Politik bei uns wird nicht mehr aktiv betreut, eine Datenaktualisierung findet genausowenig statt wie Support.

Wir würden gerne weitermachen. Aber die Ansprüche an die Plattform passen nicht zum vollständig ehrenamtlichen Betrieb. Hintergründe und Ideen zur Rettung finden Sie in diesem Blogartikel.

Vorlage (Bundesprogramm "Kita-Einstieg - Brücken bauen in frühe Bildung")

Daten

Kommune
Brühl
Größe
269 kB
Datum
20.09.2018
Erstellt
06.09.18, 10:37
Aktualisiert
06.09.18, 10:37
Vorlage (Bundesprogramm "Kita-Einstieg - Brücken bauen in frühe Bildung") Vorlage (Bundesprogramm "Kita-Einstieg - Brücken bauen in frühe Bildung") Vorlage (Bundesprogramm "Kita-Einstieg - Brücken bauen in frühe Bildung") Vorlage (Bundesprogramm "Kita-Einstieg - Brücken bauen in frühe Bildung") Vorlage (Bundesprogramm "Kita-Einstieg - Brücken bauen in frühe Bildung")

öffnen download melden Dateigröße: 269 kB

Inhalt der Datei

Stadt Brühl öffentliche Vorlage Der Bürgermeister Dienststelle Sachbearbeiter/in Aktenzeichen Datum Vorlagen-Nr. 51 Dreßen-Schneider 51.5-Dre 02.08.2018 246/2018 Betreff Bundesprogramm "Kita-Einstieg - Brücken bauen in frühe Bildung" Beratungsfolge Jugendhilfeausschuss Finanzielle Auswirkungen x Ja Nein x Mittel stehen zur Verfügung bei SK 36010000 / KST 414000 Mittel stehen nicht zur Verfügung Über-/außerplanmäßige Aufwendungen/Auszahlungen Sachkonto / Kostenstelle BGM Zust. Dez. Zust. Dienststelle Kämmerer Freytag Burkhardt Schmitz Gast Radermacher RPA Team Haushalt Jülich Beschlussentwurf: Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Bericht des Bürgermeisters zur Kenntnis. Erläuterungen: 1. Allgemeines Mit dem Bundesprogramm „Kita-Einstieg – Brücken bauen in frühe Bildung“ fördert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend von 2017 bis 2020 den niedrigschwelligen Zugang zu Angeboten der Kindertagesbetreuung. Ziel des Programms ist, Angebote zu schaffen, die Kindern und Familien, die bisher nicht oder nur unzureichend von der institutionellen Kindertagesbetreuung erreicht wurden, den Einstieg in das deutsche System der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung zu erleichtern. Dies betrifft insbesondere Familien mit Fluchterfahrung oder in anderen sozialbenachteiligten Verhältnissen wie ökonomischen Risikolagen, familiärer Bildungsferne oder in stark belasteten Sozial- oder Wohnverhältnissen. Die Angebote des Bundesprogramms sind in einem umfassenden Sinn zu verstehen und setzen auf Ebene der Kinder, Familien, Kindertageseinrichtungen und insbesondere im lokalen Wirkungsfeld an. Dementsprechend sind sie eng an die kommunale Präventionsarbeit angebunden. 2. Fördermittel Für den Zeitraum Oktober 2017 bis Dezember 2020 stehen Fördermittel in Höhe von insgesamt 392.181,31 Euro zur Verfügung. Die zu erbringenden Eigenmittel in Höhe von Drucksache 246/2018 Seite - 2 – insgesamt 44.065,45 Euro werden über Personalstunden im Bereich der Frühen Hilfen erbracht. Die Fördermittel teilen sich auf in Personalmittel für eine Projektkoordination und zwei pädagogische Fachkräfte zur Durchführung der Angebote sowie Projektmittel für die Ausstattung und Umsetzung der Angebote. Grundlage der Förderung ist eine Bedarfsanalyse bezüglich der Nutzung von Regelangeboten und bestehenden Zugangshindernissen und dem daraus abgeleiteten programmrelevanten Bedarf. Aufgrund der relativ hohen Deckung im Über-DreijährigenBereich von 96 Prozent wurde sich bei der Antragstellung auf die Situation der UnterDreijährigen konzentriert, die derzeit bei einer Deckung von 43 Prozent liegt. Als Zugangshindernisse sind Sprachbarrieren, kulturgeprägtes Bildungsverständnis, gering ausgeprägte Bildungsaffinität sowie keine bzw. geringe Kenntnisse über lokale Angebote der Kindertagesbetreuung zu nennen. 3. Personal Die Fördermittel finden Verwendung für eine halbe Stelle zur Projektkoordination und zwei Teilzeitstellen für pädagogische Fachkräfte. Die Aufgaben der Projektkoordination umfassen die Konzeptentwicklung, Initiierung, Organisation und Umsetzung der Angebote sowie Koordinierung und Vernetzung der Angebote mit den bestehenden Strukturen. Zur Sicherung der Nachhaltigkeit ist es wichtig, konzeptionell die Überleitung von den Angeboten für den Kita-Einstieg in die Regelangebote zu verankern. Für die Umsetzung der Angebote stehen zwei qualifizierte pädagogische Fachkräfte zur Verfügung, die in enger Zusammenarbeit mit dem Team der Frühen Hilfen, allen Brühler Kindertageseinrichtungen, Kindertagespflegestellen und Integrationsstellen Eltern und Kinder informieren und begleiten. Erläuternd sei darauf hingewiesen, dass aufgrund der derzeit angespannten Bewerber/innen-Situation im sozial-pädagogischen Bereich die Stelle der Projektkoordination erst im April 2018 und die beiden Stellen der pädagogischen Fachkräfte im August bzw. September 2018 mit geeigneten Personen besetzt werden konnten. Daher wurde das Programm bisher reduziert im Rahmen der bestehenden Präventionsarbeit umgesetzt. 4. Angebote Die Angebote unterteilen sich in die Kategorien (1) Information und Aufklärung, (2) niedrigschwellige frühpädagogische Angebote und (3) Qualifizierungsmaßnahmen. Im Gegensatz zu vielen anderen am Programm teilnehmenden Kommunen ist „KitaEinstieg“ in Brühl nicht bei der Kindertagesbetreuung, sondern bei der Prävention verortet, was mit dem Vorteil einer frühzeitig ansetzenden (Schwangerschaft), relativ einrichtungsunabhängigen Information und Aufklärung einhergeht. Bei Bedarf können bei allen Angeboten Sprachmittler hinzugezogen werden, für die ebenfalls Fördermittel zur Verfügung stehen. Drucksache 246/2018 4.1. Seite - 3 – Information und Aufklärung Aufsuchende Elternansprache und Kultur- bzw. sprachspezifische Informations- und Themenveranstaltungen sollen dazu dienen, durch Aufklärung und Information den Zugang zum System der Kindertagesbetreuung zu erleichtern. 4.1.1. Aufsuchende Elternansprache Die aufsuchende Elternansprache geschieht in enger Anbindung an die Willkommensbesuche bei Familien mit Neugeborenen (Babybesuchsdienst) und weitere Angebote der Frühen Hilfen. Die programmspezifische Information und Aufklärung sieht explizit die Unterstützung bei der Vormerkung im Kita-Navigator vor, sowie die Vereinbarung von und, sofern von den Eltern gewünscht, Begleitung zu Besichtigungsterminen in den jeweiligen Kitas. Für die Vormerkung im Kita-Navigator können unter Einverständnis der Eltern vor Ort internetfähige Tablets eingesetzt werden, die für die Datenerhebung zur Kindertagesbetreuung im Bereich der Frühen Hilfen angeschafft wurden. Gleichzeitig können die Eltern zu ihrem Betreuungsbedarf befragt werden. (siehe Vorlage 244/2018) 4.1.2. Informations- und Themenveranstaltungen Zusätzlich zur aufsuchenden Elternarbeit werden Informationsveranstaltungen in Form von offenen Elterncafés sowie teilnahmebegrenzte Themenveranstaltungen durchgeführt, die in Orientierung an den Bedürfnissen der Familien ausdrücklich partizipativ ausgerichtet sind. 4.2. Niedrigschwellige frühpädagogische Angebote Neben spezifischen Eltern-Kind-Angeboten sieht „Kita-Einstieg“ in Form von Hospitationen und gemeinsamen Aktivitäten die Einbindung aller Brühler Kindertageseinrichtungen vor. 4.2.1. Eltern-Kind-Angebote Spezifische Eltern-Kind-Angebote dienen der Vorbereitung auf den Einstieg in die Kindertagesbetreuung. Sie beinhalten pädagogische Angebote wie Musik, Spiel, Bewegung und Kreativität und Themen wie Trennung bzw. Eingewöhnung und Regeln. Die Angebote finden im Kinder- und Familienzentrum Schöffenstraße 19 in BrühlVochem statt. Zusätzlich werden derzeit geeignete Räume in der Innenstadt gesucht; für Raummiete und Ausstattung stehen Fördermittel zur Verfügung. 4.2.2. Hospitationen in und Aktivitäten mit Brühler Kindertageseinrichtungen Hospitationen in und gemeinsame Aktionen mit Brühler Kindertageseinrichtungen ermöglichen ein gegenseitiges Kennenlernen, dienen der unmittelbaren Erfahrung mit der Kindertagesbetreuung und machen mit Aspekten wie Ort, Gebäude, Ausstattung, Tagesablauf, Regeln und Eingewöhnung vertraut. In der Regel bzw. auf Wunsch werden die Eltern und Kinder von den „Kita-Einstieg“-Pädagoginnen begleitet. Die Hospitationen und Aktivitäten werden jeweils individuell mit den Brühler KitaLeitungen vereinbart. Gemeinsame Aktivitäten finden zumeist auf Gruppenebene statt und Drucksache 246/2018 Seite - 4 – umfassen Spiel-Aktionen, Spielplatzbesuche, Elterncafés oder Teilnahme an Kita-Festen. Hospitationen werden in der Regel einzelfallbezogen im Rahmen von Besichtigungsterminen vereinbart. 4.2.3. Exkurs: „Kita-Einstieg“ und soziale Segregation in/durch Kitas Durch stadtweite Hospitationen und Aktivitäten bietet „Kita-Einstieg“ neben dem primären Ziel des vertraut Werdens mit dem System der Kindertagesbetreuung die Möglichkeit, Eltern zu motivieren, auch wohnortfernere Kitas zu besichtigen und Kontakte zu knüpfen. Unter der Annahme, dass einerseits das Aufnahmeverhalten der Kita-Träger und anderseits das Wahlverhalten der Eltern als Steuerungskriterium für ein soziales Ausbalancieren von Brühler Kitas angesetzt wird, kann durch die „Mobilisierung“ der Eltern sekundär dem Ziel der Relativierung von sozialer Segregation in/durch Brühler Kitas gedient werden. 4.3. Qualifizierungsmaßnahmen „Kita-Einstieg“ ermöglicht die Durchführung von projektspezifischen Qualifizierungsmaßnahmen sowohl auf Fachkraft- als auch auf Elternebene. Die Qualifizierung auf Fachkraftebene wendet sich trägerübergreifend an pädagogisch tätiges Kita-Personal und dient der Sensibilisierung und Schulung bezüglich der Bildung, Betreuung und Erziehung von unter-Dreijährigen aus sozial benachteiligten Verhältnissen und der damit eihergehenden Erziehungspartnerschaft mit den Eltern. Auf Elternebene können Qualifizierungsmaßnahmen für Betroffene zur Ausbildung von Multiplikatoren/innen, beispielsweise als Lotsen oder Stadtteilmütter, bereit gestellt werden. 5. Fazit Im Fazit kann davon ausgegangen werden, dass „Kita-Einstieg“ eine funktionale Ergänzung der bisherigen Präventionsarbeit darstellt und gleichermaßen eine Lücke im Rahmen der Kindertagesbetreuung bedient. 6. Finanzielle Auswirkungen Die zur Verfügung stehenden Fördermittel werden als Bundeszuwendung auf Kostenstelle 36010000 / Sachkonto 414000 verbucht und rückwirkend bzw. mit einem maximalen Vorlauf von sechs Wochen entsprechend den jeweils tatsächlichen Aufwendungen zum 30.04., 31.08. und 31.12. eines Jahres abgerufen. Die Gesamtfördersumme in Höhe 392.181,31 Euro teilt sich auf wie in Tabelle 1 dargestellt. Seite - 5 – Drucksache 246/2018 Tabelle 1: Erträge und Aufwendungen in Jahresscheiben Kostenstelle 36010000 Ertrag (Zuweisungen lfd. Bund, Sachkonto 414000) Personalausgaben (Gruppe 50) Aufwendungen für Sachund Dienstleistungen (Gruppe 52) Sonstige Ordentliche Aufwendungen (Gruppe 54) gesamt Ansatz 2017 Ansatz 2018 Ansatz 2019 Ansatz 2020 in Euro in Euro in Euro in Euro gesamt in Euro 12.681,31 133.500,00 123.000,00 123.000,00 392.181,31 9.681,31 91.500,00 92.000,00 92.000,00 285.181,31 1.500,00 8.000,00 3.820,00 4.100,00 17.420,00 1.500,00 34.000,00 27.180,00 26.900,00 89.580,00 12.681,31 133.500,00 123.000,00 123.000,00 392.181,31