Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
312411.pdf
Größe
523 kB
Erstellt
12.09.18, 12:00
Aktualisiert
26.09.18, 02:58
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Kulturbetrieb
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
E 49/0060/WP17
öffentlich
12.09.2018
E 49/7, E 49/3
Ausstellung "Industrie und Holocaust: Topf und Söhne – Die
Ofenbauer von Auschwitz" nach Aachen holen
Ratsantrag der Fraktion DIE LINKE vom 05.07.2018
Beratungsfolge:
Datum
Gremium
Zuständigkeit
11.10.2018
Betriebsausschuss Kultur
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Der Betriebsausschuss Kultur nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.
Vorlage E 49/0060/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 24.09.2018
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Erläuterungen:
Der Markt bietet zahlreiche Möglichkeiten, durch die Übernahme vorgefertigter Wanderausstellungen
das Programm eines Museums anzureichern. Das Spektrum reicht von druckgrafischen Ausstellungen
über klassische Mitmach-Installationen im MINT-Bereich bis zu historischen Ausstellungen. Letztere
bestehen mitunter aus Modellen mit Begleittexten, in der Regel aber aus gut gestalteten Text-BildTafeln mit wenigen Originalexponaten, angereichert oftmals mit einigen Medienstationen.
Insbesondere für die NS-Zeit bewegen sich gegenwärtig mehrere Angebote am Markt, etwa die
Wanderausstellungen des Kölner NS-Dokumentationszentrums, wie „Jugend im Gleichschritt!? Die
Hitlerjugend zwischen Anspruch und Wirklichkeit“ oder „Philibert und Fifi. Der Skizzenblock eines
französischen Zwangsarbeiters“.
An dieser Form der Erinnerungskultur nimmt nun auch das 2011 neu eröffnete Erfurter
Geschichtsmuseum „Erinnerungsort Top & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz“ teil und schickt
eine umfangreiche Darstellung, die im Wesentlichen die (geschickt und in hoher fachlicher Qualität
aufbereiteten) Inhalte der Dauerausstellung der Gedenkstätte in ein reisefähiges Format umsetzt,
durch die Republik. Diese ist – soweit dies anhand von Eigenwerbung des Museums und von
Beispielen im Netz gesagt werden kann – gleichfalls sorgfältig erarbeitet. 35 großformatige Text-BildTafeln werden um sechs Bodenvitrinen, mehrere Großfotos, fünf Präsentationsmonitore und eine
Audiostation ergänzt; eine Original-Zeichenmaschine der Firma Topf & Söhne kann optional mit
entliehen werden. Die Text-Bild-Tafeln liegen grundsätzlich zweisprachig vor; für eine Präsentation in
Aachen wäre Deutsch/Englisch die sinnvollste Option.
Zu den Voraussetzungen für eine Übernahme der Ausstellung gehört eine Mindestausstellungsfläche
von 200 qm (Bedarf bis zu 400 qm). Damit fallen viele Möglichkeiten einer inhaltlich kohärenten
Präsentation im Kontext der Profilschärfung Aachener Bildungsinstitutionen weg, da Schulen, die
Stadtbibliothek oder die VHS eine solche Fläche nicht zur Verfügung haben (und auch über keinen
eigenen Etat zur Übernahme der Ausstellung in der nötigen Größenordnung verfügen). Auch die
Möglichkeiten im Zeitungs- und im Couven-Museum gestatten eine Übernahme aus Platzgründen
nicht; im Couven-Museum wäre sie zudem, wie vermutlich auch im Ludwig Forum und im SuermondtLudwig-Museum thematisch deplatziert. Der Krönungssaal des Rathauses oder die Aula Carolina
könnten die Ausstellung leicht aufnehmen, sind aber auch intensivst frequentiert, sodass eine längere
Ausstellungsdauer von mehreren Wochen nicht möglich wäre.
Trotz des fehlenden regionalgeschichtlichen Bezugs bliebe somit als Ausstellungsort das Centre
Charlemagne, das mit seinem Wechselausstellungsraum von 215 qm die Mindestbedingungen gerade
so erreicht. Angesichts der museumsüblichen Planungsvorläufe ließe sich an eine Präsentation der
Wanderausstellung ab Sommer 2021 oder Winter 2021/22 denken. Die Ausstellung wäre dafür
allerdings noch im Zuge einer Anpassung an die Aufgabenstellung des Hauses mit einigen Tafeln zur
regionalen Situation – wie es auch schon zur Euthanasie-Ausstellung 2015 geschehen ist – zu
ergänzen.
Die Kosten für Ausleihe, Transport und Versicherung, Begleitmaterialien, externe Architektenleistung,
Gestaltung passender regionalgeschichtlicher Tafeln, adäquate Werbung, museumspädagogische
Vorlage E 49/0060/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 24.09.2018
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Begleitung, Bewachung und ein Rahmenprogramm in dem vom Antragsteller gewünschten Umfang
und Zuschnitt werden bei einer Laufzeit von 3 Monaten in Kenntnisnahme des Internet-Auftritts der
Ausstellung auf ca. 60.000,- bis 63.000,- Euro geschätzt.
Sollte der Rat der Stadt eine Übernahme der Ausstellung nach Aachen beschließen, wird die
Museumsleitung selbstverständlich alles tun, um eine erfolgreiche Präsentation sicherzustellen.
Anlage/n:
Ratsantrag der Fraktion DIE LINKE vom 05.07.2018
Vorlage E 49/0060/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 24.09.2018
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