Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
105385.pdf
Größe
273 kB
Erstellt
24.11.11, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 20:36
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 61/0565/WP16
öffentlich
24.11.2011
Dez III, FB61/30
'Clever -[e]-mobil-Stationen': [e]-Fahrradparkhäuser für die
'Elektromobile Region Aachen'
sowie 'Aufstellung von Fahrrad- und Pedelecboxen'
Antrag der SPD-Fraktion vom 21.09.2011
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
15.12.2011
MA
Entscheidung
Beschlussvorschlag:
Der Mobilitätsausschuss begrüßt die Initiative der Verwaltung zur Errichtung von clever [e]-mobilStationen. Die Verwaltung wird beauftragt, bei einer Förderung des Vorhabens, gemeinsam mit der
Bevölkerung nach Standorten für die Stationen zu suchen und eine tragfähige Dauerlösung für den
Betrieb der Stationen zu entwickeln. Der Antrag der SPD-Fraktion gilt als behandelt.
Vorlage FB 61/0565/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 15.12.2011
Seite: 1/5
finanzielle Auswirkungen
investive
Ansatz
fortgeschriebener
Ansatz
fortgeschriebener
Gesamt-
Gesamt-
Auswirkungen
2012
Ansatz 2012
2013 ff.
Ansatz 2013 ff.
bedarf (alt)
bedarf (neu)
Einzahlungen
198.900
198.900
0
0
0
0
Auszahlungen
198.900
198.900
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
+ Verbesserung /
0
-Verschlechterung
0
Deckung ist gegeben / keine
Deckung ist gegeben
ausreichende Deckung vorhanden
konsumtive
Ansatz
Fortgeschriebener
Ansatz
fortgeschriebener
Folgekosten
Folgekosten
Auswirkungen
20xx
Ansatz 20xx
20xx ff.
Ansatz 20xx ff.
(alt)
(neu)
Ertrag
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Abschreibungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
Personal/Sachaufwand
+ Verbesserung /
-Verschlechterung
0
0
Deckung ist gegeben / keine
Deckung ist gegeben / keine
ausreichende Deckung vorhanden
ausreichende Deckung vorhanden
Vorlage FB 61/0565/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 15.12.2011
Seite: 2/5
Hintergrund des Vorhabens:
Die Stadt Aachen möchte Modellregion für Elektromobilität in Deutschland bleiben. Dazu sind
sichtbare Anstrengungen der Stadt Aachen erforderlich. Im „Strategiepapier Elektromobilität“ wurde
daher u.a. die Zielmarke formuliert, bis zum Jahr 2015 10tsd E-Bikes im Stadtgebiet zu haben, um so
auf diesem Gebiet den Nachweis zu erbringen, dass Elektromobilität im Alltag der Menschen
angekommen ist.
Die Stadt Aachen hat im Rahmen ihrer Arbeiten zur Förderung der Elektromobilität sowie als
Teilmaßnahme zur Erreichung der im Energieeffizienzkonzept formulierten Klimaschutzziele ein
Konzept zum Aufbau sogenannter „clever [e]-mobil-Stationen“ erarbeitet. Da feststellbar ist, dass
fehlende Abstellmöglichkeiten ein wesentliches Hemmnis für die Verbreitung und Nutzung von EBikes in Aachen sind, sollte die Schaffung von komfortablen Abstellanlagen im Innenstadtbereich für
hochwertig (E-) Fahrräder in Verbindung mit einem E-Bike- und Radanhänger-Verleihsystem ein
weiterer Schwerpunkt der Radverkehrsförderung in Aachen sein.
Für die Weiterführung des am 26.9.2011 in Aachen eröffneten e-call-a-Bike-Systems steht eine
wirtschaftlich tragfähige Lösung noch aus. Derzeit kann noch keine verlässliche Bilanz zum Betrieb
vorlegt werden. Der im folgenden skizzierte Ansatz könnte für den Ausbau des E-BikeVerleihangebotes in Aachen eine wirtschaftliche(re) Variante sein.
Im September 2011 hat die SPD-Fraktion einen Ratsantrag gestellt, der das Problem fehlender
Abstellmöglichkeiten für Fahrräder thematisiert und nach dem die Verwaltung beauftragt werden soll,
Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln und die Aufstellung von „Fahrrad- und Pedelecboxen“ zu prüfen.
Erläuterungen:
Die Aufstellung von Fahrradboxen an Bahnhöfen im Stadtgebiet wird grundsätzlich weiterverfolgt. Hier
können Fördermitteln des NVR sukzessive eingesetzt werden. Für Straßen in innerstädtischen
Quartieren sind Fahrradboxen aus städtebaulichen Gründen und aufgrund des hohen Platzbedarfs
jedoch ungeeignet. Hier eignen sich die im Folgenden beschriebenen Fahrradhäuschen deutlich
besser, die zudem eine Vernetzungsmöglichkeit mit dem Ausbau von Car-Sharing, von Leihfahrrädern
und von Elektromobilität bieten.
Basierend auf in Dortmund und Hamburg bereits seit längeren verbreiteten „Fahrradhäuschen“ und
den in Bremen etablierten „mobil.punkten“, sollen in Aachen perspektivisch „clever [e]-mobilStationen“ geschaffen werden, die verschiedene (Elektro-) Mobilitätsangebote miteinander
kombinieren. In den [e]-Fahrradhäusern, können hochwertige Fahrräder sicher und komfortabel
abgestellt und aufgeladen werden können. Die geplanten [e]-Fahrradhäuser haben einen
Durchmesser von 3 Meter und beinhalten 12 Stellplätze, wovon 11 für (E-) Fahrräder und einer für
einen Lastenanhänger genutzt werden sollen. Der Flächenbedarf wird damit auf 0,6 m² je Rad
reduziert. Bei konventionellen Fahrradboxen (~ 2m * 0,8m) ist der Flächenbedarf 3x so hoch.
Während ein einziger Pkw im Straßenraum ca. 12 m² Fläche für das Abstellen benötigt, werden bei
dieser Anbringung für 12 Fahrräder nur 7 m² gebraucht.
Vorlage FB 61/0565/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 15.12.2011
Seite: 3/5
Die Räder werden über einen hydraulischen Mechanismus angehoben und so komfortabel in eine
hängende Parkposition gebracht. Diese Plätze können sowohl zum Abstellen (und Aufladen) von EBikes als auch von konventionellen Rädern genutzt werden. Um das Laden der E-Bikes zu
ermöglichen, werden die Stellplätze mit einem Stromanschluss ausgestattet; die Stromversorgung
erfolgt aus erneuerbaren Energien.
„Fahrradhäuser“ sind versicherungsrechtlich einem Fahrradkeller gleichgestellt und die (E-) Fahrräder
somit über die Hausratversicherung der Nutzer auch nachts diebstahlversichert.
In einer späteren Ausbaustufe sollen Verleihmöglichkeiten hinzukommen. So könnten etwa zwei der
12 Plätze in den Häuschen mit Verleih-E-Bikes und einer mit einem Radanhänger ausgerüstet werden
und diese - genau wie die Stellplätze - per Internet und Telefon gebucht und über eine elektronische
Zugangskarte freigegeben werden. Die hoch flexible Nutzung der Stellplätze gewährleistet vor allem in
der frühen Projektphase eine Auslastung des Systems, während die Häuschen schon von Beginn an
für ein größeres zukünftiges E-Bike-Potential vorkonfiguriert sind. Das Zugangs- Buchungs- und
Bezahlsystem soll in einen „elektromobilen Mobilitätsverbund“ integriert werden, der u.a. mit
Fördermitteln im Projekt CIVITAS eingeplant ist.
Einbindung von Bürgern und Unternehmen
Die Errichtung der Häuschen durch die Stadt Aachen soll unter Beteiligung von Bürgern und
Unternehmen erfolgen. Die Standortsuche soll nach der Bewilligung des Antrages vrstl. im Frühjahr
2012 mit Hilfe eines Beteiligungsverfahrens eingeleitet werden. Es besteht die Erwartung, dass so im
Vorfeld Mindestumsätze gesichert werden. Im Rahmen einer öffentlichen Abstimmung sollen
Standorte (Straßen) identifiziert werden, an denen sich eine ausreichende Anzahl von Bürgern (bzw.
Unternehmen) dazu verpflichten
- ca. 6 € im Monat für einen Radabstellplatz auszugeben oder
- ca. 20 € im Jahr als Mindestumsatz für Leih-E-Bikes auszugeben.
Ggf. kann das Aussehen der Häuschen individuell gestaltet werden. Unternehmen sollen gefragt
werden, ob sie das System für Dienstfahrten in der Innenstadt nutzen und ggf. (weitere) Stationen
sponsoren wollen.
Finanzierung der Investition:
Die Investitionskosten werden auf 15.300 € je Station geschätzt. Die Maßnahme kann als
Klimaschutzmaßnahme, die eine Reduktion von mind. 80 % CO2 erzielt, mit 50 % bezuschusst
werden. Die Konzeption geht davon aus, dass für jedes Fahrradhaus mindestens eine Person
gefunden wird, die für einen täglichen (Arbeits-)Weg von 6 km vom Pkw auf ein E-Bike umsteigt. Je
Haus wird von einen Einsparpotenzial von 1 t CO2 pro Jahr ausgegangen.
Im energiepolitischen Arbeitsprogramm, dass von der Politik im Rahmen der Beteiligung am european
energy award beschlossen wurde, ist das Thema „Fahrradparken“ bereits aufgenommen worden.
Im Rahmen der BMU-Klimaschutzinitiative werden investive Maßnahmen bis zu einem Volumen von
200tsd Euro gefördert. Bei geplanten 13 Stationen würde dies zu Gesamtausgaben von 198.900 €
führen. Die Eigenmittel Stadt Aachen (50%) wären demnach 99.450 €. Als Eigenmittel sollen zum
einen 50tsd Euro aus klimarelevanten Ablösebeiträgen zur Verfügung gestellt werden, die in 2012
Vorlage FB 61/0565/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 15.12.2011
Seite: 4/5
durch Investorenvorhaben bei FB 36 erwartet werden (PSP-Element Ertrag: 4-140101-916-1 /
54290000: Aufwand 4-140101-916-1 / 54290000). Die Abwicklung des Projektes und die zweite Hälfte
der Eigenmittel ist geplant über das PSP-Element „Elektromobilität Investitionen“ (Aufwand: 5-120201900-00300-900-1 / 78310000; Ertrag: 5-120201-900-003009501 / 68100000). Die Restmittel auf den
Aufwandskonten müssen dazu in 2012 übertragen werden.
Betriebskosten/Betriebsmodell
Für den dauerhaften Betrieb ist es Ziel, ein Betriebsmodell zu entwickeln, das sich im Anschluss an
die Förderung selbst trägt. Hierzu sind Synergiepotentiale durch Kooperationen mit
Mobilitätsdienstleistern als Betreiber zu nutzen und ein attraktives Tarifsystem zu entwickeln. Die
Verwaltung ist optimistisch, dass dies gelingen kann; erste Vorgespräche hierzu haben stattgefunden.
Ggf. lassen sich über Werbepartner oder Sponsoren, die die Verleihstation für ihren Betrieb nutzen
wollen, weitere Einnahmen erzielen. Für die Wartung der Häuschen soll, wie etwa in Hamburg, eine
caritative Einrichtung (WABE e.V.) eingebunden werden.
Es wird erwartet, dass die beantragte Maßnahme über die ökologischen Effekte hinaus weitere
positive soziale (bürgerschaftliches Engagement, Partizipation, Förderung des Gemeinwesens) und
ökonomische (u.a. Beschäftigungsförderung, Verstärkung E-Bike-Absatz) Wirkungen erzielen wird
und somit einen deutlich sichtbaren und praktischen Beitrag zur nachhaltigen (Mobilitäts-)Entwicklung
der Stadt Aachen leisten kann.
Anlage/n:
Antrag der SPD-Fraktion vom 21.09.2011
Vorlage FB 61/0565/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 15.12.2011
Seite: 5/5