Daten
Kommune
Wesseling
Größe
120 kB
Datum
27.11.2018
Erstellt
12.11.18, 17:16
Aktualisiert
12.11.18, 17:16
Stichworte
Inhalt der Datei
Sitzungsvorlage Nr.:
215/2018
Federführender Bereich
Beteiligte Bereiche
Stadtplanung
Vorlage für
Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz
Betrifft:
(ggf. Anlagen bezeichnen)
Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes der Stadt Wesseling
hier: Räumliches Entwicklungskonzept Wesseling 2040
Beschluss über die Öffentlichkeitsbeteiligung
Namenszeichen des federführenden Bereichs
Sachbearbeiter/in
Leiter/in
Namenszeichen Beteiligte Bereiche
Datum
16.10.2018
Namenszeichen
I/10
Bearbeitungsvermerk
Fachdezernent
Kämmerer
Bürgermeister
STADT WESSELING
Vorlagen-Nr.: 215/2018
Der Bürgermeister
Sachbearbeiter/in:
Datum:
Matthias Otte
16.10.2018
X
öffentlich
nichtöffentlich
Beratungsfolge:
Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz
Betreff:
Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes der Stadt Wesseling
hier: Räumliches Entwicklungskonzept Wesseling 2040 – Beschluss über die Öffentlichkeitsbeteiligung
Beschlussentwurf:
Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz beschließt, im Rahmen der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes eine informellen Bürgerbeteiligung zur Erarbeitung des Räumlichen Entwicklungskonzeptes „Wesseling 2040“ durchzuführen.
Sachdarstellung:
1. Problem
Der Flächennutzungsplan von 1977 basiert auf mittlerweile überholten Daten und Prognosen aus den
1970er Jahren und wurde bisher mehr als 40-mal geändert. Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz beauftragte u.a. vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden gesellschaftlichen, demographischen und wirtschaftlichen Veränderungen die Verwaltung mit der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes (VL 110/2016).
2. Lösung
Um die verschiedenen bereits bestehenden sektoralen Fachplanungen und Gutachten wie beispielsweise
das Handlungskonzept Wohnen (empirica, 2017), das Industrie- und Gewerbeflächenkonzept für den RheinErft-Kreis (Wirtschaftsförderung Rhein-Erft-Kreis, 2018), das Städtebauliche Entwicklungskonzept der Stadt
Wesseling zur Seveso-III-Richtlinie (Bereich 61, Entwurf 2018), die Fortschreibung des Masterplan Einzelhandel (Stadt und Handel 2018) oder auch die Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes (biregio, Entwurf 2018) im Rahmen der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes zu berücksichtigen, ist es erforderlich die unterschiedlichen fachlichen Aussagen in einem Räumlichen Entwicklungskonzept zusammenzuführen. Die Fachplanungen werden dadurch nicht ersetzt, sondern im Hinblick auf ihre räumlichen Auswirkungen integriert und zusammengeführt. Darüber hinaus besteht im Rahmen der Erarbeitung eines informellen
Planungskonzeptes die Möglichkeit, durch die Beteiligung der Politik und der Öffentlichkeit, lokale Anregungen, Kenntnisse und Nutzungsansprüche bereits frühzeitig in die Planung einzubringen.
Der Prozess zur Erarbeitung des „Räumlichen Entwicklungskonzeptes Wesseling 2040“ und zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes ist als mehrstufiger kooperativer Prozess angelegt, in dem sowohl ein fachlicher Austausch mit den verschiedenen Fachämtern der Verwaltung als auch die umfangreiche Beteiligung
von Politik und Öffentlichkeit vorgesehen ist (Anlage: Verfahrensablauf und Beteiligungsprozess).
1. Bestandsaufnahme und Analyse
Grundlage für die Erarbeitung des „Räumlichen Entwicklungskonzeptes Wesseling 2040“ ist die umfassende
Bestandsaufnahme der aktuellen Flächennutzungen im Stadtgebiet. Nach der Bestandsaufnahme wurden
im Rahmen einer SWOT-Analyse der Zustand des Stadtgebietes auf seine Stärken und Schwächen
(Strengths / Weaknesses) sowie auf Chancen und Risiken (Opportunities / Threats) untersucht, die bei der
künftigen Siedlungsentwicklung zu beachten sind (Anlage: SWOT-Analyse).
2. Leitziele und Ziele der Siedlungsentwicklung
Auf Grundlage der Bestandsaufnahme und Analyse des Stadtgebietes wurden unter Beteiligung der
Fachämter sowie unter Berücksichtigung bestehender Fachplanungen, 17 übergeordnete räumliche Entwicklungsziele erarbeitet, die zu 6 thematischen Handlungsfeldern zusammengefasst wurden (Anlage: Themenfelder und Ziele). Diese bilden im weiteren Prozessverlauf die Grundlage und den Orientierungsrahmen für
die gemeinsame Diskussion von Maßnahmen und Projektideen mit der Politik, den Bürgern und der Verwaltung.
3. Szenarien
Während mit der Definition von Themenfeldern, Leitzielen und Zielen der Fokus auf künftige Herausforderungen gelenkt und eine grundlegende Entwicklungsrichtung vorgegeben werden soll, sollen im Rahmen der
Szenariendiskussion darauf aufbauend mögliche Konsequenzen sowie Maßnahmen und Projekte zur Umsetzung der übergeordneten Ziele herausgearbeitet werden. Die Szenarientechnik ist dabei ein grundlegendes Instrument der strategischen Stadtentwicklung, mit dem künftige Entwicklungsmöglichkeiten unter verschiedenen Rahmenbedingungen durchdacht, analysiert und diskutiert werden können.
Grundlage für die Erarbeitung der Szenarien sind Trends und Entwicklungen, die das Leben in Wesseling in
20 Jahren voraussichtlich prägen werden und bereits heute teilweise zu spüren sind. Dies ist beispielsweise
der Zuzug von Menschen in die Ballungsräume und die daraus resultierenden Fragen nach Möglichkeiten
des Siedlungs- und Bevölkerungswachstums sowie der Integration von Menschen mit unterschiedlicher Herkunft. Der gesellschaftliche Wandel erfordert das Nachdenken über neue Wohnformen sowie über die Zukunft sozialer Sicherungssysteme und öffentlicher Einrichtungen. In der Arbeitswelt zeichnet sich ein Umbruch ab, der künftig Optionen für das Miteinander von Wohnen und Arbeiten eröffnet. Das gesamte Mobili-
tätsverhalten wird sich in den kommenden Jahren ändern und der Sommer 2018 hat gezeigt, dass es dringend geboten ist, auch über die Folgen des Klimawandels nachzudenken.
Die Szenarien greifen diese Zukunftstrends auf und zeichnen, unter Berücksichtigung der eingangs genannten Zielformulierung, mögliche Entscheidungspfade der Wesselinger Stadtentwicklungspolitik nach, wodurch
Entwicklungsmöglichkeiten verdeutlicht, Handlungsoptionen aufgezeigt und die Diskussion über die künftige
räumliche Entwicklung der Stadt Wesseling angeregt werden soll (Anlage: Übersicht der Zukunftsszenarien).
4. Beteiligungsprozess
Interfraktioneller Workshop vom 19. September 2018
Im Rahmen des interfraktionellen Workshops wurden die drei Szenarien mit den vier zentralen Themenbereichen Wohnen und wohnbezogene Infrastruktur, Wirtschaft Gewerbe und Einzelhandel, Freiraum, Natur
und Landschaft sowie Verkehr und Mobilität diskutiert. Die bisher gesammelten Ideen und Hinweise zu den
einzelnen Szenarien bzw. Themenbereichen wurden zusammengefasst und sind der Vorlage beigefügt (Anlage: Dokumentation der Ergebnisse des interfraktionellen Workshops).
Öffentlichkeitsbeteiligung
Im nächsten Schritt soll die künftige räumliche Entwicklung der Stadt Wesseling gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutiert werden. Da es im Rahmen des Räumlichen Entwicklungskonzeptes Wesseling
2040 weniger um Detail- und Einzellösungen auf Ebene der Stadtteile geht, sondern sich das Konzept als
strategische Planung für die Gesamtstadt auf einer übergeordneten „Flugebene“ bewegt, schlägt die Verwaltung die Durchführung eines gesamtstädtischen Workshops vor. Die Durchführung von vier Stadtteilworkshops wird hingegen als nicht zielführend erachtet, da damit der übergeordnete und gesamtstädtische
Zusammenhang verloren geht.
Für die Beteiligung der Öffentlichkeit wird durch die Verwaltung ein Workshop vorbereitet, in dem anhand der
Zukunftsszenarien verschiedene Entwicklungsmöglichkeiten der Stadt Wesseling diskutiert und weitere Zukunftsideen gesammelt werden sollen. Dabei sollen, im Gegensatz zum interfraktionellen Workshop, die vier
Themenbereiche Wohnen und wohnbezogene Infrastruktur, Wirtschaft Gewerbe und Einzelhandel, Freiraum, Natur und Landschaft sowie Verkehr und Mobilität stärker in den Fokus gestellt werden. Darüber hinaus soll auch die Möglichkeit gegeben werden, über die Entwicklung in den einzelnen Ortsteilen zu diskutieren. Ein möglicher Ablaufplan ist der Vorlage beigefügt (Anlage: Entwurf Ablaufplan Workshop Bürgerbeteiligung).
Im Ergebnis sollen die Diskussionsbeiträge, Anregungen und Hinweise sowohl aus dem interfraktionellen
Workshop als auch aus der Bürgerbeteiligung zusammengefasst werden und in die Erarbeitung des Räumlichen Entwicklungskonzeptes Wesseling 2040 einfließen.
3. Alternativen
Das Räumliche Entwicklungskonzept wird ohne Beteiligung der Öffentlichkeit erarbeitet.
4. Finanzielle Auswirkungen
Zur Organisation und Unterstützung bei der Durchführung des Beteiligungsverfahrens wurde ein externes
Moderationsbüro beauftragt. Die anfallenden Kosten in Höhe von rund 20.000 Euro wurden bereits bei der
Bereitstellung der Haushaltsmittel zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes berücksichtigt
Anlagen
- Verfahrensablauf und Beteiligungsprozess
- SWOT-Analyse
- Themenfelder und Ziele der Siedlungsentwicklung
- Übersicht der Zukunftsszenarien
- Dokumentation der Ergebnisse des interfraktionellen Workshops
- Entwurf Ablaufplan Workshop Bürgerbeteiligung