Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
135 kB
Datum
06.11.2018
Erstellt
22.11.18, 13:00
Aktualisiert
22.11.18, 13:00
Stichworte
Inhalt der Datei
BESCHLUSS
über das Ergebnis der Sitzung des Ausschusses für Soziales und Gesundheit am
06.11.2018 im Sitzungssaal 1 des Kreishauses in Euskirchen, Jülicher Ring 32
TOP 7
Aktualisierung der Pflegeplanung des Kreises Euskirchen –
Info
hier: Basisdaten
377/2018
Herr Stickeler, CDU, dankt der Verwaltung für die Bereitstellung
der aktualisierten Zahlen. Es ist z.T. deutlich erkennbar, dass es
massive Veränderungen gibt. So ist eine zunehmende
Inanspruchnahme von häuslicher Pflege zu erkennen. Es stellt
sich hier die Frage, ob eine ausreichende Zahl an
Ausbildungsplätzen und Ausbildern zur Verfügung steht, um den
Bedarf an Fachpersonal zu decken. Man muss die
Datensammlung zum Anlass nehmen, um entsprechende
zukünftige Planungen vorzunehmen und das Thema „Pflege“ als
zentrales soziales Thema hervorzuheben.
Der Mangel an Fachkräften ist erkennbar – daher regt die CDUFraktion an, sich intensiv mit diesem Thema
auseinanderzusetzen. Hierzu beantragt die CDU-Fraktion die
Bildung einer Interfraktionellen Arbeitsgruppe „Pfegeplanung“,
bestehend aus dem Ausschussvorsitzenden, je einem Mitglied
der im Kreistag vertretenen Fraktionen und Vertretern der
Verwaltung.
Herr Rauw, FDP, fragt nach, warum bei einer Hellenthaler
Einrichtung die Auslastung, im Vergleich zu den anderen
Einrichtungen, so niedrig sei.
Herr Klein erklärt dazu, dass sich die Auslastung tagesaktuell aus
dem entsprechenden MDK-Gutachten ergibt.
Herr Vermöhlen verdeutlicht, dass es in der entsprechenden
Einrichtung einen kompletten freien Flügel gab, jedoch das
Pflegepersonal fehlte, um diese Betten zu belegen. Die freien
Betten werden natürlich entsprechend in die Auslastung mit
eingerechnet.
Herr Poth ergänzt, dass es bei den freien Betten in den letzten
Jahren eine deutliche Entwicklung gegeben hat. Derzeit seien
kaum noch Betten frei. Es macht aber wenig Sinn, neue
Bettenburgen zu bauen, wenn auf der anderen Seite das
Personal fehlt. Das Thema „Pflege“ wird in der Verwaltung derzeit
intensiv, u.a. durch einen durch den Landrat initiierten „Runden
Tisch“, behandelt. Man muss jedoch auch bedenken, dass die
Möglichkeiten des Kreises unmittelbar einzugreifen eingeschränkt
sind.
Herr Vermöhlen führt aus, dass die Schaffung neuer
Ausbildungsplätze auch nicht direkt helfe. Derzeit befindet sich
ein ausgebildeter Pfleger, aus unterschiedlichen und z.T.
gesundheitlichen Gründen, gerade einmal im Schnitt 8 Jahre im
Berufsleben. Die Siatuation wird sich dahingehend verschärfen,
dass es in spätestens 15 Jahren, wenn die geburtenstarken
Jahrgänge in Rente gehen, einen enormen Personalabgang im
Bereich Pflege geben wird. Das Problem liegt daher derzeit, in
der Zahl der Pflegenden und nicht in der Zahl der Betten.
Herr Bell ergänzt, dass sich durch die generalisierte Ausbildung
weitere Probleme auftun könnten. Denn dann würde das
Pflegepersonal aufgrund der besseren Bezahlung eher in ein
Krankenhaus als in ein Alten- bzw. Pflegeheim wechseln.
Er verweist zudem darauf, dass es ratsam wäre den
Pflegeschlüssel als weitere vergleichbare Zahl in die
Pflegeplanung mit aufzunehmen. Es stellt sich zudem die Frage,
warum manche Einrichtungen eine (volle) Warteliste führen und
manche Einrichtungen noch freie Betten haben. Die MDK-Noten
können hier kein Kriterium für die Belegung der Einrichtungen
sein. Auch sollten die Ergebnisse aus den Berichten der
Heimaufsicht mit in die Pflegeplanung eingearbeitet werden.
Herr Poth verweist auf den Beschlussvorschlag der CDU-Fraktion
und bittet darum, weitere Diskussionen in eine mögliche
Interfraktionelle Arbeitsgruppe zu verweisen. Eine mögliche AG
wäre hilfreich, um aufzuzeigen, was möglich und umsetzbar sei
und wo die Grenzen liegen.
Herr Stickeler weist noch einmal darauf hin, dass eine mögliche
AG das komplette Thema „Pflege“ und nicht nur die Ausbildung
abdecken soll.
Der Ausschuss für Soziales und Gesundheit nimmt die Info
377/2018 zur Kenntnis.
Ergänzend fasst der Ausschuss folgenden Beschluss:
Für den Bereich Pflege soll eine Interfraktionelle Arbeitsgruppe
„Pflegeplanung“ ins Leben gerufen werden. Die Arbeitsgruppe
soll aus dem Ausschussvorsitzenden, je einem Mitglied der im
Kreistag vertretenen Fraktionen und Vertretern der Verwaltung
bestehen.
Abstimmungsergebnis: einstimmig beschlossen