Daten
Kommune
Aachen
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314995.pdf
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121 kB
Erstellt
04.10.18, 12:00
Aktualisiert
19.11.18, 10:49
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Fachbereich Kinder, Jugend und Schule
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 45/0539/WP17
öffentlich
04.10.2018
FB 45/310
Integration durch Bildung für neu zugewanderte Kinder und
Jugendliche
Beratungsfolge:
Datum
Gremium
Zuständigkeit
30.10.2018
30.10.2018
Schulausschuss
Kinder- und Jugendausschuss
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
1. Der Schulausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.
2. Der Kinder- und Jugendausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.
Vorlage FB 45/0539/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 04.10.2018
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Finanzielle Auswirkungen
JA
NEIN
x
Keine, da Sachstandsbericht
Investive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
Gesamt-
Gesamtbedarf (alt)
20xx ff.
bedarf
(neu)
Einzahlungen
0
0
0
0
0
0
Auszahlungen
0
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Ergebnis
0
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0
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0
+ Verbesserung /
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausreichende Deckung
ausreichende Deckung
vorhanden
vorhanden
- Verschlechterung
konsumtive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Ertrag
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
20xx ff.
Folgekos-
Folgekos-
ten (alt)
ten (neu)
0
0
0
0
0
0
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Abschreibungen
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0
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0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
Personal-/
Sachaufwand
+ Verbesserung /
- Verschlechterung
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausreichende Deckung
ausreichende Deckung
vorhanden
vorhanden
Vorlage FB 45/0539/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 04.10.2018
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Erläuterungen:
1. Ausgangslage
In den vergangenen Jahrzehnten hat die kulturelle Vielfalt in deutschen Schulen kontinuierlich
zugenommen. Durch die verstärkte Zuwanderung von geflüchteten Menschen aus Kriegs- und
Krisengebieten seit dem Jahr 2015 wurde das deutsche Schulsystem mit neuen Aufgabenstellungen
konfrontiert. Um diesem zu begegnen und um Schulen bei der Integration und Stabilisierung von neu
zugewanderten Kindern und Jugendlichen zu unterstützen, wurden 2016 diverse Maßnahmen und
Initiativen unter dem Leitziel „Integration durch Bildung“ durch die nordrhein-westfälische
Landesregierung ins Leben gerufen.
Zu diesen Maßnahmen gehört auch die landesweite Einrichtung von zusätzlichen Landesstellen für
Schulpsychologinnen sowie Schulpsychologen1 und zusätzlichen Stellen für Soziale Arbeit an Schulen
(multiprofessionelle Teams).
Die Stadt Aachen partizipiert an diesem Programm.
2. Schulpsychologischer Dienst
Das Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW hat seit 2016 landesweit neue Stellen in der
Schulpsychologie geschaffen, um die Integration der verstärkt zugewanderten Kinder und
Jugendlichen zu intensivieren. Dies wurde im Erlass vom 04.03.2016 geregelt.
In der Stadt Aachen wurde vor diesem Hintergrund zum 01.10.2016 eine halbe Stelle im Landesdienst
zunächst befristet eingerichtet und an das Team des Schulpsychologischen Dienstes der Stadt
Aachen angebunden. Die Fachkraft soll dazu beitragen, neu zugewanderte Kinder und Jugendliche,
und solche in vergleichbaren Lebenslagen, in das Schulsystem mit Blick auf ihre individuellen
Bedürfnisse zu integrieren und dabei gleichzeitig die Erziehungsberechtigten, pädagogischen
Fachkräfte und weitere Beteiligte bei diesem Prozess unterstützen.
2.1 Einsatz der Fachkraft
Die Schulpsychologin ist für alle Schulen der Stadt Aachen zuständig. Die Arbeit, die sich sowohl
interventiv als auch präventiv gestaltet, gliedert sich in die Aufgabengebiete:
Schüler unterstützende Maßnahmen (Einzelfallberatung). Hierunter werden alle Anfragen
gefasst, in denen die Schulpsychologie bei Lern-, Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten
unterstützt.
Unterstützungsleistungen für das System Schule (Systemberatung). Hierunter werden die
Beratungen der Schulleitungen, der Lehrkräfte und weiteren pädagogischen Fachkräfte in
Schulen gefasst, sowie die Supervisionen und die Fort- und Weiterbildungsangebote.
2.2 Aufgabenschwerpunkte
In der Einzelfallberatung wurden seit Oktober 2016 insgesamt 46 Fälle im Bereich der Integration
durch Bildung, teilweise auch schuljahresübergreifend, begleitet. Diese Schüler kamen aus
1
Im Folgenden wird immer nur die männliche Form verwendet. Die Angaben beziehen sich aber im gleichen Maße auch auf die
weibliche Form.
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unterschiedlichen Nationen (z. B. Aserbaidschan, Indien und Mali), stammten jedoch mehrheitlich aus
Syrien (ca. 37%), gefolgt von Eritrea, Afghanistan und Irak. Die Geschlechtsverteilung war
weitestgehend ausgewogen.
Die Gründe für die Anmeldung waren vielfältig. Schwierigkeiten im Lernzuwachs, im Arbeitsverhalten
sowie Auffälligkeiten im Sozialverhalten und psychische Auffälligkeiten wie z. B. aufgrund von
Traumatisierungen und Selbstwertproblematiken traten zu Tage.
Die Schulpsychologische Beratung umfasste neben den Beratungsgesprächen unter Einbindung der
Eltern, weiteren Verwandten, Betreuern, Vormündern oder pädagogischen Fachkräften auch
Diagnostik, Unterrichtsbeobachtung, Einzelgespräche mit Schülern und Förderkonferenzen.
In ca. 33% der Fälle involvierte die Beratung einen Sprach- und Kulturmittler. Die Anfragen kamen aus
allen Schulformen, jedoch gingen die meisten Anmeldungen aus Grundschulen, Hauptschulen und
Berufskollegs ein.
Die Anmeldung beim Schulpsychologischen Dienst wurde meistens von den pädagogischen
Fachkräften initiiert. Um den Zugang für Erziehungsberechtigte und Betreuer zu vereinfachen, wurden
zum einen die Anmeldebögen auf Englisch und Arabisch übersetzt und zum anderen ein Flyer
verfasst, der Schulpsychologie in einfacher Sprache erklärt. Dieser soll zukünftig der
Willkommensmappe der Stadt Aachen beigefügt werden.
Bei der Systemberatung konnten seit Oktober 2016 insgesamt 17 Angebote realisiert werden. Es
wurden sieben Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte konzipiert und präsentiert, fünf davon in
Kooperation mit dem Kommunalen Integrationszentrum. Themen waren unter anderem Trauma und
Traumafolgestörungen, Umgang mit geringem Lernzuwachs, Bedeutung von Bindung im
interkulturellen Lernprozess, Ressourcenförderung und Psychohygiene der Fachkräfte. Darüber
hinaus fanden acht schülerübergreifende Lehrerberatungen statt, die unter anderem Themen wie
Verbesserung des Arbeits- und Sozialverhaltens in Klassen, Selbstfürsorge und Umgang mit
belastungsbezogenen Symptomen beinhalteten. Außerdem gab es eine kollegiale
Fallberatungsgruppe (Kleingruppe pädagogischer Fachkräfte, in der eigene berufliche Fälle durch
Begleitung von zwei Schulpsychologinnen besprochen werden) mit fünf Terminen über das Schuljahr
2017/18 verteilt, an der neun Lehrer und Schulsozialarbeiter der unterschiedlichsten Schulformen der
Stadt Aachen teilnahmen.
Bedeutende Kooperationspartner im Rahmen der Vernetzung sind die Kommunalen
Integrationszentren sowie der Schulpsychologische Dienst der Städteregion Aachen, die Fachgruppe
„Integration durch Bildung“ der Schulpsychologen der Bezirksregierung Köln, die
Schulsozialarbeiterinnen für Integration der Stadt Aachen, Jugendhilfeeinrichtungen, Betreuer, SprInt,
Kinderärzte, Sozialraumteam VI, Aachener Bündnis für Flüchtlinge, Kommunale Koordinatoren von
Bildungsangeboten für Neuzugewanderte, Erziehungsberatungsstellen, Fachberaterinnen für den
regionalen Integrationsprozess am Schulamt, die Jugendgerichtshilfe, das Gesundheitsamt, die
Bundesagentur für Arbeit, das Jobcenter und der Verband für Bildung und Erziehung.
Zudem nutzt die zuständige Schulpsychologin das Angebot einer vierteljährlichen Intervisionsgruppe
von Schulpsychologinnen sowie eigene Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, z.B. in Form eines
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Online-Kurses der Universität Ulm mit dem Titel „Interkulturelles Verständnis, Kultursensibilität und
Psychoedukation im Umgang mit belasteten, traumatisierten und kranken Flüchtlingskindern“.
2.3 Fazit und Ausblick
Basierend auf der Grundlage des Erlasses des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW im
Jahr 2016 hat sich bedingt durch die Einstellung der Fachkraft der Schulpsychologische Dienst
verstärkt dem Thema „Integration durch Bildung“ gewidmet.
Die zunächst befristete halbe Stelle der Schulpsychologin wurde Anfang des Jahres 2018 entfristet,
womit das Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW die Bedeutung der Integration von neu
zugewanderten Schülern in das deutsche Schulsystem und die wichtige, gewinnbringende und
unterstützende Rolle des Schulpsychologischen Diensts dabei anerkannte.
Im Bereich der Systemberatung sind für das kommende Schuljahr 2018/19 bereits eine weitere
Fortbildung zur „Bedeutung von Bindung im interkulturellen Lernprozess“ aufgrund des großen
Interesses sowie zwei weitere kollegiale Fallberatungsgruppen zum Thema „Neuzuwanderung und
Trauma“ geplant, wovon die eine speziell für pädagogische Fachkräfte der Berufskollegs in
Kooperation mit der Städteregion Aachen durchgeführt werden sollen.
3. Schulsozialarbeit für Integration
Das Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW stellt seit 2016 landesweit Stellen für Fachkräfte
in multiprofessionellen Teams zur Verfügung, die seitens der Kommunen im Rahmen eines MatchingVerfahrens entsprechend ergänzt werden. In der Stadt Aachen wurden vor diesem Hintergrund zwei
Vollzeitstellen im Landesdienst und eine weitere Vollzeitstelle in städtischer Trägerschaft eingerichtet.
Grundlage bildet der Erlass „Fachkräfte für Soziale Arbeit an Schulen zur Integration durch Bildung für
neu zugewanderte Kinder und Jugendliche (multiprofessionelle Teams)“ vom 02.02.2016, in
geänderter Fassung vom 28.03.2017.
Die Fachkräfte sollen dazu beitragen, dass neu zugewanderte Kinder und Jugendliche im
schulpflichtigen Alter, d.h. geflüchtete Kinder und Jugendliche sowie Kinder und Jugendliche in
vergleichbaren Lebenslagen, z. B. im Rahmen der EU-Binnenwanderung eingewanderte Sinti und
Roma, so schnell und so gut wie möglich in die Aachener Schulen integriert werden. Dies soll in
multiprofessionellen Teams gemeinsam mit den jeweiligen Lehr- und Fachkräften in den Schulen, mit
anderen haupt- und ehrenamtlichen Akteuren der sozialen Arbeit und mit Akteuren der Integration
durch Bildung geschehen.
Diese Fachkräfte sind an das Team der Schulsozialarbeit der Stadt Aachen im FB 45 angebunden.
Sowohl aus praktischen wie auch inhaltlich begründeten Erwägungen heraus wird in Aachen die
Bezeichnung „Schulsozialarbeit für Integration“ verwendet.
3.1 Einsatz der Fachkräfte
Im Januar 2017 nahm die erste Fachkraft im Landesdienst ihre Arbeit auf und ist seitdem für folgende
fünf Schulen in den Stadtteilen Burtscheid und Drimborn zuständig: GHS Drimborn (Stammschule),
GHS Burtscheid, Einhard-, Pius- und Rhein-Maas-Gymnasium. An den beiden Hauptschulen gründet
der Einsatz auf der hohen Anzahl der neu zugewanderten Schüler. Bei den Gymnasien mit
Vorbereitungsklassen (Sprachfördergruppen) ist von besonderer Bedeutung, dass diese weder auf
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langjährige Erfahrungswerte in der Arbeit mit der Zielgruppe zurückgreifen können noch über
Fachkräfte der Schulsozialarbeit verfügen. Insgesamt existieren neun Vorbereitungsklassen an den
fünf Schulen. Hinzu kommt eine Anzahl von Schülern, welche schon vollständig ins Regelsystem
gewechselt sind, aber dennoch speziellen Unterstützungsbedarf haben (z.B. Ausländerrechtliche
Fragen). Die Aufteilung der Arbeitszeit wird flexibel an den Gegebenheiten und Bedarfen der Schulen
und der Schülerschaft ausgerichtet.
Die zweite landesbedienstete Fachkraft ist seit August 2017 tätig und für den Schulverband Aachen
Ost zuständig, wobei die GHS Aretzstraße die Stammschule ist. Im Schuljahr 2017/2018 befanden
sich 12 von insgesamt 29 bestehenden Vorbereitungsklassen der Sekundarstufe I an den drei
Schulen des Schulverbandes Aachen Ost. Zunächst arbeitete die Fachkraft an drei Wochentagen in
der GHS Aretzstraße und an jeweils einem Wochentag an der Hugo-Junkers-Realschule und am
Geschwister-Scholl-Gymnasium. Seit Januar 2018 ist sie ausschließlich an der Hauptschule (mit ca.
2/3-Stelle) und der Realschule (mit ca. 1/3-Stelle) tätig. Hier stehen ihr jeweils Büroräume zur
Verfügung.
Mit dem Einsatz der dritten Fachkraft werden die Aachener Grundschulen in den Blick genommen, die
entweder von einer vergleichsweise großen Anzahl zugewanderter Kinder besucht werden oder deren
zugewanderte Schüler Deutsch-Intensiv-Kurse (DiKu) an anderen Grundschulen besuchen und an
denen keine Schulsozialarbeiter tätig sind. Außerdem steht die Fachkraft allen Grundschulen bei
besonderen Frage- und Problemstellungen bzgl. einzelner neu zugewanderter Kinder/Familien als
Ansprechpartnerin zur Verfügung. Für diesen Tätigkeitsbereich ist seit April 2017 eine kommunale
Mitarbeiterin zuständig.
Sie startete mit der Kontaktaufnahme an den Grundschulen mit Deutsch-Intensiv-Kursen (Annaschule,
Beeckstraße, Düppelstraße, Passstraße und Karl-Kuck-Schule). Im Laufe der Zeit meldeten sich
einzelne Schulen mit konkreten Bedarfen, denen die Fachkraft mit festen Einsatztagen begegnet. So
ist sie ganztags dienstags in der GGS Oberforstbach, mittwochs in der KGS Kornelimünster und
freitags in der KGS Verlautenheide tätig. Über einen längeren Zeitraum hinweg besuchte sie
donnerstags für jeweils 1-2 Stunden die Annaschule sowie montags die KGS Forster Linde.
3.2 Bisherige Arbeitsschwerpunkte
Die drei Fachkräfte bilden zusammen ein Team, dem im Haus der Jugend Kalverbenden
Büroarbeitsplätze, Besprechungsräume und eine Küche zur Verfügung stehen.
Da sich der Aufgabenbereich sowohl strukturell als auch inhaltlich voneinander unterscheidet, wird
zunächst aus Sicht der jeweiligen Schulsozialarbeiterin für Integration berichtet.
3.2.1 Bisherige Arbeitsschwerpunkte der Fachkraft für Schulen der Sekundarstufe I in den
Stadtteilen Burtscheid/Drimborn
Besuche der Stadtbibliothek (Leseausweis, Kennenlernen der Abläufe und Angebote)
Begleitung von Schwimmunterricht und Schwimmkursen in den Ferien (Badeanzug besorgen,
mit ins Wasser) sowie Anbindung an Aix la Sports, Schwimmkurse
Gruppenangebote für Mädchen zum Themenkomplex Gesundheit als Ergänzung zu
schulischen Angeboten und Freizeitgestaltung, wie z.B. Sportangebote, Jugendtreffs, Kino
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Themenzentriertes Arbeiten im Zusammenhang mit Demokratie und gesellschaftlichen
Werten, wie z.B. Demokratiebildung, Identität, Geschlechterverhältnis, abendländichen
Feiertagen und Festen sowie Vergleiche zwischen christlichen und islamischen Festen
Gesprächskreise zu Umgangsformen, Regeln, Jugendschutzgesetz, Rechte und Pflichten (z.
B. bei Behörden), Pünktlichkeit und Respekt
Museumsbesuche, z. B. Hallo Aachen + Workshop und Grashaus Station Europa + Workshop
Lebensplanung, Berufsorientierung
Anmeldungen und Begleitung zu Potentialanalyse und Berufsfelderkundung incl. Vor- und
Nachbereitung sowie Begleitung in Praktika und/oder zur Berufsberatung
Unterstützung und Begleitung beim Wechsel an andere Schulen bzw. in Maßnahmen, incl.
Beratung von Lehrkräften, Jugendlichen, deren Eltern und Betreuern
Anbindung der Jugendlichen/Familien an das Jugendamt, Café Zuflucht, Fachberatungen etc.
Elterngespräche, Gespräche mit Betreuern (zum Teil gemeinsam mit Lehrkräften)
Hausbesuche
Teilnahme an Elternabenden, Initiierung des Angebotes „Elterntreff“ in Kooperation mit dem
Kommunalen Integrationszentrum der Stadt Aachen
Mitwirkung bei der Qualitätsanalyse (QA) an der GHS Drimborn
Schnittstelle bei schulübergreifenden Angeboten, wie z.B. das Vorleser-Projekt (Teilnehmer
verschiedener Schulen, Anbindung an Kita, Vermittlung von Klassenangeboten in Burtscheid,
Kooperation mit dem BK Käthe Kollwitz-Schule) und das 2. Internationale Friedenscamp
3.2.2 Bisherige Arbeitsschwerpunkte der Fachkraft für Schulen im Schulverband Aachen Ost
Innerschulische Gremienarbeit in Form von regelmäßigen Teilnahmen an den
Lehrerkonferenzen, unterschiedlichen Teamsitzungen (Ifö-Teams, Team Sonderpädagogik,
Team PäZ-Konzept zum störungsfreien Unterrichten und Lernen) sowie Arbeitskreisen (AK
der Institutionen, AK Gewaltprävention).
Angebote in den Klassen, z.B. Sozialtraining (7 Termine je Klasse) und Mädchengruppen
Angebote in der Einzelhilfe in Form von Krisenintervention mit dem Schwerpunkt häusliche
Probleme, Hilfe zur Selbsthilfe bei Bildung und Teilhabe (BuT), Schullaufbahnberatung
Beratungsangebote für Eltern im Rahmen der Elternsprechtage und in Bezug auf BuT, bei
individuellen Fragestellungen und Problemen
Intensive Zusammenarbeit mit den Betreuern der unbegleiteten, minderjährigen Schüler
Intervention bei Schulabsentismus in Form von Gesprächen mit den Schülern, Einbeziehung
der Eltern, Kooperation mit dem Jugendamt, Betreuern, Klassen- und Schulleitung
Beratung von Lehr- und Fachkräften
Fallbesprechungen
Beteiligung an der Schulentwicklung
3.2.3 Bisherige Arbeitsschwerpunkte der Fachkraft für Grundschulen
Hospitationen im Unterricht
Einzelförderung
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Familienberatungen und Elternarbeit bei Lernschwierigkeiten, Lücken im Lernstand,
Informationen zum Schulsystem
Unterstützung bei Lernplan-Erstellung
Anbindung an Logopädie, Vereine, Paten, Integration- und Deutschkurse, insbesondere der
Mütter
Aufklärung und Beratung der Lehr- und Fachkräfte zu bestehenden
Unterstützungseinrichtungen, BuT und kulturellen Hintergründen
Fallbesprechungen mit Lehr- und Fachkräften in den Schulen
Gemeinsame Elterngespräche mit Lehrkräften
Teilnahme an einzelnen Teambesprechungen oder Konferenzen in den Schulen
Organisation und Durchführung eines dreiwöchigen Förderprogramms für 33 Kinder in den
Sommerferien 2018 in Kooperation mit dem Bildungsinstitut Eins Plus und FB 56, Ehrenamt in
der Flüchtlingshilfe. Mit finanzieller Unterstützung durch das Landesprogramm KOMM-ANNRW.
3.3 Vernetzung, Fortbildung, Supervision
Neben der Arbeit mit den Zielgruppen liegt ein besonderer Schwerpunkt des Teams auf inner- und
außerschulische Kooperation und Netzwerkarbeit. An den Schulen arbeiten sie in enger Abstimmung
mit den Schulleitungen, Lehr- und Fachkräften sowie den Schulsozialarbeitern zusammen. Die
wichtigsten außerschulischen Kooperationspartner sind das Kommunale Integrationszentrum (KI), die
Bildungskoordinatoren und Fachberaterinnen für den regionalen Integrationsprozess,
Bezirkssozialarbeiter, der Schulpsychologische Dienst, Quartiersmanager, Sozialarbeiter der
Übergangswohnheime, Betreuer, ehrenamtlich Tätige, Paten, Mentoren, Behörden,
Jugendberufshilfen, Café Zuflucht, religiöse Gemeinschaften und Vereine.
Die Schulsozialarbeiterinnen für Integration nehmen regelmäßig an den Dienstbesprechungen der
kommunalen Schulsozialarbeiter und an verschiedenen Netzwerken teil, z.B. runder Tisch Burtscheid,
runder Tisch Eilendorf und das Netzwerk der multiprofessionellen Teams, Fachberaterinnen für den
regionalen Integrationsprozess und Bildungskoordinatoren.
Die Fachkräfte nutzen das Angebot der Supervision und besuchen die für ihren Arbeitsbereich
relevanten Veranstaltungen und Fortbildungen, wobei sie auch als Multiplikatoren fungieren.
4. Fazit und Ausblick
Auf der Grundlage des Erlasses vom 02.02.2016 hat FB 45 in Abstimmung mit der Unteren
Schulaufsicht, Generale Migration, konzeptionelles Neuland im Aufgabengebiet der Sozialen Arbeit an
Schulen betreten.
In der Stadt Aachen lebt eine beträchtliche Anzahl neu zugewanderter schulpflichtiger Kinder und
Jugendlicher, die in nahezu allen Aachener Schulen anzutreffen sind. Von Anfang an bestand das
Ziel, die drei neuen Stellen bedarfsorientiert und möglichst flexibel im Hinblick auf wahrgenommene
Problemlagen sowie Veränderungen der Unterstützungsbedarfe einzusetzen, woraus die oben
beschriebenen Zuständigkeiten und Aufgabenprofile resultierten. Diese Herangehensweise hat sich
aus Sicht der Verwaltung als positiv erwiesen. Das Modell hat zudem eine Vielzahl von Beratungen
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außerhalb der oben aufgezeigten Schul- und Sozialraumzuordnung ermöglicht. Lehr- und Fachkräfte
sowie Schüler anderer Schulen, deren Eltern und Betreuer können sich direkt an die Fachkräfte
wenden und erhalten im Rahmen der Möglichkeiten unbürokratische Hilfestellung bzw. werden
kompetent weitervermittelt.
Die Zahlen weisen darauf hin, dass die niedrigschwellig zur Verfügung gestellten Angebote der
Sozialen Arbeit von den betroffenen Kindern, Jugendlichen und Familien angenommen werden.
Insgesamt profitierten 21 Schulen vom Einsatz der Schulsozialarbeiterinnen für Integration. Im
Schuljahr 2017/2018 unterstützten die Fachkräfte 33 Schulklassen, darin 15 Vorbereitungsklassen
(Sprachfördergruppen), wobei die einzelfallbezogene Arbeit häufig nach dem Verlassen der
Sprachförderklassen klassenunabhängig fortgesetzt wird. Seit dem Start im Januar, April und August
2017 wurden insgesamt 225 neu zugewanderte Kinder und Jugendliche durch die drei Fachkräfte
beraten, unterstützt und begleitet.
Rückmeldungen zeigen zudem, dass die Spezialisierung der drei Schulsozialarbeiterinnen auf den
Bereich der Integration neu zugewanderter schulpflichtiger Kinder und Jugendlicher, die Verortung der
Fachkräfte und die gelingende Kooperation mit den unterschiedlichen Akteuren von den beteiligten
Fachkräften selbst, den Schulen und den Kooperationspartnern als zielführend und gewinnbringend
empfunden wird. Der Beratungsbedarf von Eltern und Schülern ist hoch und das spezielle Angebot
wird gerne angenommen. Viele der neu zugewanderten Familien brauchen Unterstützung im Bereich
der schulischen und sozialen Integration allein aufgrund der Tatsache, dass sie mit den hiesigen
Begebenheiten nicht vertraut sind.
Laut Erlass vom 02.02.2016 stellte das Land die neuen Stellen zunächst befristet bis 31.07.2019 zur
Verfügung. Gemäß der geänderten Fassung vom 28.03.2017 sind die Landesstellen vollumfänglich
unbefristet eingerichtet worden. Die drei Fachkräfte in der Stadt Aachen werden somit zumindest bis
zum Ende des Schuljahres 2018/2019 in bewährter Form ihre Arbeit fortsetzen können. Die darüber
hinausgehende Einsatzplanung ist abhängig von den Entscheidungen auf landespolitischer und
kommunaler Ebene.
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