektromobilität
Signalsteuerung
LRP Projektgruppensitzung 10.07.2012
CarSharing
LKW-Führung
Kaminöfen
Sachstandsbericht Stadt Aachen, FB Umwelt & Projektpartner
Aachener Initiative für saubere Luft (M1)
Gründung 2008 durch 4 Initialpartner (IHK, HWK, EHDV und Stadt); seither 31 neue
Partner hinzugewonnen; Stand 2012 = 35 Partnerunternehmen.
40
35
30
14
25
20
15
2011
10
2010
5
2008
17
4
0
Partnerunternehmen
LRP Projektgruppensitzung 10.07.2012
Sachstandsbericht Stadt Aachen, FB Umwelt & Projektpartner
Jobticket-Kampagne (M2-M4)
Ausgangslage vor LRP: ca. 4.800 JT; Zielwert: + 10.000 neue JT; bis 04/2012
insgesamt ca. 14.200 JT verkauft; ab Sommer 2012 mit FH Aachen ca. 14.800 JT
verkauft. Ziel von 10.000 zusätzlichen Jobtickets wird in Kürze erreicht!
Anzahl Jobtickets
16.000
Zuwachs in Prozent
Zielw ert:
14.800 JT
250
Som m er 2012: >
ca. 14.800 JT
14.000
200
12.000
8.000
Som m er 2012 : ca.
150 10.000 zusätzliche
JT
6.000
100
Jobtickets
50
Zuw achs gg.über
2008 (absolut)
Zielw ert LRP
0
Zuw achs gg.über
2008 (prozentual)
10.000
4.000
2.000
0
2008
2009
LRP Projektgruppensitzung 10.07.2012
2010
2011
2012
Sachstandsbericht Stadt Aachen, FB Umwelt & Projektpartner
Jobticket-Kampagne (M2-M4)
nach den Sommerferien 2012 wird die FH Aachen das Jobticket einführen; damit
kommen ca. 600 neue JT hinzu! Der Zielwert von 10.000 JT ist dann erreicht!
600
10.000 zusätzliche Job-Tickets
884
660
(Stand ohne FH : 30.04.2012, Datenquelle: ASEAG-Statistik)
Stadt Aachen und Städteregion,
Zuwachs durch LRP
Jobticket Pool & neues JobticketModell für Kleinkunden
Aachener Unternehmen
RWTH Aachen
2.682
FH Aachen, geplant ab Sommer 2012
5.177
Vollfarbe:
realisiert (94%)
schraffiert: kurz vor Umsetzung (6%)
LRP Projektgruppensitzung 10.07.2012
Sachstandsbericht Stadt Aachen, FB Umwelt & Projektpartner
Betriebliche Mobilitätsberatung (M5)
2008 wurde die Betriebliche Mobilitätsberatung bei der IHK eingerichtet; seither
wurden 59 Unternehmen intensiv und individuell beraten. Wichtig ist auch die
Multiplikatorwirkung des Beraters für strategische Ziele im Mobilitätsbereich.
70
60
12
50
40
18
30
15
20
2011
2010
10
14
2009
2008
0
beratene Unternehmen
LRP Projektgruppensitzung 10.07.2012
Sachstandsbericht Stadt Aachen, FB Umwelt & Projektpartner
Optimierung Fuhrpark Stadt Aachen (M7)
Die Anzahl der Fahrzeuge mit Euro5 Norm hat sich von 2010 auf 2012 mehr als
verdoppelt (Faktor 2,3).
Fuhrpark 2010
Fuhrpark 2012
23
53
53
123
136
58
Euro 0-2
Euro 3
58
Euro 4
54
Euro 5
Entwicklung Euro5-Fzg.
60
53
50
40
30
23
20
10
0
2010
LRP Projektgruppensitzung 10.07.2012
2012
Sachstandsbericht Stadt Aachen, FB Umwelt & Projektpartner
Optimierung Fuhrpark ASEAG (M8)
Der ASEAG-Fuhrpark (ohne Fremdflotte) weist einen sehr guten Umweltstandart
auf. Die Zahl der Busse mit Euro5/EEV hat sich von 2009 (54) bis 2012 (100) fast
verdoppelt.
Fuhrpark ASEAG (ohne Fremdbusse)
Busse mit Rußfilter oder EEV - Entwicklung 2009 bis 2012
250
200
150
Flotte: Busse
gesamt
Busse mit DPF
100
Busse mit Euro5
/ EEV
50
Linear (Busse mit
Euro5 / EEV)
0
2009
LRP Projektgruppensitzung 10.07.2012
2010
2011
2012
Sachstandsbericht Stadt Aachen, FB Umwelt & Projektpartner
Optimierung Fuhrpark ASEAG (M8)
Fast die Hälfte der ASEAG-Flotte erfüllt bereits EEV-Standard; fast drei Viertel der
Busse sind mit Rußfilter ausgestattet. Leider sind die Umweltstandards bei den
Fremdunternehmen noch nicht optimal.
ASEAG 2012
LRP Projektgruppensitzung 10.07.2012
FREMDUNTERNEHMEN 2012
Sachstandsbericht Stadt Aachen, FB Umwelt & Projektpartner
Optimierung Fuhrpark ASEAG (M8)
Busflotte ASEAG & Fremdunternehmen; Aufteilung nach Euro-Klassen, Stand 2012
Fremdunternehmen haben Nachbesserungsbedarf!
LRP Projektgruppensitzung 10.07.2012
Sachstandsbericht Stadt Aachen, FB Umwelt & Projektpartner
Optimierung Fuhrpark STAWAG (M9)
Der Anteil der Fahrzeuge mit Euro4 und Euro5 ist von 2008 bis 2012 um 26%
gestiegen. STAWAG geht mit gutem Beispiel voran und setzt besonders auf
Elektromobilität.
Anzahl Fahrzeuge
80
70
60
50
40
Euro 0-2
30
Euro 3
Euro 4
20
Euro 5
Elektro-Roller
10
Elektro-KfZ
0
2008
2009
LRP Projektgruppensitzung 10.07.2012
2010
2011
2012
Sachstandsbericht Stadt Aachen, FB Umwelt & Projektpartner
LKW-Führungskonzept (M12)
Für wichtige Straßenbereiche werden konkrete Maßnahmen ausgearbeitet, um auf
dieser Grundlage ein LKW-Vorrang-Netz und einen LKW-Stadtplan zu erarbeiten.
Prioritätenliste
Straße
Abschnitt (von/ bis)
Adalbertsteinweg
Kaiserplatz/ Stolberger Straße
1
Trierer Straße
Adenauerallee bzw. Madrider Ring/
BAB
1
Adalbertsteinweg
Goerdelerstraße/ Eisenbahnweg
3
Trierer Straße
Eisenbahnweg/Madrider Ring
4
Roermonder Straße
Ponttor/ Kohlscheider Straße
5
Joseph von Görres Straße
Europaplatz/Peliserkerstraße
6
Prager Ring
Krefelder Str./ Jülicher Str.
7
Wilhelmstraße
Kaiserplatz/ Augustastraße
8
Trierer Straße
BAB/ Freunder Landstraße
9
Adenauerallee
Lintertstraße/ Erzbergerallee
10
Boxgraben
Karmeliterstraße/Schanz
11
Sedanstraße - Joseph von Görres Straße
Peliserkerstraße/Adalbertsteinweg
12
Berliner Ring
BAB/ Hüttenstraße
13
Berliner Ring
Jülicher Straße/ BAB
14
LRP Projektgruppensitzung 10.07.2012
Priorität
Sachstandsbericht Stadt Aachen, FB Umwelt & Projektpartner
Ausbau euregiobahn (M13)
Der Ausbau der euregiobahn schreitet voran. Die Kundenzahl wächst.
LRP Projektgruppensitzung 10.07.2012
Sachstandsbericht Stadt Aachen, FB Umwelt & Projektpartner
Ausbau euregiobahn (M13)
Das Streckennetz der euregiobahn wird kontinuierlich verlängert; die täglichen
Fahrgastzahlen steigen pro Jahr um ca. 10%; zw. 2009 und 2012 wurden 5 neue
Haltpunkte (Bhf.) eingerichtet.
tägliche Fahrgastzahlen (ca.-Angaben;
Schätzung/Hochrechnung)
14.000
12.000
10.000
12.500
9.000
10.000
11.000
8.000
Haltepunkte / Bahnhöfe
6.000
30
24
26
26
29
31
4.000
2.000
0
20
2008
2009
2010
2011
10
0
2008
2009
2010
LRP Projektgruppensitzung 10.07.2012
2011
2013
(geplant)
Sachstandsbericht Stadt Aachen, FB Umwelt & Projektpartner
Ausbau Verkehrsmanagement (M14) &
Busbeschleunigung (M 28)
Signalanlagen mit Busvorrangtechnik
228
250
181
200
150
82
100
Verkehrsknoten in Aachen mit RBL
42
50
19
St
eu
e
m
rte
it
R
ch
ni
k
BL
s
Bu
fü
r
er
un
g
te
r
ue
s
ig
n
m
it
LE
D
+
ne
er
S
ge
n
m
it
ei
it
m
LRP Projektgruppensitzung 10.07.2012
al
si
l/
Bu
s
Si
si
gn
a
gn
a
la
n
la
ge
Bu
s
n
ge
s
de
te
kt
io
am
t
n
0
Sachstandsbericht Stadt Aachen, FB Umwelt & Projektpartner
Ausbau Cambio CarSharing (M16)
Seit 2008 ist der Anteil an cambio-Nutzern in der Aachener Bevölkerung von ca. 1%
auf ca. 1,5% um rund 50% gestiegen.
Entwickung Kundenzahl 2008 - 2012
4.000
3.668
Kunden
3.500
3.816
2.413
100
Fahrzeuge
80
91
88
Stationen
90
3.256
3.000
2.500
Entwicklung Stationen & Fahrzeuge 2008 - 2012
77
70
2.584
60
60
52
50
2.000
40
1.500
30
1.000
20
500
23
23
2011
2012
18
12
13
2008
2009
10
0
0
2008
2009
2010
2011
LRP Projektgruppensitzung 10.07.2012
2012
2010
Sachstandsbericht Stadt Aachen, FB Umwelt & Projektpartner
Ausbau Radwegenetz- und Infrastruktur (M18)
Das Radwegenetz und die Infrastruktur werden kontinuierlich ausgebaut. Schon
jetzt sind Verbesserungen für Radfahrer spürbar.
4 Ausbauschwerpunkte
Netzlückenschluss Innenstadt am Grabenring
Netzlückenschluss Innenstadt am Alleenring
Verbesserungen AC-Ost
Einzelmaßnahmen an Hauptverkehrsstraßen
LRP Projektgruppensitzung 10.07.2012
fertig
fast fertig
Planung läuft; Umsetzung
vorauss. 2013/2014
Planung ab 2012
Sachstandsbericht Stadt Aachen, FB Umwelt & Projektpartner
Ausbau Radwegenetz- und Infrastruktur (M18)
Die Umsetzung der Maßnahmen zum Radwegeausbau Alleenring hat oberste
Priorität!
Radwegenetz Alleenring (Umsetzung Juli bis Nov. 2012):
• Baumaßnahmen (z.B. Sanierung Fahrbahnoberfläche) beginnen vorauss. in der
31. KW 2012; Dauer 10 Wochen, d.h. Fertigstellung bis Anfang Okt. 2012 geplant
• Markierungsarbeiten beginnen vorauss. in den Herbstferien; Fertigstellung bis
31.10.2012 geplant
Gesamtkosten aller Maßnahmen ca. 600.000 €
Beispiel: Schutzstreifen Lagerhausstraße
LRP Projektgruppensitzung 10.07.2012
Sachstandsbericht Stadt Aachen, FB Umwelt & Projektpartner
Ausbau Radwegenetz- und Infrastruktur (M18)
Durch den LRP konnte die Umsetzung von Maßnahmen beschleunigt werden.
Anlegung von Schutzstreifen & Radwege
an wichtigen Straßen
Straßen/Projekte
8
7
7
6
5
4
7
6
4
3
3
2
1
1
0
2008
2009
LRP Projektgruppensitzung 10.07.2012
2010
2011
2012 (teils
noch lfd.)
2013
(geplant)
Sachstandsbericht Stadt Aachen, FB Umwelt & Projektpartner
P+R-Ausbau (M 22)
Pilotversuch samstags mit Shuttlebetrieb Tivoli-Elisenbrunnen
Beschlossen im Mobilitätsausschuss am 21.6.2012
5 Personen im Bus - 1 Tag parken – 5 Euro
Westfriedhof + Tivoli als Teststandorte
Ziel: 1 % der 17.000 samstäglichen Pkw auf Krefelder Str. und Vaalser Str.
Einzelhandel gefordert bei Kommunikation und Anreizmaßnahmen
LRP Projektgruppensitzung 10.07.2012
Sachstandsbericht Stadt Aachen, FB Umwelt & Projektpartner
Elektromobilität (M 32)
Aachen ist Modellregion für Elektromobilität. Zahlreiche Akteure arbeiten in einer
Task Force zusammen. Infrastruktur und Fahrzeugbestand werden ausgebaut.
Elektro-Zweiräder in Aachen
2000
Pedelecs & Roller
(Abschätzung)
1800
1600
1400
Pedelecs & Roller,
gefördert von STAWAG
1200
1000
800
600
400
200
Ladeinfraktruktur der STAWAG
25
0
2008
22
20
2009
2010
2011
Juni
2012
16
15
10
7
7
5
Anzahl
Stationen
Kapazität
(Fahrzeuge)
0
Ladestationen für Roller
Ladestationen für E-KfZ
LRP Projektgruppensitzung 10.07.2012
Sachstandsbericht Stadt Aachen, FB Umwelt & Projektpartner
Entwicklung ÖPNV (M33 u.a.) - ASEAG
Die Bedeutung des ÖPNV wächst: mehr Linien, mehr Angebot, mehr Kunden.
Nutzwagenkilometer (in Mio.)
15,4
Personenkilometer (in Mio.)
321
320
319
318
317
316
315
314
15,2
15
14,8
14,6
14,4
2008
2009
2010
2008
2011
Linienlänge (in km)
2009
2010
2011
Beförderte Personen (in Tsd.)
1.250
65.400
65.200
65.000
64.800
64.600
64.400
64.200
1.200
1.150
1.100
1.050
2008
2009
2010
LRP Projektgruppensitzung 10.07.2012
2011
2008
2009
2010
2011
Sachstandsbericht Stadt Aachen, FB Umwelt & Projektpartner
Fernwärmeausbau (E 1 / E 2)
Fast die Hälfte des Wärmebedarfs in städt. Gebäuden wird durch Fernwärme
gedeckt. Die Anzahl der Fernwärmenutzer in Aachen steigt kontinuierlich.
Fernwärmeanschlüsse in Aachen
1300
1242
1250
1204
Prozentualer Anteil der Fernwäre an der
Wäremeversorgung städt. Gebäude
50
1200
1152
1150
46
1100
40
1098
39
1050
30
1000
2008
2009
2010
2011
20
10
0
2009
LRP Projektgruppensitzung 10.07.2012
2011
Sachstandsbericht Stadt Aachen, FB Umwelt & Projektpartner
altbauplus (E3)
Das Beratungszentrum altbauplus bündelt Kompetenz & Akteure im Themenfeld
Energieeffizienz in optimaler Weise.
Kontakte altbauplus
(Beratungen & Veranstaltungen)
5.000
4.000
4.385
3.640
3.575
3.000
2.000
Einzelberatungen
1.000
Veranstaltungsteilnehmer
Kontakte insgesamt
0
2009
2010
LRP Projektgruppensitzung 10.07.2012
2011
Sachstandsbericht Stadt Aachen, FB Umwelt & Projektpartner
Aachener Festbrennstoffverordnung (E6)
Grob abgeschätzt fallen 30-40% der Aachener Öfen unter die Aachener Festbrennstoffverordnung; diese sollten bis Ende 2014 umgerüstet oder ausgetauscht sein.
Zahl der Öfen
Kaminöfen mit Handlungsbedarf
(grobe Abschätzung)
4.000
3.500
3.000
2.500
Lineare Absenkung 1. BImSchV
2.000
1.500
1.000
Maßnahmen nach
FBStVO (bis 2015)
500
Maßnahmen nach 1.
BImSchV (bis 2025)
0
2010
2011
2012
LRP Projektgruppensitzung 10.07.2012
2013
2014
2015 Lineare Absenkung FBStVO
Sachstandsbericht Stadt Aachen, FB Umwelt & Projektpartner
Weitere Ideen für den Luftreinhalteplan
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Radschnellwege
GTL - Gas to Liquid
Einkaufsverkehre – P & R
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LRP Projektgruppensitzung 10.07.2012
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Blaue Plakette
für Elektro-KfZ
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Sachstandsbericht Stadt Aachen, FB Umwelt & Projektpartner
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit
LRP Projektgruppensitzung 10.07.2012
Sachstandsbericht Stadt Aachen, FB Umwelt & Projektpartner