Daten
Kommune
Brühl
Größe
116 kB
Datum
24.09.2018
Erstellt
24.09.18, 14:13
Aktualisiert
24.09.18, 14:13
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Brühl
öffentliche
Vorlage
Der Bürgermeister
Dienststelle
Sachbearbeiter/in
50/2
Zons
Aktenzeichen
Datum
Vorlagen-Nr.
21.09.2018
319/2018
Betreff
Außerplanmäßige Ausgabe für den Einsatz einer Brandschutzwache in der
Flüchtlingsunterkunft Willy-Brandt-Str.5
Beratungsfolge
Rat
Finanzielle Auswirkungen
X
X Ja
Nein
Mittel stehen zur Verfügung bei SK / KST
Mittel stehen nicht zur Verfügung
Über-/außerplanmäßige Aufwendungen/Auszahlungen
Sachkonto 529100 / Kostenstelle 31500360
BGM
Zust. Dez.
Zust. Dienststelle
Kämmerer
Team Haushalt Dez. I
FB 25
Freytag
Burkhardt
Zimmermann
Radermacher
Jülich
Hilger
Schiffer
Beschlussentwurf:
Der Rat beschließt eine außerplanmäßige Ausgabe in Höhe von 26.000 € bei Kostenstelle
31500360/Sachkonto 529100 für den Einsatz einer Brandschutzwache in der
Flüchtlingsunterkunft Willy-Brandt-Str.5 in der Zeit von 07.09.2018 bis zunächst
24.09.2018 zu folgenden Einsatzzeiten:
montags bis donnerstags von 16.00 Uhr bis 07.00 Uhr
freitags ab 13.00 Uhr bis montags 07.00 Uhr
Deckung: Mehrerträge bei Kst. 61010000/ Sk 401300 Vorauszahlung Gewerbesteuer.
Erläuterungen:
In der von der Stadt Brühl unterhaltenen Flüchtlingsunterkunft leben in vier
doppelstöckigen Containereinheiten aktuell 117 Menschen auf engem Raum.
Grundvoraussetzung für den Betrieb der Unterkunft ist eine Brandmeldeanlage (BMA), die
über eine Aufschaltung über die AöR zur Feuerwehr verfügt.
Seit dem 18.08.2018 meldete die BMA häufig Fehlalarme, die unnötige Einsätze der
Feuerwehr zur Folge hatten. So wurden bis zum 18.09.2018 insgesamt 164 Fehlalarme
ausgelöst. Für die Feuerwehr ist diese Situation unhaltbar. Auch für die Bewohnerschaft
der Unterkunft ist die Situation unerträglich und führt zudem dazu, dass bei einer
tatsächlich auftretenden Gefahrensituation von einem Fehlalarm ausgegangen wird.
Die zuständigen MitarbeiterInnen des städtischen Gebäudemanagements, der Feuerwehr,
der Abteilung Obdachlose und Flüchtlinge sowie die Firmen, die die Meldeanlage installiert
bzw. hergestellt haben, nahmen umgehend die Ursachenforschung auf.
Drucksache 319/2018
Seite - 2 –
Trotz aller Bemühungen war eine Behebung der Fehlalarme leider nicht zeitnah möglich.
Am 06.09.2018 haben zur Entlastung der Feuerwehr kurzfristig zwei Hausmeister der
Abteilung Flüchtlinge und Obdachlose eine Nacht-Brandwache übernommen sowie die
dauernde Brandwache in den Dienstzeiten zwischen 07.00 und 16.00 Uhr. Eine ständige
Übernahme des nächtlichen Dienstes durch städtische Hausmeister ist aufgrund der
arbeitsschutzrechtlichen Ruhezeiten nicht möglich, auch die freiwillige Feuerwehr meldete
für die Nacht-Brandwache kein Potential.
Da die häufigen Fehlalarme durch die Brandmeldeanlage nicht abgestellt werden konnten,
musste ab 07.09.18 die Brandwache außerhalb der Dienstzeiten der Hausmeister durch
eine Sicherheitsfirma sichergestellt werden. Hier wurde die Firma beauftragt, die bereits
mit der Sicherheitsdienstleitung in der Obdachlosenunterkunft am Lupinenweg bis Ende
September betraut ist.
Der Wachdienst während der Dienstzeiten wurde im Sinne der Kostenreduzierung durch
die Hausmeister der Abteilung Obdachlose und Flüchtlinge übernommen, was
zwangsläufig mit einer Beeinträchtigung der Verrichtung ihrer originären Aufgaben
einhergeht.
Zwischenzeitlich wurde an den Brandmeldern Schädlingsbefall (Schaben und
Fruchtfliegen)
festgestellt.
Nach
Rückmeldung
der
beauftragten
Schädlingsbekämpfungsfirma wurden die Schädlinge aller Wahrscheinlichkeit über
Bekleidung/Gepäck kürzlich neu eingezogener Flüchtlinge eingeschleppt. Die
Fruchtfliegen werden zumeist durch Essensreste angezogen, was durch die lange
Hitzeperiode begünstigt wurde.
Zwischenzeitlich wurden die Bandmelder gesäubert und teilweise ausgetauscht sowie die
Kabeleinführungen an allen Meldern mit Silikon verschlossen. In allen Räumen wurde
mehrfach Schaben-Gel ausgelegt, so dass sich der Ungezieferbefall bereits deutlich
reduziert hat. Zuletzt wurden Klebefallen zur Früherkennung der Schaben eingesetzt.
Auch die Funktionsfähigkeit BMA wurde überprüft. Seitdem nehmen die Fehlalarme zwar
ab, konnten jedoch nicht vollständig eingedämmt werden.
Als kurzfristige Maßnahme wurde am Samstag den 15.09.2018 mit MitarbeiterInnen der
Stabsstelle Integration, ehrenamtlichen HelferInnen, den Hausmeistern der Abteilung
Flüchtlinge und Obdachlose und der Bewohnerschaft mit einer Grundreinigung der
gesamten Containeranlage begonnen. Die BewohnerInnen werden wiederholt in das
Reinigen eingewiesen und nochmals darauf hingewiesen, wie wichtig die Sauberkeit der
Gemeinschaftsunterkünfte ist.
Am 24.09.18 wird zudem eine externe Reinigungsfirma eine professionelle Reinigung in
den öffentlichen Bereichen (Küchen, Flure, Wasch- und Sanitärräume) durchführen, die
Räume der BewohnerInnen werden von diesen selbst gereinigt.
Dauerhafte Kontrollen und weitere Reinigungsaktionen mit der Bewohnerschaft, in
Zusammenarbeit mit der Stabstelle Integration (inklusive Ehrenamtlern und Paten), sind
geplant.
Die bereits durchgeführten Maßnahmen greifen bereits. Bis die Fehlalarme ganz
verbleiben, bedarf es voraussichtlich noch einer gewissen Zeit, so dass die externe
Brandschutzwache voraussichtlich noch bis 24.09.2018 notwendig sein wird.
Eine Ausschreibung dieser Leistungen war aufgrund der Dringlichkeit nicht möglich.
Für die Einsatzzeit von 07. bis 24.09.2018 werden Kosten in Höhe von 26.000 €
verursacht, die nicht zur Verfügung stehen und außerplanmäßig bereitgestellt werden
müssen. Die Deckung kann über die Mehrerträge Vorauszahlung Gewerbesteuer (Kst.
61010000/ SK 401300) sichergestellt werden.