Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
104947.pdf
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296 kB
Erstellt
10.08.12, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 20:47
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Fachbereich Personal und Organisation
Beteiligte Dienststelle/n:
Verwaltungsleitung
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 11/0130/WP16
öffentlich
FB 11/2
10.08.2012
Julia Körmendy/Inge Uelpenich
Bilanz des Frauenförderplans 2001 - 2011
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
05.09.2012
05.09.2012
PVA
Rat
Anhörung/Empfehlung
Entscheidung
Finanzielle Auswirkungen:
-keine-
Beschlussvorschlag:
Der Personal- und Verwaltungsausschuss nimmt die als Zwischenbericht vorliegende „Bilanz des
Frauenförderplans 2001 – 2011“ zur Kenntnis.
Der Rat der Stadt nimmt die als Zwischenbericht vorliegende „Bilanz des Frauenförderplans 2001 –
2011“ zur Kenntnis.
In Vertretung
(Rombey)
Stadtdirektor
Vorlage Error! Bookmark not defined. der Stadt
Aachen
Ausdruck vom: 05.11.2014
Seite: 1/2
Erläuterungen:
Nach dem geltenden Frauenförderplan der Stadt Aachen berichtet der Fachbereich Personal- und
Organisation
in
Zusammenarbeit
mit
dem
Gleichstellungsbüro
über
den
Stand
der
Personalentwicklung und der durchgeführten Maßnahmen. Im letzten Jahr hat die Frauenunion
Aachen richtigerweise auf die ausstehende Berichterstattung hingewiesen.
Mit dem hier vorliegenden Papier wurden die Strukturdaten der letzten zehn Jahre aufbereitet und
bilden so eine fundierte Basis zur Ableitung und Entwicklung von zukünftigen Aktivitäten zur
Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern.
Zukünftig sollen neben den Belangen von Frauen auch die gesellschaftlichen Veränderungen der
letzten Jahre im Sinne einer Chancengleichheit für alle Mitarbeiter/innen, unabhängig von
Behinderung,
sexueller
Berücksichtigung
finden.
Identität,
Die
Alter
Vielfalt
oder
dieser
religiöser,
sozialer
unterschiedlichen
und
kultureller
Lebensformen
Herkunft,
und
damit
einhergehenden Potenziale soll in Zukunft als wertvolle Erkenntnis zur Gestaltung unserer
Arbeitsprozesse nutzbar gemacht werden. Mit dieser Intention ist die Stadt Aachen im Jahr 2009 auch
der „Charta der Vielfalt“ beigetreten.
Die aus dem vorliegenden Bericht abzuleitenden Aktivitäten zur Gleichstellung von Frauen und
Männern stehen dabei nicht für sich, sondern werden vielmehr in ein zukünftiges ganzheitliches
Personalmanagementkonzept integriert. Frauenförderung bzw. die Gleichstellung von Frauen und
Männern ist somit im Sinne einer Chancengleichheit für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter integraler
Bestandteil des Personalmanagements der Stadt Aachen.
Anlage/n:
Bilanz des Frauenförderplans 2001 - 2011
Vorlage Error! Bookmark not defined. der Stadt
Aachen
Ausdruck vom: 05.11.2014
Seite: 2/2
Bilanz des Frauenförderplans
2001 – 2011
Inhaltsverzeichnis
Vorwort ................................................................................................................................................... 3
1
2
3
4
5
6
Allgemeine Beschäftigtenzahlen .................................................................................................... 4
1.1
Mitarbeiterzahlen im Bereich der Gesamtverwaltung ............................................................ 4
1.2
Geschlechterverteilung in einzelnen Fachbereichen ............................................................. 6
1.3
Teilzeitbeschäftigung............................................................................................................. 7
Demographische Betrachtung........................................................................................................ 9
2.1
Altersstruktur und Durchschnittsalter..................................................................................... 9
2.2
Gesamtverteilung nach Alter ............................................................................................... 11
2.3
Durchschnittsalter der Fachbereiche ................................................................................... 12
Männer und Frauen in Führungspositionen.................................................................................. 14
3.1
Auswahlverfahren................................................................................................................ 14
3.2
Gesamte Führungssituation................................................................................................. 15
Ausbildung ................................................................................................................................... 17
4.1
Anzahl eingegangener Bewerbungen.................................................................................. 17
4.2
Anzahl der vergebenen Ausbildungsstellen......................................................................... 20
4.3
Männer und Frauen in verschiedenen Ausbildungsberufen................................................. 21
Fort- und Weiterbildung................................................................................................................ 22
5.1
Im Rahmen des städtischen Seminarangebots ................................................................... 22
5.2
Angestelltenlehrgänge und Aufstiege .................................................................................. 24
5.3
Führungsnachwuchsprogramm ........................................................................................... 25
Vereinbarkeit von Familie und Beruf ............................................................................................ 26
6.1
Arbeitszeitgestaltung ........................................................................................................... 26
6.2
Beurlaubung und Wiedereinstieg......................................................................................... 27
Zusammenfassung und Ausblick .......................................................................................................... 30
2
Vorwort
Nach dem geltenden Frauenförderplan der Stadt Aachen berichtet der Fachbereich Personal- und Organisation in Zusammenarbeit mit dem Gleichstellungsbüro über den Stand der Personalentwicklung
und der durchgeführten Maßnahmen. Dies bezieht sich z.B. auf die beruflichen Chancen und Möglichkeiten der Weiterbildung und des Aufstiegs. Ebenso soll in Bezug auf Eingruppierung und Führungsfunktionen zwischen Frauen und Männern weitgehend Parität bestehen.
Im Frauenförderplan des Jahres 2001 konnte vor allem in Bezug auf die verschiedenen Beschäftigungsverhältnisse, die Arbeitszeitgestaltung und die Besetzung von Führungspositionen in den verschiedenen Bereichen der Stadtverwaltung noch ein relatives Ungleichgewicht zwischen Männern und
Frauen festgestellt werden. Zwar ist der Anteil der Frauen im Vergleich zu den Vorjahren in den jeweiligen Bereichen stetig gestiegen, jedoch konnte immer noch keine vollständig gleichberechtigte Verteilung von Frauen und Männern verzeichnet werden.
Auch im Jahre 2012 ist das Thema „Gleichberechtigung und Gleichbehandlung von Männern und Frauen“ immer noch ein herausforderndes Thema. Im Folgenden soll daher nun eine Bilanz der letzten
zehn Jahre gegeben werden, um auf dieser Basis eine Grundlage für die Entwicklung eines neuen
Konzeptes zu schaffen.
Dieses soll sowohl weiterhin (wie in § 5a Landesgleichstellungsgesetz NRW festgelegt) die Belange
von Frauen in den Blick nehmen, als auch den gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre im
Sinne einer Chancengleichheit für alle Mitarbeiter/innen, unabhängig von Behinderung, sexueller Identität, Alter oder religiöser, sozialer und kultureller Herkunft, Rechnung tragen. Die Vielfalt dieser unterschiedlichen Lebensformen und damit einhergehenden Potenziale soll in Zukunft als wertvolle Erkenntnis zur Gestaltung unserer Arbeitsprozesse nutzbar gemacht werden.
In diesem Jahr wurde durch Dez. V die Entwicklung eines ganzheitlichen Personalmanagementkonzeptes unter Mitwirkung aller relevanten Akteure initiiert. Der Grundsatz der Gleichstellung ist dabei
wichtiger Bestandteil eines solchen Konzeptes und wird integriert. Das vorliegende Papier stellt somit
lediglich einen Zwischenbericht dar, der fundiertes Datenmaterial liefert.
3
1
Allgemeine Beschäftigtenzahlen
1.1
Mitarbeiterzahlen im Bereich der Gesamtverwaltung
In Bezug auf die Mitarbeiterzahlen bei der Stadt Aachen zeigte sich im Jahr 2011 folgendes Bild:
2258
2273
Gesamte Mitarbeiter
Beschäftigte
1895
1376
davon städtisch
460
davon in Eigenbetrieben
437
1458
916
weiblich
männlich
363
Beamte
897
327
550
davon städtisch
davon in Eigenbetrieben
24
36
davon bei der Feuerwehr
12
0
311
500
1000
1500
2000
2500
Anzahl Mitarbeiter
Abbildung 1: Mitarbeiterzahlen bei der Stadt Aachen (ohne Jobcenter und regio iT)
Die Gesamtzahl von 4531 Mitarbeite/innen ist im Vergleich zu 4122 Mitarbeiter/innen im Dezember
2000 leicht gestiegen. Diese Zahl ist jedoch wenig aussagekräftig, da in 2011 im Gegensatz zum Frauenförderplan des Jahres 2001 die Mitarbeiter/innen in den Eigenbetrieben in die Statistik miteinbezogen wurden. Trotzdem konnte das annähernd ausgeglichene Verhältnis von männlichen (50,17%) und
weiblichen Mitarbeiter/innen (49,83%) beibehalten werden.
4
Männlich
Weiblich
2010
Mitarbeitergruppe
2011
2010
2011
Anzahl Quote Anzahl Quote
Anzahl Quote Anzahl Quote
632
63 %
629
63 %
370
37 %
376
37 %
davon Feuerwehrbeamte 303
98 %
311
96 %
6
2%
12
4%
Beamte
Stadt Aachen gesamt
Tariflich Beschäftigte
Stadt Aachen gesamt
498
26 %
470
24 %
1.419
74 %
1.467
76 %
Eigenbetriebe
898
67 %
916
68 %
434
33 %
437
32 %
Tabelle 1: Mitarbeiterquoten im Vergleich 2010/2011
In der Gruppe der Beamten/Beamtinnen ist der Anteil der Männer wegen der Anzahl der männlichen
Feuerwehrbeamten vergleichbar hoch.
Im Gegensatz zu den Beamten/Beamtinnen ergibt sich bei den tariflich Beschäftigten der Kernverwaltung das umgekehrte Bild, weil das Fachpersonal im Kindertagesstätten- und OGS-Bereich, sowie die
Beschäftigten in den Sozialraumteams, Schulsekretariaten und für die Überwachung des ruhenden
Verkehrs überwiegend weiblich sind.
Die Verteilung der Geschlechter über alle Fachbereiche ist dem folgenden Punkt zu entnehmen.
5
1.2
Geschlechterverteilung in einzelnen Fachbereichen
37%
ges. Kernverwaltung
63%
Dezernate
50%
50%
S 69
50%
50%
REGIO IT
77%
Jobcenter
54%
50%
31%
69%
FB 63
63%
FB 61
25%
40%
60%
37%
FB 52
FB 50
63%
49%
14%
51%
86%
95%
FB 37
FB 36
5%
67%
FB 34
33%
FB 32
36%
FB 30
37%
75%
FB 62
FB 45
46%
50%
GPR
FB 64
23%
33%
männlich
67%
weiblich
64%
24%
76%
62%
FB 23
38%
FB 22
47%
53%
FB 20
46%
54%
FB 14
47%
53%
FB 12
FB 11
22%
78%
26%
74%
FB 02
42%
58%
FB 01
40%
60%
BA 1 - 6
18%
82%
B 17
47%
53%
B 13
46%
54%
B 06
B 03
67%
50%
33%
50%
Anteil nach Geschlecht
Abbildung 2: Geschlechterverteilung nach Fachbereichen
6
1.3
Teilzeitbeschäftigung
Die Inanspruchnahme einer Teilzeitbeschäftigung hat sich in den letzten fünf Jahren wie folgt entwickelt:
2007
2008
2009
2010
2011
Gesamtzahl der ausgewerte- 4240
4294
4379
4227
4230
ten Mitarbeiter/innen
Teilzeitkräfte
1227
1211
1236
1226
1289 (100 %)
männlich
155
137
124
138
159 (12,4 %)
weiblich
1072
1073
1112
1088
1130 (87,6 %)
Quote
28,94%
28,20%
28,23%
29%
30,47%
Tabelle 2: Teilzeitbeschäftigung
War im Jahre 2001 bereits ein kontinuierlicher Anstieg der Mitarbeiter/innen in Teilzeit zu verzeichnen,
so nimmt die Zahl der in Teilzeit Beschäftigten auch im Jahresvergleich 2007-2011 tendenziell zu.
Während zum Stichtag 30.06.2000 20,4% aller Mitarbeiter/innen einer Teilzeitbeschäftigung nachgingen, erreichte die Teilzeitquote im Jahr 2011 gut 30 %. Nach wie vor ist Teilzeitbeschäftigung bei der
Stadtverwaltung jedoch Frauensache. Betrug der Anteil der Frauen an Teilzeitbeschäftigung im Jahre
2000 noch 91,3 %, so stellt sich im Jahre 2011 der Anteil Frauen mit 87,6 % dar; dies beinhaltet im
Umkehrschluss eine Steigerung der männlichen Quote um 3,5 % - für einen Zeitraum von 10 Jahren
jedoch kein entscheidender Entwicklungsschritt z.B. in Richtung männliche Beteiligung an der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Eine demographische Betrachtung der Teilzeitbeschäftigung im Jahr 2011 auf der Basis unterschiedlicher Altersklassen bekräftigt diese Aussage.
7
Teilzeitquote
120,0%
100,0%
männlich
80,0%
60,0%
40,0%
20,0%
weiblich
Gesamtergebnis
0,0%
21 - 26 25
30
31 - 36 35
40
41 - 46 - 51 45
50
55
56 - 61 60
65
Altersklasse
Anteil der Frauen
in der
Altersklasse
Teilzeitquote
Abbildung 7: Teilzeitquoten Beamte (ohne Feuerwehr) 2011
100,0%
90,0%
80,0%
70,0%
60,0%
50,0%
40,0%
30,0%
20,0%
10,0%
0,0%
männlich
weiblich
Gesamtergebnis
21 25
26 30
31 35
36 40
41 - 46 45
50
51 55
56 60
61 65
Anteil der Frauen
in der
Altersklasse
Altersklassen
Abbildung 8: Teilzeitquote tariflich Beschäftigte der Kernverwaltung 2011
Die Benachteiligung hinsichtlich einer Existenzsicherung durch Teilzeitarbeitsformen stellt sich damit
nach wie vor einseitig zur Lasten der Frauen dar.
8
Demographische Betrachtung
2.1
Altersstruktur und Durchschnittsalter
Beamte
(ohne Feuerwehr)
2
46,5
gesamt
46,6
männlich
50,1
50,1
43,6
tariflich Beschäftigte
Gesamtverwaltung
(ohne Feuerwehr)
Alter
weiblich
43,8
45
gesamt
45,1
männlich
2010
47,1
47,6
2011
44,3
weiblich
44,4
45,4
gesamt
45,5
männlich
48,6
48,6
44,2
weiblich
44,3
0
10
20
30
40
50
60
Abbildung 3.: Durchschnittsalter
Das Durchschnittsalter der Verwaltung zum Stichtag 31.12.2011 liegt bei 45,5 Jahren. Im Vergleich zu
den Vorjahren ist dieser Wert relativ konstant geblieben. Ein Grund hierfür ist, dass die Stadt Aachen in
der Vergangenheit konstant Nachwuchskräfte ausgebildet und übernommen hat. Außerdem haben in
den letzen Jahren einige ältere MitarbeiterInnen Altersteilzeitvereinbarungen getroffen und sind somit
vorzeitig ausgeschieden oder befinden sich noch in der Freistellungsphase.
Bei der Betrachtung der Beamten/Beamtinnen (ohne Feuerwehrbeamte) fällt auf, dass das Durchschnittsalter der Männer wesentlich höher liegt als bei den Frauen. Dies liegt daran, dass erst ab dem
9
Jahre 1969 Frauen bei der Stadt Aachen ausgebildet werden und der Anteil der Frauen erst im Laufe
der Jahre zugenommen hat.
Die Beamten/Beamtinnen der Feuerwehr wurden bei der Durchschnittsbetrachtung nicht berücksichtigt,
da sie bereits mit Erreichen des 60. Lebensjahres in den Ruhestand versetzt werden und ansonsten
das Ergebnis für die übrigen - bis zur gesetzlichen Altersgrenze von 65 Jahren tätigen - Beamten
/Beamtinnen verfälschen würden.
61 - 65 2
34
56 - 60
42
68
Altersklassen
51 - 55
79
81
69
46 - 50
41 - 45
54
80
34
36 - 40
24
31 - 35
männlich
19
8
26 - 30
44
21 - 25
23 12
0
weiblich
42
4
50
100
150
200
Anzahl
Abbildung 4: Altersklassen Beamte (ohne Feuerwehr) 2011
10
43 35
61 - 65
182
Altersklassen
56 - 60
62
51 - 55
294
109
46 - 50
299
94
41 - 45
251
36 - 40
151
31
31 - 35
146
40
131
26 - 30
21 - 25
71
0
weiblich
62
männlich
24
11
100
200
300
400
500
Anzahl
Abbildung 5: Altersklassen Tariflich Beschäftigte 2011
2.2
Gesamtverteilung nach Alter
Gesamtverteilung
140
120
Anzahl
100
80
60
40
20
65
63
61
59
57
55
53
51
49
47
45
43
41
39
37
35
33
31
29
27
25
23
21
0
Alter
Abbildung 6: Gesamtverteilung nach Alter
11
Bei dieser Betrachtungsweise wird keine Unterscheidung nach Beamten und tariflich Beschäftigten
vorgenommen, sondern nur eine Gesamtverteilung über die einzelnen Alterswerte dargestellt. Hierbei
wird deutlich, dass die Anzahl der Mitarbeiter im Alter von Gruppe 40 – 55 Jahre deutlich höher ist, als
die Anzahl in der Altersgruppe 25 – 40 Jahren. Zurzeit können MitarbeiterInnen, die aufgrund des Erreichens der Altersgrenze ausscheiden, gut durch Nachwuchskräfte kompensiert werden. Dies wird
allerdings in spätestens 10 Jahren, wenn die jetzt 55-jährigen ausscheiden, immer schwieriger sein. Es
ist also zu erwarten, dass das Durchschnittsalter kontinuierlich steigen wird. Dazu beitragen wird außerdem die Anhebung des Renten-/Pensionseintrittsalter und die verringerte Anzahl an Altersteilzeitvereinbarungen. Entsprechend wird die demographische Entwicklung eine Herausforderung für die
gesamte Verwaltung.
2.3
Durchschnittsalter der Fachbereiche
Betrachtet man die Altersstruktur in den einzelnen Fachbereichen, so wird die genannte Herausforderung hinsichtlich der demographischen Entwicklung insgesamt deutlich, bei differenzierter Betrachtung
verbirgt sich hinter den Zeilen altersspezifisch auch der drohende Fachkräftemangel – zum Beispiel FB
36 - , der durch verwaltungseigene Ausbildungswege nicht abgedeckt werden kann.
12
Durchschnittsalter nach Fachbereichen
Bezirksämter
49,8
Jobcenter
43,6
GPR
47,0
FB 64
45,1
FB 63
48,0
FB 62
49,1
FB 61
47,5
FB 52
45,0
FB 50
48,8
FB 45
44,2
FB 37
40,2
FB 36
49,6
FB 34
46,4
FB 32
46,8
FB 30
48,8
FB 23
51,1
FB 22
43,6
FB 20
40,8
FB 14
53,4
FB 12
40,6
FB 11
45,8
FB 02
43,3
FB 01
49,1
B 17
49,5
B 13
48,5
B 06
40,5
B 03
47,1
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
Abbildung 9: Durchschnittsalter nach Fachbereichen
13
3
Männer und Frauen in Führungspositionen
3.1
Auswahlverfahren
Im Rahmen der zu besetzenden Führungspositionen durch AC-Verfahren wurden in der u.a. Abbildung
alle Mitarbeiter/innen berücksichtigt, deren Bewerbungen auf Stellen der Fachbereichsleitung und ihrer
Stellvertretung, der Abteilungs- und Teamleitung sowie der Sachgebiets- und Kitaleitung zugelassen
wurden. Außerdem miteinbezogen wurden die Positionen der Stabstellenleitung, des Kurators/der Kuratorin und Koordinators/Koordinatorin, des Oberschwimmmeisters/der Oberschwimmmeisterin und
des Wachvorstehers/der Wachvorsteherin sowie der Badleitung, der Schichtführung der Leitstelle und
der Leitung der Musikschule. Da die letztgenannten Personengruppen (ab Stabstellenleitung) nicht in
jedem Jahr des Betrachtungszeitraumes vergeben wurden, werden diese zwar im Gesamtüberblick der
unten stehenden Auswertung mit einbezogen, jedoch in der darauf folgenden Einzelbetrachtung außer
Acht gelassen. Gleiches gilt auch für die tatsächliche Besetzung der neuen Führungsstellen.
In Bezug auf die AC-Auswahlverfahren bei neu zu besetzenden Führungspositionen ist Folgendes zu
Teilnehmerzahlen
erkennen:
50
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
47
36
29
27
13
10
bis 2001
männlich
2009
2010
16
weiblich
13
2011
Jahre
Abbildung 10: Teilnehmer/innen an AC-Verfahren im Jahresvergleich
Auffällig ist zunächst, dass die Anzahl der männlichen und weiblichen Teilnehmer an den AC-Verfahren
sich seit dem Jahre 2001 tendenziell angenähert hat, so dass die anfängliche Frauenquote des Jahres
2001 von knapp 18% im Jahre 2011 auf 45% gesteigert werden konnte. Dies spricht dafür, dass sich
die Frauen in der Verwaltung in den letzten Jahren immer häufiger auf Führungsstellen beworben haben.
14
Ob sich dieser Anstieg in den AC-Teilnehmerzahlen auch in der Besetzung der Führungspositionen
Anzahl Führungspositionen
wiederfindet, zeigt folgende Graphik:
25
22
20
16
15
12
11
9
10
5
11
8
männlich
weiblich
4
0
bis 2001
2009
2010
2011
Jahre
Abbildung 11: Besetzung von Führungspositionen im Jahresvergleich
Gemäß obenstehender Tabelle ist ersichtlich, dass auch der prozentuale Anteil der mit Frauen besetzten Führungspositionen seit 2001 kontinuierlich von ca. 15% auf knapp 58% gestiegen ist. Im Jahre
2011 konnte mit 58% sogar die 50%-Marke passiert werden, so dass davon gesprochen werden kann,
dass in diesem Jahr freigewordene Führungspositionen eher mit Frauen, als mit Männern besetzt wurden.
3.2
Gesamte Führungssituation
Schaut man sich die bei der Stadt Aachen mit Frauen besetzten Führungspositionen an, so ergibt sich
folgendes Bild:
15
40
36
Anzahl Personen
35
30
30
25
männlich
20
14
15
10
5
weiblich
8
5
4
2
2
0
Dezernat
FB
Dezernat
2001
FB
2011
Abbildung 12: Dezernats- und Fachbereichsleitungen im Jahresvergleich
Im direkten Jahresvergleich der Jahre 2001 und 2011 kann ein Anstieg der mit Frauen besetzten Führungspositionen ausgemacht werden. Waren 2001 noch ca. 29% aller Dezernatsleitungen mit Frauen
besetzt, so konnte dieser Wert im Jahre 2011 noch mal um knapp 5 Prozentpunkte gesteigert und in
Bezug auf die Fachbereichsleitungen konnten sogar ein Anstieg um ca. 14% (von 18,18% auf 31,82 %)
verzeichnet werden. Trotzdem sind Frauen auch im Jahr 2011 immer noch wesentlich seltener in Führungspositionen vertreten als Männer, wobei zwischen unterer und oberer Führungsebene Unterschiede auszumachen sind (vergleiche hierzu Abbildung 13).
Da 2001 keine Daten bezüglich der Kitaleitungen und der Abteilungs- und Teamleitungen erhoben
wurden, kann nachfolgend nur eine Übersicht der „Ist-Situation“ in 2011 gegeben werden.
16
Abteilungsleitungen
Teamleitungen
25
Funktion
Sachgebietsleitungen
Gruppenleitungen
Projektleitungen
0
36
7
1
männlich
3
weiblich
2
0
5
Kitaleitungen
Badleitungen
36
18
0
0
54
5
10
20
30
40
50
60
Anzahl Personen
Abbildung 13: Führungssituation der Kernverwaltung (ohne Eigenbetriebe) in 2011
Während auf der Ebene der Fachbereichsleitungen lediglich knapp 32% aller Frauen zu finden sind,
sind fast 41% aller Teamleitungen weiblich. Auch zeigt sich wieder die eindeutig weibliche Domäne der
Kitaleitungen, die zu 92% aus weiblichem Personal bestehen. Bei nur 22 männlichen Beschäftigen von
insgesamt 721 Beschäftigten im Kitabereich ist der Anteil dieser an Leitungsfunktion mit 8,5% überproportional hoch.
4
Ausbildung
4.1
Anzahl eingegangener Bewerbungen
Der Betrachtungszeitraum für die bei der Stadt Aachen eingegangenen Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz erstreckt sich hier auf die Jahre 2009 bis 2011.
Erfasst wurden die Bewerbungen für den gehobenen und mittleren Dienst, der Verwaltungsfachangestellten, sowie die der Kaufleute für Bürokommunikation, der Medien- und Infodienste, der Bäderbetriebe, der Bauzeichner/innen und der Vermessungstechniker/innen. Bewerbungen in anderen Bereichen,
wie z.B. im Veranstaltungsmanagement oder als Chemielaborant/in, wurden nicht mit erfasst, da sie
nicht in jedem Jahr des Betrachtungszeitraumes als Ausbildungsberufe angeboten wurden.
17
Anzahl Bewerbungen
700
577
600
502
500
400
441
374
354
268
300
männlich
weiblich
200
100
0
2009
2010
2011
Jahre
Abbildung 14: Anzahl eingegangener Bewerbungen im Jahresvergleich
Zunächst fällt auf, dass sich die Gesamtzahl der Bewerbungen im Vergleich der Jahre 2009-2011 um
mehr als 150 Bewerber gesteigert hat. Im Jahre 2010 ist zwar ein minimaler Rückgang (25) zu verzeichnen gewesen, jedoch ist dieser aufgrund jährlich anfallender Schwankungen in der Bewerberzahl
nicht weiter aussagekräftig.
In Bezug auf die männlichen Bewerber konnte im Jahre 2010 ein „Bewerbungsschwund“ von fast 100
Bewerbungen ausgemacht werden. In 2011 konnte zwar wieder eine Quote von 374 Bewerbungen
verzeichnet werden, jedoch könnte dies durchaus auf die Aussetzung der Wehrdienstpflicht und den
damit verbundenen hohen Anteil männlicher Bewerber auf dem Markt zurückzuführen sein. Daher ist in
den kommenden Jahren kritisch im Blick zu halten, ob die Zahl der männlichen Bewerber bei der
Stadtverwaltung auch in den Folgejahren weiterhin abnimmt.
Die Zahl der weiblichen Bewerber ist demgegenüber im Jahresvergleich stetig angestiegen, was dafür
spricht, dass die Stadt Aachen besonders für Frauen als Arbeitgeber immer attraktiver zu werden
scheint. In Anbetracht dieser Tatsache sollte auch diese Entwicklung in den Folgejahren kritisch verfolgt und die Wichtigkeit der Maßnahmen erkannt werden, die ein gleichberechtigtes Arbeiten von
Frauen in allen Bereichen der Stadtverwaltung anstreben.
Was die Bewerbungen im Bereich der Brandmeisteranwärter/Innen und Erzieher/Innen im Anerkennungsjahr betrifft, so ergibt sich in Bezug auf die Bewerberlage folgendes Bild:
18
Anzahl Bewerbungen
200
180
160
140
120
100
80
60
40
20
0
173
168
157
männlich
weiblich
5
3
2009
2010
1
2011
Jahre
Abbildung 15: Anzahl eingegangener Bewerbungen im Bereich der Brandmeisteranwärter/innen
im Jahresvergleich
42
45
40
Anzahl Bewerbungen
35
30
25
männlich
20
weiblich
15
10
5
2
0
2012
Jahre
Abbildung 16: Anzahl eingegangener Bewerbungen im Bereich Erzieher/innen im Anerkennungsjahr im Jahr
2012
Die beiden Domänen wurden hier separat dargestellt, da sie aufgrund des überproportionalen Männer-,
bzw. Frauenanteils das gesamtstädtische Ergebnis verfälschen würden.
Daten bzgl. der eingegangenen Bewerbungen im Bereich der Erzieher/innen im Anerkennungsjahr
liegen nur aus dem Jahre 2012 vor, da sie in den Vorjahren nicht erfasst wurden. Daher lassen sich
19
hier auch keine Aussagen zur Entwicklung machen. Auch im Bereich der Brandmeisteranwärter/innen
ist jedes Jahr bis auf kleinere Prozentschwankungen ein weitestgehend gleiches Bild zu verzeichnen.
Zusammenfassend lässt sich trotzdem sagen, dass der Ausbildungsbereich der Feuerwehr immer noch
eine typisch männliche und der Bereich der Erzieher/innen im Anerkennungsjahr eine typisch weibliche
Domäne ist.
4.2
Anzahl der vergebenen Ausbildungsstellen
War der Anteil der von Frauen eingegangenen Bewerbungen in jedem Jahr des Jahresvergleiches
deutlich höher als der Anteil männlicher Bewerber, so spiegelt sich dies bei der Vergabe von Ausbildungsstellen wieder, die ausschließlich auf dem Prinzip der Bestenauslese erfolgt.
30
Ausbildungsstellen
25
25
20
17
17
16
männlich
15
weiblich
10
6
4
5
0
2009
2010
2011
Jahre
Abbildung 17: Anzahl vergebener Ausbildungsstellen im Jahresvergleich
Wie auf oben stehendem Schaubild zu sehen, hat im Vergleich der Jahre 2009 und 2010 ein sprunghafter Anstieg weiblicher Einstellungen stattgefunden. Wurden im Jahre 2009 allein 48% aller neu zu
besetzenden Positionen an Frauen vergeben, so waren es in den Jahren 2010 und 2011 ganze 81%!
Die Stadtverwaltung wird zukünftig immer weiblicher. Zur nachhaltigen Sicherung unseres Personalbestandes gewinnt deshalb eine konsequente Betrachtung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie
zunehmend an Bedeutung. Die Bereitschaft der Männer zur Übernahme von Familienaufgaben in Korrespondenz mit der Bereitschaft von Frauen, die berufliche Laufbahn durchgängig zu planen gilt es
hierbei in besonderem Maße zu stärken.
20
Die Bereiche der Brandmeisteranwärter/innen und Erzieher/innen wurden auch in Bezug auf die Anzahl
der vergebenen Ausbildungsstellen getrennt dargestellt, was sich in untenstehender Grafik widerspie-
Ausbildungsstellen
gelt.
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
16
11
10
männlich
5
4
1
BA
0
E.i.A
2009
0
0
BA
E.i.A
2010
5
weiblich
1
0
BA
E.i.A
2011
Bereich
Abbildung 18: Anzahl vergebener Ausbildungsstellen im Bereich der Brandmeisteranwärter/innen und Erzieher/innen im Anerkennungsjahr im Jahresvergleich
Von 3 Bewerberinnen im Jahre 2009 konnte sich im Bereich der Brandmeisteranwärter eine Frau
durchsetzen, wohingegen von 5 Bewerberinnen im Jahr 2010 keine einzige Frau berücksichtigt wurde.
In 2011 hat es nur eine Bewerberin gegeben, die bei der Einstellung nicht zum Zuge kam.
Im Bereich der Erzieher/innen im Anerkennungsjahr lassen sich keine präzisen Aussagen über den
Männeranteil in der Einstellung in Bezug zu den Bewerbungen machen, da die eingegangenen Bewerbungen allein für das Jahr 2011 erfasst wurden. Hier wurde jedoch von zwei männlichen Bewerbern
einer bei der Einstellung berücksichtigt.
4.3
Männer und Frauen in verschiedenen Ausbildungsberufen
Des Weiteren gilt es zu erfassen, wie die Verteilung der neu eingestellten Männer und Frauen auf die
verschiedenen Ausbildungsberufe aussieht. Besteht immer noch eine eher geschlechtsspezifische
Aufteilung von Frauen auf die Verwaltungs- und Büroberufe und von Männern auf die eher technischen
Berufe wie z.B. Bauzeichner und Vermessungstechniker?
21
Ausbildungsstellen
30
27
25
20
20
15
15
14
13
11
Verwaltungsspezifische
Ausbildungsplätze
12
11
10
4
3
5
4
5
2
5
Gewerblich-technische
Ausbildungsplätze
2 2
0
männlich
weiblich
männlich
2001
weiblich
2009
männlich
weiblich
2010
männlich
weiblich
2011
Geschlecht / Jahre
Abbildung 19: Männer und Frauen in den verschiedenen Ausbildungsberufen im Jahresvergleich
Wie in der Tabelle zu sehen, dominieren Frauen im Jahr 2011 alle Ausbildungsberufe. Vor allem fällt
auf, dass auch die Ausbildungsplätze in den technischen Berufen (Bauzeichner/in, Vermessungstechniker/in) größtenteils an Frauen vergeben wurden. Dies war auch in den Vorjahren 2009 und 2010 der
Fall und macht das Bestreben der Stadt Aachen deutlich, mit geeigneten Maßnahmen den Anteil der
Frauen, auch in den technischen Berufen zu erhöhen und neu zu besetzende Stellen, gemäß dem
Frauenförderplan des Jahres 2001, vorrangig mit weiblichen Bewerbern auszustatten.
Mit einer Bestmarke von 86% aller verwaltungsspezifischen und 71% aller gewerblich-technischen
Ausbildungsplätze konnten die Frauenquoten von 64% (Verwaltung) und 46% (gewerblich-technisch),
aus dem alten Frauenförderplan des Jahres 2001, mit Leichtigkeit überstiegen werden. So waren im
Jahre 2000 64,3 % der Auszubildenden aller verwaltungsspezifischen Berufe Frauen, im gewerblichtechnischen Bereich 45,8 %.
5
Fort- und Weiterbildung
5.1
Im Rahmen des städtischen Seminarangebots
Im Jahresvergleich des gesamten Seminarangebotes ist auffällig, dass die Fort- und Weiterbildungen
durchgehend häufiger von Frauen in Anspruch genommen werden. In keinem der letzten 5 Jahre haben mehr Männer als Frauen an den Seminaren teilgenommen. Im Gegensatz zum Jahr 2001 stellt
dies eine weitreichende Veränderung dar, da Frauen dort mit einem Anteil von knapp 49% aller Seminarteilnehmer immerhin noch unterrepräsentiert waren.
22
Teilnehmerzahlen
900
800
700
600
500
400
300
200
100
0
851
822
596
447
2001
402
461
450
284
253
279
2006
2007
555
546
2008
2009
männlich
weiblich
243
2010
216
2011
Jahre
Abbildung 20: Männer- und Frauenanteil an den Seminaren im Jahresvergleich (gesamt)
Da die verschiedenen Fort- und Weiterbildungsangebote im Betrachtungszeitraum von Männern und
Frauen unterschiedlich häufig genutzt worden sind, ist es nicht möglich, eindeutige Feststellungen mit
einem hohen Aussagegehalt zu treffen. Daher sollen im Folgenden nur die Seminare für Führungskräfte in den Blick genommen werden, da hier im Laufe der letzten Jahre ein Umbruch zu verzeichnen war.
140
119120
Teilnehmerzahlen
120
107
100
80
80
60
40
49
33
63
57
48
27
50
männlich
weiblich
27
20
0
2006
2007
2008
2009
2010
2011
Jahre
Abbildung 21: Männliche und weibliche Teilnehmer in Seminaren für Führungskräfte im Jahresvergleich
Waren im Jahre 2006 noch mehr als die Hälfte der Seminarteilnehmer/innen Männer, so hat sich dieses Bild im Jahre 2011 fast eins zu eins umgekehrt. Der Anteil der Frauen, die Führungsseminare besuchen, ist bis auf kleinere Schwankungen in den Jahren 2008 und 2011 fast kontinuierlich gestiegen.
23
Sicherlich steht dies auch mit dem gestiegenen Frauenanteil an Führungspositionen in Zusammenhang
(vergleiche hierzu auch Punkt 3.1).
5.2
Angestelltenlehrgänge und Aufstiege
Wie sich die Teilnehmerzahlen im Bereich der Angestelltenlehrgänge und des Aufstiegs entwickelt
haben, zeigt folgende Graphik:
9
Teilnehmerzahlen
8
8
8
7
7
7
7
6
5
männlich
4
4
3
weiblich
3
3
2
1
0
2008
2009
2010
2011
Jahre
Abbildung 22: Von Männern und Frauen besuchte AL-Lehrgänge + Aufstieg im Jahresvergleich
Eine Gesamtübersicht über die in 2008-2011 erfassten Teilnehmerzahlen im Bereich der Angestelltenlehrgänge und des Aufstiegs gibt folgende Auswertung:
Jahr
Angestelltenlehrgang I Angestelltenlehrgang II
Prüfungserleichterter
Aufstieg
Aufstieg
männlich
weiblich
männlich
weiblich
männlich
weiblich
männlich
weiblich
2008
1 (20%)
4 (80)
2 (50%)
2 (50%
3 (75%)
1 (25%)
1 (50%)
1 (50%)
2009
0
0
0
0
2 (50%)
2 (50%)
1 (50%)
1 (50%)
2010
2 (29%)
5 (71%)
2 (50%)
2 (50%)
0
0
0
0
2011
4 (44%)
5 (56%)
1 (50%)
1 (50%)
1 (50%)
1 (50%)
1 (50%)
1 (50%)
Tabelle 3: Von Männern und Frauen besuchte AL-Lehrgänge + Aufstieg im Jahresvergleich
24
Im Bereich des Angestelltenlehrgang I fällt auf, dass die Lehrgänge durchgängig mit mehr Frauen als
Männern besetzt waren. Was die absoluten Zahlen angeht, so unterliegen diese jedoch jährlich wechselnden Schwankungen. In allen anderen Bereichen sind Männer und Frauen seit 2008 weitestgehend
paritätisch vertreten, wobei im Bereich des prüfungserleichterten Aufstiegs dieses Gleichgewicht erst in
2009 erreicht werden konnte.
5.3
Führungsnachwuchsprogramm
25
Teilnehmerzahlen
21
20
17
15
männlich
11
weiblich
10
5
5
0
2001
bis 2010
Jahre
Abbildung 23: Teilnehmer/innen an Führungsnachwuchsprogrammen (2001 vs. 2011)
Die Auswertung der Beteiligung an den Führungsnachwuchsprogrammen „Kompetent managen“ bis
2010 ergab folgendes Bild: 21 der 38 Seminarteilnehmer/innen waren Frauen. Das entspricht einer
weiblichen Teilnehmerquote von rund 55,3%, wohingegen im Jahre 2001 lediglich 5 von insgesamt 16
Teilnehmer/innen (31,25%) des Seminars Frauen waren.
25
6
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
6.1
Arbeitszeitgestaltung
Bei der Stadt Aachen stehen den Mitarbeiter/innen die verschiedensten Möglichkeiten der Arbeitszeitgestaltung zur Verfügung. Besonders das Teilzeit- und das Telearbeitsmodell erfreuen sich großer
Beliebtheit.
Aus dem Frauenförderplan des Jahres 2001 ging hervor, dass eine deutliche Zunahme der in Teilzeit1
beschäftigten Mitarbeiter/innen zu verzeichnen war. Gab es 1995 noch 17,83% teilzeitbeschäftige Mitarbeiter/innen im Verhältnis zur Gesamtbeschäftigung, so waren dies zum 30.06.2000 bereits 20,4 %.
Im Jahre 2011 konnte dieser Wert mit einer Teilzeitbeschäftigungsquote von 30,5% aller ausgewerteten Mitarbeiter/innen um mehr als 10% in den vergangenen zehn Jahren erhöht werden. Dies spricht
dafür, dass die Stadt Aachen auch in den vergangenen Jahren stetig an ihren Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie gearbeitet hat.
Auch im Jahre 2011 sind es noch vermehrt Frauen, die das Modell der Teilzeitarbeit in Anspruch nehmen, jedoch hat sich ihr Anteil von 91,88% im Jahre 2001 auf 87,54% aller Teilzeitbeschäftigten in
Geschlechteranteil
Teilzeitbeschäftigung
2011 abgesenkt.
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
männlich
weiblich
2001
2007
2008
2009
2010
2011
Jahre
Abbildung 24: Teilzeitbeschäftigung männlicher und weiblicher Mitarbeiter/innen im Jahresvergleich
1
Wobei unter Teilzeit in diesem Zusammenhang alle Beschäftigungsverhältnisse mit einem Stundenumfang unterhalb der
regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit von 39 Wochenstunden für tariflich Beschäftigte und 41 Wochenstunden für
Beamte/innen, definiert wurden.
26
Allerdings sinkt mit steigender Hierarchieebene die Ausgestaltung von Teilzeitformen. Betrachtet man
nämlich die Beschäftigungsverhältnisse im Bereich der Fachbereichs- und Abteilungsleitungen, so fällt
auf, dass keine einzige Fachbereichsleitung und gerade mal 4 von 54 erfassten Abteilungsleitungen
(7,4%) teilzeitbeschäftigt sind. Dass das Bild im Bereich der Teamleitungen mit 8 von 61 Teilzeitbeschäftigten (13,1%) schon wieder anders aussieht, festigt die Aussage der steigenden Teilzeitbeschäftigung mit sinkender Vergütungsgruppe, aus dem Jahr 2001.
60
53
50
Anzahl Personen
50
40
Teilzeitbeschäftigte
30
23
Vollzeitbeschäftigte
20
10
4
8
0
0
Fachbereichsleitung
Abteilungsleitung
Teamleitung
Funktion
Abbildung 25: Teilzeitbeschäftigung im Bereich der verschiedenen Leitungsebenen in 2011
6.2
Beurlaubung und Wiedereinstieg
Im Frauenförderplan des Jahres 2001 wurde unter anderem die These aufgestellt, dass es immer noch
im Aufgabengebiet der Frauen läge, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren.
Die drei folgenden Abbildungen zeigen deutlich, dass diese Zustandsbeschreibung nach wie vor Gültigkeit hat.
27
331
350
Anzahl Sonderurlaub
300
250
200
weiblich
150
männlich
100
47
50
18
3
0
2001
2011
Jahre
Abbildung 26: Sonderurlaub bei Männern und Frauen im Jahresvergleich
Die hier dargestellte signifikante Zahlenentwicklung zum Sonderurlaub ergibt sich daraus, dass sich
zwischenzeitlich die gesetzlichen Rahmenbedingungen mit der Ausgestaltung von Elternzeit verändert
haben.
Für die Inanspruchnahme von Elternzeit ergibt sich im Vergleich der letzten Jahre folgendes Bild:
Jahr
2011
92%
8%
2010
96%
4%
2009
98%
2%
2008
98%
2%
2007
97%
3%
0%
20%
40%
60%
80%
weiblich
männlich
100%
Anteil nach Geschlecht
Abb. 27:Inanspruchnahme von Elternzeit – aufgeteilt nach Geschlecht
Die Inanspruchnahme von Elternzeit ist offensichtlich nach wie vor Frauensache, jedoch ist der Anstieg
auf 8 % Männeranteil in 2011 ein erster positiver Entwicklungstrend. Durch die Einführung des so genannten Vaterurlaubes fördert die Verwaltung seit 2008 aktiv die verstärkte Teilnahme von Männern an
Aktivitäten zur Vereinbarung von Familie und Beruf.
28
Jahr
2011
95%
5%
2010
95%
5%
2009
94%
6%
2008
87%
0%
20%
40%
männlich
13%
95%
2007
weiblich
5%
60%
80%
100%
Anteil nach Geschlecht
Abb. 28: Inanspruchnahme von Teilzeitbeschäftigung im Rahmen von Elternzeit – aufgeteilt nach Geschlecht
Fort- und Weiterbildungsangeboten wurden in der Vergangenheit während der Elternzeit bzw. des
Sonderurlaubs nicht in Anspruch genommen.
Unter den Aspekten Frauenförderung aber auch Fachkräftesicherung werden hier zukünftig verstärkte
Aktivitäten zu Motivation an der Teilnahme notwendig sein.
29
Zusammenfassung und Ausblick
Mit dem hier vorliegenden Papier wurden die Strukturdaten der letzten 10 Jahre aufbereitet und bilden
so eine fundierte Basis zur Ableitung und Entwicklung von zukünftigen Aktivitäten zur Förderung der
Gleichstellung von Frauen und Männern. Zwar belegen die vorliegenden Daten einen stetigen Anstieg
des Anteils von Frauen in den jeweiligen Bereichen, doch ist noch Handlungsbedarf gegeben. Die abzuleitenden Aktivitäten zur Gleichstellung von Frauen und Männern stehen dabei nicht für sich, sondern werden vielmehr in ein zukünftiges ganzheitliches Personalmanagementkonzept integriert. Frauenförderung bzw. die Gleichstellung von Frauen und Männern ist somit im Sinne einer Chancengleichheit für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter integraler Bestandteil des Personalmanagements der Stadt
Aachen.
30