Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
320191.pdf
Größe
274 kB
Erstellt
08.11.18, 12:00
Aktualisiert
21.11.18, 03:37
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Fachbereich Personal und Organisation
Beteiligte Dienststelle/n:
Feuerwehr
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 11/0322/WP17
öffentlich
FB 11/220
08.11.2018
Bernd Geßmann/Carina Begaß
Neue Zugangswege zur Berufsfeuerwehr
Beratungsfolge:
Datum
Gremium
Zuständigkeit
06.12.2018
Personal- und Verwaltungsausschuss
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Der Personal- und Verwaltungsausschuss nimmt das Konzept zu den neuen Zugangswegen zur
Feuerwehr Aachen zustimmend zur Kenntnis.
Vorlage FB 11/0322/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 19.11.2018
Seite: 1/2
Erläuterungen:
Die Aachener Feuerwehr steht vor der großen Herausforderung, in den nächsten Jahren rund 100
neue Feuerwehrleute finden zu müssen - zusätzlich zu den Nachbesetzungen von Personalstellen,
die in den kommenden Jahren planmäßig vakant werden. Die bisherigen Zugangswege zur
Ausbildung bei der Feuerwehr der Stadt Aachen schränken jedoch die Personalgewinnung stark ein
und reduzieren zudem die Chance zur Gewinnung von Frauen für den Feuerwehrberuf. Neue
Zugangsstrukturen zur Erweiterung der Rekrutierungsbasis von Personal sind daher dringend
erforderlich. Das Konzept für neue Zugangswege beschreibt konkret die Erschwernisse bei der
Rekrutierung und skizziert denkbare Lösungsansätze. Ziel dabei ist es, insgesamt mehr Personen für
die Feuerwehrausbildung direkt anzusprechen, sie frühzeitig an die Arbeitgeberin Stadt Aachen zu
binden und zugleich den Frauenanteil innerhalb der Feuerwehr kontinuierlich zu steigern.
Im Personal- und Verwaltungsausschuss wird hierzu mündlich vorgetragen.
Anlage/n:
Konzept „Neue Zugangswege zur Berufsfeuerwehr“
Vorlage FB 11/0322/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 19.11.2018
Seite: 2/2
Neue Zugangswege zur Berufsfeuerwehr
I.
Ausgangslage
In den vergangenen Jahren sind die Anforderungen an die Feuerwehr der Stadt Aachen deutlich gestiegen.
Aachen als Stadt wächst – Neubaugebiete ziehen mehr Wohnbevölkerung an und verändern, verdichten und
vergrößern bereits bestehende Wohngebiete. Firmen siedeln sich an oder erweitern ihre Betriebsstätten so z.B.
auch das Uniklinikum. Weiterhin steigen seit Jahren in Aachen wie auch bundesweit die Zahl der Einsätze für den
Rettungsdienst. Diese Entwicklungen wirken sich auch auf die Feuerwehr aus, die alle Einsatzstellen schnell und
effektiv mit entsprechenden Einsatzmitteln erreichen muss. Die Schaffung einer optimalen
Lage der
Feuerwachen und Gerätehäuser ist dabei nur eine der strategischen Grundvoraussetzungen. Mindestens ebenso
entscheidend ist, dass genügend Personal zur Erfüllung dieser Aufgabe vorhanden ist. Gerade hierbei sieht sich
die Feuerwehr Aachen mit einer Problemlage konfrontiert. Perspektivisch müssen rund 100 neue Feuerwehrleute
gefunden werden, zusätzlich zu denen, die in den kommenden Jahren planmäßig die Feuerwehr verlassen
werden. Ohne eine Veränderung der Zugangsstrukturen zur Berufsfeuerwehr wird dies jedoch kaum gelingen.
Die Gründe hierfür und denkbare Lösungsansätze sind nachfolgend skizziert.
II.
Betrachtet
Zugangsweg Berufsfeuerwehr - Herausforderungen
man
den
bisherigen
Zugangsweg
Brandmeisteranwärter/Brandmeisteranwärterinnen,
zur
fällt
Berufsfeuerwehr
schnell
die
für
die
Ebene
Eindimensionalität
der
der
Rekrutierungsmöglichkeiten auf, da als Zielgruppe nur Personen mit einer abgeschlossenen handwerklichen oder
einer sonstigen „feuerwehrdienlichen“ Berufsausbildung in Betracht kommen. Die nachfolgende Abbildung
skizziert den Weg für die Laufbahngruppe 1, 2. Einstiegsamt (ehemaliger mittlerer feuerwehrtechnischer Dienst).
Der Mitarbeiter/-innenanteil in diesem Bereich stellt die größte Personalgruppe der Feuerwehr dar.
1
Darüber hinaus werden für die Feuerwehr auch Akademiker mit technisch-naturwissenschaftlichen
Studienabschlüssen gesucht, welche dann in Laufbahngruppe 2 mit anderen, zumeist Führungsaufgaben, betraut
werden. Aus den bereits mitzubringenden beruflichen Qualifikationen ergeben sich Nachteile.
Die Personalgewinnung wird erheblich dadurch erschwert, dass es eine intensive Konkurrenz um die Kandidaten
mit den geforderten Qualifikationen und Eigenschaften gibt.
1. Konkurrenz um Fachkräfte
Aktuell rekrutiert die Feuerwehr ihr Personal überwiegend aus der freien Wirtschaft – gefunden werden muss
der/die Handwerker/Handwerkerin, der/die sich für den Feuerwehrberuf interessiert und für diesen auch geeignet
ist. Dies erweist sich als zunehmend schwieriger. Zum einen, weil auch das Handwerk bereits von einem
Fachkräftemangel betroffen ist und sich die Zielgruppe damit bereits insgesamt verkleinert hat. Zum anderen,
weil das Handwerk derzeit von einer guten konjunkturellen Lage profitiert, die Auftragsbücher voll sind und die
Betriebe
dementsprechend
mit
attraktiven
Gehältern,
spannenden
Projekten,
interessanten
Entwicklungsperspektiven werben und ihre Mitarbeitenden an sich binden. Umso schwerer ist es folglich, diese
Zielgruppe davon zu überzeugen, den handwerklichen Beruf aufzugeben und erneut in eine Ausbildungssituation
einzusteigen. Die Anforderungen aus dem derzeitigen Personal-und Organisationsentwicklungskonzept der
Feuerwehr sehen zudem vor, dass die Brandmeister-Anwärter/Anwärterinnen eine 4,5-jährige Ausbildung (1,5
Jahre Feuerwehr-Grundausbildung, 3 Jahre Ausbildung zum Notfallsanitäter/zur Notfallsanitäterin) absolvieren
müssen. Unter dieser Vorgabe kann die Motivation, zeitnah im Beruf Feuerwehr zu arbeiten und auch
eigenständig agieren zu können, erheblich leiden.
2. Nicht erschlossene Arbeitskräftepotenziale – Frauen im Feuerwehrberuf
Durch den bisherigen Zugangsweg findet bereits im Vorfeld zur eigentlichen Feuerwehrausbildung eine weitere
Einschränkung bei der Rekrutierung von Arbeitskräften statt. Die Fokussierung auf eine handwerkliche
Ausbildung führt dazu, dass Frauen als Zielgruppe zwangsläufig unterrepräsentiert sind – denn noch immer sind
Handwerksberufe „klassische Männerdomänen“. Gleiches gilt für die Laufbahngruppe 2, hier werden
abgeschlossene technisch-naturwissenschaftliche Studiengänge gefordert, auch Bereiche, in denen Frauen nicht
überrepräsentiert sind. Somit stehen Frauen als potenzielle Arbeitskräfte für den Feuerwehrberuf nur in
vergleichsweise geringer Zahl zur Verfügung. Motivationale Anreize und alternative Zugangswege waren bei den
bisherigen Rekrutierungswegen nicht vorgesehen.
3. Nicht erschlossene Arbeitskräftepotenziale – Schüler/Schülerinnen
Ein besonders große Zielgruppe – nämlich Schüler/Schülerinnen – können bei dem derzeitigen Modell der
Zugangsvoraussetzungen nicht aktiv mit konkreten Perspektiven für den Feuerwehrberuf angesprochen bzw.
2
rekrutiert werden. Der Feuerwehrberuf bleibt im Anschluss an die Schule zunächst eine abstrakte Zielrichtung –
die handwerkliche Ausbildung dagegen bildet den konkreten Alltag, den die jungen Menschen erleben. In der
Folge findet keine frühe Bindung an die Berufsfeuerwehr und die Arbeitgeberin Stadt Aachen statt, sondern an
einen anderen Arbeitgeber. Die Identifikation mit diesem Arbeitgeber wird durch die langjährige Ausbildung
gestärkt – die ursprüngliche Zielrichtung „Berufsfeuerwehr“ verblasst und wird ggf. sogar ganz aufgegeben.
4. Veränderte Einsatzfelder, längere Ausbildungsdauer
Der Feuerwehrberuf hat sich in den vergangenen Jahren verändert – die Einsatzzahlen im Rettungsdienst
steigen kontinuierlich an. In der Folge sind medizinisch-versorgende Tätigkeiten als neuer Schwerpunktbereich
innerhalb der vielfältigen Aufgaben der Feuerwehr entstanden. Der Gesetzgeber hat hierauf reagiert und 2014
den Beruf des Notfallsanitäters/der Notfallsanitäterin
geschaffen und darüber hinaus bestimmt, ab wann
Einsatzfahrzeuge personell mit dieser hohen medizinischen Qualifikation besetzt werden müssen. Aktuell
müssen alle ab 2015 eingestellten Feuerwehrleute der Stadt Aachen diese Ausbildung im Nachgang zur
Laufbahnausbildung im Vollzeitunterricht absolvieren. Diese Zusatzqualifizierung der Feuerwehrkräfte führt dazu,
dass sich die Ausbildungsdauer insgesamt deutlich verlängert.
Alle anderen in diesem Bereich bereits tätigen Mitarbeitenden haben (die zeitlich eingegrenzte Möglichkeit, über
Ergänzungsprüfungen mit einem deutlich geringeren Aufwand als der Vollausbildung) diese Qualifikation zu
erlangen. Im laufenden Dienstbetrieb erschwert die Ausbildung zum/zur Notfallsanitäter/Notfallsanitäterin
allerdings die Dienstplanung, da die in Ausbildung befindlichen Kräfte nicht zur Verfügung stehen und
Kollegen/Kolleginnen dies mit Mehrarbeit kompensieren müssen, um die geforderte tägliche Funktionsbesetzung
auf allen Feuerwachen zu gewährleisten. Nach einer handwerklichen Vorausbildung, der FeuerwehrGrundausbildung schließt sich dann noch die dreijährige Ausbildung als Notfallsanitäter/Notfallsanitäterin an.
Dies gepaart damit, dass nicht alle Feuerwehrkräfte per se Interesse an medizinisch-versorgenden Tätigkeiten
haben, führt dazu, dass das Berufsbild „Feuerwehr“ an Attraktivität verliert. Gleichzeitig werden dringend
Feuerwehrleute gesucht, die genau in den medizinisch-versorgenden Tätigkeiten gerne ihren Schwerpunkt
setzen würden.
III.
Lösungsansätze
Angesichts der oben beschriebenen Problematiken wird deutlich, dass es für eine effektive Personalgewinnung
dringend erforderlich ist, dass die Feuerwehr ihre Rekrutierungsbasis erweitert, um „ruhende“
Arbeitskräftepotenziale zu erschließen. Voraussetzung dafür ist die Schaffung neuer Zugangswege zur
Berufsfeuerwehr. Diese sollten darauf abzielen, neue Zielgruppen direkt und unmittelbar für den Feuerwehrberuf
anzuwerben und frühzeitig eine Anbindung an die Arbeitgeberin Stadt Aachen herzustellen. Nachfolgend sind
drei denkbare Wege skizziert. Alle drei Wege würden künftig durch entsprechende Marketingmaßnahmen und
3
Kooperationen mit Bildungseinrichtungen flankiert werden, um den Bekanntheitsgrad zu erhöhen und die direkte
Anbindung an die Berufsfeuerwehr zu bewerben.
Kooperationen
freiwillige
Feuerwehren
Kooperationen
Schulen
1. Ausbildung Notfallsanitäter/Notfallsanitäterinnen
Angesichts der beschriebenen Situation im Rettungsdienst, ist es eine logische Schlussfolgerung, einen neuen
Zugangsweg zur Berufsfeuerwehr über die Ausbildung zum Notfallsanitäter/zur Notfallsanitäterin zu schaffen.
Dies würde etliche Vorteile mit sich bringen:
•
Der Zugang über diese Ausbildung würde ganz neue Zielgruppen für den Feuerwehrberuf ansprechen
und erschließen und damit die Rekrutierungsbasis erheblich erweitern. Insbesondere eröffnet das neue
Berufsbild die Möglichkeit, interessierte Schulabsolventinnen und Schulabsolventen direkt „nach dem
Schulabschluss abzuholen“ und damit vergleichbar anderen Ausbildungsberufen im Verwaltungsbereich
der Stadt Aachen als auch der Polizei des Bundes und der Länder die jungen Menschen in die Berufe
und deren typischen Umgebungen zu führen, in denen sie dann später auch tätig werden sollen.
•
Wer sich nicht primär für das Handwerk interessiert, sondern für ein Berufsbild im Rettungsdienst würde
über diesen Ausbildungsweg einen geeigneten Zugang zur Berufsfeuerwehr finden.
•
Der Frauenanteil der Feuerwehr könnte deutlich erhöht werden, da die Ausbildung zur Notfallsanitäterin
weitaus mehr Frauen anspricht als dies bei handwerklichen Ausbildungen der Fall ist.
•
Der direkte Einstieg über diese Ausbildungsform würde die weitere Ausbildungsdauer für den
Feuerwehrberuf verkürzen – d.h. in kürzerer Zeit wären mehr Feuerwehrleute voll ausgebildet und
vollumfänglich einsatzfähig. Zudem könnte damit der laufenden Dienstbetrieb personell entlastet
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werden, da die Qualifikation zum Notfallsanitäter/zur Notfallsanitäterin dann nicht bei allen
Einsatzkräften im Nachgang zur Laufbahnprüfung stattfinden müsste.
•
Perspektivisch könnte auch das Profil des Feuerwehrberufs geschärft werden, indem verschiedene
Schwerpunktprofile im Einsatzdienst gebildet werden. Wer sich stark mit medizinisch-versorgenden
Tätigkeiten identifiziert und dafür primär ausgebildet wurde, könnte so ggf. häufiger in
Rettungsdiensttätigkeiten
eingesetzt
werden
als
Kollegen/Kolleginnen,
deren
Schwerpunktqualifikationen in anderen Bereichen liegen. Insgesamt würde die Berücksichtigung
individueller Interessen und Fähigkeiten innerhalb der vielfältigen Aufgaben der Feuerwehr sicherlich die
Attraktivität des Berufsbildes erhöhen.
•
Trotzdem besäßen alle Mitarbeitenden der Berufsfeuerwehr eine „Basis-Multifunktionalität“, die es
ermöglicht sowohl im Brandschutz-/ Technischen Hilfeleistungsdienst als auch im Rettungsdienst
eingesetzt zu werden. Damit besteht eine jederzeitige „taktische Reserve“ für alle Einsatzbereiche der
Berufsfeuerwehr.
Um den Zugang über die Ausbildung zum Notfallsanitäter/zur Notfallsanitäterin zu ermöglichen und auch
zielführend für die Berufsfeuerwehr der Stadt Aachen zu vermarkten, ist es unbedingt erforderlich, den
Ausbildungsberuf künftig in das Portfolio der städtischen Ausbildungsberufe aufzunehmen und selbst
auszubilden. So könnte dann die Zielgruppe (Schülerinnen/Schüler) direkt im Anschluss an die schulische
Ausbildung rekrutiert werden und in den Feuerwehrbetrieb (u.a. durch Praktikumsabschnitte) eingebunden
werden. Der Aufbau einer geeigneten Ausbildungsinfrastruktur in Form einer Berufsfachschule würde zudem
den Vorteil bieten, dass dann künftig alle Ausbildungs- und Weiterbildungsbedarfe (z.B. Sonderlehrgänge) im
Segment des Rettungsdienstes zuverlässig und kontinuierlich sichergestellt werden können. Wartezeiten könnten
vermieden werden und es würden keine zusätzliche Kosten und Dienstausfallzeiten durch Anfahrtswege zu
Schulen im weiteren Umkreis entstehen.
2. Kooperationsmodelle
Die Stadt Aachen bildet seit Jahren auch in handwerklichen Berufen aus – so z.B. beim Aachener Stadtbetrieb
oder dem Theater. Es ist daher ein naheliegender Weg die vorhandenen Ausbildungsplattformen zu nutzen, um
jungen Menschen die handwerkliche Ausbildung mit der klaren Zielperspektive „Feuerwehr“ innerhalb der
Stadtverwaltung zu ermöglichen. Das Modell sähe zudem vor, dass bereits während der handwerklichen
Ausbildung eine Anbindung an den Feuerwehrbetrieb erfolgt. Denkbar sind die Teilnahme an Veranstaltungen,
Schulungen, Praktikumsabschnitte etc. bei der Feuerwehr. Dies lässt sich in Abstimmung der Dienststellen
untereinander entsprechend umsetzen.
3. Werkstätten der Feuerwehr
Auch wenn hier nicht in großem Umfang zusätzlich ausgebildet werden kann, eigenen sich die Werkstätten der
Feuerwehr durch die unmittelbare Anbindung an den Feuerwehrbetrieb besonders für die Ableistung der
handwerklichen Ausbildung. Das Arbeiten am technischen Gerät der Feuerwehr und die enge Verzahnung mit
5
betrieblichen Abläufen und Strukturen der Feuerwehr binden und integrieren Auszubildende bereits voll in den
Feuerwehralltag. Damit wird auch eine langfristige Identifikationsbasis mit der Feuerwehr geschaffen.
IV.
Zusammenfassung
Um auch zukünftig ausreichend qualifizierte Bewerber/Bewerberinnen für die Feuerwehr zu gewinnen,
gleichzeitig auch den angestrebten Frauenanteil zu erhöhen, müssen - deutlicher als bisher- alle Wege genutzt
werden, den Beruf des Feuerwehrmanns/der Feuerwehrfrau zu bewerben. Allein das reicht aber angesichts des
aktuellen Personalbedarfs nicht aus, so dass zukünftig neue Wege der Ausbildung und Rekrutierung beschritten
werden müssen. Diese neuen Wege zielen darauf ab, qualifizierte Bewerber/Bewerberinnen an den Schulen
abzuholen und innerhalb der Stadt Aachen in eine Ausbildung zu bringen, die letztlich dazu geeignet ist, auch
den laufbahnrechtlich zulässigen Zugang zur Feuerwehr zu ermöglichen.
Um einerseits den Frauenanteil zu erhöhen, andererseits auch die Ausbildungsdauer nach bereits absolvierter
Berufsausbildung als Zugang zur Feuerwehr zu verkürzen, sollte die Stadt Aachen auch den Fokus darauf
richten, junge Menschen zum Notfallsanitäter/zur Nofallsanitäterin zu qualifizieren und dann in den
Feuerwehrdienst übernehmen.
In der Gesamtheit der dann entstehenden Zugangswege ergibt sich ein neues, vielfältiges und interessantes Bild
des Feuerwehrberufs bei der Stadt Aachen, das mit einer passenden Kampagne beworben werden kann. Die
jeweiligen Zielgruppen sollten dabei unmittelbar angesprochen werden und der für sie passende Weg transparent
und nachvollziehbar aufgezeigt werden.
6
Direkteinstieg
Feuerwehr
Aachen
Grundausbildung Feuerwehr
Grundausbildung Feuerwehr
Gesamtheit der Zugangswege zur Feuerwehr Stadt Aachen
Die Umsetzung der geplanten Zugangswege ist mit einem nicht zu vernachlässigendem Aufwand verbunden und
sollte daher so schnell wie möglich angegangenen werden. Insbesondere der neue Zugangsweg über die
Ausbildung zum Notfallsanitäter/zur Notfallsanitäterin bedarf einiger grundlegender Handlungsschritte. Die
wesentliche Herausforderung besteht in der Schaffung geeigneter Ausbildungsinfrastrukturen, wozu neben
geeigneten Schulungsräumen unter anderem auch die Gewinnung von Dozenten/Dozentinnen für den
Lehrbetrieb und die Sicherstellung und Organisation aller ausbildungsrelevanten Praktikumsabschnitte in
Verzahnung mit der Berufsfeuerwehr gehört.
Zur
Zukunftsfähigkeit der Aachener Feuerwehr gehört es auch, die neuen Zugangswege mit weiteren
Maßnahmen zu flankieren, die den Attraktivitätsgrad der Aachener Feuerwehr erhöhen. Hierzu gehören z.B. die
Erweiterung des Teilzeitangebotes und die Schaffung von Stellen, auf denen Frauen planmäßig während einer
Schwangerschaft eingesetzt werden können, wenn sie nicht im Einsatzbetrieb tätig sein dürfen. Die Ausweisung
entsprechender Stellenkontingente im Stellenplan würde dies transparent machen und klare Perspektiven
schaffen. So könnten Karriere- und Lebensverläufe miteinander verwoben werden und zu einem
zukunftsorientieren
Berufsbild
Feuerwehrmann/Feuerwehrfrau
und
langfristig
Konkurrenzfähigkeit der Aachener Feuerwehr im Wettbewerb um Fachkräfte beitragen.
7
zur
Sicherung
der