Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
104203.pdf
Größe
107 kB
Erstellt
14.05.12, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 20:43
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Umwelt
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 36/0141/WP16
öffentlich
14.05.2012
FB 36/50, Frau Frey-Wehrmann
Darstellung des Ausgleichskonzeptes am Beispiel des
Bebauungsplanes Hochschulerweiterung Campus Melaten
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
26.06.2012
UmA
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz nimmt den Sachstandsbericht der Verwaltung sowie den
ergänzenden mündlichen Bericht der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft zustimmend zur Kenntnis.
In Vertretung
Gisela Nacken
Beigeordnete
Vorlage FB 36/0141/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 06.06.2012
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finanzielle Auswirkungen
Investive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Fortgeschriebe
ner Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
Gesamtbeda Gesamtbed
rf (alt)
20xx ff.
arf (neu)
Einzahlungen
0
0
0
0
0
0
Auszahlungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
+ Verbesserung /
-
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausrechende Deckung
ausrechende Deckung
vorhanden
vorhanden
Verschlechterun
g
konsumtive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Ertrag
Fortgeschriebe
ner Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
20xx ff.
Folgekos-
Folgekos-
ten (alt)
ten (neu)
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Abschreibungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
Personal-/
Sachaufwand
+ Verbesserung /
Verschlechterun
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausrechende Deckung
ausrechende Deckung
vorhanden
vorhanden
g
keine
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Ausdruck vom: 06.06.2012
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Erläuterungen:
1. Hintergrund: Bodenschutz
Im Zuge der Entwicklung des Bebauungsplanes „Hochschulerweiterung Campus Melaten“ (2008)
erfolgte seitens der Fachverwaltung eine intensive Prüfung und Bewertung der Umweltauswirkungen.
Bei der Wichtung der Belange Natur, Landschaft, biologische Vielfalt, Artenschutz, Landschaftsbild,
Wasser,
Boden,
Klima
u.a.
wurde
der
erforderliche
Ausgleichsbedarf
prioritär
für
die
Inanspruchnahme schutzwürdiger Böden mit hohem Biotopentwicklungspotential ermittelt.
Bei der Ermittlung des Ausgleichsbedarfs wurde erstmalig ein neu entwickeltes, innovatives
Bewertungssystem für das Schutzgut „Boden“ angewandt. Erforderlich wurde die Entwicklung des
Bewertungssystems, da in dem Plangebiet großflächig schutzwürdige Böden ausgewiesen waren und
ein sorgfältiger und fachgerechter Interessenabgleich unter Berücksichtigung bodenschutzfachlicher
Anforderungen erforderlich war.
Dem Bewertungssystem liegt zugrunde, dass nicht nur der
quantitative Bodenverlust, d.h. der reine Flächenverbrauch, sondern auch der qualitative Bodenverlust
über den Grad der Schutzwürdigkeit der Böden vor und nach dem Eingriff bewertet werden kann.
Besonderes Merkmal dieses Bewertungssystems ist, dass der Ausgleichsbedarf direkt abgeleitet
werden kann.
2. Ergebnisse
Bei der Auswahl des externen Ausgleichs wurde besonderer Wert auf ortsnahe Maßnahmen gelegt,
die zu einer Aufwertung kalkhaltiger Trockenstandorte mit einem hohen Biotopentwicklungspotential
führen; als geeigneter Kompensationsraum boten sich das benachbarte Rabental und der Schneeberg
an.
Vorrangiges Ziel der Ausgleichsmaßnahmen war, durch eine Verbesserung der Bodenstruktur die
Funktionserfüllung
bodenschonende
des
Bodens
Bearbeitung
Nutzungsextensivierung
zu
zur
(durch
verbessern.
Verbesserung
Einschränkungen
Als
geeignete
des
bzgl.
Maßnahme
Bodenzustands
Düngung
bei
und
wurde
eine
gleichzeitiger
Einsatz
von
Pflanzenschutzmitteln) ausgewählt. In der Konsequenz bedeutet dies eine Umstellung von intensiv
ackerbaulich genutzten Böden auf eine extensive bodenschonende Nutzung. Mit dieser schonenden
Bewirtschaftungsweise wird gleichzeitig das Biotopentwicklungspotential der Flächen optimal
ausgeschöpft; ein wichtiger Beitrag zur Förderung der Agrobiodiversität.
Insgesamt wurden für die Umsetzung der Ausgleichsmaßnahmen für den Bebauungsplan
„Hochschulerweiterung Campus Melaten“ ca. 80 ha Fläche benötigt. Weiterhin erfolgte eine
Umwandlung von 5 ha Acker in Extensivgrünland und Streuobstwiese; diese Maßnahme diente
vorrangig zur Schaffung eines geeigneten Habitats für den Steinkauz.
Der Fachbereich Umwelt hat in Abstimmung mit dem beteiligten Landwirt, einem Sachverständigen
der Landwirtschaftskammer und der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft entsprechende Bewirtschaftungsgrundsätze vereinbart und diese in einem städtebaulichen Vertrag abgesichert.
Vorlage FB 36/0141/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 06.06.2012
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Dazu gehört auch die Kontrolle der Maßnahmen und deren jährliche Dokumentation durch die Stiftung
(Monitoring). Diese Vorgehensweise ermöglicht im Bedarfsfall (z.B. bei unvorhergesehenen
Problemen durch Schädlingsbefall), durch flexible, zwischen den Beteiligten abgestimmte Lösungen,
auf aktuelle Herausforderungen zu reagieren.
Die Naturschutzmaßnahmen des Ausgleichskonzeptes flankierend hat die Verwaltung den
Vertragsnaturschutz auf weiteren Grünlandflächen im Naturraum rund um den Schneeberg
ausgedehnt. Hier entwickeln sich einige Flächen sehr erfolgreich; u. a. hat sich in einem Teilraum ein
umfangreicher Orchideenbestand ausgebildet.
3. Schlussfolgerung
Seit Herbst 2009 (Anlage des Dauergrünlandes und Artenschutzmaßnahmen Steinkauz) bzw. seit
Sommer/Herbst 2010 (Extensivierung der Ackernutzung) werden die Ausgleichsmaßnahmen zum
Bebauungsplan „Hochschulerweiterung Campus Melaten“ (2008) umgesetzt.
Schon jetzt wird erkennbar, dass sich positive Auswirkungen auf den Boden, auf die Anzahl der
Pflanzenarten (insbesondere seltene Ackerwildkräuter) feststellen lassen. Dagegen liegen für die
Ackervogelarten und Feldvögel noch keine belastbaren Erkenntnisse über Veränderungen vor; auch
hier wird fest mit positiven Wirkungen gerechnet.
Hinweis:
Im
Rahmen
der
Sitzung
erfolgt
eine
ergänzende
Präsentation
der
Stiftung
Rheinische
Kulturlandschaft, vertreten durch Herrn Stephan Miseré, die die Umsetzung des Ausgleichskonzeptes
verantwortlich leitet.
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