Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
320636.pdf
Größe
9,3 MB
Erstellt
13.11.18, 12:00
Aktualisiert
22.11.18, 03:40
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Fachbereich Umwelt
Beteiligte Dienststelle/n:
Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 36/0316/WP17-1
öffentlich
13.11.2018
36/001
Anpassung an die Folgen des Klimawandels – gesamtstädtisches
Konzept
Beratungsfolge:
Datum
Gremium
Zuständigkeit
13.11.2018
06.12.2018
13.12.2018
23.01.2019
Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz
Planungsausschuss
Mobilitätsausschuss
Hauptausschuss
Anhörung/Empfehlung
Anhörung/Empfehlung
Anhörung/Empfehlung
Entscheidung
Beschlussvorschlag:
Der Planungsausschuss empfiehlt das gesamtstädtische Konzept zur Anpassung an den
Klimawandel - im Sinne eines strategischen Grundsatzprogramms zur Vorbereitung und Umsetzung
von Maßnahmen bis 2021 - in seinem Zuständigkeitsbereich und beauftragt die Verwaltung, die im
Umsetzungsfahrplan enthaltenen Maßnahmen umzusetzen.
Der Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz empfiehlt das gesamtstädtische Konzept zur
Anpassung an den Klimawandel - im Sinne eines strategischen Grundsatzprogramms zur
Vorbereitung und Umsetzung von Maßnahmen bis 2021 - in seinem Zuständigkeitsbereich und
beauftragt die Verwaltung, die im Umsetzungsfahrplan enthaltenen Maßnahmen umzusetzen.
Der Mobilitätsausschuss empfiehlt das gesamtstädtische Konzept zur Anpassung an den
Klimawandel - im Sinne eines strategischen Grundsatzprogramms zur Vorbereitung und Umsetzung
von Maßnahmen bis 2021 - in seinem Zuständigkeitsbereich und beauftragt die Verwaltung, die im
Umsetzungsfahrplan enthaltenen Maßnahmen umzusetzen.
Der Hauptausschuss entscheidet das gesamtstädtische Konzept zur Anpassung an den
Klimawandel - im Sinne eines strategischen Grundsatzprogramms zur Vorbereitung und Umsetzung
von Maßnahmen bis 2021 - in seinem Zuständigkeitsbereich und beauftragt die Verwaltung, die im
Umsetzungsfahrplan enthaltenen Maßnahmen umzusetzen.
Vorlage FB 36/0316/WP17-1 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 20.11.2018
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Finanzielle Auswirkungen
JA
Investive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
NEIN
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
Gesamt-
Gesamt-
bedarf
bedarf (alt)
20xx ff.
(neu)
Einzahlungen
0
0
0
0
0
0
Auszahlungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
+ Verbesserung /
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausreichende Deckung
ausreichende Deckung
vorhanden
vorhanden
- Verschlechterung
konsumtive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Ertrag
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
20xx ff.
Folgekos-
Folgekos-
ten (alt)
ten (neu)
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Abschreibungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
Personal-/
Sachaufwand
+ Verbesserung /
- Verschlechterung
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausreichende Deckung
ausreichende Deckung
vorhanden
vorhanden
Es handelt sich um ein Strategiepapier zur Anpassung an den Klimawandel, das verschiedene
Maßnahmen übersichtlich enthält, die kurz- und mittelfristig vorgesehen sind. Deren Zuständigkeit ist
in unterschiedlichen Fachbereichen verortet ist und sie sind somit in verschiedenen Produkten
anzusiedeln. Die zur Planung und Umsetzung der Maßnahmen erforderlichen Mittel müssen jeweils
separat in die Haushaltberatungen eingebracht werden. Diese Vorlage dient lediglich der inhaltlichen
Übersicht.
Vorlage FB 36/0316/WP17-1 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 20.11.2018
Seite: 2/4
Erläuterungen:
1.
Beschluss- und Ausgangslage
Die Stadt Aachen hat von September 2015 bis August 2017 im Rahmen des NRW-Modellversuch
eea-plus untersucht, in wie weit die Stadt bereits vom Klimawandel betroffen ist. Bisherige
Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel wurden erfasst, Potenziale erarbeitet und ein
Arbeitsprogramm erstellt. Sie wurde hierfür am 23.4.2018 beim Anpassungskongress in Düsseldorf
ausgezeichnet.
Das fachübergreifende Arbeitsprogramm zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels wurde im
Sinne eines strategischen Grundsatzprogramms zur Vorbereitung und Umsetzung von Maßnahmen
bis 2021 von den drei zuständigen Fachausschüssen in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich
beschlossen:
11.07.2017
AUK
07.09.2017
PLA
14.09.2017
MOA
Die Ausschüsse beauftragten die Verwaltung, eine Priorisierung der Maßnahmen im Arbeitsprogramm
vorzunehmen sowie einen entsprechenden Umsetzungsfahrplan zu erarbeiten.
2.
Ergebnis
Das Ordnungssystem des Arbeitsprogramms (gemäß eea-plus-Systematik) erwies sich nach erfolgter
Prioritätensetzung und Einordnung in eine zeitliche Abfolge als nicht zielführend zur Darstellung der
aufeinander aufbauenden strategischen Schritte. Damit diese deutlicher werden, wurden die
Maßnahmen inhaltlich und den Arbeitsabläufen entsprechend geordnet. Hierauf aufbauend wurden
die strategische Schwerpunktsetzung und der Umsetzungsfahrplan abgeleitet.
Im Umsetzungsfahrplan ergibt sich die Schwerpunktsetzung einerseits gemäß der Hauptbetroffenheit
für die Stadt Aachen, Extrem-/Starkregen sowie Hitze, und andererseits aus deren Relevanz für die
Planungsprozesse:
Im Umsetzungsfahrplan sind folgende Bereiche als strategische Schwerpunktsetzung enthalten:
•
Maßnahmen gegen die Gefahren durch Extrem-/Starkregen
- Gefahrenanalyse und Ableitung von Maßnahmen gegenüber Starkregen
Zentraler Arbeitsschritt ist die Erstellung einer Gefährdungskarte mit räumlicher
Darstellung von Bereichen mit erhöhtem Schadenspotenzial. Auf dieser Basis sollen
entlastende Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden.
-
Allgemeine wassersensible Planung
Die Prüfung der Notwendigkeit bzw. Sinnhaftigkeit von Maßnahmen zur
Schadensminimierung bei Überflutungsereignissen finden Eingang in die Verkehrsund Straßenplanung sowie in den übrigen öffentlichen Raum.
•
Maßnahmen gegen die Auswirkungen von Hitze
- Sicherung von Frisch- und Kaltluftbahnen
Dies soll insbesondere durch entsprechende Signaturen im Flächennutzungsplan und
im Landschaftsplan garantiert werden
-
Allgemeine Maßnahmen gegenüber Aufheizung
In diesem Handlungsfeld wird auf Aspekte der Begrünung, Entsiegelung,
Verschattung und der Materialwahl bis hin zur kühlenden Wasserflächen eingegangen
•
Umweltprüfung, B-Planung, vorhabenbezogene Planung
Vorlage FB 36/0316/WP17-1 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 20.11.2018
Seite: 3/4
Einbindung der Belange der Klimafolgenanpassung in diverse Planungsprozesse inklusive
Information von Architekten
•
Grün-Planung
Dieses Themenfeld nimmt Bezug auf die besondere Bedeutung von Grünflächen für die
Anpassung an den Klimawandel. Bodenfunktion und stadtklimatische Aspekte haben sowohl
Auswirkungen auf den Wasserhaushalt als auch auf die lokale Aufheizung, weshalb hier die
Multifunktionalität maßnahmenbestimmend ist.
In die Gesamtstrategie zur Klimawandelanpassung wurde ebenfalls die Kommunikation
aufgenommen. Hervorzuheben sind hier Information und Beratung von Wohneigentümern sowie von
Unternehmen, z.B. zum Objektschutz, und Verhaltenshinweise bei Unwettern (Bevölkerungsschutz).
3.
Fazit
Auf Grundlage der bisherigen Erfahrungen, der Bestandsaufnahme und der Analyse hinsichtlich eines
Optimierungspotenzials und der Entwicklung der weiteren Herangehensweise in Form des
Arbeitsprogrammes wurde ein Anpassungskonzept entwickelt, das die strategische
Schwerpunktsetzung der Stadt Aachen im Umgang mit den Folgen des Klimawandels zusammenfasst
und den Handlungsrahmen für die nächsten Jahre bildet. Diese Gesamtstrategie enthält zudem die
konkreten Umsetzungsfahrpläne mit nach Prioritäten geordneten Maßnahmen.
Anlage/n:
-
Anpassung an die Folgen des Klimawandels - gesamtstädtisches Konzept
Vorlage FB 36/0316/WP17-1 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 20.11.2018
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Anpassung an die Folgen des
Klimawandels
gesamtstädtisches Konzept
Diesem Konzept zu Grunde liegende Ausarbeitungen sind:
Masterplan Aachen*2030
Anpassungskonzept an die Folgen des Klimawandels im Aachener Talkessel, 2014
eea-plus-Bericht für externes Audit, Aachen, 2017
www.aachen.de/klimawandel
Aachen im Okt. 2018
2
Inhaltsverzeichnis
1. Beschreibung der Ausgangssituation
1.1. Rahmenbedingungen – Allgemeine Angaben
1.2. Bestandsaufnahme der kommunalen Systeme und ihrer Beeinflussung durch das Klima
1.2.1. Leitbild der Klimaanpassungspolitik
1.2.2. Situationsanalysen zu Folgen des Klimawandels - bisherige Erfahrungen
1.2.3. Klimafolgenwirkungsanalyse
1.2.3.1. Schwerpunkte der Betroffenheit in Aachen
1.2.3.2. Zusammenfassung der Klimawirkungsanalyse
1.2.3.3. Mayors Adapt
1.2.4. Bestandsaufnahme - Der Maßnahmenkatalog
1.2.4.1. Bei der Bestandsaufnahme ermittelte Stärken
1.2.4.2. Optimierungspotenziale aus der Bestandsaufnahme
2. Kommunale Gesamtstrategie zur Klimawandelanpassung
2.1. Anpassungsprogramm – Maßnahmenplanung
2.2. Umsetzungsfahrplan – Strategische Schwerpunktsetzung
2.2.1. Maßnahmen gegen die Gefahren durch Extrem-/Starkregen
2.2.1.1. Gefahrenanalyse und Ableitung von Maßnahmen gegenüber Starkregen
2.2.1.2. Allgemeine wassersensible Planung
2.2.2. Maßnahmen gegen die Auswirkungen von Hitze
2.2.2.1. Sicherung von Frischluftbahnen
2.2.2.2. Allgemeine Maßnahmen gegenüber Aufheizung
2.2.3. Umweltprüfung, B-Planung, vorhabenbezogene Planung
2.2.4. Grün-Planung
2.3. Kommunikation & Beteiligung
2.4. Verstetigung & Controlling
3. Anhang
3.1.
3.2.
3.3.
3.4.
3.5.
3.6.
Literatur
Steckbrief
Pressespiegel Ereignisse
Klimadaten NRW
Projektdatenblätter
Arbeitsprogramm
3
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Karte Mehrfachbelastungen 2030, aus stadtklimatischem Anpassungskonzept 2014, Gebiete mit hohen
Temperaturen mittags und/oder abends und/oder geringe Abkühlung nachts und/oder hohen PM10-Konzentrationen
Abb. 2: Abweichung der mittleren Jahresniederschläge vom langjährigen Mittel (Quelle: LANUV 2010, Fachbericht
27, Klima und Klimawandel in Nordrhein-Westfalen)
Abb. 3: Jahresmittel Tagestemperaturen, (Quelle: LANUV 2010, Fachbericht 27, Klima und Klimawandel in
Nordrhein-Westfalen)
Abb. 4: Prognose zur Änderung der heißen Tage pro Jahr, Anzahl Tage, s. Legende, gemäß www.klimaatlas.nrw.de
Abb. 5: Bericht über Notwasserversorgung Perlenbachtalsperre ab 6.9.2018, Aachener Nachrichten
Abb. 6: Prognose zur Änderung der Niederschlagssumme in Prozent laut RCP-Szenario 8.5 auf Basis eines
Modellensembles 2071-2100 bezogen auf 1971-2000, 85. Perzentil, gemäß www.klimaatlas.nrw.de
Abb. 7: Hitze in Aachen – Sommertemperaturen 2018 und 2003 sowie die Verteilung der Sommermitteltemperaturen
für die Jahre 1901 – 2002 mit den bis 2002 kältesten und wärmsten Sommern (1913 und 1947), darin verzeichnet
2003 und 2018
Abb. 8: Teilanalysen zur Betroffenheit und Gefährdung durch Starkregen
Abb. 9: Beispiele für Wirkfolgen des Klimawandels im Bereich Niederschlag
Abb. 10: Erfassung der Betroffenheit der Stadt Aachen
Abb. 11: Steckbrief Klimawirkungsanalyse in der Stadt Aachen, Stand 2016
Abb. 12: Auszug aus der Vulnerabilitätserfassung im Mayors-Adapt-Tool
Abb. 13: Konzept zum Regenwassermanagement, Entwurf i.R.d. Konzeptes für Richtericher Dell
Abb. 14: Leitfaden Klimaanpassung für Gewerbe
Abb. 15: Flyer zu Starkregenschutz- bzw. –vorsorge
Abb. 16: Projektflyer Projekt InKa-Ewi
Abb. 17: Projektinformationen ESKAPE
Tabellenverzeichnis
Tab. 1 Umsetzungsfahrplan - Gefahrenanalyse und Ableitung von Maßnahmen gegenüber Starkregen
Tab. 2 Umsetzungsfahrplan – Allgemeine wassersensible Planung
Tab. 3 Umsetzungsfahrplan - Sicherung von Frisch- und Kaltluftbahnen
Tab. 4 Umsetzungsfahrplan - allg. Maßnahmen gegen Aufheizung
Tab. 5 Umsetzungsfahrplan - Umweltprüfung, B-Planung, vorhabenbezogene Planung
Tab. 6 Umsetzungsfahrplan – Grün-Planung
4
1. Beschreibung der Ausgangssituation
Die Stadt Aachen ist im Bereich Klimaschutz seit über 20 Jahren engagiert und hat sich auch schon früh
mit Belangen zur Anpassung an den Klimawandel befasst, z.B. im Rahmen des Hochwasserschutzes,
einer nachhaltigen Waldwirtschaft, der Sicherung innerstädtischer Grünflächen sowie dem Erhalt der
Durchlüftungsfunktion von Frischluftbahnen. Erste anpassungsrelevante Ziele wurden bereits im Rahmen
des Umweltqualitätszielkonzeptes 2001 verabschiedet. Schwerpunkt der Betroffenheit vom Klimawandel
und somit der Anpassungsmaßnahmen lag bislang auf Grund der dichten Bebauung in der Innenstadt und
der Talkessellage im Bereich Stadtklima, -durchlüftung und Vermeidung von Aufheizung. Daher wurde im
Hinblick darauf 2014 ein Anpassungskonzept erstellt.
Bisherige klimaanpassungspolitische Meilensteine sind:
2000 Umweltqualitätszielkonzept Aachen (Modellprojekt zu „Ökologische Stadt der Zukunft“)
2001 Gesamtstädtische Klimagutachten Aachen (Stadtklima)
2003 Erstes FSC-Zertifikat für nachhalte Waldwirtschaft
2008 Vorhersage und Management von Sturzfluten in urbanen Gebieten (Projekt URBAS)
2012 Gewerbeflächen im Klimawandel (Projekt KlimAix)
2012 Masterplan Aachen*2030 inkl. Handlungsfeld Klimaschutz & Klimaanpassung
2013 Untersuchungen zu Kaltluftströmen
2014 Anpassungskonzept an die Folgen des Klimawandels im Aachener Talkessel
2014 Gesamtkarte Stadtklima
2014 Unterzeichnung der Verpflichtung zum Mayors Adapt / Covenant of Mayors for Climate & Energy
2015 Projekt ESKAPE – Entwicklung Städteregionaler Klimaanpassungsprozesse
2015 Innenstadtkonzept Aachen*2022
2016 Erstellung eines Maßnahmenkataloges im Sinne einer Ist-Analyse
2017 Aufstellung eines Arbeitsprogramms zur Anpassung an den Klimawandel, Beschluss
2017 Grün- und Gestaltungssatzung
Die Stadt Aachen hat von September 2015 bis August 2017 mit Förderung des NRW-Umweltministeriums
am Modellversuch eea-plus zur Erprobung eines Zertifizierungssystems zur Anpassung an den
Klimawandel teilgenommen. Mit der Unterstützung der externen Berater (B.&S.U.) hat die Verwaltung
(Energieteam) im Jahr 2015 die Situation analysiert, in wie weit die Stadt Aachen bereits vom Klimawandel
betroffen ist. Im nächsten Schritt wurde erfasst, was bereits als Reaktion auf die lokal spürbaren Folgen
des Klimawandels unternommen bzw. in die Wege geleitet wurde. Ein Maßnahmenkatalog wurde erstellt.
Die Auswertung der Potenziale mündete schließlich in ein Arbeitsprogramm zur Anpassung an den
Klimawandel und einen Umsetzungsplan.
1.1. Rahmenbedingungen – Allgemeine Angaben
Aachen ist eine kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Köln im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Mit knapp
255.000 Einwohnern ist sie eine Großstadt, mit sieben Stadtbezirken. Die Stadt befindet sich an der
Grenze des Naturraumes „Kölner Bucht/Niederrheinisches Tiefland“ und der Mittelgebirgsregion „Eifel- und
Venn-Vorland“. „Die Siedlungsfläche von Aachen konzentriert sich auf den Niederungsbereich des
Aachener Kessels. Die südlichen Stadtbereiche umfassen die ansteigende Voreifel; sie sind durch
Waldflächen sowie Grünland geprägt. Die nördlichen Stadtbereiche reichen in die Jülicher und Limburger
Börde und gehen in intensiv genutzte Ackerbaugebiete über.
Die Siedlungsfläche beträgt gut 30 Prozent, Landwirtschafts- und Waldfläche beanspruchen knapp 70
Prozent.
Aachen liegt im Einflussbereich des maritim-gemäßigten, atlantischen Klimas. Aufgrund der relativ
geringen Entfernung zur Nordsee und aufgrund der Lage im Übergangsbereich vom Norddeutschen bzw.
Niederländischen Tiefland zum Rheinischen Schiefergebirge gelangen regelmäßig feuchte Luftmassen von
5
der Nordsee in das Aachener Becken. Die Jahresmitteltemperatur beträgt 10,3°C und der mittlere
Jahresniederschlag beträgt 769,8 mm (Zeitraum 1970 - 2000) (Quelle: WETTERONLINE ). „Das
Niederschlagsmaximum fällt auf die Monate-Juni/Juli, dicht gefolgt von einem zweiten Maximum im
Dezember.“ (Quelle URBAS Fallstudie Aachen, 2008)
Natürliche Gewässer: Wesentliche ehemals kommunale Aufgaben des Gewässerschutzes sind dem
Wasserverband Eifel-Ruhr (WVER) übertragen worden. Neben der Gewässerunterhaltung, dem
Hochwasserschutz und der Gewässerrenaturierung wurde auch die Verpflichtung zur Abwasserreinigung
auf den WVER übertragen.
Die Untere Wasserbehörde ist für die Genehmigung von industriellen Abwassereinleitungen, von Anlagen
am Gewässer, des Gewässerausbaus und von Niederschlagswassereinleitungen zuständig.
Kanalisation: Ab dem 01.01.2006 wurde die Abwasserentsorgung an die STAWAG Abwasser GmbH
übertragen, seit 2018 Regionetz GmbH, wobei die hoheitlichen Pflichten zur Abwasserbeseitigung bei der
Stadt verbleiben.
1.2. Bestandsaufnahme der kommunalen Systeme und ihrer Beeinflussung durch das Klima
Mit der Unterstützung der externen Berater (B.&S.U.) hat die Verwaltung (Energieteam) Anfang 2016 im
Projekt eea plus zunächst die Situation analysiert, in wie weit die Stadt Aachen bereits vom Klimawandel
betroffen ist. In der Stadt Aachen sind bislang folgende Auswirkungen des Klimawandels zu spüren und
werden bis Mitte des Jahrhunderts mit weiter steigender Tendenz spürbar sein: Temperaturerhöhung,
Veränderung der Niederschlagsmengen, Zunahme von Wetterextremen, insbesondere Starkregen,
Hitzetage, Sturm (https://www.umwelt.nrw.de/fileadmin/redaktion/PDFs/umwelt/abschluss_pik_0904.pdf).
Ein Schwerpunkt zur Anpassung an den Klimawandel liegt in der Stadt Aachen in der Entwicklung von
Konzepten und Maßnahmen zur Verbesserung der stadtklimatischen Situation, also der Durchlüftung, da
die Stadt hier am stärksten betroffen ist und im Zuge der Prognosen für den Fortgang des Klimawandels
auch sein wird. Dies liegt an der Zunahme von Tagen mit Hitze und länger andauernden Hitzeperioden,
was gerade in der Innenstadt zu Bereichen mit sehr hohen Temperaturen (Hitzeinseln) führen kann. Dieser
Klimafolgeneffekt wird durch den temperaturbedingten Anstieg von Luftschadstoffen (Ozon, Feinstaub)
verstärkt. Daher hat der Fachbereich Umwelt bereits 2014 ein Klimaanpassungskonzept mit Blick auf die
Hauptbelastung im Aachener Talkessel erstellen lassen. Das Gutachten zeigt, die zunehmende Hitze birgt
gesundheitliche Risiken und ist Thema für die Stadtplanung. Aber auch im Bauwesen und für die
Verkehrsinfrastruktur ergeben sich Auswirkungen.
Während die stadtklimatischen Belange auf Basis des Klimaanpassungskonzeptes bei der Entwicklung des
neuen Flächennutzungsplanes (FNP) berücksichtigt werden, haben sich hinsichtlich der Anpassung an
extreme Regenereignisse, die sich in Dauer und Heftigkeit geändert haben und weiter steigern werden
(www.umwelt.nrw.de/klima-energie/klimawandel-und-anpassung/klimawandel-folgen-in-ausgewaehltensektoren/; Klimawandel in Nordrhein Westfalen - Regionale Abschätzung der Anfälligkeit ausgewählter
Sektoren, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V., 2009), gewisse Handlungsbedarfe
herausgestellt. Dies betrifft einerseits die Datenbasis zur Risiko- und Gefahrenbeurteilung sowie
aussagekräftige Gefahrenkarten. Andererseits wird zur Entlastung des Kanalsystems ein Potenzial für
temporäre Zwischenspeicher und Notwasserwege gesehen. Auf die durch den Klimawandel bedingte
Zunahme an Sturmereignissen hat die Forstverwaltung bereits seit Jahren durch Aufforstung mit
widerstandsfähigeren Baumarten reagiert, welche auch bei der Auswahl für den öffentlichen Raum durch
die Grünplanung berücksichtigt werden. Im Objektschutz und bei der Sicherung von Infrastruktur ist das
Thema in unserer Region nicht neu.
1.2.1. Leitbild der Klimaanpassungspolitik
Bereits mit dem Umweltqualitätszielkonzept wurden im Januar 2001 Leitlinien mit Anpassungsrelevanz
verabschiedet, z.B. Erhalt bzw. Wiederherstellung des naturnahen Zustands der Fließgewässer hinsichtlich
6
des Abflussverhaltens, Förderung des Luftaustauschs, Verbesserung der Grünversorgung, naturnahe
Bewirtschaftung des Stadtforstes usw. Der 2012 begonnene Prozess zum Masterplan Aachen*2030 als
Leitkonzept für die Stadtentwicklung, das 2014 beschlossene Anpassungskonzept und die Teilnahme am
Covenant of Mayors und Mayors Adapt, bilden aktuell die Grundlagen für die klimaanpassungsorientierte
Stadtentwicklung Aachens. Im Masterplan Aachen*2030 wurden Perspektiven und Leitlinien für die
räumliche Entwicklung erarbeitet, das Thema Anpassung an den Klimawandel ist im Handlungsfeld 10
verankert:
• KlimaACtiv (Ausgewogene Grünbilanz trotz „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“, Sicherung der
Kaltluftentstehungsgebiete sowie des -abflusses, Einbindung von Verschattung, Entsiegelung und
Wasserrückhalt in öffentliche Räume, „KlimaFit-Labore“).
Im Sinne einer zukunftsweisenden klimafreundlichen Stadtentwicklung sollen die Belange des
Klimaschutzes und der Anpassung an die Folgen des Klimawandels zukünftig eine größere Gewichtung für
die Entwicklung der Siedlungs-, Nutzungs- und Freiraumstruktur bekommen.
Klimafolgenanpassungskonzept. Die baulichen Entwicklungen in Aachen haben und werden zu einem
weiteren Freiraumverlust führen. Diese Entwicklungen können im Zusammenwirken mit den Folgen des
globalen Klimawandels auch in Aachen zu weiteren Verschärfungen bzw. Verschlechterungen der
stadtklimatischen und lufthygienischen Situation führen. Um dem planerisch vorausschauend zu begegnen,
wurde 2013 ein Konzept erarbeitet. Die durch den Klimawandel lokal gegebene Betroffenheit und die
bereits bestehenden waren Gegenstand der Untersuchung. Unter Einbindung relevanter sozialer,
gesundheitsbezogener und stadtplanerischer Aspekte entstand daraus ein Anpassungskonzept für den
Talkessel, in dem einerseits die aktuelle stadtklimatische und lufthygienische Situation beschrieben wird
und klimawandelbedingte Kenngrößen für thermische Belastung, Luftaustausch und Wasser charakterisiert
werden, aber andererseits auch die Strukturen identifiziert wurden, die auf klimawandelbedingte
Veränderungen sensibel reagieren (Hotspots, Überflutungsgefahr). Daraus wurden Handlungserfordernisse
im Sinne von Anpassungsmaßnahmen (Grünanteil, Luftleitbahnen, Waldwirtschaft, Regen- und
Abwasserbewirtschaftung, Versiegelungs-/Bebauungsgrad) abgeleitet.
Dieses Konzept, das im März 2014 verabschiedet wurde, konkretisiert die Leitlinien des Masterplans und
stellt eine fachliche Grundlage für die aktuell laufende Aufstellung des neuen Flächennutzungsplans
Aachen*2030. Es entfaltet somit eine zusätzliche Wirkung für die räumliche Planung.
Folgende maßnahmenspezifische Handlungsgrundsätze für zukünftige Planungen und Aktivitäten wurden
im Kapitel 9 des Konzeptes definiert:
•
Gewährleistung einer ausreichenden Durchlüftung der Siedlungsstruktur
•
Erhaltung und Entwicklung von Luftaustauschbahnen, die nachts auch als Kaltluftbahnen wirken:
Freihaltung der Grünfinger ohne weitere Verdichtung der baulichen Randbereiche, Verringerung
der Oberflächenrauhigkeit
•
Verzicht auf Bebauung (stadt-)klimatisch nicht geeigneter Standorte; ggf. klimagerechte
Anpassung der beabsichtigten Bebauung
•
Verbesserung des Abkühlungspotentials in offenen Baustrukturen durch großräumige Erhöhung
des Grünvolumens
•
Schaffung von sommerkühlen Klimaoasen in Gebieten mit geschlossenen Bebauungsstrukturen
durch Aktivierung von größeren und kleineren Grünflächen
•
Berücksichtigung klimatisch (vor-)belasteter Bereiche bei der Neuausweisung von Kitas und
Senioreneinrichtungen
•
Offenlegung von Gewässern, naturnahe Gestaltung, Freihaltung überschwemmungsgefährdeter
Bereiche
7
Abb. 1: Karte Mehrfachbelastungen 2030, aus stadtklimatischem Anpassungskonzept 2014, Gebiete mit hohen
Temperaturen mittags und/oder abends und/oder geringe Abkühlung nachts und/oder hohen PM10-Konzentrationen
Aufstellung des neuen Flächennutzungsplans Aachen*2030. Der Flächennutzungsplan Aachen*2030,
der zurzeit erarbeitet wird, ist als vorbereitender Bauleitplan besonders geeignet, Belange des
Klimaschutzes und der Klimaanpassung bei der städtebaulichen Entwicklung der Gesamtstadt zu
berücksichtigen.
Im Vorentwurf des Flächennutzungsplanes, der Gegenstand einer frühzeitigen Bürgerbeteiligung war, ist
auf der Basis dieses Anpassungskonzeptes die vorläufige Darstellung eines „Schutzbereiches Stadtklima“
entstanden. Derzeit werden die Ergebnisse des Klimafolgenanpassungskonzeptes genutzt, um diese
Darstellung für den künftigen Entwurf des Flächennutzungsplanes zu konkretisieren. Hierdurch kann
zukünftig den stadtklimatischen Belangen besonders Rechnung getragen werden.
Grün- und Gestaltungssatzung. Mit dem Ziel, den innerstädtischen Grünanteil zu erhöhen wurde im
September 2017 die Grün- und Gestaltungssatzung in Kraft gesetzt. Dadurch sollen die Aufheizung
versiegelter Flächen und Dächer reduziert und das Kleinklima sowie die Wasserrückhaltung im Regenfall
verbessert werden. Ziel der Satzung ist, den Freiraum in der Stadt grüner zu gestalten, wodurch
entsprechende Anpassungseffekte erzielt werden. Bei neuen Bauvorhaben im gesamten besiedelten
Bereich sind zum Beispiel Dächer mit einer Neigung bis zu 10 Grad und nicht überdachte Stellplätze ab
200 Quadratmeter zu begrünen. Tiefgaragendächer ab 200 Quadratmeter sind zu 60% zu bepflanzen. Es
werden Anforderungen an die standortgerechte Bepflanzungen gestellt. Gewerbliche Lagerflächen und
gewerblich offene Ausstellungsflächen sind mit Hecken einzufrieden.
In Zukunft werden auf Grund der oben genannten Satzung in der Stadt Aachen größere Flachdächer in der
Regel nur noch in begrünter Form erstellt. Stadtklimatisch und wasserhaushaltstechnisch dient dies
ebenso der Anpassung an den Klimawandel wie Begrünungsvorgaben für Stellplätze. Zum Beispiel
müssen große Parkplätze vor Einkaufszentren in Zukunft mit Bäumen ausgestattet sein, die zur
Verschattung führen. Die Gestaltungsvorgaben stellen zudem sicher, dass diese nicht nur an den Rand
gepflanzt werden. Insgesamt wird der Grünanteil durch Anwendung der Satzung steigen, was der
innerstädtischen Aufheizung sowie den Abflussproblemen bei Starkregen entgegenwirkt.
Im ersten Jahr der Rechtskraft der Grün- und Gestaltungssatzung konnten insgesamt 36.000 qm
Dachbegrünung, 560 qm intensive Tiefgaragenbegrünung sowie 67 Bäume im Rahmen von Bauanträgen
zur Auflage gemacht werden, für die es ohne die Satzung keine Handhabe seitens der Stadt AC gegeben
hätte.
8
1.2.2. Situationsanalysen zu Folgen des Klimawandels – bisher und zukünftig
Das weltweite Klima verändert sich deutlich. Dafür ist die Zunahme der Gase in der Atmosphäre
verantwortlich, die den Treibhauseffekt bewirken. Ohne den natürlichen Treibhauseffekt wäre die Erde
nicht bewohnbar, die mittlere globale Oberflächentemperatur um 33 Grad niedriger. Bestimmte Gase,
Treibhausgase genannt (THG), halten einen Teil der einfallenden Sonnenenergie in der Atmosphäre
zurück und erwärmen sie. Natürliche Treibhausgase (THG) wie Methan (CH4), Lachgas (N20) und
Kohlendioxid (CO2), nehmen seit der Industrialisierung jedoch immer stärker zu. Weitere starke THG wie
Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe (FCKW) werden durch menschliches Handeln in die Atmosphäre emittiert.
Laut dem im Herbst 2013 veröffentlichten fünften Sachstandsbericht für Klimaänderungen des
Weltklimarates IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) ist die globale
Durchschnittstemperatur der Erdoberfläche von 1880 bis 2012 um 0,85 °C angestiegen.
Auswirkungen der globalen Erwärmung sind bereits deutlich messbar: Abschmelzen von InlandGletschern, von grönlandischem Festland-Eis, arktischem Meereis und Antarktis-Eis, Anstieg des
Meeresspiegels (von 1901 bis 2010 um 19 ± 2 cm, seit Anfang des 20. Jahrhunderts 3,2 mm/Jahr mit
steigender Tendenz), besonders starke Erwärmung der Ozeane (allein von 1971 bis 2010 um
durchschnittlich 0,11 °C pro Jahrzehnt in den oberen 75 Metern). Die aktuelle Konzentration von
Treibhausgasen in der Atmosphäre – CO2-Gehalt 410 ppm in 2017 - ist die höchste seit 800.000 Jahren.
Durch menschliche Aktivitäten wurden seit 1750 555 Milliarden Tonnen Kohlenstoff freigesetzt; im
Vergleich zur vor-industriellen Konzentration hat der Gehalt an Kohlendioxid um 40 % zugenommen. Die
Geschwindigkeit des Anstiegs der Konzentration der Treibhausgase im 20. Jahrhundert war die höchste
der vergangenen 22.000 Jahre. Von der globalen Erwärmung sind besonders Regionen in Afrika betroffen
(Wüstenbildung/-ausbreitung durch Dürre), die Arktis (Meer-Eisschmelze) und die asiatischen Inselstaaten
(Überschwemmungen auf Grund des Meeresspiegelanstiegs).
Experten empfehlen daher dringend, die globale Erwärmung auf maximal zwei Grad gegenüber dem
vorindustriellen Niveau zu begrenzen, da die globalen Entwicklungen ansonsten nicht mehr beherrschbar
wären. Auf der UN-Klimakonferenz in Paris (COP 21) einigte sich die Staatengemeinschaft Ende 2015
darauf, Maßnahmen einzuleiten, um die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Laut
IPCC-Sonderbericht von 2018 wird die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius wahrscheinlich
zwischen 2030 und 2052 erreicht, wenn sie mit der aktuellen Geschwindigkeit weiter zunimmt. Bei
globaler Erwärmung um 1,5 Grad Celsius gebe es Grenzen der Anpassung und der
Anpassungskapazität mancher menschlicher und natürlicher Systeme und damit verbundene Verluste.
Also selbst wenn es gelingt, die Erwärmung unter 1,5 Grad Celsius zu halten, wird ein Anstieg der
Temperaturen drastische Folgen haben – vor allem auf den globalen Wasserhaushalt. Die bisherigen
Entwicklungen und Auswirkungen sind unumkehrbar. Unter anderem rechnet der IPCC mit einem weiteren
Anstieg des Meeresspiegels, dem viele dicht besiedelte Küstenregionen und Inseln zum Opfer fallen
könnten. In anderen Teilen der Welt wird dagegen die Wasserknappheit zu einem immer größeren
Problem. Viele Menschen werden deshalb in nicht allzu ferner Zukunft vor den Folgen des Klimawandels
bzw. den daraus resultierenden Konflikten fliehen müssen.
Derartig drastische Konsequenzen sind in Europa und in Deutschland nicht zu erwarten. Dennoch wird sich
der Klimawandel auch bei uns auswirken bzw. ist bereits erkennbar, beispielsweise durch Verschiebungen
in den Vegetationszeiten, häufiger auftretende Wetterextreme wie Starkregen, Stürme oder Hitzetage.
Wenn die Treibhausgasemissionen in etwa weiter so ansteigen wie bisher – so genanntes „Weiter-wiebisher-Szenario“ – erwarten wir in Deutschland bis Ende des Jahrhunderts deutlich mehr Hitzetage (Tage
mit Temperaturen über 30 Grad Celsius) und eine Zunahme von Tropennächten (Nachttemperaturen von
mehr als 20 Grad Celsius). Auch Starkregen können künftig zunehmen. (Quelle UBA)
Länderspezifische Beobachtungen von Klimafolgen und Vulnerabilität zeigen in NRW derzeit veränderte
Vegetationszeiten; früheres Eintreffen von Zugvögeln; Vorverlegung der Brutzeit; Veränderung der
Populationsgrößen; Arealverschiebung; Neobiota; Zunahme der Bodentemperatur; Erhöhung der
9
Regenerosivität; Zunahme der Waldbrandgefahr; Zunahme der Wassertemperaturen und Einschränkung
der Kühlkapazität; Zunahme der Hitzebelastung (Heiße Tage).
In Nordrhein-Westfalen herrscht heute ein warm-gemäßigtes Regenklima mit relativ milden Wintern und
durchwachsenen Sommern. Die klimatischen Verhältnisse schwanken jedoch je nach Geländestruktur und
Höhenlagen und führen teilweise zu erheblichen Unterschieden bei der Niederschlagsmenge und den
Temperaturen. Vergleicht man die heutigen klimatischen Daten für Nordrhein-Westfalen mit den jährlichen
Gebietsmitteln vom Anfang des 20. Jahrhunderts, lassen sich bereits erste Trends des Klimawandels
feststellen (LANUV 2018): Die mittlere Temperatur in NRW hat sich gemittelt bereits um rund 1,2 Grad
erhöht, in Aachen um rund 0,9 Grad. Die Ursache für den im Vergleich zur globalen Temperatur stärkeren
Temperaturanstieg liegt in der schnelleren Erwärmung der Nordhalbkugel durch den Rückgang des
arktischen Meereises. In der Klimaperiode 1951 – 1980 gab es im Regierungsbezirk Köln jährlich 3 Heiße
Tage (min. 30 Grad Celsius), in der Klimaperiode 1981-2010 zusätzlich 3 Heiße Tage pro Jahr (LANUV
Fachbeitrag 2018). Die Zahl der Sommertage (>25 Grad) stieg im gleichen Zeitraum um 10 Tage pro Jahr.
Das errechnete Gebietsmittel des Jahresniederschlags für Nordrhein-Westfalen stieg von 810 auf rund 920
Millimeter – eine Zunahme von rund 13 Prozent gegenüber dem langjährigen Mittelwert, im
Regierungsbezirk Köln mit 55 Millimeter Zuwachs um 6%. Die Niederschlagszunahme hat im
Regierungsbezirk Köln vor allem im Herbst und Winter stattgefunden, im Sommer wurde sogar eine
abnehmende Tendenz (um 20 Millimeter) verzeichnet. Bei den Starkniederschlagstagen verweist das
LANUV auf die Grobmaschigkeit der Messstationen, d.h. begrenzten Erfassbarkeit von Gewitterzellen,
wenn sie nicht zufällig im Bereich einer Messstation niedergehen.
Abb. 2: Abweichung der mittleren Jahresniederschläge vom langjährigen Mittel (Quelle: LANUV 2010, Fachbericht
27, Klima und Klimawandel in Nordrhein-Westfalen)
10
Abb. 3: Jahresmittel Tagestemperaturen, (Quelle: LANUV 2010, Fachbericht 27, Klima und Klimawandel in
Nordrhein-Westfalen)
Aussagen über mögliche Entwicklungen des Klimas in den nächsten Jahrzehnten und Jahrhunderten
werden durch hoch komplexe Modellrechnungen, so genannte Klimaprojektionen ermöglicht. In die
Modelle gehen feste physikalische Größen ein (Sonneneinstrahlung, Oberflächentemperatur etc.), und es
werden verschiedene Annahmen (Szenarien) für die Entwicklung der Treibhausgasemissionen zugrunde
gelegt, die auf Studien des ICCP beruhen. Auf Basis der globalen Klimamodelle werden vom Deutschen
Wetterdienst (DWD) Berechnungen für Deutschland vorgenommen und durch regionale Klimamodelle
räumlich verfeinert.
Erwartet werden auf Basis von Simulationen des Deutschen Wetterdienstes beispielsweise: Ernteeinbußen
und zunehmende Bodenerosion durch Extremwetterereignisse; zunehmende Gefährdung durch
Schaderreger; Humusabbau; teilweise Ertragssteigerung durch längere Vegetationsperioden und CO2Düngung; Zunahme von Sturmwurf und Waldbrandrisiko; Änderung der Standorteigenschaften und
Baumartenzusammensetzung; Veränderung der saisonalen Abflussmuster; Verschlechterung der
Gewässerqualität; positive Entwicklung beim Sommertourismus (Zunahme der Tage im
Komforttemperaturbereich); negative Entwicklung beim Wintertourismus (Abnahme der Schneesicherheit);
weitere Zunahme der thermischen Belastung.
Die regionalen Klimaprojektionen für NRW wurden im Fachbericht 27 und 74 2010/2016 vom LANUV
veröffentlicht und jüngst in 2018 im Fachbeitrag Klima für den Regierungsbezirk Köln beschrieben. Das
LANUV verwendet dabei zwei verschiedene IPCC-Szenarien: RCP4.5 mit „moderatem“ Anstieg der CO2Konzentration auf 650 ppm bis 2100 (in 2017 410 ppm) und RCP8.5, das als „business as usual“-Szenario
bezeichnet wird, was in 2100 von einer CO2-Konzentration von 1370 ppm ausgeht. Die
Klimaveränderungen wurden für eine nahe Zukunft – 2021-2050 – und eine ferne Zukunft – 2071-2100 –
gerechnet. Der Vergleich bezieht sich jeweils auf den Referenzzeitraum 1971-2000.
Für die nahe Zukunft wird im Regierungsbezirk Köln eine Zunahme der Temperatur zwischen 0,7 bis 1,5
Grad (RCP4.5) bzw. 0,9 und 1,7 Grad (RCP8.5) prognostiziert, in ferner Zukunft zwischen 1,5 bis 2,6 Grad
(RCP4.5) bzw. 3 bis 4,4 Grad (RCP8.5). Tage mit Temperaturen über 30 Grad Celsius (Heiße Tage)
können laut Projektionen bis 2050 um bis zu 8 Tage zunehmen und bis 2100 um bis zu 24 Tage pro Jahr.
11
Zusätzliche sogenannte Sommertage (>25 Grad Celsius) werden bis 2050 an 15 Tagen pro Jahr und bis
2100 an bis zu 39 Tagen pro Jahr erwartet.
Abb. 4: Prognose zur Änderung der heißen Tage pro Jahr, Anzahl Tage, s. Legende, gemäß www.klimaatlas.nrw.de
Im Sommer 2018 blieben nennenswerte Niederschläge seit Mai aus. Auswirkungen hatte dies
beispielsweise auf die Wasserstraße Rhein, da der Flußpegel die Schifffahrt nicht mehr zuließ. Von den
fünf Talsperren, die die Trinkwasserversorgung in der Region Aachen gewährleisten, musste nach
wochenlanger Trockenheit die Perlenbachtalsperre am 6. September 2018 an die 2001 gebaute
Notversorgungsleitung zur Dreilägerbachtalsperre verbunden werden.
Abb. 5: Bericht über Notwasserversorgung Perlenbachtalsperre ab 6.9.2018, Aachener Nachrichten
12
Die globale Erwärmung wirkt sich auch auf die Niederschläge aus. Denn die Atmosphäre nimmt je Grad
Erwärmung ca. 7% mehr Wasserdampf auf. Die Projektionen des Klimawandels bei den mittleren
jährlichen Niederschlagsmengen gibt das LANUV für den Regierungsbezirk Köln folgendermaßen an: in
naher Zukunft bis zum Jahr 2050 mit bis zu 11% bzw. bis zu 13% mehr Niederschläge je nach Szenario.
Für die ferne Zukunft liegen die Veränderungen bei bis zu 15% Zunahme bzw. 23% Zunahme beim
jährlichen Mittel. Im Jahresverlauf liegen die Niederschlagszunahmen im Winter und im Frühjahr. Im
Sommer und im Herbst werden dagegen teils starke Abnahmen (bis zu 26%) projiziert. Dies bedeutet aber
auch, dass saisonale Niederschlagszunahmen im Winter je nach Szenario bis zu 39% betragen können.
Projektionen der zu erwartenden Starkniederschläge variieren je nach Szenario und Zeitraum von keiner
Änderung bis zu 9 Tagen mehr. Starkregenereignisse sind aber räumlich sehr unterschiedlich und sehr
begrenzt, was die Projektionen schwierig macht. Starkniederschläge werden in allen Jahreszeiten
voraussichtlich häufiger auftreten (www.umwelt.nrw.de).
Stark- und Extremniederschlagsereignisse, wie sie bereits in der nahen Zukunft häufiger stattfinden
könnten, können unmittelbar – oder wegen der durch sie entstehenden Hochwässer oder Überflutungen –
zu erheblichen Beschädigungen an Gebäuden und der öffentlichen Infrastruktur führen. Zudem können sie
die Sicherheit von im Überflutungsbereich liegenden Produktions- oder Versorgungsanlagen gefährden.
Von Industrieanlagen und den dort gelagerten Stoffen, aber auch von privat genutzten Heizöltanks kann
bei einer Überflutung ein erhebliches Gefährdungspotenzial für Grund- und Oberflächengewässer
ausgehen.
Abb. 6: Prognose zur Änderung der Niederschlagssumme in Prozent laut RCP-Szenario 8.5 auf Basis eines
Modellensembles 2071-2100 bezogen auf 1971-2000, 85. Perzentil, gemäß www.klimaatlas.nrw.de
In NRW wird sich der Klimawandel somit insgesamt spürbar auf den natürlichen Wasserhaushalt auswirken
und damit auch alle relevanten Handlungsbereiche der Wasserwirtschaft beeinflussen. Zu erwarten sind
etwa häufiger auftretende Starkniederschläge, die zu Überlastungen des Kanalsystems führen können;
länger werdende Hitzeperioden können in Einzelfällen im Sommer Engpässe bei der Wasserversorgung
auslösen. (Quelle: Broschüre Klimawandel und Wasserwirtschaft, MKULNV, 2011,
www.umwelt.nrw.de/fileadmin/redaktion/Broschueren/broschuere_klima_und_wasser.pdf)
13
1.2.3. Klimafolgenwirkungsanalyse
1.2.3.1.
Schwerpunkte der Betroffenheit in Aachen
Im „Anpassungskonzept an die Folgen des Klimawandels im Aachener Talkessel“ wurde gesamtstädtisch
für die Klimawandelfolgen Temperaturanstieg eine Vulnerabilitätsanalyse erstellt sowie für das
Handlungsfeld "Reduzierung der Hitzebelastung" Maßnahmenvorschläge erarbeitet.
Analyseergebnisse hinsichtlich der Klimasignale: Hitze (hoch)
Stadtklima
2001 begann in der Stadt Aachen der Prozess der analytischen Auseinandersetzung mit dem Stadtklima
mit einem gesamtstädtischen Klimagutachten. Gegenstand der Untersuchung war die Auswirkung der
Bebauung der Aachener Innenstadt (einschließlich Abwärme und Emission von luftverunreinigenden
Stoffen) auf das lokale Klima. Konkret ging es hierbei um städtische Wärmeinseln. Diese Klimaanalyse
zeigte die ersten Folgen in Form von überwärmten und sensiblen Bereichen im Stadtgebiet auf.
Nach dem Jahrhundertsommer 2003 war auch 2018 ein Ausnahmesommer. Der Sommer 2018
war geprägt von auffallend geringen Niederschlägen. Die Anzahl so genannter „Heißer Tage“ (Tage mit
einem Temperaturmaximum ≥ 30°C) war im Sommer 2018 in Aachen mit 15 höher als im Rekordsommer
2003 (14 Heiße Tage). Gleiches gilt auch für die Anzahl von schwülen Tagen (mit einem
Dampfdruckmaximum ≥ 18,8 hPa). Im Sommer 2018 waren in Aachen 52 Tage als schwül zu bezeichnen,
im Sommer 2003 waren es lediglich 26 Tage. An der Wetterstation Orsbach gemessene Temperaturen von
über 36 Grad Celsius, lassen erahnen, dass in manchem innerstädtischen Bereich die 40 Grad Grenze
geknackt worden sein dürfte.
Abb. 7: Hitze in Aachen – Sommertemperaturen 2018 und 2003 sowie die Verteilung der Sommermitteltemperaturen
für die Jahre 1901 – 2002 mit den bis 2002 kältesten und wärmsten Sommern (1913 und 1947), darin verzeichnet
2003 und 2018
Exposition Trockenheit:
Bisherige Erfahrungen mit erhöhter Trockenheit: Im Hitzesommer 2003 und 2006 wurden keine
gesonderten Daten erhoben bzw. recherchiert. Im Frühjahr 2015 wurde z.B. aufgrund einer längeren
Trockenphase vermehrt Bedarf nach Bewässerung in der Landwirtschaft festgestellt und die Bevölkerung
zur Wässerung der unter Trockenheit leidenden Stadtbäume aufgerufen. Im Jahr 2018 führt wochenlange
Trockenheit von April bis September bei Temperaturen oft weit über 30 Grad zu Schäden bei Stadtgrün,
aber auch in der Land- und Forstwirtschaft sowie Beeinträchtigung bei der Gesundheit. Stand Mitte
14
Oktober ist 2018 der zweitwärmste Sommer (nach 2003) und der zweittrockenste Sommer (nach 1921) seit
den Wetteraufzeichnungen 1881.
Weder Luftreinhalteplan noch stadtklimatisches Anpassungskonzept (2014) enthalten Aussagen zu
Zusammenhängen und Klimaveränderungen hinsichtlich Trockenheit und Luftqualität. Generell ist
Trockenheit im maritim geprägten Aachen auch bei tendenzieller Zunahme von Trockenperioden im
Sommer, kein Problem. Evtl. könnte sich die Tendenz in einer Verschlechterung der Luftqualität (höhere
Konzentration von u.a. Ozon, Feinstaub) in längeren Trockenphasen auswirken, insbesondere in
Kombination mit Hitze. Bedeutenderen klimatischen Einfluss auf die Luftqualität haben jedoch unabhängig von Klimawandel - Inversionswetterlagen im Winter.
Exposition Sturm: Aachen liegt in einem windstarken Naturraum mit maritimem Einfluss, Windstärke 3-4 ist
Normalität, Windstärke 8 nicht außergewöhnlich. Im Talkessel wird die Windgeschwindigkeit durchs Relief
abgemildert, stärker betroffen sind die Stadtgebiete am Talkesselrand. Unwetter, Gewitter und Herbst/Winterstürme mit Orkanböen treten regelmäßig auf und sind seit Jahrzehnten Maß in relevanten
Bereichen wie Auslegung von Lasten im Gebäudebereich oder der Verkehrssicherungspflicht
(Standfestigkeit von Bäumen).
Auf die durch den Klimawandel bedingte Zunahme an Sturmereignissen hat die Forstverwaltung bereits vor
25 Jahren im Rahmen einer naturnahen Waldbewirtschaftung durch Aufforstung mit widerstandsfähigeren
Baumarten reagiert, welche auch bei der Auswahl für den öffentlichen Raum durch die Grünplanung
berücksichtigt werden. Im Objektschutz und bei der Sicherung von Infrastruktur ist das Thema an für sich in
der Region nicht neu. Insbesondere hinsichtlich empfindlicher Infrastruktur darf die Sensibilität hierfür
keinesfalls nachlassen.
Starkregen
Im Nachgang zu gravierenden Starkregenereignissen jeweils im Juni/Juli in den Jahren 2002 bis 2006
wurden im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung für die Stadt Aachen die ersten
Untersuchungen in Form einer Fallstudie zu „Vorhersage und Management von Sturzfluten in urbanen
Gebieten (URBAS, 2008)“ erstellt. In dieser Fallstudie wurden die Sturzflutereignisse in den am stärksten
belasteten zwei Stadtbereichen von Aachen näher untersucht: dem innerstädtischen Gebiet um den
Kaiserplatz als topografischer Tiefpunkt der Stadt mit hohem Versiegelungsgrad, von dem aus das
Aachener Becken über die Wurm entwässert wird, sowie das dichtbebaute Zentrum des Stadtteils
Burtscheid. Weitere extreme Regenereignisse haben sich in den letzten Jahren ereignet, z.B. am 18.
August 2011, Pfingsten 2014, 19.12.2014 und 6.6.2016. In diesem Jahr 2018 wurde die Stadt Aachen
gleich zweimal von heftigen Starkregen heimgesucht. Die Ereignisse am 29.4.2018 und am 29.5.2018
haben gezeigt, dass Handlungsbedarf im Bereich Wasserwirtschaft besteht, der die Stadt Aachen im Falle
der Siedlungsentwässerung und des Hochwasserschutzes betrifft.
Abb. 8: Teilanalysen zur Betroffenheit und Gefährdung durch Starkregen, Masterplan Aachen*2030
15
Abb. 9: Beispiele für Wirkfolgen des Klimawandels im Bereich Niederschlag
Abb. 10: Erfassung der Betroffenheit der Stadt Aachen
1.2.3.2.
Zusammenfassung der Klimawirkungsanalyse
Zu Beginn des eea-plus-Modellversuchs wurden in einem Steckbrief die Auswirkungen des Klimawandels
auf die Stadt Aachen von der eea-Bundesgeschäftsstelle und der Stadt Aachen zusammenfassend
dargestellt, s. Anlage 3.2
16
Abb. 11: Steckbrief Klimawirkungsanalyse in der Stadt Aachen, Stand 2016
1.2.3.3.
Mayors Adapt
Darüber hinaus hat die Stadt Aachen im Laufe des eea-plus-Modellversuchs im Rahmen des ersten
Berichtes für den Covenant of Mayors im Frühjahr 2017 folgende Aussagen zur Vulnerabilität getroffen:
Abb. 12: Auszug aus der Vulnerabilitätserfassung im Mayors-Adapt-Tool
17
1.2.4. Bestandsaufnahme - Der Maßnahmenkatalog
Im Jahr 2016 führte die Verwaltung eine Ist-Analyse ihrer bisher schon umgesetzten
Klimaanpassungsaktivitäten anhand der eea-plus-Systematik in folgenden Maßnahmenbereichen (MB)
durch:
MB 1 Analyse, Strategie, Planung
MB 2 Kommunale Gebäude, Anlagen
MB 3 Versorgung, Entsorgung
MB 4 Mobilität und Infrastruktur im öffentlichen Raum
MB 5 Interne Organisation
MB 6 Kommunikation, Kooperation, Partizipation
Es wurden ebenfalls Anpassungsmaßnahmen erhoben, die sich mit klimasensitiven Thematiken wie z.B.
Stadtklima, Durchlüftung, Gebäudeklimatisierung, Begrünung, Wasserver- und entsorgung,
Regenwasserversickerung, Boden, Biodiversität und Bevölkerungsschutz befassen.
Auf Basis dieser Ist-Analyse wurde ein Stärken und Schwächen-Profil von der eea-Bundesgeschäftsstelle
erstellt. Mögliche weitere Maßnahmen wurden gemeinsam mit der Stadt identifiziert bzw. bisher nicht
umgesetzte Maßnahmen aus bestehenden Maßnahmenplänen aufgegriffen und weiterentwickelt, die in ein
mittelfristiges Arbeitsprogramm übernommen wurden.
1.2.4.1.
Bei der Bestandsaufnahme ermittelte Stärken
MB 1Analyse und Strategie
• Langjährige Erfahrung und umfangreiche Analysen der Vulnerabilität zu Klimawandelfolgen Stadtklima
und z.T. Starkregen, inkl. Ziele, Konzepte und Handlungsoptionen (Masterplan Aachen*2030, AKA …)
• Fachliche Leitbilder vorhanden
• „MAYORS ADAPT“ Initiative, Verpflichtungserklärung
• Neuer FNP als Grundlage für eine klimagerechte Flächenentwicklung in Aufstellung
MB 2 Kommunale Gebäude und Anlagen
• Interne verbindliche Anweisungen/Vorgaben (Passivhausstandard, Sonnenschutz, Lüftungsanlagen)
MB 3 Versorgung, Entsorgung
• Keine Grundwasserneubildungs- / Trinkwasserversorgungsprobleme wg. Talsperren und keine
gewässerbelastende Betriebe
MB 4 Mobilität und Infrastruktur im öffentlichen Raum
• Kommunaler Fuhrpark relativ gut auf-/umgestellt (e-mobil)
• Innenstadtkonzept Aachen*2022
MB 5 Interne Organisation
• Kompetenz vorhanden, Klimaschutz und Stadtklima als Anknüpfungspunkt genutzt
• Klimaanpassung in Koordinierungsstelle Klimaschutz integriert, Zuständigkeiten definiert
• Klimaschutz und Klimaanpassung zusammen gedacht
• Zusammenarbeit von Umwelt und Stadtplanung etabliert
MB 6 Kommunikation, Partizipation
• Strukturen zu Kommunikation und Partizipation etabliert
• Stadtklima ausführlich kommuniziert im Laufe der Jahre
• Eingebunden in städteregionalen Verbund
• Teilnahme an diversen Projekten in Forschung und Entwicklung
18
1.2.4.2.
Optimierungspotenziale aus der Bestandsaufnahme
Hinsichtlich der stadtklimatischen Belange liegen hinlänglich Erkenntnisse und Daten beispielsweise auf Basis des
stadtklimatischen Anpassungskonzeptes sowie weiter Untersuchungen zur Durchlüftung vor.
Weitere Analysen, z.B. zu Entsiegelungs- und Begrünungspotenzialen, Möglichkeiten zur Verschattung im
öffentlichen Raum oder anderen Maßnahmen mit temperatursenkenden Effekten, sollten bei künftigen
Planungsprozessen stärker als Prüfkriterien berücksichtigt werden. Optimierungspotenzial wurde auch erkennbar,
z.B. bei städtischen Gebäuden (sommerlicher Wärmeschutz, Dachbegrünung), bei der klimaangepassten Gestaltung
von Straßen und Wegen (helle Materialien) oder der Information von Betrieben und Hauseigentümern
(Objektschutz).
Bezüglich der Anpassung an extreme Regenereignisse, die sich in jüngster Zeit spürbar in Dauer und Heftigkeit
geändert haben, ist die Datenbasis zur Risiko- und Gefahrenbeurteilung durch aussagekräftige
Fließwegeuntersuchungen und Gefahrenkarten vakant. Darauf aufbauend könnten z.B. Maßnahmen zur Entlastung
des Kanalsystems bzw. des straßenseitigen Abflusses durch temporäre Zwischenspeicher und Notwasserwege
ableitet werden.
MB 1 Analyse und Strategie
• Vulnerabilität zu Klimawandelfolgen Trockenheit, Sturm ggf. vertiefen. Datenlage zur Beurteilung der
Gefährdung durch Starkregen verbessern für die Gesamtstadt
• Grundlagen zu Anpassungsbedarf und -kapazität in einigen Sektoren schaffen
(Gesundheit, Bau-, Verkehrswesen, Energieversorgung, Wasserversorgung, -ressourcen, -qualität,
Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Biodiversität)
• Klimaanpassung gem. Analyse/Konzept bspw. in Stadtentwicklungskonzepte, Quartierskonzepte,
Bauleitplanung / Besonderes Baurecht und Umweltprüfung integrieren
MB 2 Kommunale Gebäude und Anlagen
• Analyse des Gebäudebestands zur Ermittlung von Handlungsbedarfen und Optimierungspotenzialen.
Übernahme von Anpassungskriterien in den Planungsleitfaden für kommunale Gebäude.
MB 3 Versorgung, Entsorgung
• fachübergreifender Gesamtplan / Konzept zu Wasserver- und entsorgung, Straßenbau, öffentliche
Plätze etc. mit abgestimmten qualitativen/quantitativen Zielvorgaben
• Grundlagen zu Anpassungsbedarf und -kapazität im Bereich Abwasser
MB 4 Mobilität und Infrastruktur im öffentlichen Raum
• Kommunaler Fuhrpark: Ziele, Indikatoren und Potenziale hinsichtlich Klimaanpassung formulieren,
weiterer Ausbau der Elektro-Fahrzeuge
• Umsetzung
geplanter
Maßnahmen
zur
Anpassung
im
öffentlichen
Raum
(Innenstadtkonzept/Premiumwege und Grünplanung/-versorgung, Straßen & Plätze)
• Umsetzung des Luftreinhalteplans und Störungsmanagement (Nahversorgung) prüfen
MB 5 Interne Organisation
• Übergreifende Zusammenarbeit ausbauen
• Kontrolle und Monitoring durch Indikatoren optimieren
• Internen Wissenstransfer ausbauen
MB 6 Kommunikation, Partizipation
• Thema Klimaanpassung auf Webseite stärker bzw. übersichtlicher kommunizieren
• Zusammenarbeit mit der Wirtschaft verbessern
• Aktivierung der Bürgerschaft / Multiplikatoren zu mehr Eigenverantwortung
• Bevölkerungsschutz verbessern
• Zusammenarbeit mit Gesundheitsbehörde
Projektdatenblätter
Zu einigen beispielhaften Maßnahmen wurden im Rahmen der Bestandsanalyse und des eea-plusProjektes Projektdatenblätter erstellt. Diese sind diesem Konzept als Anlagen (3.5) beigefügt.
19
2. Kommunale Gesamtstrategie zur Klimawandelanpassung
2.1. Anpassungsprogramm – Maßnahmenplanung
Nachdem die bereits umgesetzten bzw. in Umsetzung befindlichen Maßnahmen im Maßnahmenkatalog
erfasst und die Optimierungspotenziale ausgearbeitet waren, d.h. die notwendigen zukünftigen
Tätigkeitsbereiche zur Anpassung an den Klimawandel identifiziert waren, wurden ein Arbeitsprogramm
aufgestellt mit strategischen Weichenstellungen sowie Maßnahmen, die mittelfristig angegangen werden
sollten, s. Anlage 3.6. Bereits angedachte Aktivitäten und Projektideen aus dem eea-plus-Prozess wurden
auf ihre Relevanz und Umsetzbarkeit geprüft und in das Arbeitsprogramm übernommen. Es enthält eine
Übersicht der Aktivitäten und Maßnahmen, die die Zukunftsfähigkeit der kommunalen Aufgabenerfüllung
auch unter sich wandelnden Klimabedingungen sichern. Für die klimabedingten Auswirkungen (Hitze,
Regen, Sturm) wurden Maßnahmen identifiziert, die kurz- und mittelfristig umgesetzt werden sollen. Das
Programm ist auf einen Zeitraum von fünf Jahren, also bis 2021, angelegt. Es ist in Handlungsfelder
gemäß der allgemeinen eea-Systematik aufgebaut: Entwicklungsplanung, kommunale Gebäude, Ver- u.
Entsorgung, Mobilität und Infrastruktur, Organisation und Kommunikation.
Das Arbeitsprogramm enthält Maßnahmen zur stärkeren Berücksichtigung der Klimawandelfolgen in
Planungsprozessen zur Bebauung wie zur Grün- und Straßenplanung. Dazu zählen z.B. die Darstellung
eines Schutzbereichs Klima im neuen Flächennutzungsplan, die Aktualisierung von Kriterien für die
Umweltprüfung sowie für die Bauleitplanung oder Gefährdungskarten für bestimmte Bereiche, z.B.
Überflutung im Bereich Preuswald. Es zeigt Möglichkeiten zur klimaangepassten Optimierung von
Verwaltungsgebäuden und Schulen auf, beispielsweise mit Planungshinweisen zur Dachgestaltung und
Gestaltungsempfehlungen für Schulhöfe. Der Umgang mit zunehmenden Gefahren wie durch Starkregen
ist in dem Maßnahmenpaket enthalten; Hotspots in puncto Kanalüberstau sollen in die
Gefahrenbeurteilung eingehen und Entsiegelungspotenziale von Parkplätzen geprüft werden. Für den
Straßenraum sind Themen wie die Berücksichtigung von Retentions- bzw. Notwasserflächen und der
Einsatz von sich weniger aufheizendem Straßenmaterial aufgeführt. Information für Investoren und
Hauseigentümer, damit diese mehr Eigenvorsorge betreiben, sind enthalten und Öffentlichkeitsarbeit pro
Hofentsiegelung/-begrünung. Das Arbeitsprogramm vermittelt zudem einen Eindruck von der
Notwendigkeit integrierter Maßnahmenplanung, um den Auswirkungen des Klimawandels auf den
Stadtraum zu begegnen, sei es im Frei-/Grünraum, bei der Bebauung, auf der Verkehrsfläche, bei der
Entwässerung oder im individuellen Objekt.
Am 11.07.2017 wurde das Arbeitsprogramm mit dem Maßnahmenplan für den Zeitraum 2017 – 2021 im
Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz beschlossen. Anlage 3.6
2.2. Umsetzungsfahrplan – Strategische Schwerpunktsetzung
Auf Grundlage der bisherigen Erfahrungen, der Bestandsaufnahme und der Analyse hinsichtlich eines
Optimierungspotenzials und der Entwicklung der weiteren Herangehensweise in Form des
Arbeitsprogrammes wurde eine Gesamtstrategie entwickelt, die die Schwerpunktsetzung der Stadt Aachen
im Umgang mit den Folgen des Klimawandels veranschaulicht und den Handlungsrahmen für die nächsten
Jahre bildet. In der Gesamtstrategie werden die konkreten Handlungsfelder benannt, die identifizierten
Klimawandelauswirkungen entsprechend ihrer Bedeutung für die Kommune priorisiert und Ziele festgelegt.
Die Erfassung der Maßnahmen, die die Stadt Aachen bereits im Sinne der Deutschen
Anpassungsstrategie umsetzt, erfolgte im Modellversuch „eea plus“ des Landes NRW in enger Anlehnung
an die Systematik des kommunalen Zertifizierungssystems European Energy Award, eea. Gemäß dieser
Systematik wurde auch das Arbeitsprogramm zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels zunächst
zusammengestellt.
20
Das Programm wurde zum Umsetzungsfahrplan weiterentwickelt durch Detaillierung und Konkretisierung
um die Angaben
Priorität der Maßnahme, Zeitraum für die Durchführung,
Umsetzungsstand/Handlungsschritte
wenn bereits möglich, Ausgaben (Personal und sonstige Ausgaben)
Beschlusslage
Risiko/Betroffenheit
evtl. Ergänzungen wie Erfolgsindikatoren, Stakeholder/Kooperationspartner
Nach erfolgter Prioritätensetzung und Einordnung in eine zeitliche Abfolge erwies sich die Systematik des
eea-plus als nicht zielführend zur Darstellung der aufeinander aufbauenden strategischen Schritte. Damit
diese deutlicher werden, wurden die Maßnahmen inhaltlich und den Arbeitsabläufen entsprechend
geordnet. Hierauf aufbauend wurden die strategische Schwerpunktsetzung und der Umsetzungsfahrplan
abgeleitet.
Im Umsetzungsfahrplan ergibt sich die Schwerpunktsetzung einerseits gemäß der Hauptbetroffenheit für
die Stadt Aachen, Extrem-/Starkregen sowie Hitze, und andererseits aus der Relevanz in den
Planungsprozessen:
Umsetzungsfahrplan – Strategische Schwerpunktsetzung
Maßnahmen gegen die Gefahren durch Extrem-/Starkregen
- Gefahrenanalyse und Ableitung von Maßnahmen gegenüber Starkregen
- Allgemeine wassersensible Planung
Maßnahmen gegen die Auswirkungen von Hitze
- Sicherung von Frischluftbahnen
- Allgemeine Maßnahmen gegenüber Aufheizung
Umweltprüfung, B-Planung, vorhabenbezogene Planung
Grün-Planung
Die in den folgenden Kapiteln aufgeführten Tabellen zum Umsetzungsfahrplan sind in den Spalten
strukturiert nach Priorität der Maßnahme, Zeitpunkt der Umsetzung, der Bezeichnung bzw. einer kurzen
Darstellung sowie der Nummerierung nach der eea+-Systematik im vormaligen Arbeitsprogramm (AP)
(Beschlussfassung 11.07.2017). Die Bezeichnungen, die aus dem Arbeitsprogramm übernommen wurden,
sind in kursiv geschrieben. Die im Arbeitsprogramm in unterschiedlichen Maßnahmenbereichen (MB)
aufgeführten Aktivitäten wurden inhaltlich zusammengefasst, mit einem Maßnahmen-Oberbegriff übertitelt.
Unter dem Oberbegriff sind zunächst die Auszüge aus dem Arbeitsprogramm aufgeführt (kursiv). Jeweils
zu inhaltlich verbundenen Maßnahmen schließt sich eine zusammenfassende Erläuterung an.
2.2.1. Maßnahmen gegen die Gefahren durch Extrem-/Starkregen
Gewässer- und Talsperrenbewirtschaftung sowie Wasserversorgung liegen in der Zuständigkeit des
Wasserverbandes Eifel-Rur (WVER). Bei der Siedlungsentwässerung und dem Hochwasserschutz ist die
Stadt dagegen voll bzw. teils verantwortlich. Grundsätzlich ist auch für die nähere Zukunft zu erwarten,
dass die Anzahl der Starkregenereignisse zunehmen wird, so dass hierdurch häufiger
Hochwasserereignisse an kleinen Gewässern und Überschwemmungen von Siedlungsbereichen
vorkommen können (www.umwelt.nrw.de). Der Hochwasserschutz liegt im Verantwortungsbereich des
WVER außer bei den Grenzgewässern Senserbach und Tüljebach.
Die städtische Aufgabe der Siedlungsentwässerung ist es, Abwasser aller Art aus den Siedlungsgebieten
einer Abwasserbehandlungsanlage (Kläranlage) oder einer Vorflut (einem Wasser aufnehmenden
Fließgewässer) zuzuleiten. Quantitativ wird die Siedlungsentwässerung durch die Ableitung von
Niederschlagswasser geprägt, qualitativ vor allem von den mit Schmutzstoffen und Keimen belasteten
häuslichen, gewerblichen und industriellen oder sanitären Abwässern. Die vergangenen
21
Starkregenereignisse haben gezeigt, dass das Kanalnetz die Wassermengen häufig nicht schnell genug
abführen kann und es zu großräumigen Überschwemmungen in Siedlungsbereichen kommt. Bei einer
zukünftigen Häufung von Starkregen und Extremwetterereignissen erhöht sich diese Gefahr der zeitweisen
Überlastung des Kanalnetzes und der in der Folge entstehenden Überflutungen.
Zur Beurteilung dieser Gefahr liegen der Stadt Aachen bislang kaum Daten vor, die sich für eine Risikound Gefahrenbeurteilung eignen und es ermöglichen würden, aussagekräftige Gefahrenkarten zu erstellen.
Letztere wären aber wiederum erforderlich, um besonders gefährdete Bereiche zu ermitteln und
Maßnahmen zur Entlastung des Kanalsystems anzugehen, z.B. Potenziale für temporäre
Zwischenspeicher und Notwasserwege zu analysieren.
Abb. 13: Konzept zum Regenwassermanagement, Entwurf i.R.d. Konzeptes für Richtericher Dell
Während das Thema Regenwassermanagement in der Planung von Neubaugebieten von Beginn an mit
gedacht wird, zum Beispiel im entsprechenden Konzept für Richtericher Dell, stellen sich im Bestand zum
Teil ganz neue Herausforderungen.
2.2.1.1.
Gefahrenanalyse und Maßnahmen gegenüber Starkregen
Gefährdung durch Überflutung und Überschwemmung. In den vergangenen drei Jahren trat in
mehreren B-Plan-Verfahren bzw. vorhabenbezogenen Planungsverfahren die Problematik auf, dass mit
möglicherweise auftretenden starken Wassermengen, deren Aufnahme bzw. Ableitung, umzugehen ist. Zur
Beurteilung der zu betrachtenden Mengen und der möglichen Varianten zu deren Bewältigung, ob seitens
des Investors oder der Stadt, fehlten jeweils die Grundlagen. Im Einzelfall waren Parameter wie wild
abfließendes Oberflächenwasser, Hangwasser, Überlastung des Kanals zu bedenken und
Gegenmaßnahmen zur Wasseraufnahme und nötige Rückhaltevolumina zu ermitteln.
Andere Beispiele zeigen im Falle konkreter Starkregenereignisse, dass die Objekte oftmals nicht gegen
solche Ereignisse gesichert sind, es zu hohen Schäden kommt und die Eigentümer kaum vorbereitet sind.
Zuletzt führte ein schweres Gewitter am 6. Juni 2016 im Bereich südliches Burtscheid (Fuchserde) zu
zahlreichen Überflutungen, die durch rund 70 Einsätze der Feuerwehr dokumentiert sind. Einige Keller
standen bis zu 1,5 Meter unter Wasser. Durch einen aufgrund der Wassermassen entstandenen Sturzbach
auf dem Grauenhofer Weg stand das Wasser in einer Senke einen halben Meter hoch; dort blieben zwei
PKW stecken. Ampelausfälle (Madrider und Berliner Ring), lange Staus auf dem Außenring und
herausgedrückte Kanaldeckel gehörten mit zu den Auswirkungen. Der Kern der Gewitterzelle ging 20 km
22
entfernt von Aachen in Welkenrath nieder, wo eine Frau durch einen Sturzbach unter einer Unterführung,
wo sie Schutz vor dem Regen gesucht hatte, zu Tode kam. S. Anlage 3.3
Die Kommune muss auf die klimawandelbedingte Zunahme von Starkregenereignissen reagieren, sowohl
im Bestand als auch in neuen Siedlungsbereichen sowie durch Nachverdichtung entstehende Risiken
erfassen und ggf. Maßnahmen einleiten:
• Laut § 1a Absatz 5 BauGB soll dem Klimaschutz durch Maßnahmen, …, die der Anpassung an den
Klimawandel dienen, Rechnung getragen werden.
• Im ABK sind Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung darzustellen (§ 47 Absatz 3 LWG NW)
• Kommune muss Kenntnisse zu Starkregen aufgrund NW-Beseitigungspflicht gewinnen/berücksichtigen
(LANUV Arbeitsblatt 24, 2014)
• Die Kosten zur Abwasser- und Fremdwasserbeseitigung können auf die Gebühren umgelegt werden (§
54 LWG NW), z.B. Beratung von Grundstückseigentümern,… Maßnahmen zur Niederschlagsableitung
zum Schutz vor Überflutung …auch zur Klimafolgenanpassung.
• Verantwortung Entwässerung: Abwasserbeseitigungspflicht (§ 53 LWG) und Niederschlag = Abwasser
(§ 54 WHG)
• Verkehrssicherungspflicht: Ersatzpflicht bei Fahrlässigkeit (§ 823 BGB) zumutbare Schutzpflicht vor
Gefahr
Die Verantwortlichkeit liegt bei der Stadt für eine schadlose Niederschlagswasserbeseitigung und in der
Pflicht zur Sicherung vor Gefahren.
Es ist zunächst eine Risikoanalyse auf dem gesamten Stadtgebiet erforderlich. Diese beinhaltet als ersten
Schritt die Berechnung der Fließwege, die große Wassermengen aufgrund der Gelände- bzw.
Oberflächenbeschaffenheit einnehmen werden. Diese Fließwegeanalyse ist ein grobes Instrument zur
Identifizierung von gefährdeten Bereichen, der sich eine zweidimensionale Modellierung des
Oberflächenabflusses darstellt. In dieses Oberflächenabflussmodell gehen verschiedenste Parameter ein,
und es ermöglicht die Identifizierung von Abflusshindernissen und Gefahrenschwerpunkten. Auf Basis der
Bodenbeschaffenheit kann z.B. auch die Versickerungsmöglichkeit berücksichtigt werden. Als Ergebnis
entsteht eine Karte, auf der überflutungsgefährdete Bereiche erkennbar sind. Die Aussagekraft der Karte
ist gut und lässt es bereits zu, notwendige Maßnahmen abzuleiten. Die Aussagekraft des
Oberflächenabflussmodells lässt sich durch eine Kopplung mit dem Kanalnetz noch verbessern. Dies ist
voraussichtlich aber nicht für das gesamte Stadtgebiet, sondern nur für ausgewählte kritische Bereiche
erforderlich. Die so auf Basis der Gefährdungsanalyse erarbeitete Gefahrenkarte ist Voraussetzung für
gezielte Risikoeinschätzungen. Bei hoher Überflutungsgefährdung und hohem Schadenspotential, z.B. für
Krankenhäuser, die Versorgungsinfrastruktur, den Verkehr (Tunnel/Unterführungen) oder Industrie- und
Gewerbestandorte, besteht ein großes Risiko.
Mögliche Lösungsansätze bestehen in einer sorgfältigen Analyse sowohl der realistischen
Leistungsfähigkeit bestehender Entwässerungssysteme als auch von Neu-, Erweiterungs- und
Sanierungsplanungen. Durch Kombination des Überstaunachweises, einer Überflutungsbetrachtung und
einer Risikoanalyse für entwässerungstechnisch kritische Gebiete lassen sich Schwachpunkte und
Leistungsreserven eines Kanalnetzes ermitteln. Gleichzeitig wird der Ausweisung oder dem Bau von
temporären Zwischenspeichern und Notwasserwegen zur gefahrlosen Speicherung oder Abführung von
Niederschlagswasser im öffentlichen Raum und auf Privatgrundstücken zukünftig besondere Bedeutung
zukommen.
23
Tab. 1 Umsetzungsfahrplan - Gefahrenanalyse und Ableitung von Maßnahmen gegenüber Starkregen:
Priorität
Zeitpkt.
Gefahrenanalyse und Ableitung von Maßnahmen gegenüber Starkregen:
eea+
AP-Nr.
Erstellung einer Gefährdungskarte
1
2017
1
2017
1
2019
1
2019
1
2019
1
2019
Zusammenfassung,
Erläuterung
Priorität 1
bis Ende 2019
24
Erstellung einer Gefährdungskarte zur Überflutung und Überschwemmung (zunächst als
Pilotprojekt für Preuswald)
Pilothafte Untersuchung der möglichen Folgen von Sturzregen im Bereich Bildchen/ Preuswald,
Verwendung der Erkenntnisse zur Erstellung einer städtischen Gefährdungskarte zur
Überflutung und Überschwemmung. s.a. 4.2.3.3
Erstellung einer städtischen Gefährdungskarte zur Überflutung und Überschwemmung zwecks
Ermittlung von Geländebereichen mit Handlungsbedarf für gefahrenmildernde Maßnahmen
Analyse, ob ausreichend Aussagen im Hinblick auf zunehmende Extremwetterereignisse, wie
z.B. Starkniederschläge getroffen sind, um eine wassersensible, klimaangepasste
Stadtentwicklung (MN 3.4.3 A-3.5.5 A) zu gewährleisten. Evtl. weitere Untersuchungen
durchführen
Prüfung und ggf. Maßnahmenentwicklung zu den Hotspots "Kanalüberlastung" aus dem
Masterplan Aachen*2030/Anpassungskonzept
- Zur erfahrungsgestützten Erfassung weiterer Schwachpunkte ggf. gezielte Analyse von
Einsatzpunkten / -plänen des Störungsdienstes der STAWAG und der Feuerwehr
"Analyse überfluteter Bereiche im öff. Bereich laut STAWAG-Störfälle, Feuerwehreinsätze.
Ermittlung von Orten mit Handlungsbedarf, vergl. 3.5.5"
Bereits 2017 befindet sich die „Erstellung einer Gefährdungskarte zur Überflutung und
Überschwemmung für den Bereich Preuswald als pilothafte Untersuchung der
möglichen Folgen von Sturzregen im Bereich Bildchen / Preuswald“ in Umsetzung. Die
Erfahrungen mit Kosten, Abläufen und Ergebnissen aus der Gefährdungsanalyse in
diesem Bereich werden genutzt, um die weitere Vorgehensweise zur
gesamtstädtischen Gefahrenbeurteilung zu entscheiden.
Während der Ausarbeitung einer Gefährdungskarte zu Überflutungen und
Überschwemmungen ist nach der Fließwegeberechnung ein Oberflächenmodell zu
erstellen, um Abflusshindernisse und Gefahrenschwerpunkte zu ermitteln. Eine
gezielte Risikoeinschätzung an diesen Gefahrenschwerpunkten kann durch Kopplung
des Oberflächenabflussmodells mit dem Kanalnetz erfolgen, um gefahrenmildernde
Maßnahmen herleiten zu können. Während der aufeinanderfolgenden
Bearbeitungsschritte Fließwegeberechnung, Oberflächenmodell und Kopplung mit dem
Kanalnetz wird jeweils entschieden, welche nächsten Schritte in welchen
Stadtbereichen sinnvoll sind.
In die Gefährdungsanalyse sollen auch neue Erkenntnisse aus Forschung und
Wissenschaft einbezogen werden. Auch die obere und oberste Wasserbehörde prüfen
und überarbeiten ggf. derzeit die einschlägigen Vorschriften zum Hochwasser- und
Überflutungsschutz. Gemäß des Standes von Wissenschaft und Technik soll geprüft
werden, ob ausreichend Aussagen/Erkenntnisse im Hinblick auf zunehmende
Extremwetterereignisse, wie z.B. Starkniederschläge vorliegen, um eine
wassersensible, klimaangepasste Stadtentwicklung zu gewährleisten. Je nach
Ergebnis sind evtl. gezielte Untersuchungen zur lokalen Situation durchzuführen.
Im Masterplan Aachen*2030 sowie im stadtklimatischen Klimaanpassungskonzept
(2014) sind Hotspots „Kanalüberlastung“ aufgeführt. Diese sind auch in die
Gefährdungsanalyse einzubeziehen.
Zur erfahrungsgestützten Erfassung weiterer Schwachpunkte, d.h. Orten mit großem
Handlungsbedarf, soll außerdem eine gezielte Analyse von Einsatzpunkten / -plänen
des Störungsdienstes der STAWAG und der Feuerwehr erfolgen.
Optimierungsmöglichkeiten sollten im Zuge dessen geprüft werden zur Dokumentation
von Starkregenereignissen und deren Auswirkungen mit Bildern, Berichten und
Messergebnissen in einer kommunalen Ereignisdatenbank.
1.3.1
3.5.4
4.2.3.3
3.4.1
3.5.5
4.2.3.1
Ableitung von Maßnahmen
1
2019
1
2019
Zusammenfassung,
Erläuterung
Priorität 1
bis Ende 2019
Notüberschwemmungsflächen im Stadtraum prüfen und ggf. bei künftigen
Straßenbaumaßnahmen u. a. Maßnahmen im öffentlichen Raum berücksichtigen, s.a. 3.5.5
Berücksichtigung der Ergebnisse aus 4.2.3.1 bei künftigen Baumaßnahmen (multifunktionale
Flächen), z.B. zur Starkregenrückhaltung/-lenkung
3.5.4
4.2.3.2
Die Ergebnisse der Gefahrenkarte sollen bei künftigen Baumaßnahmen berücksichtigt
werden. In Bereichen, wo eine besondere Gefährdung ermittelt wurde und ein hohes
Schadenspotenzial gegeben ist, sind entlastende Maßnahmen zu prüfen. Dies können
z.B. Notüberschwemmungsflächen im Straßenraum sein, die bei künftigen
Straßenbaumaßnahmen einbezogen werden. Auch Maßnahmen im öffentlichen Raum
wie in Grünbereichen lassen sich möglicherweise entlastend berücksichtigen, d.h.
multifunktionale Flächen, z.B. zur Starkregenrückhaltung/-lenkung sollen in die
Planung einbezogen werden.
Oberflächengewässer
3
läuft
Zusammenfassung,
Erläuterung
Priorität 3
in Umsetzung
Abstimmung/Klärung, welche Untersuchungen und Konzepte zur Verbesserung der
Oberflächengewässer hinsichtlich Klimawandel vorliegen bzw. erforderlich wären: Starkregen
3.4.3
Die Situation der Gewässer bzw. der anliegenden Grundstücke und Gebäude ist im
Rahmen des Hochwasserschutzes gut untersucht bzw. reglementiert. Durch das
Umweltministerium (oberste Wasserbehörde), die Bezirksregierung Köln (obere
Wasserbehörde), die untere Wasserbehörde (Fachbereich Umwelt) sowie den für die
Aachener Gewässer zuständigen Wasserverband Eifel-Rur (WVER) werden die
Regelungen entsprechend den Veränderungen durch den Klimawandel sukzessive
angepasst. Da dieser Prozess zurzeit in Gang ist, werden bereits neuere
Entwicklungen bei den höheren Behörden erfragt und evtl. Optimierungsmöglichkeiten
abgestimmt.
2.2.1.2.
Allgemeine wassersensible Planung
Zukünftig werden nur eine integrierte, zeitgleiche städtebauliche und entwässerungstechnische Planung
und Entwicklung geeignet sein, den Risiken und Unsicherheiten für das Gesamtsystem Siedlungsraum zu
begegnen. Stadtplanung/Straßenbau, Stadtentwässerung sowie die Straßenunterhaltung, aber auch
Grünflächenplanung und –unterhaltung sind in die Risikoanalyse zu involvieren und bei der
anschließenden Entwicklung von Gegenmaßnahmen gemeinsam gefragt. Eine verzahnte
Maßnahmenplanung der Stadt- und Freiraumplanung, Verkehrsflächen, Siedlungsentwässerung und des
individueller Objektschutz ist sinnvoll, um Synergien zu nutzen. So sind z.B. die Erkenntnisse zur
Versickerung auch für die Wasserbewirtschaftung interessant oder die Abschätzungen der Abflussraten für
die Siedlungsentwässerung sowie die Stadtplanung von Interesse.
Tab. 2 Umsetzungsfahrplan - Allgemeine wassersensible Planung:
Priorität
Zeitpkt.
Allgemeine wassersensible Planung
eeaSyst.
Klimaangepasste wassersensible Verkehrs- und Straßenplanung
1
läuft
1
2018
2
läuft
Prüfung von Entsiegelungspotenzialen in der Straßenplanung, z.B. großer Plätze,
Parkplatzflächen. Vergl. 4.2.3.2
Kriterienkatalog entwickeln als Prüfraster für Verkehrsplanung / Baumaßnahmen, z.B.
reduzierter Versiegelungsgrad (Verbesserung v. Versickerung), Straßenquerschnitt als
Stauraum/Retentionsräume (bei Starkregen) etc.
Analyse und Maßnahmenvorschläge zur innerstädtischen Gewässeroffenlegung
3.4.3
4.2.2
4.2.3.3
25
Zusammenfassung,
Erläuterung
Priorität 1
ab 2018
Für eine klimaangepasste wassersensible Verkehrs- und Straßenplanung wird ein
Kriterienkatalog entwickelt, der als Prüfraster bei der Planung dient. Dadurch werden
bei jedem Vorhaben mögliche Aspekte mit Blick auf Entwässerung/Überflutung
berücksichtigt, z.B. ob ein reduzierter Versiegelungsgrad zur Verbesserung der
Versickerung möglich ist oder bestehende Flächen entsiegelt werden können –
beispielsweise im Parkraum. Je nach Einordnung in die Starkregengefährdung ist eine
Eignung des Straßenquerschnitts als Stau-/Retentionsraum zu klären.
Weiterhin werden die vorliegenden Maßnahmenvorschläge zur innerstädtischen
Gewässeroffenlegung in den Planungen berücksichtigt, da die direkte
Abflussmöglichkeit in ein Gewässer bei Sturzregen die Möglichkeit bietet,
Wassermassen, die nicht in die Kanalisation abgeleitet werden können, aus dem
Straßenraum zu lenken. (Untersuchungen haben gezeigt, dass bei Sturzregen große
Wassermengen z.B. an den Gullis vorbei laufen.)
Klimaangepasster wassersensibler Freiraum
2
läuft
Zusammenfassung,
Erläuterung
Priorität 2
in Umsetzung
Entwicklung eines Maßnahmenkonzeptes Klimafolgenanpassung für den privaten und
öffentlichen Raum, s.a. 4.2…
1.1.4.1
Entwicklung eines Maßnahmenkonzeptes Klimafolgenanpassung für den privaten und
öffentlichen Raum. Die Stadt Aachen entwickelt zurzeit ein Freiflächenkonzept. Im Zuge
dessen finden Maßnahmen zur klimaangepassten wassersensiblen Entwicklung
Berücksichtigung. Die Eignung als Notwasserflächen soll in Bereichen mit hohem
Schadenspotenzial geprüft werden, um bei Starkregen zur Entlastung beizutragen.
Folgemaßnahmen zur Gefährdungskarte
2
2019
2
2020
Zusammenfassung,
Erläuterung
Priorität 2
ab 2019 f
Untersuchung zur Sturzflutgefährdung durch Oberflächenabfluss bei Starkregen und der damit
verbundenen Erosionsgefahr (flächige Abgrenzung von gefährdeten Bereichen) u.
Schadensgefahr f. Infrastruktur
Analyse der Notwendigkeit u. Prüfung der Eignung von Frei-/Grünflächen als Retentionsfläche
für Starkregen (multifunktional)
6.6.1
4.2.3.3
Voraussetzung für die Maßnahme ist die Erstellung der Gefährdungskarte, s. Tab. 1.
Auf Basis der in der Gefährdungskarte identifizierten Risikobereiche soll geprüft
werden, wo Erosionsgefahr durch Oberflächenabfluss/Sturzflut bei Starkregen und
hohe Gefahr von Schäden für die Infrastruktur besteht, diese ggf. genauer untersucht
werden (flächige Abgrenzung von gefährdeten Bereichen) und entsprechende
Maßnahmen eingeleitet werden.
In Risikobereichen soll geprüft werden, ob eine Gefahrenminderung durch angrenzende
Frei-/Grünflächen möglich ist, d.h. ob diese sich als multifunktionale Flächen mit
Retentionsvermögen für Starkregen eignen.
Klimaangepasste wassersensible teilräumliche Planung
2
3
läuft
läuft
Zusammenfassung,
Erläuterung
Priorität 2-3
in Umsetzung
26
Analyse und Maßnahmenvorschläge für innerstädtische Wasserflächen
Integration von Anpassungsmaßnahmen (z.B. Entsiegelung, Dachbegrünung,
Wasserrückhalteflächen etc.) in teilräumlichen Planungen
In teilräumlichen Planungen werden Aspekte zur Verbesserung wasserwirtschaftlicher
Belange bereits berücksichtigt. Die Möglichkeit zur Integration von
Anpassungsmaßnahmen wird fallbezogen geprüft, z.B. Versiegelungsgrad bzw.
Entsiegelungsmöglichkeiten zur besseren Regenversickerung, Ableitung von
Regenwasser, Dachbegrünung zur Regenrückhaltung, technische Anlagen zur
Regenrückhaltung oder Flächen, die sich als temporäre Wasserflächen eignen. Die
bereits vorliegenden Maßnahmenvorschläge für innerstädtische Wasserflächen und
Gewässeroffenlegung (s.o. Verkehrs-/Straßenplanung) werden hierbei berücksichtigt.
4.2.3.3
1.1.4.1
Öffentlichkeitsarbeit
2
2018
3
2019
Überprüfung des Warnsystems Nina, ob lokale Hochwassersituationen bzw. Überflutungsgefahr
durch drohenden Starkregen bzw. Sturm mit dargestellt werden
Kampagne zur Entsiegelung und/oder Dachbegrünung (läuft 2018 in AC-Nord)
Zusammenfassung
Erläuterung
Priorität 2
ab 2018 f
6.6.4
6.4.4
Kurzfristig ist es möglich, das Warnsystems Nina darauf hin zu prüfen, ob lokale
Hochwassersituationen bzw. Überflutungsgefahr durch drohenden Starkregen bzw.
Sturm mit dargestellt werden. Unter diesen Voraussetzungen macht es Sinn, dass die
Stadt die Bevölkerung auf das System hinweist und für dessen Benutzung wirbt.
Auf die bereits bestehende Förderung zur Entsiegelung und/oder Dachbegrünung im
Fördergebiet Aachen-Nord soll verstärkt hingewiesen werden. Gesamtstädtisch soll
über die wasserwirtschaftliche Bedeutung von entsiegelten Flächen und begrünten
Dachflächen informiert und für entsprechende Maßnahmen geworben werden.
Bestenfalls könnte eine Kampagne durchgeführt werden.
2.2.2. Maßnahmen gegen die Auswirkungen von Hitze
2.2.2.1.
Sicherung von Frisch- und Kaltluftbahnen
Ein Schwerpunkt zur Anpassung an den Klimawandel liegt in der Stadt Aachen auf der Entwicklung von
Konzepten und Maßnahmen zur Verbesserung der stadtklimatischen Situation durch Verbesserung bzw.
Erhalt der Durchlüftung und Minderung von Aufheizeffekten. Die Stadt Aachen ist auf Grund ihrer
Talkessellage und der damit verbundenen Schadstoffkonzentrationsproblematik seit Jahren sensibilisiert
für das Thema Luftqualität. Mit der klimawandelbedingten Zunahme von heißen Tagen und länger
andauernden Hitzeperioden erhält die innerstädtische Durchlüftung noch mehr an Bedeutung. Gerade in
der Innenstadt wurden bereits im stadtklimatischen Klimaanpassungskonzept (2014) Bereiche mit
Potenzial zu so genannten Hitzeinseln mit Temperaturunterschieden bis 8 Grad im Vergleich zum
Außenbereich identifiziert. Dieser Klimafolgeneffekt wird durch den temperaturbedingten Anstieg von
Luftschadstoffen (Ozon, Feinstaub) noch verstärkt. Das Gutachten zeigt, die zunehmende Hitze birgt
gesundheitliche Risiken und ist Thema für die Stadtplanung. Durch thermische Aufheizung und
Schadstoffemissionen belastete Bereiche sind darin ebenso kartografisch erfasst wie klimasensitive
Bevölkerungs- bzw. Infrastrukturen (Krankenhäuser, Seniorenheime, Kitas etc.).
Als zentrale Maßnahme gilt es, die Kaltluftentstehungsgebiete und deren Abfluss über Luftleitbahnen zu
sichern.
27
Tab. 3 Umsetzungsfahrplan - Sicherung von Frischluftbahnen:
Priorität
Zeitpkt.
Sicherung von Frisch- und Kaltluftbahnen
eea-Syst.
1
2020
1.2.1.4
1
läuft
Darstellung "Schutzbereich Stadtklima" und "Belüftungsbahnen" im FNP Aachen*2030
vorgesehen
Berücksichtigung von Kaltluft-Entstehungs- und abflussgebieten bei Planungen
Zusammenfassung,
Erläuterung
Priorität 1
Teils bereits in
Umsetzung
1.2.1.4
Die Inhalte und Ergebnisse des Klimafolgenanpassungskonzeptes aus 2014 sind in
das Aufstellungsverfahren für den FNP Aachen eingeflossen. Im jetzt vorliegenden
Entwurf des FNP sind zwei stadtklimatisch relevante Signaturen in die Darstellungen
eingegangen. Zum einen, im dicht besiedelten Innenstadtbereich sowie in östlichen
Stadtteilen die Signatur „Schutzbereich Stadtklima“. Diese stellt den schon jetzt
thermisch und lufthygienisch belasteten Bereich in der Stadt Aachen dar. Darüber
hinaus gibt es eine Schraffur im FNP-Plan, die den Namen „Belüftungsbahn
Stadtklima“ trägt. Hier sind (bebaute und unbebaute) Flächen gekennzeichnet, die
eine wichtige Funktion für die Versorgung der besiedelten Bereiche mit Kalt- und
Frischluft haben.
Für beide Signatur-Bereiche werden Handlungsansätze und Impulse für die
Bauleitplanung im Textteil des FNP hinterlegt werden. Dazu gehören z.B.
Versiegelungsgrade, das Maß baulicher Verdichtung und Hinweise zu
Begrünungsanteilen in zukünftigen Bebauungsplänen.
Damit wird die bisherige Praxis der Einzelfallbetrachtung der Be- und
Durchlüftungssituation im Rahmen der Umweltprüfungen bei Bebauungsverfahren in
einen gesamtstädtischen Zusammenhang gestellt und erhält einen höheren
Stellenwert, wenn der FNP beschlossen wird.
Der im Vorentwurf vorliegende Landschaftsplan hat ebenfalls klimatisch relevante
Flächen, hier insbesondere die als „Grünfinger“ benannten Bachtäler, gesichert als
Landschaftsschutzgebiet und teilweise als Geschützter Landschaftsbestandteil.
Darüber hinaus sind diese Flächen in der Karte der Entwicklungsziele mit einem
Entwicklungsziel zugunsten klimatischer Funktionen dargestellt.
2.2.2.2.
Allg. Maßnahmen gegen Aufheizung
Als Maßnahmen zur Reduzierung von städtischer Überwärmung eignen sich generell
• Grünflächen (Parkgröße und –verteilung, Baumbedeckung)
• Wasserflächen (Größe & Verteilung)
• Beachtung der Oberflächeneigenschaften (Albedo der Dächer, Wände, versiegelten Flächen)
• Beachtung Bebauungseigenschaften (Gebäudehöhe, Versiegelungsgrad durch und zwischen
Gebäuden)
Maßgeblich zur Kühlung tragen die Transpiration, bei der Wasser aus der Pflanze verdunstet wird, und die
Evaporation, mit der die Verdunstung von Wasser vom Boden und außerhalb der Pflanze, sowie von
Wasserflächen gemeint ist, bei. Zusammengefasst spricht man von der Evapotranspiration als der
gesamten Menge an Wasser, die über einer begrünten Fläche verdunstet wird. Da ein Teil der kurzwelligen
Sonnenstrahlung zur Verdampfung von Wasser genutzt und nicht in Wärmestrahlung umgewandelt wird,
sind begrünte Flächen kühler als beispielweise Asphaltflächen. Langwellige Wärmestrahlung wird von
blattreichen Pflanzen reflektiert, sodass diese sich weniger vom anthropogenen Wärmeeintrag
beispielweise aus dem Straßenverkehr aufheizen. Aufgrund der geringen Wärmekapazität von Blättern
wird wenig Energie aus der Sonnenstrahlung gespeichert. Vor allem in den Abendstunden macht sich das
bemerkbar, wenn die Pflanzen schneller auskühlen als die städtische Umgebung.
28
Pflanzen können in der Stadt in Form von Parks, Gärten, Grünstreifen, einzelnen Bäumen und Alleen, aber
auch als Fassaden- und Dachbegrünungen vorkommen. Zusammen können diese die durchschnittliche
Temperatur einer Stadt senken, wenn sie auch im Einzelnen sehr unterschiedlich dazu beitragen.
Das Erfordernis einer guten Zusammenarbeit von Grün-, Stadt-, Verkehrsplanern sowie Wasserbehörde
und Entwässerungsabteilung zeichnet diese Auflistung bereits auf. Synergien bei den Bemühungen um
die Vermeidung von Hitzeinseln in der Stadt sind insbesondere bei der Errichtung offener Wasserflächen
erkennbar, wenn es z.B. um den gleichzeitigen Abfluss bzw. temporären Rückhalt von
Niederschlagswasser im Starkregenfall geht.
Tab. 4 Umsetzungsfahrplan - allg. Maßnahmen gegen Aufheizung:
Priori-
Zeitpkt.
Allg. Maßnahmen gegen Aufheizung
eea-Syst.
Grünflächen / Grünanteile
1
2017
Grün-/Gestaltungssatzung
1.1.4.1
1
2017
4.2.3.3
1
läuft
Aufbauend auf die Grünversorgungsanalyse: Maßnahmenvorschläge zur Gewährleistung
ausreichender Grünflächenanteile und zur Schaffung neuer klimawirksamer Flächen.
Prüfkriterium klimarelevantes Straßengrün wie z.B. Verschattung durch Baumpflanzungen
1
läuft
4.2.3.2
3
läuft
Fortführung von Baumpflanzungen im öff. Bereich (außer im Bereich wichtiger
Belüftungsbahnen)
Prüfung von Möglichkeiten zur Verschattung besonders hitzesensibler Bereiche, z.B.
Bushaltestellen, (Park)Plätze (Vermeidung von Aufheizung)
Zusammenfassung,
Erläuterung
Priorität 1
in Umsetzung
4.2.2
4.2.3.2
Mit der Grün- und Gestaltungssatzung trat im Sept. 2017 ein wichtiges strategisches
Instrument zur Sicherung von Grünanteilen bei Bauvorhaben in Kraft. Insbesondere
die Vorgaben zur Begrünung von flachen Dächern und Stellplätzen stehen konträr
zur ansonsten stattfindenden Aufheizung auf Asphalt- und Bitumenflächen.
Im Rahmen der strategischen Grünplanung wird die gesamte städtische
Grünversorgung analysiert. Nach Auswertung werden Vorschläge für unterversorgte
Bereiche erarbeitet, um anpassungsrelevante Flächen zu schaffen. Prüfkriterium für
die Analyse ist z.B. die Begrünung von Straßen und Plätzen zwecks Verschattung,
wobei auch besonders sensible Bereiche wie Bushaltestellen betrachtet werden.
Im ersten Jahr der Rechtskraft der Grün- und Gestaltungssatzung konnten
insgesamt 36.000 qm Dachbegrünung, 560 qm intensive Tiefgaragenbegrünung
sowie 67 Bäume im Rahmen von Bauanträgen zur Auflage gemacht werden, für die
es ohne die Satzung keine Handhabe seitens der Stadt AC gegeben hätte.
Oberflächeneigenschaften /-aufheizung
1
läuft
1
2018
Zusammenfassung,
Erläuterung
Priorität 1
kontinuierlich
i.R. der
Umsetzung
berücksichtigt
Prüfung von Entsiegelungspotenzialen in der Straßenplanung, z.B. großer Plätze,
Parkplatzflächen. Vergl. 4.2.3.2
Kriterienkatalog entwickeln als Prüfraster für Verkehrsplanung / Baumaßnahmen, z.B.
Einsatz von hellem Straßenbelag (gegen Aufheizung)
3.4.3
4.2.2
Da die Problematik der Flächenaufheizung und die Gefahr von Hitzeinseln in der
Innenstadt erkannt ist sowie die belasteten Bereiche im stadtklimatischen
Klimaanpassungskonzept kartografiert sind, wird insbesondere in diesen Bereichen
bei zukünftigen Planungen im öffentlichen Raum darauf geachtet, dass die
Aufheizung durch entsprechende Auswahl von Materialien, Ausgestaltung von
Oberflächen oder Schatten spendenden Elementen minimiert wird. Auch die
Entsiegelung von Bestandsflächen wird jeweils geprüft.
29
Wasserverdunstung
1
2018
3
läuft
3
läuft
2
1
läuft
2018
2
läuft
Zusammenfassung,
Erläuterung
Priorität 2
kontinuierlich
i.R. der
Umsetzung
berücksichtigt
Machbarkeit prüfen zur Schaffung von offenen Wasserflächen im Straßenraum
(Verdunstungseffekte)
Prüfung von Entsiegelungspotenzialen von Plätzen (s.a. 3.4.3) sowie von Flächen, die sich
bei Hitze als Wasserverdunstungsfläche eignen
Prüfung techn. o. gestalterischer Maßnahmen zur Wasserverdunstung; Schaffung bzw.
Ergänzung von Trinkbrunnen
Analyse und Maßnahmenvorschläge für innerstädtische Wasserflächen
Bei der Stadt- u. Straßenplanung genereller Prüfauftrag der Option zur (Teil-) Offenlegung
innerstädtischer Gewässerabschnitte im Rahmen von öff. Baumaßnahmen zwecks
Verbesserung der lokalen stadtklimatischen Situation.
Analyse und Maßnahmenvorschläge zur innerstädtischen Gewässeroffenlegung
3.4.3
4.2.3.2
4.2.3.2
4.2.3.3
3.4.3
4.2.3.3
Die Verdunstung von Wasserflächen trägt dazu bei, die Auswirkungen der
Klimaänderung auf mikroklimatischer Ebene abzumildern. Neben der
jahrzehntelangen Praxis, Wasser als Gestaltungselement insbesondere in Form von
Brunnen einzubinden, richtet sich das Augenmerk aus Klimaanpassungssicht auf
möglichst viel Fläche zur Verdunstung. Dieser Aspekt wird wurde als Prüfkriterium
bei der Planung öffentlicher Bereiche aufgenommen. Die bereits vorliegenden
Maßnahmenvorschläge für innerstädtische Wasserflächen und
Gewässeroffenlegung werden hierbei berücksichtigt.
Ergänzend sollen zukünftig im Zuge anstehender Maßnahmen wo möglich auch
neue Trinkbrunnen geschaffen werden.
2.2.3. Umweltprüfung, B-Planung, vorhabenbezogene Planung
Für eine kontinuierliche und systematische Betrachtung und Berücksichtigung der Belange der
Klimafolgenanpassung in Planungsprozessen ist eine Ergänzung der entsprechenden Leitfäden und
Kriterienkataloge unabdingbar.
Tab. 5 Umsetzungsfahrplan - Umweltprüfung, B-Planung, vorhabenbezogene Planung:
Priorität
Zeitpkt.
Umweltprüfung, B-Planung, vorhabenbezogene Planung
eeaSyst.
1
2018
1.2.1.3
2
2018 f
3
2018
3
läuft
1
2018
3
läuft
Optimierung/Ergänzung des Kriterien-/Prüfkatalogs zur Umweltprüfung im Hinblick auf
Klimaanpassung, s.a. 1.3.1
Ergänzung des Leitfadens zur B-Planung um Kriterien/Checkliste zur klimaangepassten
Planung, z.B. Aufheizung/Verschattung, Dachbegrünung, Versiegelungsgrad,
Überflutungsgefahr
s.a. 1.2.1.3 und 1.2.1.4
Vertragsverhandlung/-gestaltung mit Investoren unter Berücksichtigung
anpassungsrelevanter Parameter. Ergänzung um Informationen zwecks Sensibilisierung
zur Eigenvorsorge der Vertragspartner (s. HF 6)
Integration von Anpassungsmaßnahmen (z.B. Entsiegelung, Dachbegrünung,
Wasserflächen, Verschattung, Aufheizung etc.) in teilräumlichen Planungen
Kriterienkatalog entwickeln als Prüfraster für Verkehrsplanung / Baumaßnahmen, z.B.
Einsatz von hellem Straßenbelag (gegen Aufheizung) etc.
Berücksichtigung von Anpassungsbelangen bei Neuplanung, Erneuerung und Sanierung
von Plätzen
Zusammenfassung,
Erläuterung
Priorität 2
2018
30
Die vorhandenen Kriterien-/Prüfkataloge für die diversen Planungsprozesse
werden um die Belange der Klimafolgenanpassung ergänzt, um diese
systematisch in die bestehenden Arbeitsabläufe zu integrieren. Federführend
bzw. wegweisend ist hierbei die Ausarbeitung für die Umweltprüfung.
Neben den Unterlagen zur internen Verwendung der Umwelt- und
Planungsverwaltung wird auch eine Praxishandreichung für Architekten und
Bauinteressenten/Investoren angestrebt, in der die Bedeutung der Maßnahmen
erläutert wird, um die Akzeptanz zu verbessern. Ergänzend zu den aus
1.3.1
1.3.2
1.1.4.1
4.2.2
4.2.3.2
Planersicht zu berücksichtigenden Aspekten zur Klimaanpassung – insbesondere
zur Abwehr von Gefahren durch Starkregen und Auswirkungen von Hitze – lassen
sich hier weitere Informationen zur Sensibilisierung für eigenen Objektschutz
kommunizieren.
2.2.4. Grün-Planung
Die Hitzebelastung in urbanen Quartieren wird durch die Beschattung durch Vegetation gemindert. Zudem
leisten Wasserflächen durch die Verdunstungskühle und unversiegelte Flächen durch die Reduzierung des
Oberflächenabflusses einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Stadtklimas und steigern die
Aufenthaltsqualität im Stadtraum.
Tab. 6 Umsetzungsfahrplan – Grün-Planung:
Priorität
Zeitpkt.
Grün-Planung
eea-Syst.
2
läuft
1.1.4.1
1
2017
1
3
2
läuft
2020 f
2020 f
1
2
2
2017
läuft
läuft
Entwicklung eines Maßnahmenkonzeptes/-planes Klimafolgenanpassung für den privaten
und öffentlichen Raum - aufbauend auf dem Freiflächenkonzept
Anpassungsrelevante Maßnahmen im Rahmen des Freiflächenkonzeptes
Aufbauend auf der Grünversorgungsanalyse: Maßnahmenvorschläge zur Gewährleistung
ausreichender Grünflächenanteile und zur Schaffung neuer klimawirksamer Flächen.
Erhalt von Grünflächen in den Belastungsschwerpunkten
Prüfung der Funktionalität von Grünflächen zur Regenwasserrückhaltung
Analyse der Notwendigkeit u. Prüfung der Eignung von Frei-/Grünflächen als
Retentionsfläche für Starkregen (multifunktional)
Berücksichtigung von Anpassungsaspekten im Landschaftsplan (LP)
Analyse und Maßnahmenvorschläge zur innerstädtischen Gewässeroffenlegung
Analyse und Maßnahmenvorschläge für innerstädtische Wasserflächen
-> 4.2.3.2
Zusammenfassung,
Erläuterung
Priorität 2
Bereits
begonnen,
außer wenn
abhängig von
Starkregengefahrenkarte
4.2.3.4
4.2.3.3
4.2.3.3
4.2.3.3
4.2.3.3
1.2.1.4
4.2.3.3
4.2.3.3
Zurzeit ist bereits ein Freiflächenkonzept in Bearbeitung, in dem
Anpassungsbelange eine wichtige Rolle spielen und auf dem aufbauend
Maßnahmen zur Verbesserung der Grünversorgung entwickelt werden, die
gleichermaßen zu einer Optimierung der Luftqualität, des Klimaschutzes sowie der
Anpassungsbelange Reduktion der Wärmebelastung und Gefahr durch Starkregen
dienen. Anpassungsrelevante Maßnahmen im Rahmen des Freiflächenkonzeptes
werden als Maßnahmenpaket für den privaten und öffentlichen Raum
zusammengestellt.
Im Rahmen der strategischen Grünplanung wird die gesamte städtische
Grünversorgung analysiert. Der Erhalt von Grünflächen in den
Belastungsschwerpunkten ist ein Hauptziel. Städtische Grünanlagen, z.B.
historische Parkanlagen, werden zwecks Erhalt aufgenommen. Nach Auswertung
werden Vorschläge für unterversorgte Bereiche erarbeitet, um anpassungsrelevante
Flächen zu schaffen. In diesem Zusammenhang wird ebenfalls ein
Straßenbegrünungsprogramm für die stadtklimatisch hauptbelasteten Bereiche
ausgearbeitet.
Die Funktionalität von Grünflächen als Retentionsfläche für Starkregen wird in die
Planungen einbezogen, insofern bereits Erkenntnisse über ein Gefahrenpotenzial im
betreffenden Bereich vorliegen oder wenn sich ein solches nach Fertigstellung der
Gefahrenkarte ergibt (s. Tab. 1).
In die Aufwertung oder Schaffung von Grünbereichen werden die bereits
vorliegenden Maßnahmenvorschläge für innerstädtische Wasserflächen und
Gewässeroffenlegung berücksichtigt, d.h. geprüft, ob hier Maßnahmen verbunden
werden können.
Für das Stadtgebiet Aachen wird ein neuer Landschaftsplan aufgestellt. In der Karte
31
der Entwicklungsziele sind sämtliche der Innenstadt Kaltluft zuführende Bachtäler
mit einem eigenen Entwicklungsziel versehen, die dem Schutz dieser "Grünfinger"
genannten Kaltluftbahnen dient. Dies dient der langfristigen Sicherung der teilweise
Kaltluftentstehungs- und Kaltlufttransportbahnen zum Erhalt einer lufthygienisch und
thermisch angemessenen Luftversorgung der Innenstadtbewohner in einer Zukunft,
in der mit Wetterperioden mit erhöhter thermischer Belastung zu rechnen ist.
2.3. Kommunikation und Beteiligung
Handlungsfeld 6 des Arbeitsprogramms zur Anpassung an den Klimawandel enthält eine Vielzahl von
Maßnahmen zur Kommunikation und Partizipation, sowohl hinsichtlich der Methodik, der Zielgruppen als
auch bzgl. der zu vermittelnden Inhalte. Diese reichen von Zusammenarbeit bzw. Austausch mit anderen
Kommunen, Behörden und Forschungseinrichtungen, über Information und Beratung von
Wohneigentümern und Unternehmen, z.B. zum Objektschutz, bis zu Warnhinweisen vor Unwettern bzw.
Verhaltenshinweisen bei Extremhitze und Motivation beispielsweise zu Entsiegelung durch Kampagnen.
Zum Teil kann auf bereits vorliegendes Informationsmaterial zurückgegriffen werden wie auf 2 Flyer zu
Starkregenschutz- bzw. –vorsorge oder Hilfe zur Risikoanalyse für Betriebe als Leitfaden aus dem Projekt
klimAix.
Abb. 14: Leitfaden Klimaanpassung für Gewerbe
Abb. 15: Flyer zu Starkregenschutz- bzw. –vorsorge
Um eine spätere erfolgreiche Umsetzung des Teilkonzepts „Anpassung an den Klimawandel“ zu
gewährleisten, wurden die relevanten Akteure bereits in die Konzepterstellung involviert und werden in die
Umsetzung einbezogen, insbesondere die betroffenen Verwaltungseinheiten. Außerdem werden
Unternehmen, die Bürgerschaft und engagierte Multiplikatoren informiert bzw. beteiligt, um eine breite
Akzeptanz und Mitwirkung an der späteren Umsetzung zu erzielen.
Anpassung an die Folgen des Klimawandels ist in der Stadt Aachen als querschnittsorientiertes Thema in
vielen Verwaltungsbereichen angesiedelt. Zusammenarbeit erfolgt auch mit STAWAG und WVER. Im
Wesentlichen involviert sind:
Fachbereich Umwelt (FB 36)
FB Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen (FB 61),
FB Presse und Marketing (13)
Städtisches Gebäudemanagement (FB 26)
FB Wirtschaft (FB 02)
Stadtwerke Aachen Abwasser GmbH, STAWAG, ab 1.1.2018 regionetz GmbH, 100% Beteiligung
Wasserverband Eifel Rur (WVER), 23% Beteiligung
32
Die Aufgaben werden auf fachlicher Ebene bearbeitet und gesteuert. Als Schnittstelle in die Fachbereiche
dient das Klimateam. Dort findet der Austausch und die strategische Entwicklung sowie Begleitung statt.
Das Klimateam setzt sich zusammen aus Mitarbeitern der für die Klimafolgenanpassung wichtigen
Fachbereiche. Die Klimateammitglieder sind zuständig für die Weiterleitung relevanter Informationen für
den Klimaanpassungsprozess aus den Fachbereichen an die Teamleiterin, z.B. für gemeinsame
Öffentlichkeitsarbeit, und umgekehrt aus dem Team heraus in ihre Fachbereiche, z.B.
Fördermöglichkeiten.
Teammitglied
Institution / Abteilung
Dr. Maria Vankann
Koordinierungsstelle Klimaschutz, Teamleitung
Jasmina Momen
FB Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen, vorbereitende
Bauleitplanung
Annika Kubbilun
FB Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen, Stadtgestaltung
Armin Langweg
FB Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen; Mobilitätsmanagement
Regina Poth
FB Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen, Straßenplanung
Wolfgang Schmidt,
Norbert Etheber
FB Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen, Straßenentwässerung,
Abwasser/Kanal
Eva-Maria Welters
Regionetz GmbH
Elfi Buchkremer
FB Umwelt, Umweltvorsorge/Grünplanung
Walter Goffin
FB Umwelt, Gewässerschutz
Klaus Meiners
FB Umwelt, Immissionsschutz, Stadtklima
Isabelle Pitre
FB Wirtschaft
Martin Lambertz
Gebäudemanagement, Energiemanagement
Harald Beckers
FB Presse
Klimaanpassungsrelevante Gremien sind:
Ausschuss
Vorsitzender
Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz
Vors. Ulla Griepentrog
Planungsausschuss
Vors. Harald Baal
Mobilitätsausschuss
Vors. Achim Ferrari
Betriebsausschuss Gebäudemanagement
Vors. Heiner Höfken
Stadtrat
Oberbürgermeister Marcel Philipp
Im Prozess zur Erstellung dieses Konzeptes waren folgende Termine mit den Beteiligten relevant:
Prozessrelevante Termine
Auftakt Modellversuch eea-plus NRW, Dortmund
Beschluss Entwicklung e. Maßnahmenplans i.R. eea-plus
Strategiegespräch Prozessaufbau
Kick-off eea-plus in Aachen, Prozessabstimmung, Klimateam
Workshop Ist-Analyse, Stärken/Schwächen, Klimateam
Strategierunde zum Arbeitsprogramm i.d. Stadtplanung
Klimateam Anpassung, Arbeitsprogramm
Externes Audit im eea-plus Modellversuch
Beschluss Arbeitsprogramm AUK (MOA, PLA Sept.)
Klimateam Anpassung
Datum
10.09.2015
10.11.2015
08.12.2015
28.01.2016
29.09.2016
13.12.2016
17.02.2017
11.07.2017
11.07.2017
18.10.2017
33
Klimateam Anpassung
Klimateam, Wasser AG
Klimateam, Wasser AG und Stadtplaner
Klimateam Anpassung
Klimateam Anpassung
Klimateam, Wasser AG und Stadtplaner
Klimateam, Wasser AG
11.12.2017
14.02.2108
16.03.2018
26.04.2018
02.07.2018
28.09.2018
21.11.2018
Seminarveranstaltungen durch Einladung von ext. Referenten, z.B. Difu, ILS, RWTH oder Praxisbeispiele
anderer Kommunen - für in anpassungsrelevante Fachbereiche involvierte MitarbeiterInnen bzw.
interessierte Fachkreise dienen dem Wissenstransfer. Auch der kommunale Austausch wie unter den eeaplus-Modellkommunen, mit der Städtregion Aachen im Projekt ESKAPE oder in Hochschulprojekten wie
InKa-Ewi ist wichtig für die Weiterentwicklung des Anpassungsprozesses.
Folgende Veranstaltungen wurden bereits durchgeführt bzw. sind angedacht:
Veranstaltungen
19.1.2017
25.2.2016
Wozu Anpassung an den Klimawandel? Folgen des Klimawandels,
Integration von Anpassungsbelangen in kommunale Prozess,
kommunale Handlungsfelder und (Pflicht-)Aufgaben, Hilfe zur
Selbsthilfe (KlimAix)
Veranstaltung der Initiative Aachen „Stadt. Plan! Klimaprognosen –
global und regional“
24.11.2016
16.03.2018
Präsentation vor dem Energiebeirat der Stadt Aachen
Starkregenvorsorge in Solingen
Gastvortrag vor dem Anpassungsteam und weiteren Kollegen* FB 36
und FB 61
09.10.2018
Erkenntnisse zu Klimawandel und Hochwasser bzw. Überflutung –
Bemessung von Risiken i.R.v. ESKAPE
Starkregenvorsorge in der Region Aachen, Tendenzen in der
Starkregenentwicklung
"Hitze, Sturm, Überschwemmung - Bauen für Extremwetterereignisse
Anpassungsmaßnahmen bei der Gebäude-Sanierung
Fachveranstaltung für Architekten
Begehung / Exkursion zu (teils)realisierten Objekten zur
Diskussion/Bewertung, Optimierungspotenzial für künftige Vorhaben
ggf. weitere Fachvorträge
09.11.2018
n.n.
n.n.
34
Veranstaltung/ Workshop als öffentlicher Auftakt
Strategie Bund/NRW
Wo steht Aachen im Prozess um die Anpassung an den
Klimawandel
WS/Brainstorming: Ziele/ Strategie, Handlungsoptionen &
Maßnahmenvorschläge (Gallery Walk/World Cafe o.ä.)
Prof. Dirk Vallée,
ISB
Stadtbaurat
Wingenfeld im
Diskussionspodium
Dr. M. Vankann
Tycho
Kopperschmidt,
Techn. Betriebe
Solingen
Dr. Gerd Demny,
WVER
altbau plus
Vorschlagsliste FB
Stadtplanung
Projekt ESKAPE Entwicklung StädteRegionaler KlimaAnpassungsProzesse
• Vernetzung/Kompetenzoptimierung bezgl. Anpassungsaktivitäten in
der Städteregion (SR) Aachen
• Bereitstellung von Daten- und Informationen auf gemeinsamer GeoInfoPlattform (der SR), Aufarbeitung durch Zusammenstellungen und
Darstellung von Überlagerungen von Teilaspekten
• Verbesserung der Datenlage durch weitere Untersuchungen, z.B.
Kaltluftsimulation, Betroffenheit Hitze (Messfahrten), Einbindung
Windwurfdaten Landesbetrieb Wald, Versickerungsfähigkeit von Böden,
Sensitive Infrastruktur…
• Unterauftrag an den WVER zur Abschätzung mögl.
Überflutungsbereiche unter Berücksichtigung von Klimafaktoren
(Bemessungsgrundlage für Rückhaltungen in Baugebieten), optimierte
Karte mit hochwassergefährdeten Gebieten
• Erarbeitung von Planungsleitlinien
Abb. 17: Projektinformationen ESKAPE
Abb. 16: Projektflyer Projekt InKa-Ewi
2.4. Verstetigung und Controlling
Das Thema Klimaanpassung wird von der Koordinierungsstelle Klimaschutz koordiniert und ist integriert in
die relevanten Planungsprozesse im Rahmen der Grünplanung, Luftreinhalteplanung und
Stadtentwicklung. Die in der Vergangenheit im Bereich Klimaschutz aufgebauten umfassenden
Organisations-, Vernetzungs- und Planungsstrukturen werden für Aktivitäten im Bereich Anpassung an den
Klimawandel konsequent mitgenutzt. Die dauerhafte Implementierung ist auch durch die Einbindung in die
langjährig angewandten Prozessabläufe im Rahmen des European Energy Award gewährleistet.
Im Zuge der regelmäßigen Überprüfung der Klimaschutzaktivitäten wird der Sachstand der Umsetzung des
Arbeitsprogramms zur Klimafolgenanpassung bzw. der Umsetzungsfahrplans im Rahmen des allgemeinen
jährlichen Controlling-Verfahrens (eea-Prozess) evaluiert und angepasst. Zur Erfassung werden die im
Zuge des eea-plus-Projektes entwickelten und aufgebauten Tools weiter verwandt.
35
3. Anhang
3.1. Literatur
Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS):
http://www.bmu.de/klimaschutz/downloads/doc/42783.php
Potsdam Institute for Climate Impact Research (PIK) (2009): Klimawandel in Nordrhein-Westfalen – Regionale
Abschätzung der Anfälligkeit ausgewählter Sektoren; Abschlussbericht zum Gutachten im Auftrag des MUNLV
NRW; Potsdam.
http://www.umwelt.nrw.de/umwelt/klimawandel/anpassungspolitik/projekte/uebergreifende_aktivitaeten/projektseite_
04/index.php
IPCC 2018, Sonderbericht 1,5 °C globale Erwärmung – SR1.5, https://www.de-ipcc.de/256.php
LANUV 2018, Fachbeitrag Klima für die Planungsregion Köln, https://www.bezregkoeln.nrw.de/brk_internet/gremien/regionalrat/sitzungen_regionalrat/sitzung_18/11.pdf
Klimawandel und Klimafolgen in Nordrhein-Westfalen - Ergebnisse aus den Monitoringprogrammen 2016
LANUV 2016, Fachbericht 74, Klimawandel und Klimafolgen in Nordrhein-Westfalen - Ergebnisse aus den
Monitoringprogrammen 2016;
https://www.lanuv.nrw.de/landesamt/veroeffentlichungen/publikationen/fachberichte/?tx_cart_product%5Bproduct%5
D=175&cHash=59daf904eb8e66f6f80075220324be75
LANUV 2010, Fachbericht 27, Klima und Klimawandel in Nordrhein-Westfalen
UBA, Klimawandel, 2018, https://www.umweltbundesamt.de/themen/wetterextreme-koennten-kuenftig-dernormalfall-sein
Internetseiten des MKULNV zum Klimawandel in NRW: www.klimawandel.nrw.de
www.klima.nrw.de
MKULNV 2012, Klimawandel in NRW
https://www.umwelt.nrw.de/fileadmin/redaktion/Broschueren/klimawandel_nrw.pdf
KlimAix, Klimagerechte Gewerbeflächenentwicklung in der Städteregion Aachen
https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimafolgen-anpassung/werkzeuge-deranpassung/tatenbank/klimaix-leitfaden-klimagerechte
http://www1.isb.rwth-aachen.de/klimaix/
MKULNV 2011, Klimawandel und Wasserwirtschaft, Düsseldorf,
pdf auf www.umwelt.nrw.de
MUNLV NRW (Hrsg.) (2009 b): Handbuch Stadtklima – Maßnahmen und Handlungskonzepte für Städte und
Ballungsräume zur Anpassung an den Klimawandel; Düsseldorf.
http://www.umwelt.nrw.de/klima/klimawandel/anpassungspolitik/projekte/staedte_und_ballungsraeume/projektseite_
01/index.php
MKULNV 2016, Stadt im Klimawandel -Vor uns die Sintflut?, Herausforderung Starkregen, Vorsorge, Anpassung,
Management, Tagungsdokumentation, Münster
https://www.umwelt.nrw.de/fileadmin/redaktion/Broschueren/tagungsdokumentation_muenster.pdf
Handlungsoptionen für eine wassersensible Stadtentwicklung in NRW:
http://www.umwelt.nrw.de/klima/klimawandel/anpassungspolitik/projekte/wasserwirtschaft/projektseite_06/index.php
Klimawandelgerechte
36
Extremwertstatistische Untersuchung von Starkniederschlägen in NRW (ExUS):
http://www.umwelt.nrw.de/klima/klimawandel/anpassungspolitik/projekte/wasserwirtschaft/projektseite_03/index.php
MULNV 2018, Arbeitshilfe kommunales Starkregenrisikomanagement, Entwurf Jan. 2018, Düsseldorf
Recknagel online, 5/2017, Fachbeitrag: Wie effektiv reduzieren mehr Grün- und Wasserflächen Hitzestaus in Städten
wirklich?, https://www.recknagel-online.de/aktuell/publikationen/30-05-2017-fachbeitrag-wie-effektiv-reduzierenmehr-gruen-und-wasserflaechen-hitzestaus-in-staedten-wirklich/554843/
Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) Außenanlagen, Ökologische Wirkungen,
https://www.bnb-nachhaltigesbauen.de/fileadmin/steckbriefe/aussenanlagen/neubau/v_2016/BNB_AA2016_111.pdf
37
3.2. Steckbrief zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Stadt Aachen, von der eeaBundesgeschäftsstelle im Rahmen des Modellversuches eea-plus erstellt
Aachen
Steckbrief Klimawirkungsanalyse
Einwohnerzahl
253.945 EW (31.12.2015)
Naturraum
Eifel
Versiegelungsgrad
22,1%
Klimaparameter
1971-2000
2021-2050
•
Jahrestemperatur Ø1
10 - 11°
+ 0,5-1,5K
•
heiße Tage /a
5-6
+ 5-10
•
Niederschlagssumme
mm/a
800 - 900
+ 1 – 5%
zunehmend sommerliche Aufheizungen in dicht bebauten Gebieten,
Hitzeperiode
Temperaturunterschiede Kernstadt zu Stadtrand 5 grad
Folgenreiche
Extremereignisse
Starkregen /
Hochwasser
19.12.2014, 18.8.2011, 6.6.2016
Sturm
9.6.2014 (Ela), 5.12.2013 (Xaver), 28.2.2010 (Xanthia), 1.3.2008 (Emma),
18.1.2007 (Kyrill)
Untersuchung
Masterplan Aachen*2030, „Anpassungskonzept an die Folgen des Klimawandels im Aachener
Talkessel“1, Gesamtstädt. Klimagutachten2, KlimAix (Gewerbeflächen im Klimawandel)
Schwerpunkte der
Betroffenheit
Div. Klimaanpassungserfordernisse wegen lufthygienischer Situation in der Talkessellage u.
Extremereignissen
Hitzebelastungen der Bevölkerung aufgrund von Aufheizung in dicht bebauten Gebieten
Starkregen- und Sturmereignisse
1
2
Anpassungskonzept an die Folgen des Klimawandels im Aachener Talkessel 2013
Gesamtstädtisches Klimagutachten 2001
38
Umfang des Konzepts
Exposition: Betrachtete Klimaparameter3: Temperatur, Wärmeinseln, thermische Belastung morgens/abends,
nächtliche Abkühlung1; Luftqualität, Durchlüftung/Lufthygiene1,2; Niederschlag & Abfluss (hoch)1, überschwemmungsu. überflutungsgefährdete Bereiche1, Sturm4.
Datenbasis: 1,2,4
Sensitivität: kommunale Handlungsfelder (nach DAS)5: Forstwirtschaft4 (qual.,quant.), Auswertung der Kalamitäten
(durch Forstamt), insbes. des Windwurfs, Analyse anfälliger Baumarten4; Bevölkerungsdichte/-struktur1 (qual.,
quant., klimasensitive Bevölkerung), soziale Infrastruktur1, Gesundheit/Bevölkerung1 (qual., quant.), Stadt- u.
Freiraumstruktur1,2 (qual., quant.), Bebauungsdichte1,2 /–form (qual., quant.),, Versiegelungsgrad (qual., quant.).
Geprüft durch STAWAG: Energie- u.Wasserversorgung; geprüft durch Feuerwehr: Katastrophenschutz. In
Bearbeitung: Landwirtschaft/Boden/Biodiversität, Verkehrsinfrastruktur.
Datenbasis: 1,2,4,STAWAG, Feuerwehr
Akteure
Beteiligte Akteure: Aus der Verwaltung die Fachbereiche Umwelt (U.Wasser-/Landschaftsbehörde),
Stadtentwicklung, Verkehrsplanung, Gebäudemanagement, Forstamt, Feuerwehr. Stadtwerke Aachen AG
(STAWAG)
Externe Akteure: Initiative Aachen e.V. (organisiert eigene öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen)
Prozess
Auswertung der Konzepte, weitere Analyse im Energieteam u. AGs (Wasser). Maßnahmenentwicklung im FB
Umwelt (Grünsatzung), FB Stadtentwicklung (FNP, BP) u. AG (Wasser). Einzelgespräche und Veranstaltung
Externer (s.o. Akteure) zur (öff.) Sensibilisierung.
3
Niederschlag, Temperatur, Extremereignisse (v.a. Starkregen, Hochwasser, Sturm, Trocken- und Hitzeperioden)
Windwurf laut Statistik des städtischen Forstamtes, laufend
Bauwesen, Biologische Vielfalt, Boden, Energiewirtschaft, Forstwirtschaft, Landwirtschaft, Industrie und Gewerbe, Menschliche Gesundheit, Tourismus, Verkehr und
Verkehrsinfrastruktur, Wasser, Planung, Bevölkerungs- und Katastrophenschutz
4
5
39
3.3. Pressespiegel Ereignisse
Starkregen 6. Juni 2016, Artikel in der Aachener Zeitung vom 7.7.2016
Artikel Grenzecho vom 7.7.2016
40
18.8.2011 Unwetter (Ralf Roeger)
23.7.2013 Windrose Lintert (Ralf Roeger)
29.4.2018 Starkregen (Ralf Roeger)
29.5.2018 Starkregen (Ralf Roeger)
41
3.4 Klimadaten NRW (Quelle LANUV 2010, Fachbericht 27, Klima und Klimawandel in NordrheinWestfalen)
42
43
44
3.5
Projektdatenblätter
Erstellt im Rahmen der Bestandsanalyse und des eea-plus-Projektes
Projekttitel
Grün- und Gestaltungssatzung für die Stadt Aachen
Modellkommune
Stadt Aachen
Projektbeschreibung
1. Auf welche Klimaänderung / Betroffenheit durch Klimawandel reagiert das Projekt
Wärmestau in der Innenstadt bei zunehmenden Hitzetagen & zunehmende Starkregenereignisse
2. Jahr des Projektstarts
Juli 2017
3. Laufzeit (einmalig von bis/jährlich/fortlaufend)
fortlaufend
4. Projektziel
Erhöhung des innerstädtischen Grünanteils zwecks Reduzierung der Aufheizung versiegelter Flächen
und Dächer, Verbesserung des Kleinklimas sowie verbesserte Wasserrückhaltung im Regenfall
5. Träger, Akteure, Verantwortliche, Zielgruppe
Fachbereich Umwelt der Stadt Aachen
6. Projektbeschreibung
Ziel der Satzung ist, den Freiraum in der Stadt grüner zu gestalten, wodurch entsprechende
Anpassungseffekte erzielt werden. Bei neuen Bauvorhaben im gesamten besiedelten Bereich sind
zum Beispiel Dächer mit einer Neigung bis zu 10 Grad und nicht überdachte Stellplätze ab 200
Quadratmeter zu begrünen. Tiefgaragendächer ab 200 Quadratmeter sind zu 60% zu bepflanzen. Es
werden Anforderungen an die standortgerechte Bepflanzungen gestellt. Gewerbliche Lagerflächen und
gewerblich offene Ausstellungsflächen sind mit Hecken einzufrieden.
7. Kooperationen (Welche Partner haben Sie eingebunden? In welcher Funktion?
Wie kam die Kooperation zustande?)
Andere städtische Fachbereiche, insbesondere Stadtplanung
8. Finanzierung (Kosten, genutzte Förderprogramme, Finanzierungsmodelle)
Finanzierung aus dem städtischen Haushalt
9. Ergebnisse, qualitative Verbesserungen
In Zukunft werden in der Stadt Aachen größere Flachdächer nur noch in begrünter Form erstellt.
Stadtklimatisch und wasserhaushaltstechnisch dient dies ebenso der Anpassung an den Klimawandel
wie Begrünungsvorgaben für Stellplätze. Zum Beispiel große Parkplätze vor Einkaufszentren müssen
in Zukunft mit Bäumen ausgestattet sein, die zur Verschattung führen. Die Gestaltungsvorgaben
stellen zudem sicher, dass diese nicht nur an den Rand gepflanzt werden.
Insgesamt wird der Grünanteil durch Anwendung der Satzung steigen, was der innerstädtischen
Aufheizung sowie den Abflussproblemen bei Starkregen entgegenwirkt.
10. Besonderheiten, Erfolgsfaktoren, Anregungen (warum ist das Projekt ein nachahmenswertes,
innovatives Beispiel? Welche Hindernisse konnten aus dem Weg geräumt werden?)
Zumindest in NRW ist Aachen die erste Stadt, die die zukünftige Steigerung des Grünanteils über eine
solche Satzung regelt.
45
Projekttitel
Begrünung von Dächern kommunaler Gebäude
Modellkommune
Stadt Aachen
Projektbeschreibung
1. Auf welche Klimaänderung / Betroffenheit durch Klimawandel reagiert das Projekt
Wärmestau in der Innenstadt bei zunehmenden Hitzetagen & zunehmende Starkregenereignisse
2. Jahr des Projektstarts
Dez. 2012
3. Laufzeit (einmalig von bis/jährlich/fortlaufend)
fortlaufend
4. Projektziel
Vermeidung von Aufheizung der Dächer, Verbesserung des Kleinklimas durch Verdunstungseffekte
sowie Wasserrückhaltung bei Regen durch Begrünung kommunaler Dachflächen.
5. Träger, Akteure, Verantwortliche, Zielgruppe
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
6. Projektbeschreibung
Beispielprojekt Neubau der Mensa des Couven-Gymnasiums, extensive Dachbegrünung, Fläche 425
Quadratmeter. Weitere Dächer von Kommunalbauten in der Stadt Aachen wurden begrünt, z.B.
-Kita Kronenberg, Kronenberg
-Kita Reutershagweg
-Kita An der Rahemühle
-Mensa Rhein-Maas-Gymnasium, Rhein-Maas-Str.
-OGS GS Haaren
- Kleebachschule , Lindenstr. 91 (OGS)
und Verwaltungsgebäude, Lagerhausstr. 20, Dach 5. Etage
7. Kooperationen (Welche Partner haben Sie eingebunden? In welcher Funktion?
Wie kam die Kooperation zustande?)
Die Stadt hat die Schule (Leitung, Lehrerkollegium, Klimateam der Schüler) eingebunden
8. Finanzierung (Kosten, genutzte Förderprogramme, Finanzierungsmodelle)
Finanzierung aus dem städtischen Haushalt
9. Ergebnisse, qualitative Verbesserungen
Neben den o.g. funktionalen Verbesserungen hat auch der optische Eindruck gewonnen, d.h. die
Aufenthaltsqualität wurde optimiert, z.B. das Gebäude auch von außerhalb einsehbar ist.
10. Besonderheiten, Erfolgsfaktoren, Anregungen (warum ist das Projekt ein nachahmenswertes,
innovatives Beispiel? Welche Hindernisse konnten aus dem Weg geräumt werden?)
Im Zuge erforderlicher Dachsanierung sollen weitere Dächer von kommunalen Gebäuden begrünt
werden. Die Stadt will dadurch mit gutem Beispiel vorangehen und Besitzer insbesondere von
Flachdächern in der Innenstadt zur Nachahmung ermuntern.
46
Anschauungsmaterial
Links
http://www.aachen.de/DE/stadt_buerger/planen_bauen/gebaeudemanagement/SERVICE/3_obj
ekt-pool/261_Luetticherstrasse_111a_GY/Mensa.html
Downloads
Dachbegrünung ist Bestandteil der Planungskriterien für kommunale Gebäude.
Weitere Gebäudebeispiele:
http://www.aachen.de/DE/stadt_buerger/planen_bauen/gebaeudemanagement/SERVICE/3_obj
ekt-pool/index.html
47
Projekttitel
Offenlegung eines innerstädtischen Bachabschnitts
Modellkommune
Aachen
Projektbeschreibung
1. Auf welche Klimaänderung / Betroffenheit durch Klimawandel reagiert das Projekt
Zunahme von Hitzetagen, Hitzestau in der dichten Innenstadt
2. Jahr des Projektstarts
1999
3. Laufzeit (einmalig von bis/jährlich/fortlaufend)
abgeschlossen
4. Projektziel
Verbesserung des innerstädtischen Kleinklimas und der Aufenthaltsqualität
5. Träger, Akteure, Verantwortliche, Zielgruppe
Stadt Aachen
6. Projektbeschreibung
Der im Norden des Aachener Waldes entspringende Johannisbach wurde 1886 nach einer
Choleraepidemie verrohrt. Im Juni 1999 wurde der Bach in einem 500 Meter langen Bereich offen
gelegt. Er fließt seitdem entlang des im Zentrum gelegenen Lindenplatzes sowie der Straßen
Annuntiaten- und Augustinerbach in unmittelbare Nähe zum Markt mit historischem.
Auf Grund der dichten Bebauung kann der Bach nicht in einem natürlichen Bett fließen wie außerhalb
des Stadtzentrums. Mit einem Niveau von 6 Zentimetern fließt er in einer gepflasterten Rinne von
einem halben Meter Breite entlang seines ursprünglichen Verlaufs. Die Rinne ist analog zu den
historischen Mühlenkanälen gestaltet. An Querungsstellen und Zufahrten ist sie abgedeckt, so dass
sie gefahrlos von Fußgängern, Radfahrern und Fahrzeugen passiert werden kann.
7. Kooperationen (Welche Partner haben Sie eingebunden? In welcher Funktion?
Wie kam die Kooperation zustande?)
8. Finanzierung (Kosten, genutzte Förderprogramme, Finanzierungsmodelle)
Fördermittel (80%) aus dem NRW-Landesprojekt Ökologische Stadt der Zukunft
9. Ergebnisse, qualitative Verbesserungen
Die Gewässerrinne hat die Attraktivität des Lindenplatzes und der benachbarten Straße, an der der
Bach entlang läuft, stark gesteigert. Besonders an heißen Tagen ist die Verdunstungskühle spürbar.
Das fließende Wasser lädt zum Verweilen (unter den Bäumen im Schatten) ein und wird gerne zur
Abkühlung durch ein Fußbad oder zum Planschen genutzt.
10. Besonderheiten, Erfolgsfaktoren, Anregungen (warum ist das Projekt ein nachahmenswertes,
innovatives Beispiel? Welche Hindernisse konnten aus dem Weg geräumt werden?)
Gutes Beispiel für Synergien zwischen Verbesserung der Aufenthaltsqualität und
Klimafolgenanpassung.
48
Anschauungsmaterial
Projekttitel
'Suermondt-Park': Schaffung und Umgestaltung innerstädtischer Grünflächen
Projektdaten
Modellkommune
Stadt Aachen
Projektbeschreibung
1. Auf welche Klimaänderung / Betroffenheit durch Klimawandel reagiert das Projekt
Wärmestau in der Innenstadt bei zunehmenden Hitzetagen & zunehmende Starkregenereignisse
2. Jahr des Projektstarts
2013
3. Laufzeit (einmalig von bis/jährlich/fortlaufend)
Umgestaltung: 2013 - 2016
4. Projektziel
Verbindung und Erweiterung vormals isolierter Freiräume zu einem Quartierspark; Entsiegelung einer
gewerblichen Fläche, Änderung des Bebauungsplans, Festsetzung als öffentl. Grünfläche; Erhöhung
des Grün-Anteils in einem baulich stark verdichteten Innenstadtviertel; Verbesserung der Nutzungsund Aufenthaltsqualität.
49
5. Träger, Akteure, Verantwortliche, Zielgruppe
Fachbereich Umwelt Abteilung für Umweltvorsorge- und Grünplanung
Beteiligte Fachbereiche: Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen mit den Abteilungen
Vorbereitende und Verbindliche Bauleitplanung, Verkehrsmanagement, Straßenplanung,
Stadterneuerung, Denkmalpflege, Geschäftsbereich Grünflächen und Friedhofswesen des
Stadtbetriebs, Fachbereiche Immobilienmanagement sowie Kinder, Jugend und Schule
Zivilgesellschaftliche Akteure und Institutionen: Paul-Julius-Reuter-Berufskolleg, Grundschule
Beeckstraße, Zentrum für Familien / Jugendtreff Martin-Luther-Haus, Kita St. Adalbert, Bischöfliche
Marienschule, Suchthilfe Aachen, Urbane Gemeinschaftsgärten Aachen e.V., Anwohnerschaft und
private Eigentümer
6. Projektbeschreibung
Im innerstädtischen Suermondt-Viertel - mit vormals weniger als 0,1 m² Grünfläche pro Einwohner führte der Abriss einer Gewerbeimmobilie zu Diskussionen um die Nutzung der Fläche, die neben
einer in die Jahre gekommenen Grünfläche nebst Spielplatz lag. Gemeinsam mit der Bürgerschaft, die
sich für die Grünfläche und deren Erweiterung um die gewerbliche Fläche einsetze, wurde die
Umgestaltung geplant und um ein Urban-Gardening-Projekt ergänzt.
Die durch Abriss frei gewordene Fläche, ein Parkplatz und benachbarte Verkehrsflächen, insgesamt
rund 1650 Quadratmeter, wurden entsiegelt, ausgekoffert und mit Boden aufgefüllt. Insgesamt wurde
ein größerer und hochwertigerer Park von 7780 Quadratmeter im Stadtzentrum gestaltet.
7. Kooperationen (Welche Partner haben Sie eingebunden? In welcher Funktion?
Wie kam die Kooperation zustande?)
Abschluss eines Pachtvertrages mit Urbane Gemeinschaftsgärten Aachen e.V., die Gruppe der
engagierten Bürger organisierte sich im Verlauf des Prozesses als gemeinnütziger Verein. Der Verein
übernimmt eine Pacht, er erhält Zugang zu Strom und Wasser und kann die Flächen für gärtnerische
Zwecke nutzen. Allerdings müssen die vom Verein bewirtschafteten Flächen für die Allgemeinheit
zugänglich bleiben.
8. Finanzierung (Kosten, genutzte Förderprogramme, Finanzierungsmodelle)
Baukosten Park: ca. 720.000 €, städtische Eigenmittel
9. Ergebnisse, qualitative Verbesserungen
Vormals isolierte und unattraktive Einzelanlagen wurden zu einem Quartierspark verbunden. Die
Aufenthalts- und Nutzungsqualität konnte verbessert werden. Dabei spielen sowohl die bestehenden
als auch die neuen Grünflächen und Baumpflanzungen eine wichtige Rolle.
10. Besonderheiten, Erfolgsfaktoren, Anregungen (warum ist das Projekt ein nachahmenswertes,
innovatives Beispiel? Welche Hindernisse konnten aus dem Weg geräumt werden?)
In einem stark verdichteten Innenstadtquartier wurde ein urbaner Freiraum gesichert und
weiterentwickelt. Es wurde in der Innenstadt ein Grünzug mit vielfältigen Nutzungsangeboten
geschaffen.
50
Anschauungsmaterial
Foto Stadt Aachen
Links
Foto Stadt Aachen
www.aachen.de/suermondtpark
Downloads
51
Projekttitel
Bürgerinformation zur Vorsorge / zum Schutz vor Starkregen und Hochwasser
Projektdaten
Modellkommune
Aachen
Projektbeschreibung
1. Auf welche Klimaänderung / Betroffenheit durch Klimawandel reagiert das Projekt
Variabilität, Extremereignisse, Regen
2. Jahr des Projektstarts
2017
3. Laufzeit (einmalig von bis/jährlich/fortlaufend)
laufend
4. Projektziel
Abbau von Informationsdefiziten in der Bevölkerung
Sensibilisierung für die Bedeutung der Eigeninitiative
Vorsorge, Schadensbegrenzung, Gefahrenabwehr gegenüber Bürgern und Objekten.
5. Träger, Akteure, Verantwortliche, Zielgruppe
Träger / Verantwortliche Stadt Aachen und STAWAG Abwasser GmbH
Zielgruppe sind alle Bürger, insbes. Eigentümer von Gebäuden (Wohnen, Gewerbe), Bewohner von
Gebäuden
6. Projektbeschreibung
Erstellung von 2 Flyern zum Thema Starkregen und Hochwasser.
1. Ereignisse, die zu Überflutungen führen können, Ursachen für mögliche Schäden bzw.
schadensanfällige Stellen im/am Gebäude, mögliche Schutzmaßnahmen vor Oberflächen-,
Rückstau- und eindringendem Grundwasser, Ansprechpartner und weitere Infoquellen
2. Verhalten im Ernstfall, Eigenschutz, Objektschutz, Hilfe leisten bzw. ermöglichen,
Ansprechpartner im Störfall
7. Kooperationen (Welche Partner haben Sie eingebunden? In welcher Funktion?
Wie kam die Kooperation zustande?)
Stadt und STAWAG mit KommunalAgentur NRW, Netzwerk Hochwasser und Überflutungsschutz
8. Finanzierung (Kosten, genutzte Förderprogramme, Finanzierungsmodelle)
Eigenfinanzierung von Layout & Druck rund 1.100 Euro
9. Ergebnisse, qualitative Verbesserungen
Je 5.000 Flyer verteilt auf öffentliche Stellen (STAWAG Geschäftsstelle, Bürgerservice,
Verwaltungsgebäude, Stadtbibliothek, VHS, Sparkasse etc.) und als Download im Internet
10. Besonderheiten, Erfolgsfaktoren, Anregungen (warum ist das Projekt ein nachahmenswertes,
innovatives Beispiel? Welche Hindernisse konnten aus dem Weg geräumt werden?)
Ein Flyer zur Sensibilisierung und Information insbesondere für Gebäude-Eigentümer, die die
zunehmende Gefahr von Schäden durch Starkregenereignisse und länger andauernde starke
Regenereignisse noch nicht erkannt haben, dass sie Eigenvorsorge und Objektschutz betreiben
müssen. Erstinformation zu möglichen Schutzmaßnahmen.
Ein Flyer zur Verbreitung von Verhaltensregeln im Ereignisfall zwecks Schadensbegrenzung.
52
Anschauungsmaterial
(Fotos, Schaubilder, Skizzen mit Bildbezeichnung/Quelle bitte hier auflisten und als Anhang beifügen)
Projekttitel
Leitfaden „Gewerbeflächen im Klimawandel“
Projektbeschreibung
1. Auf welche Klimaänderung / Betroffenheit durch Klimawandel reagiert das Projekt
Variabilität, Extremereignisse, Hitze
Folgen: Überflutung, Sturm, Schneelast, Hitze, Hagel-, Blitzschlag, Erdrutsch und Dürre
2. Jahr des Projektstarts
2010
3. Laufzeit (einmalig von bis/jährlich/fortlaufend)
Laufzeit 4/2010 bis 9/2012
Online verfügbar
4. Projektziel
Leitfaden zur Klimaanpassung für Gewerbebetriebe
Unterstützung für Betriebe durch fachlichen Überblick zu Gefahren und Handlungsoptionen
5. Träger, Akteure, Verantwortliche, Zielgruppe
Städteregion Aachen
RWTH, ISB
6. Projektbeschreibung
53
Die Stadt Aachen war beteiligt am ExWoSt-Forschungsvorhaben KlimAix zur Erstellung eines
Leitfadens zur Klimaanpassung für Gewerbebetriebe. Im Leitfaden sind die Schadenspotenziale und
Anfälligkeiten dargestellt, Möglichkeiten der Anpassung und deren Kosten und Nutzen. Online ist die
Broschüre abrufbar. Insbesondere steht online ein Verwundbarkeitscheck zur schnellen Beurteilung
eines Gefährdungspotenzials zur Verfügung, z.B. durch Überflutung, Sturm, Schneelast, Hitze, Hagel-,
Blitzschlag, Erdrutsch und Dürre je nach Lage/Standort, baulicher und räumlicher sowie betrieblicher
Eigenschaften.
7. Kooperationen (Welche Partner haben Sie eingebunden? In welcher Funktion?
Wie kam die Kooperation zustande?)
Städteregion Aachen
RWTH, ISB
8. Finanzierung (Kosten, genutzte Förderprogramme, Finanzierungsmodelle)
ExWoSt-Projekt der Städteregion Aachen
9. Ergebnisse, qualitative Verbesserungen
Leitfaden für Gewerbe
10. Besonderheiten, Erfolgsfaktoren, Anregungen (warum ist das Projekt ein nachahmenswertes,
innovatives Beispiel? Welche Hindernisse konnten aus dem Weg geräumt werden?)
Der Leitfaden bietet Betrieben die Möglichkeit, alle etwaigen Gefährdungen bzw. Schadenspotenziale
zu checken und Gegenmaßnahmen einzuleiten. Er ist ein ideales Instrument zur Sensibilisierung und
Information von Unternehmen.
Anschauungsmaterial
Links
www1.isb.rwth-aachen.de
www.aachen.de/klimaschutz
54
3.6
Arbeitsprogramm
Maßnahmenplan für den Zeitraum 2017 – 2021, Detaillierte weiterentwickelte Fassung des Arbeitsprogramms, vom
Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz am 11.07.2017 beschlossene Fassung, siehe Ratsinformationssystem.
1. Entwicklungsplanung, Strategie, Analyse
1.1
Anpassungsstrategie
1.1.2
Anpassungsstrategie
1.1.4.1 Vorbereitung der
Planungen
1.2
Federführg.
PLA
MOA
AUK
PLA
AUK
PLA
AUK
AUK
PLA
AUK
1.2.1.4 Planung (FNP,
PLA
Landschaftsplan u.a.) AUK
PLA
AUK
1.3
1.3.1
1.3.2
S 69
FB 36/20
Entwicklung eines Maßnahmenkonzepte
FB 36/20
Klimafolgenanpassung für den privaten und öffentlichen
Raum
PLA Integration von Anpassungsmaßnahmen (z.B. Entsiegelung, FB 61/500
AUK Dachbegrünung, Wasserflächen, Verschattung, Aufheizung
etc.) in teilräumlichen Planungen
Klimaangepasste Entwicklungsplanung
1.2.1.2 Vermeidung von
Engpässen in der
Stromversorgung
1.2.1.3 Umweltprüfung
1.2.2
Pflege, Monitoring und Weiterentwicklung des
Arbeitsprogramms (durch Prozessmanagement im Rahmen
des European-Energy-Award bzw. Teilen der eea-plusStruktur)
Grün-/Gestaltungssatzung
Mobilitätskonzept
PLA
AUK
MOA
Prüfung/Untersuchung inwieweit die Ausfallmöglichkeit der
Versorgungssysteme durch Hitzeextreme, Starkregen und
Sturm hinreichend berücksichtigt wird
Optimierung/Ergänzung des Kriterien-/Prüfkatalogs im
Hinblick auf Klimaanpassung
Berücksichtigung von Anpassungsaspekten im
Landschaftsplan
Darstellung durch Schutzbereiche Stadtklima und
Belüftungsbahnen im FNP Aachen*2030 vorgesehen
Berücksichtigung von Kaltluft-Entstehungs- und
abflussgebieten bei Planungen
STAWAG
Gesamtkonzept Haarbachtal / Wildbach Luftleitbahnen
FB 36
FB 36/20
FB
61/100,
FB 36/40
FB 36/40
Integration von Klimaanpassungsbelangen in die Arbeit der
Fachkommissionen des VEP (Straßen-, Rad- u. Fußverkehr,
ÖPNV), z.B. Materialwahl/Aufheizung, Beschattung,
Starkregenabfluss
Verpflichtung von Grundstückseigentümern
Bebauungsplanung
PLA Ergänzung des Leitfadens zur B-Planung um
AUK Kriterien/Checkliste zur klimaangepassten Planung, z.B.
Aufheizung/Verschattung, Dachbegrünung,
Versiegelungsgrad, Überflutungsgefahr
PLA Erstellung einer Gefährdungskarte zur Überflutung und
AUK Überschwemmung (zunächst als Pilotprojekt für Preuswald)
FB 61/300
Besonderes
kommunales
Baurecht
B 03
PLA
Vertragsverhandlung/-gestaltung mit Investoren unter
Berücksichtigung anpassungsrelevanter Parameter.
Ergänzung um Informationen zwecks Sensibilisierung zur
Eigenvorsorge der Vertragspartner (s. HF 6)
FB
61/200,
FB 36/20
u.a.
FB 61/700
55
2. Kommunale Gebäude, Anlagen
2.1
Anpassung im Gebäudemanagement
2.1.2
Analyse
AUK
2.1.4
Handlungsbedarf
AUK
2.1.5
Anpassungsmaßnahmen
AUK
AUK
Prüfung der Möglichkeit von Dachbegrünungen
Prüfung der Möglichkeit/Förderung von
Schulhofumgestaltungen (Entsiegelung, Baumpflanzungen)
u.a. Maßnahmen im Rahmen der Klimaanpassung und
nachhaltigen Bauens
Planungsleitfaden zur Berücksichtigung von
Anpassungskriterien, z.B. Gestaltung von Dächern und
Schulhöfen, Parkplätzen u.ä. (Versickerung, Verschattung,
Aufheizung), Objektschutz (Extremwetter)
Umsetzung von Dämm-Maßnahmen im Rahmen des
bestehenden Sanierungsplans städtischer Gebäude
(sommerlicher Wärmeschutz)
Dachbegrünung im Rahmen von Sanierungen (z.B.
Turnhallendächer) und bei Neubauten
E 26
FB 36/20
E 26
E 26
E 26
3. Ver- und Entsorgung
3.4
Klimaangepasste Wasserversorgung
3.4.1
Gesamtkonzept
Wasser
PLA
AUK
3.4.3
Grundwasser und
Oberflächengewässer
PLA
AUK
PLA
MOA
AUK
PLA
MOA
AUK
PLA
MOA
56
Analyse, ob ausreichend Aussagen im Hinblick auf
zunehmende Extremwetterereignisse, wie z.B.
Trockenperioden und Starkniederschläge getroffen sind, um
eine wassersensible, klimaangepasste Stadtentwicklung
(MN 3.4.3 A-3.5.5 A) zu gewährleisten. Evtl. weitere
Untersuchungen durchführen
Abstimmung/Klärung beim Wasserverband, welche
Untersuchungen und Konzepte zur Verbesserung der
Grundwasserneubildung / Qualität von Grund- und
Oberflächengewässer hinsichtlich Klimawandel vorliegen
bzw. erforderlich wären
Prüfung von Entsiegelungspotenzialen, z.B. großer Plätze,
Parkflächen
FB 61/700
Machbarkeit prüfen zur Schaffung von offenen
Wasserflächen im Straßenraum (auch Rückhalteräume)
Gewässerrenaturierung: Hochwasservorsorge Wurm;
Renaturierung der Wurm im Grünzug zwischen Europaplatz
und Haaren mit Rückhaltefunktionen für Starkniederschläge
zur Vermeidung von Hochwasserschäden im weiteren
Verlauf des Flusses.
Bei der Stadt- u. Straßenplanung genereller Prüfauftrag der
Option zur (Teil-)Offenlegung innerstädtischer
Gewässerabschnitte im Rahmen von öffentlichen
Baumaßnahmen zwecks Verbesserung der lokalen
stadtklimatischen Situation.
FB 61/700
FB 36/30
FB 61/700
FB 61/700
FB 36/20
FB 36/30
FB 61/700
FB 36/30
3.5
3.5.4
Klimaangepasstes Abwassersystem
Regenwasserbewirtschaftung
PLA
MOA
PLA
AUK
3.5.5
Abwassersystem
MOA
Notüberschwemmungsflächen im Stadtraum prüfen und ggf.
bei künftigen Straßenbaumaßnahmen u. a. Maßnahmen im
öffentlichen Raum berücksichtigen, s.a. 3.5.5
Pilothafte Untersuchung der möglichen Folgen von
Sturzregen im Bereich Bildchen/ Preuswald, Verwendung der
Erkenntnisse zur Erstellung einer städtischen
Gefährdungskarte zur Überflutung und Überschwemmung
Nachrichtlich: Neues Überlaufbecken in der Soers zur (6
Becken, Gesamtaufnahmevolumen 30.000 Kubikmeter)
Regenrückhaltung vor der Kläranlage (Vergabe durch WVER
in 2018, Inbetriebnahme 2021).
Prüfung und ggf. Maßnahmenentwicklung zu den Hotspots
"Kanalüberlastung" aus dem Masterplan
Aachen*2030/Anpassungskonzept
- Zur erfahrungsgestützten Erfassung weiterer
Schwachpunkte ggf. gezielte Analyse von Einsatzpunkten / plänen des Störungsdienstes der STAWAG / Feuerwehr,
(letzte Auswertung von 2008, URBAS)
FB
61/700
FB
61/700
WVER
FB
61/700
4. Mobilität und Infrastruktur im öffentlichen Raum
4.1
4.1.2
4.2
4.2.2
Mobilität in der Verwaltung
Fahrzeuge der
Verwaltung
MOA
Ausbau der elektrischen Fahrzeugflotte
FB
61/300,
E 18
Klimaangepasster öffentlicher Raum
Klimaangepasster
Straßenbau
MOA
MOA
AUK
4.2.3.1 Analyse und
Handlungsbedarf für
Straßen und Plätze
4.2.3.2 Klimaangepasste
Gestaltung der
Straßen und Plätze
MOA
PLA
MOA
PLA
AUK
PLA
AUK
Kriterienkatalog entwickeln als Prüfraster für Verkehrsplanung
/ Baumaßnahmen, z.B. Einsatz von hellem Straßenbelag,
reduzierter Versiegelungsgrad, Straßenquerschnitt als
Stauraum/Retentionsräume etc.
(vergl. Leitfaden klimafolgenangepasste Planung 1.3.1)
Prüfkriterium klimarelevantes Straßengrün wie z.B.
Verschattung durch Baumpflanzungen
FB
61/700
FB
61/300
Analyse überfluteter Bereiche im öff. Bereich laut STAWAGStörfälle, Feuerwehreinsätze.
Ermittlung von Orten mit Handlungsbedarf
Berücksichtigung der Ergebnisse aus 4.2.3.1 bei künftigen
Baumaßnahmen (multifunktionale Flächen), z.B. zur
Starkregenrückhaltung/-lenkung
Fortführung von Baumpflanzungen im öffentlichen Bereich
(außer im Bereich wichtiger Belüftungsbahnen)
Prüfung von Möglichkeiten zur Verschattung besonders
hitzesensibler Bereiche, z.B. Bushaltestellen, (Park)Plätze
(Vermeidung von Aufheizung); Prüfung von Flächen, die sich
bei Hitze als Wasserverdunstungsfläche eignen; Schaffung
bzw. Ergänzung von Trinkbrunnen
FB
61/700
FB 36/20
FB
61/700
FB 36/20
FB
61/300,
FB
61/500,
FB 36/20
57
PLA
Umsetzung Premiumwege i.R.d. Innenstadtkonzeptes
PLA
AUK
Prüfung von Entsiegelungspotenzialen von Plätzen (s.a.
3.4.3) sowie von Flächen, die sich bei Hitze als
Wasserverdunstungsfläche eignen
Berücksichtigung von Anpassungsbelangen bei Neuplanung,
Erneuerung und Sanierung von Plätzen
PLA
AUK
4.2.3.3 Analyse und
Handlungsbedarf
Frei-, Grün- u.
Wasserflächen
PLA
AUK
PLA
AUK
PLA
AUK
PLA
MOA
AUK
PLA
AUK
AUK
4.2.3.4 Klimaangepasste
Entwicklung der
Frei-, Grün- u.
Wasserflächen
AUK
PLA
Aufbauend auf der Grünversorgungsanalyse:
Maßnahmenvorschläge zur Gewährleistung ausreichender
Grünflächenanteile und zur Schaffung neuer klimawirksamer
Flächen.
Erhalt von Grünflächen in den Belastungsschwerpunkten
4.6.2
4.6.3
58
FB 36/20
Prüfung der Funktionalität von Grünflächen zur
Regenwasserrückhaltung
FB 36/20
Erstellung einer städtischen Gefährdungskarte zur
Überflutung und Überschwemmung zwecks Ermittlung von
Geländebereichen mit Handlungsbedarf für
gefahrenmildernde Maßnahmen
Analyse und Maßnahmenvorschläge zur innerstädtischen
Gewässeroffenlegung bzw. Schaffung von Wasserflächen
FB
61/700
Analyse der Notwendigkeit u. Prüfung der Eignung von Frei/Grünflächen als Retentionsfläche für Starkregen
(multifunktional)
Anpassungsrelevante Maßnahmen im Rahmen des
Freiflächenkonzeptes
FB 36/20
Grünerhalt /-optimierung Innenblockbereich Südstraße (im
Rahmen der B-Planung)
FB
61/200
PLA
4.6
FB
61/300,
FB
61/500,
FB 36/20
FB
61/500,
FB 36/20
FB
61/500,
FB 36/20
FB 36/20
FB 36/30
61/700
FB 36/20
Erhöhung und Optimierung des Grünanteils im Rahmen des
Innenstadtkonzeptes. Verbesserung der Einbindung,
Zugänglichkeit und Erschießung von Grünflächen in der
Innenstadt
Klimaangepasste Verkehrsinfrastruktur
FB
61/500
FB 36/20
Schutz der
Luftqualität im
Mobilitätssektor
Störungsmanagement
FB 36/40
FB
61/300
FB
61/300
PLA
AUK
Umsetzung des Luftreinhalteplans
MOA
Prüfung eventueller Bedarfe (Integration möglicher Störfälle in
das Nahversorgungskonzept) durch die VEPFachkommission Wirtschaftsverkehr
5. Interne Organisation
5.2
5.2.2.1
Interne Prozesse
Umsetzungsprogramm
5.2.2.2
Jährliche Planung,
Erfolgskontrolle
5.2.3
5.3
5.3.1
Interne
Weiterbildung,
interner
Wissenstransfer
Finanzen
Budget für
Klimaanpassung
PLA
AUK
PLA
MOA
AUK
PLA
MOA
AUK
PLA
MOA
AUK
PLA
MOA
AUK
6. Kommunikation, Partizipation
6.1
6.2.2
6.2.3
6.2.4
6.3
6.3.1
FB 61,
FB 36
Erfassung der anpassungsrelevanten Ausgaben bzw.
Ansätze
S 69
S 69
S 69 u.a.
S 69
Kommunikationsmanagement
6.1.1.1. Strategie für
Kommunikation
6.2
Konkretisierung von anpassungsrelevanten
Angaben/Maßnahmenvorschlägen aus dem Masterplan
Aachen*2030 und dem stadtklimatischen
Anpassungskonzept
Fortführung des Managementsystems zur
Klimafolgenanpassung nach Ablauf des Modellversuches
eea plus im Rahmen des European Energy Award
Entwicklung von Indikatoren bzw. quantifizierbaren Zielen
zur Beobachtung zukünftiger klimawandelbedingter
Ereignisse und deren Auswirkungen
Seminarveranstaltungen durch Einladung von ext.
Referenten, z.B. Difu, ILS, RWTH oder Praxisbeispiele
anderer Kommunen - für in anpassungsrelevante FB
involvierte MA bzw. interessierte Fachkreise, Politik
PLA
MOA
AUK
Bewusstseinsbildende Maßnahmen zur Sensibilisierung
für die Folgen des Klimawandels und die
Anpassungserfordernisse i.R.v. interner und externer
Kommunikation (Veranstaltungen, Internet etc.)
S 69 u.a.
PLA Austausch und Lernen von den eea-plus-Modellstädten
MOA u.a.
AUK
PLA Beteiligung an Stellungnahmen, Anfragen, Fragebögen
MOA
AUK
Zusammenarbeit mit PLA Austausch zu bzw. Mitarbeit bei den Projekten wie
der Forschung
MOA ESKAPE und URBAS (RWTH, ISB, FiW)
AUK
Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft u. Naturschutz
S 69 u.a.
Anpassungsmaßnah
men in
Wirtschaftsunternehmen
S 69 u.a.
Behörden
Externer
Erfahrungsaustausch
Externer
Stellungnahmen
PLA
MOA
AUK
Informationsbereitstellung für Betriebe: ggf. zur konkreten
Betroffenheit des Gebietes (z.B. Überschwemmungs-,
Überflutungsgefährdung), aber auch Beratung/Info zu allg.
Gefährdung durch Starkregen, Sturm, Hagel, Hitze,
Hochwasser (s. Handbuch KlimAix).
Sensibilisierung für eigene Schutzmaßnahmen (z.B.
Aufkantungen, Rückstausysteme, Schutzwände u.a.
techn. Einrichtungen) und für die Bedeutung von
Anpassungsmaßnahmen wie Entsiegelung, Verschattung
etc. für die Gesundheit der MA (Sonnenschutz,
Kühlung/Raumlüftung)
S 69 u.a.
diverse
59
6.3.2
6.3.4.1
6.3.4.2
6.4
6.4.2.1
Anpassungsmaßnah PLA Verbreitung v. Information, z.B. redaktioneller Beitrag in
men in der
MOA Zeitschrift von Haus & Grund zur Sensibilisierung von
Wohnungs- u.
AUK Hauseigentümern zur Ergreifung bzw. Instandhaltung von
Gebäudewirtschaft
Selbstschutzmaßnahmen
Anpassungsmaßnah AUK Gespräche mit Landwirtschaftskammer / Bauernverband
men in der Land- u.
über Informations- und Unterstützungsbedarfe bzw. Forstwirtschaft
angebote
Naturschutz, Erhalt
AUK Bereitstellung von Bürgerinformationen zu invasiven Arten
der Biodiversität und
und unter Anpassungsgesichtspunkten zu bevorzugenden
Bodenschutz
Arten, insbesondere Bäume
Einwohner und lokale Multiplikatoren
S 69
Information und
Beratung
Veranstaltungen zu Anpassungsmaßnahmen für
Hausbesitzer (Dachbegrünung, Hitze-/Wärmeschutz,
Entsiegelung, Schutz vor Rückstau u. vor eindringendem
Oberflächen-/Grundwasser);
Fachveranstaltung für Architekten.
Hinweise für Gewerbebetriebe s. 6.3.1
Hinweise durch die Bauaufsicht / den Bauservice z.B. zum
Selbstschutz (z.B. vor Rückstau aus Kanal bei
Starkregen)
Informationsbereitstellung zur Auswahl bei privaten
Baumpflanzungen (s. 6.3.4.2)
S 69
AUK
Kampagne zur Entsiegelung
FB 36/20
AUK
Kampagne zur Dachbegrünung
FB 36/20
Untersuchung zur Sturzflutgefährdung durch
Oberflächenabfluss bei Starkregen und der damit
verbundenen Erosionsgefahr (flächige Abgrenzung von
gefährdeten Bereichen) u. Schadensgefahr f. Infrastruktur
s. 6.4.2.1 Info/Beratung der Bürger hinsichtlich
Gefahrenpotenziale durch Hitze, Sturm u. Starkregen
sowie Gegenmaßnahmen wie Meidung von Wald,
Kreislaufschonung, Sicherung von Kellern /
Garageneinfahrten gegenüber Starkregenereignissen.
Überprüfung des Warnsystems Nina, ob lokale
Hochwassersituationen bzw. Überflutungsgefahr durch
drohenden Starkregen bzw. Sturm mit dargestellt werden;
ggf. Hinweis an Gewässeranrainer
FB 36/50
Zusammenführung der bekannten durch den
Klimawandel bedingten Parameter in eine
Gesamterfassung, evtl. durch studentische Arbeit
Verhaltenshinweise, die in Hitzeperioden vom
Gesundheitsamt an Alteneinrichtungen versandt werden,
auch an Grundschulen und Kitas schicken und ggf. um
Hinweise zu mögl. Baumaßnahmen ergänzen (z.B.
Außenverschattung, Dachbegrünung)
Anregung
an die
Städteregion
Anregung
an die
Städteregion
PLA
MOA
AUK
PLA
MOA
6.4.2.2
6.4.4
6.6
Anpassungsmaßnahmen der
Einwohner
Projekte mit
Multiplikatoren
AUK
Risikoanalyse für
klimatische
Extremereignisse
AUK
6.6.3
Selbstschutz der
Bevölkerung
PLA
MOA
AUK
6.6.4
Zusammenarbeit mit
anderen Anrainern
von Gewässern
PLA
MOA
AUK
6.7
Gesundheitswesen
6.7.2
Monitoring/Warnsysteme bei
Gesundheitsgefährd.
Netzwerke und
Wissensbildung im
Gesundheitswesen
60
FB 36/40
FB 63
FB 36/20,
FB 36/40
Bevölkerungsschutz
6.6.1
6.7.3
FB 36/40
S 69 u.a.
FB 36/30
Impressum
Stadt Aachen
Fachbereich Umwelt
Reumontstraße 1
52064 Aachen
Redaktion
Koordinierungsstelle Nachhaltigkeit & Klimaschutz
Dr. Maria Vankann
klimaschutz@mail.aachen.de
www.aachen.de/klimawandel
61