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Vorlage-Sammeldokument

Daten

Kommune
Aachen
Dateiname
106372.pdf
Größe
11 MB
Erstellt
28.03.12, 12:00
Aktualisiert
04.09.18, 16:31

Inhalt der Datei

Der Oberbürgermeister Vorlage Federführende Dienststelle: Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen Beteiligte Dienststelle/n: Vorlage-Nr: Status: AZ: Datum: Verfasser: FB 61/0649/WP16 öffentlich 28.03.2012 FB 61/50 // Dez. III Evaluation Innenstadtkonzept 2002 Rückblick, Ergebnisse, Ausblick und Aufgaben Beratungsfolge: TOP:__ Datum Gremium Kompetenz 18.04.2012 19.04.2012 B0 PLA Anhörung/Empfehlung Entscheidung Beschlussvorschlag: Die Bezirksvertretung Aachen Mitte nimmt den Bericht der Verwaltung zur Evaluation des Innenstadtkonzeptes 2002 zustimmend zur Kenntnis. Sie empfiehlt dem Planungsausschuss die Verwaltung zu beauftragen, auf Grundlage des Berichtes und der darin beschriebenen künftigen Handlungsfelder innerhalb eines Jahres die Fortschreibung des Innenstadtkonzeptes aufzustellen. Damit soll dieses als Grundlage für die zukünftige Entwicklung dienen. Gleichzeitig stellt es die Voraussetzung für eine Kontinuität in der Städtebauförderung ab 2013 Folgejahre dar. Der Planungsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Evaluation des Innenstadtkonzeptes 2002 zustimmend zur Kenntnis. Er beauftragt sie, auf Grundlage des Berichts und der darin beschriebenen zukünftigen Handlungsfelder innerhalb eines Jahres die Fortschreibung des Innenstadtkonzeptes aufzustellen. Damit soll dieses als Grundlage für die zukünftige Entwicklung dienen. Gleichzeitig stellt es die Voraussetzung für eine Kontinuität in der Städtebauförderung ab 2013 Folgejahre dar. Weiter beschließt der Planungsausschuss, mit der Bearbeitung der Fortschreibung des Innenstadtkonzeptes das Büro HJP, Aachen, das bereits die Evaluation und die daraus abgeleiteten Aufgaben ausgearbeitet hat, zu beauftragen. Einen Schwerpunkt wird die Bearbeitung der beschriebenen Handlungsfelder bilden. Ein zweiter befasst sich mit dem räumlichen Schwerpunkt „Der Bushof und sein Umfeld“ (auf Grundlage des Beschlusses vom Planungsausschuss vom Dezember 2011). Hier soll zeitnah ein Workshop zur Vorbereitung eines Wettbewerbes stattfinden. Ein dritter wird im Dialog und der Interaktion mit der Bürgerschaft in Umsetzung des Handlungsfelds „Prozesshaftes Handeln in der Stadtgesellschaft“ liegen. Vorlage FB 61/0649/WP16 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 18.06.2013 Seite: 1/6 finanzielle Auswirkungen investive Ansatz fortgeschriebener Ansatz fortgeschriebener Gesamt- Gesamt- Auswirkungen 2012 Ansatz 2012 2013 ff. Ansatz 2013 ff. bedarf (alt) bedarf (neu) Einzahlungen 0 0 0 0 0 0 Auszahlungen 0 0 0 0 0 0 Ergebnis 0 0 0 0 0 0 + Verbesserung / 0 -Verschlechterung 0 Deckung ist gegeben / keine Deckung ist gegeben ausreichende Deckung vorhanden konsumtive Ansatz fortgeschriebener Ansatz fortgeschriebener Folgekosten Folgekosten Auswirkungen 2012 Ansatz 2012 2013 ff. Ansatz 2013 ff. (alt) (neu) Ertrag Personal/Sachaufwand Abschreibungen Ergebnis + Verbesserung / -Verschlechterung 0 0 k.A. k.A. k.A. k.A. 110.000 110.000 15.000 15.000 k.A. k.A. 0 0 k.A. k.A. k.A. k.A. 110.000 110.000 15.000 15.000 k.A. k.A. 0 0 Deckung ist gegeben / keine Deckung ist gegeben / keine ausreichende Deckung vorhanden ausreichende Deckung vorhanden Vorlage FB 61/0649/WP16 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 18.06.2013 Seite: 2/6 Erläuterungen: Von der Innenstadtkonzeption 1986 über das Innenstadtkonzept 2002 zur Fortschreibung 2012 Den ersten Maßnahmenplan zu einer Innenstadtkonzeption hatte die Verwaltung 1986 vorgelegt. Er konzentrierte sich im Wesentlichen auf die Wohnumfeldverbesserung (Verkehrsberuhigung und Begrünungsmaßnahmen), um die Nutzungsmischung, insbesondere die Innenstadt als Wohnstandort, zu sichern und weiter zu entwickeln. Zahlreiche Maßnahmen wurden umgesetzt. An prominentester Stelle ist sicher die Umgestaltung des Marktes zu nennen. Kennzeichnend sind Stadterneuerungsmaßnahmen in früheren mit industrieller Produktion durchmischten Arealen, die nun zu innerstädtischen Wohnquartieren wurden wie Annastraße/Bendelstraße und Deliusstraße/Mauerstraße. Parallel dazu wurde der Öffentliche Raum entsprechend den neuen Bedürfnissen umgestaltet. Das erste Innenstadtkonzept markiert auch das Ende der Entwicklung zur autogerechten Stadt. So entstand das Leitthema „Fußgängerfreundliche Innenstadt“ Ende der 80er Jahre, das - sehr kontrovers aufgenommen - doch im sogenannten Aachener Frieden mit dem Handel zum Konsens über die Umgestaltung des Friedrch-Wilhelm-Platzes führte. 1999 beauftragte die Verwaltung das Büro Faltin Scheuvens Wachten, Dortmund, mit der Ausarbeitung der nächsten Generation des Innenstadtkonzeptes. Dieses 2002 beschlossene Innenstadtkonzept entwickelte sich aus der Diskussion um die Zukunft des Einzelhandelsstandorts Aachen und führte zu einer komplexeren Wahrnehmung der Spezifika Aachens als Ort der Geschichte und zugleich „junger“ Stadt der Wissenschaft. Viele der im Innenstadtkonzept vorgeschlagenen Maßnahmen sind mittlerweile realisiert oder befinden sich in der Realisierung. Damit konnten in den letzten zehn Jahren sichtbare Veränderungen in der Innenstadt herbeigeführt werden. Die Bezirksregierung Köln regte an, über das Innenstadtkonzept 2002 einmal Bilanz zu ziehen und in Hinblick auf eine kontinuierliche Fortentwicklung der Innenstadt das Erreichte zu bewerten. Dies geschieht in Form eines strukturierten Rückblicks, der weniger eine wissenschaftliche Evaluierung als eine Positionsbestimmung ist. Die Auswirkungen der einzelnen Maßnahmen werden im Kontext der Entwicklung der gesamten Innenstadt dargestellt. Durch den Vergleich mit den Zielen des Innenstadtkonzepts 2002 kann im Sinne einer in die Zukunft gewandten Auswertung ermittelt werden, welche räumlichen und thematischen Schwerpunkte in den nächsten Jahren zu bearbeiten sind. Der Planungsausschuss hat am 15.03.2012 zum Arbeitsprogramm Städtebauförderung 2012/2013 beschlossen, in der Kontinuität zum Innenstadtkonzept 2002 bzw. im Vorgriff auf die Fortschreibung die Maßnahmen Krämerstraße /Am Hof und Beeckstraße/ Wespienstraße zur Städtebauförderung anzumelden. Für alle weiteren Maßnahmen verlangen die Fördermittelgeber eine Fortschreibung in Gestalt des Innenstadtkonzeptes 2012. Vorlage FB 61/0649/WP16 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 18.06.2013 Seite: 3/6 Vorgehen Stadtentwicklung ist ein dynamischer Prozess, der die alltägliche Stadt kontinuierlich verändert. Auch die Wandlungen der Aachener Innenstadt werden von einer Vielzahl von Projekten unterschiedlicher Akteure geprägt. Im Bewusstsein der Öffentlichkeit steht meist die aktuelle Entwicklung mit der jeweils konkret anstehenden Veränderung. Häufig wird diese zum Gegenstand von heftig ausgetragenen Kontroversen. In welchem Umfang bereits Anstrengungen zur Aufwertung der Innenstadt erfolgreich initiiert wurden, gerät leicht in Vergessenheit. Die veränderte Situation wird als selbstverständlich angesehen. Der vorliegende Blick auf das Innenstadtkonzept aus dem Jahre 2002 geht vor diesem Hintergrund mehreren Fragestellungen nach: • Was wurde seit der Veröffentlichung des Innenstadtkonzeptes im Jahr 2002 erreicht? • Welche Maßnahmen sind realisiert oder befinden sich in der Realisierung? • Wo gibt es noch Defizite? • Was sind die Aufgaben einer zukunftsfähigen Innenstadtentwicklung für die nächsten Jahre? Nach einem allgemeinen Überblick über die Aktivitäten in der Innenstadt (Kapitel 2) werden die maßgeblichen Projekte aus dem Innenstadtkonzept 2002 jeweils begutachtet und stichwortartig bewertet (Kapitel 3). Die Reflexion der räumlichen und inhaltlichen Schwerpunkte des Innenstadtkonzeptes 2002 führte einerseits zu einem Überblick über die positiven Veränderungen in der Innenstadt und zeigt andererseits die weiteren Handlungsschwerpunkte auf (Kapitel 4). Um diese thesenhaften Erkenntnisse weiter zu qualifizieren, wurden externe Experten eingebunden (Kapitel 5) und mit deren „Blick von außen“ die eigenen Bewertungen geschärft und ergänzt. Der Zugang von unterschiedlichen Seiten erlaubt, mit Blick auf die Zukunft den Handlungsbedarf einer zukunftsfähigen Stadtentwicklung zu identifizieren und die Aufgaben und Handlungsfelder zur Fortschreibung des Innenstadtstadtkonzeptes zu benennen (Kapitel 6). „Straßen voller Leben - Plätze voller Zeit“ (Richard Sennet, Civitas) Damit könnte das Erreichte und weiter zu verfolgende Ziel in der Aachener Innenstadt charakterisiert werden. Die seit 2002 verstrichenen Jahre waren im Rückblick gesehen prosperierende Jahre. So konnten weit mehr als Zweidrittel der im Innenstadtkonzept 2002 aufgeführten Maßnahmen umgesetzt oder begonnen werden. Zusammen mit den Programmen EuRegionale 2008 (Route Charlemagne mit u.a. Centre Charlemagne und Zeitungsmuseum) und Konjunkturprogramm 1(Domsanierung, Dominformation, Freiraum Weltkulturerbe, Pfalzenforschung und Rathaus) und Konjunkturprogramm 2 (Erweiterungsbau Gymnasium St. Leonhard mit der Gestaltung des Prinzenhofes – Städtebauförderung-) wurden für öffentliche Baumaßnahmen rund 54 Mio € umgesetzt. Bei einer Förderquote von 66,6 % bis zum größten Teil 80 % bedeutet das, dass rund 40 Mio € eingeworben werden konnten. Erfreulicherweise wurde parallel ein Vielfaches privat finanziert: der Ausbau u.a. von Kaufhof/Saturn, der Alte Posthof, die Bauten der Aachen-Münchner mit der aus Städtebaufördermitteln öffentlich finanzierten Wegeverbindung einschließlich der Freitreppe aber auch die Bauten des Bau- und Liegenschaftsbetriebes für die RWTH (vor allem Super C, Seminargebäude, Umbau Kraftzentrale, Technikum) fallen in diese Dekade. Vorlage FB 61/0649/WP16 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 18.06.2013 Seite: 4/6 Im Sinne der Überschrift können der Umbau der Ursulinerstraße, des Holz- und Dahmengrabens, die Umgestaltung des Elisengartens, in Kürze der Katschhof als besonders gelungen – auch wenn die Art der Gestaltung nicht jedem zu gefallen vermag – bezeichnet werden. Nicht verschwiegen werden soll aber, dass Schlüsselstellen in der Innenstadt auch 10 Jahre nach dem Beschluss über das Innenstadtkonzept 2002 noch Baustellen (oder noch nicht einmal das) sind. So finden sich immer noch die Stadträume mit und rund um das Büchelparkhaus, den Bushof, den Kaiserplatz, das Umfeld des Hauptbahnhofs auf der Nordseite und der Südseite auf der Karte der vordringlichen Handlungsräume für die Fortschreibung des Innenstadtkonzeptes. Hier gilt es Entwicklungen zu initiieren, zu unterstützen und im öffentlichen Raum eine dringend nötige Aufwertung voranzubringen (siehe Karte Anlage 1). Als inhaltliche Handlungsfelder wurden, aus der Evaluation abgeleitet, folgende für die Fortschreibung als bedeutend herausgestellt: 1 Handlungsfeld Wohnen 2 Mobilität und Umwelt 3 Stadtmarketing: Handel, Freizeit und Tourismus 4 Bildung, Ausbildung und Kultur 5 Baukultur 6 Prozesshaftes Handeln in der Stadtgesellschaft – Interaktion und Dialog mit der Bürgerschaft. Diese Felder sollen innerhalb des nächsten Jahres bearbeitet werden, um für die weitere Förderung die von den Fördergebern eingeforderte fundierte Grundlage zu erhalten. Bereits am 01. Dezember 2011 hatte der Planungsausschuss die Verwaltung beauftragt: “ein städtebauliches Konzept für den Stadtraum zwischen unterer Großkölnstraße und Adalbertstraße rund um den Bushof und den WillyBrandt-Platz sowie ein ökonomisch belastbares Nutzungskonzept für den Bushof in Abstimmung mit den noch zu beschließenden Planungen der Verkehrsinfrastruktur zu erarbeiten. Die Verwaltung wird weiterhin beauftragt, gemeinsam mit dem privaten Miteigentümer des Bushofs die Rahmenbedingungen und Nutzungsüberlegungen für einen Realisierungswettbewerb für den engeren Bereich vom Alten Kurhaus bis Willy-Brandt-Platz vorzubereiten. Die verkehrlichen Belange, insbesondere die Ergebnisse des Busnetzgutachtens, sind mit einzubeziehen.“ Als eine der ersten Aktionen innerhalb der Fortschreibung des Innenstadtkonzeptes soll deshalb ein Workshop zu den Potenzialen und Chancen, den belastbaren zukünftigen Gegebenheiten sowie den städtebaulichen Möglichkeiten des Bushofs und seines Umfeldes durchgeführt werden. Die Evaluation und die Ableitung der zukünftigen Aufgabenfelder wurden vom Aachener Büro HJPplaner bearbeitet. Die Ergebnisse sind in einer gut bebilderten Broschüre zusammengefasst, die den Fraktionen in der Entwurfsfassung zugestellt wurde. Nach der Beratung soll die Broschüre in der Veröffentlichungsreihe „Aachen plant“ gedruckt werden. Vorlage FB 61/0649/WP16 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 18.06.2013 Seite: 5/6 Für die Erarbeitung der Fortschreibung des Innenstadtkonzeptes sowie für die Vorbereitung, Durchführung und Ausarbeitung des Workshops zum Bushof mit seinem Umfeld schlägt die Verwaltung vor HJPplaner zu beauftragen. Die Kosten für die Bearbeitung des Innenstadtkonzeptes, für den Workshop und das Konzept Stadtraum Bushof sowie die Vorbereitung eines Wettbewerbs und ein intensives Bürgerbeteiligungsverfahren im Dialog mit der Stadtgesellschaft werden auf 105.000 € geschätzt. Konsumtive Mittel stehen im PSP 4-090101-0004-9 Fortschreibung Innenstadtkonzept sowie PSP 4-090101-008-1 Quartier Bushof/Willy-Brandt-Platz bereit. Anlage/n: Anlage 1 Karte „Vordringliche Handlungsräume“ Anlage 2 Broschüre „Evaluation Innenstadtkonzept 2002“ a) als Ansichtsexemplar den Fraktionen im Rat zugestellt b) als PDF-Broschüre im Ratsinformationssystem abrufbar Vorlage FB 61/0649/WP16 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 18.06.2013 Seite: 6/6 Vordringliche Handlungsräume Fortschreibung Innenstadtkonzept 2012 Campus Innenstadt  1. 2. 3. 4. „Exzellenzinitiative Freiraum RWTH“ Universitäre Fortentwicklung Kàrmàn Entwicklung Theresienquartier Entwicklung Bereich Lochnerstraße Weltkulturerbe    1. Umgestaltung Umfeld Weltkulturerbe Büchel und Umfeld 1. Neubebauung und Umgestaltung öffentlicher Raum Bushof und Peterskirchviertel 1. Entwicklung Bereich Bushof, Altes Kurhaus und St. Peter 2. Gasborn & Promenadenstraße Suermondtviertel  1. Entwicklung Bildungsquartier 2. Plätze entlang der Gasborn-SuermondtPromenade Hauptbahnhof   1. Entwicklung Nord- und Südseite und Burtscheid Straßenraumgestaltung 1. Theaterstraße 2. Hansemannplatz bis Kapuzinergraben 3. Heinrichsallee Campusbahn Trasse der geplanten Campusbahn Stand Bürgerinformation Feb. 2012 Vordringliche Handlungsräume Stadt Aachen I FB 61/50 Evaluation Innenstadtkonzept 2002 Rückblick, Ergebnisse, Ausblick und Aufgaben Aachen plant. 01/12 w t n E 3. d2 2 201 z r ä M n Sta www.aachen.de f r u Evaluation Innenstadtkonzept 2002 Rückblick, Ergebnisse, Ausblick und Aufgaben < Innenstadt Aachen Inhalt 1 Zielsetzung und Methode 6 2 Allgemeines in Zahlen 9 2.1 2.2 2.3 Einige Daten im Überblick Beteiligungsverfahren Entwicklung und Pflege der Baukultur 9 10 11 3 Projekte aus dem Innenstadtkonzept 2002 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 3.7 3.8 3.9 3.10 3.11 3.12 3.13 3.14 3.15 3.16 3.17 3.18 3.19 3.20 3.21 Adalbertstraße und Großkölnstraße Bahnhofsvorplatz und Bahnhofstraße Ursulinerstraße Jesuitenstraße und Prinzenhof Elisengarten Wegeverbindung Hauptbahnhof-Innenstadt Kaufhofgalerie Holzgraben und Dahmengraben Kleinkölnstraße Alter Bushof, „EBV-Carrée“ Entwicklung Innenstadtcampus RWTH Templergraben Satzung Denkmalbereich Innenstadt Welterbe Pfalzbezirk, Centre Charlemagne Gestaltungshandbuch Außenwerbesatzung Außengastronomiekonzept Lichtkonzept Förderung der „Wasserkultur“ Entwicklung untergenutzter oder brachliegender Grundstücke Sicherung und Entwicklung der Wohnsituation 4 12 14 15 16 17 18 20 21 22 23 24 25 26 28 29 30 31 32 34 36 38 39 4 Erkenntnisse und Bewertung 40 4.1 4.2 Ziele und Schwerpunkte des Innenstadtkonezptes 2002 Handlungsfelder des Innenstadtkonzeptes 2002 5 Stadtrundgänge mit Experten 5.1 5.2 5.3 5.4 Bereich Kármán-Auditorium Bereich Theresienquartier Bereich Parkhaus Büchel Bereich Bushof 6 Zukünftige Herausforderungen 6.1 6.1.1 6.1.2 6.1.3 6.1.4 6.1.5 6.1.6 Zukünftige zentrale Handlungsfelder Handlungsfeld Wohnen Handlungsfeld Mobilität und Umwelt Handlungsfeld Stadtmarketing: Handel, Freizeit und Tourismus Handlungsfeld Bildung, Ausbildung und Kultur Handlungsfeld Baukultur Prozesshaftes Handeln in der Stadtgesellschaft 60 60 61 62 62 63 63 6.2 6.2.1 6.2.2 6.2.3 6.2.4 6.2.5 Räumliche Schwerpunkte Campus Innenstadt Büchel und Umfeld Bushof und Umfeld Gasborn Suermondt Viertel Bahnhofsumfeld - Nord- und Südseite 64 64 64 65 66 66 41 42 46 50 52 54 56 58 5 1 Zielsetzung und Methode 6 Ausgangslage Kontroversen. In welchem Umfang bereits Anstrengungen zur Aufwertung der Innenstadt erfolgreich initiiert wurden, Das Innenstadtkonzept 2002 entwickelte sich aus der Diskus- gerät leicht in Vergessenheit. Die veränderte Situation wird sion um die Zukunft des Einzelhandelsstandorts Aachen und als selbstverständlich angesehen. führte zu einer komplexeren Wahrnehmung der Spezifika Aachens als Ort der Geschichte und zugleich „junger“ Stadt Der vorliegende Blick auf das Innenstadtkonzept aus dem Jahre 2002 geht vor diesem Hintergrund mehreren Fragestelder Wissenschaft. lungen nach: • Was wurde seit der Veröffentlichung des InnenstadtkonViele der im Innenstadtkonzept vorgeschlagenen Maßnahzeptes im Jahr 2002 erreicht? men sind realisiert oder befinden sich in der Realisierung. Damit konnten in den letzten zehn Jahren sichtbare Verände- • Welche Maßnahmen sind realisiert oder befinden sich in der Realisierung? rungen in der Innenstadt herbeigeführt werden. • Wo gibt es noch Defizite? • Was sind die Aufgaben einer zukunftsfähigen InnenstadVor dem Hintergrund veränderter Förderbedingungen und tentwicklung für die nächsten Jahre? der Notwendigkeit einer Neuorientierung der Innenstadtentwicklung soll das Erreichte bewertet werden. Dies geschieht Nach einem allgemeinen Überblick über die Aktivitäten in in Form eines strukturierten Rückblicks, der weniger eine wissenschaftliche Evaluierung als eine Positionsbestimmung der Innenstadt (Kapitel 2) werden die maßgeblichen Projekte aus dem Innenstadtkonzept 2002 jeweils begutachtet und ist. stichwortartig bewertet (Kapitel 3). Die Auswirkungen der einzelnen Maßnahmen werden im Die Reflexion der räumlichen und inhaltlichen Schwerpunkte Kontext der Entwicklung der gesamten Innenstadt dargedes Innenstadtkonzeptes 2002 führte einerseits zu einem stellt. Durch den Vergleich mit den Zielen des Innenstadtkonzepts 2002 kann im Sinne einer in die Zukunft gewandten Überblick über die positiven Veränderungen in der Innenstadt und zeigt andererseits die weiteren HandlungsschwerAuswertung ermittelt werden, welche räumlichen und punkte auf (Kapitel 4). thematischen Schwerpunkte in den nächsten Jahren zu bearbeiten sind. Um diese thesenhaften Erkenntnisse weiter zu qualifizieren, wurden externe Experten eingebunden (Kapitel 5) und mit Vorgehen deren „Blick von außen“ die eigenen Bewertungen geschärft Stadtentwicklung ist ein dynamischer Prozess, der die alltäg- und ergänzt. liche Stadt kontinuierlich verändert. Auch die Wandlungen der Aachener Innenstadt werden von einer Vielzahl von Projekten unterschiedlicher Akteure geprägt. Im Bewusstsein der Öffentlichkeit steht meist die aktuelle Entwicklung mit der jeweils konkret anstehenden Veränderung. Häufig wird diese zum Gegenstand von heftig ausgetragenen Der Zugang von unterschiedlichen Seiten erlaubt, mit Blick auf die Zukunft den Handlungsbedarf einer zukunftsfähigen Stadtentwicklung zu identifizieren und die prozessualen Schritte zur Fortschreibung des Innenstadtstadtkonzeptes zu benennen (Kapitel 6). < Elisengarten 7 2 Allgemeines in Zahlen 8 2.1 Einige Daten im Überblick Die Förderung erfolgte durch Städtebauförderung (2002 bis 2006 Programm Städtebauliche Sanierung und Entwicklung, ab 2007 Programm Aktive Stadt- und Ortsteilzentren) und weitere Förderprogramme. Das Innenstadtkonzept 2002 formuliert als Hauptziele der Aachener Innenstadtentwicklung: • • • • • • • Im Rahmenantrag (Integriertes Handlungskonzept) von 2002 werden 77 Projekte angemeldet. 65 Projekte wurden als realistisch und umsetzungsfähig identifiziert. 26 Projekte sind bereits fertiggestellt. 11 Projekte stehen vor der Umsetzung. Bei weiteren 14 Projekten ist die Planung initiiert oder bereits fortgeschritten. Etwa 80% der vorgeschlagenen Projekte und Maßnahmen sind also bis 2010 umgesetzt oder soweit fortgeschritten, dass eine Umsetzung absehbar ist. Stärkung des Einzelhandelsstandortes, • Stärkung der Altstadt, u.a. durch Vernetzung der Kernbereiche, • Entwicklung des Hochschulviertels, • Entwicklung des Bahnhofviertels. Die untenstehende Tabelle verdeutlicht eindrucksvoll, in welcher Größenordnung auf Basis der richtungsweisenden Diese Ziele wurden in den zehn Jahren seit Beginn des Entscheidungen des Innenstadtkonzeptes 2002 öffentliche Prozesses an die jeweils aktuellen Entwicklungen angepasst Investitionen in der Innenstadt getätigt wurden. Ermöglicht und durch neue Ziele ergänzt. Beispiele sind: wurde dies durch eine hohe Förderung durch EU-, Bundesund Landesmittel, durch Unterstützung durch Dritte und den 2006 Einstellung eines Stadtarchäologen Einsatz kommunaler Eigenmittel. 2008 Überlagerung im zentralen historisch vielschichtigen Altstadtbereich mit der Neuformulierung Die Mittel flossen schwerpunktmäßig in die Aufwertung des von Handlungsschwerpunkten z. B. Bereich öffentlichen Raums, der Schaffung und Aufwertung neuer Büchel hochwertiger Freiräume sowie in die Sanierung und Moder2008 EuRegionale, Route Charlemagne nisierung im Gebäudebestand. 2009 Projekte in der Umgebung der Weltkulturerbestätte (Konjunkturprogramm 1): z. B. Katschhof, Johannes-Paul II-Straße 2010 Archäologische Ausstellung/Archäologische Schichten im Elisengarten 2011 Verkehrsgutachten Busnetz 2015+ und Gutachten zur Campusbahn Aachen mit weitreichenden Auswirkungen auf die zukünftige städtebauliche Entwicklung Maßnahme Kosten Adalbertstraße und Großkölnstraße 1,6 Mio. ¤ Bahnhofsvorplatz und Bahnhofstraße 2,6 Mio. ¤ Ursulinerstraße 660.000 ¤ Prinzenhofplatz und Erweiterungsbau St. Leonhard 4,4 Mio. ¤ Elisengarten mit Wasserbecken und Archäologie 4,2 Mio. ¤ Wegeverbindung Hauptbahnhof - Innenstadt (Treppe) 540.000 ¤ Holz- und Dahmengraben 900.000 ¤ Kleinkölnstraße 280.000 ¤ Templergraben 3,5 Mio. ¤ Welterbe Pfalzbereich, Centre Charlemagne, Dom- und Rathaussanierung 24,8 Mio. ¤ Sonstige Umbaumaßnahmen 10,2 Mio. ¤ < Tabelle Investitionen der Stadt einschließlich Städtebau- bzw. anderer Fördermittel und Mittel Dritter im Bereich Innenstadt 2002-2012 < Ursulinerstraße 9 2.2 Beteiligungsverfahren Planungsprozess Im Rahmen der Erarbeitung des Innenstadtkonzeptes wurde mit vielfältigen Aktivitäten ein Prozess des breit angelegten Dialogs über die Entwicklungsnotwendigkeiten und -perspektiven der Aachener Innenstadt intensiviert. Standortkonferenzen, Werkstattgespräche, Architekturtage und die erste Aachener Frühjahrsakademie der RWTH stellten das Verfahren auf eine breite Basis. Über die Notwendigkeit einer Aufwertung der Aachener Innenstadt als eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben der Stadtentwicklung bestand bei allen Beteiligten (Politik, Wirtschaft, Verbände, Bürgerschaft, Verwaltung etc.) Einvernehmen, ebenso über das Ziel der Bündelung, Abstimmung und Realisierung wichtiger Maßnahmen und Projekte. Durch das deutliche Signal des Aufbruchs mit der Neugestaltung der Fußgängerzonen in der Adalbert- und Großkölnstraße wurde die Grundlage für zahlreiche private Investitionen geschaffen. Immobilien- und Standortgemeinschaften (ISG) Einen wesentlichen Beitrag zur Überwindung des in den Einkaufsstraßen der 1b-Lage auftretenden Trading-DownEffekts leisten die Immobilien- und Standortgemeinschaften (ISG), die aus der Teilnahme Aachens am „Modellprojekt ISG“ hervorgingen, das vom Ministerium für Städtebau Wohnen, Kultur und Sport zur Revitalisierung der Innenstädte aufgelegt worden war. Die „ISG Holz- und Dahmengraben“ und die „ISG Kleine Adalbertstraße” leiteten im September 2004 eine positive Entwicklung für diese Einkaufsbereiche ein. Die ISG, die sowohl mit Fördermitteln des Landes NRW als auch aus dem städtischen Haushalt gefördert werden und deren Mitglieder einen finanziellen Eigenanteil erbringen, arbeiten an diversen nachhaltig wirksamen Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung ihrer Quartiere. ISG Holz- und Dahmengraben Im Holzgraben und Dahmengraben konnten, durch die Neugestaltung der Fußgängerzone und das Konzept der Agentur „acclivis“ die Leerstände und Billigshops durch neue, attraktive und hochwertige Geschäftsansiedlungen ersetzt werden. > 3.8 Holzgraben und Dahmengraben ISG Kleine Adalbertstraße Die „Kleine Adalbertstraße“ ist derzeit von einer starken Umbruchsituation geprägt. Seit 2006 wird auf der südlichen Seite der Straße der Bau der „Kai-serplatzgalerie“ vorbereitet. Dies führte trotz zahlreicher Aktivitäten der ISG in den vergangenen Jahren zur Schließung vieler Geschäfte, dieser Teil der Straße wurde dadurch zunehmend unattraktiv. > 3.1 Adalbertstraße und Großkölnstraße þ Dahmengraben 2009 10 2.3 Entwicklung und Pflege der Baukultur Architektenbeirat: Projekte, die für das Stadtbild von Aachen von besonderer Bedeutung sind, werden seit 1992 in einem Architektenbeirat mit Entwurfsverfassern diskutiert. In kollegialem Gespräch werden auf diese Weise Entwürfe ergänzend zu den bau- und planungsrechtlichen Verfahren optimiert. Viele innerstädtische Vorhaben werden in dem Gremium diskutiert. Seit 2009 wird das Gremium nicht nur bei einzelnen Bauvorhaben, sondern auch bei vorhabenbezogenen Bebauungsplänen frühzeitig beteiligt, außerdem kann der Planungsausschuss einen Vertreter des Architektenbeirats zur Diskussion besonders wichtiger Projekte einladen. Stadtmodell: In einer breit angelegten Sponsoringaktion, initiiert vom BDA und der Stadt wird in den nächsten Jahren ein Stadtmodell entstehen, das öffentlich zugänglich aufgestellt werden soll. Parallel hierzu wird ein digitales 3DModell erstellt, das künftig Planern zur Verfügung steht. Stadt baut!: Im Rahmen des Programms NRW City Offensive „Ab in die Mitte“ veranstaltete die Stadt in den Jahren 2007 und 2008 zwei Ausstellungen zu aktuellen Themen und Projekten der Stadtentwicklung. Die einwöchigen Ausstellungen wurden durch ein Vortragsprogramm begleitet. Qualität sichernde Verfahren: Seit der Erarbeitung des Innenstadtkonzeptes wurden diverse qualitätssichernde Verfahren im Innenstadtbereich durchgeführt. Zu nennen sind insbesondere: 2001 2006 2006 2006 2008 2008 2007 2009 2009 2011 Sehen lernen: Im Oktober 2008 war Aachen Standort der SEHSTATION, einer Kampagne der Landesinitiative StadtBauKultur NRW. Die SEHSTATION hatte das virulente Thema der Stadt, „Campus und Innenstadt“, aufgenommen. Thematisiert wurden Qualitäten – Gestalt und Nutzen – der öffentKooperativer Wettbewerb für die Adalbertstraße lichen Freiräume zwischen RWTH und Innenstadt. und Großkölnstraße, Umsetzung 2004 Investorenwettbewerb zum Parkhaus Büchel Förderverein aachen fenster: Im Jahr 2010 hat sich der Wettbewerb für das Gelände der AachenMünFörderverein aachen fenster e. V. i. Gr. konstituiert, der als chener Versicherung, Umsetzung 2010 „Raum für Bauen und Kultur“ alle Aktivitäten zur Vertiefung Eingeladener Realisierungswettbewerb für den des allgemeinen Verständnisses zu Fragen des Planens und Elisengarten, Umsetzung 2009 Bauens unterstützen möchte. Wettbewerb für eine Archäologische Vitrine im Elisengarten Initiative Aachen e. V.: 2008 demonstrierten alle Partner Städtebaulicher Ideenwettbewerb für den des euregionalen ÖPNV im von der Initiative Aachen e. RWTH-Campus Innenstadt, Umsetzung seit 2010 V. organisierten Informationstag „grenzenlos mobil“ zur Investorenwettbewerb für das Areal der Erreichbarkeit der Aachener Innenstadt mit dem ÖV. früheren Paketpost an der Zollamtsstraße Realisierungswettbewerb Erweiterung Gymnasium St. Leonhard, Umsetzung 2011/12 Eingeladener Wettbewerb zur Umgestaltung des Pfalzbezirks, Umsetzung seit 2011 Wettbewerb zur 4. Gesamtschule Sandkaulstraße þ Historische Gebäude am Markt 11 3 Projekte aus dem Innenstadtkonzept 2002 12 Die folgenden Kapitel behandeln 20 der inzwischen realisierten Projekte. Die Auswahl erfasst sämtliche Handlungsschwerpunkte und gibt einen Überblick über das Erreichte. Der Aufbau der Projektdarstellungen ist einheitlich und nach den folgenden Aspekten geordnet: < Elisengarten • • • • • • • • • Ausgangslage Ziele Maßnahmen Finanzierung Planungs- und Realisierungszeitraum Beteiligte (außer Stadt Aachen und Land NRW) Auswirkungen Aufgaben Folgeprojekte þ Innenstadtkonzept 2002: Maßnahmen Faltin • Scheuvens • Wachten 13 3.1 Adalbertstraße und Großkölnstraße Ausgangslage Planungs- und Realisierungszeitraum Beide Straßen wurden in den 70er Jahren zu Fußgängerzonen umgebaut. Nach 30 Jahren waren sie sichtbar in die Jahre gekommen. Die Oberfläche war an vielen Stellen schadhaft. Insgesamt entsprachen beide Straßen nicht mehr zeitgemäßen Ansprüchen an Gestaltqualität und Funktionalität. 2001 Ziele Geschäftstreibende, Eigentümer • • • Auswirkungen Einzelhandelsstandort Aachen zu stärken Anreize für private Investitionen schaffen Identität der Straßen durch besondere, aus der übrigen Innenstadt herausgehobene Gestaltung Maßnahmen • 2003 2004 Kooperativer Wettbewerb, 1. Preis: Fritschi, Stahl, Baum, Düsseldorf Baubeginn Fertigstellung Beteiligte (außer Stadt Aachen und Land NRW) Die Umgestaltung initiierte zahlreiche private Investitionen wie z. B. die Modernisierung des Kaufhofs zur Kaufhofgaleria oder die Neuansiedlungen von großen internationalen Finalisten. Im Anschluss an die Maßnahme wurden weitere Abschnitte der Fußgängerzone (Holzgraben, Dahmengraben, Ursulinerstraße) umgebaut. Die zentrale Geschäftslage konnte gestärkt werden, Leerstände gingen zurück. Umgestaltung der Straßen in einem einfachen, zeitlosen Konzept: in Natursteinflächen eingelegte „Läufer“ aus speziellen Platten zeichnen die Linienführung der Straßenräume nach und verleihen ihnen eine hohe Identität, Aufgaben • Ausstattung und Beleuchtung in schlichter, aber qualitätvoller Weise. Die Förderung der Interessen- und Standortgemeinschaften soll der nachhaltigen Förderung der Vitalität der EinkaufsFinanzierung straßen dienen, insbesondere im Zusammenhang mit der Erweiterung der Verkaufsflächen in der Kaiserplatzgalerie Gesamtkosten: 1,6 Mio. ¤ und ggf. am Büchel und Bushof. < Adalbertstraße 2011 < Großkölnstraße 2011 14 3.2 Bahnhofsvorplatz und Bahnhofstraße Ausgangslage Planungs- und Realisierungszeitraum Im Jahre 2005/06 sanierte die DB AG das Bahnhofsgebäude. Auf Grundlage des 1999 durchgeführten Wettbewerbs wurde der Bahnhofsvorplatz neu gestaltet. Die Umsetzung 2006 wurde nicht zuletzt befördert durch die Ausrichtung der Weltreiterspiele 2006. Die Gestaltung lenkt – wie es das Innenstadtkonzept vorsieht – den ankommenden Fußgänger in Richtung Bahnhofstraße / östliche Innenstadt zum Einkaufsbereich Adalbertstraße. 2003 Die Bahnhofstraße hatte in den Jahrzehnten, in denen der Weg zum Bahnhof an Bedeutung verloren hatte, ihre frühere Bedeutung eingebüßt. Damit das Ziel, den Bahnhof wieder näher an die Innenstadt heranzuführen, gelingen konnte, war daher die Neuordnung und Attraktivierung des Straßenraumes zu Gunsten der Fußgänger erforderlich. Bahnhofsvorplatz 2,2 Mio. ¤ Bahnhofstraße 440.000 ¤ Ziele • • • Bessere Verzahnung des Bahnhofsbereiches mit der Innenstadt Neuordnung und Attraktivierung des Straßenraumes zu Gunsten der Fußgänger Leerstand überwinden Maßnahmen • Umgestaltung der Straße in intensiver Abstimmung mit den Anliegern 2006 2008 2009 Bewilligung des Antrags Hauptbahnhofsvorplatz Fertigstellung des Platzes Bewilligung des Förderantrags Bahnhofstraße Fertigstellung der Umgestaltung des Straßenraums Finanzierung Auswirkungen Die Leerstände sind zurückgegangen und erste Sanierungen und ein Neubau werden z. Z. in der Bahnhofstraße realisiert. Die Bahnhofstraße erlangt mit dem Ausbau einer Verbindung Richtung Suermondt Viertel und Gasborn zusätzliche Bedeutung für das innerstädtische Fuß- und Radwegenetz. Aufgaben Im Umfeld des Hauptbahnhofs sind entbehrliche Bahnflächen zu entwickeln und der Südausgang Richtung Burtscheid ist zu realisieren. Die Bahnhofstraße ist als Verbindung zur Innenstadt im Zusammenhang mit der Entwicklung des Suermondt Viertels noch stärker in das innerstädtische Fuß- und Radwegenetz zu integrieren. < Bahnhofsvorplatz 2009 < Bahnhofstraße 2010 HH+F Hentrup Heyers + Prof. Fuhrmann 15 3.3 Ursulinerstraße Ausgangslage Finanzierung Die Ursulinerstraße diente bis zu ihrem Umbau vorwiegend Durchgangs- und Parksuchverkehr. Die wichtige fußläufige Verbindung zwischen Holzgraben und Krämerstraße war dadurch stark beeinträchtigt. Gesamtkosten: 660.000 ¤ Ziele • • • Stärkung der Verbindung zwischen den Fußgängerzonen um den Pfalzbezirk mit den Hauptgeschäftsbereichen beiderseits der Peterstraße Attraktivierung des Straßenraums Anschluss der Bebauung an den umgestalteten Elisengarten Maßnahmen • • Umgestaltung zur Fußgängerzone Gewährleistung des Anliefer-, Anlieger- und Notverkehrs in einer Breite von 5 m Planungs- und Realisierungszeitraum 2008 2008 2010 Planungsauftrag an Fritschi, Stahl, Baum, Düsseldorf Förderantrag Fertigstellung Auswirkungen Die Fußgängerzonen um den Pfalzbezirk und in den Hauptgeschäftsbereichen beiderseits der Peterstraße werden gestärkt. Durch die Aufwertung und Kompletterneuerung von Gebäuden entlang der Straße entsteht eine höchst attraktive Geschäfts- und Wohnlage. Zusätzlich erfolgt der Umbau der Hartmannstraße. Ein weiterer Ausbau erfolgt in einem 2. Teil in 2012. Aufgaben Der Fußgängerbereich Richtung Büchel soll in Abhängigkeit mit den Entwicklungen rund um das Parkhaus Büchel ausgeweitet werden. > 3.5 Elisengarten þ Ursulinerstraße 2010 16 3.4 Jesuitenstraße und Prinzenhof Ausgangslage Finanzierung Das eingeschossige Parkdeck der Sparkasse Aachen wirkte neben der Kirche St. Michael bis zu seiner Aufstockung unpassend und provisorisch. Die öffentlichen Räume um das Parkdeck waren unattraktiv. Kosten Gebäude: 3,6 Mio ¤ Prinzenhofplatz: 800.000 ¤ Jesuitenstraße: In einem Ausbauvertrag übernahm die Sparkasse Aachen die Kosten für den Ausbau der Jesuitenstraße. Da kein Investor gefunden wurde, konnte die Idee des Innenstadtkonzeptes, auf der Freifläche vor der Kirche St. Michael Planungs- und Realisierungszeitraum eine Markthalle zu errichten, nicht weiter verfolgt werden. Stattdessen wird der Bereich zur notwendigen Erweiterung 2004 Fertigstellung des Parkdecks des städtischen Gymnasiums St. Leonhard in Kombination 2004 Planung der Jesuitenstraße durch die Verwalmit einem öffentlichen Platz umgenutzt. tung 2006 Fertigstellung der Jesuitenstraße Ziele 2009 Wettbewerb Prinzenhof, Hochbau: Preisträger PBS Architekten Aachen, Platz: Preisträger GTL• Attraktivierung des öffentlichen Raums der JesuitenstraArchitekten, Düsseldorf ße und Neuordnung des ruhenden Verkehrs (Freistellung 2010 Förderantrag der Kirche) ab 2011 Errichtung des Ergänzungsbaus im Rahmen des • Umgestaltung des Parkplatzes zu einem öffentlichen Programms „1000 Schulen Programm“ Freiraum im Vorfeld der Renaissancekirche ab 2012 Umgestaltung des Prinzenhofes - Platzanlage • Gewährleistung des Ganztagsbetriebs im Gymnasium St. zwischen St. Michael und dem SchulerweiteLeonhard durch einen Ergänzungsbau zum historischen rungsbau (Mensa und Fachräume) Schulgebäude St. Leonhard auf dem bisherigen Parkplatz • Schaffung einer angemessenen Raumkante für den Auswirkungen Prinzenhof • Schaffung eines der Kirche St. Michael adäquaten UmDie Kirche St. Michael wird in ein attraktives Umfeld gesetzt felds und erfährt damit die ihr zustehende Würdigung. Der Platzbereich wird in Kombination mit dem attraktiven MensaMaßnahmen gebäude des Gymnasiums zu einem belebten öffentlichen Raum umgestaltet. • Aufstockung des Parkdecks in der Jesuitenstraße als Ersatz für entfallende Stellplätze Aufgaben • Umgestaltung der Jesuitenstraße • Gestaltung eines Platzes (Prinzenhof) mit attraktiven Der Platz soll in das Wegenetz der Innenstadt integriert Aufenthaltsmöglichkeiten werden. • Ergänzung des Gymnasiums durch einen Mensaneubau • Verlegung der Prinzenhofstraße þ Visualisierung des neuen Prinzenhofes GTL-Architekten 17 3.5 Elisengarten Ausgangslage Finanzierung Die 1958 angelegte Grünfläche hatte sich durch ihre dichte Bepflanzung mehr und mehr zu einem unübersichtlichen Raum entwickelt, der als öffentlicher Raum nicht mehr wahrgenommen wurde. Der Bereich war daher zunehmend von Drogenhandel, Alkoholkonsum und Kleinkriminalität geprägt. Hierdurch war er zu einem Angstraum geworden, seine ursprüngliche Funk-tion als zentrale innerstädtische Grünfläche konnte er nicht mehr erfüllen. Kosten: 2,4 Mio. ¤ Ziele Planungs- und Realisierungszeitraum 2006 2007 2008 2009 2009 2012 • • gegebene Funktionsmängel beseitigen ursprüngliche Qualität des Platzes wieder herstellen als zentraler, attraktiver und vielfach nutzbarer Grünraum in der Mitte der Stadt Maßnahmen Schaffung von hoher Aufenthaltsqualität durch: • neue einladende Zugänge • neue Wegeführung • Rodung sämtlicher Büsche, wodurch Transparenz und Großzügigkeit erreicht wurden • flache, großzügige Stufen, die zum Sitzen einladen • flaches Wasserbecken entlang des Elisenbrunnens, dadurch Wandlung der „Rückseite“ der Wandelhalle zu einer zweiten Fassade • Umbau des Elisengartenrestaurants mit neuer vorgelagerter Treppenanlage • Bau einer archäologischen Vitrine Wettbewerb, 1. Preis: Lützow7, Berlin Förderantrag Baubeginn Fertigstellung Wettbewerb zur „Archäologischen Vitrine“, 1. Preis: KadaWittfeldArchitekten, Aachen Geplanter Baubeginn der „Archäologischen Vitrine“ Auswirkungen Seit der Neugestaltung hat sich der Freiraum zur „neuen Mitte“ Aachens (Lokalpresse) entwickelt. Im Alltag und während Veranstaltungen zieht er Menschen allen Alters an. Zusammen mit der neuen Ursulinerstraße ist eine neue, früher nicht vorhandene räumliche Vernetzung des Freiraums mit dem Münsterplatz und der Buchkremerstraße entstanden, die auch diesen Räu-men zu Gute kommt. Aufgaben Bei Sondierungsgrabungen wurden Belege für die 5.000-jährige Siedlungsgeschichte Aachens aufgedeckt. Ein Teil dieser Funde wird in einer „archäologischen Vitrine“ sichtbar bleiben. Dieser Ausstellungsort wird Teil der Route Charlemagne. > 3.3 Ursulinerstraße < Entwurf Archäologische Vitrine, KadaWittfeldArchitekten < Archäologische Grabung Wettbewerbsentwurf Elisengarten Lützow7 > KadaWittfeldArchitekten 18 Treppenanlage abendlich beleuchtet > KadaWittfeldArchitekten Jörg Hempel 19 3.6 Wegeverbindung Hauptbahnhof-Innenstadt Ausgangslage Planungs- und Realisierungszeitraum 2005 gelang es der Stadt, das wichtige städtebauliche Ziel einer Wegeverbindung vom Hauptbahnhof über das Grundstück der AachenMünchener Versicherungen (AM) in die Innenstadt in die Auslobung zum Wettbewerb zu implementieren. 2005 Ziele 2010 • Beteiligte (außer Stadt Aachen und Land NRW) Wegeverbindung vom Hauptbahnhof über das Grundstück der AachenMünchener Versicherungen (AM) in die Innenstadt 2007 Wettbewerb zur Neuordnung des Grundstücks der AachenMünchener Versicherungen, Preisträger KadaWittfeldArchitekten, Aachen Förderantrag Treppe (zur Realisierung wurde ein Festbetrag über die Städtebauförderung bewilligt) Umsetzung AachenMünchener Versicherungen Maßnahmen Auswirkungen • Mit der, über ein Wegerecht gesicherten öffentlichen Durchwegung wird der Bahnhof fußläufig besser an die Innenstadt angebunden. Das zum Freizeit-, Gastronomie- und Arbeitsstandort umgenutzte Gelände der ehemaligen Hauptpost wird zusätzlich mit dem Stadtgefüge vernetzt. Schaffung einer Wegeverbindung in Form einer großzügigen Treppen-Rampen-Kombination Finanzierung Städtische Beteiligung an den Kosten für die Treppenanlage: 540.000 ¤ Aufgaben Im Fokus steht die Weiterqualifizierung des öffentlichen Raums im Bereich zwischen Bahnhofsvorplatz und Aureliusstraße sowie die Neugestaltung des Marienplatzes. þ Treppenanlage der AMVersicherungen (Entwurf kadawittfeldarchitektur) Thomas Schweyen 20 3.7 Kaufhofgalerie Ausgangslage Planungs- und Realisierungszeitraum Hinter dem Kaufhaus Kaufhof lag über Jahrzehnte eine als Parkplatz genutzte Brachfläche. Vom Suermondtplatz her kommend führte der Blick in einen „Unraum“ zwischen Brandwänden und Parkhäusern. 1992 2004 2006 Ziele Bebauungsplan Baubeginn Fertigstellung Beteiligte (außer Stadt Aachen und Land NRW) Kaufhof Galeria GmbH • • • Wiedernutzung einer innerstädtischen Brachfläche Stärkung des Einzelhandelsstandorts Adalbertstraße Schaffung attraktiver Stadträume Maßnahmen • • • • Erweiterung des Kaufhofs zur Kaufhof-Galeria mit Saturn Koppelung der Parkhäuser zwischen Wirichsbongardstraße, Borngasse und Reihgasse Umgestaltung der Wespienstraße zu einem attraktiven Stadtraum Grünverbindung mit Spielplatz Finanzierung Private Finanzierung der Gestaltung der Wespienstraße durch Kaufhof Galeria GmbH Auswirkungen Neben der sinnvollen Nutzung einer innerstädtischen Brachfläche ist es gelungen, den Kaufhof am Standort zu halten. Der südliche Ausgang der Elisengalerie wurde erheblich aufgewertet. Allerdings wurde die Reihstraße durch das Projekt unterbrochen, so dass eine öffentliche Ost-West-Querung nur über eine wenig attraktive, versteckte Wegeverbindung möglich ist. Aufgaben Die rückwärtigen Bereiche sind mit dem Suermondt Viertel stärker zu verzahnen und die Grünfläche für den Aufenthalt unterschiedlicher Zielgruppen zu qualifizieren. Im Rahmen der Neubebauung an der Siederstraße sollte eine großzügige und öffentliche Erschließung der Fläche erfolgen. Darüberhinaus sollte auch das noch nicht umgebaute Teilstück der Reihstraße an den Standard des bereits Vorhandenen angeglichen werden. þ Rückseite der Kaufhofgalerie an der Wespienstraße 21 3.8 Holzgraben und Dahmengraben Ausgangslage Planungs- und Realisierungszeitraum Bis Anfang der 90iger Jahre war der Straßenzug die Aachener Adresse für hochpreisige Waren. Dann setzte ein stetiger Verfall ein, der zu abgewirtschafteten Immobilien, mangelnder Sauberkeit sowie einer Anhäufung von Ein-EuroLäden führte. Diese Entwicklung spiegelte sich im desolaten Erscheinungsbild der Straße wider. 2004 2006 Ziele 2008 2009 Gründung der ISG Holzgraben/Dahmengraben Planungsauftrag an Fritschi Stahl Baum, Düsseldorf Baubeginn Fertigstellung Beteiligte (außer Stadt Aachen und Land NRW) ISG Holzgraben/Dahmengraben • • • Revitalisierung einer früheren 1a-Lage Unterstützung der Ansiedlung hochwertiger Labels Attraktivierung des öffentlichen Raums Maßnahmen • • Gründung der ISG Holzgraben/Dahmengraben und dadurch erfolgreiches Aufhalten des „Trading-DownEffekts“ Hochwertige Neugestaltung des öffentlichen Raums nach dem Entwurf des Büros Fritschi Stahl Baum, Düsseldorf in Anlehnung an die Gestaltung der Adalbert- und Großkölnstraße Finanzierung Auswirkungen Bereits vor der Umgestaltung der Straßenoberfläche zeigten die Bemühungen der sehr aktiven ISG für den Einkaufsstandort Wirkung. Es gelang wieder, hochwertige Labels anzusiedeln. Inzwischen hat sich die Lage wieder zu einer hervorragenden Geschäftslage entwickelt. Die Aufwertung der Geschäftslage wirkt sich darüber hinaus auch positiv auf die Entwicklung der umgebenden Straßen aus. Der Straßenzug Holzgraben/Dahmengraben, neben der Krämerstraße die erste Aachener Fußgängerzone, erstrahlt seit der Eröffnung im Herbst 2009 in neuem Glanz. Aufgaben Gesamtkosten: 900.000 ¤ Für die Dauerhaftigkeit dieser Entwicklung ist die Umgestaltung des nahe gelegenen „Parkhauses Büchel“ dringend geboten. þ Holzgraben 2010 22 3.9 Kleinkölnstraße Ausgangslage Planungs- und Realisierungszeitraum Die Straße verbindet die Fußgängerbereiche des historischen Zentrums mit dem Einkaufsbereich Großkölnstraße. 2010 2010 2011 Durch das Erfordernis des Versorgungsträgers (STAWAG), den sanierungsbedürftigen Kanal erneuern zu müssen, ergab sich die Gelegenheit, eine der zentralen Lage und Funktion angemessene Gestaltung zu realisieren. Durch die Wiederherstellungsverpflichtung des Versorgungsträgers war die Neugestaltung für die Stadt kostengünstiger. Ziele • • Attraktivierung der Straße Positive Impulse für die Geschäftslagen an der Straße Planung durch die Stadtverwaltung Baubeginn Fertigstellung Beteiligte (außer Stadt Aachen und Land NRW) STAWAG Auswirkungen Durch den Umbau des öffentlichen Raums sind bereits Neuvermietungen von Geschäften zu verzeichnen und ein abgängiges Gebäude wird durch einen qualitätvollen Neubau ersetzt. Maßnahmen Aufgaben • Im Zusammenhang mit dem 2012 stattfindenden Umbau des oberen Büchels und der Umgestaltung des öffentlichen Raums im Zuge der geplanten Neubebauung des Geländes des Parkhauses Büchel ist eine Vernetzung der Fußgängerbereiche sinnvoll. • • • Intensive Abstimmung der Planung auf die Wünsche der Bürgerschaft und der Geschäftstreibenden Umgestaltung der Straße zu einer Mischfläche Ausweisung als „Verkehrsberuhigter Geschäftsbereich“ Liefer- und Ladezonen > 5.3 Bereich Parkhaus Büchel Finanzierung Finanzierung der Neugestaltung gemeinsam durch STAWAG und Stadt. Gesamtkosten: 300.000 ¤, davon 23.000 ¤ STAWAG þ Kleinkölnstraße 2011 23 3.10 Alter Bushof, „EBV-Carrée“ Ausgangslage Planungs- und Realisierungszeitraum Der „Alte Bushof“ war ein Trümmergrundstück, das bis zum 1997 Bau des heutigen Bushofs als Zentraler Omnibusbahnhof ge- 1999 nutzt worden war. Verschiedene Versuche, das brachliegende Grundstück zu bebauen, waren immer wieder gescheitert. 2002 2002 2004 Ziele • • • Formulierung eines attraktiven Stadteingangs Bebauung einer innerstädtischen Brachfläche Schaffung von Stellplätzen als Ersatz für das Parkhaus Büchel Maßnahmen • • Errichtung eines gemischt genutzten Gebäudes (Hotel/ Büro) mit Parkhaus unter Berücksichtigung besonderer Standortanforderungen wie der Topografie, des Thermalwassers oder der Sicherheitsbedürfnisse der Synagoge Besonderes Beteiligungsverfahren mit jüdischer Gemeinde und Polizei Finanzierung Privat finanziert Kosten: 34 Mio. ¤ Investorenwettbewerb EBV wird als Investor gewonnen, Entwurf: Eller und Eller Vorhabenbezogener Bebauungsplan Baubeginn Fertigstellung Beteiligte (außer Stadt Aachen und Land NRW) EBV , Jüdische Gemeinde Auswirkungen Mit dem Gebäude wurde vom Hansemannplatz her kommend ein neuer attraktiver Stadteingang geschaffen. Zwischenzeitlich hat die ASEAG, Aachens ÖPNV-Betreiber, ihr Service-Büro aus dem rückwärtigen Bushofbereich ausgelagert und in dem attraktiven Glaskubus eingerichtet, Dadurch erfährt das „EBV-Carrée“ eine zusätzliche Belebung. Aufgaben Die nach wie vor vorhandene isolierte Lage im Gefüge der Stadt ist aufzuheben. Der zwischen den Entwicklungszonen Bushof und Kaiserplatzgalerie gelegene Bereich muss Teil der fußläufig erlebten Innenstadt werden. þ EBV-Carrée mit Servicebüro der ASEAG 24 3.11 Entwicklung Innenstadtcampus RWTH Ausgangslage Planungs- und Realisierungszeitraum Die innenstadtnahe Lage der Hochschule mit zentralen Einrichtungen der Verwaltung, Lehre, Forschung und Repräsentation ist Markenzeichen für Hochschule und Stadt. 2003 2007 Hochschultypische großmaßstäbliche Baustrukturen, Gebäude der Forschung und publikumsintensive Nutzungen prägen diesen Teil der Innenstadt. Das Erscheinungsbild der Gebäude und ihrer Freiflächen sind im städtischen Kontext allerdings zum Teil unbefriedigend. 2008 Ziele Hochschul-Standort- und Entwicklungsstudie Erarbeitung des Freiraumkonzepts „Masterplan RWTH Campus Innenstadt“ (Büro Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Berlin) Wettbewerb „Campus Innenstadt“, ausgelobt durch den BLB NRW in Kooperation mit der Stadt Aachen, 1. Preis: Machleidt+Partner, Berlin mit sinai. Faust.Schroll.Schwarz., Berlin Beteiligte (außer Stadt Aachen und Land NRW) BLB NRW, RWTH Definition von Qualitätsstandards für alle relevanten Handlungsfelder Auswirkungen • Festlegung von Standards für die Gestaltung des Freiraums Der Campus Innenstadt befindet sich in stetiger Weiterent• Erarbeitung eines Parkraum- und Erschließungskonzeptes wicklung. Mit dem Bau des Super C und weiteren Gebäuden (Fahrrad und Auto) wie z. B. dem Seminargebäude in dem ehemaligen Heizkraftwerk sind architektonisch anspruchsvolle Einzelgebäude Maßnahmen im Innenstadtcampus hinzugefügt worden. Die Umsetzung des Masterplans und des Wettbewerbsergebnisses gestaltet • Bündelung aller geisteswissenschaftlichen Bereiche in sich bisher allerdings schwierig. Die Zielsetzungen der Stadtder Innenstadt und die Umsiedelung der emittierenden entwicklung und Stadtgestaltung sind nur eingeschränkt mit naturwissenschaftlichen Einrichtungen nach Melaten als der eher nutzer- bzw. objektbezogenen Betrachtungsweise Ergebnis der Hochschulstandort- und Entwicklungsstudie einer Hochschule kompatibel. Beispiele: • Dynamischer Umstrukturierungsprozess mit der Chan• Das neue Hörsaalgebäude wurde, entgegen den Vorstelce, die im Innstadtkonzept aufgezeigten Defizite des lungen im Wettbewerb „Campus Innenstadt“ außerhalb innerstädtischen Hochschulcampus und die fehlende des Alleenrings realisiert, da die notwendige termingeVernetzung mit der Stadt zusammen mit der RWTH zu rechte Fertigstellung nur an diesem Standort möglich bearbeiten erschien. • „Masterplan Freiraumentwicklung RWTH Campus Innen- • Die Gestaltung der öffentlich zugänglichen Bereiche stadt“, der die Entwicklungspotentiale des Freiraums folgt keinem abgestimmten Material- und Ausstattungsaufzeigt und die Notwendigkeit einer „Exzellenzinitiative konzept. Freiraum“ unterstreicht • Wettbewerb „Campus Innenstadt“ zur Gewinnung von Aufgaben Ideen zur städtebaulich verträglichen Integration einer zukunftsorientierten Hochschule in den Stadtkontext Die konsequente Orientierung an den Aussagen des • Rege Neubautätigkeiten (z. B. Super C, Semi 90, Umbau Masterplans Freiraumentwicklung und dem Ergebnis des Kraftzentrale, Studierraum an der Kármánstraße, TechWettbewerbs „Campus Innenstadt“ist unabdingbar für nikum (im Bau)) und umfangreiche Instandsetzungen eine abgestimmte Hochschulentwicklung mit den Zielset(Maschinenbaufakultät, Reiffmuseum, Institut für Oberzungen der Stadt innerhalb eines kooperativen Prozesses flächentechnik) aller Beteiligten aus Hochschule, BLB und Stadt. Dies gilt für die Qualifizierung des öffentlichen und privaten Raums Finanzierung sowie die Verknüpfung mit den Campusthemen Melaten und Westbahnhof. Kosten: Stadt Aachen: Masterplan Freiraumentwicklung Folgeprojekte 90.000 ¤ BLB: ohne Angaben • Neues Hörsaalzentrum • Hochschulstandort und Entwicklungsstudie • Umgestaltung Templergraben zum Shared Space • Wettbewerb „Campus Innenstadt“ > 3.12 Templergraben • Bibliotheksneubau • Neu- und Umbauten • 25 3.12 Templergraben Ausgangslage Planungs- und Realisierungszeitraum Der Templergraben durchläuft einen Stadtbereich, der wie kein zweiter in der Stadt von studentischen Einrichtungen geprägt ist. Die Nutzer des Raums sind insbesondere im Abschnitt Hauptgebäude/SuperC ganz überwiegend Studenten, also Fußgänger und Radfahrer. Die heutige Gestaltung wird dieser Nutzung nicht gerecht. Der Templergraben ist daher, zusammen mit den angrenzenden Freiflächen, erster Umsetzungsschwerpunkt in der städtebaulichen Neuordnung des Kernbereiches der RWTH. 2007 2009 2010 2012 Ziele • • • Verknüpfung das historischen Stadtkerns mit dem Herzen der RWTH Integration der angrenzenden Stadtteile Schaffung eines Straßenraums, der allen Nutzern gleichermaßen gerecht wird und die Bedeutung der Exzellenzhochschule unterstreicht Maßnahmen • • Darstellung des Campus Innenstadt durch einen markanten „Stadtboden“ Schaffung eines platzartigen gemeinsam genutzten Raums, der die Bereiche Hauptgebäude und KármánForum über den Templergraben hinweg verbindet Finanzierung Stadt mit 80% Städtebaufördermitteln 1,6 Mio. ¤ BLB 1,4 Mio. ¤ Verkehrsuntersuchung Beantragung der Städtebauförderungsmittel Entwurfs- und Ausführungsplanung Realisierung Beteiligte (außer Stadt Aachen und Land NRW) RWTH, BLB, STAWAG Auswirkungen Durch die Umgestaltung des Templergrabens wird sich die RWTH im Stadtbild noch stärker als bisher darstellen. Dies stärkt die besondere Qualität der Aachener Hochschule: die Symbiose von Innenstadt und studentischem Leben. Der Siegerentwurf des Büros Machleidt+Partner, Berlin mit sinai. Faust.Schroll.Schwarz., Berlin schafft mit gezielt gestalterischen Eingriffen, wie der strukturellen Herausarbeitung der gefassten Blockränder des inneren Grabenringes, stadträumliche Klarheit. Aufgaben Die Gestaltung der Freibereiche und Straßenräume des Campus sollte weitergeführt werden. Im Fall einer Realisierung der CampusBahn muss eine neue Straßenraumgestaltung zwischen Templergraben und Kaiserplatz erfolgen. Folgeprojekte Achse der Wissenschaft als Verknüpfung zwischen Altstadt und Innenstadtcampus. <Templergraben 1961 (Bereich von Pontstraße bis Hauptgebäude) Templergraben < Barbarossamauer Perspektive Templergraben Blick in die Stadt > Masterplan Kernbereich RWTH-Aachen, Bereich Templergraben > 26 sinai.freiraumplanung, Berlin Machleidt + Partner / sinai 27 3.13 Satzung Denkmalbereich Innenstadt Ausgangslage Finanzierung Die Spuren einer wechselhaften, 2.000 Jahre alten Geschichte sind heute noch an vielen Plätzen in Aachen zu finden. Die Mischung aus historisch gewachsenem und modernem Ambiente macht den unverwechselbaren Charme der Stadt Aachen aus. Für die Aachener Bürger und Bürgerinnen bedeutet dies ein erhebliches Maß an Lebensqualität. Die historische Innenstadt mit Dom und Rathaus lockt in jedem Jahr viele Besucher nach Aachen – nicht nur Hotellerie und Gastronomie wissen das zu schätzen. Auch der Hochschulstandort Aachen profitiert davon. Erarbeitung durch die Verwaltung Ziele • • • • Schutz des Welterbes vor Beeinträchtigungen Vermeiden von Änderungen des öffentlichen Stadtraums mit seiner angrenzenden Bebauung, die das heutige Erscheinungsbild zum Nachteil verändern und das Welterbe gefährden könnten Silhouette von Dom und Rathaus als charakteristisches Merkmal der historischen Altstadt Aachens in seiner Gesamtheit erhalten, sodass sie in Teilen oder als Gesamtheit erlebbar bleibt. Sicherung des Bestandsschutzes im denkmalpflegerischen Sinne, ohne den Charakter einer „musealen“ Innenstadt zu erzeugen Maßnahmen • Entwurf der „Satzung für die Erhaltung des Denkmalbereiches INNENSTADT“ Planungs- und Realisierungszeitraum 2007 2009 2011 Gutachten „Grundlagen für die Denkmalsatzung Aachen“ (Heinz Jahnen Pflüger, Aachen) Entwurf der „Satzung für die Erhaltung des Denkmalbereiches INNENSTADT“ Satzung in Kraft getreten am 27.03.2011 Beteiligte (außer Stadt Aachen) LVR, Bezirksregierung Auswirkungen Im Geltungsbereich der Satzung wird es leichter möglich sein, auf die Gestaltung der Gebäude Einfluss zu nehmen. Bestimmte Fehlentwicklungen sind völlig ausgeschlossen. Von besonderen Aussichtspunkten aus bleibt die Stadtsilhouette dauerhaft erhalten. Aufgaben Eine Überarbeitung der Stadtbildsatzung aus 1979 ist geboten, um über den bestandsichernden Aspekt der Denkmalbereichssatzug hinaus auch Einfluss auf neue Bauvorhaben in der Innenstadt haben zu können. Die Stadtbildsatzung genügt den heute rechtlichen Anforderungen nicht mehr. < Denkmalbereich < Silhouettenschutz 28 3.14 Welterbe Pfalzbezirk, Route und Centre Charlemagne Ausgangslage Nach dem Scheitern des „Bauhaus Europa“-Projekts (Bürgerentscheid 2006) ergab sich die Notwendigkeit, alternative Möglichkeiten zur Entwicklung zu finden, die den Status des Welterbes erweitern und von der Aachener Bevölkerung unterstützt werden. Ziele • • • • • • Schaffung eines zentralen Punktes in der Route Charlemagne Installation des „Centre Charlemagne“ Schaffung der „Dominformation“ in der ehemaligen Poststelle des Bistums Stadträumliches Herausarbeiten des Pfalzbezirkes Erhöhung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum Wissensvermittlung über Geschichte der Pfalz und der heutigen Gebäude und Stadträume Maßnahmen • • • • • Erster Antrag auf Erweiterung des Welterbe-Bereichs 2008 Wettbewerb zur Freiraumgestaltung Pfalzbezirk 2009 VOF-Verfahren zum Umbau des Verwaltungsgebäudes 2008, Entwurf: hks Jochen König - Architekten + Gesamtplaner, Erfurt Umbau der alten Poststelle des Bistums zur modernen Dominformation: Fassadensanierung, Aufwertung der Eingangssituation über eine großzügige Treppe und Rampe gegenüber der Domschatzkammer und umfangreiche Umbauten im Inneren, Entwurf: Hahn Helten Architekten, Aachen Umbau des Verwaltungsgebäudes Katschhof zum „Centre Charlemagne“ als zentrale Anlaufstelle der Route Charlemagne, Entwurf: hks-Architekten, Aachen • • • • Umbau Zeitungsmuseum Umbau Grashaus Umgestaltung der Freiräume im ehemaligen Pfalzbezirk Entwicklung von Chronoskopen - Informationsobjekte zur Geschichte mit Schwerpunkt Pfalz und ihre Bauten. Finanzierung (Städtebau- und andere Fördermittel und Mittel Dritter) Freiraum zwischen Dom und Rathaus Dominformation, Rathaus- und Domsanierung, Pfalzforschung Centre Charlemagne, Umbau Verwaltungsgebäude Zeitungsmuseum Grashaus 3,49 Mio. ¤ 6,34 Mio. ¤ 15,0 Mio. ¤ 3,6 Mio. ¤ 2,6 Mio. ¤ Planungs- und Realisierungszeitraum 2010-2011 Bau der Dominformation 2010-2013 Umbaumaßnahmen des Verwaltungsgebäudes Katschhof 2010-2013 Umbaumaßnahmen Freiraum Beteiligte (außer Stadt Aachen und Land NRW) Bistum Aachen, Domkapitel, RWTH (Begleitforschung), Bund (KP1 - Konjunkturpaket 1), EU (EFRE - Europäische Fonds für Regionalentwicklung) Auswirkungen Die Route Charlemagne erhält ihren historisch-räumlichen Ausgangspunkt. Geschichte und Bedeutung des Pfalzbezirks werden erlebbar gemacht, neue Erkenntnisse hierzu werden gewonnen und im öffentlichen Raum erklärt. þ Katschhoftreppe 2012 Isabel Mehlhorn 29 3.15 Gestaltungshandbuch Ausgangslage Finanzierung Die Gestaltung einer modernen und attraktiven Innenstadt Land NRW (Städtebauförderung) und Stadt Aachen hat neben den Anforderungen zur Dauerhaftigkeit, Kosteneffizienz und Barrierefreiheit usw. auch die Bewahrung des Planungs- und Realisierungszeitraum kulturellen Erbes im Stadtbild und die ästhetische Qualität des öffentlichen Raumes zu berücksichtigen. Das erarbeitete Konzept wurde 2008 erstmalig diskutiert und seitdem auf Grund der dauerhaften Anpassung zum Thema Die Stadt Aachen hat schon frühzeitig damit begonnen, die Barrierefreiheit in der Drucklegung verschoben. Erneuerung des Stadtbildes nach einheitlichen Gestaltungs- Gleichzeitig ist das Gestaltungshandbuch bereits Grundlage und Materialprinzipien zu vollziehen. des Verwaltungshandelns – 2005 wurde deshalb das Dresdener Planungsbüro Rehwaldt die politischen Beschlüsse werden in 2012 eingeholt. mit der Bearbeitung dieses Themas beauftragt und in enger Kooperation mit den zuständigen Fachbereichen der Verwal- Auswirkungen tung wurde das Gestaltungshandbuch erstellt. Ziele • • Prüfung der bestehenden Grundlagen Systematisierung, Aktualisierung und Erweiterung der Grundlagen im Hinblick auf die aktuellen Anforderungen Maßnahmen • • • Gliederung der Raum- und Straßentypen der Innenstadt Bildliche und textliche Beschreibung der zugehörigen Materialien inkl. Beleuchtung, Ausstattung und Begrünung Darstellung der aktuellen Standards zur Barrierefreiheit im öffentlichen Raum sowie Verweis auf die gültigen Satzungen und Richtlinien Das Gestaltungshandbuch ist Grundlage für die Alltagsaufgaben der Fachabteilungen, gibt aber auch extern Planenden praktische Unterstützung. Ergänzend werden Erfahrungen aus den städtischen Sonderprojekten eingearbeitet. Aufgaben/ Folgeprojekte Das Gestaltungshandbuch soll jährlich fortgeschrieben werden. < Raumtypen der Innenstadt 30 3.16 Außenwerbesatzung Ausgangslage Finanzierung Das Innenstadtkonzept weist auf die Probleme des zunehmenden “Reklamewildwuchses” an bedeutsamen Orten der Innenstadt hin. Mit der Aachener Stadtbildsatzung aus dem Jahr 1979 konnte diesen Auswüchsen nicht wirksam entgegen gewirkt werden. Erarbeitung durch die Stadt Ziele • • • Erhaltung bzw. Wiederherstellung eines qualitätvollen Stadtbilds Vermeidung eines Wettlaufs zu immer auffälligeren Werbungen Entwicklung von Qualitätsstandards für Werbung in der Innenstadt Maßnahmen • • • Planungs- und Realisierungszeitraum 2005 Laufend Satzung tritt in Kraft (Beratung) Beteiligte (außer Stadt Aachen und Land NRW) IHK, Einzelhandelsverband Auswirkungen Seit Inkrafttreten der Satzung hat sich die Qualität der Gesamtgestaltung und der verwendeten Materialien verbessert. 2005: Erarbeitung einer Werbeanlagensatzung durch die Verwaltung. Der Schwerpunkt der Satzung liegt auf historisch, kulturgeschichtlich und städtebaulich wertvollen Bereichen der Stadt, sie ergänzt die gültige Stadtbildsatzung. Leitfaden für Werbeanlagen zum besseren Verständnis für den Anwender. Intensivierung der Beratung < Qualitätvolle Werbung Büchel und Münsterplatz 31 3.17 Außengastronomiekonzept Ausgangslage Planungs- und Realisierungszeitraum In einer Stadt mit vielen Studenten und Touristen nimmt die Gastronomie eine besondere Stellung unter den Nutzungen in der Innenstadt ein. Insbesondere in den warmen Jahreszeiten wird das Stadtbild von der Außengastronomie und deren Erscheinungsbild geprägt. 2003 2004 Beschluss des Planungsausschusses zum Konzept zur Außenbewirtung Qualitätsoffensive mit dem Ziel, einen Konsens zu den erarbeiteten Qualitätsstandards mit den Gastronomen herzustellen Gestaltungswettbewerb Gestaltungsberatung durch die Stadt Ziele 2005 Seit 2004 • Beteiligte (außer Stadt Aachen und Land NRW) • Formulierung von Leitlinien für die Ausgestaltung der Bereiche für Außengastronomie Festlegung von Qualitätsstandards für das Mobiliar Maßnahmen • • • • • Erarbeitung eines Konzepts zur Außenbewirtung durch die Verwaltung Abstimmung mit Hotel- und Gaststättenverband Intensive Gestaltungsberatung der Gastronomen durch die Stadt Erarbeitung und jährliche Verteilung des Infoflyers „Aachens gute Stuben“ Initiierung von „Gestaltungswettbewerben“ für die Gastronomiebetriebe Finanzierung Hotel- und Gaststättenverband, Gastronomen der Innenstadt Auswirkungen Die Qualitätsoffensive für “Aachens gute Stuben” und die zusätzliche Beratung haben das Erscheinungsbild der Außenbewirtung qualitätvoller gemacht. Die öffentlichen Räume und damit das gesamte Stadtbild haben sich hierdurch deutlich verbessert. Folgeprojekte Eine Aktualisierung der Satzung zur Sondernutzung im öffentlichen Raum (von 1977) ist wünschenswert. Erarbeitung durch die Stadt Hof > < Qualitätvolles Mobiliar im öffentlichen Raum: Ursulinerstraße < Unansprechende Außengastronomie 32 33 3.18 Lichtkonzept Ausgangslage Die Beleuchtung der attraktiven Innenstadt hat neben den Anforderungen zur Dauerhaftigkeit und Kosteneffizienz der Lichtobjekte auch die Darstellung des kulturellen Erbes im Stadtbild und die ästhetische Lichtqualität im öffentlichen Raum zu berücksichtigen. Die Stadt Aachen hat in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken (STAWAG) schon seit 1995 Prinzipien zu Lichtstandards und zur Lichtqualität aufgestellt und daraus eine Zonierung und Typologie zur Illumination entwickelt (Lichtprojekt Aachen). Gleichzeitig wurde ein Förderverein gegründet, der in der Folgezeit mit Sponsoring umfangreiche Gebäudeanstrahlungen realisieren konnte. Ziele • • Prüfung der bestehenden Grundlagen Umfassende Systematisierung und Aktualisierung im Hinblick auf erweiterte räumliche und inhaltliche Zielsetzungen (Ringe, städtische Achsen und „Magnete“, Tore, Brunnen, Ingenieurbauwerke, Tunnel etc.) Maßnahmen • 2005 Entwicklung einer Projektskizze mit Präferenzkatalog, Abstimmung innerhalb der Verwaltung und haushaltsmäßige Eingeplanung, später allerdings Zurückstellung • • • • 2009 Teilnahme der Stadt Aachen am Bundeswettbewerb „Kommunen im neuen Licht“ zur Förderung der LEDTechnik 2010 Erster Schritt zur künstlerischen Inszenierung von Bahnbrücken im Rahmen des Programms „Soziale Stadt Aachen-Ost am Bahnhof Rothe Erde“. 2011 Prämierung durch die Stiftung „Lebendige Stadt“ für das Projekt „Königsbrücken“, Förderung und derzeitige Realisierung Illumination der Burtscheider Brücken nachfolgend Finanzierung Land NRW (Städtebauförderung), Stadt Aachen, STAWAG und Sponsoren Planungs- und Realisierungszeitraum 2009-2012 schrittweise in Zusammenarbeit mit dem Förderverein und weiteren Projektpartnern Beteiligte (außer Stadt Aachen und Land NrW) STAWAG, Deutsche Bahn und Planungsbüro archigraphus Aufgaben/ Folgeprojekte Eine Strategie zur umfassenden Lichtkonzeption für Aachen im Sinne eines Masterplans ist vorbereitet und kann beauftragt werden, wenn die erforderlichen Mittel im städtischen Haushalt eingeplant werden. Beleuchtete Wasserflächen am Elisengarten > þ Licht-Raum-Konzept isenbahnbrücke Königstraße - „Königsbrücken“ archigraphus 34 35 3.19 Förderung der „Wasserkultur“ Ausgangslage Die 33 Thermalwasser-Quellen sind zum größten Teil überbaut, verplombt und verschüttet. Nur drei Quellen, wie z. B. die Rosenquelle im Bereich der Komphausbadstraße/Bädersteig oder die Kaiserquelle unter dem Aachenfenster werden genutzt. Die Vielzahl der Bachläufe, die die Innenstadt durchziehen, sind verrohrt und im Stadtbild mit Ausnahme am Lindenplatz/Annuntiatenbach nicht mehr präsent. Ziele • • • • • • • Aufstellung der Thermalwasser-Info-Stele an wechselnden Orten zur Visualisierung von Informationen rund um die Aachener Thermalquellen Kennzeichnung der Quellen im Stadtraum Finanzierung Private Spenden Planungs- und Realisierungszeitraum 2007 Entwicklung der Idee einer „ThermalwasserBedeutung der Bachläufe und der Thermalquellen für die route“ Stadt wieder ins Bewusstsein der Bewohnerschaft und 2008 Veranstaltungen im Fürstenbad ihrer Gäste rücken Seit 2009 Informationen an Straßenschildern Bachläufe offenlegen oder im Stadtbild kenntlich machen Quellen als Trink- und Badestelle, Ausstellungsraum, Beteiligte (außer Stadt Aachen und Land NRW) Trinkbrunnen, historischer Baderaum, Quellstein, Messeinrichtungen, Kochbrunnen sichtbar und nutzbar Bürgerstiftung Lebensraum Aachen machen Maßnahmen • • Thermalquellen als Unterrichtsthema anhand von durchführbaren Experimenten, z. B. am Burtscheider Marktbrunnen, an Schulen etablieren und veröffentlichen Bei Straßen mit Bezug zu heißen Quellen die Straßenschilder mit erklärenden Zusätzen ausstatten Veranstaltungen im „Fürstenbad“, in der ehemaligen Prunkbadezelle des Kaiserbads finden Kleinkunstveranstaltungen statt (Renovierung des Raums und Zuführung einer angemessenen Nutzung) Vorträge und Führungen auf Anfrage durch die Bürgerstiftung Lebensraum Aachen, auch für Kinder, zum Thema Thermalquellen Auswirkungen Die Wurzeln der Aachener Innenstadt und die Bedeutung des Wassers für die industrielle Entwicklung werden der Bevölkerung und den Gästen der Stadt bewusst gemacht. Die Identifikation der Bürgerschaft mit ihrer Stadt, die wesentliche Voraussetzung für bürgerschaftliches Engagement ist, wird gestärkt. Aufgaben Weitere Bachläufe sollten im Rahmen der Umgestaltung von öffentlichen Räumen freigelegt oder verdeutlicht werden. In Zusammenarbeit mit der Bürgerstiftung soll eine Thermalwasserroute entstehen. < Wasser am Lindenplatz < Wasserfläche am Elisengarten Ballsaal Altes Kurhaus > 36 37 3.20 Entwicklung untergenutzter oder brachliegender Grundstücke Ausgangslage Beteiligte Zum Zeitpunkt des Innenstadtkonzeptes waren noch eine ganze Reihe Grundstücke in der Innenstadt, darunter auch in prominenten Lagen nicht oder nur behelfsmäßig eingeschossig bebaut. Darüber hinaus entsprechen gerade die Gebäude, die im Stadtkern unmittelbar nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg wiederaufgebaut wurden, teilweise nicht mehr heutigen Anforderungen an Geschäftshäuser und müssen daher nach und nach ersetzt werden. Privatinvestoren Ziele • • • Schaffung einheitlicher Straßenfronten durch Schließung der Baulücken Reaktivierung ungenutzter Nutzungspotentiale für Wohnen, Geschäfte Ersatz minderwertiger Bausubstanz Auswirkungen Aufgrund der zögerlichen Nutzung solcher Grundstücke bleiben die Auswirkungen begrenzt. Gelänge eine Reaktivierung, wären folgende Effekte zu erwarten: • Bei mehrgeschossigen Gebäuden ist der Bau von Wohnungen wahrscheinlich. Hierdurch ergeben sich attraktive Angebote für Personen, die zurück in die Innenstadt wollen. • Unattraktive, immer noch Zerstörung signalisierende Brandwände verschwinden. • Straßenräume werden wieder geschlossen. • Blockinnenräume werden vor Lärm, der jetzt durch die Baulücken dringt, geschützt. Maßnahmen Folgeprojekte • Vor dem Hintergrund der zu erwartenden Wohnungsknappheit insbesondere bei Wohnraum für Studierende ist eine innerstädtische Verdichtung durch Wohngebäude in den nächsten Jahren zu erwarten. Ein entsprechendes Programm seitens der Stadt zur Unterstützung wäre wünschenswert. Baulandreaktivierung erfolgreicher gestalten, da zahlreiche Grundstücke, die 2002 schon brachlagen oder untergenutzt waren, nach wie vor nicht entwickelt sind Finanzierung Bisher eingesetzte private Mittel: ohne Angaben < Untergenutzte bzw. brachliegende Grundstücke laut Auflistung Innenstadtkonzept 2002 und davon derzeit entwickelte Grundstücke 38 3.21 Sicherung und Entwicklung der Wohnsituation Ausgangslage Die Innenstadt als Wohnstandort ist seit jeher ein Markenzeichen der Stadt Aachen. Im Alleenringbereich gibt es ca. 21.750 Wohnungen. Dies sind knapp 9% des gesamten Wohnungsbestandes der Stadt Aachen. Da es sich zumeist um kleinere Wohneinheiten handelt liegt die Belegung mit 1,54 Einwohner pro Wohnung unter dem gesamtstädtischen Durchschnitt von 1,84 Einwohner/Wohnung (Stadt Aachen, Schätzung 2011). Der Wohnungsbestand entspricht teilweise nicht mehr allen heutigen Anforderungen: in den Blockinnenbereichen fehlt Grün, Barrierefreiheit ist häufig nicht vorhanden und der energetische Standard ist meist niedrig. Ziele • • • • • • • • Wohnumfeldverbesserung Förderung der Durchgrünung der Blockinnenbereiche (Aufwertung von Innenhöfen) Dachbegrünung Attraktivierung der fußläufigen Verbindungen zu den Parkanlagen außerhalb des Alleenrings Renovierung von Fassaden Zusammenlegung kleiner Wohneinheiten zu größeren Wohnungen Schaffung barrierefreier Wohnungen Herstellung von Barrierefreiheit im öffentlichen Raum Maßnahmen • • • • Förderung des öffentlichen Wohnungsbaus durch eine entsprechende Quote bei privaten Wohnbauvorhaben Unterstützung neuer Wohnformen Kommunale Wohnraumbeobachtung Wohnungsvermittlung geförderter Wohnungen • • Umzugshilfe der „Leitstelle Älterwerden in Aachen“ Vor dem Hintergrund des doppelten Abiturjahrgangs Ansprache der Eigentümer zur Schaffung zusätzlichen Wohnraums Finanzierung 1,8 Mio. ¤ Planungs- und Realisierungszeitraum laufend Beteiligte (außer Stadt Aachen und Land NRW) GeWoGe, Private Eigentümer Auswirkungen Der Wohnungsbestand bleibt auch für anspruchsvolle Bevölkerungsgruppen attraktiv. Hierdurch wird eine der wesentlichen Voraussetzungen für eine belebte und rund um die Uhr lebenswerte Innenstadt erfüllt. Aufgaben Eine Qualitätsoffensive bei der Verbesserung des kommunalen Wohnungsbestandes inkl. der gewoge-Bestände ist geboten. Dies beinhaltet die Ausweitung des Bestandes von barrierefreien und altengerechten Wohnungsangeboten, Gewährleistung gesunder Wohnverhältnisse durch Verbesserung der Freiraumqualitäten und der lärm- und lufthygienischen Situation, Sicherung von preiswertem Wohnraum, Schaffung von studentischen Wohnformen, Förderung von Baugemeinschaften. < Wohnbebauung am Synagogenplatz < Baulücke Gasborn 39 4 Erkenntnisse und Bewertung 40 Der in Kapitel 3 erfolgte Rückblick auf die Projekte aus dem Innenstadtkonzept verdeutlicht, dass nicht nur eine große Zahl von Projekten erfolgreich umgesetzt bzw. initiiert wurden, sondern dass auch die Wirkungen, die von diesen Maßnahmen ausgehen, weit über das einzelne Projekt hinausgehen. Gleichwohl bleibt noch weiterer Bearbeitungsbedarf (vgl. dazu auch Kap. 6). Dazu werden im Folgenden die im Jahre 2002 definierten Ziele und Schwerpunkte und die genannten Handlungsfelder des Innenstadtkonzeptes mit dem bereits Erreichten verglichen und im Hinblick auf ihre zukünftige Bedeutung bewertet. 4.1 Ziele und Schwerpunkte des Innenstadtkonzeptes 2002 Die Geschäftslage attraktiv verknüpfen Für den Einkaufsbereich bestand die Idee in einer verbindenden Spange, die über den Markt und die Altstadt die beiden Fußgängerzonen Adalbert- und Großkölnstraße miteinander verknüpft. Die bisher getrennten, linearen Räume sollten zu einem Netz zusammengeführt und an ihren Anfangs- und Endpunkten (Hotmannspief und Kaiserplatz) in ihrer Funktion als Tor zur Innenstadt mit besonderer Sorgfalt behandelt und aufgewertet werden. Schwerpunkt des Verknüpfungsgedankens war ein Netzschluss durch Aufwertung von Ursuliner- und Buchkremerstraße sowie des Büchelumfeldes. Während der Umbau der Fußgängerzonen (Adalbert- und Großkölnstraße) auf Grundlage eines Wettbewerbsbeitrages vollzogen wurde und die Vernetzung der unterschiedlichen Teile der Hauptgeschäftslagen deutlich verbessert wurde, bleiben nach wie vor die benannten Anfangs- und Endpunkte und der Bereich des Büchelparkhauses ungelöst. Mit der erwarteten Realisierung der Kaiserplatzgalerie wird einer der Eingänge einen neuen Impuls erhalten. Die stadträumlichen und stadtgestalterischen Qualitäten des Gebäudes und seines öffentlichen Umfeldes werden die Auswirkungen auf den Gesamtbereich wesentlich beeinflussen. Das Büchelparkhaus und sein Umfeld sind seit längerem Gegenstand vielfältiger Planungsaktivitäten (vgl. auch Kap. 5.3). Anfang des Jahres 2012 zeichnet es sich ab, dass das Grundstück entsprechend seiner zentralen stadträumlichen Lage zu einem Standort für Einzelhandel und Wohnen (innerstädtisches Hotel) umgenutzt werden soll. Die Entrées verbessern Das Innenstadtkonzept 2002 sah die städtebauliche Gestaltung des Bereichs um den neuen Bushof als wichtigen Faktor zur Attraktivierung der Innenstadt. Die bemängelten stadtstrukturellen und funktionalen Probleme liegen in unveränderter Form auch heute noch vor. Der Handlungsbedarf erscheint evident, insbesondere vor dem Hintergrund, dass auf Grundlage eines vorliegenden Busgutachtens „Busnetz 2015+“ der Verknüpfungspunkt neu strukturiert werden könnte und mit der Campusbahn die Möglichkeit der Einführung eines zeitgemäßen schienengebundenen Verkehrs wieder besteht. Die damit mögliche Neuordnung der Entreesituation eröffnete auch die Chance, wichtige publikumsintensive Nutzungen wie z. B. die VHS und die städtische Bibliothek zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Das Umfeld der Hochschule aufwerten Das Innenstadtkonzept 2002 stellt das Potential der Hochschulentwicklung für die Stadtentwicklung dar. Um die Hochschule in die Stadt zu integrieren wurde als wichtiges Handlungsfeld eine Attraktivitätssteigerung der Freiflächen gesehen. In der unmittelbaren Nachbarschaft zur Hochschule sollten Flächenpotentiale gesucht werden, die neue Nutzungen anziehen und gleichzeitig als Chance für die Selbstdarstellung der Hochschule dienen könnten. Eine gute Erschließung und Orientierung sowie eine bessere Verknüpfung mit der Altstadt sollte mit dieser Entwicklung verbunden werden. Mit dem Masterplan Freiraumentwicklung RWTH Campus Innenstadt (Büro Rehwaldt, 2007) und dem Wettbewerbsergebnis Campus Kernstadtbereich (1. Preisträger Machleidt, Berlin mit sinai. freiraumplaner, Berlin) liegen dazu qualifizierte Vorschläge vor. Vor allem mit dem Bau des Super C hat die Hochschule ihre besondere Stellung und Bedeutung auch architektonisch zum Ausdruck gebracht. Die Umgestaltung des Templergrabens in diesem Bereich durch die Stadt Aachen und den Bauund Liegenschaftsbetrieb ist die konsequente Fortführung der Bemühungen zur Attraktivierung des innerstädtischen Campus. < Kapuzinerkarrée 41 4.2 Handlungsfelder des Innenstadtkonzeptes 2002 Entwicklung des Einzelhandelsstandortes Das Ziel des Innenstadtkonzeptes 2002, die Kernstadt Aachen als Einzelhandelsstandort weiter zu qualifizieren und die Funktionsfähigkeit und Ausstrahlung durch ein attraktives Profil der Innenstadt zu steigern, ist in den letzten zehn Jahren in vielen Punkten erreicht worden. Kernanliegen dabei war die lückenhafte Struktur der Einkaufslagen zu einer erlebnisreichen Netzstruktur weiter zu entwickeln und das familienfreundliche Einkaufen zu fördern. Im Vordergrund standen die Aufwertung der Fußgängerzone und die Qualifizierung öffentlicher Räume. Die in den 70er Jahren angelegten Aachener Fußgängerzonen wurden bis auf einige wenige modernisiert und durch den Lückenschluss an der Ursulinerstraße sinnvoll ergänzt. Die Situation des innerstädtischen Einzelhandels hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, was nicht zuletzt durch attraktive neue Geschäftsansiedlungen bestätigt wird. Seit 2002 reduzierten sich die Leerstände im Innenstadtbereich um ca. 50% von 107 auf 52 in 2011. Das Interesse externer Geschäftsleute am Standort Aachen ist zudem auch weiterhin groß. Das Thema Licht, Lichtkunst und Illuminationen konnte mit Hilfe des seit 2007 bestehenden Fördervereins Licht sukzessive umgesetzt werden. Wichtiges zukünftiges Ziel ist die Zusammenführung aller bisher umgesetzten Illuminationen (private und öffentliche Maßnahmen) in eine umfassende Konzeption im Sinne eines Lichtmasterplans (vgl. Kap. 3.18). Masterplan Hochschule Trotz sichtbarer baulicher Zeichen und vielfältiger Planungsund Hochbauaktivitäten (vgl. auch Kap. 3.11) bleibt die Notwendigkeit, auch weiter an der Entwicklung des Campus zu arbeiten und dazu beizutragen, dass der Innenstadtcampus in seiner Bedeutung und Qualität gesteigert und seine Vernetzung mit der übrigen Stadt gestärkt wird. Insbesondere der Freiraum lässt die wünschenswerten Gestalt- und Aufenthaltsqualitäten vermissen. Die Umgestaltung des Templergrabens ist nur ein erster Schritt zu einer umfassenden Ausbildung des Innenstadtcampus. Insbesondere im rückwärtigen Bereich des Hauptgebäudes und des Theresienquartiers bedarf es einer funktionalen wie gestalterischen Aufwertung. Gleichwohl wird es künftig weiter die Aufgabe sein, die Förderung privater Baumaßnahmen richtigen Rahmenbedingungen zu definieren, um die Einkaufsstadt attraktiv und zeitgemäß zu halten. Dies gilt Von den im Innenstadtkonzept genannten konkreten neun gleichermaßen für den Bereich Büchel als auch für die Untere Projekten wurden Adalbertstraße. Die seit längerem geplante Kaiserplatzgale- • vier umgesetzt (Erweiterung Mayersche Buchhandlung, rie sollte sich in ihrer Dimension und Struktur in die gewachUmbau Hauptpost, Neubau alter Bushof (vgl. Kap. 3.10), sene Stadt und den umgebenden Geschäftsbesatz einfügen. Erweiterung Kaufhof (vgl. Kap. 3.7)), • eines ist in einem konkreten Planungs- bzw. UmsetGestalterische Leitlinien im öffentlichen Raum zungsstadium (Hotelneubau Sandkaulstraße), • ein Projekt ist seit längerem in der „Findungsphase“ Die Ausbildung gestalterischer Leitlinien wurde durch viel(Kaiserplatzgalerie) fältige städtische Aktivitäten vorangetrieben. Sei es durch • ein Projekt hat sich weiterentwickelt (Markthalle Jesudie Förderung des baukulturellen Erbes der Innenstadt, den itenstraße zur Schulerweiterung mit öffentlichem Platz Erlass der Denkmalbereichssatzung der Vereinheitlichung der (vgl. Kap. 3.4)) und Außengastronomie, die Werbeanlagensatzung oder durch • zwei konnten bis dato noch nicht realisiert werden (Neudie Festlegung von Gestaltungsprinzipien in einem Hander Bushof und Neubebauung Büchelgelände). buch (vgl. Kap. 3.13 bis 3.17). Im Zuge der öffentlichen Investitionen insbesondere im Die Umsetzung dieser Prinzipien braucht Zeit und einen lan- Bereich der öffentlichen Räume wurde eine bemerkenswerte gen Atem, bis sich typische Erkennungsmerkmale für Aachen Zahl von privaten Maßnahmen in Angriff genommen, die die stadtbildprägend in der Fläche verankert haben. Innenstadtentwicklung positiv beförderte. Wie in der Abbildung auf S. 43 dargestellt, sind parallel zu Die hohe Bedeutung des Wassers mit seinen innerstädden großen öffentlich geförderten Maßnahmen zum Umbau tischen Brunnen und Bächen ist im Innenstadtkonzept 2002 der Fußgängerzonen und zur Aufwertung der öffentlichen deutlich betont worden. Die Offenlegung von Bachläufen Räume umfängliche private Investitionen getätigt worden. und das Inszenieren von Quellen wird weiter ein Thema bleiben (vgl. Kap. 3.19). 42 Þ Städtische und private Baumaßnahmen, Zeitraum 2002-2011 43 So hat der Kaufhof durch eine Erweiterung und Modernisierung seinen Standort aufgewertet. Insbesondere entlang der Fußgängerzonen wurden Gebäude modernisiert und der Ladenbesatz aktuellen Nachfragetrends angepasst. Schwerpunkte liegen im Bereich obere Adalbertstraße, Holzgraben und Buchkremerstraße. Mit dem Umbau der Hauptpost und der Eröffnung des Kinocenters gelang eine Umnutzung einer innerstädtischen Fläche, die die Nutzungsmischung in der Innenstadt stärkt und durch die Schaffung neuer öffentlich nutzbarer Räume das innerstädtische Wege- und Plätzesystem sinnvoll ergänzt. Verbunden mit dem Neubau der Aachener-Münchener Versicherung wurde der Standort „Innenstadt“ weiter gestärkt. Mit der Anlage eines Platzes an der Franzstraße durch den Investor und der Realisierung einer Treppe von der Aureliusstraße zur Borngasse durch die Stadt als Teil einer neuen Verbindung zwischen Hauptbahnhof und Innenstadt zeigt das Projekt beispielhaft, wie im partnerschaftlichen Miteinander privater und öffentlicher Akteure umfängliche positive stadtstrukturelle Auswirkungen erzielt werden können. So sind als ein Indikator der erfreulichen Bilanz die Übernachtungszahlen in dem betrachteten Zeitraum signifikant gestiegen. Lag die Zahl der Übernachtungen 2002 bei ca. 701.000, so betrug sie 2011 863.000. Diese Steigerung ist nicht ursächlich der erfolgreichen Innenstadtentwicklung zuzuordnen, doch die gesteigerten Aufenthaltsqualitäten im öffentlichen Raum und Nutzungsangebote trugen sicherlich zu dieser bemerkenswerten Entwicklung bei. Auch wenn die jeweilige Wechselwirkung von privaten und öffentlichen Aktivitäten auf Basis der vorliegenden abschätzenden qualitativen Betrachtung nicht im Einzelnen verifiziert werden kann, zeigt sich in diesem exemplarischen Ausschnitt der Innenstadt, in welch umfänglichen Maße die Innenstadtentwicklung vorangeschritten ist und welch großen Anteil private Aktivitäten haben. Umgelegt auf die jeweiligen Investitionssummen übersteigt der Umfang der privaten Investitionen die eingesetzte öffentliche Förderung um ein Vielfaches. Die Innenstadt Aachen ist diesbezüglich ein Beispiel für die positive Wirkung der Städtebauförderung auf private und öffentliche Investitionen in der Innenentwicklung und ihre nachhaltigen Impulse für die Gesamtwirtschaft. Freiraumsicherung und -entwicklung Der gelungene Umbau des Elisengartens auf Basis einer Mehrfachbeauftragung hat wesentlich zur Steigerung der Aufenthaltsqualität beigetragen. Der Elisengarten steht für die Steigerung der Lebensqualität in der Innenstadt und gilt zu Recht als zeitgemäßes Aushängeschild für die historische Altstadt. Er hat sich zu einem beliebten Treffpunkt von Menschen jeden Alters in der Innenstadt entwickelt. Die weiteren im Innenstadtkonzept genannten Schwerpunkte sind noch nicht in aller Tiefe zu Ende geführt. So schlummern nach wie vor in den Blockinnenbereichen oder auch im Hochschulbereich Grünpotentiale, die sowohl in ihrer ökologischen Funktion als auch ihrer Bedeutung für die Vernetzung von Grünbereichen und Schaffung wohnungsnaher Freiflächen weiter entwickelt werden können. Die vom Innenstadtkonzept vorgeschlagene „Verbindung nach Außen“ kann weiter verbessert werden. Ebenso gilt es, wie mit dem Umbau des Boxgrabens begonnen, die für den Stadtgrundriss prägenden Ringe Graben- und Alleenring stadtbildprägend weiterzuentwickeln. Die Aussage des Innenstadtkonzeptes, „Die Ringe wirklich zu Alleen zu machen, … um identitätsstiftende Räume zu schaffen“, bleibt weiterhin Ziel der Stadtentwicklung. þ Elisengarten 2011 44 Sicherung der Wohnfunktion Die Qualität der Aachener Innenstadt erwächst nicht zuletzt aus ihrer gefestigten Rolle als Wohnstandort. Nicht nur ist der Wohnanteil in der Innenstadt im Vergleich zu anderen Kommunen hoch, sondern auch die soziale Mischung zeigt, dass der Standort für viele unterschiedliche Bevölkerungsgruppen Attraktivität besitzt. Die im Innenstadtkonzept genannte Aufgabe „das vorhandene Qualitätsziel dauerhaft zu festigen und, wenn möglich, weiter auszubauen“ ist eine dauernde Herausforderung für die Stadtentwicklung. Dies gilt umso mehr, als dass die aktuellen Prognosen von einem Bevölkerungswachstum und einer deutlichen Zunahme der Nachfrage nach Wohnraum für Aachen ausgehen. Neben der Aktivierung von Neubaupotentialen (vgl. Kap. 3.21) gilt es mit Maßnahmen zur Bestandssicherung und -entwicklung, zur Aufwertung des Wohnumfeldes und auch zur Verbesserung der Anbindung der Wohnviertel an die vorhandenen Freiraum- und Parkanlagen das innerstädtische Wohnen zu fördern. Verbesserung der Situation von Kindern und Jugendlichen Die mit der Aufwertung der Fußgängerzonen erwartete Ausweitung von Spielorten und Spielgelegenheiten für Kinder und Jugendliche in der Innenstadt konnte nicht eingelöst werden. Neben der Instandhaltung und Modernisierung von bestehenden Spielplätzen wurde nur am Lindenplatz die Situation für Kinder verbessert. Als wesentliche infrastrukturelle Maßnahme im Innenstadtbereich gilt die Neubebauung am Prinzenhof. Anstelle der geplanten Markthalle wird die Erweiterung des Gymnasiums St. Leonhard den „Bildungsstandort Innenstadt“ weiter stärken und vor der neuen Schulmensa einen attraktiven öffentlichen Platz schaffen. Auch die Umgestaltung des Elisengartens schuf Raumangebote, die von Kindern und Jugendlichen gerne angenommen werden. Bau- und Planungskultur Von den im Rahmen der Erarbeitung des Innenstadtkonzeptes herauskristallisierten zehn Themenschwerpunkten zur Bau- und Planungskultur wurden oder werden die meisten in der Stadt Aachen bearbeitet. Wie oben dargestellt wurden in den letzten Jahren für eine Vielzahl von Projekten Wettbewerbsverfahren durchgeführt. Die Präsenz der Hochschultätigkeiten in der Stadt hat zugenommen, wenngleich hierbei noch ein Potential zu sehen ist, genauso wie bei der Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Stadt und Hochschule (vgl. Kap. 3.11). Die vielfältigen Aktivitäten in Form von Ausstellungen wie „Aachen baut“ oder „sehen lernen“, Diskussionsveran- staltungen oder Stadtrundgängen zu Fragen der Stadtentwicklung beziehungsweise konkreter Projekte z. B. „RWTH Campus West“ verdeutlichen, dass der Stellenwert der Baukultur in der öffentlichen Wahrnehmung zugenommen hat. Mit der Initiative Aachen Fenster e. V. (vgl. Kap. 2.3) ist ein Kontinuum in der Diskussion über Bau- und Planungskultur zu erwarten. Über private Spenden entsteht ein Stadtmodell für Aachen. Der Architektenbeirat, in dem bereits vor dem Innenstadtkonzept 2002 alle städtebaulich wichtigen Projekte diskutiert wurden, hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Durch die direkte Beteiligung von Vertretern aller Ratsfraktionen ist eine kontinuierliche Information der Fraktionen über die fachlichen Positionen zu wichtigen Projekten gewährleistet. Mit der Vereinbarung, den Architektenbeirat nicht nur bei konkreten einzelnen Bauvorhaben zu beteiligen, sondern auch bei allen vorhabenbezogenen Bebauungsplänen, wurden die Möglichkeiten des Gremiums wesentlich verbessert. Nun können Vorhaben in einem Stadium diskutiert werden, in dem noch Einfluss auf die wesentlichen Entwurfselemente genommen werden kann. Die in der Vergangenheit teilweise eingetretene Situation, dass im Beirat nur noch verhältnismäßig unwesentliche Details besprochen werden konnten, ist damit weitgehend ausgeschlossen. City-Logistik-Konzept Das im Innenstadtkonzept vorgeschlagene City-LogistikKonzept „Modellvorhaben Stadtlogistik“ wurde in der angedachten Form nicht weitergeführt und aufgrund fehlender Nachfrage 2008 eingestellt. Das Thema des stadtund umweltverträglichen Güterverkehrs in der Stadt wird im Rahmen des sich in Aufstellung befindlichen integrierten Verkehrskonzeptes umfassend berücksichtigt. Verkehrs- und Mobilitätskonzept Die Entwicklung der Innenstadt ist in den letzten Jahren in enger Abstimmung mit der Gesamtverkehrsentwicklung vorangetrieben worden. Die im Innenstadtkonzept 2002 angesprochenen verkehrlichen Maßnahmen standen in enger Verknüpfung mit dem Ziel, die Innenstadt als Einkaufsstadt zu stabilisieren und die innerstädtischen Einkaufslagen besser zu vernetzen. Dies ist weitgehend gelungen (vgl. Kap. 3.3, 3.8 und 3.9). Die Strategie, Maßnahmen der Innenstadtentwicklung in enger Abstimmung mit der Verkehrs- und Mobilitätsentwicklung voranzutreiben, hat vor dem Hintergrund der derzeit laufenden Neuaufstellung des Verkehrsentwicklungsplanes und des Masterplanprozesses „Aachen 2030“ weiter Bestand. Wichtige Voraussetzungen für eine innenstadtfreundliche Entwicklung sind mit dem vorliegenden Buskonzept geschaffen, das als Grundlage zur Neuordnung des ÖPNV dient. 45 5 Stadtrundgänge mit Experten 46 Ortskenntnis und „Insider“-Informationen sind hilfreich, ebenso aber der Blick von außen. Diesbezüglich ergänzt eine externe Begutachtung die in Kapitel 3 und 4 erfolgte qualitative Auswertung des Innenstadtkonzeptes 2002. Daher wurden sieben externe Gutachter mit unterschiedlicher fachlicher Ausrichtung nach Aachen eingeladen. Ein Stadtrundgang mit einer Abschlussdiskussion bildete den kreativen Rahmen für den Blick von außen, um Defizite zu benennen und Perspektiven aufzuzeigen. Die Ergebnisse sind auf den folgenden Seiten dokumentiert. Im Sinne der, ausgehend von einem Rückblick auf die zukünftig anstehenden Fragen und Aufgaben gleichermaßen fokussierten vorliegenden Auswertung wurde die Aufmerksamkeit der Experten weniger auf das bereits Erreichte gelenkt, sondern auf die Bereiche, die im besonderen Maße entscheidend für Innenstadtentwicklung sein dürften. • • • • • • • Dazu wurden auf Basis der Betrachtung der Entwicklung der letzten zehn Jahre und der erkennbaren zukünftigen Entwicklungen folgende drei räumliche Schwerpunkte identifiziert: 1. 2. 3. Der RWTH-Innenstadt-Campus mit den Teilbereichen Kármán-Auditorium und Theresienviertel, der Bereich Parkhaus Büchel sowie der Bereich neuer Bushof und sein Umfeld (vgl. Abbildung S. 48) Als Expertinnen und Experten konnten gewonnen werden: Frauke Burgdorff, Montag-Stiftung Dr. Brigitte Franzen, Ludwig-Forum Aachen Prof. Dr. Tilman Harlander, Universität Stuttgart Christian Hoffmann; gmp Aachen Prof. Dr. Heiner Monheim, Universität Trier Prof. Rudi Scheuvens, Universität Wien Prof. Sophie Wolfrum, Universität München Im Vorfeld der Stadtrundgänge wurde Informationsmaterial zum Innenstadtkonzept und zur Evaluierung verschickt. Die Stadtrundgänge wurden mit einigen allgemeinen Statements der Teilnehmer eingeleitet und endeten mit einer Abschlussdiskussion, in der die Eindrücke des Tages aufgearbeitet wurden. < Pontstraße 47 48 Programm 11.00 Uhr Einführung (Zielsetzung und Arbeitsstand) Ort: Super C, Templergraben, Treffpunkt Foyer 11.30 – 13.30 Uhr Stadtrundgang (Route s. Abb. S. 48) 13.00 – 15.00 Uhr Imbiss mit anschließender Diskussion Leitfragen der Diskussion • Öffentliche Räume: Anspruch und Nutzen • Umwelt: Herausforderungen an die Innenstadt • Verkehr: Shared Space und E-Mobilität die Heilsbringer? • Wohnen: Begehrte Innenstadt (Stadtrückkehrer, Studenten, Singles, Familien) Was kann die Kommune tun? • Letzte Runde: Was lässt Aachen in Zukunft so spannend erscheinen, dass Sie immer wieder kommen? Ort: Gartensaal des Französischen Kulturinstituts, Theaterstraße < Route Stadtrundgang sowie Projekte des Innenstadtkonzeptes 2002 und ihre jeweilige Realisierungsphase < Beim Stadtrundgang 49 5.1 Bereich Kármán-Auditorium Standort Zwischen Annuntiatenbach, Eilfschornsteinstraße und Templergraben befindet sich mit dem Kármán-Auditorium eine zentrale Anlaufstelle des Innenstadtcampus. Erschlossen werden die verschiedenen Gebäudeteile über großzügig angelegte Platzräume, die derzeit nur geringe Aufenthaltsqualitäten bieten. Der Bereich stellt eine wichtige fußläufige Verbindung zwischen historischer Innenstadt und Hochschulbereich dar. Der barocke Schervierbogen und die Reste der Barbarossamauer unterstreichen die historische Bedeutung dieses innerstädtischen Teils der Hochschule. Zitate Christian Hoffmann Tilman Harlander Das Kármán-Auditorium ist in dem Geist entwickelt worden, die Hochschule mit der Stadt zu vernetzen. Man braucht nur eine Nutzung in‘s Erdgeschoss zu bringen, schon lebt das hier. In Stuttgart hat die Universität zwei Standorte: im Zentrum Architektur und Geisteswissenschaften, Hauptgebäude und Bibliothek, der Hauptcampus draußen vor der Stadt. Das führt dazu, dass die draußen sagen: hier fehlt was, die von der Innenstadt müssen raus kommen. Wir wehren uns natürlich dagegen. Aus Überzeugung, denn die Hochschule muss in der Mitte der Stadt präsent sein. Brigitte Franzen Solche Orte brauchen eine Freiraumgestaltung, die zum Verweilen einladen und eine Ausstrahlung besitzen. Die öffentlichen Räume sind ein Durcheinander. Zukünftig sollte das Programm diskutiert werden und attraktivierende Nutzungen in diesen Bereich geholt werden, um eine Belebung zu erzielen. Sophie Wolfrum Ist es richtig, immer die Architektur abzureißen, die gerade nicht mehr getragen wird? Sollte man nicht damit abwarten? Zum Ziel der Nachhaltigkeit gehört auch, wie man mit seiner Bausubstanz umgeht. Dies gilt auch in diesem Fall für das Kármán-Auditorium. < Blick über das KàrmànAuditorium zum Dom < Südlicher Eingang zum Kàrmàn-Auditorium 50 Expertenmeinung Die Hochschule muss in der Mitte der Stadt in Gänze präsent bleiben. Das Kármán-Auditorium ist in dem Geist entwickelt worden, die Hochschule mit der Stadt zu vernetzen und Räume zu schaffen, die von Hochschule und Stadt genutzt werden. Qualitätvolle Freiräume sind für Hochschule und Stadt gleichermaßen wichtig. Ein Abbruch der vorhandenen Bausubstanz und der Ersatz durch Wohnungen oder neue Institutsbauten ist nicht sinnvoll. Ein Entmischen der Ingenieur- und Geisteswissenschaften wird nicht als zielführend angesehen. Vielmehr muss es darum gehen, Strukturen zu schaffen, die für verschiedene Nutzungsoptionen offen sind. Schon allein das Ziel der Nachhaltigkeit verlangt, dass mit bestehender Bausubstanz achtsam umgegangen wird. Zuerst ist das Programm zu diskutieren, dann die Form. Dabei muss eine gemeinsame Position von Stadt, Hochschule und BLB NRW entwickelt werden. Heiner Monheim Frauke Burgdorff Gebäude der RWTH werden hin und her geschoben mit nicht Es muss mehr Druck auf die Hochschule ausgeübt werden, sehr viel stadträumlicher Logik. Es wird zu viel über Gebäude um den Innenstadtcampus als lebendiges Abbild der RWTH gesprochen und zu wenig über den Straßenraum und die beizubehalten. Erdgeschossnutzungen. Frauke Burgdorff Die sich an der RWTH abzeichnende Entwicklung „Geisteswissenschaften in die Stadt und Technik draußen“ ist ganz schlecht. Das ist nicht die Zukunft. Große technische Fächer haben nur über eine normative geistige Anbindung Zukunft. Rudi Scheuvens Es geht weniger darum, Gebäude zu realisieren, sondern eine Diskussion darüber zu führen, was ein Campus in der Stadt braucht. Rudi Scheuvens Wir sind alle überzeugt davon, dass man hier nicht nur an das Bauen denken darf, sondern auch daran, wie er sich in diese Stadt einbindet. Die Stadt müsste darauf drängen, den öffentlichen Raum in Wert zu setzen. Christian Hoffmann Es wäre viel besser, die Prozesse, die jetzt hier ablaufen, mit großen nationalen Wettbewerben zu bestreiten. Wenn man sich in die Öffentlichkeit wagt, dann werden die Entscheidungen, die getroffen werden, auch nicht wieder so schnell von einzelnen Interessenträgern umgestoßen. 51 5.2 Bereich Theresienquartier Standort Zwischen der Eilfschornsteinstraße und der Pontstraße befindet sich ein Hochschulbereich, der durch eine heterogene Baustruktur aus historischen Gebäuden, neu sanierten bzw. neuen Hochschulgebäuden und in die Jahre gekommenen Institutsgebäuden ungeordnet wirkt. Der Freiraum besitzt keine Aufenthaltsqualitäten und weist erhebliche Gestaltungsmängel auf. Identitätsstiftend ist die Kirche St. Theresia aus den Jahren 1739 bis 1748, die nach Plänen von Laurenz Mefferdatis errichtet wurde. In der Öffentlichkeit wird dieser Bereich nicht als Teil der Innenstadt wahrgenommen. Zitate Frauke Burgdorff Christian Hoffmann Auf den ersten Blick das Backsteingebäude nördlich der Maschinenbaufakultät ist ein Attraktor für die „Kreativen“. Man muss einfach akzeptieren, dass man hier keine Erschließungsfunktion hat. Was man hieraus machen kann, ist ein Grünraum, ein Erholungsraum. Rudi Scheuvens Im Fokus muss man sich hier mit dem öffentlichen Raum befassen. Das muss hier eine Wertigkeit bekommen, die bis jetzt nicht vorhanden ist. Sophie Wolfrum Führen denn zwei neue Gebäude zu einer besseren räumlichen Situation als die vorhandenen Gebäude? Die vorhandenen Altbauten, die aus der gewerblichen Vergangenheit stammen, sind wichtig, hier sind sehr gut Studios für Studenten und Ähnliches zu realisieren. < Rückseite der Theresienkirche < Hintere Gebäudeansicht des Instituts für Luft und Raumfahrt Technik Nähe Pontstraße 52 Expertenmeinung Die wesentliche Aufgabe ist hier die Befassung mit dem öffentlichen Raum, der sich hervorragend als grüner Erholungsraum eignet. Ein Netz von Durchgängen sollte entwickelt werden, die durch offene Gestaltung neue Verbindungen schaffen. Die alten Backsteingebäude sollten als „Attraktor für die Kreativen“ erhalten werden, für Studenten-Studios und ähnliche möglicherweise auch temporäre Nutzungen. Falls hier Wohnungen entstehen sollten, ist darauf zu achten, dass ein nennenswerter Anteil an gefördertem Wohnungsbau realisiert wird. Hierzu muss die Stadt verbindliche Festlegungen treffen. Über die Aufstellung eines Bebauungsplans für den Hochschulbereich sollte nachgedacht werden. Beim Univiertel sollte man die vielen Durchgänge lassen und auch möglichst viele dieser alten Gebäuden, die die Geschichte der Nachkriegsentwicklung der Uni erzählen. Teilweise erhalten werden sollten auch skurrile Elemente wie diese lange Backsteinwand im „Theresienviertel“, die Farbe und Atmosphäre in den Bereich bringen und ihn gleichsam erden, also nicht zu geleckt erscheinen lassen. Man sollte auf Mischnutzung hin arbeiten. Die meisten öffentlichen Räume sind hier klein und sehr verzweigt, mit viel Design sollte man da nicht arbeiten, sondern man muss sich mehr zurücknehmen. Die Stadt ist dabei auf dem richtigen Weg. Wir müssen uns fragen, welche Instrumente können wir entwickeln, um eine Erdgeschossnutzung zu bekommen, die auch der Stadt dient? Tilman Harlander Dieser innerstädtische Bereich eignet sich für die Errichtung preiswerten Wohnraums. Viele Städte verfolgen erfolgreich die Förderung des öffentlichen Wohnungsbaus. 53 5.3 Bereich Parkhaus Büchel Standort Das mitten im historischen Zentrum liegende Grundstück Büchel ist Teil des historischen Badebezirks und war bis Ende des Zweiten Weltkrieges geprägt von Hotels und Badehäusern. Anstelle des nach dem Krieg wieder aufgebauten Kaiserbades wurde als Ergebnis eines internationalen Wettbewerbs das Gebäude des Aachen-Fensters errichtet. Seit vielen Jahren besteht die Zielsetzung, das Umfeld des Büchels aufzuwerten und das sanierungsbedürftige Parkhaus abzureißen und durch eine attraktive Innenstadtnutzung zu ersetzen. Zitate Christian Hoffmann Rudi Scheuvens Realistisch an diesem Standort ist eine Wohnnutzung, die in Aachen auch in dieser Lage sehr gut läuft und eine erdgeschossige, maximal zweigeschossige Einzelhandelsnutzung. Es ist aber auch ein guter Standort für das Wohnen in der Stadt. Im Erdgeschoss gibt es auch die Möglichkeit kleinerer Geschäfte, es muss nicht der große Einzelhandelsstandort sein. < Blick vom Büchelparkhaus über Antoniusstraße zur Kleinkölnstraße < Aachenfenster, St. Foillan und Dom 54 Expertenmeinung Dem Zwang zu einer extrem werthaltigen Bebauung kann am ehesten mit einer Kombination aus Einzelhandel im Erdgeschoss, maximal in den ersten beiden Geschossen und hochwertigen Wohnungen in den Obergeschossen städtebaulich verträglich entsprochen werden. Die Lage des Grundstücks ist für hochwertige Wohnungen optimal geeignet. Denkbar ist auch eine Kombination mit einem Hotel. Die Realisierung eines derartigen Projekts würde durch eine Umstrukturierung des Gesamtbereichs erleichtert, daher sollte eine Änderung des Bereichs Antoniusstraße mit hoher Priorität vorangetrieben werden. Tilman Harlander Frauke Burgdorf Die Unternehmen rechnen ja immer vor, dass durch derartige Projekte die oberzentrale Funktion gestärkt wird und dass die Kaufkraft nur aus dem Umland abgezogen wird. In Wirklichkeit zieht man aber auch immer Kaufkraft aus den eigenen Einkaufslagen ab. Die räumliche Nähe zum Rotlichtmilieu muss nicht nur eine Belastung für die Stadt sein. Antwerpen hat es z. B. geschafft, die Prostitution zu integrieren. 55 5.4 Bereich Bushof Standort Der Bushof und sein Umfeld sind Teil des alten Kurzentrums Aachen. Das alte Kurhaus und die Couvenstraße zeugen von den historischen Qualitäten des Ortes. Das Gelände war bis zum Bau des Bushofes in seiner jetzigen Form eine Freifläche, die als Kurgarten genutzt wurde. Der Bushof ist derzeit das Drehkreuz der öffentlichen Verkehrsmittel und zugleich ein Symbol für den Städtebau der 60iger Jahre des letzten Jahrhunderts. Der Bereich weist in zunehmendem Maße gestalterische und funktionale Mängel auf (Drogen, Beschaffungskriminalität, Bandenwesen, Verschmutzung, Vandalismus). Der öffentliche Raum ist weitgehend vom motorisierten Individualverkehr dominiert. Mit der Volkshochschule und der benachbarten Bibliothek befinden sich wichtige publikumsintensive Nutzungen in diesem Bereich. Zitate Brigitte Franzen Frauke Burgdorff Der Ort ist ein großer Umschlagplatz, wo viel passiert (Volkshochschule, Bibliothek). Die Busnutzung zerreißt aber vieles, sie unterbricht auch den Fußgängerverkehr. Der Bereich ist ein kommunaler Kulturort (Klangbrücke, VHS, Bibliothek). Diese Orte werden sich in Zukunft – nicht zuletzt aufgrund der medialen Entwicklung – deutlich verändern. Christian Hoffmann Sophie Wolfrum Das Hochhaus ist von seiner Struktur und der städtebaulichen Stellung gar nicht so schlecht. Mit einer neuen Fassade könnte bereits viel bewirkt werden. Wichtig ist auch die Gestaltung eines vernünftigen Straßenraumes in der Couvenstraße. Entwicklung von der Bücherei zur Mediathek: Jugendliche, die nicht so leseafin sind, können mit „niederschwelligen Angeboten“ in die Bücherei gelockt werden. < Kirche St. Peter < Peterstraße mit Bushofgebäude 56 Expertenmeinung Der Standort sollte – unter Beibehaltung seiner Funktion als zentrale Umsteigehaltestelle – so weit wie möglich vom Busverkehr entlastet werden. Er ist optimal als kultureller Mittelpunkt geeignet; hierfür sollten die vorhandenen Einrichtungen VHS, Stadtbibliothek und Klangbrücke ausgebaut und zu einem multimedialen Zentrum ausgebaut werden. Besonderer Wert sollte dabei auf attraktive Angebote für Jugendliche gelegt werden. Die Stadtbibliothek muss aus ihrem „Dasein in der zweiten Baureihe“ heraus an die zentralen öffentlichen Räume gerückt werden. Die vorhandene Bausubstanz ist bis auf das Hochhaus für die künftige Funktion des Bereichs ungeeignet. Die Tiefgarage kann erhalten werden, muss allerdings eine attraktivere Zufahrt erhalten. Tilman Harlander Was ist mit Jugendlichen? Haben die andere Räume? Man kann nicht einfach sagen: Die schaffen Unsicherheitsgefühle im öffentlichen Raum, die müssen hier weg. Gibt es für diese Frage ein Konzept? Das ist ein Strukturproblem, an das man grundsätzlich heran muss. Für Kleinkinder Spielplätze gibt es viel, da sind auch immer Elterninitiativen dabei, da passiert auch Kreatives, aber für Jugendliche zu wenig. eine aktive Erdgeschossnutzung. Im geplanten Wettbewerb sollten auch Eingang und Fassaden der Stadtbibliothek behandelt werden. Heiner Monheim Ich würde vor dem Hintergrund des Kurhauses und der Couvenstraße eine Neubebauung mit einer kleinteiligen Parzellenstruktur begrüßen. Sophie Wolfrum Frauke Burgdorff Der Standort ist extrem zentral und es gibt hier ja schon kulturelle Schwergewichte. Auch der Freiraum hat Potential. Musik machen in einer Kirche, dass passt gut. Wichtig ist Das sehe ich an dieser Stelle anders: hier kann ein Auftritt sein mit einem großen, ruhigen Gebäude. Der Bereich verträgt eine Struktur, die bewusst anders ist als der Rest der Stadt. 57 6 Zukünftige Herausforderungen 58 Aus der Analyse der realisierten und in Vorbereitung befindlichen Projekte ergibt sich, dass wesentliche Ziele des Innenstadtkonzeptes 2002 erreicht wurden. Insbesondere die Maßnahmen, die zu einer Stärkung des Einzelhandelsstandortes Aachen notwendig waren, können zu einem großen Teil als sehr erfolgreich bezeichnet werden. Hier wird es künftig darauf ankommen, den eingeleiteten Prozess fortzuführen, denn der Strukturwandel im Einzelhandel wird auch künftig die Akteure vor große Herausforderungen stellen, die nur gemeinsam zu bewältigen sind. rund um das Weltkulturerbe steht stellvertretend für diesen Prozess. Nun gilt es, die erfolgreiche Weiterentwicklung des urbanen Umfeldes und Flairs der Innenstadt im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung weiter zu verfolgen. Während in den letzten Jahrzehnten für den gesamten Innenstadtbereich ein in sich stimmiges Verkehrskonzept entwickelt wurde, stellt die zukünftige Gestaltung und Verkehrsfunktion der zentralen Achse zwischen Hansemannplatz und Grabencenter nach wie vor ungelöste Fragen. Unabhängig von der Lösung mit oder ohne Stadtbahn wird die Fortschreibung des Innenstadtkonzeptes hier eng mit dem Verkehrsentwicklungsplan verzahnt werden müssen. Gleichzeitig zeichnet sich die erfreuliche Entwicklung ab, dass die Bevölkerung den öffentlichen Raum als Gesamtgefüge erleben möchte. So verbinden sich Einkaufsbereiche mit den von der Geschichte und Kultur geprägten Gebäuden und Stadträumen und diese wiederum mit anregenden und erhol- Für ein Innenstadtkonzept 2012 werden folgende Handlungssamen Orten zum Aufenthalt. Die Gestaltung des Freiraumes felder und räumliche Schwerpunkte erkennbar: < Büchel 32 þ Detail Geldbrunnen 59 6.1 Zukünftige zentrale Handlungsfelder 6.1.1 Handlungsfeld Wohnen Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und der Herausforderung für den Wohnungsmarkt gilt es auch zukünftig, aktiv die Sicherung und Weiterentwicklung der Wohnungsbestände zu betreiben und alle Möglichkeiten zum Erhalt und zur Erweiterung preiswerten Wohnraums zu nutzen. Die Innenstadt lebt von einer gelungenen Mischung, die die Spanne vom preiswerten Wohnraum (bevorzugter Wohnstandort der jungen Bevölkerung) bis zu hochwertigen Immobilien (u. a. für wohlhabende ältere „Innenstadtrückkehrer“) umfasst. Der hohe Wohnanteil in der Innenstadt, die Vielfalt des Wohnungsmarktes, der Wohnsituationen und der Wohnungsgrößen ist dabei als besondere Qualität des Aachener Wohnungsmarktes zu stärken und weiter zu entwickeln. Der öffentlich geförderte Wohnungsbau ist in seiner stabilisierenden Rolle ebenso zu stärken wie auch private Investitionen zu stimulieren sind. Im Vordergrund stehen die Grundstückmobilisierung und die Qualitätssteigerung. Die temporäre Zunahme der Studierendenzahlen infolge der doppelten Abiturjahrgänge in verschiedenen Bundesländern wird die Situation auf dem Wohnungsmarkt zusätzlich verschärfen. Die dadurch hervorgerufene temporäre erhöhte Nachfrage nach Studierendenwohnungen muss in den Kontext einer nachhaltigen Wohnungspolitik eingebunden werden, so dass die entstehenden Wohnungen auch nach dem Jahre 2018 einen wichtigen Beitrag für einen sozial ausgewogenen Wohnungsmarkt leisten. Es ist davon auszugehen, dass durch einen verstärkten Zuzug von Studierenden durch in Aachen Ansässige (sowohl Stadtrückkehrer als auch Hochschulabsolventen) sowie durch neue Bevölkerungsgruppen, die z. B. durch die Campusentwicklung nach Aachen ziehen, die Innenstadt als Wohnstandort weiter begehrt sein wird. Es gilt die städtebaulich gut integrierten Standorte der Innenstadt auch bei Umnutzungen für Wohnungsneubau zu erschließen. Die Wohnraumangebote müssen für unterschiedliche Altersgruppen und in unterschiedlichen Preissegmenten zur Verfügung gestellt werden. Dabei sind die Belange von Familien mit Kindern in der Innenstadt besonders zu berücksichtigen. Nach wie vor stellen eine Reihe von Grundstücken, die bereits 2002 noch untergenutzt oder ungenutzt waren, Entwicklungspotentiale dar. Durch die verstärkte Investitionstätigkeit im Bereich Studentisches Wohnen werden einzelne Grundstücke nunmehr bebaut. Auch durch die Umstrukturierung der RWTH werden zusätzliche Flächen frei, die sich für eine Wohnnutzung eignen. Exemplarisch seien genannt: • • • Kreuzherrenstraße/Ecke Veltmannplatz (Bebauungsplan in Vorbereitung), Flächen innerhalb der gründerzeitlichen Blockrandbebauung Mauerstraße/Lochnerstraße/Löhergraben oder das Theresienquartier zwischen Eilfschornstein- und Pontstraße (an der Theresienkirche), das neben der Beibehaltung bzw. Neuordnung der universitären Nutzungen auch Möglichkeiten für innerstädtisches Wohnen bietet. Es gilt, innerstädtische Quartiere durch eine infrastrukturelle Ausstattung gerade für Kinder und Jugendliche als lebenswerte Wohnbereiche zu stärken. In diesem Sinne soll auf Ba- þ Wohnen am Löhergraben 60 sis der 2010 beschlossenen Rahmenplanung für den Bereich Gasborn und Suermondt Viertel ein Antrag auf Städtebauförderung gestellt werden. Ziel der künftigen Entwicklung ist, den Stadtbereich in seiner Eigenheit zu entwickeln und damit den urbanen Wohnstandort mit seinen zahlreichen Schulstandorten sowie die kleinen Gewerbebetriebe in unmittelbarer Nähe zu den Einkaufsmagneten Galeria Kaufhof/Saturn und der projektierten „Kaiserplatzgalerie“ zu stärken. Zu einer lebenswerten und vitalen Innenstadt gehört eine intakte Umwelt, die trotz der mannigfaltigen Bindungen und Ansprüche an diesen hochverdichteten Stadtbereich hohe Lebensqualitäten sicherstellt. 6.1.2 Handlungsfeld Mobilität und Umwelt Nachdem die Umgestaltung der wichtigsten Fußgängerbereiche abgeschlossen ist, müssen nun die Stadträume angegangen werden, die stadtbildprägend sind, zugleich aber weiterhin Autoverkehr oder Öffentliche Verkehrsmittel aufnehmen müssen. Die wichtigsten Maßnahmen betreffen zum einen den Friedrich-Wilhelm-Platz, den Theaterplatz, die Theaterstraße und den Kapuzinergraben. Zum anderen sind Gestaltungsmaßnahmen und Nutzungsveränderungen im Bereich der Kurhausstraße mit dem Umfeld Neuer Bushof, der Heinrichsallee und Willy-Brandt-Platz notwendig. Alle diese Stadträume haben besondere Qualitäten, z. B. ist sowohl bei der Heinrichsallee als auch beim Hansemannplatz die Substanz der Planung von Maximilian Weyhe von 1800 noch vorhanden. Derzeit werden die wertvollen Strukturen aber von den Verkehrsfunktionen überdeckt. Auch wenn diese Verkehrsfunktionen teilweise oder sogar gänzlich erhalten bleiben müssen, soll durch entsprechende Umgestaltungen mehr Qualität für Fußgänger, Radfahrer und Verweilende erreicht werden. Es ist zu prüfen, ob Shared Space eine Option für den Friedrich-Wilhelm-Platz am Elisenbrunnen darstellt. Hier bleibt abzuwarten, welche Erfahrungen mit dem zukünftigen Shared-Space-Bereich am Templergraben gemacht werden. Der Gestaltungsrahmen für Alleenring und Grabenring sollte vervollständigt werden. Im Zuge der laufenden Verkehrsentwicklungsplanung gilt es, die für eine lebensfähige Innenstadt wichtige gute Erreichbarkeit weiter zu verbessern. Neben der Fortentwicklung des Bussystems und der Neuorganisation der Buslinien auf Basis des Gutachtens „Busnetz 2015+“ bietet die geplante Wiedereinführung der Straßenbahn („Campusbahn“) große Chancen für die Innenstadtentwicklung. An erster Stelle ist hier der Bushofbereich zu nennen, für den eine verkehrsfunktionale Entlastung den Schlüssel zu einer Inwertsetzung und eines großen Potentiales gibt. Im Vordergrund stehen der Umgang mit den Herausforderungen des Klimawandels und die Reduzierung der vorhandenen Lärm- und Schadstoffemissionen insbesondere durch den motorisierten Verkehr. Diesbezüglich gilt es, Möglichkeiten zur Verringerung des Energieeinsatzes, der Energieeffizienz, der Nutzung von regenerativen Energiequellen ebenso zu nutzen, wie die Möglichkeiten einer Verringerung der Versiegelung und der Veränderungen der innerstädtischen Mobilität. Mit der Förderung der E-Mobilität beschreitet die Stadt Aachen bereits einen beispielhaften Weg, der zukunftsweisend ist. þ Blick auf das Stadttheater 61 6.1.3 Handlungsfeld Stadtmarketing: Handel, Freizeit und Tourismus Stadtmarketing verknüpft die Bereiche Handel, Freizeit und Tourismus. In diesem bedeutsamen Aktionsfeld hat die Stadt Aachen noch große Spielräume, sich zu profilieren. Der Städtetourismus gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die Aachener Innenstadt hat hier großes Potential. Vieles ist bereits geschehen, in vorderster Linie vor allem mit der Umgestaltung des Elisengartens. Die Umgestaltung des Katschhofs wird eine weitere Attraktivitätssteigerung für den Kernbereich bringen. Der Ausbau der Route Charlemagne wird ebenfalls zusätzliche Angebote für Touristen schaffen. Wünschenswert ist eine Stärkung des Alleinstellungsmerkmals der geschichtsträchtigen Vergangenheit der Stadt Aachen. Neben der geschichtsträchtigen Altstadt besitzt auch die RWTH, nicht nur mit dem Super C, ein touristisches Potential. Darüber hinaus kann der Innenstadtcampus Teil eines attraktiven Freiraumangebotes in der Innenstadt werden. In diesem Kontext ist die Entwicklung einer „Achse der Wissenschaft“, in der sich im offen zugänglichen Raum zeigt, was an den Hochschulen im Inneren gedacht und geforscht wird, wieder aufzunehmen. Aufgrund der herausragenden Rolle von Wasser in der Stadt gilt es, das Thema des kalten und warmen Wassers weiter voranzubringen. Vorhandene Ansätze und Planungen von vorhandenen Arbeitsgemeinschaften, Vereinen und bürgerschaftlichen Gruppen sind zu nutzen, um die Bedeutung und Wahrnehmbarkeit der Thermalquellen und der Aachener Bäche im Aachener Stadtbild zu stärken. 6.1.4 Handlungsfeld Bildung, Ausbildung und Kultur An den Angeboten für Bildung und Ausbildung zeigt sich die Zukunftsfähigkeit der Stadt als Arbeits- und Wohnstandort. In der Innenstadt, dem traditionellen Standort oberzentraler Nutzungen, laufen hier die Fäden zusammen. Zu diesem Feld gehören sowohl die Sicherung und Entwicklung maßgeblicher Teile der RWTH in Quantität und Qualität in der Innenstadt, begleitet von der auf Außenwirkung gerichteten „Achse der Wissenschaft“ als auch die Pflege einer lebendigen Kunst-, Theater- und Musikszene. Mehrere Planungen in den nächsten Jahren stehen im Bereich der Schulentwicklung und Bildung an. Leitend dabei könnte die integrierte Entwicklung von Volkshochschule und Stadtbibliothek dabei sein. (siehe räumlicher Schwerpunkt Insgesamt ist der Innenstadtbereich stärker mit vorhandenen Bushof). Grün- und Freibereichen in den Stadtrandbereichen zu vernetzen und entsprechende Wegeverbindungen für Fußgänger und Radfahrer auszubauen. þ Hühnermarkt 62 6.1.5 Handlungsfeld Baukultur Die Förderung der Baukultur ist eine kommunale Daueraufgabe, die vor dem Hintergrund der in Aachen vorhandenen Strukturen wie Architektenbeirat, Durchführung von qualitätsichernden Verfahren, praktizierte Vorbildfunktion der Stadt und Vorhandensein von geeigneten Instrumenten wie die Denkmalbereichssatzung im besonderen Maße in der Weiterqualifizierung von öffentlichen bzw. öffentlich zugänglichen und wahrnehmbaren Räumen liegt. In diesem Zusammenhang seien exemplarisch genannt: • Stärkung der Freiraumstruktur des Campus Innenstadt, • Umgestaltung der Theaterstraße und des Theaterplatzes • Umbau des Kapuzinergrabens • Umgestaltung des Friedrich-Wilhelm-Platzes • Gestaltung/Inszenierung des Eingangsbereichs Ponttor • Vervollständigung der Begrünung des Alleenrings Darüber hinaus kann die Erstellung eines Lichtmasterplanes die vorhandenen Illuminationen in einen gestalterisch wie inhaltlich sinnvollen Kontext stellen. 6.1.6 Prozesshaftes Handeln in der Stadtgesellschaft In der Tradition der Erarbeitung des Innenstadtkonzeptes 2002 ist auch bei der Fortschreibung ein kooperativer Prozess mit allen Akteuren in der Innenstadt zu gestalten. Dabei kann auf ein Netzwerk verschiedener Akteure wie z. B. die Initiative AC, oder MAC zurückgegriffen werden. Auch die beiden Immobilien- und Standortgemeinschaften (ISG) können mit ihren Aufgabenfeldern der Stadtgestaltung, der Vermarktung, der positiven Darstellung des Standortes und der Gestaltung eines qualitativ ansprechenden Branchenmixes einen wichtigen Beitrag zur Innenstadtentwicklung leisten. Daneben sollen auch weitere Beteiligte, die aufgrund ihrer Aktivitäten die Innenstadtentwicklung maßgeblich beeinflussen, wie z. B. Vertreter der Hochschule, des BLB NRW, des Bistums u. a., oder aufgrund ihrer fachlichen und thematischen Beschäftigung die Zukunft der Innenstadt mitgestalten helfen, z. B. BDA, aachen-fenster, Architektenbeirat, RWTH, FH, private Vereine und Initiativen, eingebunden werden. Die genaue Ausgestaltung einer derartigen Erarbeitung des „Innenstadtkonzeptes 2012 im Dialog“ ist im Zuge der Bearbeitung des neuen Konzeptes zu konkretisieren. Eine Methode, die im Rahmen der vorliegenden Auswertung, aber auch im Kontext anderer Veranstaltungen bereits erfolgreich angewandt wurde, ist die Durchführung der Stadtspaziergänge im Dialog. Als ein eigenständiger, innovativer und vertiefter Ansatz zur Beteiligung von Planungsakteuren können damit sowohl Fachexperten wie auch die Bürgerschaft in den geplanten dialogischen Prozess eingebunden werden. Die als Teil des vorliegenden Evaluationsprozesses zum Innenstadtkonzept 2002 durchgeführten zwei Rundgänge mit Experten der Stadtplanung bestätigten die Qualität dieser Methode. Von den Experten kam der Ratschlag, dieses Format für ausgewählte Gruppen – Bewohner der Nachbarschaftsquartiere in der Innenstadt, Studenten, Beschäftigte und dort Aktive – zu nutzen und möglichst zu verstetigen. þ Dom und Rathaus vom Lousberg aus gesehen 63 6.2 Räumliche Schwerpunkte Neben den oben genannten Handlungsfeldern gilt es, den vier folgenden räumlichen Schwerpunkten besondere Aufmerksamkeit zu schenken: 6.2.1 Campus Innenstadt Die dynamische Erweiterung der RWTH bringt der Stadt Aachen einen großartigen Entwicklungsschub. Die Erweiterungsgebiete Melaten und Westbahnhof dürfen allerdings nicht dazu führen, dass der für Aachen signifikante Vorteil der Verbindung von Hochschule und Stadt verloren geht. Für die weitere Stadtentwicklung wird es daher vor allem darauf ankommen, die Einrichtungen der Hochschule, die in der Stadt möglich sind, dort zu halten und zu sichern (vgl. auch Kap. 5.1/5.2). Hierfür ist eine Aktionsgemeinschaft StadtRWTH-BLB erforderlich, in der ein Leitbild für die spezifische Aachener Situation entwickelt und verbindlich vereinbart wird. Dies gilt umso mehr, da der erwartete Anstieg der Studierenden an den Fachhochschulen und der Technische Hochschule durch das Abitur nach 12 Schuljahren auch Auswirkungen auf die Stadtentwicklung und im besonderen auf den Wohnungsmarkt haben wird. Die differenzierte Struktur des Innenstadtcampus mit seinen großen Gebäudekomplexen und teilweise reizvollen Zwischenräumen, die von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet sind, soll zu einem attraktiven Raumnetz mit viel Grün ausgebaut werden. Fußwegverbindungen sind zu erhalten, auszubauen und zu Netzen zu verknüpfen. Barrieren müssen abgebaut und ein entsprechendes Parkraumkonzept umgesetzt werden. Die „Achse der Wissenschaft“ kann als erkennbares Element der lebendigen Wechselbeziehung zwischen Stadt und Hochschule entwickelt werden. 6.2.2 Büchel und Umfeld Durch Aufgabe des aus den 60er Jahren stammenden Parkhauses Büchel kann die Lücke im Rundlauf zwischen den Fußgängerzonen Adalbertstraße und Großkölnstraße geschlossen und die Vervollständigung des Freiraums rund um das Weltkulturerbe erzielt werden. Gleichzeitig wird der Fußgängerbereich Dahmengraben/Holzgraben gestärkt und die Störung dieses Bereiches im Herzen der Altstadt durch den Parkhausverkehr beseitigt. Die Umnutzung des Parkhausstandortes durch einen neuen Aktionsort wird die Entwicklung dieses Teils der Innenstadt konsequent fortsetzen, die mit dem Bau der Mayerschen Buchhandlung und der Fertigstellung der Fußgängerzone Holz-/Dahmengraben ihren Anfang genommen hat. Die sich abzeichnende Neubebauung des Grundstücks des Parkhauses Büchel mit Einzelhandel, Wohnen und Hotel fügt sich stadtstrukturell gut in den Innenstadtkontext ein. Die architektonische Qualität der Neubebauung sollte den besonderen Anforderungen des Standortes im Kontext des historischen Umfeldes gerecht werden. Ebenso gilt es, die Erschließung des Gebäudes für den motorisierten Individu- þ Campus Innenstadt 64 alverkehr vor dem Hintergrund der Aufwertung der öffentlichen Räume stadtverträglich zu führen. Im Zuge der Umnutzung des Büchelgrundstücks sind die umliegenden öffentlichen und privaten Bereiche am unteren Büchel und Bahkauv zu einem Platzraum mit hoher Aufenthaltsqualität umzugestalten und in den Kontext der umliegenden Fußgängerzonen zu integrieren. Dazu zählt im weiteren Umfeld auch die Neugestaltung der Krämerstraße und Am Hof. Ob die nächste Generation des Innenstadtkonzeptes einen Beitrag zur Frage der Zukunft für die Antoniusstraße unter Berücksichtigung eines Ersatzkonzeptes für die sich dort heute befindliche Nutzung liefern kann, muss sich zeigen. 6.2.3 Bushof und Umfeld Für die zukünftige Entwicklung des Bushofes und seines Umfeldes ist die anstehende Grundsatzentscheidung zur Umstrukturierung des Buskonzeptes und die Entscheidung zur Wiedereinführung der Straßenbahn als Campusbahn richtungsweisend. Alle bisherigen Überlegungen zur Weiterentwicklung dieses Bereiches der Innenstadt haben gezeigt, dass eine Veränderung der Situation nur nach einer funktionalen und verkehrlichen Neuordnung des Bereichs möglich ist. Unabhängig von der Frage Stadtbahn ja oder nein ist eine Entwicklung des Bereiches nur möglich, wenn der Bushof die Funktion als Busgarage und Endhaltestelle von Bussen verliert. Im Hinblick auf die möglichen weitreichenden Entwicklungsoptionen, die sich aktuell abzeichnen, bietet sich die Chance einer umfassenden Stadtreparatur, die den Bereich des Bushofes als Bindeglied zwischen der historischen Altstadt um Dom und Rathaus und dem Willy-Brandt- sowie Kaiserplatz in Wert setzt. Dabei gilt es, den heterogenen Stadtbereich unter Berücksichtigung des historischen Stadtgrundrisses als urbanes nutzungsgemischtes Quartier mit hochwertigen Qualitäten zu entwickeln. Ansatzpunkte dazu sind: • die Weiterentwicklung der vorhandenen öffentlichen und kulturellen Einrichtungen; • die Förderung der Nutzungsmischung aus Büro, Dienstleistung, Einzelhandel, Gastronomie, Wohnen und Kultur; • die Sichtbarmachung historischer Spuren, wie die Badekultur; • die Sicherung und Weiterentwicklung von Freiräumen und ihre Aufenthaltsqualität wie zum Beispiel im Umfeld der Kirche St. Peter und am Hotmannspief; • eine fußläufige Vernetzung mit den umliegenden Stadtquartieren und ihren Freiräumen. Die umfängliche Neudefinition des Gesamtbereiches, die sich mit der Umstrukturierung des Bushofes und seines Umfeldes ergeben, ist unter Einbeziehung unterschiedlicher Akteure in einem öffentlichen Prozess voranzutreiben. Diesbezüglich ist unter anderem vorgesehen, für den Gesamtbereich zwischen der Unteren Großkölnstraße, Hotmannspief, Stadtbibliothek, St. Peter und der unteren Adalbertstraße ein qualitätsicherndes Verfahren durchzuführen (Beschluss des Planungsausschusses 01.12.2011). þ Bushof und Umfeld 65 6.2.4 Gasborn Suermondt Viertel 6.2.5 Bahnhofsumfeld - Nord- und Südseite Das Viertel besteht aus den drei Bereichen Suermondt Viertel, Adalbertstraße und Gasborn, die jeweils durch eine unterschiedliche bauliche Struktur und Nutzungsschwerpunkte geprägt sind. Ziel der künftigen Entwicklung ist, die drei Teile in ihrer Eigenheit zu entwickeln und damit den urbanen Wohnstandort mit seinen zahlreichen Schulstandorten sowie die kleinen Gewerbebetriebe in unmittelbarer Nähe zu den Einkaufsmagneten Galeria Kaufhof / Saturn und der projektierten „Kaiserplatzgalerie“ zu stärken. Dies soll u. a. durch Verbindungsräume, vor allem durch die SuermondtGasborn-Promenade, erreicht werden. Am Rande der Innenstadt stehen im Umfeld des Bahnhofs größere Flächen für eine städtebauliche Neuordnung zur Verfügung. Neben den untergenutzten Flächen ist das Umfeld des Hauptbahnhofs durch eine hohe Verkehrs- und Lärmbelastung und insbesondere im südlichen Bereich durch fehlende Straßenraumqualitäten, leerstehende oder untergenutzte Einzelhandelsflächen und zu Teilen schlechter Bausubstanz geprägt. Bereits 2007 hat die DB AG in Zusammenarbeit mit der Stadt Aachen für das Gelände an der Zollamtsstraße einen Investorenwettbewerb durchgeführt. Eine Umsetzung der Projektideen erfolgte bisher nicht. In Zusammenhang mit weiteren, sich im Umbruch befindlichen Flächen südlich der Reumondstraße und den Planungen zur Entwicklung der „Burtscheider Seite“ mit dem Südausgang des Hauptbahnhofs bestehen in mehrfacher Hinsicht Chancen für die zukünftige Stadtentwicklung: Das im Februar 2010 beschlossene Integrierte Handlungskonzept Gasborn und Suermondt Viertel konkretisiert die Ziele des Innenstadtkonzepts. Der entsprechende Antrag auf Städtebauförderung soll auf der Grundlage des Programms 2008 in 2013 gestellt werden. Der Abbau der unmittelbaren Defizite im Öffentlichen Raum wurde über ein Sofortmaßnahmenprogramm für die Jahre 2010 bis 2013 in die Wege geleitet. Dafür stehen pro Jahr 50.000 ¤ zur Verfügung. • Wichtiger Bestandteil des Sofortprogramms ist ein jährlicher Quartiersfonds in Höhe von 10.000 ¤. Er soll für bürgerschaftliche Aktivitäten aus den Nachbarschaften, kulturellen • Institutionen, aus den Schulen, aus dem Kreis der Gewerbe- und Handelstreibenden bereitgestellt werden. Darüber • hinaus befasst sich das Sofortmaßnahmen-Programm schwerpunktmäßig mit dem Vorhaben „Suermondt-GasbornPromenade“ und dem “Bildungsquartier”. zusätzliche Flächen zur Unterbringung innerstädtischer Nutzung und der Förderung innerstädtischen Wohnens bereit zu stellen, die Möglichkeit, ein neues Entrée in die Stadt und ein attraktives Bahnhofsumfeld zu schaffen sowie die Verknüpfung zwischen Innenstadt und Burtscheid zu stärken. Als erste Maßnahme hat der Planungsausschuss am 15.03.2012 im Vorgriff auf die Städtebauförderung die Beantragung der Maßnahme Beekstraße/Wespienstraße (Begegnungszone im Bildungsquartier) beschlossen. Handlungsschwerpunkte Fortschreibung Innenstadtkonzept (2012) > þ Bahnhofsumfeld 66 Vordringliche Handlungsräume Fortschreibung Innenstadtkonzept 2012 Campus Innenstadt  1. 2. 3. 4. „Exzellenzinitiative Freiraum RWTH“ Universitäre Fortentwicklung Kàrmàn Entwicklung Theresienquartier Entwicklung Bereich Lochnerstraße Weltkulturerbe    1. Umgestaltung Umfeld Weltkulturerbe Büchel und Umfeld 1. Neubebauung und Umgestaltung öffentlicher Raum Bushof und Peterskirchviertel 1. Entwicklung Bereich Bushof, Altes Kurhaus und St. Peter 2. Gasborn & Promenadenstraße Suermondtviertel  1. Entwicklung Bildungsquartier 2. Plätze entlang der Gasborn-SuermondtPromenade Hauptbahnhof   1. Entwicklung Nord- und Südseite und Burtscheid Straßenraumgestaltung 1. Theaterstraße 2. Hansemannplatz bis Kapuzinergraben 3. Heinrichsallee Campusbahn Trasse der geplanten Campusbahn Stand Bürgerinformation Feb. 2012 Vordringliche Handlungsräume Stadt Aachen I FB 61/50 Aachen Evaluation Innenstadtkonzept 2002 Stadt Aachen Der Oberbürgermeister Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen, FB 61/50 Stadterneuerung und Stadtgestaltung Schriftenreihe des Fachbereichs Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen Inhaltliche Bearbeitung und Layout HJPplaner Aachen F. Pflüger, H. Heinz, J. Rücker Stand März 2012 www.aachen.de