Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
319651.pdf
Größe
92 kB
Erstellt
06.11.18, 12:00
Aktualisiert
14.11.18, 03:27
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft und Europa
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 02/0147/WP17
öffentlich
06.11.2018
FB 02
Shopping Lab Aachen
Beratungsfolge:
Datum
28.11.2018
Gremium
Zuständigkeit
Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft nimmt die Entwicklungen im Projekt ‘Shopping
Lab Aachen‘ zur Kenntnis.
Vorlage FB 02/0147/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 12.11.2018
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Shopping Lab Aachen
Das durch das Land NRW geförderte Projekt ‘Shopping Lab Aachen‘ wird im Zeitraum 16.10.2017 –
15.02.2019 durch die Stadt Aachen und ihre vier Projekt- sowie vier Assoziativpartner durchgeführt.
Das Kernstück des Projekts, ein temporär angelegter physischer Ort in der Innenstadt, das ‘Shopping
Lab‘, wurde am 15.10.2018 nach fünfmonatiger Öffnung geschlossen. Der Projektort lud Händlerinnen
und Händler aber auch die allgemeine Öffentlichkeit ein, die Digitalisierung des Handels
niederschwellig und interaktiv zu erleben, an zahlreichen weiterbildenden Veranstaltungen
teilzunehmen und eine individuelle Digitalstrategie zu entwickeln. Verortet wurde das ‘Shopping Lab‘
im Leerstand des ehemaligen Café ALEX im Lust for Life in der Komphausbadstraße 10 und war,
neben einer interaktiven Ausstellung, primär Ort für eine Vielzahl von Veranstaltungen für den
Einzelhandel, in welchen Technologien und aktuelle Entwicklungen im Handel vorgestellt und
Hilfestellungen bei der Entwicklung und Umsetzung einer eigenen Digitalisierung geleistet wurden.
Außerdem hat sich das ‘Shopping Lab‘, auch durch das angeschlossene Café, als Ort zum
Netzwerken etabliert, in welchem der Einzelhandel und Dienstleister von digitalen Lösungsansätzen,
aber auch Kunden zusammengefunden haben. Begleitet wurde das Pop-up-Konzept ‘Shopping Lab‘
durch eine starke und positive mediale Berichterstattung in lokalen Zeitungen, im Radio sowie über
Social Media Kanäle, Fachblogs und -zeitschriften.
Die Kernangebote der Projektpartner des ‘Shopping Lab‘ für den Aachener Handel waren Schulungen
und Konzeptentwicklungen im Bereich 3D-Druck im Handel, Vernetzungsworkshops des Handels
untereinander, die Unterstützung beim Onlinemarketing und -handel durch Experten, die
Herausarbeitung der zukünftigen Kundenbedürfnisse und daran angepassten Geschäftsmodellen
sowie die Erstellung einer ‘Shopping Lab‘-App. Hinzu kamen verschiedenste weitere Angebote wie
Informationsveranstaltungen zu Lieferkonzepten für den Einzelhandel oder die Vernetzung mit
Anbietern digitaler Lösungen. Begleitet durch das Institut für werkzeuglose Fertigung (IwF) konnten
drei Handelsunternehmen den 3D-Druck für jeweils eine Woche in den eigenen Geschäftsräumen
ausprobieren und Kundenreaktionen und -wünsche aufnehmen.
Insgesamt fanden 26 Veranstaltungen vor Ort im Rahmen des Shopping Labs statt. Bei 19
Veranstaltungen wurden Teilnahmelisten ausgelegt und insgesamt 475 Teilnahmen registriert. Alle
Veranstaltungen waren für die Teilnehmenden kostenfrei. Im Hinblick auf die angebotenen Workshops
und Weiterbildungen, die in der Regel auf Kleingruppen beschränkt waren, bewerten wir die gesamte
Teilnahmezahl als zufriedenstellend. Dabei muss jedoch angemerkt werden, dass besondere
Überzeugungsarbeit bei der Zielgruppe des Handels geleistet werden musste, um diese zu einer
Teilnahme zu überzeugen. Äußerst positiv bewerten wir zudem die Umsetzung und öffentliche
Wahrnehmung des ‘Shopping Lab‘ als Pop-up-Store.
Bereits vor Projektende können konkrete Auswirkungen des Projekts auf den lokalen Handel
ausgemacht werden. So hat beispielsweise ein lokaler Schmuckhändler den 3D-Druck nach den
Veranstaltungen im ‘Shopping Lab‘ in das eigene Geschäftsmodell integriert, eine Fachkraft für
digitale Schmuckentwicklung eingestellt und befindet sich derzeit in der Kaufphase eines eigenen
Druckers. Damit wird der Einkaufsstandort Aachen um ein besonderes und regional einzigartiges
Angebot reicher. Darüber hinaus konnten mehrere Start-ups, die digitale Lösungen für den Handel
anbieten, mit dem lokalen Einzelhandel zusammengebracht werden und daraufhin in Aachen an den
Start gehen. So beispielsweise das Start-up nemms, das seit dem 01.11.2018 auch Aachener Händler
eine digitale und direkte Kundeninteraktion ermöglicht. Des Weiteren wurde durch den Projektpartner
Vorlage FB 02/0147/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 12.11.2018
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AIXhibit ein neugegründetes Modegeschäft (‘No. 3‘) bei der digitalen Außendarstellung konsequent
begleitet. Alle lokalen Händler konnten bei den „Onlinemarketing-Sprechstunden“ diese Entwicklungen
verfolgen und mit den anwesenden Experten eigene Onlinemarketingstrategien entwickeln.
Während der gesamten Laufzeit waren äußerst positive Rückmeldungen zu verzeichnen und das
‘Shopping Lab‘ wurde von verschiedensten Institutionen wie Handelsverbänden, lokalen Vereinen
oder politischen Parteien genutzt. Die Aachener Bevölkerung hat das Konzept Pop-up als
erfrischende Alternative zum Leerstand wahrgenommen. Im weiteren Projektverlauf werden die
erarbeiteten Konzepte umgesetzt, angestoßene Entwicklungen weiter begleitet und die Vernetzung
des Handels und von Dienstleistern und Kunden weiter vorangetrieben. Dabei muss auch eine
Strategie entwickelt werden, wie die zukünftige Unterstützung des lokalen Handels, die
Innenstadtentwicklung und die allgemeine Digitalisierung innerhalb der Stadt Aachen auf den
Ergebnissen und Erfahrungen des Projekts aufbauen kann. Das betrifft insbesondere den
Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft und Europa, der die die Erkenntnisse des Projekts in die
tägliche Arbeit mit dem Handel, zum Beispiel bei der Ausgestaltung neuer Unterstützungsangebote,
einfließen lassen kann. So wurde ein deutlich höheres Interesse an Veranstaltungen festgestellt, die
sich mit konkreten, ausprobierbaren Handlungsansätzen beschäftigt haben, als an solchen, die
theoretische Ansätze behandelten. Denkbar ist beispielsweise auch eine Nutzung der Erkenntnisse im
Rahmen der digitalen Modellkommune mit dem Öcher Lab oder anderen Projekten. Das Institut für
Unternehmenskybernetik an der RWTH Aachen e.V. (Projektpartner im ‘Shopping Lab‘) hat einen
Förderantrag für das Kompetenzzentrum Einzelhandel (100% Förderung) beim Bundesministerium für
Wirtschaft und Energie eingereicht, welches auf den Wirkungsweisen und Ergebnissen des ‘Shopping
Lab‘ aufbauen soll. Die Stadt Aachen wurde als möglicher Projektpartner in den Antrag
aufgenommen.
Projektmanager Jannik Wendorff erläutert den näheren Projektablauf und detailliertere Ergebnisse in
einer Präsentation.
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