Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
104281.pdf
Größe
677 kB
Erstellt
07.05.12, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 20:43
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 61/0673/WP16
öffentlich
07.05.2012
FB 61/30
Finanzierungskonzept der Campusbahn
Antrag zur Tagesordnung der Ratsfraktionen CDU und Grüne vom
19.03.2012
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
24.05.2012
MA
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Der Mobilitätsausschuss nimmt den Bericht von der Verwaltung und der ASEAG zur Kenntnis. Der
Antrag gilt damit als behandelt.
Vorlage FB 61/0673/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 11.07.2012
Seite: 1/2
Erläuterungen:
In einem Antrag zur Tagesordnung vom 19.03.2012 (siehe Anlage 1) von den Fraktionen CDU und
GRÜNEN wurde die Verwaltung beauftragt, das bisherige Finanzierungskonzept der Campusbahn im
Mobilitätsausschuss am 24.05.2012 darzulegen und zu erläutern.
Die Übersicht zu Kosten und zur Finanzierung der Campusbahn ist in Anlage 2 dargestellt. In der
Sitzung wird zudem mündlich berichtet.
Anlagen:
Anlage 1: Antrag zur Tagesordnung vom 19.03.2012 von CDU und GRÜNEN
Anlage 2: Übersicht Kosten und Finanzierung Campusbahn
Vorlage FB 61/0673/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 11.07.2012
Seite: 2/2
Anlage 1
Anlage 2
Campusbahn: Kosten und Finanzierung
Durch den Betrieb der Campusbahn im sogenannten Einstiegskonzept – der Trasse zwischen
Universitätsklinikum und Aachen-Brand – entsteht ein zusätzlicher jährlicher Finanzbedarf in Höhe
von etwa 4 bis 6,5 Millionen Euro (Preisbasis: 2010). Der Grund für die unterschiedlichen Zahlen liegt
darin, dass beim Betrieb sowie den Einsparungen beim Busverkehr bzw. Mehreinnahmen durch
Fahrgastzuwächse verschiedene Varianten und Szenarien berechnet wurden.
Variante 1
(Einfach-Traktion)
Variante 2
(Doppel-Traktion)
500.000 Euro
500.000 Euro
2.750.000 Euro
3.440.000 Euro
-320.000 Euro
-420.000 Euro
Investitionskosten Fahrweg
Die Kosten für den Fahrweg inklusive Grunderwerb,
Stationen und Folgemaßnahmen (Leitungsumlegung,
Bauwerke, Anpassung der Verkehrswege und
Ausgleichsmaßnamen) betragen nach Berechnungen der
Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) 10,5 Millionen Euro pro
Kilometer. Bei der geplanten Streckenlänge von 12,263
Kilometer ergibt sich ein Investitionsbedarf in Höhe von
128,8 Millionen Euro. Bei einer Förderung durch das
Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) in Höhe von
90 Prozent verbleibt ein Eigenanteil in Höhe von 12,9
Millionen Euro. Bei einem Zinssatz von 3 Prozent und einer
Nutzungsdauer von 50 Jahren ergibt sich eine Annuität
(d.h. ein über die Nutzungsdauer jährlich gleich bleibender
Rückzahlungsbetrag aus Tilgung und Zinsen) in Höhe von
Investitionskosten Fahrzeuge
Berechnet wurde der Betrieb in zwei Varianten: mit
Einfach-Traktion sowie mit Doppel-Traktion (d.h. zwei
Wagen pro Fahrt). Es wurden unterschiedliche Taktzeiten
zugrunde gelegt: Bei Einfach-Traktion verkehrt die
Campusbahn in den Stoßzeiten im 5 Minuten-Takt, bei
Doppel-Traktion alle 7,5 Minuten. Daraus ergibt sich ein
Fahrzeugbedarf von 20 beziehungsweise 25 Fahrzeugen
(jeweils inkl. drei Reservefahrzeugen). Pro Fahrzeug muss
laut Schätzung des Verbandes Deutscher
Verkehrsunternehmen (VDV) ein Betrag von 2,7 Millionen
Euro angesetzt werden. Daraus entsteht ein
Investitionsbedarf in Höhe von 54 bzw. 67,5 Millionen
Euro. Bei einer Nutzungsdauer von 30 Jahren ergibt sich
eine Annuität in Höhe von
Vorhalteförderung Fahrzeuge
Die Vorhaltung von Fahrzeugen wird vom Land gefördert.
Die Höhe wird pro Kilometer und pro Betriebszeit nach
unterschiedlichen Fördersätzen bestimmt. Nach
Berechnung des Nahverkehrs Rheinland (NVR) beträgt die
Förderung
Anlage 2
Investitionskosten Betriebshof
Nach NVR-Berechnungen betragen die Investitionskosten
für einen Betriebshof inklusive Leitstelle, Werkstätten und
Betriebsfahrzeuge 24 Millionen Euro. Bei einer
Nutzungsdauer von 50 Jahren ergibt sich eine jährliche
Belastung in Höhe von
890.000 Euro
890.000 Euro
1.590.000 Euro
1.620.000 Euro
2.670.000 Euro
2.510.000 Euro
390.000 Euro
690.000 Euro
3.800.000 Euro
4.530.000 Euro
12.270.000 Euro
13.760.000 Euro
Baunebenkosten/Planungskosten
Nach Berechnung der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) fallen
zu den Investitionskosten (Fahrweg, Betriebshof/Leitstelle)
sowie zu den Investitionskosten für die Fahrzeuge
abzüglich zuwendungsfähiger Planungskosten (bei
Fahrweg und Leitstelle) Bauneben- und Planungskosten an
mit einer jährlichen Belastung in Höhe von:
Personalkosten
Für den Fahrdienst während der Betriebszeit, das
Sicherheitskontrollpersonal, die Betriebsführung und
Verwaltung (jedoch ohne Werkstattpersonal, siehe unten)
wurde anhand der Machbarkeitsstudie, nach ASEAGErmittlung und nach Zahlen der KVB ein Personalbedarf
ermittelt, der wie folgt bemessen werden kann:
Energiekosten
Pro Nutzwagen-Kilometer wird mit einem
Energieverbrauch von 3,5 Kilowattstunden kalkuliert, im
Betriebshof, Leitstelle und Verwaltung fallen 36.000
Kilowattstunden pro Fahrzeug an.
Unterhaltungskosten
Für die Unterhaltung der Infrastruktur und der Fahrzeuge
(unter anderem Werkstattpersonal, Sachmittel, Fahrweg,
Betriebshof und Leitstelle/Verwaltung werden anhand von
Benchmark-Werten der Verkehrsbranche und nach KVBInformationen folgende jährlichen Kosten angenommen:
Zwischensumme Kosten der Stadtbahn
Anlage 2
Einsparungen durch Entlastung des Busverkehrs
Durch den Betrieb der Campusbahn können jährlich 1,63
Millionen Nutzwagen-Kilometer, die jetzt Busse
zurücklegen, eingespart werden. Die Höhe der
Kostenentlastung ist abhängig vom Betreiber und von der
Leistungscharakteristik. Der Kostensatz beträgt zwischen
2,70 und 4,30 Euro (zum Beispiel durch den Einsatz von
Doppelgelenkbussen der ASEAG). Somit ergeben sich
Einsparungen in einem Intervall.
von
-4.400.000 Euro
bis
-7.000.000 Euro
von
-4.400.000 Euro
bis
-7.000.000 Euro
Einnahmeerhöhungen durch die Campusbahn, Szenario 1
Die Campusbahn führt zu einem Attraktivitätsgewinn des
öffentlichen Personennahverkehrs. Im „Szenario 1“
wurden Einnahmeerhöhungen durch zusätzliche Fahrgäste
(6.840 pro Tag) auf Basis eines Verkehrsmodells zugrunde
gelegt, bewertet mit heutigen durchschnittlichen
Einnahmen pro Fahrt mit der ASEAG:
-1.510.000 Euro
-1.510.000 Euro
Einnahmeerhöhungen durch die Campusbahn, Szenario 2
Alternativ wurde im „Szenario 2“ eine Veränderung des
sogenannten Modal Split – die Verteilung des
Transportaufkommens auf verschiedene Verkehrsmittel –
von derzeit 14 auf 15 Prozent zugunsten des ÖPNV
angenommen. Dies führt zu einer Fahrgaststeigerung bei
der Campusbahn von 12.300 pro Tag und damit zu
Mehreinnahmen in folgender Höhe:
in EinfachTraktion nicht
durchführbar
-2.720.000 Euro
Damit ergeben sich verschiedene Fälle für den zusätzlichen jährlichen Finanzierungsbedarf durch die
Campusbahn.
Ausgeschlossen werden können
• die theoretischen Kombinationen „geringer Fahrgastzuwachs“ mit Doppel-Traktion, da in diesem
Fall nur in Einfach-Traktion gefahren wird,
• sowie – aus Kapazitätsgründen – Einfach-Traktion mit starkem Fahrgastzuwachs.
Der Fall „Doppel-Traktion, größtmöglicher Fahrgastzuwachs, nur geringe Einsparungen beim
Busverkehr“ ist zu unwahrscheinlich, daher bleibt er ebenfalls unberücksichtigt.
Fall 1:
Fahrgastzahlenzuwachs durch Erhöhung des Modal
Split um 1 Prozent, größtmögliche Einsparung beim
Busverkehr, Doppel-Traktion.
Fall 2:
Mäßiger Fahrgastzahlenzuwachs durch Berechnung
nach Verkehrsmodell, geringe Einsparungen beim
Busverkehr, Einfach-Traktion.
-4.040.000 Euro
-6.360.000 Euro