Daten
Kommune
Nettersheim
Größe
320 kB
Datum
06.11.2018
Erstellt
21.11.18, 11:03
Aktualisiert
21.11.18, 11:03
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NIEDERSCHRIFT
über die 14. Sitzung des Ausschusses für Forst- und Landwirtschaft
der Gemeinde Nettersheim
(X. Legislaturperiode) am Dienstag, 06.11.2018
im Holzkompetenzzentrum in Nettersheim.
Beginn der Sitzung:
16:00 Uhr
Ende der Sitzung
19:45 Uhr
Am Dienstag, 06.11.2018, findet im Holzkompetenzzentrum in Nettersheim die
14. Sitzung des Ausschusses für Forst- und Landwirtschaft der Gemeinde Nettersheim
(X. Legislaturperiode) statt.
Anwesend sind:
Vorsitzender
Hilger, Franz-Josef
sowie die Ratsmitglieder und
sachkundigen Bürger
Geißler, Ferdi
Klinkhammer, Norbert
Kurth, Guido (vertritt Schmitz, Ralf)
List, Hermann
Mauel, Hanjo
Mayer, Gerhard
Meyer, Siegfried
Rosenbaum, Burkhard (ab TOP 2)
Schmidt, Bruno
Zingsheim, Franz-Josef
Außerdem sind anwesend
Bürgermeister
Allgemeiner Vertreter
Gemeindeverwaltungsrätin
Forstamtsrat
Verwaltungsangestellter
Verwaltungsangestellte
Pracht, Wilfried
Crump, Norbert
Glehn, Daniela
Schmieder, Wolfgang
Mauel, Alexander
Züll, Andrea als Schriftfüherin
Seitens des Regionalforstamtes
Hocheifel-Zülpicher Börde
Böltz, Christoph
Presse
Zuhörer
1 - zeitweise
2 - zeitweise
Entschuldigt fehlt Ausschussmitglied Ralf Schmitz.
Vorsitzender Hilger begrüßt die Anwesenden und stellt die frist- und formgerechte
Einladung sowie die Beschlussfähigkeit des Ausschusses für Forst- und Landwirtschaft
fest. Bedenken gegen die Ordnungsmäßigkeit der Einladung werden nicht erhoben.
Der Ausschussvorsitzende schlägt die Erweiterung der Tagesordnung im
nichtöffentlichen
Teil
um
den
Punkt:
„Verpachtung
von
gemeindlichen
landwirtschaftlichen Flächen“ vor. Diesbezüglich weist Ausschussmitglied Zingsheim
zur Erklärung darauf hin, dass seines Erachtens die im Rahmen der letzten
Ratssitzung angesprochenen und auf Empfehlung der Biologischen Station
festgelegten Bewirtschaftungsgrundsätze zu korrigieren seien.
Hierzu ergibt sich eine kurze Diskussion. Abschließend wird vereinbart, dass
Ausschussmitglied Franz-Josef Zingsheim im nichtöffentlichen Teil unter „Mitteilungen
und Informationen“ Gelegenheit erhält, sein Anliegen zu erläutern.
Ausschussmitglied Mayer beantragt, die beiden Punkte 1 und 2 des nichtöffentlichen
Teils in den öffentlichen Teil zu verschieben. Es seien keine Namen genannt, so dass
die Beratung seines Erachtens öffentlich stattfinden könnte.
Forstamtsrat Schmieder widerspricht dieser Ansicht. Im Zuge von voraussichtlichen
Diskussionen könnten Namen und Dinge benannt werden, die nicht für die
Öffentlichkeit bestimmt seien. Des Weiteren weist er bezüglich des Punktes
„Holzverkäufe“ darauf hin, dass auch Fragen der Vorgehensweise und Strategie
gegebenenfalls nichtöffentlich zu beraten seien.
Nach kurzer Beratung lässt der Vorsitzende über den Antrag von Herrn Mayer
abstimmen:
Abstimmungsergebnis:
mehrheitlich nein, bei 1 Enthaltung
Niederschrift der Sitzung des Ausschusses für Forst- und Landwirtschaft vom 06.11.2018
Seite 2
Damit wird
einstimmig
nachstehende Tagesordnung festgesetzt:
Tagesordnung
A)
Öffentlicher Teil
Seite
Punkt 1:
Bereisung zu den Themen Verbissschäden, Folgen der
Dürre, Wildbeobachtungsstand
5
Punkt 2:
Verbissschäden im Gemeindewald
- Vorlage 1037 /X.L. -
6
Punkt 3:
Auswirkungen der Hitze- und Dürrewelle auf den
Kommunalwald
- Vorlage 991 /X.L. Z.1 -
7
Punkt 4:
1. Änderungssatzung zur Satzung zum Schutz des
Baumbestandes (Baumschutzsatzung) in der Gemeinde
Nettersheim
- Vorlage 1028 /X.L. -
7
Punkt 5:
Befreiungen von der Baumschutzsatzung
7
5.1
Anträge auf Befreiung von der
Baumschutzsatzung
- Vorlage 1029 /X.L. -
7
5.2
Genehmigung eines Dringlichkeitsbeschlusses
hier: Befreiung von der Baumschutzsatzung
- Vorlage 1039 /X.L. -
7
Punkt 6:
Antrag der UNA-Fraktion zu Alleen, Bäumen an Straßen,
Wegen und bestimmten Flächen in der Gemeinde
Nettersheim
- Vorlage 1038 /X.L. -
Punkt 7:
Maßnahmen im Rahmen des Naturschutzes und der
Landschaftspflege
hier: Sachstandsbericht Ausgleichserstattung / Ökokonto
- Vorlage 1033 /X.L. -
10
Punkt 8:
Ausweisung von forstlichen Rettungspunkten
- Vorlage 1034 /X.L. -
11
Punkt 9:
Maßnahmen zum Schutz vor der Afrikanischen
Schweinepest
- Vorlage 1035 /X.L. -
11
Niederschrift der Sitzung des Ausschusses für Forst- und Landwirtschaft vom 06.11.2018
8
Seite 3
Punkt10:
Holzvermarktung
- Vorlage 1036 /X.L. -
12
Punkt11:
Forstwirtschaftsplan 2018
hier: Sachstandsbericht
- Vorlage 992 /X.L. Z.1 -
12
Punkt12:
Erlass des Forstwirtschaftsplans 2019
- Vorlage 1031 /X.L. -
12
Punkt13:
Mitteilungen und Informationen
13
B)
Nichtöffentlicher Teil
Seite
Punkt 1:
Holzverkäufe
- Vorlage 1032 /X.L. -
13
Punkt 2:
Vertragsangelegenheiten:
hier: Entgeltliche Jagderlaubnisscheine
- Vorlage 995 /X.L. Z.1 -
14
Punkt 3:
Mitteilungen und Informationen
15
Niederschrift der Sitzung des Ausschusses für Forst- und Landwirtschaft vom 06.11.2018
Seite 4
A)
Punkt
Öffentlicher Teil
1:
Bereisung zu den Themen Verbissschäden, Folgen der Dürre,
Wildbeobachtungsstand
Ortswald Holzmülheim, Kranberg (Abteilung 122 B)
Die Ausschussmitglieder besichtigen einen 58 Jahre alten, sehr stark mit Buchdrucker
und Kupferstecher befallenen Fichtenbestand. Der Bestand sei Anfang Oktober das
erste Mal mit dem Harvester aufgearbeitet und das damalig erkennbare Käferholz
entfernt worden, erläutert Forstamtsrat Schmieder. In der vergangenen Woche seien
nochmals erkennbare Käferbäume markiert und ein zweites Mal mit dem Harvester
aufgearbeitet worden. Das in der ersten Phase entnommene Holz sei schon gerückt
worden, das Holz aus der 2. Phase liege noch im Bestand. Bezüglich der Holzabfuhr
weist Herr Schmieder darauf hin, dass sämtliches Langholz bereits im Gesamtrevier
abgefahren sei und dass der Holzkäufer bezüglich des Kurzholzes zugesagt habe,
dieses zeitnah abzufahren.
Auf Nachfrage teilt Herr Schmieder mit, dass bis zum heutigen Tage kein
Insektizideinsatz stattgefunden habe.
Auf Nachfrage von Ausschussmitglied Schmidt erklärt Herr Schmieder, dass selbst bei
sehr niedrigen Temperaturen kein Absterben der Borkenkäfer erfolge.
Ortswald Mürel, Koepchen (Abteilungen 22 und 27)
Forstamtsrat Schmieder weist darauf hin, dass die besichtigte Naturverjüngung, die
ca. 80 cm hoch sei, teilweise bis zu 40 Jahre alt sei. Zum Vergleich und zur
Verdeutlichung des immer noch hohen Verbisses im Mürel, zeigt Herr Schmieder eine
siebenjährige, über 2 m hohe Buche aus einem anderen Ortswald.
In Abteilung 27 sehen sich die Ausschussmitglieder ein Weisergatter an. Hier sei
deutlich erkennbar, dass die dortige Fichte wesentlich höher sei als die umstehenden
Fichten, erläutert Herr Schmieder. Weiterhin weist er darauf hin, dass innerhalb des
Weisergatters sonstige angeflogene Baumarten, vor allem Birke, stockten, die
außerhalb des Weisergatters gänzlich fehlten.
Es besteht Einigkeit, dass im Zuge der Vergabe von Begehungsscheinen darauf
hinzuwirken ist, Regelungen festzulegen, um die Verbissschäden im Sinne des
waldbaulichen Zieles zu verringern.
Auf Nachfrage wird bestätigt, dass die Situation im Heinzenberg sich ähnlich negativ
darstelle.
Niederschrift der Sitzung des Ausschusses für Forst- und Landwirtschaft vom 06.11.2018
Seite 5
Wildbeobachtungspunkt
Aufgrund
der
eintretenden
Dunkelheit
wird
auf
die
Besichtigung
des
Wildbeobachtungspunktes verzichtet. Es wird beschlossen, eine Karte mit dem
Standort der Niederschrift beizufügen. (s. Anlage)
Punkt
2:
Verbissschäden im Gemeindewald
- Vorlage 1037 /X.L. -
Ausschussmitglied Kurth bezieht sich auf die durch den Landesbetrieb Wald und Holz
NRW zu erstellenden Verbissgutachten, die seines Erachtens Grundlage für mögliche
Entschädigungszahlungen seien. Bislang würden noch keine Gutachten vorliegen. Er
erkundigt sich bei Forstamtsleiter Böltz, wann mit der Vorlage der Verbissgutachten zu
rechnen sei.
Hierzu erläutert Herr Böltz, dass seitens des Landesbetriebs geplant sei, für einen
Zeitraum von 6-7 Jahren für den gesamten Forstamtsbereich gemäß den Vorgaben
des Landesjagdgesetzes entsprechende Gutachten zu erstellen. 2017 sei damit
begonnen worden und aktuell werde dies fortgeführt. 2019 werde man die Erstellung
voraussichtlich aufgrund der Borkenkäferproblematik und der Neuorganisation der
Holzvermarktung aussetzen müssen. In diesen Gutachten erfolge aber lediglich eine
grundsätzliche Aussage hinsichtlich einer forstwirtschaftlichen Gefährdungslage. Es
werde
festgestellt,
ob die
waldbauliche Zielsetzung
mit der aktuellen
Vegetationsentwicklung vereinbar sei. Es würden keine genauen Schadenshöhen
ermittelt. Somit seien die Gutachten keine Grundlage für Entschädigungsforderungen,
sondern sollen lediglich Ausgangslage, um mit den Jagdausübungsberechtigten
hinsichtlich der Einhaltung der Abschusspläne zu verhandeln und würden auch der
Unteren Jagdbehörde als Anlass dienen, ggf. auf die Mengen des Abschussplans
einzuwirken. Er schlägt vor, den entsprechenden Passus aus dem Landesjagdgesetz
der Niederschrift beizufügen.
Auf Nachfrage von Ausschussmitglied List erklärt Herr Böltz, dass im Falle
aufgetretener Schäden aufgrund eines nicht erfüllten Abschussplans die Gemeinde auf
der Grundlage des jeweiligen Pachtvertrages und damit zivilrechtlich auf den Pächter
zugehen und eine Entschädigung einfordern könne. Dies sei aber nicht Inhalt dieses
Verbissgutachtens.
Der Bürgermeister weist auf die Vorlage hin, in der dargestellt sei, dass eine
Handlungsgrundlage notwendig sei, um eine ordnungsrechtliche Inanspruchnahme
von Forderungen zu bewirken. Man müsse hiermit deutlich machen, dass die
Abschussplanung augenscheinlich immer noch zu gering sei, wenn es zu solchen
Schadensbildern komme, wie eben im Mürel besichtigt.
Auszug aus dem Landesjagdgesetz:
§ 22
(5) Zur Wahrung der berechtigten Ansprüche der Forstwirtschaft auf Schutz gegen Wildschäden
hat die Forstbehörde in regelmäßigem Turnus von drei bis fünf Jahren ein Gutachten zum Einfluss
des Schalenwildes auf die Verjüngung der Wälder (Verbissgutachten) zu erstellen.
Niederschrift der Sitzung des Ausschusses für Forst- und Landwirtschaft vom 06.11.2018
Seite 6
Beschluss:
Der Rat nimmt die Ausführung zu den Verbissschäden im Gemeindewald zur Kenntnis.
Er beschließt, zum Monitoring der Verbissschäden im Gemeindewald weitere
Weisergatter zu errichten und beauftragt die Verwaltung, die dafür beim
Landesbetrieb Wald und Holz bereitstehenden Fördergelder zu beantragen.
Die Verwaltung wird beauftragt, in Waldgebieten, in denen das waldbauliche Ziel
gefährdet ist, eigene Verbissgutachten im Rahmen der zur Verfügung stehenden
Möglichkeiten zu erstellen.
Abstimmungsergebnis:
Punkt
3:
einstimmig ja
Auswirkungen der Hitze- und Dürrewelle auf den Kommunalwald
- Vorlage 991 /X.L. Z.1 -
Beschlussempfehlung:
1) Der Rat nimmt die Ausführungen zu den Auswirkungen der Hitze und
Dürrewelle auf den Kommunalwald zur Kenntnis.
2) Er beschließt, die Landesregierung NRW aufzufordern, kurzfristig die
notwendigen Hilfen für den Waldbesitz in NRW bereitzustellen.
Abstimmungsergebnis:
Punkt
4:
einstimmig ja
1. Änderungssatzung zur Satzung zum Schutz des
Baumbestandes (Baumschutzsatzung) in der Gemeinde
Nettersheim
- Vorlage 1028 /X.L. -
Beschlussempfehlung:
Der Gemeinderat beschließt die 1. Änderungssatzung zur Satzung zum Schutz des
Baumbestandes (Baumschutzsatzung) in der Gemeinde Nettersheim vom 15.03.2005
gemäß der der Vorlage beigefügten Anlage.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig ja
Punkt 5:
Befreiungen von der Baumschutzsatzung
Punkt 5.1:
Anträge auf Befreiung von der Baumschutzsatzung
- Vorlage 1029 /X.L. -
Niederschrift der Sitzung des Ausschusses für Forst- und Landwirtschaft vom 06.11.2018
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Beschluss:
Der Ausschuss für Forst- und Landwirtschaft beschließt folgende Befreiungen von der
Baumschutzsatzung für:
1. Eine Erle, Antrag der Gemeinde Nettersheim, Krausstraße 2, 53947
Nettersheim-Zingsheim
2. Eine Esche, Antrag des Grundstückseigentümers Gemarkung Tondorf, Flur 9,
Nr. 228
Abstimmungsergebnis:
Punkt 5.2:
einstimmig ja
Genehmigung eines Dringlichkeitsbeschlusses
hier: Befreiung von der Baumschutzsatzung
- Vorlage 1039 /X.L. -
Beschluss:
Der Ausschuss für Forst- und Landwirtschaft genehmigt den Dringlichkeitsbeschluss
vom 15.10.2018 zur Befreiung von der Baumschutzsatzung.
Abstimmungsergebnis:
Punkt
6:
einstimmig ja
Antrag der UNA-Fraktion zu Alleen, Bäumen an Straßen, Wegen
und bestimmten Flächen in der Gemeinde Nettersheim
- Vorlage 1038 /X.L. -
Für die UNA-Fraktion erläutert Antragsteller Franz-Josef Zingsheim die Einzelheiten
des Antrags. Zu Punkt 2 führt er aus, dass an der Straße zwischen Engelgau und
Roderath in den letzten Jahren viele Bäume entfernt worden seien. Es sei allerdings
ein im Kreiseigentum befindlicher relativ breiter Randstreifen vorhanden, wo man
sicherlich an geeigneten Stellen Ersatzbepflanzungen vornehmen könne.
In diesem Zusammenhang berichtet Herr Zingsheim, dass zwischen Jonaskreuz und
der B51 die dort wirtschaftenden Landwirte außerhalb ihrer bewirtschafteten Flächen
teilweise bis zu 50 cm an die Straße heran pflügten und den Randstreifen damit quasi
entfernten. Dies sei insbesondere auch im Sinne des Insektenschutzes nicht
hinzunehmen.
Der Vorsitzende schlägt vor, die einzelnen Punkte des Antrags getrennt zu beraten
und auch getrennt abzustimmen. Hierzu besteht Einvernehmen.
Für die CDU-Fraktion erklärt Herr Kurth, dass seine Fraktion zu Punkt 1 zustimmen
könne. Allerdings wäre es sinnvoll, eine geeignete Fläche zu finden, wo alle Bäume
gepflanzt werden könnten, um einen mehrjährigen Bezug zum „Baum des Jahres“ zu
gewährleisten.
Ausschussmitglied
Geißler
weist
daraufhin,
dass
die
dem
Pflanzgarten
gegenüberliegende „Europafläche“ ggf. einen geeigneten Standort darstellen könnte.
Niederschrift der Sitzung des Ausschusses für Forst- und Landwirtschaft vom 06.11.2018
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Der Bürgermeister bestätigt dies. Der Rat habe vor rund 10 Jahren beschlossen, einen
„Europäischen Jugendwald“ auf dieser Fläche anzulegen. Erste Bäume habe man
seinerzeit gemeinsam mit einer Delegation aus Zutendaal gepflanzt. Die vorhandenen
Bäume seien aufgrund Verbisses allerdings nicht sehr hoch. An diesem Standort sei
eine Art Schulwald mit den jeweiligen „Bäumen des Jahres“ gut vorstellbar. Die Fläche
befinde sich unmittelbar am Erlebnispfad. Da wohl eine Gatterung notwendig werde,
um Schäden zu vermeiden, schlage er vor, zur Finanzierung einen Antrag z.B. aus
dem Heimatförderprogramm zu stellen. Seit 1989 gebe es die Aktion „Baum des
Jahres“, führt der Bürgermeister weiter aus, so dass an die 30 Bäume dort jetzt schon
gepflanzt werden könnten. Denkbar sei ggf. eine jährliche Pflanzaktion gemeinsam mit
den Schulen.
Zu den Punkten 2 und 3 des Antrags der UNA-Fraktion ergibt sich eine längere
Diskussion. Seitens der CDU- und SPD-Ausschussmitglieder wird deutlich gemacht,
dass an den im Antrag genannten Straßen aus Gründen der Verkehrssicherheit eine
Neupflanzung von Bäumen nah an der Fahrbahn ausgeschlossen sei.
Ausschussmitglied Geißler begrüßt zwar die Förderung von Alleen, spricht sich aber
ebenfalls gegen die beiden im UNA-Antrag vorgeschlagenen Strecken aus. Er
favorisiert stattdessen Pflanzungen an der Strecke von Nettersheim nach Marmagen.
Der Bürgermeister ergänzt, dass es bezüglich der Straße von Engelgau nach Roderath
vor einiger Zeit einmal die Anregung gegeben habe, den Kreis zu bitten, in diesem
Bereich eine weitere Bepflanzung vorzusehen. Der Kreis habe dies zwar zustimmend
aufgenommen, allerdings werde die angesprochene Trassenführung ggf. irgendwann
noch einmal benötigt, so dass aktuell von einer Bepflanzung abgesehen werde. An
anderer Stelle weiter entfernt sei ggf. eine Pflanzung denkbar.
Bezüglich des von Herrn Zingsheim angesprochenen Fehlverhaltens der Landwirte teilt
er mit, dass dies weiter zu untersuchen sei und die Eigentümer ggf. anzuschreiben
seien.
Der Vorsitzende weist darauf hin, dass heute nicht unbedingt konkrete Beschlüsse zu
möglichen Standorten zu fassen seien, aber weitere Maßnahmen zur Standortfindung
auf den Weg gebracht werden könnten. Ggf. könne man auch darüber nachdenken,
jemanden mit der Untersuchung geeigneter Flächen zu beauftragen oder aber eine
Kommission hierzu zu bilden.
Der Bürgermeister führt aus, dass in den letzten 30 Jahren diesbezüglich viel
geschehen sei. Zahlreiche Alleen seien gepflanzt worden. Die Durchgrünung der
Dörfer sei immer vordergründiges Thema gewesen. Hier sei z.B. die Aktion „Bürger
pflanzen Laubbäume“ genannt, die seit vielen Jahren durchgeführt werde. Seines
Erachtens sei keine gutachterliche Untersuchung notwendig. Es stünden bereits
Bäume überall da, wo es möglich sei. Ersatzbepflanzungen würden selbstverständlich
weiterhin erfolgen. Aber die Pflanzung weiterer Bäume z.B. an Wirtschaftswegen sehe
er kritisch. Die Landwirte würden hier sicherlich Veto einlegen, da aufgrund der immer
größer werdenden Geräte eine Bewirtschaftung der Felder dann schwierig werde.
Ausschussmitglied Mayer schlägt vor, die Punkte 2 und 3 des Antrags vorerst
Niederschrift der Sitzung des Ausschusses für Forst- und Landwirtschaft vom 06.11.2018
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herauszunehmen und nur über die Punkte 1 und 4 abstimmen zu lassen. Die UNA
könne ggf. später nochmals einen gesonderten Antrag formulieren.
Für die CDU-Fraktion teilt Herr Kurth mit, dass man den Vorschlag von Herrn Mayer
mit unterstütze. Eine Abstimmung zu den Punkten 2 und 3 sei ohne vorherige
detaillierte Beratung in der Fraktion nicht möglich.
Der Ausschussvorsitzende bestätigt nach Rücksprache mit dem Antragsteller FranzJosef Zingsheim, dass die UNA-Fraktion die Punkte 2 und 3 des Antrags zunächst
zurückstellt und ggf. zu einem späteren Zeitpunkt diesbezüglich konkretere
Vorschläge unterbreiten wird. Gegebenenfalls könnten die Fraktionen bereits intern
einmal über mögliche zusätzliche Bepflanzungen insbesondere an den drei von der
UNA und Herrn Geißler angesprochenen Straßen beraten, schlägt er abschließend vor.
Beschluss:
Auf der Grundlage des Antrages der UNA-Fraktion (Punkte 1 und 4) wird folgender
Beschluss gefasst:
Zukünftig soll regelmäßig eine Pflanzaktion mit dem „Baum des Jahres“ gemeinsam
mit den Schulen durchgeführt werden. Die Pflanzungen sollen konzentriert auf einer
Fläche erfolgen, um einen langjährigen Bezug zur Aktion „Baum des Jahres“ zu
gewährleisten. Auch soll eine Nachpflanzung der bisherigen Bäume des Jahres
angestrebt werden. Die Verwaltung wird beauftragt, die Fläche des „Europäischen
Jugendwaldes“ auf eine diesbezügliche Eignung zu prüfen.
Eine Finanzierung
erfolgen.
der
Abstimmungsergebnis:
Punkt
7:
Maßnahme
soll
durch
entsprechende
Förderprogramme
einstimmig ja
Maßnahmen im Rahmen des Naturschutzes und der
Landschaftspflege
hier: Sachstandsbericht Ausgleichserstattung / Ökokonto
- Vorlage 1033 /X.L. -
Der Bürgermeister informiert ergänzend zur Vorlage über die Maßnahmen in der
Gemeinde, um in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde eine ökologische
Aufwertung zu erreichen und entsprechende Ökopunkte generieren zu können.
Entscheidend sei der auszuhandelnde Wert der einzelnen Punkte, da durch die
Umwandlung eine Haushaltsverbesserung erzielt werden könne.
Auf Nachfrage von Ausschussmitglied Mayer erklärt der Bürgermeister, dass die
Ökopunkte bislang ausschließlich regional einsetzbar seien. Ziel sei, zukünftig auch
Stadt-Land-Partnerschaften zu erreichen. Die Stadt Köln z.B. sei nicht in der Lage
durch Maßnahmen einen ökologischen Ausgleich zu erzielen, sondern müsse einen
entsprechenden Betrag auf einem Sperrkonto vorhalten. Ländliche Kommunen wie
Nettersheim könnten diesen ökologischen Ausgleich allerdings erbringen. Für eine
Änderung der rechtlichen Rahmenbedingungen werde man sich weiterhin einsetzen.
Niederschrift der Sitzung des Ausschusses für Forst- und Landwirtschaft vom 06.11.2018
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Beschlussempfehlung:
1.)
Der
Gemeinderat
nimmt
die
Ausführungen
zum
Sachstandsbericht
Ausgleichserstattungen / Ökokonto im Zuge der Maßnahmen im Rahmen des
Naturschutzes und der Landschaftspflege zustimmend zur Kenntnis.
2.) Der Gemeinderat beauftragt die Verwaltung darauf hinzuwirken, dem Kreis
bestehende Ökopunkte für vorhandene Ersatzgelder anzubieten mit dem Ziel des
finanziellen Ausgleiches.
3.)
Der
Rat
beschließt
weiter
im
Rahmen
des
zu
beschließenden
Forstwirtschaftsplanes Maßnahmen durchzuführen nach zu erreichender Zusage des
Kreises der Refinanzierung mit vorhandenen Ersatzgeldern.
Abstimmungsergebnis:
Punkt
8:
einstimmig ja
Ausweisung von forstlichen Rettungspunkten
- Vorlage 1034 /X.L. -
Ausschussmitglied Mayer weist darauf hin, dass andernorts bereits forstliche
Rettungspunkte ausgewiesen seien und erkundigt sich, ob es bereits Erfahrungen
hinsichtlich der Nutzung gebe.
Der Bürgermeister bestätigt dies und erklärt, dass Voraussetzung zur Nutzung
natürlich ein ausreichender Mobilfunkempfang sei. Dieser werde sich aber zukünftig
durch zusätzliche Funkmaste in der Region sukzessive verbessern.
Beschlussempfehlung:
Der Rat der Gemeinde Nettersheim beschließt, sich an dem kreisweiten Projekt zur
Einrichtung von forstlichen Rettungspunkten zu beteiligen. Die Verwaltung wird
beauftragt, Rettungspunkte zu eruieren und in der Örtlichkeit entsprechend der
Vereinbarungen mit dem Kreis Euskirchen auszuweisen.
Abstimmungsergebnis:
Punkt
9:
einstimmig ja
Maßnahmen zum Schutz vor der Afrikanischen Schweinepest
- Vorlage 1035 /X.L. -
Ausschussmitglied Mayer weist auf eine kürzlich in Gemünd stattgefundene
Veranstaltung zum Thema hin. Hier seien allerdings keine konkreten Aussagen
hinsichtlich notwendiger Maßnahmen erfolgt.
Der Bürgermeister erläutert, dass dieses Thema sowohl von ordnungsbehördlichem,
als auch von waldwirtschaftlichem Belang sei. Der Kreis habe über das
Kreisveterinäramt Informationen hinsichtlich notwendiger Maßnahmen an die
Ordnungsbehörden herausgegeben. Die Krankheit bedrohe nicht nur Wildschweine,
sondern auch Hausschweine.
Niederschrift der Sitzung des Ausschusses für Forst- und Landwirtschaft vom 06.11.2018
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Beschlussempfehlung:
Der Gemeinderat nimmt die Ausführungen zum Schutz vor der Afrikanischen
Schweinepest (ASP) zur Kenntnis.
Abstimmungsergebnis:
Punkt 10:
einstimmig ja
Holzvermarktung
- Vorlage 1036 /X.L. -
Beschlussempfehlung:
Der Gemeinderat nimmt die Ausführungen zur Holzmarktlage zur Kenntnis.
Abstimmungsergebnis:
Punkt 11:
einstimmig ja
Forstwirtschaftsplan 2018
hier: Sachstandsbericht
- Vorlage 992 /X.L. Z.1 -
Auf Nachfrage von Ausschussmitglied Mayer erklärt Forstamtsrat Schmieder, dass
krankheitsbedingte Personalausfälle zu einer verzögerten Bearbeitung der
Brennholzbestellungen geführt hätten. Zwischenzeitlich sei der Personalbestand aber
durch Umstrukturierungen wieder wie gewohnt, teilt er auf Nachfrage des
Vorsitzenden mit.
Beschluss:
Der Ausschuss für Forst- und Landwirtschaft nimmt die Ausführungen
Sachstandsbericht Forstwirtschaftsplan 2018 zustimmend zur Kenntnis.
Abstimmungsergebnis:
Punkt 12:
zum
einstimmig ja
Erlass des Forstwirtschaftsplans 2019
- Vorlage 1031 /X.L. -
Der Bürgermeister führt aus, dass der Forstwirtschaftsplan 2019 - wie auch der jetzt
auslaufende Plan – geprägt sei von den nicht vorhersehbaren Entwicklungen in der
Forstwirtschaft. Herr Schmieder habe zu Beginn der Sitzung während der Bereisung
hierzu ausführlich berichtet. Man gehe daher in 2018 von einem Defizit aus, womit
ggf. auch 2019 zu rechnen sei. Hinsichtlich der veranschlagten Position „Nasslager“
teilt der Bürgermeister mit, dass es Überlegungen gebe, einen solchen als
Übergangslösung einzurichten. Der notwendige Platz sei da. Es müssten aber weitere
Niederschrift der Sitzung des Ausschusses für Forst- und Landwirtschaft vom 06.11.2018
Seite 12
Genehmigungen eingeholt werden hinsichtlich naturschutzrechtlicher Belange,
Wasserversorgung, Wegeinanspruchnahme und notwendiger Erschließungsverträge.
Die Holzeinnahmen seien im Forstwirtschaftsplan 2019 geringer veranschlagt. Dies
würde allerdings kompensiert durch die Ausgleichserträge aus Naturschutzprojekten
über das „Ökokonto“ in Höhe 200.000 Euro, so dass in der Gesamtdarstellung ein
ähnliches positives Ergebnis wie 2018 ausgewiesen werden konnte.
Auf Nachfrage von Ausschussmitglied Mayer weist der Bürgermeister darauf hin, dass
in der Vergangenheit bereits mehrfach Ökopunkte in Geldwerte umgewandelt werden
konnten. Erst im letzten Jahr habe man eine Summe in Höhe von über 600.000 Euro
im Rahmen des geplanten Weiterbaus der A1 vereinnahmen können. Entscheidend sei
der Preis pro Ökopunkt. Dies sei jeweils Verhandlungssache.
Beschlussempfehlung:
Der Gemeinderat beschließt, den Forstwirtschaftsplan 2019 in vorgelegter Form zu
genehmigen.
Abstimmungsergebnis:
Punkt 13:
einstimmig ja
Mitteilungen und Informationen
a) Laubsammelaktion und Schredderaktion
Auf Nachfrage des Vorsitzenden bestätigt der Bürgermeister, dass es auch in diesem
Jahr wieder eine Laubsammelaktion und eine Schredderaktion geben werde. Eine
diesbezügliche Information werde zeitnah im Gemeindeblatt veröffentlicht.
b) Holzlager Gelände ehem. Ruhr-KG
Auf Nachfrage von Ausschussmitglied Mayer erklärt Forstamtsrat Schmieder, dass ihm
bekannt sei, dass auf diesem Gelände Holz gelagert werde. Dies sei allerdings nicht im
Eigentum der Gemeinde.
gez. Hilger
gez. Züll
gez. Pracht
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Vorsitzender
Schriftführerin
Gesehen:
Der Bürgermeister
Niederschrift der Sitzung des Ausschusses für Forst- und Landwirtschaft vom 06.11.2018
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