Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
106168.pdf
Größe
1,1 MB
Erstellt
06.03.12, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 20:40
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Schule
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 40/0112/WP16
öffentlich
06.03.2012
FB 45/100, Herr Zohren
1. Aachener Ferienakademie -Abschlussdokumentation- und
Planungen für 2012
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
27.03.2012
27.03.2012
KJA
SchA
Entscheidung
Entscheidung
Beschlussvorschlag:
Der Kinder- und Jugendausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis
und beschließt die Durchführung der 2. Aachener Ferienakademie.
Der Schulausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis und
beschließt die Durchführung der 2. Aachener Ferienakademie.
Vorlage FB 40/0112/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 08.08.2012
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finanzielle Auswirkungen
Die Maßnahme wird aus Mitteln der Städteregion Aachen bezahlt.
Investive
Ansatz
fortgeschriebener
Ansatz 20xx
fortgeschriebener
Gesamt-
Gesamtbedarf
Auswirkungen
20xx
Ansatz 20xx
ff.
Ansatz 20xx ff.
bedarf (alt)
(neu)
Einzahlungen
0
0
0
0
0
0
Auszahlungen
0
0
0
0
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Ergebnis
0
0
0
0
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0
+ Verbesserung /
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausrechende Deckung vorhanden
ausrechende Deckung vorhanden
- Verschlechterung
konsumtive
Ansatz
fortgeschriebener
Ansatz 20xx
Auswirkungen
20xx
Ansatz 20xx
ff.
Ertrag
fortgeschriebener Folgekosten
Ansatz 20xx ff.
Folgekosten
(alt)
(neu)
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Abschreibungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
Personal-/
Sachaufwand
+ Verbesserung /
- Verschlechterung
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausrechende Deckung vorhanden
ausrechende Deckung vorhanden
Vorlage FB 40/0112/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 08.08.2012
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Erläuterungen:
Bericht über die 1. Aachener Ferienakademie für Kinder im Rahmen der OGS
Das Angebot einer Ferienakademie, besonderen Kindern mehr Lernzeit zu geben, ist als eines von 12
familienpolitischen Zielen im Rahmen einer Zielvereinbarung des Audits familiengerechte Kommune
im März 2010 durch den Rat der Stadt Aachen beschlossen worden.
Wie in der Sitzung des Kinder-und Jugendausschuss am 17.03.2011 vorgestellt, wurde die 1.
Aachener Ferienakademie im Jahr 2011 gemeinsam mit den Schulen KGS Am Fischmarkt und KGS
Passstraße im Rahmen der OGS umgesetzt. Der Fachbereich 45 der Stadt Aachen hat eng und
konstruktiv mit dem Bildungsbüro an der Konzeption und Umsetzung der ersten Ferienakademie in
der Stadt Aachen zusammengearbeitet. FB 45 und das Bildungsbüro haben hierzu gemeinsam eine
Dokumentation erarbeitet, die in der Sitzung als farbiger Ausdruck in gebundener Form verteilt wirdsiehe Anlage.
Struktur der Ferienakademie
Die erste Aachener Ferienakademie hat in der Zeit vom 22.08.2011 bis zum 02.09.2011 an den
Schulen KGS Am Fischmarkt und KGS Passstraße im Rahmen der OGS stattgefunden. Die
Schulleitungen und Koordinatorinnen der außerunterrichtlichen Angebote waren von Anfang an an der
Konzeption der Ferienakademie intensiv beteiligt. Sie haben das Programm mit dem Blick auf jedes
einzelne Kind maßgeblich mitgestaltet. Für Planung und Durchführung des Projektes waren
verlässliche Organisations- und Kommunikationsstrukturen notwendig, die auch rückblickend durch
alle Projektpartner als sehr geeignet bewertet wurden. In regelmäßigen Treffen zwischen Verwaltung
(Bildungsbüro und FB 45) und Schulen (Schulleitungen und Koordinatorinnen) wurden alle
konzeptionellen und organisatorischen Fragen erörtert und das gesamte Projekt gesteuert. Daneben
haben mehrfach gemeinsame Abstimmungsgespräche in größeren Runden mit allen Projektpartnern
u. a. zur passgenauen Programmgestaltung stattgefunden.
Inhalt
Die Ferienakademien haben ihren Schwerpunkt im experimentellen, forschenden Lernen im Bereich
der MINT- Fächer. Regenerative Energien, Wasser und Vielfalt des Lebens waren die Themen der 1.
Aachener Ferienakademie. Zahlreiche außerschulische Bildungspartner haben diese Themen
ausgestaltet und den teilnehmenden Kindern spannende Lernarrangements zum Entdecken
angeboten. Durch die individuelle und gezielte Förderung sowie durch handlungs- und
erlebnisorientierte Lernmethoden konnten die Kinder ihre gesamten Potenziale entfalten und
Begeisterung für das Lernen (weiter)entwickeln.
Vertrauensvolle Beziehungen und verlässliche Strukturen sind zentrale Bedingungen für erfolgreiches
Lernen von Kindern. Vor diesem Hintergrund war das pädagogische Personal der
außerunterrichtlichen Angebote unverzichtbarer starker Partner im Projekt.
Ressourcen
An der ersten Aachener Ferienakademie haben insgesamt 30 Kinder aus den Grundschulen Am
Fischmarkt und Passstraße teilgenommen. Dabei handelte es sich um Kinder, welche die
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außerunterrichtlichen Angebote besuchen. Dadurch konnten die personellen und finanziellen
Ressourcen für die Nachmittagsbetreuung genutzt werden.
Die Kosten u. a. für die Lernangebote im Rahmen der Ferienakademie wurden durch die Stadt
Aachen im Rahmen des Programms „Familiengerechte Kommune“ getragen. Das Bildungsbüro der
StädteRegion Aachen unterstützte das Projekt im Rahmen des Programms „Lernen vor Ort“ durch
personelle Ressourcen und durch die Übernahme der Kosten für die Dokumentation zwecks
Ergebnissicherung und Transfer in andere Kommunen.
Ergebnissicherung (Reflexion)
Bei der ersten Aachener Ferienakademie handelt es um einen modellhaften Projektbaustein. Die
Wirksamkeit des Projektes wurde im Rahmen eines Evaluationsverfahrens überprüft. Gemeinsam mit
den beteiligten pädagogischen Fachkräften, Koordinatorinnen und den Schulleitungen wurden
folgende Erhebungsinstrumente entwickelt:
Zielscheibe: Zum Ende eines jeden Tages der Ferienakademie wurden die Kinder
gefragt, wie ihnen der Tag gefallen hat. Die Kinder konnten ihre Rückmeldungen mit
einem Klebepunkt auf einer Zielscheibe festhalten.
Elternfragebogen: Am letzten Tag der Ferienakademie wurden die Eltern der
teilnehmenden Kinder gebeten, einen kurzen Fragenbogen auszufüllen, in dem sie
z.B. beobachtete Veränderungen im Verhalten ihrer Kinder rückmelden konnten.
Reflexionsgespräch: In einem detaillierten Reflexionsgespräch mit den
Schulleitungen, den Koordinatorinnen und den pädagogischen Fachkräften wurde u.
a. der Mehrwert der Ferienakademie aus der Sicht des einzelnen Kindes erörtert.
Bewertungsworkshop: Zuletzt wurde gemeinsam mit allen beteiligten Projektpartnern
auf die erste Ferienakademie zurückgeblickt. Neben den konstruktiven
Rückmeldungen zu Struktur und Ablauf haben die einzelnen Partner auch einen
Einblick in den Lernmehrwert für ihre eigene Organisation gegeben.
Die gesammelten Erfahrungen sind durchweg positiv und geben daher wichtige Hinweise für die
Gestaltung weiterer Ferienakademien in der Stadt Aachen und in der StädteRegion Aachen. Damit die
Erkenntnisse aus diesem Modellprojekt auch anderen interessierten Partnern in der StädteRegion
Aachen zugänglich gemacht werden können wurde die Ferienakademie umfassend dokumentiert.
Transfer
Die Ferienakademien in der Stadt Aachen und in der StädteRegion Aachen sollen von einem
impulsgebenden zu einem nachhaltigen Programm weiterentwickelt werden. Deshalb sollen in den
Sommerferien 2012 insgesamt vier Ferienakademien in der gesamten StädteRegion Aachen wie folgt
umgesetzt werden:
Zwei Ferienakademien an Grundschulen in der Stadt Aachen
Eine Ferienakademie an Grundschulen in Alsdorf
Eine Ferienakademie an Grundschulen in Baesweiler
Vorlage FB 40/0112/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 08.08.2012
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Nachdem die ersten Abstimmungsgespräche mit Fachämtern, Schulleitungen und Trägern erfolgt
sind, werden derzeit die inhaltlichen Schwerpunkte und organisatorischen Rahmenbedingungen
geklärt.
Das detaillierte Konzept sowie die finanzielle Planung befinden sich zum Zeitpunkt der
Vorlagenerstellung in der Erarbeitung.
Aus der Stadt Aachen werden die KGS Am Fischmarkt, die KGS Bildchen sowie die GGS Driescher
Hof teilnehmen.
Finanzielle Auswirkungen:
Für die Durchführung der ersten Ferienakademie in 2011 entstanden Kosten in Höhe von 3500,-€, die
von der Stadt Aachen aus den Mitteln des Aachener Bündnis für Familie getragen wurden
Für die Umsetzung von insgesamt vier Ferienakademien in 2012 für ca. 120 Kinder – 60 Kinder aus
Aachen, 30 Kinder aus Alsdorf und 30 Kinder aus Baesweiler - besteht ein städteregionaler
Haushaltsansatz in Höhe von 22.500,- Euro.
Der Schulausschuss der Städteregion hat in seiner Sitzung am 14.03.2012 den Abschlussbericht der
1.Aachener Ferienakademie sowie die Planungen für 2012 beraten. Das Beratungsergebnis wird in
der Sitzung mündlich vorgetragen.
Über den Verlauf der 1.Aachener Ferienakademie ist ein kurzer Film erstellt worden, der in der
Sitzung gezeigt und zusätzlich erläutert werden kann.
Vertreterinnen der beiden Aachener Schulen, die die 1. Aachener Ferienakademie durchgeführt
haben, werden in der Sitzung anwesend sein und für Fragen zur Verfügung stehen.
Anlage/n:
Dokumentation zur Ferienakademie
Vorlage FB 40/0112/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 08.08.2012
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BildungsRegion
Aachen
Dokumentation
1. Aachener Ferienakademie 2011
Aktive Region
Europäische
Region
Nachhaltige Region
BildungsRegion
Soziale Region
Weitere Informationen erhalten Sie bei
Heinz Zohren
Stadt Aachen
Fachbereich Kinder, Jugend und Schule
heinz.zohren@mail.aachen.de
Nadejda Pondeva
StädteRegion Aachen
Bildungsbüro
nadejda.pondeva@staedteregion-aachen.de
Herausgeber
StädteRegion Aachen
S 43 – Bildungsbüro
52090 Aachen
Layout und Druck
Druckerei der StädteRegion Aachen
Grußwort
Vielfalt des Lebens, Wasser und Energie – das waren die
Themen der 1. Aachener Ferienakademie, an der 30 Mädchen und Jungen teilgenommen haben. Vielfältig und
voller Energie sollten die zwei Wochen für die Kinder nicht
nur thematisch sein. Sie haben gemeinsam gespielt und
gelernt. Ob im Wald, im Bergwerk oder beim Musik machen – sie haben viel Spannendes erfahren und erinnern
sich hoffentlich an diese kreative Lernzeit als ein besonderes Erlebnis.
Bemerkenswert bei der Planung und Umsetzung der Ferienakademie war die konstruktive Zusammenarbeit der
unterschiedlichsten Partner: ihren Ursprung hatte die Ferienakademie in der Zertifizierung der Stadt Aachen als
familiengerechte Kommune und dem Auftrag des Rates
der Stadt Aachen, sie umzusetzen. Mit starken und engagierten Bildungspartnern aus der Region erhielten die
Kinder – ausgehend von einem ganzheitlichen Bildungsbegriff – neben Zeit zum Spielen abwechslungsreiche
und erlebnisorientierte Angebote zu naturwissenschaftli-
chen Themen ebenso wie zu Kunst, Musik und Kultur. Das
Bildungsbüro der StädteRegion Aachen sorgt im Rahmen
des Bundesprogramms „Lernen vor Ort“ dafür, dass nun
ein tragfähiges und praxisorientiertes Konzept vorliegt,
das weitere Kommunen in der StädteRegion Aachen für
sich nutzen können.
Ein so positives Ergebnis zu erreichen, war nur möglich
durch die professionelle Kooperation aller Partner. Für
diese bedanken wir uns herzlich bei allen Beteiligten, die
für die Kinder eine Zeit des Entdeckens und Staunens ermöglicht haben.
„Das Staunen ist eine Sehnsucht nach Wissen“, hat Matthias Claudius einmal gesagt. Wer die 30 Jungen und Mädchen in der 1. Aachener Ferienakademie erlebt hat, kann
dem nur zustimmen. Wir freuen uns über die positiven Ergebnisse und setzen uns dafür ein, dass die Ferienakademie zukünftig ein fester Bestandteil in der Bildungslandschaft der StädteRegion Aachen wird.
Wolfgang Rombey
Gregor Jansen
Vorsitzender des Lenkungskreises der BildungsRegion Aachen
Stadtdirektor der Stadt Aachen
Stv. Vorsitzender des Lenkungskreises der BildungsRegion Aachen
Dezernent für Bildung, Jugend und Ordnungswesen
der StädteRegion Aachen
1
2
Hintergrund und Konzept
„Warum benutzen Menschen ein Mikroskop?“, fragt Witold Franke – Chemie- und Physiklehrer am Science College Overbach – und schaut erwartungsvoll in die Runde.
Einige Finger schnellen nach oben: „Weil man damit alles
größer sehen kann“, sagt ein Junge. Ein Mädchen meint,
dass man damit Bakterien sichtbar macht, die man sonst
nicht sieht. Witold Franke nickt zufrieden. Die Kinder der
beiden Aachener Grundschulen Am Fischmarkt und Passstraße sitzen an diesem sonnigen Vormittag in einem
Seminarraum des Science College Overbach. In kurzer
Zeit hat ihnen Herr Franke erklärt, wie man ein Mikroskop
bedient und wie man vorbereitete Präparate anschauen
kann. Schon bald sind Mädchen und Jungen in die Arbeit
vertieft und ganz konzentriert bei der Sache.
Das Mikroskopieren ist eines von vielen Angeboten der
1. Aachener Ferienakademie. 30 Kinder der beiden Aachener Grundschulen Am Fischmarkt und Passstraße
beteiligten sich vom 22. August bis 2. September 2011
an dem neuen Projekt. Das ganz Besondere an diesem
Konzeptentwicklung
mit allen beteiligten Partnern
aus Schule, Wissenschaft,
Gesellschaft und Verwaltung
Projekt ist, dass viele außerschulische Experten der Bildungsregion ihre Kompetenzen und Kapazitäten diesen
Kindern für das Forschen, Experimentieren und erlebnisorientierte Lernen zur Verfügung gestellt haben. Im
Vorfeld entwickelten viele Partner das Konzept, sodass
ein attraktives Lern- und Forschungsangebot mit spannenden Erfahrungen als Modellprojekt verwirklicht werden konnte.
Federführend waren der Fachbereich Kinder, Jugend
und Schule der Stadt Aachen und das Bildungsbüro
der StädteRegion Aachen. Ausgangspunkt und thematische Grundlage für das Projekt war das Audit familiengerechte Kommune, das der Rat der Stadt Aachen in
seiner Sitzung am 3. März 2010 beschlossen hatte. Die
offizielle Zertifizierung als eine von acht Kommunen in
NRW erfolgte im Juli 2010. Die im Audit familiengerechte
Kommune entwickelten Ziele sollen innerhalb von drei
Jahren umgesetzt werden. Die Ferienakademie wurde
vom Kinder- und Jugendausschuss der Stadt Aachen
am 17. März 2011 beschlossen. Mit der Ferienakademie
ist in diesem Rahmen das Ziel verbunden, Kindern, die
besonders gefordert oder gefördert werden sollten, ein
herausragendes Lernangebot zur Verfügung zu stellen.
Parallel zu den Beratungen der städtischen Gremien gab
es auch bei der StädteRegion Aachen seit Dezember 2009
Überlegungen, ganz besondere Lernangebote zur indivi-
Durch Experimentieren und Forschen für
das Lernen Begeistern und Talente entdecken
und fördern: Lernen als Abenteuer erfahren
duellen Förderung für Kinder in den Ferien zu schaffen.
Der Kinder- und Jugendhilfeausschuss der StädteRegion
Aachen befasste sich am 2. Juni 2010 ebenfalls mit diesem Thema.
Es fanden daraufhin 2010 Beratungen im Lenkungskreis
der Bildungsregion Aachen statt, um mögliche Schwerpunkte der Ferienakademie festzulegen und über eine
Umsetzung zu diskutieren. Der Start sollte ein Modellprojekt in der Stadt Aachen sein.
Gemeinsam einigten sich das Bildungsbüro der StädteRegion Aachen und der Fachbereich Kinder, Jugend und
Schule der Stadt Aachen darauf, die 1. Aachener Ferienakademie im Bereich Aachen-Nord modellhaft zu erproben, um sie später auch an anderen Schulen und in anderen Stadtteilen von Aachen sowie in Kommunen der
StädteRegion Aachen durchzuführen.
Mit einander gestalten und
von einander lernen:
OGS und Ferienakademie
Als zentral für die Ferienakademie erwies sich die Nutzung der vorhandenen OGS-Strukturen und -ressourcen
an den beiden ausgewählten Grundschulen: die bewährte Infrastruktur mit Personal, Räumen und Mahlzeiten.
Insbesondere der Aspekt, dass die Kinder die pädagogischen Mitarbeiter/innen kennen, stellte eine wichtige Basis für das Gelingen der Ferienakademie dar. Diese bestehenden festen und sicheren Beziehungen waren wichtig
für die Grundschüler/innen, um das Neue, das sie täglich
erwartete, unbefangen und offen aufnehmen und verarbeiten zu können.
3
Hintergrund und Konzept
Lehrerinnen und Lehrer sowie die pädagogischen Fachkräfte waren deshalb diejenigen, die darüber beraten
und entschieden haben, welche Kinder an der Ferienakademie teilnehmen sollten. Sie warben bei den ausgewählten Grundschüler/innen für die Teilnahme an diesem
zweiwöchigen Angebot. Gespräche mit den Eltern waren
selbstverständlicher Teil der Vorbereitung und Durchführung, so dass sie ihre Kinder inhaltlich und organisatorisch gut begleiten konnten.
Kultur, Musik und Kunst einbinden, sind eine Möglichkeit,
ein erfolgreiches Lernen zu gestalten. Der Erwerb und
die Einübung von Methoden des Lernens ermöglicht die
Anwendung auf neue Situationen: Wie komme ich an Informationen, sollten sich die Kinder fragen. Die Antwort
lautete: Recherchieren, experimentieren und dokumentieren des Erlebten.
Die Entscheidung, mit zwei Grundschulen das Modellprojekt zu starten, war im Wesentlichen dadurch moti-
Kinder lernen immer und
tun nichts lieber als das
Heterogenität als Chance zur Erweiterung
von sozialen und fachlichen Kompetenzen
Mit dem Namen „Ferienakademie“ sind zwei Dinge verbunden: Zum einen handelt es sich um ein außerschulisches Angebot, das den Kindern und Eltern Möglichkeiten
aufzeigt, wie die Ferienzeit als Lernabenteuer erfahren
werden kann. Außerdem vermittelt die Bezeichnung „Ferienakademie“ den Anspruch, naturwissenschaftliche Inhalte in den Vordergrund zu stellen, ohne dabei das Spielerische zu vernachlässigen. Die Kinder profitieren von
diesem neuen, ganzheitlichen Ansatz ebenso wie Eltern,
pädagogische Mitarbeiter/innen und die Lehrkräfte. Dieser Ansatz soll nun konsequent weiter entwickelt werden.
viert, dass alle Beteiligten in heterogenen Gruppen große
Lernchancen sahen. Tatsächlich stellte sich dies als Vorteil heraus. So entstand durch die Mischung aus Kindern
mit unterschiedlichen Interessen und Talenten und auch
verschiedenen Temperamenten ein soziales Miteinander
und die Bereitschaft und Freude, sich einzufügen in die
neue Gemeinschaft „Ferienakademie“.
Als Rahmen wurde ein inhaltlicher Schwerpunkt festgelegt zu den Themen Vielfalt des Lebens, Wasser und Energie. Alles haben die Kinder in ihrer eigenen Lebens- und
Erfahrungswelt schon kennengelernt – in unterschiedlicher Ausprägung. Wie aber schafft man neue Anreize, die
über das hinausgehen, was der normale Schulalltag Kindern bieten kann?
Die moderne Hirnforschung weiß heute, dass Kinder
besser lernen, wenn die Randbedingungen stimmen:
Beziehungen, Vorbilder, Aufmerksamkeit und Motivation, Selbsttätigkeit, Eigenverantwortlichkeit sind dabei
wichtige Schlüsselworte. Hinzu kommt körperliche Bewegung. Und das alles wird geschaffen durch möglichst
unterschiedliche Anreize und Aufgaben, die für jedes
Kind eine individuelle Anknüpfung ermöglichen. Exkursionen, die alle Sinne ansprechen und zudem noch die Themenbereiche Naturwissenschaften, Mathematik, Technik,
Mit ihren Konzeptvorstellungen wandten sich die Stadt
Aachen und die StädteRegion Aachen an unterschiedliche Partner der regionalen Bildungslandschaft, um neue
Lerninhalte und andere als die bekannten Erfahrungen
den Kindern anzubieten.
Das Ergebnis waren zehn Tage Spannung gepaart mit
Neugier, Abenteuer, Erfolgserlebnissen und einer manchmal neu entdeckten Freude am Lernen und dem Erforschen von Alltagsphänomenen: Ein anspruchsvolles
Programm, das Kindern und Betreuern eine Menge abverlangte, aber rückblickend die gesetzten Ziele erfüllte.
Die Partner
Die Partner
Die Städtische Katholische Grundschule
Am Fischmarkt liegt im historischen Aachener
Stadtkern. 170 Kinder besuchen die zweizügige Schule.
Einer der pädagogischen Leitgedanken lautet: „Kinder
lernen mit Freude“. Die Schule unterstützt aktiv neue
Lernwege und fördert sowohl das Einbringen von Interessen der Kinder als auch die positive Einstellung zum
Lernen. Ein wichtiger Baustein ist außerdem der soziale
Umgang der Kinder miteinander und eigenverantwortliches Handeln, das an festen Regeln ausgerichtet wird.
Das OGS-Angebot der Schule leitet die Sozialpädagogin Beate de Gavarelli. Neun weitere Betreuer gehören zum festen Team. Sie leiten die Gruppen, geben das
Mittagessen aus, begleiten die Hausaufgaben, geben
außerdem Kurse und beaufsichtigen das Freispiel.
Die Städtische Katholische Grundschule
Passstraße ist zweizügig und befindet sich in der
Nähe des Stadtparks in Aachen-Nord. Sie ist im Grundschulbereich die erste Europaschule der Stadt Aachen. Es
gibt eine enge Zusammenarbeit mit der Pfarrgemeinde,
den umliegenden Kindertageseinrichtungen und den
Vereinen im Stadtviertel sowie dem Bildungsmentorennetzwerk JutE. Die Schule will damit die Voraussetzungen schaffen für gesellschaftlich bezogenes Lernen und
Arbeiten. Bestandteil des pädagogischen Konzepts ist
es, die Schülerinnen und Schüler in ihrer Entwicklung zu
selbstbewussten, toleranten, kontaktfreudigen und weltoffenen Menschen zu fördern. Die Schule legt Wert auf
eine enge Kooperation zwischen der OGS unter Leitung
von Petra Fammels und dem gesamten Lehrerkollegium.
Ziel ist es, jedes Kind in seiner Eigenart zu wertschätzen
und einen „freundlichen und liebevollen OGS-Lebensraum“ zu schaffen.
In der Region Aachen gibt es eine Reihe kreativer
und anspruchsvoller Angebote speziell für Kinder.
Gemeinsam mit den ausgewählten Partnern entwickelten der Fachbereich Kinder, Jugend und Schule
der Stadt Aachen und das Bildungsbüro der StädteRegion Aachen Ideen, um die Themen Wasser, Energie und Vielfalt des Lebens in einem Programm abzubilden und ein Angebot zu schaffen, dass die Kinder
vom ersten Tag an fesselt. Es wurde ein Spannungsbogen erzeugt, der bis zum letzten Tag anhielt. Das
ist nicht zuletzt den Partnern zu verdanken, die den
Kindern viel Zeit und Aufmerksamkeit widmeten und
die ihr Angebot speziell an die Erfordernisse der Ferienakademie und das Alter der Kinder anpassten.
6
Die Freie Musikschule Aachen „music loft“
besteht seit 1989 und bietet theoretische und praktische
Kurse für alle Altersstufen an. Gut geeignet für Kinder ist
etwa der Drum Circle. Das Besondere an diesem Angebot
ist die non-verbale Kommunikation. Zwar gibt jemand
Einsätze, Rhythmen und das Ende vor, doch das funktioniert fast ohne Worte. Hier gibt es weder richtig noch
falsch, sondern hier kann jeder nach seinen Fähigkeiten
mitmachen. Zum Auftakt der Ferienakademie half eine
„Body Percussion“ die Scheu der Kinder vor dem Neuen
abzubauen und sich untereinander besser bekannt zu
machen. Getrommelt wurde auch noch einmal bei der
Abschlussveranstaltung – diesmal gemeinsam mit den
Eltern. So wurde ein dynamischer Rhythmus in Gang gesetzt, der einen sehr starken Schlusspunkt setzte.
Neben dem Drum Circle, der zum üblichen Programm
von „music loft“ gehört, wurde für die Ferienakademie
ein Angebot passend zu den Schwerpunktthemen entwickelt: die Wassermusik. Dies übernahm der Komponist
und Musikpädagoge David Graham, der in seiner Kompositionswerkstatt häufig mit Kindern und Jugendlichen zusammenarbeitet. Er versteht es, die Phantasie der Kinder
anzuregen und ihre Kreativität herauszufordern.
Die Wildniswerkstatt Düttling im Nationalpark
Eifel ist eine Einrichtung des Landesbetriebs Wald und
Holz NRW. Am Rand der Ortschaft Heimbach gelegen,
verfügt die Bildungseinrichtung über rund 100 Hektar
„Wildnis“. Ein Ranger führt die Gruppen und vermittelt
ökologisches Grundlagenwissen. Die Wildniswerkstatt
will Kinder für Natur sensibilisieren, Verständnis wecken
für die natürlichen Vorgänge von Wachsen und Vergehen,
aber auch Impulse geben, Natur mit allen Sinnen zu erfahren und ihr unbefangen zu begegnen.
Vor allem Stadtkinder kommen heute immer weniger mit
Wildnis in Berührung. Durch einen spielerischen Zugang
soll die Natur als Abenteuer erlebt und der respektvolle
Umgang mit Tieren und Pflanzen erlernt werden. Dazu
werden unterschiedliche Spiele angeboten aber auch
Wissen vermittelt. So lernen die Kinder beispielsweise,
was der Begriff Nationalpark bedeutet und wie sich Wildnis von einem normalen Wald unterscheidet.
Das Science Lab bietet in Aachen Forscherkurse für
Kinder zwischen fünf und acht Jahren an. Die unabhängige Bildungsinitiative gibt es seit 2002 und hat es sich
zur Aufgabe gemacht, Kindern naturwissenschaftliche
6
Die Partner
Phänomene in geeigneter Form zu vermitteln und die
Neugier auf Biologie, Chemie und Physik zu wecken. Kinder sollen Spaß am Forschen haben und durch eigene
Experimente Antworten finden. In Zusammenarbeit mit
dem Verein Kinder in Bewegung Aachen (KiBA)
bietet das Sciene Lab den Kurs „Physik in Bewegung“ an.
Dabei werden physikalische Phänomene wie etwa der
Aggregatzustand von Wasser von den Kindern in körperliche Bewegung umgesetzt. Durch die Verbindung von
Experimenten und Sport sollen die Kinder Naturgesetze
besser verstehen, und das vermittelte Wissen soll nachhaltig wirken.
Am UNESCO-Lehrstuhl an der RWTH Aachen forscht Professor Dr. Heribert Nacken mit sei-
nem Team im Themengebiet „Hydrologischer Wandel
und Wasserressourcen-Management“. Neben Forschungskooperationen in aller Welt setzt der 2010
gegründete UNESCO-Lehrstuhl in Aachen auf Wissenstransfer in Schulen, Universitäten bis hin zur berufsbegleitenden Weiterbildung. In Vorlesungen und
Fortbildungskursen soll ein sorgsamer und bewusster
Umgang mit Wasser vermittelt werden. Eine Zielgruppe, die der Lehrstuhl besonders ansprechen will, sind
Kinder und Jugendliche. Sie lernen, welche Folgen
Hochwasser und Dürren haben und wie der Mensch
die Umwelt beeinflusst.
Professor Dr. Heribert Nacken arbeitet seit 2007 auch
für die Kinderuni der RWTH Aachen. So entstand der
Kontakt zur 1. Aachener Ferienakademie. Mit beteiligt war auch das Institut für Wasserbau und
Wasserwirtschaft. Es verfügt über eine wasserbauliche Versuchshalle mit einem eigenen Wasserkreislauf. Die Mitarbeiter machen hier Modellversuche zum Strömungsverhalten von Wasser oder zum
Hochwasserschutz.
Das Science College Overbach in Jülich-Barmen
entstand im Rahmen der EuRegionale 2008. Es ist als Jugend- und Bildungsinnovationszentrum konzipiert und
bietet für Kinder und Jugendliche aus der gesamten Euregio eintägige bis mehrwöchige Seminare an. Referenten
sind Lehrer/innen des benachbarten Privat-Gymnasiums
Haus Overbach und Wissenschaftler aus dem Jülicher
Forschungszentrum. Schwerpunkt sind die sogenannten
MINT-Fächer, Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft
und Technik. Das Science College verfügt über moderns7
te Labor- und Seminarräume und hat zudem ein Gästehaus für Übernachtungen. Ziel der Einrichtung ist es, die
Berufschancen von Kindern und Jugendlichen durch Bildung zu verbessern.
Das Besondere ist die Architektur des Gebäudes. Es handelt sich um ein Niedrigenergiehaus mit innovativer Klima- und Lichttechnik. Bundesweit ist es ein Best-PracticeModell für energieoptimiertes Bauen.
Im Experimentier- und Mitmachlabor an der
Volkshochschule Aachen (AixLab) werden na-
turwissenschaftliche Kurse für Kinder bis zur Klasse 7 geboten. Das Angebot besteht seit 2007 und wurde von der
Universität Bielefeld als eigenes Konzept entwickelt. Die
VHS Aachen betreibt das Programm in Lizenz. Die Kurse
sind so konzipiert, dass sie über mehrere Schuljahre aufeinander aufbauen und das Erlernte immer weiter vertiefen. Im Bereich Chemie befassen sich die Kinder mit dem
Thema Milch, Säure sowie Papier und Tinte. Im Bereich
Mathematik geht es um Spiegelungen und Spiegelbilder,
also um geometrische Formen, und um Rechentricks. Das
Angebot kann von Schulklassen oder Gruppen gebucht
werden. Zusätzlich bietet das Experimentier- und Mitmachlabor auch freie Kurse an Samstagen.
Das Energeticon in Alsdorf ist ein Kompetenzzentrum und Erlebnisraum für Bergbaugeschichte und
Zukunftstechnologien. Auf dem Gelände der ehemaligen
Steinkohlenzeche AnnA II entsteht mit öffentlichen Fördermitteln die Energielandschaft AnnA. Fachlich begleitet
wird das Konzept vom 2006 gegründeten EnergeticonVerein, in dem unter anderem die IHK Aachen, die RWTH,
das Solar-Institut Jülich und Unternehmen Mitglieder
sind. Zudem besteht seit Oktober 2010 die Betreibergesellschaft Energeticon, eine gemeinnützige GmbH. Ab
2013 soll der Ausstellungsbereich eröffnet werden. Dann
erwarten die Organisatoren bis zu 50.000 Besucher im
Jahr. Ihnen werden auf einem Themenparcours Geschichte und Zukunft der Energieversorgung veranschaulicht.
Besonderheit ist dabei eine Untertagestrecke, die früher
für die Lehrlingsausbildung genutzt wurde. Neben dem
Ausstellungsbereich ist das Energeticon auch ein außerschulischer Lernort für Kinder und Jugendliche. Außerdem steht das historische Fördermaschinenhaus für Veranstaltungen, Vorträge und Seminare zur Verfügung.
Das Konzept entstand im Rahmen der EuRegionale 2008
und soll einerseits die regionale Bergbaugeschichte dokumentieren, gleichzeitig aber Antworten geben auf Zu7
Die Partner
kunftsfragen rund um die Energieversorgung. Außerdem
soll der Dialog zwischen Unternehmen und Wissenschaft
gefördert werden. Dazu zählt bereits jetzt die jährliche
Energiemeile, bei der sich regionale Unternehmen präsentieren. Zum Thema Energiesparen finden Fachveranstaltungen und –konferenzen statt.
Mit dem gemeinnützigen Verein „Stadtbekannt &
Co.“ erleben Kinder und Erwachsene die Stadt Aachen
aus einer völlig neuen Perspektive. 1997 hatten Studenten der Fachschaft Geographie die Idee, bei Stadtrundgängen lokale Geschichten in den Fokus zu nehmen aber
auch größere Zusammenhänge zur regionalen Geschichte herzustellen. Allein 2010 nahmen rund 3600 Personen
an den Führungen teil.
Der Verein hat zahlreiche Themen-Touren entwickelt,
die sich beispielsweise mit einzelnen Stadtvierteln befassen, aber auch mit Archäologie, Karl dem Großen
8
und der Aachener Eisenbahngeschichte. Spezielle Kindertouren verschaffen den jungen Teilnehmern einen
ersten oder auch neuen Zugang zur Heimatgeschichte.
So gibt es eine Entdeckungstour auf den Lousberg oder
die Themenführung „Vom Urknall zur Dampfmaschine“,
die die Steinzeit bis zur Industrialisierung thematisiert.
Bei einer Erkundungsreise durchs mittelalterliche Aachen lernen die Kinder die damalige Lebenswelt ihrer
Altersgenossen kennen. Wichtig ist dem Verein auch,
den Kindern die heutige Stadt vertrauter zu machen.
So darf das Thema „Wasser“ nicht fehlen, bei dem Aachen als Stadt der heißen Quellen im Mittelpunkt steht.
Und auch bei der Tour „Aachen hoch 10 + Pi x Daumen“
werden die Kinder aktiv einbezogen bei Fragen „Wie
groß war Karl der Große? Was hatte er mit Mathematik zu tun? Welche Zahlen sind im Dom versteckt? Und
wie konstruiert man ein Oktogon?“. Abwechslung beim
Stadtrundgang ist damit garantiert und macht den Tag
zu einem nachhaltigen Erlebnis.
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Die Tage in der
Ferienakademie
Die Tage in der Ferienakademie
Die Tage in der Ferienakademie: Angebote, Erlebnisse, Berichte
Die 30 Teilnehmer/-innen der Ferienakademie kannten
anfangs nur die Mädchen und Jungen aus der eigenen
Schule, die von der zweiten Grundschule aber nicht. Doch
die Kinder waren von Anfang an neugierig auf die neuen Begegnungen. Sie erlebten gerne zusammen etwas
Neues, hatten ein gemeinsames Thema und fühlten sich
auf diese Weise verbunden. Verstärkt wurde die Gemeinschaft auch durch die Spaziergänge oder Fahrten zu den
täglichen Angeboten. Außerdem wurde eine Ferienakademie-Zeitung erstellt.
Die Tage in der Ferienakademie waren für die Kinder verlässlich rhythmisiert. Am Anfang eines jeden Tages frühstückten die Kinder zusammen. Das tägliche Mittagessen
unterteilte den Tag in zwei Hälften und bot Raum zum
Ausruhen und zu Gesprächen miteinander. Um die Kinder
beider Schulen auch nach außen hin als Gruppe zu präsentieren, gab es einheitliche T-Shirts mit den Emblemen
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beider Schulen für die Teilnehmer. Für die Dokumentation wurden Mappen verteilt, die wie Tagebücher funktionieren sollten. Damit wurden nicht nur die Erfahrungen
festgehalten, sondern die Kinder riefen sich das Erlernte
noch einmal in Erinnerung und reflektierten die Ergebnisse. Jeden Tag konnten die Kinder auch auf einer farbigen
Zielscheibe das Erlebte bewerten. Drei Stufen gab es zur
Auswahl: „Super“, „geht so“ und „doof“.
Wie ein roter Faden zogen sich die Themen Vielfalt des Lebens, Wasser und Energie durch das gesamte Programm.
Dabei waren die Kinder immer gefordert, Fragen zu stellen, selbst nach Lösungen zu suchen und vor allem Dinge
selbst zu machen – seien es nun Laborexperimente oder
Bewegungsspiele und Musik. Zehn Tage mit vielen Erlebnissen, Überraschungen und einem ganz neuen Blick auf
die bekannt Lebenswelt – mit Hilfe der Partner wurde das
möglich gemacht.
Die Tage in der Ferienakademie
Dann mussten Mädchen und Jungen selbst ran. Zunächst
wurden zwischen Laub, Baumstämmen und Büschen
Nüsse versteckt. Dann ging es zum Spiel „blinde Raupe“.
Dazu wurden den Kindern die Augen verbunden. Mit
beiden Händen hielten sie sich an der Schulter des Vordermannes fest und tasteten sich dann als Gruppe über
Baustämme, durch hohes Gras und über Wurzeln hinein
in den Wald. Dazu war Mut gefragt und Vertrauen zu den
Mitschülern.
Musik verbindet - das bewahrheitete sich einmal mehr
bei den Ferienakademikern. Am ersten Tag wurden
Trommeln genutzt, um mit der Body Percussion einen gemeinsamen Rhythmus zu finden und Harmonie zu schaffen – auch das ein Symbol für die Vielfalt des Lebens.
Mit dem Komponisten und Musikpädagogen David Graham besuchten die Kinder in drei Gruppen den Aachener
Kurpark. Ihre Aufgabe: Wasser finden, Klänge damit erfahren und sie hörbar machen. Mit ihren Aufnahmegeräten fingen die Kinder unterschiedliche Wassergeräusche ein, etwa
wie ein Stein ins Wasser fällt. Die Kinder erhielten dann die
Aufgabe, die Klänge in selbst erdachte Noten zu übersetzen
und daraus ein kleines Musikstück zu komponieren.
Die Zielscheibe zeigte, dass die Wassermusik bei den Jungen offenbar deutlich besser ankam, denn sie entschieden sich fast alle für „Super“, während bei den Mädchen
auch einige mit „geht so“ reagierten.
Zur Wildniswerkstatt „Düttling“ bei Heimbach im Nationalpark Eifel fuhren die Kinder jeweils eine Stunde mit
dem Bus hin und zurück. Nach einer Snack-Pause erklärte Ranger Thomas den Kindern den Begriff Nationalpark.
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Die Tage in der Ferienakademie
Im Wald zeigte Ranger Thomas den Kindern unterschiedliche Baumarten, dann war freies Spiel angesagt. Zum
Schluss galt es, die anfangs versteckten Nüsse wiederzufinden. Dabei waren Orientierungssinn und Erinnerungsvermögen gefragt.
Bestnoten gaben die Kinder für das Angebot von „ScienceLab“ und „Kinder in Bewegung Aachen“. Hier mussten die Kinder selbst herausfinden, ob Eiswürfel schwerer
sind als flüssiges Wasser und wie sich beispielsweise ein
Schiff im Wasser fortbewegt. Experimentiert wurde da-
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bei mit einfachsten Mitteln, die jedes Kind auch zu Hause finden kann. Unter anderem wurde ein Ballon an eine
aufgeschnittene Milchtüte montiert, um das Segeln zu
simulieren. Die Fragestellungen der Experimente wurden
später in einer Turnhalle in Bewegungsspiele „übersetzt“.
Die Kinder erhielten etwa die Aufgabe, die verschiedenen
Aggregatzustände von Wasser darzustellen – vom starren
Eisblock über lauwarmes bis hin zu kochendem Wasser,
das sogar überkocht.
Die Tage in der Ferienakademie
13
Die Tage in der Ferienakademie
Gesagte verstanden hatten, zeigte sich bei der Beantwortung der Fragen, die bei der Vorlesung zwischendurch
gestellt wurden.
Ergänzt wurde die Theorie im Hörsaal durch einen Besuch
der wasserbaulichen Versuchshalle des Instituts für Wasserbau und Wasserwirtschaft. Hier waren die Kinder wieder gefordert, in Kleingruppen zu experimentieren.
Im Super C erlebten die Kinder am nächsten Tag eine
Vorlesung. In 45 Minuten lernten sie, was der Wasserkreislauf ist, welche Aggregatzustände Wasser haben kann
und was Hochwasser oder Dürre für Natur und Mensch
bedeuten. Beispielhaft wurde der Weg eines Wassertropfens durch eine Kläranlage verfolgt, um kindgerecht die
Problematik der Wasserverschmutzung zu erklären. Ob
die kleinen Akademiker auch genau zugehört und das
Mit Experimenten begann dann auch die zweite Woche
der Akademie. Mit dem Bus ging es zum Science College
Overbach in Jülich-Barmen. Chemie und Technik standen
dort für die Kinder auf dem Plan, die zunächst in zwei
Gruppen eingeteilt wurden. Die eine befasste sich mit
dem Mikroskopieren von vorbereiteten Präparaten, aber
auch eigene Objekte durften untersucht werden – etwa
ein Wassertropfen oder Haare.
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Die Tage in der Ferienakademie
Junge beim Mikroskopieren
eines Haares der Betreuerin:
„Also, Frau D., eins ist klar,
Sie haben definitiv keine Läuse!“
Erst einmal mussten die Kinder aber die Technik und
Funktionsweise der Mikroskope kennen lernen. Jedes
Kind saß dazu an einem eigenen Mikroskop und konnte
auf die Anweisung eines Dozenten selbst alle Knöpfe und
Rädchen bedienen.
Die zweite Gruppe befasste sich an mehreren Lernstationen mit dem Thema Schall. An einem Plastikmodell wurde
deutlich, wie es innen im Ohr aussieht. Mit einer Stimmgabel erzeugten die Kinder einen Ton, dessen Schwingungen auf einem Oszillographen sichtbar gemacht wurden.
Mit einem Dezibelmeter maßen die Mädchen und Jungen
die Werte lauter und leiser Geräusche oder erzeugten mit
einem angefeuchteten Finger „Quietschmusik“ auf einem
Glasrand. Zu jedem Phänomen sollten die Kinder ihre Beobachtungen mitteilen und daraus Schlüsse ziehen. Auch
dieses Angebot bewerteten die Kinder auf ihrer Bewertungs-Zielscheibe durchweg mit einem „Super“.
Um Alltagschemie ging es am nächsten Tag bei der Volkshochschule Aachen. Im AixLab konnten die Kinder wieder
viele für sie neue Dinge selbst erforschen. Sie vermischten beispielsweise Rotkohlsaft mit unterschiedlichen
Haushaltsmitteln. Das Ergebnis verblüffte die jungen Forscher ebenso wie die Tatsache, dass man aus Milch relativ
einfach Plastik herstellen kann. Dazu wird der Milch Essig
zugegeben, dadurch fällt das Eiweiß aus und wird zu einer Platte gepresst. In der Mikrowelle erhärtet die Platte
zu einem plastikartigen Gebilde. Als Zugabe arbeiteten
die Grundschüler schließlich noch mit einer „Geheimtinte“ aus Zitronensaft, die nur durch Hitze sichtbar gemacht
werden kann.
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Die Tage in der Ferienakademie
lüre-Lißje, der an der Klappergasse ein Denkmal gesetzt
wurde und staunten über das heiße Wasser am Elisenbrunnen. Unterwegs fanden die Kinder noch mehr Spuren, die auf die berühmten Quellen der Stadt hindeuten.
Am Lindenplatz, wo der Johannisbach oberirdisch fließt,
ließen die Kinder Papierschiffe schwimmen und malten
mit Wasserfarben.
Busfahrten hatten die Kinder in der ersten Woche erlebt.
Nach Alsdorf fuhr die Gruppe mit der Euregiobahn. Auch
dieses Erlebnis war für viele Kinder das erste seiner Art.
Ziel der Fahrt: aus dem Labor hinein in einen Kohle-Stollen. Das erlebten die jungen Ferienakademiker bei ihrem
Besuch im Energeticon. Sie tauchten ein in eine vergangene Welt, die früher zum Alltag der Region gehörte. Dabei lernten sie, dass die Kumpel ihre Arbeitskleidung in
der Waschkaue in Körben aufbewahrte, die per Seilzug
unter die Decke gehievt wurden. Wie junge Bergleute erhielten alle Teilnehmer einen Schutzhelm, und dann ging
es ins Dunkel des Stollens, wo der einstige Arbeitsalltag
der Bergleute erläutert wurde.
Anhand von Arbeitsblättern wurden diverse Energiethemen abgearbeitet: die Entstehung von Kohle, der Aufbau
eines Steinkohlebergwerks aber auch die Nutzung regenerativer Energien wie Wind und Sonne.
Wie groß war eigentlich Karl der Große, welche Zahlen
sind im Dom versteckt und warum ist Aachen eine „Stadt
des Wassers“? Das waren nur einige Fragen, die bei der
etwas anderen Stadtführung durch Aachen beantwortet
wurden. Der Verein „Stadtbekannt & Co.“ vermittelte bei
der Kindertour Stadtgeschichte zum Anfassen. Viele der
Schüler hörten zum ersten Mal die Geschichte vom Türe-
16
Am letzten Tag blickten die Kinder auf die vielen Erlebnisse zurück. Einige hatten die Aufgabe, für die Abschlussvorstellung mit den Eltern eine kleine Rede vorzubereiten
und ihre Erfahrungen zu präsentieren. Beim Drum Circle
konnten dann Kinder und Eltern gemeinsam trommeln.
Das ging auch ohne viele Worte und machte allen Teilnehmern Spaß.
Ankommen
Ankommen
8.30
16.30
13.30 - 16.00
Mittagessen
Wassermusik 3
Zeit zum Spielen
Abholen
Wasser finden
Wasserexperimente
Wasser-Musik
hören
Abholen
Was machen
wir in der
Ferienakademie?
Spiele, DrumCircle
Mittagessen
Wassermusik 1
Wasser finden
Wasserexperimente
Wasser-Musik
hören
Kennen lernen
9.30 - 12.30
12.30
Wassermusik 2
Frühstück und
Getränke
bitte selbst
mitbringen
9.00
Frühstück und
Getränke
bitte selbst
mitbringen
Dienstag
23.08.11
Montag
22.08.11
1. Woche
Abholen
Besuch der
Wildniswerkstatt
Düttling
Busfahrt zur
Schule
Mittagessen
Nationalpark
Eifel
Besuch der
Wildniswerkstatt
Düttling
Busfahrt zum
Nationalpark
Eifel
Frühstück und
Getränke
bitte selbst
mitbringen
Ankommen
Mittwoch
24.08.11
Abholen
Mittagessen
Naturphänomene
erforschen und
in Bewegung
erspüren
Naturphänomene
erforschen und
in Bewegung
erspüren
Frühstück und
Getränke
bitte selbst
mitbringen
Ankommen
Donnerstag
25.08.11
Abholen
Spielen
Wochenrückblick
Mittagessen
Vorlesung und
Treffen mit
einem Professor
Busfahrt
zur RWTH
Aachen
Frühstück und
Getränke
bitte selbst
mitbringen
Ankommen
Freitag
26.08.11
Die Tage in der Ferienakademie
17
18
Mittagessen
Science College
Overbach
12.30
16.30
13.30 - 16.00
Busfahrt zum
Science College
Overbach
9.30 - 12.30
Frühstück und
Getränke
bitte selbst
mitbringen
Zu Fuß zur
VHS Aachen
ACHTUNG:
Heute erst um
17:30 abholen
Abholen
Experimentieren
Chemieworkshop 2 im Mitmachlabor
TechnikZu Fuß zur
workshop 2
Schule
Busfahrt zur
Schule
Mittagessen
VHS Aachen
Experimentieren
Chemieworkshop 1 im Mitmachlabor
Technikworkshop 1
Frühstück und
Getränke
bitte selbst
mitbringen
Ankommen
Ankommen
8.30
9.00
Dienstag
30.08.11
Montag
29.08.11
2. Woche
Abholen
Das Energiespiel
– Team- und
Bewegungsspiel
Zugfahrt zur
Schule
Energeticon
Mittagessen
Was ist Energie?
Energiegeschichte
Frühstück und
Getränke
bitte selbst
mitbringen
Zugfahrt zum
Energeticon in
Alsdorf
Ankommen
Mittwoch
31.08.11
Abholen
Mittagessen
Zu Fuß durch
Aachen 2
Wasser in der
Stadt
Mathematik in
der Natur
Kochen und
Backen 2
Frühstück und
Getränke
bitte selbst
mitbringen
Zu Fuß durch
Aachen 1
Wasser in der
Stadt
Mathematik in
der Natur
Kochen und
Backen 1
Ankommen
Donnerstag
01.09.11
Abholen
Mittagessen
Abschlussvorstellung mit
den Eltern
Frühstück und
Getränke
bitte selbst
mitbringen
Wochenrückblick
und
Vorbereitung
der Abschlussvorstellung
Ankommen
Freitag
02.09.11
Die Tage in der Ferienakademie
Resümee
Resümee
1. Aachener Ferienakademie
Der erste Tag der ersten Woche.
Mädchen
Junge
doof
geht so
SUPER
20
Resümee
1. Aachener Ferienakademie
Der erste Tag der zweiten Woche.
Mädchen
Junge
doof
geht so
SUPER
21
Resümee
Wie hat den Kindern die Ferienakademie gefallen? Was
haben sie daraus gelernt und was haben sie davon behalten? Wie haben die Eltern die Teilnahme der Kinder erlebt
und welche Erfahrungen haben Lehrkräfte und pädagogischen Mitarbeiter/innen gemacht? Um diese Fragen
beantworten zu können, wird die Wirkung der Ferienakademie im Rahmen eines Evaluationsverfahrens ermittelt.
So wird beispielsweise untersucht, ob die Teilnehmer
ihre Kompetenzen gestärkt haben und sich etwa in ihren
schulischen Leistungen verbessern konnten.
Die Evaluation fand auf drei Ebenen statt. Zum einen gab
es die Zielscheiben für die Kinder, außerdem einen Elternfragebogen und Gespräche mit den Schulleitungen und
den pädagogischen Fachkräften.
Der erste Eindruck der Ferienakademie fällt deutlich positiv aus: Befragt nach ihren Wünschen, zeigten sich die
Kinder überwiegend zufrieden mit dem angebotenen
Programm. Einigen hätte es gefallen, mehr Sport zu treiben, andere hätten gerne noch mehr Experimente gemacht und die Ferienakademie auch länger besucht.
Auswertung der Zielscheiben
Graphik 1:
Wie fanden die teilnehmenden Kinder
die Ferienakademie?
100%
80%
60%
42%
40%
20%
0%
13%
33%
10%
Sup e r
Ge ht so
Mädc hen
Dokumentiert wurde die Ferienakademie auch mit Fotos
sowie Film- und Tonaufnahmen. Vor allem bei den RadioInterviews für „Radio @m Alex“ in Aachen wurde die Begeisterung der Kinder deutlich. Am besten hat das Julia
in ihrem Statement zusammengefasst: „Mir haben die Sachen halt Spaß gemacht. Das freut mich halt. Weil wenn
Sachen mir nicht Spaß machen, dann denke ich, warum
bin ich eigentlich da?“
22
2%
1%
doof
Jungen
Auch die Eltern gaben auf Fragebögen eine Kurzbewertung ab. An der Befragung haben sich die Eltern von 70
Prozent der teilnehmenden Kinder beteiligt. Neben der
Frage nach einer möglichen erneuten Teilnahme im kommenden Jahr, wurde auch nachgefragt, ob und wenn ja
welche Veränderungen sie an ihrem Kind festgestellt haben. Während vielen keine Veränderung an ihren Kindern
auffiel, bemerkten einige Elternteile, dass ihre Kinder innerlich ausgeglichener, begeistert und fröhlicher waren.
Resümee
Andere stellten fest, dass die Kinder abends ganz schön
müde und geschafft waren. Die meisten Eltern hatten das
Gefühl, dass die Ferienakademie ihrem Kind gefallen hat
und es auch im nächsten Jahr wieder gerne teilnehmen
würde. Gegenüber den Eltern äußerten die Kinder kaum
Kritik. Stattdessen erzählten sie häufig sehr detailliert von
ihren Ausflügen, den Experimenten und sonstigen Erlebnissen.
Auswertung der Elternfragebögen
Graphik 1:
Würde Ihr Kind im nächsten Jahr
wieder teilnehmen?
100%
80%
60%
40%
57%
38%
20%
0%
5%
Ja
Vielleic h t
Nein
Befragt nach seinen Wünschen schrieb ein Junge:
„Es war toll. Mir hat nix gefehlt.“
„Wenn wir Schule und Unterricht tagtäglich so vielfältig, lehrreich und mitreißend gestalten könnten wie die 1. Aachener Ferienakademie, dann wären meine Visionen Wirklichkeit.“
Ilona Orlikowski, Schulleiterin der KGS Am Fischmarkt
„Für die 30 Kinder war die Aachener Ferienakademie ein Gewinn! Sie durften zwei Wochen lang unbekümmert, frei von
Pflichten und Sorgen und mit viel Freude lernen und wachsen.“
Maria Keller, Schulleiterin der KGS Passstraße
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Notizen
noigeRsgnudliB
nehcaA
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