Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
106072.pdf
Größe
5,9 MB
Erstellt
24.02.12, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 20:40
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 61/0637/WP16
öffentlich
24.02.2012
Dez. III / FB 61/30
Parksituation in Kornelimünster
hier: Analyse und Planung des Parkraumangebotes
Antrag der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung AachenKornelimünster/Walheim vom 04.11.2009 und
Antrag der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung AachenKornelimünster/Walheim vom 31.05.2010 und vom 12.09.2010
Antrag der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung AachenKornelimünster/Walheim vom 27.12.2011
Zwei Anträge der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung AachenKornelimünster/Walheim vom 17.01.2012
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
14.03.2012
B4
Entscheidung
Beschlussvorschlag:
Die Bezirksvertretung Aachen-Kornelimünster/Walheim nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur
Kenntnis und beschließt, eine Befragung der Anwohner des Korneliusmarktes, des Benediktusplatzes,
der Korneliusstraße und des Abteigartens, vorbehaltlich der zur Verfügung stehenden Mittel,
durchzuführen. Sie beauftragt die Verwaltung Straßen NRW, Landesbetrieb Straßenbau bezüglich
Möglichkeiten zur Einrichtung von Reisebusanfahrflächen entlang der L233 oder der Venwegener
Straße zu kontaktieren.
Die Anträge gelten als behandelt.
Vorlage FB 61/0637/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 01.03.2012
Seite: 1/9
finanzielle Auswirkungen
investive
Ansatz
fortgeschriebener
Ansatz
fortgeschriebener
Gesamt-
Gesamt-
Auswirkungen
2012
Ansatz 2012
20xx ff.
Ansatz 20xx ff.
bedarf (alt)
bedarf (neu)
Einzahlungen
0
0
0
0
0
0
Auszahlungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
+ Verbesserung /
0
0
Deckung ist gegeben / keine
Deckung ist gegeben / keine
ausreichende Deckung vorhanden
ausreichende Deckung vorhanden
-Verschlechterung
konsumtive
Ansatz
fortgeschriebener
Ansatz
fortgeschriebener
Folgekosten
Folgekosten
Auswirkungen
2012
Ansatz 2012
20xx ff.
Ansatz 20xx ff.
(alt)
(neu)
Ertrag
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Abschreibungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
Personal/Sachaufwand
+ Verbesserung /
-Verschlechterung
0
0
Deckung ist gegeben / keine
Deckung ist gegeben / keine
ausreichende Deckung vorhanden
ausreichende Deckung vorhanden
Vorlage FB 61/0637/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 01.03.2012
Seite: 2/9
Erläuterungen:
Sachstand
Die Bezirksvertretung Aachen-Kornelimünster/Walheim hat die Verwaltung beauftragt, ein
Parkkonzept für Kornelimünster zu erarbeiten.
Die Parksituation in Aachen–Kornelimünster/Walheim ist seit Jahren sehr angespannt. Dies betrifft
sowohl das Angebot für Besucher und Touristen als auch die Parksituation für Bewohner und
Anlieger.
Mit der Untersuchung und Planung wurde ein externes Ingenieurbüro beauftragt mit der Maßgabe,
den Ortskern (Benediktusplatz und Korneliusmarkt) soweit wie möglich vom ruhenden und fließenden
Verkehr freizuhalten, wobei auch Busparkmöglichkeiten berücksichtigt werden sollten.
Zur Untersuchung vorgegebene Flächen waren:
Napoleonsberg, Gemarkung Kornelimünster, Flur 1, Flurstück 199 (Antrag der SPD-Fraktion in der
Bezirksvertretung);
Klauser Straße, ehemaliges Regenrückhaltebecken;
Erweiterung des Parkplatzes an der Bahnhofvision (Vennbahntrasse).
Die Vergrößerung des Parkplatzangebotes an der Vennbahntrasse soll, der zum Teil chaotischen
Parksituation vor der Bahnhofvision im Bereich der Münsterstraße, entgegen wirken.
Sollten die vorgegebenen Flächen aufgrund irgendwelcher Belange nicht als Parkplätze nutzbar sein,
sollten Alternativflächen ermittelt werden.
Die Untersuchung hat insbesondere die Angebotsplanung von öffentlichen Parkplätzen für Besucher
und Touristen zum Ziel.
Untersuchungsergebnisse
Die vom Ingenieurbüro erarbeitete Machbarkeitsstudie hat folgende Ergebnisse gebracht:
Napoleonsberg, Flurstück 199, Flur 1
Die Fläche am Napoleonsberg ist Teil des Naturschutzgebietes Klauserwäldchen – Frankenwäldchen
und daher als Parkplatzfläche nicht geeignet.
Ehemaliges Regenrückhaltebecken an der Klauser Straße
Die Fläche des ehemaligen Regenrückhaltebeckens gehört dem Wasserverband Eifel-Ruhr (WVER)
und die davor liegende Fläche ist im Besitz der Stadt Aachen.
Zur Anlage eines Parkplatzes auf der Fläche des WVER ist eine statische Prüfung des unterirdischen
Betonbauwerkes notwendig. Da keine statischen Unterlagen zur Verfügung stehen, kann diese
Überprüfung nur mittels Kernbohrungen erfolgen. Daher wird dieser Bereich von der weiteren
Untersuchung ausgeschlossen.
Die zur Klauser Straße hin gelegene städtische Fläche ist unbebaut. Von Seiten des WVER sind keine
Einschränkungen zu erwarten. Der Fachbereich Umwelt hält die vorgeschlagene Fläche für eine
Vorlage FB 61/0637/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 01.03.2012
Seite: 3/9
Parknutzung geeignet; allerdings sind die zu erwartenden Auswirkungen auf die Umwelt zu prüfen und
zu bewerten.
Lediglich die Zufahrt zum Gelände und zu den Bauwerken des WVER muss erhalten bleiben.
Unter der vorgenannten Maßgabe ist die städtische Fläche als Parkplatz geeignet.
Die Fläche ist über die Klauser Straße aus Richtung Ortskern und über die K 13 (Krauthausen) und
Zehntstraße / Klauser Straße zu erreichen. Die geringe Entfernung (Luftlinie ca. 400 m) und ein fasst
gleichbleibendes Höhenniveau macht diese Fläche als Parkplatz für Besucher des Ortskerns wie auch
für Eifelsteig-Wanderer attraktiv.
Für die verkehrliche Erschließung steht ein recht geringes Platzangebot zur Verfügung, so dass für die
Fußgänger weitestgehend keine von der Fahrbahn getrennte Fläche zur Verfügung steht, besonders
in den Übergangsbereichen Klauser Straße und Promenade mit einer max. Breite von 3,5 m.
Problemlos ist die Erreichbarkeit für Pkw. Da auf der Fläche auch Busparkplätze angeboten werden
sollen, sollte die An- und Abfahrt der Busse nicht über denselben Weg erfolgen.
Möglich wäre:
Zufahrt zur Klauser Straße über Krauthausen, Abfahrt über Promenade, Abteigarten, Korneliusmarkt
(Brücke) zur L233;
Zufahrt über Brücke Korneliusmarkt, Abteigarten und Promenade, Abfahrt über Klauser Straße
Richtung Krauthausen.
Parkplatzgestaltung
Unter Berücksichtigung eines weitgehenden Erhaltes des vorhandenen Bewuchses wird in der Anlage
1 eine mögliche Gestaltung eines kombinierten Pkw/Busparkplatzes dargestellt. Bei Beachtung
unterschiedlicher Buslängen von 12 m bzw. 15 m Länge ergeben sich zwei Eckvarianten: Bei einem
Entwurf für Busse mit 12 m Länge können 7 Bus- und 57 Pkw-Parkplätze und bei einem Entwurf für
Busse mit 15 m Länge können 41 Parkplätze für Pkw und 8 Parkplätze für Busse ausgewiesen
werden. In beiden Varianten sind getrennte Ein- und Ausfahrten vorgesehen. Ebenso ist bei den
Entwürfen der äußere Busparkplatz als Durchfahrtsmöglichkeit vorgesehen, um somit bei
vollständiger Belegung der Busparkplätze eine direkte Durchfahrt zu ermöglichen. Die zwingend
erforderliche Zufahrtmöglichkeit zum WVER-Gelände ist in beiden Varianten berücksichtigt.
Erweiterung des Parkplatzes an der Vennbahntrasse
Eine Erweiterung des an der Vennbahntrasse – in unmittelbarer Nähe der Bahnhofvision –
vorhandenen Parkangebotes ist im Bereich der Grünfläche möglich. Hier ist kein Parkplatzangebot für
Eifelsteig-Wanderer oder Touristen vorgesehen. Auf der Fläche, die im Besitz der Stadt Aachen ist
und die nur durch die Ein- und Ausfahrt zu einem Steinbruch vom vorhandenen Parkplatz getrennt ist,
können ca. 10 Pkw abgestellt werden (s. Anlage 2). Es wird empfohlen, die Flächen analog des
bereits vorhandenen Parkplatzes in Schotter anzulegen.
Untersuchung von alternativen Flächen
Das Gebiet in und um Kornelimünster wurde auf möglicherweise geeignete Flächen untersucht.
Vorlage FB 61/0637/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 01.03.2012
Seite: 4/9
Fläche Pannacker
Laut Vorlage FB 61/0442/WP für die Sitzung der Bezirksvertretung Aachen-Kornelimünster/Walheim
wurde die Fläche hinreichend untersucht und aus Sicht der Unteren Landschaftsbehörde und der
Unteren Wasserbehörde die Anlage eines Parkplatzes als nicht realisierbar erachtet. Somit steht die
Fläche für eine weitere Überplanung nicht zur Verfügung.
Teilfläche des Schulhofes der KGS Kornelimünster
Auf Anregung von politischer Seite wurde eine mögliche Umnutzung einer Teilfläche des Schulhofes
der KGS Kornelimünster, die unmittelbar an die vorhandenen Parkplätze am Abteigarten angrenzt,
untersucht. Schätzungsweise hat die Fläche aufgrund der Abgrenzung eine Größe von ca. 1.000 m²
und stünde somit nur als Pkw-Parkplatz zur Verfügung. Beim zuständigen Fachbereich der Stadt
Aachen wird jedoch keine Möglichkeit gesehen, diese Fläche dauerhaft als Parkfläche zu nutzen.
Somit steht auch diese Fläche für die weitere Überplanung nicht zur Verfügung.
Gelände „Frohnhof“
Zum Frohnhof im Nordosten von Kornelimünster (Fronhofer Weg) gehört eine insgesamt sehr große
Fläche. Aufgrund der Entfernung zum Ortszentrum wird eine Nutzung als Parkplatz für alle
Nutzergruppen (Wanderer und Touristen) nicht empfohlen. Da der Hof und die Flächen auch weiterhin
landwirtschaftlich genutzt werden sollen, kommt eine dauerhafte Umnutzung von Flächen nicht in
Frage.
Überhangfläche Friedhof
Direkt an der Dorffer Straße gelegen befindet sich eine Friedhof-Überhangfläche, die als
Reservefläche diente, jedoch nicht mehr benötigt wird. Da hier in der Vergangenheit keine
Beisetzungen stattgefunden haben, ist eine Umnutzung als Parkplatz denkbar.
Die Fläche liegt ca. 350 – 400 Meter nordöstlich vom Ortskern (Benediktusplatz und Korneliusmarkt)
entfernt. Die ca. 6.000 m² große Fläche ist bis auf einen Baumbestand als Naturdenkmal ungenutzt.
Erreichbar ist die Fläche aus Richtung Kornelimünster über die Dorffer Straße und dem
Schildchenweg und aus Richtung Dorff nur über die Marienstraße.
Die Fläche liegt wesentlich höher als der Ortskern. Eine unmittelbare Fußwegverbindung dorthin ist,
abgesehen von einem einseitigen Gehweg im Straßenverlauf der Dorffer Straße bzw. einer
Verbindung über den Friedhof und dem Schildchenweg, nicht möglich.
Aufgrund der zu überwindenden Steigung ist eine Nutzung der Fläche als Parkplatz vermutlich nur für
Eifelsteig-Wanderer attraktiv.
Da auch hier ein Angebot zum Parken für Busse Berücksichtigung findet, wurden aufgrund der zum
Teil geringen Straßenbreite (ca. 5,00 m) drei verschiedene Zu- und Abfahrtsmöglichkeiten untersucht:
Zufahrt für Busse über Korneliusmarkt, Benediktusplatz und Dorffer Straße oder über L12 und
Schildchenweg, Abfahrt über Marienstraße (Dorff)
Zufahrt für Busse über Marienstraße (Dorff), Abfahrt über Dorffer Straße, Benediktusplatz und
Korneliusmarkt oder über Schildchenweg und L12.
Zu- und Abfahrt über Dorffer Straße, Marienstraße oder Schildchenweg.
Vorlage FB 61/0637/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 01.03.2012
Seite: 5/9
Eine Zu- als auch Abfahrt über die Dorffer Straße Richtung Ortskern wird aufgrund der beengten
Platzverhältnisse, besonders im Kurven- und Steigungsbereich und einem möglichen
Begegnungsverkehr Bus/Bus nicht empfohlen.
Parkplatzgestaltung
Bei der möglichen Platzgestaltung wurde die Länge der Busse mit bis zu 15 Meter zugrunde gelegt.
Unter Erhaltung des Baumbestandes (Naturdenkmal) und einer getrennten Ein- und Ausfahrt bietet
der Entwurf 70 Parkplätze für Pkw und 13 Parkplätze für Busse. Bei einer Bemessungsgrundlage von
Bussen bis 12 m Länge ergeben sich entsprechend mehr Parkplätze sowohl für Busse als auch für
Pkw.
Kostenschätzung
Ehemaliges Rückhaltebecken
Die Kostenschätzung erfolgte auf folgender Basis:
Fahrgassen in Asphalt
Parkplätze in Pflaster (ggfs. Sickerplaster)
Äußere Einfassung der Flächen bzw. Pflanzbeete mit einer Betonsteinpflasterzeile bzw. mit
einem Hochbordstein.
Die geschätzten Herstellungskosten betragen ca.
370.000,00
Euro.
Erweiterung des Parkplatzes an der Vennbahntrasse
Für eine Herstellung der Fläche in Schotterbauweise wurden ca.
10.000,00 Euro kalkuliert.
Überhangfläche Friedhof
Analog der Ausbauausführung der Fläche des ehemaligen Regenrückhaltebeckens wurden auch für
diese Fläche die Herstellungskosten geschätzt. Diese betragen ca.
620.000,00 Euro.
Vergleich der zur Verfügung stehenden Flächen
Als Parkangebot für Besucher, Touristen und Eifelsteig-Wanderer – unter dem Aspekt Verzicht auf
Nutzung des Korneliusmarktes und/oder des Benediktusplatzes als Parkplatz stehen infolge der
Untersuchung nur zwei Flächen zur Verfügung, und zwar
Klauser Straße, ehemaliges Regenrückhaltebecken
oder
Dorffer Straße, Überhangfläche Friedhof.
Wesentliche Unterschiede gibt es hinsichtlich der Anzahl der Parkmöglichkeiten. Die Fläche an der
Dorffer Straße bietet im Gegensatz zur Klauser Straße ein größeres Flächenangebot und zudem noch
eine Reservefläche zur eventuellen Erweiterung.
Nachteilig ist jedoch, dass die Fläche Dorffer Straße eine weitere Entfernung und einen nicht geringen
Höhenunterschied mit sich bringt. Bei der Anlage eines Parkplatzes an der Klauser Straße ist kein
Vorlage FB 61/0637/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 01.03.2012
Seite: 6/9
nennenswerter Höhenunterschied vorhanden und Ziele im Ortskern für alle Nutzer gut erreichbar.
Die verkehrliche Erschließung ist bei beiden Flächen nahezu gleichwertig. In beiden Fällen kann der
Parkplatz von zwei Seiten angefahren werden, wobei jeweils die ortsnahe Zufahrt unmittelbar durch
Kornelimünster führt und nur sehr beengte Platzverhältnisse (Promenade, Abteigarten, Klauser
Straße, Dorffer Straße) zur Verfügung stehen. Für die zweite Zufahrt, außerhalb Kornelimünster, steht
jeweils eine Strecke durch benachbarte Dörfer (K 13 Krauthausen, K 14 Dorff bzw. Schildchenweg)
zur Verfügung, die in beiden Fällen – aufgrund des z.T. erheblichen Umweges – eine ausführliche
Beschilderung notwendig erscheinen lassen.
Empfehlung des Ing.-Büros:
Aufgrund der geringen Anzahl an Alternativen und der, in beiden Fällen gleichen Anzahl und auch
vergleichbaren Vor- und Nachteile, können zunächst beide untersuchten Flächen für die Anlage eines
Parkplatzes empfohlen werden.
Unter Berücksichtigung der momentan vorhandenen Parkplätze (~ 20 Pkw und 2 x Bus) am
Abteigarten empfiehlt sich, diese Parkplätze auf jeden Fall zu erhalten und das Parkplatzangebot – in
räumlicher Nähe und guter Erreichbarkeit für Fußgänger – auf der Fläche des ehemaligen
Regenrückhaltebeckens zu erweitern. Dazu könnte das Parken am Abteigarten z.B. mit Parkscheibe
auf Kurzzeitparker eingeschränkt werden, um Langzeitparker zum Parkplatz „Klauser Straße“
umzuleiten.
Hinsichtlich der Zufahrt für Busse scheint, neben einer Anpassung der Beschilderung, eine
Erweiterung oder Teilausbau der Klauser Straße und der angrenzenden Verkehrswege, auch bei einer
Einbahnstraßenregelung, notwendig und sinnvoll. Hierbei sind ggfs. Buchten anzulegen, die für den
Begegnungsfall Bus ein Ausweichen ermöglichen.
Insgesamt kann eine komplette Verlagerung, sowohl des ruhenden als auch fließenden Verkehrs,
außerhalb des Ortskerns von Kornelimünster nur bedingt erreicht werden. Letztlich kann jedoch die
Errichtung neuer Parkplatzflächen außerhalb des Ortskerns von Kornelimünster eine Verlagerung des
ruhenden Verkehrs vom Benediktsplatz und Korneliusmarkt erreichen, und somit das
Erscheinungsbild und die Erholungsfunktion des Ortskerns aufwerten und zum Erhalt der historischen
Substanz beitragen.
Hierzu kann ergänzt werden, dass mit Einrichtung eines Parkplatzes mit Busparkmöglichkeiten die
beiden Busparkplätze am Abteigarten in PKW-Parkplätze umgeändert werden sollten.
Speziell für die Bedürfnisse von Bewohnern und Anliegern ist die Schaffung weiterer Stellplätze
beabsichtigt.
Parkplatz an der Korneliusstraße
In dem am 26.10.2010 stattgefundenen interfraktionellen Gespräch wurde die Verwaltung gebeten die
Eigentümerin der Grundstücke 559 und 523 zwecks Ankauf zu kontaktieren. Die Bezirksvertretung hat
in ihrer Sitzung am 25.05.2011 die Verwaltung mit der Fortführung der Verkaufsverhandlungen
beauftragt.
Der Wohnungs- und Liegenschaftsausschuss hat dem Ankauf der beiden v.g. Grundstücke in seiner
Sitzung am 06.09.2011 zugestimmt. Der Kaufvertrag zum Erwerb der Grundstücke ist zwischenzeitlich
Vorlage FB 61/0637/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 01.03.2012
Seite: 7/9
beurkundet worden und seit dem 01.02.2012 kann die Stadt Aachen über die angekauften Flächen
verfügen.
Planung
Auf der Fläche, die über den an der Korneliusstraße angebundenen Weg (neben Haus Nr. 16)
erschlossen ist, kann ein Parkplatz für ca. 36 PKW eingerichtet werden (s. Anlage). Beabsichtigt ist,
diesen Parkplatz vor allem für eine Anwohnernutzung zur Verfügung zu stellen. Inwieweit die Flächen
ausreichen, muss mit Hilfe einer Parkdauerzählung ermittelt werden. Hierbei werden die Kennzeichen
aufgenommen und mit den im Ortskern zugelassenen Fahrzeugen verglichen.
Eine Erhöhung der Parkplatzkapazität um ca. 30 Parkplätze könnte mit der Errichtung einer
Parkpalette erreicht werden. Hierzu wurde die Stellungnahme von Straßen NRW, Landesbetrieb
Straßenbau angefordert, da die Ein- und Ausfahrt der oberen Ebene von der Straße Napoloensberg (L
233) erfolgen müsste. Die Verwaltung erhielt hierzu eine ablehnende Antwort mit folgender
Begründung:
„Ein- und ausfahrende Fahrzeuge, die zur Nutzung der geplanten Parkpalette den Rad- und Fußweg
überqueren müssten, würden zu einer erheblichen Gefährdung sowohl der Fußgänger, der Radfahrer
als auch des fließenden Verkehrs auf der Landesstraße 233 führen; zumal der Streckenverlauf in
kurzen Abständen mehrere Kurven aufweist.
Gleichzeitig wird der bei Gegenverkehr zum Warten verpflichtete Linksabbiegeverkehr unter
Berücksichtigung der täglichen Befahrung der Landesstraße durch ca. 8.100 Fahrzeuge zu
zusätzlichen Verkehrsstörungen in diesem Straßenabschnitt führen.
Die Zufahrt stellt somit eine konkrete Beeinträchtigung der Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs
dar. Daher kann nach §§ 18 und Abs.1 StrWG NRW aus Verkehrssicherheitsgründen die geplante
Zufahrt leider nicht akzeptiert werden.“
.
Kosten
Für die Herrichtung des Parkplatzes wurden Kosten in Höhe von ca.
92.000,00 €
geschätzt.
Vorab fallen für den Abriss der Bruchsteinschuppen noch ca.
35.000,00 €
Abrisskosten an.
Die Kosten für eine Parkdauerzählung betragen ca.
3.000,00 €
Summe130.000,00 €
Anwohnerbefragung
Die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Aachen-Kornelimünster/Walheim beantragt mit Datum vom
17.01.2012 vor Durchführung weiterer Planungen zunächst eine Anwohnerbefragung durchzuführen
um den Wunsch zur Freistellung des Benediktusplatzes und des Korneliusmarktes von parkenden
Fahrzeugen zu verifizieren und die Akzeptans einer Parkraumbewirtschaftung nach zu fragen.
Vorlage FB 61/0637/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 01.03.2012
Seite: 8/9
Unter der Voraussetzung, das entsprechende finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, könnte dies von
der Verwaltung durchgeführte werden. Bei einer Befragung wäre darauf zu achten, dass Maßnahmen
und Kosten konkret beschrieben wären und der zu befragende Personenkreis konkret festgelegt wird
(Anwohner nach Hauptwohnsitz / Nebenwohnsitz im Untersuchungsgebiet / Beschäftigte /
Kraftfahrzeugbesitzer / Gewerbetreibende / …).
Anhaltemöglichkeit für Reisebusse
Schließlich wird ebenfalls von der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung AachenKornelimünster/Walheim beantragt Park- und Abstellplätze für Busse außerhalb des Ortskerns
anzubieten.
Zur Einrichtung von Flächen, die von Reisebussen an der Venwegener Straße oder entlang der L 233
angefahren werden könnten, müssen mit dem Straßen NRW Verhandlungen geführt werden. Für eine
Herrichtung solcher Flächen stehen ebenso keine Mittel zur Verfügung.
Anlage/n:
1.
CDU-Antrag vom 04.11.2009
2.
SPD-Antrag vom 12.09.2010
3.
SPD-Antrag vom 31.05.2010
4.
CDU-Antrag vom 27.12. 2011
5.
SPD-Antrag vom 17.01.2012
6.
SPD-Antrag vom 17.01.2012
7.
Übersichtsplan
8.
Bericht
9.
Lagepläne Parkplatz Klauser Straße
10. Lageplan Parkplatz Vennbahn
11. Parkplatz Überhangfläche Friedhof
12. Lageplan Parkplatz Korneliusstraße
Vorlage FB 61/0637/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 01.03.2012
Seite: 9/9
Bericht
Analyse und Planung
des Parkraumangebotes
in Aachen-Kornelimünster
DTV-Verkehrsconsult GmbH
Dipl.-Ing. Frank Jansen
Pascalstraße 27
52076 Aachen
Tel. (0 24 08) 70 47 14
Dipl.-Ing. Bernd Roder
Bruchweg 22
52156 Monschau
Tel. (024 72) - 803 803
Projektnummer 42-0050
Aachen, November 11
Auftraggeber:
Stadt Aachen
Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen (FB 61)
Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster
2
Inhaltsverzeichnis
1 Ausgangssituation................................................................................................. 4
1.1
Aufgabenstellung.......................................................................................... 5
2 Untersuchungsflächen........................................................................................... 6
2.1
Napoleonsberg, Flurstück 199, Flur 1 .......................................................... 7
2.1.1
Lage und Beschaffenheit ...................................................................... 7
2.1.2
Eignung ................................................................................................. 8
2.1.3
Erschließung ......................................................................................... 8
2.1.4
Mögliche Gestaltung ............................................................................. 8
2.1.5
Kostenschätzung................................................................................... 8
2.2
Ehemalige Regenrückhaltebecken „Klauser Straße“.................................... 9
2.2.1
Lage und Beschaffenheit ...................................................................... 9
2.2.2
Eignung ............................................................................................... 10
2.2.3
Erschließung ....................................................................................... 10
2.2.4
Mögliche Gestaltung ........................................................................... 12
2.2.5
Kostenschätzung................................................................................. 15
2.3
Erweiterung des Parkplatzes an der Vennbahntrasse................................ 16
2.3.1
Lage und Beschaffenheit .................................................................... 16
2.3.2
Eignung ............................................................................................... 17
2.3.3
Erschließung ....................................................................................... 17
2.3.4
Mögliche Gestaltung ........................................................................... 17
2.3.5
Kostenschätzung................................................................................. 18
3 Alternativen ......................................................................................................... 18
3.1
Fläche Pannacker ...................................................................................... 18
3.2
Teilfläche des Schulhofes der KGS Kornelimünster................................... 20
3.3
Gelände „Frohnhof“ .................................................................................... 21
Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster
3.4
3
Überhangflächen Friedhof.......................................................................... 21
3.4.1
Lage und Beschaffenheit .................................................................... 21
3.4.2
Eignung ............................................................................................... 23
3.4.3
Erschließung ....................................................................................... 23
3.4.4
Mögliche Gestaltung ........................................................................... 25
3.4.5
Kostenschätzung................................................................................. 26
4 Vergleich der zur Verfügung stehenden Flächen ................................................ 27
5 Fazit .................................................................................................................... 29
Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster
4
1 Ausgangssituation
Die Bezirksvertretung Aachen-Kornelimünster/Walheim hat in ihrer Sitzung im März
2011 beschlossen, ein Verkehrskonzept für Kornelimünster zu entwickeln. Hierbei
soll insbesondere die Parksituation analysiert und das Parkangebot erweitert werden.
Zurzeit wird sowohl der Benediktusplatz als auch der Korneliusmarkt, aufgrund fehlender Alternativen, intensiv für das zeitlich nicht begrenzte und entgeltfreie Parken
durch Anwohner, Kunden, Besucher sowie auch Wanderer als Nutzer des Eifelsteiges genutzt.
Bild 1: Aktuelle Parksituation Benediktusplatz und Korneliusmarkt (Aachen-Kornelimünster)
Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster
5
Aus Sicht der Denkmalpflege und der historischen Substanz des Ortskerns, sowie
zur Erhaltung der Straßenführung und der Platzanlagen des Benediktusplatzes und
des Korneliusmarktes, soll das Parken in Kornelimünster reglementiert und der Ortskern zukünftig, soweit wie möglich, sowohl vom ruhenden als auch fließenden Verkehr freigehalten werden.
Dementsprechend sind Alternativflächen für das Parken zu ermitteln, die die unterschiedlichen Parkbedürfnisse der Anwohner, Kunden, Besucher als auch Nutzer des
Eifelsteiges berücksichtigen.
1.1 Aufgabenstellung
Im Rahmen der Analyse und Planung des Parkraumangebotes wurden vom Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen folgende Flächen für eine Detailuntersuchung vorgeschlagen:
Napoleonsberg, Gemarkung Kornelimünster, Flur 1, Flurstück 199
Klauser Straße, ehemaliges Regenrückhaltebecken
Vennbahntrasse (schräg gegenüber der Bahnhofsvision), Grünfläche
Bis auf die Parkplatzerweiterung an der Vennbahntrasse, sollen die Flächen als
Parkflächen u.a. für Eifelsteig-Wanderer (Startpunkt des Eifelsteigs ist der Benediktusplatz in Kornelimünster) angeboten werden. Daher sind damit ebenso Gehwegverbindungen zum Ortskern sowie Parkangebote für ca. 7 bis 9 Busse zu verbinden.
Sofern die zuvor genannten Flächen nicht als Parkflächen nutzbar sein sollten, wurden Alternativflächen ermittelt und deren Eignung als Parkplatzflächen ebenfalls
überprüft.
Je ermittelter Fläche wurde, in Abstimmung mit den jeweils zuständigen Behörden
und Fachbereichen, eine Machbarkeitsuntersuchung durchgeführt, um Aussagen
zur generellen Verfügbarkeit sowie zur naturschutzrechtlichen Bindung,
zur möglichen Erschließung und Anbindung für den motorisierten sowie den
Fußgängerverkehr,
zur möglichen Gestaltung der Parkflächen und
zu den geschätzten Kosten der Herstellung zu treffen.
Der Aufgabenteil der Kostenschätzung wurde in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Bernd Roder (Monschau) durchgeführt. Die Ergebnisse der Planung wurden
Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster
6
in eine, von der Stadt Aachen bereitgestellten, Kartengrundlage im DXF/DWGFormat eingetragen und sind dem Bericht als Anlage beigefügt.
Hinsichtlich der verkehrlichen Erschließung können im Rahmen dieser Machbarkeitsstudie nur erste Ansätze und Möglichkeiten untersucht werden. Eine detaillierte
Planung ist erst, nach Prüfung der hier gewonnen Erkenntnisse und Auswahl einer
oder mehrerer Flächen, zweckmäßig bzw. zu empfehlen.
2 Untersuchungsflächen
Die zu Projektbeginn festgelegten Untersuchungsflächen (siehe 1.1) sind in Bild 2
dargestellt. Die im Laufe der Bearbeitung ermittelten Alternativflächen (siehe Kapitel
3) werden im Detail dokumentiert und abschließend in einer Übersichtskarte (Anhang) dargestellt.
Bild 2: Zu untersuchende Flächen zu Projektbeginn (Aachen-Kornelimünster)
Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster
7
2.1 Napoleonsberg, Flurstück 199, Flur 1
2.1.1 Lage und Beschaffenheit
Die Fläche am Napoleonsberg (Fläche „1“, Übersichtsplan Anlage) umfasst ca. 8.000
qm und liegt am Ortsausgang von Kornelimünster in Richtung Aachen-Brand, entlang einer Steigung und einer Abfolge von Kurven. Die Untersuchungsfläche weist
überwiegend dichten Baumbestand auf, die parallel laufende Fahrbahn der B 258
(Napoleonsberg) ist durch einen Graben von der übrigen Fläche getrennt. Der Höhenunterschied zum Ortskern wird über eine bestehende „natürliche Treppenanlage“
zum Abteigarten ausgeglichen.
Bild 3: Lage und Beschaffenheit der Fläche „Napoleonsberg“
Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster
8
2.1.2 Eignung
Die Fläche am Napoleonsberg ist Teil des Naturschutzgebietes „Klauserwaeldchen –
Frankenwaeldchen“ (siehe auch Geoportal der Stadt Aachen, Bild 4).
In einem Gespräch mit dem Leiter des Umweltamtes (FB 36, Herr Wiezorek) am
21.07.2011 wurde dies schriftlich bestätigt und eine weitere Überplanung zur Nutzung als Parkplatzfläche definitiv ausgeschlossen (siehe Bild 4). Das Schreiben des
Umweltamtes liegt dem Fachbereich 61 vor und wird dem Bericht als Anlage beigelegt.
Alle weiteren Bearbeitungs- und Planungsschritte (2.1.3 bis 2.1.5) können somit entfallen.
Das Grundstück ist für eine vorgesehene Nutzung als Parkplatzfläche nicht
geeignet und wird daher nicht weiter betrachtet.
Bild 4: Auszug Geodatenbestand und Stellungnahme des Umweltamtes der Stadt Aachen
2.1.3 Erschließung
Entfällt aufgrund 2.1.2
2.1.4 Mögliche Gestaltung
Entfällt aufgrund 2.1.2
2.1.5 Kostenschätzung
Entfällt aufgrund 2.1.2
Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster
9
2.2 Ehemalige Regenrückhaltebecken „Klauser Straße“
2.2.1 Lage und Beschaffenheit
Die Fläche (ca. 3.000qm) liegt an der Klauserstraße (Fläche „2“, Übersichtsplan Anlage), außerhalb der zusammenhängenden Bebauung von Kornelimünster in ca. 400
Metern (Luftlinie) Entfernung vom Benediktusplatz und Korneliusmarkt.
Bild 5: Lage und Beschaffenheit der Fläche Klauserstraße „Regenrückhaltebecken“
Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster
10
Es handelt sich in Teilen (Flurstück 1703) um die Fläche eines ehemaligen Regenrückhaltebeckens des Wasserverbands Eifel-Rur (WVER), auf dem sich ein oberirdisches Betriebsgebäude und ein angrenzendes unterirdisches Betonbauwerk befinden. Die übrige Fläche (Flurstück 1704) ist städtisch und unbebaut. In das Grundstück führt ein unbefestigter Weg zum Betriebsgebäude. Die Fläche ist naturbelassen (Wiese) und wird rund von Bäumen und Sträuchern, sowie der Klauserstraße
und der Böschung zur Inde, umgrenzt.
2.2.2 Eignung
Grundsätzlich bietet die Fläche, aufgrund des geringen Bewuchses ausreichend
Platz für die Anlage als Parkplatzfläche. Eingeschränkt wird diese Eignung durch das
unterirdische Betonbauwerk. Dazu wurden bereits im Vorfeld dieser Untersuchung
Gespräche mit dem Wasserverband geführt und eine grundsätzliche Bereitschaft zur
Nutzung – vorbehaltlich einer statischen Prüfung - erklärt (s. Vorlage FB
61/0442/WP16, Sitzung 30.03.2011). Bis auf eine Plandarstellung (Schnitt und
Draufsicht) des Regenrückhaltebeckens, konnten jedoch keine weiteren statischen
Unterlagen aufgefunden werden, mit deren Hilfe die Belastbarkeit nachträglich ermittelt werden könnte. Eine erneute vollständige statische Berechnung, für welche unter
Umständen auch mehrere Kernbohrungen notwendig sein können, ist nicht vorgesehen, so dass die Fläche des unterirdischen Betonbauwerkes komplett von der weiteren Untersuchung ausgeschlossen wird.
Hinsichtlich der Nutzung der städtischen Fläche (Flurstück 1704) sind, nach Rücksprache (Herr Schmidt, FB 61/73 – Koordination Stadt, Stawag und WVER) – keine
Einschränkungen zu erwarten, sofern der Bereich des Regenrückhaltebeckens ausgespart und ein Zuweg / eine Zufahrt zum Gelände des WVER und der Bauwerke
erhalten bleibt. Eine entsprechende Benachrichtigung über das Vorhaben wurde von
Herrn Schmidt an den WVER weitergeleitet.
Auch aus Sicht des Umweltamtes sind bei der Überplanung der o.g. Fläche keine
weiteren Einschränkungen zu erwarten.
Das Grundstück ist daher, in Teilen, für eine vorgesehene Nutzung als Parkplatzfläche geeignet.
2.2.3 Erschließung
Die nutzbare Fläche liegt an einer unmarkierten und befestigten Straße (Klauser
Straße) und kann sowohl vom Ortskern (Zufahrt über Korneliusmarkt, Abteigarten
und Promenade) als auch über die K 13 (Krauthausen) und Zehntstraße / Klauser
Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster
11
Straße erreicht werden. Letztere ermöglicht z.B. auch bei Sperrung des Ortskernes
(historischer Jahrmarkt) die weitere Nutzung des Parkplatzes.
Aufgrund der geringen Entfernung (Luftlinie ca. 400m) und eines nahezu gleichbleibenden Höhenniveaus zum Ortskern, sind für den Fußgängerverkehr keine besonderen Maßnahmen notwendig (ggf. Anpassung der Beschilderung) und machen den
Parkplatz daher für alle Nutzergruppen, insbesondere Touristen und EifelsteigNutzer, attraktiv.
Insgesamt bietet sich für die verkehrliche Erschließung jedoch nur ein recht geringes
Platzangebot (besonders im Bereich der Übergänge Klauserstraße und Promenade
max. 3,5 Meter Breite, nach Plan bzw. Luftbild), so dass für den Fußgängerverkehr
weitestgehend keine, von der übrigen Fahrbahnfläche getrennten, Flächen zur Verfügung stehen. Im weiteren Straßenverlauf ergeben sich weitestgehend lichte Weiten
von ca. 5 Metern und mehr.
Bild 6: Klauserstraße - Blick in Richtung Kornelimünster (ca. in Höhe Hausnummer 2)
Bild 7: Klauserstraße - Blick in Richtung Krauthausen (Standort: ca. Regenrückhaltebecken),
Anbindung an die K13 (Karte: OpenStreetMaps.de)
Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster
12
Da bei der Anlage eines Parkplatzes zusätzliche Parkmöglichkeiten für 7 bis 9 Busse
gewünscht sind, ergeben sich für den motorisierten Verkehr unterschiedliche Zufahrtsmöglichkeiten. Unkritisch erscheint hierbei die Zufahrt der Pkw, da für diese in
der Regel über alle oben genannten drei Zufahrten ausreichend Platz zur Verfügung
steht. Bis auf eine evtl. Anpassung der Beschilderung, erscheinen keine Straßenausbauten notwendig. Für die Zufahrt von Bussen ergeben sich, aufgrund des geringen Platzangebotes in den Zufahrten, ebenfalls verschiedene Möglichkeiten der Verkehrsführung:
Zufahrt für Busse über Klauser Straße aus Richtung Krauthausen, Abfahrt
über Promenade, Abteigarten und Korneliusmarkt
Zufahrt über Korneliusmarkt, Abteigarten und Promenade, Abfahrt über Klauser Straße in Richtung Krauthausen
Zu- und Abfahrt sowohl über Klauserstraße (Krauthausen) als auch über Kornelimünster (Abteigarten, Promenade, Korneliusmarkt)
Eine gleichzeitige Zu- und Abfahrt über die Klauserstraße/Zehntstraße wird aufgrund
der beengten Platzverhältnisse und dem möglichen Begegnungsfall Bus/Bus nicht
empfohlen. Für diesen Fall wäre die Anlage von Buchten oder ein Teilausbau der
Straße notwendig. Eine Einrichtungsregelung, zumindest für den Schwerverkehr,
erscheint daher zweckmäßig, und lässt nur geringfügige Änderungen der momentanen Straßenverhältnisse erwarten. Eine verbindliche Empfehlung über die detaillierten und abschließenden Zufahrtsregelungen und die damit verbundenen notwendigen Straßenbauarbeiten, kann an dieser Stelle noch nicht getroffen werden. Es wird
empfohlen, diese, nach Festlegung der Parkplatzflächen, in einer anschließenden
Untersuchung in Abstimmung mit dem Fachbereich 61 „Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen“ zu erarbeiten.
2.2.4 Mögliche Gestaltung
Hinsichtlich der möglichen Gestaltung der Parkplatzfläche und des Platzbedarfs der
einzelnen Parkstände wurden, soweit möglich. die Vorgaben der EAR 05 (Empfehlungen für die Anlagen des ruhenden Verkehrs) zu Grunde gelegt.
Dabei wird bei der Anlage von Busparkplätzen zwischen Bussen von 12 Metern und
15 Metern unterschieden. Dementsprechend variieren auch der Platzbedarf und die
mögliche Gestaltung der Parkfläche.
Gleichzeitig wurde versucht, den bereits bestehenden Bewuchs so wenig wie möglich zu reduzieren und eine natürliche Abgrenzung zur Straße und zu den Nachbargrundstücken durch Bäume oder Hecken zu erhalten.
Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster
13
Bild 8: Mögliche Parkplatzgestaltung bei Bussen bis 15m (Klauserstraße)
Im Planungsentwurf auf Basis von Bussen mit 15 Metern Länge ergeben sich ca 41
Parkplätze für Pkw (5 x 2,5 Meter) und 8 Parkplätze für Busse (3,5 x 22 Meter bei
Schrägaufstellung).
Deutlich mehr Pkw-Parkplätze erhält man bei einer Planung mit Bussen bis 12m Länge. Unter diesen Umständen können ca. 54 Parkplätze für Pkw (5 x 2,5 Meter) und 7
Parkplätze für Busse bis 12 Meter (3,5 x 16 Meter bei Schrägaufstellung) zur Verfügung gestellt werden.
Bei beiden Entwürfen ist jeweils der äußere Busparkplatz (rote Schraffur) als Durchfahrtsmöglichkeit frei zu halten, um bei einer vollständigen Belegung aller Busparkplätze ein direktes Durchfahren eines zusätzlichen Busses zu ermöglichen. Bei der
Auswahl der Fahrgassen und ggfs. Kurvenradien wurde die notwendigen Abmessungen und Vorgaben der EAR 05 weitestgehend berücksichtigt. Für eine mögliche
Ausführungsplanung wird empfohlen, die Parkplätze mit Hilfe der genauen Schleppkurven (des Bemessungsfahrzeuges) auf ihre Befahrbarkeit zu überprüfen.
Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster
14
Die Anlage von getrennten Ein- und Ausfahrt bietet in beiden Fällen einen Platzgewinn, da so die vorhandene Fahrtrichtung genutzt werden kann und keine großen
Flächen für Wendevorgänge angelegt werden müssen.
Bild 9: Mögliche Parkplatzgestaltung bei Bussen bis 12m (Klauserstraße)
Die vorhandenen, überirdischen sowie unterirdischen, Bauwerke des WVER erfordern zwingend eine ständige Zufahrtsmöglichkeit (siehe Anlage). Diese ist im Entwurf als schraffierte Fläche (oben links) dargestellt und kann z.B. in Form von Poller
oder einer Toranlage geplant werden. Diese Kosten sind in der aktuellen Kostenschätzung jedoch nicht enthalten.
Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster
15
2.2.5 Kostenschätzung
Zur Abschätzung der (ungefähr) zu erwartenden Herstellungskosten, wurden diese
anhand des oben genannten Entwurfs, der Planskizze sowie einer Besichtigung der
Gegebenheiten vor Ort kalkuliert.
Insgesamt ergeben sich aus der Kostenschätzung, bei einer Fläche von 3.250qm
und der Anlage von 8 Bus- und 41 Pkw-Parkplätzen (siehe Bild 8), Herstellungskosten von ca. 370.000 Euro einschl. 19% MWSt.. Das vollständige Leistungsverzeichnis mit Kalkulation der Einzelpositionen findet sich als Anlage zu diesem Bericht. Für
den zweiten Entwurf, mit Auslegung auf 12m-Busse, sind nahezu vergleichbare Kosten zu erwarten.
Bei der Kostenschätzung wurde eine Befestigung der Fahrgassen in Asphaltbauweise gem. RSTO Bauklasse III berücksichtigt und die Stellflächen in Pflasterbauweise
(ggf. Sickerpflaster s. u.) ausgeführt, da hierbei die Unterteilung der einzelnen Parkbucht farblich gekennzeichnet werden können. Eine Abgrenzung der einzelnen Parkstände durch eine in Beton versetzte Pflasterzeile erhöht die Baukosten um ca. 29 €
je Meter. Die äußere Einfassung der Flächen bzw. Pflanzbeete mit einer konventionellen Betonsteinpflasterzeile bzw. mit einem Hochbordstein wurde ebenfalls einkalkuliert.
Es wird davon ausgegangen, dass keine nennenswerten Geländeregulierungen
durchgeführt werden müssen. Darüber hinaus liegen keine geologischen Untersuchungen vor, so dass eine evtl. Bodenverbesserung oder -verfestigung nur ansatzweise berücksichtigt wurde.
Ebenfalls wird davon ausgegangen, dass das anfallende Niederschlagswasser vor
Ort, z. B. durch wasserdurchlässiges Pflaster in den Stellflächen oder im Bereich der
Pflanzbeete versickert werden kann. Bei der weiteren Planung sollte dies frühzeitig
untersucht werden, da dies zu erheblichen Mehrkosten bei gleichzeitigem Verlust
von Stellflächen führen kann. Falls das Niederschlagswasser in die vorhandene Kanalisation geleitet werden muss, so sind hydraulische Nachweise zu erbringen, und
ggf. Nachbesserungen am vorhandnen Kanalnetz vorzunehmen.
Notwendige bauliche Verbesserungen oder Instandsetzungen der vorhandenen Zufahrtswege oder neu zu erstellende Zufahrten und Fußwege wurden bei der vorliegenden Kostenermittlung nicht berücksichtigt.
Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster
16
2.3 Erweiterung des Parkplatzes an der Vennbahntrasse
2.3.1 Lage und Beschaffenheit
Die Erweiterung des Parkplatzangebotes an der Vennbahntrasse (schräg gegenüber
der Bahnhofsvision, Fläche „3“, Übersichtsplan Anlage) ist, aufgrund der Lage des
Grundstücks und der Entfernung zum Ortskern von Kornelimünster, unabhängig von
der übrigen Problematik, Parkplätze für Anwohner, Kunden und Touristen und Wanderer zur Verfügung zu stellen. Vielmehr soll mit dieser Erweiterung das bestehende
Parkplatzangebot der Vennbahntrasse um ca. 10-12 Parkplätze (Pkw) ergänzt werden.
Das Grundstück (ca. 16 x 16 Meter) liegt unmittelbar an der Vennbahntrasse an einem vorhandenen, für ca. 10 bis 12 Pkw ausgelegten, Parkplatzes und wird lediglich
durch eine Ein-/Ausfahrt zu einem Steinbruch von diesem getrennt. Die Fläche wird
z.Z. als Wiese genutzt und befindet sich in Besitz der Stadt Aachen.
Bild 10: Lage und Beschaffenheit der Fläche „Bahnhofsvision“ sowie vorhandener Parkplatz
(Luftbild: Google)
Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster
17
2.3.2 Eignung
Für die Fläche an der Vennbahntrasse sind keinerlei Einschränkungen hinsichtlich
der Errichtung eines Parkplatzes zu erwarten.
Das Grundstück ist für eine vorgesehene Erweiterung des Parkplatzangebotes geeignet.
2.3.3 Erschließung
Eine zusätzliche oder neue Erschließung ist nicht notwendig. Die Zufahrt zum bereits
vorhandenen Parkplatz kann ohne Einschränkungen ebenfalls für die neue Fläche
verwendet werden.
2.3.4 Mögliche Gestaltung
Für die Parkplatzerweiterung wird empfohlen, die Fläche analog zu dem bereits bestehenden Parkplatz (Schotter) anzulegen und auf Markierungen oder Pflasterungen
zu verzichten.
Als Abgrenzung zur übrigen Fläche (Wiese) kann z.B. eine Hecke oder die Platzierung von großen Steinen genutzt werden.
Bild 11: Lage und Beschaffenheit der Fläche „Bahnhofvision“ sowie vorhandener Parkplatz
(Luftbild: Google)
Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster
18
2.3.5 Kostenschätzung
Für die Erweiterung des Parkplatzangebotes empfiehlt sich, die Fläche in der gleichen Art anzulegen, wie die bereits vorhandene Fläche. Dabei wird sowohl auf eine
Asphaltierung der Fahrwege als auch auf die Anlage eines Hochbordes und der Markierung der einzelnen Parkplätze verzichtet und als Belag Schotter verwendet.
Für die Fläche von 300qm und insgesamt ca. 10 Parkplätzen ergeben sich, in Anlehnung an die vorhandenen Parkplätze, d.h. in Schotterbauweise, geschätzte Herstellungskosten von rund 10. 000 Euro einschl. 19% MWSt..
Sofern der Parkplatz in gleicher Ausführung wie z.B. an der Klauserstraße ausgeführt
werden soll, so ist mit Kosten von ca. 40.000 Euro einschl. 19% MWSt. zu rechnen.
Sollte auch der Bestand in Asphaltbauweise geändert werden, so können die Herstellungskosten aufgrund der nahezu gleichen Fläche weitestgehend übernommen
werden. Darüber hinaus gelten für die Kostenschätzung die gleichen Randbedingungen, in Bezug auf die Ausführung, Entwässerung, Bodenproben usw., wie bei den
übrigen Flächen.
3 Alternativen
Im Rahmen der Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster wurden, neben den vorgegebenen Flächen, auch alternative Flächen
gesucht, die sich ebenfalls für die Anlage von Parkplätzen eignen könnten.
Dazu wurde das Gebiet in und um Kornelimünster intensiv auf möglicherweise geeignete Flächen überprüft und anschließend ihre Verwendbarkeit untersucht. Dabei
wurden z.T. im Zuge der Bearbeitung bei Gesprächen mit den beteiligten Behörden
und Ämtern weitere Flächen für eine Überplanung vorgeschlagen.
Nachfolgend werden alle ermittelten Alternativen dokumentiert und hinsichtlich einer
Anlage von Parkplätzen bewertet. Die Bearbeitung erfolgt analog zu Kapitel 2, sofern
die Fläche für eine weitere Betrachtung zur Verfügung steht.
3.1 Fläche Pannacker
Die Fläche „Pannacker“ (Fläche „0“, Übersichtsplan Anlage) liegt unmittelbar an der
B 258 und erscheint aufgrund der Nähe zum Ortszentrum, der direkten verkehrlichen
Erschließung und des, bis auf die Nutzung als Wiese, fehlenden Bewuchses ideal als
mögliche Alternative zur Anlage eines Parkplatzes.
Laut Vorlage FB 61/0442/WP16 der Stadt Aachen vom 25.05.2011 wurde die Fläche
des Pannacker jedoch bereits hinreichend untersucht und von der Unteren Land-
Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster
19
schaftsbehörde als mögliche Alternative für die Anlage von Parkplätzen ausgeschlossen.
Als Begründung wurden, neben der Lage im festgesetzten Überschwemmungsgebiet
der Inde, die kurzen Vorwarnzeiten bei Überflutung und die damit verbundenen Gefährdungen in Form von Sachschäden angeführt.
Gleichfalls sollen, neben der Erhaltung des Naturgutes „Boden“, die natürlichen
Rückhalteflächen erhalten und der Landschaftsschutz eingehalten werden. Zudem
würde das Landschaftsbild durch die Anlage eines Parkplatzes unmittelbar neben
einem Fließgewässer in erheblichem Maße negativ beeinträchtigt.
Abschließend kann festgehalten werden, dass aus Sicht der Unteren Landschaftsbehörde aus den genannten Vorgaben die Anlage eines Parkplatzes im Bereich Pannacker nicht realisierbar ist.
Diese Aussage wurde im Gespräch mit dem Umweltamt am 21.07.2011 (siehe 2.1.2)
in allen Punkten bestätigt, so dass die Fläche für eine weitere Überplanung nicht zur
Verfügung steht.
Bild 12: Fläche Pannacker (Luftbild: Google)
Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster
20
3.2 Teilfläche des Schulhofes der KGS Kornelimünster
Auf Anregung von politischer Seite und in Rücksprache mit dem Fachbereich 61,
wurde eine mögliche Umnutzung einer Teilfläche des Schulhofes der KGS Kornelimünster (Fläche „5“, Übersichtsplan Anlage) zur Diskussion gestellt.
Da diese Fläche unmittelbar an die bereits vorhandenen Parkplätze am Abteigarten
grenzt, wurde eine Parkplatzerweiterung in diesem Bereich überprüft. Eine genaue
Lage bzw. Abschätzung der evtl. verfügbaren Fläche liegt nicht vor.
Abschätzungen haben ergeben, dass die Fläche max. 1.000qm groß ist und daher
nur als Pkw-Parkplatz zur Verfügung stünde.
Laut Rückfrage beim Gebäudemanagement (Herr Ferber, Leiter Gebäudemanagement) wird jedoch keine Möglichkeit gesehen, diese Fläche dauerhaft als Parkplatz
zu nutzen. Dies wurde, in Rücksprache mit Frau Nacken (Dezernat III - Planung und
Umwelt), bereits auch als Mitteilungen an den Fachbereich 61 weitergeleitet, so dass
diese Fläche ebenfalls für die weitere Überplanung nicht zur Verfügung steht.
Bild 13: Schulhof der KGS Kornelimünster (Luftbild: Google)
Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster
21
3.3 Gelände „Frohnhof“
Der Frohnhof (Fläche „4b“ und „6“, Übersichtsplan Anlage), im Nordosten von Kornelimünster (Frohnhofer Weg) besitzt mit seinen Feldern sowie Wohn- und Betriebsgebäuden eine insgesamt sehr große Fläche. Aufgrund der Entfernung zum Ortszentrum ist allerdings, aus unserer Sicht, keine sinnvolle Nutzung als Parkplatz für alle
Nutzergruppen gleichermaßen möglich. Darüber hinaus ist im Gespräch die Flächen
und den Hof zukünftig weiter landwirtschaftlich zu nutzen, so dass eine Umnutzung
zudem nicht in Frage kommt.
3.4 Überhangflächen Friedhof
Im Zuge des Gespräches mit dem Umweltamt wurden seitens des Sachgebietes
Umweltvorsorgeplanung Überhangflächen am Friedhof in Kornelimünster (Fläche
„4a“, Übersichtsplan Anlage) als mögliche Fläche für die weitere Planung genannt.
Bei Überhangflächen handelt es sich um Flächen auf Friedhöfen, die nicht mehr für
Bestattungen benötigt werden. Hierbei muss jedoch zwischen Flächen unterschieden
werden, die bereits in der Vergangenheit für Bestattungen genutzt und solche, die
noch nie für Bestattungen genutzt wurden. Sofern es sich um nicht pietätsbehaftete
Flächen handelt, so ist eine Umnutzung zu einem Parkplatz denkbar. Andernfalls
sollte von einer Nutzungsänderung eher abgesehen werden.
3.4.1 Lage und Beschaffenheit
Die Überhangfläche am Friedhof Kornelimünster liegt an der Dorffer Straße, nordöstlich vom Ortskern in ca. 350-400 Metern Entfernung (Luftlinie) vom Benediktusplatz
und Korneliusmarkt.
Die Fläche umfasst ca. 6.000 qm und ist, als Überhangfläche, zurzeit – bis auf einen
Baumbestand als Naturdenkmal – ungenutzt, mit Fußwegen angelegt und von einer
Hecke bzw. Mauer umgrenzt.
Bis auf die, auf der gegenüberliegenden Straßenseite liegende Bebauung, liegt die
Fläche außerhalb der zusammenhängenden Ortsfläche. Aus Richtung Kornelimünster ist diese nur über die Dorfferstraße und dem Schildchenweg und aus Richtung Dorff nur über die Marienstraße zu erreichen.
Gegenüber dem Ortskern liegt die betrachtete Fläche höher, welche durch eine Steigung entlang der Dorfferstraße (im Kurvenbereich) ausgeglichen wird. Eine unmittelbare Fußwegverbindung zum Ortskern, abgesehen von einem einseitigen Gehweg
Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster
22
am Straßenverlauf der Dorfferstraße bzw. einer Verbindung über den Friedhof und
dem Schildchenweg, ist nicht vorhanden.
Bild 14: Überhangfläche Friedhof Kornelimünster (Quelle: Fachbereich Umwelt, Stadt Aachen)
Bild 15: Überhangfläche Friedhof Kornelimünster (Luftbild: Google)
Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster
23
3.4.2 Eignung
Bei den Überhangflächen handelt es sich, nach Rückfrage und Auskunft des Umweltamtes (Umweltvorsorgeplanung) um bislang ungenutzte Flächen, so dass einer
anderweitigen Nutzung zunächst nichts im Wege steht, sofern die schützenswerten
Bestände (hier z.B. Naturdenkmal „Baum“) erhalten bleiben. Gleichzeitig ist für dieses Grundstück, aufgrund der bereits bestehenden einseitigen Bebauung der Dorffer
Straße, auch eine anderweitige Nutzung, z.B. als Wohnbebauung, denkbar.
Da bislang, nach unseren Einschätzungen, noch keine weiteren Planungen für die
Überhangflächen bekannt und seitens des Umweltamtes für diese Fläche keine weiteren Einschränkungen (siehe oben) zu erwarten sind, wird das Grundstück auf seine
Nutzung weiter untersucht.
Das Grundstück wird als mögliche Fläche zur Umnutzung zu einem Parkplatz weiter untersucht.
3.4.3 Erschließung
Die nutzbare Fläche liegt an einer unmarkierten und befestigten Straße (Dorffer Straße), und kann sowohl vom Ortskern (Zufahrt für Pkw über Korneliusmarkt, Abteigarten und Dorffer Straße bzw. für Pkw und Busse über Korneliusmarkt, Benediktusplatz
und Dorfferstraße) als auch über die L12 und dem Schildchenweg oder Dorff (Marienstraße) erreicht werden. Letztere ermöglichen z.B. auch bei Sperrung des Ortskernes (historischer Jahrmarkt) die weitere Nutzung des Parkplatzes.
Entlang der Dorffer Straße ist in Richtung Kornelimünster einseitig ein Gehweg vorhanden, so dass für den Fußgängerverkehr keine besonderen Maßnahmen notwendig (ggf. Anpassung der Beschilderung) sind. Die zu überwindende Steigung kann
nur entlang der Dorffer Straße überwunden werden und macht den Parkplatz nach
unserer Einschätzung nur für Eifelsteig-Wanderer attraktiv. Je nach Anlage des Parkplatzes kann über eine zusätzliche Fußwegverbindung über den Friedhof und den
Schildchenweg nachgedacht werden.
Da für die Anlage eines Parkplatzes Parkmöglichkeiten für ca. 7 bis 9 Busse zu berücksichtigen sind, ergeben sich für den motorisierten Verkehr vergleichbare Zufahrtsmöglichkeiten wie beim Regenrückhaltebecken an der Klauserstraße, da auch
hier nur ein geringes Platzangebote (ca. 5 Meter im Bereich der Steigung/Kurve „Abteigarten – Benediktusplatz – Dorfferstraße“) zur Verfügung steht. Zudem existiert
aus Richtung Abteigarten ein Durchfahrtsverbot für Lkw und eine sehr eng zu befahrene Kurve.
Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster
24
Unkritisch erscheint wiederum eher die Zufahrt der Pkw, da für diese weitestgehend
über alle Zufahrten ausreichend Platz zur Verfügung steht und, bis auf eine evtl. Anpassung der Beschilderung, keine Straßenausbauten notwendig erscheinen.
Bild 16: Verbindung „Abteigarten, Promenade, Dorffer Straße“ (links),
Steigungsbereich „Dorfer Straße (rechts)
Bild 17: „Dorffer Straße“ – Blick Richtung Benediktusplatz (links),
Kurvenbereich „Dorffer Straße“ (rechts)
Bild 18: „Dorffer Straße“ – Blick Ortsausgang, Richtung Dorff
Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster
25
Für die Zufahrt von Bussen sind wiederum verschiedene Regelungen denkbar:
Zufahrt für Busse über Korneliusmarkt, Benediktusplatz und Dorffer Straße
oder über L12 und Schildchenweg, Abfahrt über Marienstraße (Dorff)
Zufahrt für Busse über Marienstraße (Dorff), Abfahrt über Dorfferstraße, Benediktusplatz und Korneliusmarkt oder Schildchenweg und L12
Zu- und Abfahrt über Dorffer Straße, Marienstraße oder Schildchenweg
Eine Zu- als auch Abfahrt über die Dorffer Straße in Richtung Ortskern wird aufgrund
der beengten Platzverhältnisse (besonders im Kurven- und Steigungsbereich) und
einem möglichen Begegnungsfall Bus/Bus nicht empfohlen. Zudem bietet die Dorffer
Straße, besonders im kurvigen Steigungsbereich keine Ausbaureserven. Eine alleinige Zufahrt über Dorff und die Marienstraße bzw. der L12 und dem Schildchenweg
erscheint daher zweckmäßig, setzt aber eine ausreichende Beschilderung und Information der Fahrer voraus, da hiermit ein Umweg über die Breiniger Straße und
ggfs. die K14 verbunden ist. Ebenso wie bei der möglichen Fläche an der Klauserstraße empfiehlt es sich, eine detaillierten Zu- und Abfahrtmöglichkeiten erst nach
Festlegung der zu überplanenden Fläche zu erarbeiten.
3.4.4 Mögliche Gestaltung
Hinsichtlich einer möglichen Parkplatzgestaltung wurde die Anlage auf Busse mit bis
zu 15 Metern bemessen. Gleichzeitig wurde der Baumbestand (als Naturdenkmal)
berücksichtigt, und eine Abgrenzung zum Friedhofsbereich mit Bäumen / Hecken
vorgesehen. Insgesamt bietet dieser Entwurf 70 Parkplätze für Pkw und 13 Parkplätze für Busse, ohne die Überhangfläche vollständig auszunutzen. Bei einer Bemessung auf Grundlage von Bussen bis 12m Länge ergeben sich entsprechend mehr
Parkmöglichkeiten sowohl für Busse als auch Pkw.
Analog zum Entwurf des Parkplatzes an der Klauserstraße wurden auch hier weitestgehend die Vorgaben der EAR 05 (Empfehlungen für die Anlagen des ruhenden
Verkehrs) zu Grunde gelegt und die Anlage von getrennten Ein- und Ausfahrt vorgesehen, um keine großen Flächen für Wendevorgänge angelegen zu müssen.
Für eine mögliche Ausführungsplanung wird jedoch empfohlen, die Parkplätze mit
Hilfe der genauen Schleppkurven der Bemessungsfahrzeuge auf ihre Befahrbarkeit
zu überprüfen.
Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster
26
Bild 19: mögliche Parkplatzgestaltung, rot: Grenzen der Überhangfläche Friedhof
3.4.5 Kostenschätzung
Analog zur Kostenschätzung der Fläche an der Klauserstraße, wurden die (ungefähr)
zu erwartenden Herstellungskosten anhand des oben genannten Entwurfs, der Planskizze sowie einer Besichtigung der Gegebenheiten vor Ort kalkuliert.
Insgesamt ergeben sich aus der Kostenschätzung, bei einer genutzten Fläche von
5.500qm und der Anlage von 13 Bus- und 70 Pkw-Parkplätzen (siehe Bild 8), Herstellungskosten von ca. 620.000 Euro einschl. 19% MWSt.. Das vollständige Leistungsverzeichnis mit Kalkulation der Einzelpositionen ist als Anlage dem Bericht beigefügt.
Bei der Kostenschätzung wurde eine Befestigung der Fahrgassen in Asphaltbauweise gem. RSTO Bauklasse III berücksichtigt und die Stellflächen in Pflasterbauweise
(ggf. Sickerpflaster s. u.) ausgeführt, da hierbei die Unterteilung der einzelnen Parkbucht farblich gekennzeichnet werden können. Eine Abgrenzung der einzelnen Parkstände durch eine in Beton versetzte Pflasterzeile erhöht die Baukosten um ca. 29 €
je Meter. Die äußere Einfassung der Flächen bzw. Pflanzbeete mit einer konventionellen Betonsteinpflasterzeile bzw. mit einem Hochbordstein wurde ebenfalls einkalkuliert.
Es wird davon ausgegangen, dass keine nennenswerten Geländeregulierungen
durchgeführt werden müssen. Darüber hinaus liegen keine geologischen Untersu-
Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster
27
chungen vor, so dass eine evtl. Bodenverbesserung oder -verfestigung nur ansatzweise berücksichtigt wurde.
Ebenfalls wird davon ausgegangen, dass das anfallende Niederschlagswasser vor
Ort, z. B. durch wasserdurchlässiges Pflaster in den Stellflächen oder im Bereich der
Pflanzbeete versickert werden kann. Bei der weiteren Planung sollte dies frühzeitig
untersucht werden, da dies zu erheblichen Mehrkosten bei gleichzeitigem Verlust
von Stellflächen führen kann. Falls das Niederschlagswasser in die vorhandene Kanalisation geleitet werden muss, so sind hydraulische Nachweise zu erbringen, und
ggf. Nachbesserungen am vorhandnen Kanalnetz vorzunehmen.
Notwendige bauliche Verbesserungen oder Instandsetzungen der vorhandenen Zufahrtswege oder neu zu erstellende Zufahrten und Fußwege wurden bei der vorliegenden Kostenermittlung nicht berücksichtigt.
4 Vergleich der zur Verfügung stehenden Flächen
Für die Erweiterung des Parkplatzangebotes in Aachen-Kornelimünster und den
Entwurf eines Parkraumkonzeptes - unter Verzicht der Parkmöglichkeiten auf dem
Benediktusplatz und Korneliusmarktes - ergeben sich, aus den in Kapitel 2 und 3
untersuchten Flächen, insgesamt nur wenige Alternativen.
Abgesehen von einer unkritischen Erweiterung des Parkplatzangebotes an der
Vennbahntrasse, stehen in Kornelimünster nur zwei mögliche Flächen zur Auswahl,
die ausreichend Platz bieten und (mehr oder weniger) sowohl für Besucher und Touristen, als auch für Nutzer des Eifelsteiges attraktiv erscheinen, und zwar an der
Klauserstraße, ehemaliges Regenrückhaltebecken oder
Dorffer Straße, Überhangfläche Friedhof.
Ohne Bewertung der möglichen Baukosten, deren Unterschiede durch die unterschiedlichen Größen der Flächen zu Stande kommen, sind für beide Flächen nahezu
gleiche Vor- und Nachteile zu erwarten. Unterschiede gibt es hinsichtlich der möglichen Anzahl der zu errichtenden Parkplätzen, da die Überhangfläche des Friedhofs
ein größeres Flächenangebot und zudem noch Platzreserven besitzt und somit
mehr Möglichkeiten als die Fläche an der Klauserstraße bietet.
Nachteilig wirken sich hier allerdings die Entfernung und vor allem der Höhenunterschied zum Ortskern aus, der entlang der Dorffer Straße überwunden werden muss.
Bei einer Anlage des Parkplatzes an der Klauserstraße ist hingegen kein nennenswerter Höhenunterschied vorhanden und die möglichen Ziele (Abteigarten, Promenade, Benediktusplatz und Korneliusmarkt) für alle Nutzer gut zu erreichen.
Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster
28
Die verkehrliche Erschließung ist bei beiden Flächen nahezu gleichwertig. In beiden Fällen kann der Parkplatz von zwei Seiten angefahren werden, wobei jeweils die
ortsnahe Zufahrt unmittelbar durch Kornelimünster führt und nur sehr beengte
Platzverhältnisse (Promenade, Abteigarten, Klauserstraße, Dorffer Straße) zur Verfügung stehen. Für die zweite Zufahrt, außerhalb Kornelimünster, steht jeweils eine
Strecke durch benachbarte Dörfer (K 13 Krauthausen, K 14 Dorff bzw. Schildchenweg) zur Verfügung, die in beiden Fällen – aufgrund des z.T. erheblichen Umweges
- eine ausführliche Beschilderung notwendig erscheinen lassen.
Ist bei beiden Alternativen und allen Zufahrten das Platzangebot, besonders bei Einrichtung einer Einbahnstraßenregelung für die Zu- und Abfahrt, für Pkw weitestgehend ausreichend, so sind in beiden Fällen nur bedingt praktikable Zufahrtsmöglichkeiten für den Schwerverkehr (Busse) vorhanden, so dass aus dieser Sicht keine
eindeutige Empfehlung für oder gegen eine der beiden Flächen gegeben werden
kann.
Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster
29
5 Fazit
Aufgrund der geringen Anzahl an Alternativen und der, in beiden Fällen gleichen Anzahl und auch vergleichbaren Vor- und Nachteile, können zunächst beide untersuchten Flächen für die Anlage eines Parkplatzes empfohlen werden.
Unter Berücksichtigung der momentan vorhandenen Parkplätze (~ 20 Pkw + 2 x
Bus) am Abteigarten empfiehlt sich, diese Parkplätze auf jeden Fall zu erhalten und
das Parkplatzangebot – in räumlicher Nähe und guter Erreichbarkeit für Fußgänger auf der Fläche des ehemaligen Regenrückhaltebeckens zu erweitern. Dazu könnte
das Parken am Abteigarten z.B. mit Parkscheibe auf Kurzeitparker eingeschränkt
werden, um Langzeitparker zum Parkplatz „Klauserstraße“ umzuleiten.
Hinsichtlich der Zufahrt für Busse scheint, neben einer Anpassung der Beschilderung, eine Erweiterung oder Teilausbau der Klauserstraße und der angrenzenden
Verkehrswege, auch bei einer Einbahnstraßenregelung, notwendig und sinnvoll.
Hierbei sind ggfs. Buchten anzulegen, die für den Begegnungsfall Bus ein Ausweichen ermöglichen.
Insgesamt kann eine komplette Verlagerung, sowohl des ruhenden als auch fließenden Verkehrs, außerhalb des Ortskerns von Kornelimünster nur bedingt erreicht werden. Letztlich kann jedoch die Errichtung neuer Parkplatzflächen außerhalb des
Ortskernes von Kornelimünster eine Verlagerung des ruhenden Verkehrs vom Benediktusplatz und Korneliusmarkt erreichen, und somit das Erscheinungsbild und die
Erholungsfunktion des Ortskerns aufwerten und zum Erhalt der historischen Substanz beitragen.
Aachen, November 2011
DTV-Verkehrsconsult GmbH
i.A.
Dipl.-Ing. Frank Jansen
Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster
30
Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster
31
Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster
32
Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster
33
Analyse und Planung des Parkraumangebotes in Aachen-Kornelimünster
34