Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
171 kB
Datum
13.11.2018
Erstellt
13.09.18, 15:02
Aktualisiert
13.09.18, 15:02
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT ERFTSTADT
öffentlich
Der Bürgermeister
B 345/2018
Az.:
Amt: - 61 BeschlAusf.: - 61 Datum: 31.08.2018
Kämmerer
gez. Breetzmann Erster
Beigeordneter
Dezernat 4
Dezernat 6
gez. Erner, Bürgermeister
BM
gez. Seyfried
Amtsleiter
RPA
Beratungsfolge
Schulausschuss
Termin
26.09.2018
vorberatend
Ausschuss für öffentliche Ordnung
und Verkehr
13.11.2018
beschließend
Betrifft:
Bemerkungen
Anregung bzgl. Durchführung Schulisches Mobilitätsmanagement an der Nordschule
Lechenich
Finanzielle Auswirkungen:
Kosten in €:
Erträge in €:
Kostenträger:
Sachkonto:
Folgekosten in €:
Mittel stehen zur Verfügung:
Jahr der Mittelbereitstellung:
Ja
Nein
Nur auszufüllen, wenn Kostenträger Eigenbetrieb (Immobilien, Straßen, Stadtwerke)
Wird der Kernhaushalt belastet: Höhe Belastung Kernhaushalt:
Folgekosten Kernhaushalt:
Ja
Nein
Unterschrift des Budgetverantwortlichen
Erftstadt, den
Stellungnahme der Verwaltung:
Schulisches Mobilitätsmanagement betrachtet unter verschiedenen Aspekten die Situation der
Schulwegsicherung:
1.) Entschärfung der Hol- und Bringsituation durch das „Eltern-Taxi“
2.) Schulwegsicherung auf den Schulwegen
3.) Aktivierung der Schulkinder ihren Schulweg zur Schule / zum Bus zu Fuß zu gehen
Seit einigen Jahren ist die Verdichtung der Hol- und Bringverkehre vor Schulen insbesondere vor
Grundschulen verstärkt zu beobachten. Viele Eltern fahren ihre Kinder mit dem Auto bis unmittelbar vor die Schule, sei es aus Zeitgründen oder aus subjektiven Sicherheitsbedenken heraus.
Dies führt insbesondere zu Schulbeginn und zu Schulende vor den Schulen zu schwierigem und
verkehrsgefährdendem Halte- bzw. Parkverhalten. Geparkt wird überall und es wird wenig Rücksicht auf die Kinder genommen, die zu Fuß zur Schule kommen und somit durch falsch parkende
Fahrzeuge gefährdet sind. Hier entsteht eine Gefährdungslage, die geändert und vermieden werden soll.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken wurde vom Umwelt- und Planungsamt das schulische
Mobilitätsmanagement initiiert. Es besteht nun innerhalb der Verwaltung ein Netzwerk aus Vertreter*innen des Planungsamtes, Ordnungsamtes, Schulverwaltungsamtes und des Amtes für Straßen, Grünflächen und Friedhöfe. Unterstützt wird dieses interne Netzwerk durch die Polizei NRW,
dem Zukunftsnetz Mobilität NRW und einem Fachbüro.
Hierzu fand im Beisein dieser Akteure im Juni 2017 im Rathaus ein Auftaktworkshop mit Vertreter*innen aller Grundschulen statt. Das Ergebnis zeigte, das jede Schule die beschriebenen Problematiken vor der eigenen Schule wieder erkennt.
Schulwegepläne gibt es bereits derzeit an jeder Schule. In diesen vorhandenen Schulwegeplänen
wird jedoch größtenteils der Aspekt der Fußwegewahl und nicht der Verkehrssicherheit beleuchtet.
Diesen Aspekt der Verkehrssicherheit auf Schulwegen neben der Förderung der selbständigen
Mobilität der Schuler*innen sind wesentliche Ziele im schulischen Mobilitätsmanagement.
Zur Umsetzung des schulischen Mobilitätsmanagements ist es Voraussetzung, dass das Projekt
aus den Schulen heraus getragen wird und gewollt ist. Die Schulgemeinschaft muss sich für dieses Projekt begeistern und signalisieren, ob Interesse an dem Projekt und der Implementierung an
der eigenen Schule besteht. Somit liegt es nicht in der Aufgabe der Verwaltung einen Übersichtsplan für alle Grundschulen zu erstellen.
Zur Implementierung des schulischen Mobilitätsmanagements an einer Schule ist ein einmaliger
Workshop nicht ausreichend, um langfristig Erfolg zu haben. Es ist ein Prozess, an dem immerwährend von Lehrern, Schülern und Eltern gearbeitet werden muss.
Hierzu wurden vom Netzwerk folgende Arbeitsschritte erarbeitet:
Unfallanalyse (Daten werden bei der Polizei erfragt)
Schriftliche Befragung der Eltern der Grundschule, Dateneingabe und Auswertung durch
ein Fachbüro
Wegecheck (Ziel ist die Identifizierung von „relevanten“ Häufungen der subjektiven Gefah
renpunkte der Hauptschulwegrouten aus Eltern-/Kindersicht und die Quantifizierung des
„Elterntaxi“-Anteils)
Identifizierung potenzieller Areale zur Einrichtung von Hol- und Bringzonen im schulischen
Umfeld
Lehrerfortbildung zur Einführung des Verkehrszähmer-Programms – „Geh-Spaß statt Elterntaxi“ (Inhalte zur Umsetzung während des Schulunterrichts werden vermittelt, Durchführung von Elternabenden)
Umsetzung eines Schulwegeplans
Einrichtung von Hol- und Bringzonen
Beseitigung von verkehrlichen Gefahrenpunkten
Ein Schwerpunkt in der Durchführung des schulischen Mobiitätsmanagements ist die Arbeit mit
den Kindern während der Schulzeit. Zitat aus dem Verkehrszähmer-Programm:
„Das Verkehrszähmer Programm geht davon aus, Kinder durch eine erweiterte Mobilität zu stärken, ihre Eigeninitiative zu fördern und ihnen mehr Selbstverantwortung für ihren Schulweg und die
damit verbundene Zeit zu übertragen. Kinder sind die Hauptakteure des VerkehrszähmerProgramms, die eine freundliche, fröhliche Initiative von „unten“ starten und so das Gemeinwohl
stärken. Das Ziel der großen und kleinen Verkehrszähmer ist, den motorisierten Verkehr in Schulund Wohnstraßen zu mindern“.
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Derzeit werden mit der Donatusgrundschule in Liblar die beschriebenen Arbeitsschritte bearbeitet.
Nach der Auftaktveranstaltung im letzten Jahr hat die Rektorin der Donatusgrundschule als einzige
um Zusammenarbeit zur Umsetzung des Projektes gebeten.
Das interne Netzwerk ist Ansprechpartner, Unterstützer und Begleiter dieses Prozesses. Hierzu
zählt auch die Umsetzung von verkehrlichen Maßnahmen, evtl. Querungshilfen, Rückschnitt von
Sträuchern etc. durchzuführen und somit den Verkehr zu und vor den Schulen und auf dem
Schulweg sicherer, umweltfreundlicher und nachhaltiger zu gestalten. Hierfür stehen Mittel im
Haushalt zur Verfügung.
Die Verwaltung wird in einer der nächsten Stadtschulleiterkonferenzen dafür werben, dass weitere
Schulen dieses Projekt umsetzen wollen und dementsprechend einen mit allen Akteuren abgestimmten Zeitplan erstellen.
In Vertretung
(Hallstein)
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