Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
106330.pdf
Größe
160 kB
Erstellt
03.04.12, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 20:41
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 61/0656/WP16
öffentlich
03.04.2012
Dez III, FB 61/30
Ausweitung des Gutachtens zum Semesterticket an der RWTH
Aachen zu einer repräsentative Studie zum studentischen ÖPNV
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
26.04.2012
MA
Entscheidung
Beschlussvorschlag:
Der Mobilitätsausschuss der Stadt Aachen nimmt den Bericht der Verwaltung zustimmend zur
Kenntnis und beauftragt die Verwaltung, gemeinsam mit der RWTH Aachen, den
Studentenvertretungen, der FH Aachen, der ASEAG und dem AVV zu überlegen, in welcher Form
eine breiter angelegte Untersuchung der studentischen Mobilität mit dem Schwerpunkt „ÖPNVNutzung“ erfolgen und ggf. mit der Erhebung zur Mitnahmeregelung verbunden werden kann. Der
Antrag gilt als behandelt.
Vorlage FB 61/0656/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 11.07.2012
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Erläuterungen:
Anlass
Es liegt ein Antrag der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Aachen zur „Ausweitung des Gutachtens zur
Personenmitnahme an der RWTH zu einer Studie zum gesamten städtischen ÖPNV in der Stadt
Aachen“ vor (Anlage 1). Darin heisst es: "Die Verwaltung wird beauftragt, sich um eine Ausweitung
des gemeinsam von der Stadt Aachen, der Studierendenschaft der RWTH Aachen und dem AVV
beauftragten Gutachten zur Personenmitnahme im Rahmen des Semestertickets an der RWTH zu
bemühen. Dabei sollen u.a. Aspekte wie Wohn- und Studienorte der Studierenden in Aachen,
Stoßzeiten der studentischen Nutzung im ÖPNV, Linienauslastung, Nutzung des Semestertickets,
Nutzung anderer Verkehrsmittel, Wünsche zusätzlicher Angebote, Abstimmung zwischen
verschiedenen ÖPNV-Angeboten sowie weitere Kritikpunkte und Anregungen ergänzend untersucht
werden."
Sachstand
Der neue Semesterticketvertrag mit einer Gültigkeit von 6 Semestern ab dem 01.04.2012 sieht u.a.
eine Mitnahmeregelung für zunächst zwei Semester vor: Studierende mit Kindern dürfen im AVVGebiet jederzeit bis zu drei Kindern unter 15 Jahren und werktags nach 19 Uhr sowie an den
Wochenenden und an Feiertagen ganztägig zusätzlich eine Person mitnehmen. Nach Ablauf der zwei
"Probesemester" wird auf Basis eines Gutachtens zu dieser Frage erneut über die Mitnahmeregelung
entschieden.
Das Gutachten, das im Rahmen einer gutachterlichen Untersuchung zur Einnahmenaufteilung des
Semestertickets im AVV erstellt werden soll, wird die wirtschaftliche Auswirkung der
Mitnahmemöglichkeit untersuchen und je zu einem Drittel vom AStA der RWTH Aachen (jedoch
maximal 3.500 EUR), von der ASEAG und der AVV GmbH finanziert werden. Die Stadt Aachen ist
bisher nicht unmittelbar an der Vergabe des Gutachtens beteiligt.
Aus Sicht der SPD-Fraktion reicht es nicht aus, lediglich ein Gutachten zur Kostenlage und die
Nutzung der Personenmitnahme durchzuführen. Stattdessen sollte Ziel der Studie sein, ein
repräsentatives Meinungsbild über die Bedürfnisse der Studierenden im ÖPNV festzuhalten, auf
dessen Grundlage die konkreten nachgewiesenen Wünsche der Studierenden bei zukünftigen
Tarifanpassungen, Fahrplanänderungen sowie Semesterticketveränderungen berücksichtigt werden.
Stellungnahme der Verwaltung
Das Erarbeiten von Kenntnissen über Studierendenmobilität in Aachen wird von der Verwaltung
grundsätzlich für sinnvoll erachtet. Detaillierte Kenntnisse über Mängel, wie kritische Zeiten im ÖPNV
(Überlastung), unzureichende Verknüpfungen zwischen Bus und Bahn, etc., sind Voraussetzungen für
Verbesserungen von Mobilitätsangeboten für die Studierenden. Eine Untersuchung sollte alle
Hochschulen in Aachen berücksichtigen, also auch die FH. Die Ergebnisse wären eine sehr hilfreiche
Vorlage FB 61/0656/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 11.07.2012
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Grundlage im Rahmen der Neuaufstellung des Verkehrsentwicklungsplanes und des
Nahverkehrsplanes.
Verschiedene Materialien liegen bereits vor. Dazu zählen Daten zur Auslastung der Buslinien im
Hochschulgebiet. Wohn- und Studienorte der Studierenden sind der RWTH-Verwaltung bekannt,
werden aus Datenschutzgründen jedoch nicht an die Stadt Aachen weitergegeben. Eine vertiefte
Auswertung der Stundenpläne der verschiedenen Studiengänge an der RWTH hat bisher nicht
stattgefunden. Es ist allgemein bekannt, dass die Studierenden mehrmals an einem Tag
Veranstaltungsorte wechseln.
An der Mobilitätserhebung 2011 der Stadt Aachen und der Städteregion nahmen insgesamt 448
Studenten teil. U.a. wurden Fragestellungen zur werktäglichen Mobilität wie regelmäßiger täglicher
Weg hin und zurück nach Verkehrsmittel, Reisezeit, die grundsätzliche Entfernung zur nächsten
Haltestelle und Bedienungsfrequenz vorbeifahrender Busse sowie zur generellen Nutzung
verschiedener Verkehrsmittel formuliert. Für eine geografisch kleinteilige Bewertung reicht die
Datenbasis nicht aus / bzw. ist diese nur zum Teil geeignet.
Von der RWTH-Verwaltung wurde die Studie "Masterplan Mobilität: Konzept für ein integriertes
Verkehrs- und Mobilitätsmanagement an der RWTH Aachen" in Auftrag gegeben, die sich in der
Endausarbeitung befindet. Befragt wurden allerdings nur Mitarbeiter der RWTH, nicht aber die
Studierenden.
Zur weiteren Planung sollten deshalb die werktäglichen Wege und die Nutzung verschiedener
Verkehrsmittel (einschließlich Reisezeiten, ÖPNV-Angebot am Wohnort etc.) der Studierenden erfasst
und Kritikpunkte, Wünsche und Anregungen zur Optimierung des Gesamtsystems gesammelt werden.
Weiteres Vorgehen:
Die Untersuchung zu den Effekten der Mitnahmeregelung des Semestertickets ist für den Herbst 2012
geplant.
Die Verwaltung schlägt vor, kurzfristig gemeinsam mit der RWTH Aachen, der FH Aachen, den
Studentenvertretungen, der ASEAG und dem AVV zu überlegen, in welcher Form eine breiter
angelegte Untersuchung der studentischen Mobilität mit dem Schwerpunkt „ÖPNV-Nutzung“ erfolgen
und ggf. mit der Erhebung zur Mitnahmeregelung verbunden werden kann.
Für die Untersuchung könnten in begrenztem Umfang städtische Mittel aus der ÖPNV-Pauschale
verwendet werden. Ggf. wäre eine Online-Befragung innerhalb des hochschulinternen CampusPortals eine kostengünstigere Möglichkeit.
Anlage/n:
Anlage 1: Ratsantrag der SPD-Fraktion vom 28.02.2012
Vorlage FB 61/0656/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 11.07.2012
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Anlage 1, Seite 1
Anlage 1, Seite 2