Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
104617.pdf
Größe
5,1 MB
Erstellt
11.06.12, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 20:44
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 61/0692/WP16
öffentlich
11.06.2012
Dez. III / FB 61/30
Uniklinikum: Zukünftige Verkehrserschließung,
Planungsbeschluss
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
13.06.2012
21.06.2012
B5
MA
Anhörung/Empfehlung
Entscheidung
Beschlussvorschlag:
Die Bezirksvertretung Aachen-Laurensberg nimmt den Sachstandsbericht der Verwaltung zur
Kenntnis. Sie empfiehlt dem Mobilitätsausschuss, den Planungsbeschluss auf Grundlage des Plans
„Verkehrserschließung Uniklinikum 06/2012_1“ zu fassen, den erforderlichen Flächentausch mit dem
BLB durchzuführen, das Entwidmungsverfahren für die entfallenden öffentlichen Verkehrsflächen
schnellstmöglich zu beginnen sowie die Haushaltsmittel für die Anpassungsarbeiten in der
Kullenhofstraße einzuplanen.
Der Mobilitätsausschuss nimmt den Sachstandsbericht der Verwaltung zur Kenntnis. Er fasst den
Planungsbeschluss auf Grundlage des Plans „Verkehrserschließung Uniklinikum 06/2012_1“ und
beauftragt die Verwaltung, den erforderlichen Flächentausch mit dem BLB durchzuführen, das
Entwidmungsverfahren für die entfallenden öffentlichen Verkehrsflächen schnellstmöglich zu beginnen
sowie die Haushaltsmittel für die Anpassungsarbeiten in der Kullenhofstraße einzuplanen.
Vorlage FB 61/0692/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 11.07.2012
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Erläuterungen:
Zukünftige Verkehrserschließung Uniklinikum
Im Bereich des Uniklinikums ist eine vollständige Neuordnung der Verkehrserschließung geplant.
Vorgesehen ist eine separate Führung des MIV und des ÖPNV. Die Parkplätze sollen zukünftig im
Beidrichtungsverkehr über die Kullenhofstraße erschlossen werden. Die Pauwelsstraße soll als
Umwelttrasse zur Nutzung von ÖPNV und Radverkehr im Beidrichtungsverkehr dienen. Das Konzept
der Verkehrsführung wurde in den Sitzungen des Mobilitätsausschusses am 02.02.2012 und der
Bezirksvertretung Aachen-Laurensberg am 14.03.2012 vorgestellt und zur Kenntnis genommen.
Für die zukünftige Verkehrserschließung wurde vom Büro MWM im Auftrag von APAG und Stadt
Aachen ein Straßenvorentwurf vorgelegt (s. Anlage 1)
Kullenhofstraße
Auf der Kullenhofstraße südlich des ehemaligen Hubschrauberlandeplatzes ist im Plan ein
Kreisverkehr dargestellt. An dieser Stelle wird eine große Anzahl von Verkehrsbeziehungen
gebündelt. In der Morgenspitzenstunde ist mit einem Gesamtzufluss zum Kreisverkehr von ca. 1600
Kfz (Nachmittagspitzenstunde: 1700 Kfz) zu rechnen.
Diese Verkehrsmengen können alternativ nur mit einem signalisierten Knotenpunkt abgewickelt
werden. Ein unsignalisierter Knotenpunkt kommt aus Leistungsfähigkeitsgründen nicht in Frage.
Aufgrund des höheren Komforts und geringerer Wartezeiten für die Nutzer (bei ähnlichen Kosten) wird
statt einer Signalisierung des Knotens der Bau einer Kreisverkehrsplatzes vorgeschlagen.
Für den Bau des Kreisverkehrsplatzes entstehen Kosten in Höhe von ca. 200.000 Euro.
Auf der Kullenhofstraße entfällt das Fahrbahnrandparken. Am westlichen Ende der Kullenhofstraße ist
die Beseitigung einer baulich angelegten Verengung und eines Buskaps erforderlich. Hierfür
entstehen Kosten in Höhe von ca. 16.000 Euro.
Nach Beseitigung dieser Engstellen stehen dem Beidrichtungsverkehr auf dem westlichen Abschnitt
der Kullenhofstraße 5,35m (min. 5,32m) zur Verfügung. Im östlichen Abschnitt (bis zum Kreisverkehr
sind 6,0m Fahrbahnbreite vorhanden. Für den Begegnungsverkehr PKW/PKW sind laut RAST
(Richtlinie für die Anlage von Straßen) 4,75m erforderlich. In den seltenen Fällen der Begegnung von
Pkw und LKW ist die Vorbeifahrt mit eingeschränktem Bewegungsspielraum möglich. Hierfür reichen
laut Rast 5,0m Fahrbahnbreite. Sollte sich herausstellen, dass für eine ungehinderte Abwicklung des
Verkehrs zusätzliche aufgeweitete Begegnungsbereiche eingerichtet werden sollen, so könnten diese
zu Lasten des nicht mehr benutzungspflichtigen Radweges geschaffen werden.
Im Zuge der Fuß-Radwegeverbindung zwischen Neuenhofer Weg und Uniklinikum soll eine
Querungshilfe (Mittelinsel) eingerichtet werden. Hierfür ist eine Aufweitung der Kullenhofstraße
erforderlich. Die Kosten hierfür betragen ca. 100.000 Euro.
Vorlage FB 61/0692/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 11.07.2012
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Pauwelsstraße
Die Pauwelsstraße soll zukünftig für die Fahrzeuge des Umweltverbundes reserviert sein. Busse und
Fahrräder werden dort im Beidrichtungsverkehr fahren. Der Straße steht darüber hinaus den
Rettungsfahrzeugen zur Verfügung. Rettungsfahrzeuge und Busse nutzen die bereits im
Zusammenhang mit der Planung zum Campus Melaten vorgesehene Rettungswegeachse mit
Anbindung an die Forckenbeckstraße.
Die Zufahrt zur Notaufnahme für private Pkw erfolgt über die Parkplatzanlage und den
Verbindungsweg zwischen ehemaligem Hubschrauberlandeplatz und Notaufnahme.
Eine patienten- und besucherfreundliche Absetzmöglichkeit (Kiss-and-Ride) entsteht im Bereich der
Parkierungsanlagen.
In der Pauwelsstraße müssen für die Fahrtrichtung West-Ost neue Haltestellen angelegt werden.
Darüber hinaus soll für beginnende und endende Busfahrten eine Wendeanlage in der heutigen
Rechtskurve vor der Uniklinik eingerichtet werden. Mit den beabsichtigten Änderungen soll der
Busverkehr deutlich beschleunigt und unnötige Umwegfahrten abgebaut werden. Mit den neuen
Haltepunkten stehen zukünftig mehr und gleichzeitig eindeutig richtungsbezogene Haltepunkte zur
Verfügung.
Heute fahren 11 Linien die Haltestelle Uniklinik mit ca. 415 Fahrten am Tag an. In der Spitzenstunde
sind es ca. 22 Busse. Es handelt sich um die Linien 3A/B, 4, 5, 32, 33, 45, 70, 73, 80, 103 und 173.
Insgesamt steigen an dieser Haltestelle an einem Werktag ca. 3.300 Fahrgäste aus und 2.000 ein.
Aufgrund der heutigen Einbahnstraßenführung ist nur eine Haltestelle für beide Fahrtrichtungen
vorhanden, die von allen Bussen angefahren wird. Die Weiterfahrt in Richtung Melaten-Hörn erfolgt in
Schleifenform über die Kullenhofstraße.
Die vorhandene Haltestelle Uniklinik soll optimiert werden: In Spitzenzeiten muss der letzte Bus hinter
der Taxiausfahrt in der Fahrbahn stehen bleiben und dort seinen Fahrgastwechsel vornehmen. Dies
soll durch eine Verlängerung der Haltestelle behoben werden.
Des Weiteren wird von der ASEAG zur betrieblichen Verbesserung eine zweite Haltestelle hinter der
Rechts-Links-Kurve in der Pauwelsstraße für Fahrten in Richtung Vaals gewünscht. Zum
Fahrplanwechsel im Juni 2012 wurde an dieser Stelle eine provisorische Haltestelle eingerichtet.
Die Haltestellenanpassungen in der Pauwelsstraße auf der Seite der Uniklinik sollen möglich rasch
erfolgen, da es bereits heute immer wieder zu Konflikten zwischen stehenden Bussen, ankommenden
Bussen, Fußgängern und Kfz-Verkehr kommt. Die Planungen sehen wie folgt aus:
Die heutige Haltestelle vor dem Haupteingang zur Uniklinik soll um ca. 35 m verlängert werden. Im
hinteren Bereich wird der Wartebereich / Gehweg zurückgebaut und dadurch für den Bus geöffnet, so
dass ein paralleles Anfahren der Haltestelle ermöglicht wird. Die Haltefläche soll aufgrund der hohen
Vorlage FB 61/0692/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 11.07.2012
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Busfrequenz in Beton ausgeführt werden. Der verlängerte Bereich der Haltestelle soll mit
Formbordstein (16 cm) für einen barrierefreien Einstieg in die Niederflurbusse ausgestattet werden.
Die Anfahrt für Taxen aus dem Wendehammer in die Bushaltestelle in Fahrtrichtung Westen soll
unterbunden werden. Sowohl Ein- als auch Ausfahrten der Taxen sollen nur noch über die östliche
Wendehammer-Zufahrt erfolgen können.
Die Kosten für diese Maßnahme betragen ca. 58.000 EUR.
Es ist geplant, eine weitere Haltestelle in der Pauwelsstraße hinter der Rechts-Links-Kurve als
Fahrbahnrandhaltestelle einzurichten. Diese wird auf 40 m ausgelegt. Die Haltefläche soll aufgrund
der hohen Busfrequenz in Beton ausgeführt werden. Der Einstiegsbereich der Haltestelle soll mit
Formbordstein (16 cm) für einen barrierefreien Einstieg in die Niederflurbusse ausgestattet werden.
Hier soll ein Fahrgastunterstand eingerichtet werden.
Hierfür fallen Kosten in Höhe von ca. 40.000 EUR an.
Die neue Haltestelle Uniklinik auf der Südseite der Pauwelsstraße setzt sich aus zwei Teilen
zusammen: zum einen eine offene Bucht in 30 m Länge, dahinter folgt eine Fahrbahnrandhaltestelle
auf einer Länge von 80 m. Die Haltefläche soll aufgrund der hohen Busfrequenz in Beton ausgeführt
werden und mit Formbordstein (16 cm) für einen barrierefreien Einstieg in die Niederflurbusse
ausgestattet werden. Die Nebenanlagen sollen in 5 m Breite angelegt werden, um der hohen
Fahrgastzahlen gerecht zu werden.
Des Weiteren ist eine Wendeanlage für Busse westlich der Haltestelle Uniklinik mit einem Radius von
16 m geplant. Die Fahrbahnbreite beträgt 10,5 m und soll in Beton gebaut werden.
Die Kosten für die neue Haltestelle einschließlich Wendehammer betragen ca. 482.000 EUR.
Finanzielle Auswirkungen
Die ÖPNV bezogenen Kosten betragen insgesamt ca. 580.000 €. Diese Maßnahmen wurden im März
2012 zur Förderung nach ÖPNV-Gesetz §12 beim NVR angemeldet und können bis zu 90% der
förderfähigen Kosten refinanziert werden.
Die Maßnahmen sind Bestandteil der mittelfristigen Finanzplanung der Stadt Aachen. Entsprechende
Haushaltsmittel sind unter dem PSP-Element 5-120102-800-00800-300-1 7852000 „Verbesserung
ÖPNV“ für 2013 und 2014 in Höhe von jeweils 250.000 € eingeplant. Des Weiteren stehen unter dem
PSP-Element 5-120102-900-001800-300-1 "Campus Melaten, verkehrliche Maßnahmen" 130.000 €
sowie unter dem PSP-Element 5-120102-800-00400-300-1 7852000 „Erneuerung von
Bushaltestellen" Mittel in Höhe von 60.000 EUR für 2013 und 2014 zur Verfügung.
Unabhängig von den ÖPNV bezogenen Maßnahmen entstehen in der Kullenhofstraße Kosten in Höhe
von 316.000 Euro
Die Kostentragung und Finanzierung für die Maßnahmen in der Kullenhofstraße müssen noch
zwischen den beteiligten Akteuren (APAG, BLB, Uniklinikum, Stadt) geklärt werden. In den
Haushaltsplanungen der Stadt Aachen ist für 2013/2014 ein entsprechender Betrag zu
berücksichtigen.
Weitere Kosten entstehen durch die Planungsleistungen, die bisher durch Eigenleistung sowie aus
dem PSP-Element „Verkehrsuntersuchungen und Zählungen“ 4-120201-903-9 gedeckt werden.
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Ausdruck vom: 11.07.2012
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Mobilitätskonzept der Uniklinik
Die Uniklinik erarbeitet zur Zeit ein Konzept zur Lösung ihrer Mobilitätsprobleme. Das angestrebte
umweltverträgliche Mobilitätsmanagement beinhaltet sowohl eine Parkraumerweiterung als auch ein
Bündel von Maßnahmen zur Förderung von Alternativen zum Individualverkehr. Dazu zählt eine
Erhöhung der ÖPNV-Inanspruchnahme durch etwa die Bezuschussung von ÖPNV-Tickets für
Mitarbeiter sowie die Anmietung externer Parkflächen für Mitarbeiter-Parken in Zusammenhang mit
einem Bus-Shuttledienst, die Schaffung sicherer und überdachter Zweirad-Abstellanlagen oder etwa
auch die Förderung von Fahrgemeinschaften. Die an der Klinik vorhandenen Parkplätze werden
zukünftig sowohl für Mitarbeiter als auch Besucher bewirtschaftet.
Insgesamt erwartet die Uniklinik einen Effekt von etwa 1.200 nutzbaren Stellplätzen, der im
Wesentlichen den Parksuchverkehr für Besucher deutlich reduzieren wird und insgesamt zu einer
Reduktion der Verkehrsmengen im Gebiet sowie im zu- und wegführenden Straßennetz führen wird.
Die Einrichtung der Zweirad-Abstellanlage ist nördlich des ehemaligen Hubschrauberlandeplatzes
vorgesehen.
Weiteres Verfahren
Die Stadt Aachen ist im weiteren Verfahren für die Schaffung der Umwelttrasse Pauwelsstraße mit
neuen Haltestellen vor der Uniklinik sowie die Einrichtung des Beidrichtungsverkehrs in der
Kullenhofstraße zuständig.
Zur Umsetzung des Konzeptes ist ein Flächentausch zwischen Stadt Aachen und dem
Bundesliegenschaftsbetrieb (BLB) erforderlich. Flächen in der Größenordnung von ca. 1600qm bzw.
1800qm müssen den Eigentümer wechseln. Zur genauen Bestimmung der neuen
Liegenschaftgrenzen wird zunächst die Ausbauplanung benötigt.
Vorlage FB 61/0692/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 11.07.2012
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Bei den Flächen, die von der Stadt Aachen an den BLB übergehen werden, handelt es sich
größtenteils um öffentliche Verkehrsflächen. Diese Flächen sollen der Nutzung als private
Parkplatzfläche zugeführt werden und müssen daher entwidmet werden. Das hierzu erforderliche
Verfahren sollte schnellstmöglich eingeleitet werden.
Anlage/n:
Verkehrserschließung Uniklinikum 06/2012_1
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